No. 35
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Mai
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 35 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Um dem Kaiser Alexander zum Geburtstage zu gratuliren, haben Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph Generale nach Petersburg entsandt; Kaiser Wilhelm den General von Treskow mit den drei Commandirenden der drei preußischen Leibregimenter des russischen Kaisers; Kaiser Franz Joseph einen Feldmarschall=Lieutenant und drei Oberste. Der Antrag zu dieser außerordentlichen Aufmerksamkeit ist von Bismarck ausgegangen. Die drei Kaiser wenden sich wieder freundliche Gesichter zu. Der einzige der ein saures Gesicht dazu macht, ist der neue englische Premierminister Lord Gladstone, der Rußland die Cour macht, um es mit Deutschland und Oesterreich gründlich zu verfeinden. Bismarck hat also der neuen englischen Politik ein Paroli gebogen.
Die Petitions=Commission des Reichstags beschäftigte sich mit den zahlreichen Petitionen, welche gegen die Section lebender Thiere eingegangen sind. Ein Theil derselben verwirft im Princip gänzlich die Vivisection, ein anderer läßt im Interesse der Wissenschaft eine Beschränkung derselben zu. Die Commission beschloß, behufs eingehenderer Würdigung der Frage den Abg. Virchow zur nächsten einzuladen und gleichzeitig die Anwesenheit eines Regierungscommissars zu verlangen.
Mit aller Aufmerksamkeit folgt man in Deutschland und im Auslande dem Fürsten=Hohenlohe=Schillingsfürst in seiner Laufbahn und seinem Auftreten. Er hat so eben für ein halbes Jahr seinen Botschafter=Posten in Paris mit dem Posten eines Staatssekretärs des Auswärtigen in Berlin vertauscht und wird wahrscheinlich noch höher steigen. Fürst Hohenlohe war früher Vicepräsident des Reichstages und ein hervorragender Vertrauensmann der Reichsvertretung, bei der er im höchsten Ansehen steht. In erster Reihe ist es die Ruhe und Milde seines Wesens, die alle für ihn einnimmt; in seiner jetzigen Stellung übt er sich wohl als künftiger Reichskanzler. Würde doch Fürst Bismarck, wenn er einmal zurückträte, vermuthlich in keines Andern Hände sein Amt lieber legen als in die Hohenlohes. Die Beziehungen dieser beiden Staatsmänner sind die vertraulichsten seit vielen Jahren; Fürst Hohenlohe gab namentlich als bayrischer Ministerpräsident zu erkennen, daß er ganz und wie sehr ein deutscher Mann ist, auf den sich die Nation verlassen kann. Seitdem sind durch den unmittelbaren geschäftlichen Verkehr zwischen Berlin und Paris die beiden Männer nur noch mehr befreundet worden und es besteht ein Verhältnis zwischen ihnen, das, von Vertrauen getragen, Dauer verbürgt. Fürst Hohenlohe vereinigt in sich alle Eigenschaften eines leitenden Ministers; er ist unbefangen, kenntnißreich, geschäftskundig, energisch und wohlwollend. Immer den Blick auf die Sache richtend, ist er Feind jeder Abschweifung; bei voller äußerer Unabhängigkeit - "Freiheit liegt im Besitz" - hat er sich eine Einfachheit im Auftreten bewahrt, die überall wohlthuend berührt. Der Reichstag, man merkte es ihm an, sah seinen alten Vicepräsidenten gern in seiner Mitte.
Der Abg. Virchow hat im Reichstage folgenden Antrag gestellt: Der Reichstag wolle unter Ablehnung des auf Herabsetzung der Beschlußfähigkeitsziffer des Reichstages gerichteten Antrages Dr. Völk beschließen: Den Reichskanzler zu ersuchen, daß er die Vorlage eines Gesetzentwurfs an den Reichstag veranlasse, wonach in Abänderung des Artikels 32 der Verfassung des Deutschen Reiches den Mitgliedern des Reichstags Diäten gewährt werden, und in Ergänzung des Artikels 23 der Verfassung des Deutschen Reiches dem Reichstage das Recht eingeräumt wird, die Gegenwart des Reichskanzlers zu verlangen." Dieser Antrag, wie auch der Antrag Völk dürfte übrigens nicht mehr zur Berathung gelangen, hat zudem auch nicht die geringste Aussicht auf Annahme.
Die Fortsetzung der Berathung im Reichstage über den Stempelsteuer=Entwurf zeigte, daß alle Parteien im Princip mit demjenigen Theil der Vorlage einverstanden sind, welcher als "Börsensteuer" bezeichnet werden kann. Indessen mehr als über die eigentliche Vorlage wurde über die "Steuer=Reform" des Reichskanzlers gesprochen. Während die Abgg. v. Hölder, Schröder=Friedberg und Rickert einen Plan für diese Steuerreform vermißten und erklärten, keinen schritt weiter thun zu wollen, ehe die Wirkungen der bisherigen Reform ersichtlich und Garantie für die Verwendung der Ueberschüsse gegeben wären, plädirte Abg. v. Kardorff für das reichskanzlerische Programm, das sehr klar sei, und für die indirecte Besteuerung. Der Entwurf wurde einer Commission von 21 Mitgliedern zur Vorberathung überwiesen. Sodann trat das Haus in die zweite Lesung des Küstenfrachtschifffahrtgesetzes. Dasselbe gelangte in der Fassung zur Annahme, daß die Freiheit der Küstenschifffahrt aufrechterhalten bleiben soll und daß kaiserlicher Verordnung vorbehalten bleibt, die Schiffe derjenigen Nationen davon auszuschließen, welche ihrerseits die deutsche Flagge zur Frachtfahrt an Ihren Küsten nicht zulassen.
In der Freitagssitzung beschäftigte sich der Reichstag in fünfstündiger Debatte mit dem Gesetz über die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen.
Wie schon so oft, so wird neuerdings wieder von "guter Seite" versichert, daß die Verhandlungen zwischen Rom und Preußen vollständig ins Stocken gerathen sind. In Rom lehnt man jeden Akt der thatsächlichen Nachgebigkeit ab und in Berlin sieht man sich in Folge dessen lediglich auf ruhiges und festes Abwarten angewiesen.
Die Schulen und alle Leute in Preußen, die vom Minister v. Puttkammer abhängig sind, müssen die neue Orthographie brauchen; im amtlich. Verkehr aber und in amtlichen Aktenstücken müssen die Beamten nach der Anweisung Bismarcks die alte Schreibweise fortführen.
Das Reichsgericht veröffentlicht seine Entscheidungen in neuer Orthographie.
Der frühere sozialdemokratische Abgeordnete Bracke, welcher vor kurzem schon einmal todtgesagt wurde, ist Mittwoch, früh 8 Uhr, in Braunschweig am Blutsturz gestorben.
Von verschiedenen Blättern ist die Nachricht verbreitet worden, der Staatssecretair des Reichs=Postamts beabsichtige die Bezeichnung Postsecretäre in Postschreiber umzuwandeln. Diese Nachricht ist laut offiziöser Versicherung vollständig aus der Luft gegriffen.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 35 Seite 2]

Die Affaire wegen der Schifffahrt auf dem Niemen ist immer noch nicht ausgeglichen. Die Reichsregierung soll die Forderung gestellt haben, daß allen deutschen Schiffen auf dem russischen Theil des Niemens freier Verkehr gestattet werde, worauf die russische Regierung nicht eingehen will.
Die Gerichtsferien werden in diesem Jahre zum ersten Mal im ganzen deutschen Reich zugleich anfangen und eine gleiche Dauer haben und zwar nach der Vorschrift des §. 201 des deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes vom 15. Juli bis zum 15. September, also volle zwei Monate. Während dieser Ferien werden nur in Feriensachen Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen werden. Zur Erledigung der Feriensachen werden bei den Landgerichten "Ferienkammern", bei den Oberlandesgerichten und dem Reichsgerichte "Feriensenate" gebildet. Auf das Mahnverfahren, das Zwangsvollstreckungsverfahren und das Concursverfahren sind die Ferien ohne Einfluß, sowie auf alle Angelegenheiten der nicht streitigem Gerichtsbarkeit.
Frankreich. Bis jetzt haben 55 Kirchenfürsten Proteste gegen die Märzdekrete eingereicht. Der Minister Lepère beabsichtigt eine genaue Untersuchung in den Klöstern anzustellen, um zu ergründen, ob die Insassen aus freiem Willen und eigenem Antriebe sich in denselben befinden. Außerdem beabsichtigt die Regierung, alle Beamten abzurufen, die Protestation gegen die Dekrete vom 29. März unterzeichnet haben.
England. Das neue Parlament ist eröffnet, das neue Ministerium funktionirt, aber es werden noch drei Wochen vergehen, ehe man an die eigentlichen Arbeiten kommt. Inzwischen wird Gladstone genug mit der Regulirung der ihm von Beaconsfield überkommenen Erbschaft zu thun haben; in Afghanistan stehen die Sachen anscheinend wieder einmal sehr faul, wie eine äußerlich harmlose Depesche des jetzigen Regierungsorgans besagt. Aus Lahore wird nämlich vom Donnerstag telegraphirt: "Abdurrahman Kan hat den englischen Behörden mitgetheilt, daß Sherpur sich zur Unterwerfung bereit erklärt hätte." Das heißt deutlicher: Die in Sherpur stehende englisch=indische Hauptarmee unter General Roberts ist von den Afghanen unter Führung des Thronprätendenten Abdurrhaman eingeschlossen und genöthigt sich zu ergeben. Bestätigt sich diese Meldung, so ist das neue Cabinet von vorn herein in der größten Verlegenheit. - Vor dem eigentlichen Beginn der Parlamentssession wird Lord Beaconsfield ein großes conservatives Meeting abhalten, an welchem die conservativen Mitglieder beider Häuser theilnehmen werden.
Rußland. Der Zustand der Kaiserin hat während der verflossenen Woche keine wesentliche Veränderung erfahren. Die im Anfang der Woche hervorgetretene Schlafsucht hat sich vermindert, der Husten ist mäßig, der Appetit befriedigend, die Kräfte haben indessen nicht zugenommen. Die Geburtstagsfeier des Czaren soll officiell erst heute Montag stattfinden, da die vorige Woche die russische Charwoche war. Man erwartete für die officielle Feier auch die Bekanntgebung einer Amnestie.
Spanien. Madrid hatte am 29. v. M. wiederum einen Feiertag, an dem es viel zu sehen gab. Der hoffnungsvolle Zustand der Königin ist durch die "Gaceta" amtlich angezeigt und darauf hin ward eine Amnestie für Preßvergehen erlassen. Sodann war großer Aufzug des Hofes nach der Kirche von Atocha durch die mit den Truppen der Garnison eingefaßten Straßen. Ganz Madrid war auf den Beinen, um das Schauspiel zu sehen. Die Aufnahme des königlichen Paares seitens der Volksmenge war herzlicher, als bei anderen derartigen Staatsactionen.


- Als neulich der deutsche Kronprinz als Gast des Großherzogs von Weimar auf der Wartburg wohnte, ist es bei Tisch gut Deutsch hergegangen. Die künstlerisch schön ausgestattete Speisekarte lautete: "Chuchen=Zettel im Palas ("Palas" ist der historische Name für das Landgrafenhaus der Wartburg) uf Wartburg. Anno domini 22. April 1880, Motto: Hunger ist der beste Koch. - Aine schöne köstliche Suppen von Haselhuhn nach Königliche Art. - Blaw gesottene Forellen und frische Butter darub gegossen, dazu gebehte Schnitter. - Ain Rindbraten nach hispanische Art mit Kräuter bestrewet nach alter Sitt und allerlei Gemüs. - Aine kalte Gans=Pastete us Straßburg mit einer Gallert von guten Wien, wohl gut zu schawen und zu schmecken. - Ain Rückbrätlein von einem Elendt, fein gespickt und warm auf den Tisch geben, dazu Salade, russisch und italisch. - Ain Gemüs von Aspergs in brühefet. Aine Ungarische Turten, warm mit vielen Früchten gemacht. - Ain Bär in eis gefrorn mit Burgwaffeln in gar alter Form gebacken. - Tüven gebacken von Zucker mit guten Bildern und gefüllt - Rosinen, Mandelkern und ingber von India dem Lande in Honig. - Auch allerley überzogen Konfekt so man erdenken kann."
- Ach es thut so wohl, gelobt zu werden, und noch wohler, wenn man es nicht selber thun muß, was zwar manchmal nothwendig aber immerhin bedenklich ist. Uns Deutschen hat diese Wohlthat der nordamerikanische Gesandte, Herr White, in Berlin angethan, noch dazu vor den Vertretern der ganzen Welt, also vor allen Leuten, was am wohlsten thut. Es geschah bei dem Festmahl der Fischerei=Ausstellung. Alle denkenden Amerikaner, sagte Herr White, sind Deutschland sehr dankbar. Deutschland hat den Amerikanern viele Tausende der besten und ausdauerndsten Arbeiter in der Industrie geliefert und unsere edelsten Geister verdanken Deutschen die besten Ideen in Kunst und Wissenschaft und unsere Schulen verdanken ihnen ihre gesunde Umwandlung. Augenblicklich studiren mehr als 1000 junge Amerikaner auf deutschen Universitäten, Gymnasien und polytechnischen Anstalten. Sogar die amerikanische Jagd nach dem Dollar wurde durch das freundliche Wesen der Deutschen, durch ihre Liebe zur Kunst und ihre Neigung zu geselliger Unterhaltung gemildert und zahllose Wisky= und Brandy=Säufer sind durch sie zum gesunden leichten Biere bekehrt worden. Vollends in unserem Kampf gegen die Sklaverei und in dem Bürgerkrieg um die Erhaltung der Einheit der Vereinigten Staaten haben sich die Deutschen fast ausnahmslos auf die gute Seite gestellt und waren Kämpfer der Freiheit und Einheit. In dem Kampfe zwischen dem gesunden Menschenverstand und dem Unverstand in den Fragen der Finanzen d. h. in dem Kampfe um das ehrliche Geld und die ehrenhafte Bezahlung der Schulden haben die deutschen viel zum Siege der Ehrlichkeit beigetragen. "Wir bleiben die Schuldner Deutschlands" u. s. w. so sagte der Amerikaner und der Jubel war groß; denn es ist selten, daß wir gelobt werden.
- Die Frankfurter glauben das große 5te deutsche Turnfest etwas scharf würzen zu müssen, vielleicht den Amerikanern zu Lieb, die herüber kommen wollen. Man sagt es würden dem Festzuge ein Regiment freiwilliger Reiter eingereiht werden, 500 Reiter auf eigenen Pferden in Frack, Cylinder und silbernen Sporen, während für "andere" (unfreiwillige?) Reiter 200 Pferde gemiethet würden. Die Leipziger Turner nehmen daran Anstoß und Sagen, das und ähnliches sei ein bischen zu theatralisch.
- Herr Basilius Fritsche, wohlangesehener Bürger in Landshut, schickt Sr. Excellenz dem Justizminister in Berlin eine mächtige Thüre mit Eilgut. Die Thüre, schrieb er, sei ihm widerrechtlich beschädigt worden und das Amtsgericht wolle die Frevelthat nicht anerkennen; Se. Exellenz möge sich selbst überzeugen.
- Ein alter Lützower, Dr. Pfeiffer, der Freund und Waffengefährte Theodor Körners, der den sterbenden Dichter aus dem Gefechte trug, starb dieser Tage im Alter von 88 Jahren in New=Oxford in Amerika.
- Die gemischte Garnison in Metz feiert jährlich 4 Geburtstage von Kriegsherrn: am 22. März Kaisers Geburtstag, am 23. April den Geburtstag des Königs von Sachsen, am 25. April den des Herzogs von Braunschweig und zuletzt den des Königs von Bayern.
- Von den practischen Engländern. Es liefen in Bremerhafen zwei große von einer längeren Reise kommende Schiffe ein. Als sich nun mehrere Geschäftsleute an Bord begaben, um die Besatzung für den Ankauf von, wie sie vermutheten, nach einer so langen Reise nothwendigen Kleidungsstücken etc. zu kapern, waren sie erstaunt, erstere bereits mit fast allem Neuesten versehen zu finden. Da die Schiffe keine Zwischenplätze angelaufen hatten, so konnten

[ => Original lesen: 1880 Nr. 35 Seite 3]

sich die betreffenden ihre Wahrnehmungen nicht recht erklären, erhielten aber von der Mannschaft bald darauf den Aufschluß, daß die großen englischen Firmen im Canal Dampfschiffe kreuzen lassen, welche als schwimmende Magazine mit allem nur Nothwendigen ausgestattet sind; treffen diese nun ein binnen kommendes Schiff, so begiebt sich Jemand vom Dampfer an Bord des betreffenden Schiffes und bittet den Capitän des letzteren, der Mannschaft seine Waaren zeigen zu dürfen. Wird ihm dies erlaubt. So entfaltet sich kurze Zeit später vor den Augen der Mannschaft an Deck des Seefahrers ein vollständiger Laden aller nur erdenklichen Sachen, vom Shlips bis zum Ueberzieher u. s. w. - Ist der Handel gemacht und jeder versorgt, so stellt der Capitän einen Check für die Gesammtsumme aus und der Magazindampfer fährt weiter, um bei dem nächsten Schiffe in gleicher Weise zu verfahren. - Man versichert, daß der betreffende Dampfer an Bord der beiden in Rede stehenden Schiffe allein Waaren im Betrage von ca. 7-8000 M. abgesetzt habe.
- In Würzburg wurde eine junge Dame von frischem und blühenden Aussehen auf der Straße von einem Blutsturz überfallen und war sofort todt. Der Wahrspruch des Arztes lautete: Gestorben an zu starkem Schnüren.


Anzeigen.

Kampfgenossen-Verein 70/71.
Sonntag den 9. Mai Nachmittags 3 1/2 Uhr
Generalversammlung.
                                                    Der Vorstand.
                                                    I. A.: B. Diersen.
Tagesordnung.

1. Jahresbericht und Rechnungsablage.
2. Revision der Statuten.
3. Vorstands=Wahl.


800 Rohrschöfe

1 Fuß stark gebunden stehen zum Verkauf auf dem Bauhof.
Schönberg den 26. April 1880.

Frau Amtmann Drevs.     


Unterzeichneter empfiehlt sich zum Wolle kratzen, spinnen und Wollenzeug machen, reelle Bedienung versprechend und führt Jeden Auftrag in kurzer Zeit aus.

H. Kollmorgen.        
Tuchmachermeister.     

Rehna den 27. April 1880.


ff. Schwz. Käse pr. Pfund 1,05 M.
ff. Holl. Käse pr. Pfund 1,00 M.
ff. Harzer Käse pr. Stück 5 Pfennig (Mecklenburg).
ff. Strasburger=Schachtel=Käse pr. Pfund 1,00 M.
ff. Neufchateller Käse Stück 30 Pfennig (Mecklenburg).
ff. echter Limburger Käse Pfund 60 Pfennig (Mecklenburg).
                 sowie
Ia. Elb=Caviar Pfund 2,00 M.
echte Christiania Anchovis
1 Dunker 7 Pfund 4,00 M.
1/2 Dunker 4 Pfund 2,40 M.
empfiehlt franco pr. Nachnahme

W. Meyer, Lübeck.      
Ob. Fleischhauerstrasse.     


Zu Michaelis

sind 2 Wohnungen zu vermiethen bei Wwe. Fick vor dem Siemzer=Thor.


Ein gut erhaltener Bauwagen, auch zum Milchwagen sehr gut passend, steht preiswürdig zu verkaufen bei

J. Bockwoldt,               
Schmiedemeister.     


Ausverkauf!

Das reichhaltige Waarenlager des verstorbenen Heinrich Creutzfeldt soll, um rasch damit zu räumen, zu bedeutend herabgesetzten Preisen, theils unter Einkauf ausverkauft werden.
Es sind namentlich Kleiderzeuge, Buckskins und halbwollen Waaren in großer Auswahl vorhanden und wird ein geehrtes Publikum von Stadt und Land ganz ergebenst auf diesen vortheilhaften Gelegenheitseinkauf aufmerksam gemacht.
Schönberg den 19. April 1880.

Heinrich Creutzfeldt Erben.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 35 Seite 4]

Zu Geschenken

empfiehlt die Kölner Filiale der Springfelder Uhren=Fabrik

Albert E. H. Matthiesen, Hohe Pforte 24, Cöln a. Rhein

ihre anerkannt vorzügliche und solid gearbeitete Taschen=Uhren zu den nachfolgenden äußersten En gros Preisen:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Bemerkungen.

1. Alle Uhren sind abgezogen und fertig für sofortigen Gebrauch.
2. Für jede Uhr wird 3 jährige schriftliche Garantie geleistet und Reparaturen während dieser Zeit, bei Franco=Zusendung, gratis ausgeführt.
3. Bei Nichtconvenienz wird jede Uhr entweder bereitwilligst umgetauscht, oder der bereits gezahlte Betrag ohne Anstand zurückgezahlt.
4. Getragene gute Uhren werden auf Verlangen in Tausch genommen und der höchstmöglichste Preis dafür in Anrechnung gebracht, auch werden Schlüssel=Uhren zu Remontoir=Uhren umgeändert.
5. Bei Franco=Einsendung des Betrages (mittelst Postanweisung oder in Banknoten und Briefmarken erfolgt Franco=Versandt, bei guter Verpackung in Leder=Etuis.

Es ist seit Jahren unser Princip gewesen, durch streng solide und pünktliche Ausführung selbst des kleinsten Auftrags unsere Kunden in jeder Hinsicht zufrieden zu stellen, man wende sich daher vertrauensvoll an

Albert E. H. Matthiesen.                          
Cöln a. Rh., Hohe Pforte 24.                          


Zur Pfingstfeier
Liebig's selbsttätiges Backmehl,
um rasch ohne Hefe alle Sorten von Gebäck, Pasteten u. s. w. zu bereiten. Es liefert 16 % mehr Backwerk als gewöhnliches Mehl mit Hefe und ist leichter zu verdauen.
Liebig's Puddingpulver
in verschiedenen Sorten vorhanden, dienen dazu, um in wenigen Augenblicken einen delicieusen Pudding zu bereiten, nur unter Hinzufügung von etwas Zucker und Milch. Jedem Packete ist eine Gebrauchsanweisung beigegeben.
Zu haben bei H. Schrep Wwe. in Schönberg.


Am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten findet bei mir

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu ich ergebenst einlade.
Büchsen, Blei und Pulver wird von mir geliefert.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.

Selmsdorf.                                                     Sterly.


Einladung zum

Scheibenschießen   Scheibenschießen
nach Gewinnen
am 9. und 10. Mai

Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M. worauf nur ein Gewinn fallen kann.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.
Hierzu ladet ergebenst ein

Tretow=Demern.     


Bettnässen

in allen Fällen ist zu heilen. Kosten gering. Arme gratis. Näheres durch meine Prospecte und Anerkennungssrcheiben.

F. C. Bauer,
Specialist, Wertheim a. M.


5 bis 6 Sack gelbe Eßkartoffel
hat abzugeben.                                                    
                                                    N. Nehls.


Loose

von der im Juni 1880 zu

Neustrelitz
stattfindenden
Gewerbe= und Industrie=Ausstellung
verbunden mit

Verloosung aller Industrie=Gegenstände hat allein Verkaufs=Depot

J. Ludw. D. Petersen.     


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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