No. 32
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. April
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 32 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Dem Bundesrath ist der seit lange erwartete Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Reichsbeamten zugegangen. Danach haben die Beamten als Wittwen= und Waisengeldbeiträge jährlich drei Prozent des pensionsfähigen Diensteinkommens, des Wartegeldes oder der Pension zu zahlen. Das Wittwengeld besteht in dem dritten Theil derjenigen Pension, zu welcher der Verstorbene berechtigt gewesen, wenn er am Todestage in den Ruhestand versetzt wäre. Das Wittwengeld soll jedoch mindestens 160 M. höchstens 1600 M. betragen.
Der preußische Antrag auf Revision der Geschäftsordnung des Bundesraths war der Geschäftsordnungs=Kommission überwiesen. Die Referenten derselben, Minister von Mittnacht und der Bevollmächtigte für Braunschweig, von Liebe, haben jetzt ihre Anträge dem Bundesrath vorgelegt. Dieselben Schließen sich vollständig den in dem preußischen Antrage entwickelten Gesichtspunkten an.
Der Reichstag war am Sonnabend und Montag der Verlängerung des Sozialistengesetzes gewidmet. Das Gesetz wurde unverändert nach den Commissionsanträgen angenommen (Verlängerung um 3 1/2 Jahre), gab aber zuvor zu sehr eingehenden und umfassenden Debatten Anlaß, an der sich auch fast sämmtliche Sozialdemokratische Redner betheiligten. Von ihnen hatte, um zum Wort zu kommen, jeder einzelne die Streichung eines andern Paragraphen beantragt. Es entspann sich erst eine Geschäftsordnungsdebatte, ob man nicht alle sozialistische Anträgen gemeinsam behandeln solle, wodurch der Zweck der sozialdemokratischen Redner vereitelt worden wäre. Eine merkwürdige Episode bildete die Rede des Abg. v. Ludwig zur Begründung seines Antrages, das Gesetz auch auf die Bestrebungen auszudehnen, "die ohne socialistisch oder communisitsch zu sein, in analoger Weise die Untergrabung der christlichen und monarchischen Grundlagen des Staates und der Gesellschaft bezwecken." Der Antragsteller zog seinen Antrag vor der Abstimmung zurück.
Am Berliner Hofe ist nunmehr die officielle Anzeige vom Besuch des Königs von Siam eingetroffen. Die Ankunft desselben ist um die Mitte des Juni zu erwarten.
Der Stadthalter von Elsaß=Lothringen, Generalfeldmarschall von Manteuffel, erfreut sich in den Reichslanden bereits einer so großen Popularität, daß unter den Mitgliedern des elsässischen Landesausschusses der Antrag zirkulirte, eine Erhöhung der Dotirung Manteuffel's um 100,000 M. vorzunehmen.
Am Mittwoch Vormittag wurde in Berlin das großartige, jahrelang geplante Unternehmen der "Ersten internationalen Fischerei=Ausstellung" officiell eröffnet, ein Werk des Ruhmes für den deutschen Fischerei=Verein, der die Anregung zu einem Schauspiele gegeben, an dem fast alle Völker der Welt theilnehmen, das durch Reichhaltigkeit, Vollständigkeit und Art des Arrangements ein Muster bleiben wird für alle nachfolgenden internationalen Wettkämpfe auf jenem Gebiete.
Frankreich. 17 deutsche Sozialisten, die sich in Paris aufhielten und wie eine gegen sie eingeleitete Untersuchung ergab, ihre Subsistenzmittel von der "Internationale" empfingen, sind landesverwiesen worden. Den äußerlichen Anlaß dazu gab, daß sie Einen der Ihrigen, welcher der Polizei Spiondienste leistete, arg mißhandelt hatten. Die ausgewiesenen gehen, wie Hartmann, nach dem "gastfreundlichen" England.
England. Lord Beaconsfield hat der Königin das Entlassungsgesuch des Cabinets überreicht und ist dasselbe von der Monarchin bereits angenommen worden. Wahrscheinlich in nächster Woche wird das neue Cabinet gebildet werden, um dessen einzelne Posten ein bedeutender Wettlauf zwischen den verschiedenen Candidaten stattzufinden scheint. Es unterliegt kaum noch einem Zweifel, daß Gladstone wieder an die Spitze tritt. - Wie Londoner Telegramme besagen, ist die Kaiserin Eugenie am 15. wohlbehalten in Capstadt eingetroffen; am Dienstag (20.) wollte sie ihre Reise nach dem Lande der Zulus fortsetzen. - Was die Wahl Gladstone's gekostet haben mag, geht aus der verbürgten Thatsache hervor daß ihm eine einzige Anhängerin, Lady Roseberry (geb. v. Rothschild) allein 60,000 Pfund zur Verfügung stellte.
Rußland. Zwei Sterbebetten in Petersburg ziehen die Aufmerksamkeit und menschliche Sympathie der ganzen Welt auf sich: das der Kaiserin und das des Fürsten Gortschakoff. Als event. Nachfolger des letzteren wird Orloff genannt, der einstweilen wieder nach Paris zurückgekehrt ist. Nach dem am Montag Mittag über das Befinden des Fürsten Gortschakoff ausgegebenen Bulletin hat derselbe die Nacht fieberfrei verbracht und dauert die Sonnabend eingetretene Besserung fort; die Schlaflosigkeit verhindert jedoch die Rückkehr der Kräfte und wird es zur Wiederherstellung derselben längerer Zeit, eines günstigen Klimas und vollkommener Ruhe, insbesondere der Abwesenheit jeglicher anstrengenden geistigen Thätigkeit bedürfen.


- Windhorst wurde im Reichstage von einem Kollegen gefragt, warum er nicht mehr seinen Modus-vivendi-Anzug trage. (W. erschien nämlich im vorigen Sommer in einem Anzuge von Bismarck=Couleur, den man modus-vivendi taufte.) Schmunzelnd und schlagfertig antwortete er: "Dieser Anzug ist längst abgetragen." Man kann die veränderte Stellung des Centrums zum Kanzler nicht besser schildern. Die "Germania" bemerkt dazu: Die Zeitungen haben den Witz nur halb erschnappt; denn die kleine Exellenz setzte lächelnd hinzu: der neue Anzug ist noch beim Schneider!
- Nach einer Mittheilung des Professors Valentiner in Karlsruhe sind über den großen Kometen, dessen plötzliches Erscheinen anfangs Februar aus Cordova in Südamerika und wenige Tage später auch vom Cap der guten Hoffnung gemeldet wurde, erst jetzt so weit zuverlässige Nachrichten eingetroffen, daß über die Bahn Rechnungen mit Aussicht auf Erfolg angestellt werden konnten. Sein Weg führt nordwärts und er würde, was seinen Ort am Himmel betrifft, jetzt wohl in unseren Gegenden zu beobachten sein, hätte nicht sein Glanz so rasch ab=

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genommen, daß er in seiner Litchtschwäche selbst mit starken Fernrohren nicht aufzufinden ist. Indessen hat die Berechnung zu dem merkwürdigen Ergebnisse geführt, daß dieser Komet höchst wahrscheinlich derselbe große und berühmte Komet ist, welcher 1848 ebenfalls im Frühjahr plötzlich im größten Glanz erschien und dessen sich noch manche Leser erinnern werden. Wir hätten also einen großen Kometen von verhältnißmäßig kurzer Umlaufszeit, nämlich von beiläufig 37 Jahren, während nach den bisherigen Rechnungen die kürzeste Umlaufszeit eines größeren Kometen (wie des Halley'schen) etwa 70 Jahre war.
- Die zwei berühmtesten Gemsenjäger der Schweiz, David Zwicki von Mon Mollis und Caspar Blumer von Glarus, wurden, nachdem sie viele Hunderte von Gemsen erlegt, trotz ihrer staunenswerthen Kaltblütigkeit und Klettergewandtheit, zuletzt die Opfer ihres leidenschaftlichen Jagdtriebes. Der erstere wurde 36 Wochen lang vermißt und Niemand wußte, ob der 57jährige rüstige Mann noch am Leben sei. Endlich wurde sein von Geiern und Füchsen zernagtes Gerippe auf einem Hügel der steilen Auernalp gefunden. Der Mann mußte furchtbar gelitten haben; denn nach einem gebrochenen Fuße und der Lage des Orts, wo man ihn fand, zu schließen, hatte er sich nach seinem Sturze noch weit fortgeschleppt und war nach vergeblich abgefeuerten Nothschüssen dem Hunger und der Kälte erlegen. Blumer stürzte am Vorderglärnisch über eine ungeheure Felswand, wo sein zerschellter Leichnam erst im folgenden Sommer aufgefunden wurde. Bekannt ist die Geschichte von dem Berner Jäger, der auf dem Grindelwaldgletscher in eine verdeckte Eisspalte fiel, ohne Schaden zu nehmen, auf den trockenen Grund gelangte und durch die finstere Höhlung, welchen dem festen Boden nach ein dem Gletscher entfließender Bach gebildet, mit unsäglichen Mühen an den Rand der Eiswüste gelangte, und zwar an eine Felsenwand, über die der Bach sich als Wasserfall stürzte. Solche Glücksfälle sind aber selten, und schon öfter hat es sich begeben, daß ein auf ähnliche Art Verunglückter Tage und Nächte lang in solchen Gletscherspalten aushalten mußte, bis es den Jagdgenossen gelang, ihn mittelst Stricken und Stangen wieder ans Tageslicht zu bringen. Glücklicher als die meisten war der berühmte und berüchtigste Gemsenjäger Marcus Colani von Pontresina in Graubünden. Dieser seltsame und gefürchtete Geselle, der sich ein ungeheures Jagdrevier angemaßt hatte, in welches kein anderer Jäger sich so leicht hineinwagte und in dem er ganze Rudel halbzahmer Gemsen hegte erlegte bis zu seinem 66. Jahre nicht weniger denn 2800 Stück dieser Thiere, eine Anzahl, die von keinem andern Jäger vor und nach ihm erreicht worden ist. Dieser Jägerfürst starb ruhig in seinem Bette, freilich in Folge der Strapazen eines mit dem Naturforscher Dr. Lenz unternommenen Jagdabenteuers. - Was die Gemsen betrifft, so sind ihre Muskeln elastisch und stramm wie Stahlfeder. Am Monterosa hat man einmal eine von einer Gemse übersprungene Kluft gemessen und gefunden, daß die Kluft 24 Fuß breit war.
- Woher das Wort Fidibus stammt, weiß man immer noch nicht. Einer erklärt es so. Als in alter Zeit den Studenten das Rauchen verboten ward, hielten sie geheime Tabaksgesellschaften, die allerdings nicht so berühmt wurden, wie das Tabaks=Collegium König Friedrich Wilhelm I. Für diese Rauchgesellschaften ließ der Wirth lateinische Zettel umhergehen, auf welchen die Burschen, welche kommen wollten, ihren erdichteten Namen schrieben. Ein solcher Zettel lautet: Fid. ibus. S. D. N. H. Hodie hora VII app. etc. Das hieß: fidelibus fratribus salutem dicit N. Hospes etc., zu Deutsch: den fidelen Brüdern sagt seinen Gruß der Kneipwirth u. s. w. - Sobald die Studenten zusammen kamen, stellten sie sich im Kreise herum und zündeten ihre Pfeifen mit jenen Zettel an, die man Fidibus nannte.
- Als Christoph Columbus 1498 seine dritte Entdeckungsreise nach Amerika machte und mit seiner kleinen Flotte am Südwestende der Dreieinigkeitsinsel vor Anker ging, gerieth er in Folge hoher Fluth und des Austretens eines in den Golf von Paria sich ergießenden Flusses in große Gefahr, schließlich aber entstand kein anderer Schaden als daß der Anker des Admiralschiffes verloren ging. Diesen Anker nun hat ein Herr Agostinos bei Gelegenheit von Umgrabungen in seinem Garten in Puntas Arenas wieder gefunden. Er wiegt 1100 Pfund und trägt die Jahreszahl 1497.
- Frau Friederike Stöhr aus Zeulenroda hat heuer zum 60mal die Leipziger Ostermesse mit ihren vorzüglichen Strumpfwaaren besucht. Wie viele Leute in und außer Europa hat sie in dieser Zeit auf die Strümpfe gebracht, in Leipzig vollends hat sie Tausenden von Großmüttern, Müttern und Enkelinnen die Hochzeitsstrümpfe geliefert. Die städtische Behörde hat ihr zum Jubiläum besonders gratulirt und über ihrem Stand am Naschmarkt glänzte im Grün die goldene 60.
- Sämmtliche Beamte im Criminalgerichte in Berlin zerbrachen sich jüngst vergeblich den Kopf, wie es der berüchtigte Taschendieb Franke angefangen habe, zu entspringen. Endlich erzählte es ihnen Franke selbst, aber erst dann als er bei einem neuen Diebstahl erwischt worden war. Er hatte sich aus weißem Papier ein Chemiset und einen Kragen angefertigt und aus einem alten schmutzigen Putzlappen ein Shlips geformt, sowie aus alter weißer Leinewand Schuhe fabricirt, die er schwarz färbte und mit hohen Hacken versah. Kurz bevor er vor den Untersuchungsrichter behufs einer Vernehmung geführt werden sollte, begab er sich aus der Gefängnißzelle, welche er mit noch drei Untersuchungsgefangenen theilte, nach einem angrenzenden Verschlag, zog dort die leicht kenntlichen Gefängnißschuhe aus und bekleidete sich mit seinen eigenen Fabrikaten (Chemiset, Kragen, Shlips und Schuhen). In die Zelle zurückgekehrt, nahm er die ihm behändigte Anklageschrift des Staatsanwaltes und steckte sie in einen alten Pappdeckel, welchen er sodann unter den Arm nahm und mit dem er voll Selbstgefühl in der Begleitung des Wärters über den langen Corridor (sog. Kegelbahn) nach dein Zimmer des Untersuchungsrichters ging. Da auf dem Corridor eine größere Anzahl von Personen sich befanden, so glückte es ihm unbemerkt von seinem Begleiter zu entkommen. Da die scheinbar unter feinem Arm befindlichen Acten ihm das Ansehen einer Person geben, die in irgend welcher Funktion im Gerichtsgebäude sich befände, so wurde von den in den Räumen des Criminalgerichts befindlichen Beamten seiner Flucht kein Hinderniß in den Weg gelegt. Auf die Straße gelangt, platzte die schwache Naht eines der von ihm fabricirten Schuhe und die Gefängnißstrümpfe, die er darunter trug, kamen zum Vorschein. Rasch entschlossen warf Franke sich in eine Droschke, trotzdem er keinen Pfennig Geld bei sich hatte, und ließ sich weit von der gefährlichen Nähe des Criminalgerichts fortfahren. Während der Fahrt benutzte er die Gelegenheit, als gerade die Droschke um eine Straßenecke bog, unbemerkt aus derselben zu steigen und sich eiligst zu entfernen.

Anzeigen.

Wegen Neubaues der Mühlenbrücke zu Lockwisch ist dieselbe vom 27. d. M. ab auf vier Wochen gesperrt und ist die Passage für Fuhrwerk über den Lockwischer Hof zu nehmen.
Schönberg den 22. April 1880.

Großherzogl. Mecklenb. Domainenamt.
F. Graf Eyben.


In dem über das Vermögen des Handelsmannes Ratzeburg zu Schönberg steht zur Erledigung der im § 150 der Concurs=Ordnung bezeichneten Gegenstände Schlußtermin auf

Freitag den 7. Mai 1880,
Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte Sessionszimmer I. an.
Verzeichniß der Forderungen und des Massebestandes liegt auf der Gerichtsschreiberei I. zur Einsicht der Betheiligten aus.
Schönberg den 16. April 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

H. Diederich.     


[ => Original lesen: 1880 Nr. 32 Seite 3]

Lohrinden=Auction.

Am Sonnabend den 24. April, Morgens 10 Uhr sollen in Kösters Hotel zu Schönberg i. M. aus nachstehenden Revieren Eichen=Rinden zur Selbstgewinnung meistbietend verkauft werden:

1. Im Rupensdorfer Holze

von ca. 170 Stück Hestern und stärkeren Eichen.
Nähere Auskunft ertheilt Oberförster Hottelet=Schönberg.

2. Im Schwanbecker Zuschlag

von ca. 100 Stück desgleichen.
Nähere Auskunft ertheilt Förster Polle=Hohemeile.

3. Im Schlagbrügger Revier.
a. Im Steinbrinck

von ca. 140 Stück Hestern.

b. Im Thandorfer Zuschlag

von ca. 160 desgleichen.

c. Im Bahlen

von ca. 160 desgleichen.
Näh. Auskunft ertheilt Förster Blanck=Schlagbrügge.

4. Im mannhäger Revier (bei Mölln i. L.)

von ca. 90 Stück Hestern und stärkeren Eichen.
Die Bedingungen werden vor Beginn der Auction bekannt gemacht.
Schönberg i. M. den 14. April 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Auction.

Am Montag den 26. April d. J., von Morgens 9 Uhr an sollen in Ollndorf beim Krämer Hagen die zu dessen Concursmasse gehörigen Gegenstände als namentlich:

eine Ladeneinrichtung, eine große Decimalwaage mit Gewichten, eine kleine Balkenwaage, diverses Fayence=Geschirr, Flaschen, diverse Reste Materialwaaren und sonstige im Geschäfte geführte Artikel, verschiedene Tonnen und Fässer, leere Bier= und Branntweinanker, 2 Pferdesielen, 1 Häcksellade, 1 Häckselkiste, Stalllaterne, 1 amerik. Uhr, 1 Bettstelle und diverse andere Sachen
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Acker=Verpachtung.

Bei der letzen Verpachtung auf dem Spiegelfelde wurde für 5 Parcelen à 50 []Ruthen wegen ungenügenden Gebots von dem unterzeichneten Magistrate der Zuschlag nicht ertheilt. Etwaige Reflectanten zu diesen fünf Parcelen wollen sich bis zum 25. dieses Monats bei uns melden.
Schönberg den 17. April 1880.

Der Magistrat.


Verpachtung.

Am Donnerstag den 29. April d. J., Vormittags 10 Uhr, soll im Kruge zu Lüdersdorf die der Schmiedewittwe Schütt zu Wahrsow gehörige Wiese öffentlich meistbietend auf 6 hintereinander folgende Jahre verpachtet werden. Die Bedingungen werden vor Beginn der Verpachtung bekannt gemacht, doch wird bemerkt, daß die Miethe für das erste Pachtjahr sofort nach erfolgtem Zuschlage zu entrichten ist.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Sonntag, den 25. April, Nachmittags 2 Uhr:
Versammlung des Imkervereins.


Aufforderung.

Alle diejenigen, welche noch Forderungen an meinen verstorbenen Mann, den Tischlermeister J. Busch, haben, ersuche ich, solche binnen 4 Wochen durch genau specificirte Rechnungen bei mir einzureichen. Ebenfalls bitte ich diejenigen, welche ersterem noch Schulden, binnen derselben Frist Zahlung zu leisten, sowie diejenigen, welche laut Buch entliehene Werkzeuge bis dato noch nicht zurückgebracht haben, solche binnen 8 Tagen zurück zuliefern.
Zu gleicher Zeit mache ich bekannt, daß sämmtliche Werkzeuge, Nutzhölzer, Fourniere, halb= und ganzfertige Arbeiten, verschiedene gebrauchte Mobilien etc., unter der Hand verkauft werden sollen und diese Sachen etwaigen Käufern bei mir zur Ansicht bereit stehen.

C. Busch, Wwe.     

Schönberg den 19. April 1880.


ff. Schwz. Käse pr. Pfund 1,05 M.
ff. Holl. Käse pr. Pfund 1,00 M.
ff. Harzer Käse pr. Stück 5 Pfennig (Mecklenburg).
ff. Strasburger=Schachtel=Käse pr. Pfund 1,00 M.
ff. Neufchateller Käse Stück 30 Pfennig (Mecklenburg).
ff. echter Limburger Käse Pfund 60 Pfennig (Mecklenburg).
                 sowie
Ia. Elb=Caviar Pfund 2,00 M.
echte Christiania Anchovis
1 Dunker 7 Pfund 4,00 M.
1/2 Dunker 4 Pfund 2,40 M.
empfiehlt franco pr. Nachnahme

W. Meyer, Lübeck.      
Ob. Fleischhauerstrasse.     


Tesch's Restauration.
An den Markttagen.
Krebs=Suppe,
kalte und warme Speisen a la Carte
verschiedene Biere vom Faß u. auf Flaschen
Maitrank von frischen Kräutern und Rheinwein.


Frischen Kalk und Cement,
                          besonders gut und billig, empfiehlt
                                                    W. J. Heymanson, Lübeck,
                                                                              Trave 300.


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich das Schönberger Markt mit einer sehr großen Auswahl

Schuhwaaren

besuchen werde; als Damenstiefel in Zeug, Glaceé, Chagrin und Roßleder; dasselbe für Mädchen und Kinder; Promenaden und Halbschuhe mit und ohne Absatz von Zeug und Leder, Kinderstiefel in allen Größen, Herrenstiefeletten zu den billigsten Preisen.
Mein Stand ist vor der Apotheke.

J. Schleuß,                          
Schuhmachermeister aus Lübeck.     


Norddeutsche Hagel-Versicherungs-Gesellschaft in Berlin.

Diese bei weitem größte aller Hagel=Versicherungs=Gesellschaften versichert Feldfrüchte jeder Art und zahlt nach Feststellung des Schadens sofort die ermittelnd Entschädigung.
Geschäfts=Resultat pro 1879: 28,660 Mitglieder mit 264,300,555 Mark
Versicherungssumme und 1,919,123 Mark 50 Pfg. Prämie. Durchschnittsprämie pro 100 Mark Versicherungssumme: 72 1/2 Pfennig (Mecklenburg). in den letzten 5 Jahren: 75 1/2 Pfennig (Mecklenburg)., seit Bestehen der Gesellschaft 83 3/4 Pfennig (Mecklenburg).
Prämie nach der Hagelgefährlichkeit verschieden, am billigsten in Schleswig=Holstein.
Reserve: 941,667 Mark 79 Pfg.
Zu jeder gewünschten näheren Auskunft, sowie Aufnahme von Anträgen sind der unterzeichnete General=Agent, sowie die Haupt= und Spezial=Agenten jederzeit gern bereit.

E. W. Peters,
General=Agent in Güstrow.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 32 Seite 4]

Ausverkauf!

Das reichhaltige Waarenlager des verstorbenen Heinrich Creutzfeldt soll, um rasch damit zu räumen, zu bedeutend herabgesetzten Preisen, theils unter Einkauf ausverkauft werden.
Es sind namentlich Kleiderzeuge, Buckskins und halbwollen Waaren in großer Auswahl vorhanden und wird ein geehrtes Publikum von Stadt und Land ganz ergebenst auf diesen vortheilhaften Gelegenheitseinkauf aufmerksam gemacht.
Schönberg den 19. April 1880.

Heinrich Creutzfeldt Erben.


                          Hagebutten
                          Saure Kirschen
                          Türk. Pflaumen                                                                               empfiehlt
                                                                              J. Ludw. D. Petersen.


Saeleinsaat
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Engl. Milchsatten                                                     empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Rostocker
Dopp. Malz=Bier
in vorzüglicher Qualität empfiehlt                          
                                                    Aug. Spehr.


Bestes russisches Leinsaat
und hiesiges Leinsaat
                                                    empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Schmiedeeiserne Träger, Alte Bauschienen
halten stets vorräthig                          
                                                    L. Possehl & Co.
Lübeck & Schwerin i. M.


Am Sonnabend dieser Woche steht ein Transport gut genährter Ferkel bei mir zum Verkauf.

Buchholz.     


Kösters Hotel.
Große Tanzmusik
am Markttage den 27. dieses Monats.
pr. Tanz 10 Pf.


Ich mache hiermit die Anzeige, daß ich von jetzt an ein Tanzzelt zu ländlichen Vergnügungen bereit halte.

J. G. Staack.     


Am 26., 27. und 28. d. M. wird die berühmte Sänger=Gesellschaft Jacobson aus Altona in meinem Locale

Gesangs= u. komische Vorträge

halten. Zu recht zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein

Jul. Wagner,     
Conditor.       


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 25. April.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Empfehlung der Firma Valentin u. Co., betreffend Lotterie in Hamburg.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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