No. 29
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. April
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 29 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Nachdem der Kaiser das Demissionsgesuch des Reichskanzlers abgelehnt hat und die Kanzlerkrise somit als beendet angesehen werden kann, tritt eine Bundesrathskrise in die Erscheinung. Kaiser Wilhelm selbst hatte dem Reichskanzler in dem dessen Entlassungsgesuch ablehnenden schreiben den Fingerzeig gegeben, wie die Schwierigkeit beseitigt werden könnte. Das Facit des ganzen Conflicts wird die Abänderung der Artikel 16 und 17 der Reichsverfassung sein, welche vom Reichstage wohl ohne Schwierigkeiten genehmigt werden wird, im Bundesrathe selbst aber kaum ohne heftige Kämpfe durchzubringen sein wird, da bei Anträgen auf Verfassungsänderungen bereits 14 Stimmen genügen, um den Antrag zum Fall zu bringen.
Die Donnerstagssitzung des Reichstags beschäftigte sich fast ausschließlich mit der ersten Berathung des Gesetzes, betreffend den Wucher. Staatssecretair Dr. von Schelling leitete die Debatte ein und versprach von dem vorgelegten Gesetz zum mindesten den Erfolg, daß der Wucher auf diejenigen Kreise zurückgedrängt würde, welche überhaupt Conflicten mit dem Strafgesetzbuch nicht zurückschrecken. Alle Redner waren im Principe mit der Vorlage einverstanden, doch konnte Beschluß darüber, ob dieselbe in Plenum berathen oder zuvor einer Commission überwiesen werden sollte, nicht gefaßt werden, da das Haus nicht beschlußfähig war. - In der Freitagssitzung war die Militairvorlage zur zweiten Berathung gestellt. Lasker erklärte sich gegen eine Erneuerung des Septenats. Abg. Graf zu Stolberg ist für eine solche. Abg. Richter=Hagen (jetzt eigentlich: Richter=Berlin) führt aus, daß sich die politische Lage wesentlich gebessert habe, so daß wir die geforderte Vermehrung nicht mehr bedürfen. Abg. Rickert tritt warm für die Vorlage ein; die Annahme derselben sei gerade im Interesse des Friedens dringend geboten. Eine deutsche Friedenspolitik sei nur denkbar, wenn sie gedeckt würde durch eine schlagfertige Armee. Nachdem noch die Abgg. Dr. Lieber namens des Centrums, v. Lerchenfeld namens der Conservativen ihren Parteistandpunkt gekennzeichnet und der Kriegsminister von Kameke die Annahme des Commissionsvorschlages empfohlen hatte, erfolgte die Abstimmung, bei welcher die einschränkenden Anträge Richter und Stauffenberg abgelehnt, der Commissionsvorschlag dagegen mit 186 (gegen 96) Stimmen angenommen wurde. Auch § 2 des Entwurfs fand Annahme, wonach die Berathung vertagt wurde.
Zur Frage des Friedens mit Rom läßt sich die Köln. Ztg. melden, der Papst habe den abgesetzten Bischöfen den Rath ertheilt, bei Kaiser Wilhelm die Begnadigung nachzusuchen.
Die Handelskammern von Dresden und Stuttgart haben nun ebenfalls zur Frage der Weltausstellung in Berlin Stellung genommen. Sie halten dafür, daß die Aufeinanderfolgen der Weltausstellungen eine zu schnelle und das Project für 1885 verfrüht sei.
Oesterreich=Ungarn. Die Meldungen der Wiener Zeitungen in Betreff des deutsch=österreichischen Handelsvertrages bestätigen sich. Die Verlängerung des bestehenden Meistbegünstigungsvertrages bis Ende Juni 1881 kann als perfect angesehen werden. -
Kronprinz Rudolfs Ernennung zum Generalmajor steht bevor; derselbe wird seinen Aufenthalt auf der Gradaschiner Hofburg zu Prag nehmen, welche bereits für ihn hergerichtet wird.
Frankreich. Plon=Plons Brief, die Märzdecrete und ein Mordprozeß gegen eine Operettentänzerin theilen sich gegenwärtig in das öffentliche Interesse der Pariser, dem gegenwärtig ein neuer Gegenstand fehlt. - Die Kaiserin Eugenie hat vor ihrer Abreise nach dem Zululande der Notre=Dame=Kirche zu Paris eine überaus kostbare, juwelengeschmückte Kaiserkrone zum Geschenk gemacht, welche die ehemalige Herrscherin bei ihrer jahrelang projectirten, aber nie zur Ausführung gelangten Krönung tragen sollte. - Die unermüdliche Vorkämpferin für die politische Gleichberechtigung der Frauen, Frl. Auclert, hat an den Seinepräfecten ein Schreiben gerichtet, worin sie die Ehre der Steuerzahlung den Männern allein überlassen will, die ja auch allein regieren und das Budget feststellen.
Großbritannien. Bis Freitag Mittag waren 554 Parlamentswahlen bekannt, wovon 317 Liberale, 198 Conservative und 39 Homerulers waren. Die Liberalen haben ihren immer namhafter werdenden Sieg dem von ihnen gegebenen Versprechen mitzuverdanken, der Landbevölkerung das gleiche Wahlrecht wie den Städtern zu ertheilen. - Interessant ist die soeben veröffentliche Uebersicht über Stand und Vertheilung der englischen Flotte. Darnach zählt die Mittelmeerflotte 20 Fahrzeuge, darunter 6 Panzerschiffe; das Kanalgeschwader hat 4 Panzerschiffe und 1 Aviso; in den chinesischen Gewässern befinden sich 21 Kriegsschiffe, das nordamerikan. Geschwader zählt 15 Fahrzeuge, die Stille=Meer=Flotte umfaßt zwei Panzerschiffe und 8 andere Fahrzeuge, die ostindische 12 Schiffe, die afrikanische 10. Außerdem befinden sich 4 Schiffe an der südöstlichen Küste Amerikas, 6 Fahrzeuge sind mit Vermessungen beschäftigt und 15 befinden sich in besonderem Dienst. Das macht in Summa 118 Schiffe, darunter 13 Panzerfahrzeuge.
Rußland. Es liegt ein merkwürdiges Actenstück vor, ein an den Dictator Loris=Melikoff adressirter Brief des aus Rußland entflohenen Nihilisten, Professors Dragomanow, welcher die von den Nihilisten gestellten Friedensbedingungen enthält. Diese sind: Absetzung aller nach dem Attentat vom 2. April v. J. ernannten Gouverneure mit außerordentlichen Vollmachten; Außerkraftsetzung aller durch dieselben erlassenen Maßregeln und Anordnungen; Abschaffung der Specialgerichte; Begnadigung aller wegen Theilnahme an der nihilistischen Verschwörung eingekerkerten, deportirten oder ausgewiesenen Personen; Abschaffung der "dritten Abtheilung;" Preßfreiheit; Einberufung einer Volksvertretung. Das Schriftstück schließt: "Theilen Sie, General, Ihrem Monarchen dies mit. Im Falle der Abweisung unserer gewiß billigen und bescheidenen Forderungen seien Sie auf neue Attentate gefaßt und versichert, daß dann nicht mehr ein einzelnes Centralcomitee, sondern eine ganze Föderation politischer Verbindungen in's Feld rücken und den Kampf für die Befreiung des russischen Volkes aufnehmen wird."

[ => Original lesen: 1880 Nr. 29 Seite 2]

- Bad Gastein, das an den Gichtischen und Rheumatischen Wunder thut, feiert in diesem Jahre sein 1200jähriges Jubiläum. Im Jahre 680 sind dort die ersten Badehütten gebaut worden.
- Eine gieße Turnfahrt unternimmt die Turngemeinde in Cincinati im Laufe des Sommers: es ist eine Fahrt über den atlantischen Ocean. Die Turner dieser Stadt wollen nämlich eine Excursion nach Deutschland unternehmen, zum Besuch des 5. bis 10. August in Frankfurt a. M. abzuhaltenden großen deutschen Turnfestes. Sie haben zu diesem Ende den Hamburger Dampffer "Silesia" eigens gemiethet, der 500 Turner an Bord nehmen wird. Gegen Zahlung von nur 80 Dollars kann sich Jeder an dieser Reise betheiligen und erhält dafür eine Cajütenpassage nach Hamburg und eine Rückpassage zweiter Cajüte für irgend einen Hamburger Dampfer bis zum 31. December d. J. giltig. Die Abfahrt von Newyork findet am 6. Juni statt. Bei der Hinüberfahrt sind Beköstigung und Bedienung auf dem ganzen Schiffe gleichmäßig.
- Eine als wohlhabend und zugleich als geizig bekannte Frau in Berlin starb vor etwa 3 Monaten und wünschte in denselben Kleidern , die sie auf dem Sterbebette trug, begraben zu werden. - Dieser Wunsch wurde erfüllt. - Die Verwandten fanden in dem Nachlaß keine Spur vom Verbleibe der Werthpapiere, von denen sie wissen, daß sie sie besessen. Die Möglichkeit, daß die Verstorbene die Papiere mit in die Grube nehmen wollte und deshalb bat, in den Kleidern, die sie anhabe, begraben zu werden, da sie, wie nunmehr angenommen, diese Werthpapiere auf ihrem Leibe getragen, wird nunmehr von den Erben geltend gemacht und ist die Ausgrabung der Leiche bei der Behörde beantragt worden.
- Eine schöne Sitte besteht in dem Städtchen Hohenberg in Bayern. Jedes Kind pflanzt bei seiner Confirmation auf Gemeindeboden einen Obstbaum, der sein Eigenthum bleibt. Man muß beobachten, wie sorgfältig die jungen Leute die ihnen liebgewordenen Bäumchen pflegen und wie nicht nur die Liebe zur Obstbaumzucht bei der Jugend geweckt, sondern auch den muthwilligen oder frevelhaften Beschädigungen der Bäume vorgebeugt wird.
- Etwas vom General Peteri in Spandau. General Peteri war eine glänzende militärische Erscheinung. Trotz seiner 60 Jahre hielt er sich so stramm wie der jüngste Lieutenant. Er hatte die Figur des großen Kurfürsten, edle Züge und nur sein volles, schneeweißes Haar verrieth die Jahre des braven Soldaten. Ehedem Commandeur des 24. Infanterie Regiments, hatte er sich in seinen späteren Jahren noch mit einer jüngeren, schönen Frau vermählt und war dann Commandant von Spandau geworden. Er gebrauchte aufgefangene Fremdworte, namentlich solche, welche ihm schön klangen, welche seinem "ganzen Habemus" am passendsten erschienen, mit einer so "grundsätzlichen Falschheit," zugleich aber in so ungesucht hübscher Form, daß befreundete Offiziere, ganz besonders auch die damaligen jüngeren Prinzen des Königshauses, wie Kronprinz Friedrich Wilhelm, die Prinzen Wilhelm, Carl und Albrecht den alten, kreuzbraven, tapferen Soldaten gern anbohrten, um irgend einen "Peterischen Scherz" aus ihm herauszulocken. Seine Lieblingsredensart war "Auf Oehre, mein lieber Freund" - Peteri zwickauerte etwas. - Mit diesem "auf Oehre" verbrämte er alles. Ja, man behauptete, er habe sogar bei der Trauung mit der jugendlich schönen Gemahlin dem Priester ein "Auf Oehre ja!" zugerufen, als dieser ihn gefragt, ob er geneigt sei, die Freuden der Ehe auf sich zu nehmen. Daß er mit seinem Lieblingswort nicht etwa sein Ehrenwort verpfändete, das hat er selber einmal erklärt. Hier die Geschichte: Peteri schnitt gerne auf, er "erzählte lebhaft", wie man zu sagen pflegt, er log liebenswürdig. Als die sogenannten "Müllerdosen," eine beliebte Art von Schnupftabacksdosen, in die Mode kamen, da schaffte sich Peteri auch eine solche Dose an, die man damals mit 5 Thalern bezahlte. Er befand sich auf dem Hofe der Citadelle, umgeben von älteren und jüngeren Offizieren der Garnison, und schnupfte mehre Male auffallend aus seiner neuen Dose. Ein befreundeter Stabsoffizier näherte sich dem General: "Was haben Herr General da für eine schöne Dose?" "Auf Oehre, mein Freund, eine sogenannte Müllerdose." "Wohl sehr theuer, General?" "Fünf - - Louisd'or, mein Freund auf Oehre!" Damit wandte er sich weg. Der Offizier erzählte das Gehörte seinen Kameraden, die den Preis etwas hoch fanden. Ein Couragirter ging nochmals an den Alten heran: "Ich höre, Herr General haben eine so theure Müllerdose, mein Herr Vetter kaufte neulich eine sehr hübsche Dose für fünf Thaler?" Peteri blinzelte mit den Augen, zieht die Dose hervor: "Auf Oehre, mein Freund, kostet mich drei Louisd'or." Und wieder wendet er sich hinweg. Das Gehörte wird sofort im Offizierkreise besprochen, und ein dritter benutzt die Gelegenheit, als der General beim Auf= und Abgehen sich dem Kreise der zusammenstehenden Offiziere genähert, die Bitte auszusprechen, die so schöne, aber so theure Dose kennen zu lernen. Peteri reicht ihm die Dose, reckt sich etwas aus der Binde heraus, zieht die Stirn und den Schnurbart hoch und sagt: "Auf Oehre, kostet mich zwei Louisd'or, aber dabei bleibt's, lasse mich nichts mehr herunter handeln" - Als man nun später ihm eine gewisse Verwunderung zu erkennen gab, wie er mit seiner Ehre die verschiedenen Dosenpreisen habe beglaubigen können, sagte er: "Auf Oehre, mein Freund, heußt so viel "zum Beuspiel". Einmal in seinem Leben war der General in Paris gewesen und hatte dort die Venus von Milo gesehen. Das war ihm seitdem ein Idealfrauenzimmer, und wenn er darauf gebracht wurde, dann konnte er über Frau Venus schwärmen wie sein jüngster Lieutenant; ganz besonders lobt er an ihr den "vorzüglichen corpus delicti."
- Ein neues Gedulds= und Vixirspiel wird jetzt vielfach unter dem Titel: "Des Prinzipals Verzweiflung" u. s. w. ausgeboten. Es ist in der That ein Vixirspiel allerersten Ranges. Ein kleines quadratisches flaches Holzkästchen ist durch Linien auf dem Boden in 16 kleine Quadrate getheilt. Auf die 16 Quadrate stellt man ganz willkürlich 15 kleine Würfel, welche mit den Zahlen 1 bis 15 versehen sind. Es bleibt demnach ein Quadrat frei. Die Aufgabe besteht nun darin, die Würfel ungeordnet in das Kästchen zu legen und dann so zu ordnen, daß man sie in dem Kästchen, dessen Rand übersteht, durch Verschieben in die richtige Reihenfolge bringe, ohne jedoch einen Würfel herauszunehmen. Das freibleibende Quadrat würde dann das letzte in der vierten Reihe sein. Die Newyorker Blätter beschäftigen sich schon seit einem Monat mit der Lösung dieses Räthsels. Sie bringen Holzschnitte, in denen sie die Ansichten ihrer Leser zur Anschauung bringen, welche sie mit Briefen überfluten. Da die Zahl der Combinationen, in denen die 15 Holzwürfel sich aneinander reihen lassen, unendlich ist, so bedingt die glückliche Lösung in einem Falle noch immer nicht die Lösung des Problems überhaupt. Unsere Leser werden ja selbst Gelegenheit haben, ihre Geduld bei diesem Spiele auf die Probe zu stellen.


Anzeigen.

Holz=Auction.

Am Mittwoch den 14. April Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Michaelsen zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus den Hohemeiler=Tannen meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
    6 Rmt. eichen Knüppel
    3 Rmt. buchen Kluft
300 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
  18 Fud. tannen Durchforstungsholz von Hopfenstangen bis Schleetstärke
  29 Rmt. tannen Rodestämme. Schönberg den 7. April 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Bekanntmachung.

Der diesjährige Frühjahrs=Beitrag der Mitglieder des Lübecker=Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner ist mit fünf Zehntel des einfachen Ansatzes (5/10 Simplum) in der Zeit vom 15. bis 31. Mai d. J. auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck den 8. April 1880.

                          Die Direction des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner.
                          Namens derselben:
                                                    Bruhn, Secretair.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 29 Seite 3]

Rostocker
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in vorzüglicher Qualität empfiehlt                          
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wird ein Mädchen zu allen häuslichen Arbeiten gesucht von

Schönberg.                                                     J. Ludw. D. Petersen.


Die Schulgelderhebung
findet vom 14.-24. April statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner,           
beauftragter Erheber.     


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Mau. Werkführer.


Wohnungsveränderung.

Von jetzt ab wohne ich beim Herrn Schneidermeister Otto bei der Kirche.

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Loose

von der im Juni 1880 zu

Neustrelitz
stattfindenden
Gewerbe= und Industrie=Ausstellung
verbunden mit

Verloosung aller Industrie=Gegenstände hat allein Verkaufs=Depot

J. Ludw. D. Petersen.     


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Seine ausgezeichneten, überall gerühmten
Pianinos

liefert frachtfrei zu Fabrikpreisen mit Probezeit gegen beliebige Ratenzahlung oder gegen Baar mit hohem Rabatt.

Th. Weidenslaufer,     
Fabrik Berlin NW.       


Frankfurter Pferde-Markt-Lotterie.
Mit Genehmigung der Regierung.
Ziehung am 25. April d. J.

Bei dieser nun allgemein beliebten Lotterie kommen zehn elegante Equipagen mit vier und zwei Pferden bespannt und hochfeiner Schirrung, ferner 60 der schönsten Reit= und Wagenpferde nebst vielen hunderten von anderen sehr werthvollen Gewinnen zur Vertheilung. Zur diesjährigen Frühjahrs=Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne.

1 ganzes Loos für 4 Mark,
12 ganze Loose für 45 Mark

gegen Einsendung des Betrags oder per Postvorschuß. Jeder Loosbesitzer erhält nach erfolgter Ziehung die Gewinnliste franco und gratis übersandt. Um allen Ansprüchen genügen zu können, so wolle Bestellungen baldigst machen und werden solche nach Eintreffen sofort effectuirt.

D. F. Seipp.             
Herrmannstrasse Nr. 26     
in Frankfurt a. M.          


[ => Original lesen: 1880 Nr. 29 Seite 4]

Concert-Anzeige.
Freitag den 16. April 1880.
zweites Abonnementsconcert
unter Mitwirkung der Herren:                          
Otto Drewes, Hofopernsänger Schwerin,
A. Dreierberg Harfen=Virtuose Schwerin
und des Herrn
Organisten Meier, Schönberg.
Anfang Abends 7 1/2 Uhr.
Kassenpreis 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg)., Schüler 60 Pfennig (Mecklenburg).


Schon seit 8 Jahren mit großem Erfolg angewendet.
Glückliche Erfindung
für Bruch= und Muttervorfall Leidende.

Es ist mir gelungen, ein Bruchband zu ermitteln, welches bis heute an Bequemlichkeit des Tragens, an Zurückhaltung des Bruches sich als das Beste bewährt hat.

Dieses neu erfundene und verbesserte Bruchband,

welches ohne Feder ist, also nicht geniren oder brechen kann, worüber fast alle Leidenden klagen, kann ungenirt beim Schlafen getragen werden, um allem Verhängnißvollen entgegensehn zu können. Durch immerwährendes Tragen kann der Bruch nie hervortreten. Die Oeffnung bleibt dadurch geschlossen, die Hauptsache ist also, daß die Möglichkeit vorliegt, daß das richtige Tragen eine Heilung oder Verwachsung herbeiführen muß. Durch die besondere Konstruktion der mechanischen Pelotte hält dasselbe die schwersten Brüche zurück; es dient für Leisten=, Schenkel=, Nabelbrüche u. s. w., und ist viel dauerhafter wie alle anderen Bruchbänder.
Jedem, welcher an diesem Uebel leidet, rathe ich, das Bruchband anzuschaffen, besonders, weil man weiß, was dieses Uebel für schwere Folgen haben kann.
Garantiere vollkommene Zurückhaltung, sofortige Linderung der stärksten Muttervorfälle durch den hypogastrischen Gürtel ohne Feder. Dieser Gürtel übertrifft alle bis jetzt existirenden derartigen Instrumente, ist leicht, solid, elastisch, sehr bequem und paßt allen Taillen und hält auf vortreffliche Weise selbst die stärksten Muttervorfälle zurück. Jede Dame kann sich denselben selbst anlegen, ohne dadurch belästigt zu werden beim Gehen, Arbeiten und Reisen.
Vollkommene Zurückhaltung des Mastdarmvorfalls vermittelst tragender, elastischer ganz leichter Gürtel.
Leibbinden für Schwangere, Fettleibige und an Nabelbruch Leidende.
Suspensorien für Wasserbrüche, ebenso solche von Leder für Hodenbrüche.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich wieder in

Schönberg i. M. Mittwoch den 14. April, in Boye's Gasthof,
Gleschendorf Donnerstag den 15. April in Weidemann's Gasthof,

anwesend sein werde und allen Leidenden bereitwilligst Auskunft ertheile.

Achtungsvoll Otto Bellmann, prakt. Bandagist     
aus Ottensen bei Hamburg.                       


Frischen Westphälischen Kalk & Portland Cement
empfiehlt zu besonders billigen Preisen                          
                                                    A. Wigger, Nachfolger.


Von heute ab halte ich ein                          
einspänniges Fuhrwerk
zum Ausfahren bereit.                          
                                                    Hochachtungsvoll
Schönberg.                                                                               H. Lohse.


Zur bevorstehenden Saatzeit empfehle mein Lager von
              Prima roth Kleesaat,
                          weiß Kleesaat,
                          schwed. Kleesaat,
                          Steinklee und Grassaat.

A. Wigger, Nachfolger.


Beste engl. Milchsatten

empfiehlt soweit der Vorrath reicht, noch ohne Zollaufschlag.

Aug. Spehr.     


Einige Sack Saatkartoffeln
hat billig abzugeben                          
                                                    Oberförster Hottelet.
Schönberg, 12. April 1880.


Ammen
gesucht zu jeder Zeit bei feiner Herrschaft.
Lohn 110-130 Thlr.
Wiegers Wwe. - Hamburg,
                          Neuste Neustrasse Nr. 12.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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