No. 21
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. März
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 21 Seite 1]

Politische Rundschau.

Im Deutschen Reiche gilt die neue preußische Orthographie des Cultusministers von Puttkamer noch nicht. Ja, der Reichskanzler hat sogar seinen Blitz gegen sie geschleudert. In einem Rundschreiben an sämmtliche Reichsbehörden wird den Beamten verboten sich der neuen Orthographie zu bedienen.
Die Sonnabendsitzung des Reichstages war der sozialen Frage geweiht; der Berliner Belagerungszustand und die Verlängerung des Sozialistengesetzes waren Gegenstände der Tagesordnung. Die Sozialdemokraten waren durch Bebel, Fritzsche, Kayser und Vahlteich vertreten. Der erstere kritisirte, assistirt durch Herrn Sonnemann, den Belagerungszustand, während dem Abgeordneten Vahlteich die Aufgabe zufiel, die Verlängerung des Sozialistengesetzes zu bekämpfen, in diesem Unternehmen unterstützt von den Abgg. Hänel und Lasker, der übrigens für seine Person zu sprechen erklärte. Für den Belagerungszustand sprach nur der Minister Graf Eulenberg. Bezüglich des zweiten Puntes der Tagesordnung machte Abg. Marquardsen den Vorschlag, die Anwendung des Ausweisungs=Paragraphen auf Reichstags=Abgeordnete zu verbieten und die Gültigkeitsdauer etwas zu verkürzen. Verweisung an eine Commission beantragte auch Namens des Centrums Frhr. v. Hertling, womit die konservativen Parteien durch die Abgg. Melbeck und v. Kleist=Rentzow sich einverstanden erklärten. Graf Eulenburg bat, die Dauer des Gesetzes nicht zu beschneiden, während Abg. Windthorst schließlich erklärte, das Centrum werde eine endgültige Entscheidung erst nach Schluß der Commissionsberathungen treffen; sein Verhalten sei daher durchaus kein Wettlauf mit den anderen Parteien um die Gunst des Reichskanzlers, wie Hänel gesagt, da er sich mit Niemandem in einen Wettlauf einlasse, der längere Beine habe als er. - Die Vorlage wurde schließlich dem Antrage v. Hertling gemäß an eine Commission von 14 Mitgliedern verwiesen.
Der Reichstag setzte am Montag die Berathung des Reichshaushalts=Etats fort. Bei dem Etat des Militair=Erziehungs= und Bildungswesens kam es zu einer Debatte über die Verordnung des Kultusministeriums betr. die Einführung der neuen Orthographie zwischen dem Abg. Richter, Löwe und Rickert. Abg. Richter hält den gegenwärtigen Zustand der Verwirrung, wo der Reichskanzler unter Androhung von Ordnungsstrafen die Anwendung derjenigen Rechtschreibung verbietet, welche sein College im preußischen Ministerium als obligatorisch vorschreibe, für schlimmer, als die bisherige Verschiedenheit in der Orthographie. Auf Antrag des Abg. Grafen Frankenberg läßt das Haus den Gegenstand fallen.
Rußland. Ueber die Massenverhaftungen in Petersburg wird von dort geschrieben: Das Attentat auf den Grafen Loris=Melikoff kam unerwartet. Am 28. und 29. Februar, dann am 1. März waren nämlich ungemein zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden, und die Behörden hofften, daß durch dieselben eine so große Desorganisation innerhalb des Geheimbundes herbeigeführt werden würde, daß man wenigstens für eine gewisse Zeit vor neuen Anschlägen sicher sein könne. Allein trotzdem erfolgte am 3. März das Attentat auf Loris=Melikoff. Was nun die Verhaftungen in den letzten Tagen des Februar und am 1. März anbelangt, so lieferte abermals das größte Contingent zu dem neuen Zuwachs in den Kasematten und unterirdischen Gefängnissen der Peter= und Paulsfestung die studierende Jugend; es sollen ca. 320 Studenten eingezogen worden sein. Eine andere Serie von Verhaftungen wurde auf Grund einer Untersuchung in einer Artillerie=Kaserne vorgenommen, bei welcher Gelegenheit man auch die in den Kasernen gelegenen Wohnungen einzelner Offiziere einer Durchforschung unterwarf. Es stellte sich heraus, daß eine ansehnliche Anzahl subalterner und vier höhere Offiziere thätige Mitglieder des Nihilistischen Comitees waren; 26 Offiziere wanderten in die Kasematten der Festung. Alle diese Arretierungen scheinen indessen im Nihilisten=Lager nicht besonders entmuthigend oder desorganisirend gewirkt zu haben, denn in der Nacht zum Freitag schossen einige Nihilisten zum Spaß aus Revolvern in der Nähe des Antischkin=Palais, wo der Großfürst=Thronfolger wohnt, ohne daß die Verhaftung derselben hätte bewirkt werden können.
Rußland. General Milikoff hat dem Großfürsten Constantin in Petersburg einen Besuch gemacht, der nicht mehr und nicht weniger als eine Haussuchung oder vielmehr eine auffällige Heimsuchung war, die sich nur der Stellvertreter des Kaisers erlauben konnte.
Oesterreich. Der österreichische Kronprinz Rudolf hat sich mit der Prinzessin Stephanie, Tochter des Königs der Belgier, verlobt. Der Bräutigam steht im 22. Lebensjahre, die Braut ist noch nicht ganz 16 Jahre - alt.


- Weil der 22. März, des Kaisers Geburtstag, in die stille Charwoche fällt, so sollen in Preußen alle Festlichkeiten, Mittags= und Abendschmäuse etc. am 20. März gefeiert werden, aber ohne Illumination. Ein stilles Glas auf des Kaisers Geburtstag darf auch am 22. März getrunken werden.
- Stauffenberger heißt das Dutzend Männer, das sich von der nationalen Partei unter Führung des bayerischen Freiherrn v. Stauffenberg, nach links separirt hat. Man denkt unwillkürlich an "Pappenheimer."
- Seit etwa zwanzig Jahren war Dr. Neuda in Wien der Vertheidiger in den berühmtesten und schwierigsten Criminal=Prozessen vor den Schwurgerichten. Er ist ein geistvoller, scharfsinniger und beredter Mann, der sein Metier von Grund aus versteht. In einem öffentlichen Vortrage neulich hat er über eine Frage gesprochen, die das Publikum schon viel beschäftigt hat. Diese Frage lautet, ob der Vertheidiger seine Pflicht erfülle, wenn er bewußt schuldige vertrete. Dr. Neuda sagte: Der Schuldlose bedarf ohne Zweifel eines Vertheidigers, der Schuldige aber noch vielmehr. In jedem Menschen, und sei er auf die tiefste Stufe gesunken, findet sich eine Seite, die menschlich anklingt. Wie hat sich der Vertheidiger bei Erfüllung seiner Amtspflicht zu verhalten? Gewinnt der Vertheidiger die sichere Ueberzeugung, daß er für einen Unschuldigen eintritt, dann wird er seine Aufgabe mit unerschütterlicher Energie und feuriger

[ => Original lesen: 1880 Nr. 21 Seite 2]

Wärme vertreten können; beschleichen jedoch nach eingegangener Prüfung Zweifel seine Brust, dann kann, dann darf er keine Gewißheit erlangen wollen. Die Illusion (Selbsttäuschung) bleibt in solchen Fällen der alleinige Hort des Vertheidigers. Wer bewußt und mit voller Erkenntniß einen Schuldigen vertreten und gleichwohl dessen Schuldlosigkeit betheuern wollte, handelt unmoralisch und verderblich. Wer gar mit dem Schuldigen ein Einverständniß eingeht, das Geständniß seiner Schuld entgegennimmt und ihn durch eine ihm eingegebene listige Verantwortung der Gerechtigkeit zu entgehen sucht, der macht gemeine Sache mit dem Verbrecher und sinkt selbst zur Canaille herab. Dies, sagt Dr. Neuda, fühlt der Angeklagte so instinktiv heraus, daß mir in meiner ganzen Laufbahn kein einziger Fall vorgekommen ist, in dem ein Läugnender nicht gerade mir gegenüber seine Unschuld auf's Höchste betheuert hatte, selbst da, wo ich nachträglich, nach seiner Verurtheilung durch Andeutungen von ihm an seine Schuld glauben konnte. Er führt mehre Fälle solcher Art an.
- Bezüglich der Darreichung geistiger Getränke an die Landbriefträger, schreibt die Ankl. Z., entnehmen wir einem Kreisblatte die nachstehende sehr beherzigenswerthe Mahnung, welcher wir die weiteste Verbreitung wünschen: "Es sei einem viel correspondirenden Abonnenten Ihres geschätzten Kreisblattes gestattet, durch dasselbe sich an den Leserkreis zu wenden mit einer Bitte, die ihm lange auf dem Herzen gelegen hat: Es handelt sich hier nicht um Sammlung von Gaben, sondern um das Gegentheil, um das Unterlassen gewisser Gaben; nämlich als das Geben ohne Nachdenken, ohne Barmherzigkeit. Es handelt sich hier um das Darbieten von Branntwein an unsere Briefträger. Einer derselben, welcher täglich mehr als 30 Kilometer (4 Meilen) zurückzulegen, dabei in jedem Ort oft von Haus zu Haus zu gehen hat, um Postsachen abzuliefern, hat mir geklagt, daß er wohl zwanzig Mal in Versuchung geführt sei, "einen Schnaps" zu nehmen, weil fast allenthalben, nicht nur in Kaufläden und Gasthäusern, es immer das erste sei, daß man ihm ein Gläschen anbiete, in der Meinung, ihm dadurch eine besondere Wohlthat zu erweisen. Hätte er auch nur die Hälfte solcher Anerbietungen angenommen, so würde er jährlich manchen Tag kaum die Hälfte seines Weges nüchtern haben zurücklegen können. Doch sei es sein Grundsatz, niemals Branntwein anzunehmen, wogegen er für eine Tasse Kaffee, einen Teller voll warmer Suppe und dergleichen immer sehr dankbar sei. In den meisten Fällen ist es sicherlich die häufige Versuchung zum Branntweingenuß, welche manche unserer Postboten aus nüchternen Männern in das Gegentheil verwandeln, sie früh dienstuntauglich, siech und elend macht, wenn nicht schon vorher ihres ehrenvollen und mühevollen Dienstes beraubt. Dasselbe gilt von den Postillonen. Es muß einen mit tiefem Schmerz erfüllen, wenn man hört, daß ein Postbote, der vorher ein nüchterner, freundlicher, überall gern gesehener Mann war, nach vier Jahren seines Dienstes eines Abends im Chausseegraben sinnlos betrunken aufgefunden wurde und Tags darauf am Schlagfluß starb. Widerwillen, freilich zugleich auch herzliches Mitleid erregt es, wenn ein anderer solcher Beamte fast täglich später kommt, stets konfus ist und etwas vergißt, und wenn man ihn nicht mehr in's Zimmer hinein nöthigen mag, weil er darin einen unerträglichen Branntweingeruch hinterlassen würde, wovon die Erfahrung im Hausflur Zeugniß giebt. Darum meine lieben Nachbarn im Kreise und der Umgegend, wo diese Zeilen gelesen werden, macht es Euch doch zur Pflicht, unsern Postboten von jetzt ab nicht mehr dergleichen Gaben zu reichen, welche geeignet sind, ihrem Leibe, ihrer Nüchternheit, ihrer Diensttauglichkeit, ihrem Stande, vor Allem ihrer Seele, schließlich auch Euch selbst und dem Vaterlande den erheblichsten Schaden zuzufügen."
- Weit und breit haben die letzten Tage der vorigen Woche Stürme, Regengüsse, Gewitter und sogar Wolkenbrüche und durch den schmelzenden Schnee fast überall Hochwasser gebracht. In den Marschen und Elbniederungen große Ueberschwemmungen mit viel Noth und Jammer.
- Zur neuen Orthographie. Ein Rittergutsbesitzer in P. schreibt eine Hauslehrerstelle für seine Kinder aus. Ein Cand. theol. in Berlin, dem die 1000 M. mit freier Station gefallen, meldet sich und glaubt sich beim zukünftigen Herrn Patron nicht besser empfehlen zu können, als indem er die neue Orthographie nach Puttkammer in seinem Bewerbungsschreiben anwendet. Wie groß war sein Erstaunen, als er mit nächster Post zur Antwort bekommt, es sei im höchsten Grad anmaßend von ihm, sich um eine solche Stelle zu bewerben, da er ja nicht einmal orthographisch schreiben könne! - Dem Vernehmen nach werden auch die Kleinstaaten mit dieser neuen Uniform unserer deutschen Sprache beglückt werden. Binnen fünf Jahren sollen alle Schulanstalten, auch die Volksschulen, die neue Rechtschreibung annehmen. Bis dahin schreibt man nicht mehr vexirt und cujonirt, sondern vexiert und cujoniert.


Anzeigen.

Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen des Handelsmannes Heinrich Ratzeburg zu Schönberg ist am 10. März 1880, Vormittags 10 1/4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet.
Der Rechtsanwalt Rackow zu Schönberg wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen sind bis zum 31. März 1880 incl. bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines andern Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerauschusses und eintretenden Falls über die in §. 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände - und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf

Mittwoch den 7. April 1880
Vormittags 10 Uhr

- vor dem unterzeichneten Gerichte Sessionszimmer I. Termin anberaumt.
Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 31. März 1880 Anzeige zu machen.

Großherzogliches Amtsgericht zu Schönberg,
den 10. März 1880.
                                                    Beglaubigt
                                                    H. Diederich,
                                                    Amtsgerichts=Actuar.


Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen des Pferdehändlers Carl Ohls sen. zu Schönberg ist am 9. März 1880, Vormittags 9 3/4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet.
Der Rechtsanwalt Dufft zu Schönberg wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen sind bis zum 1. April 1880 einschließlich bei dem Gerichte anzumelden, und ist schriftlichen Anmeldungen Abschrift beizufügen.
Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines andern Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in §. 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände - und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf

Donnerstag den 8. April 1880,
Vormittags 10 Uhr

- vor dem unterzeichneten Gerichte, Sessionszimmer I., Termin anberaumt.
Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von dem Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, den Konkursverwalter bis zum 1. April 1880 incl. Anzeige zu machen.

Großherzogliches Amtsgericht zu Schönberg
den 9. März 1880.
                                                    Zur Beglaubigung
                                                    H. Diederich,
                                                    Amtsgerichts=Actuar.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 21 Seite 3]

Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 8. März 1880.

Die Armenbehörde.


Holz=Auction

Am Donnerstag den 18. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Krützmann zu Ziethen nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

1. Aus dem Garnseerholze

  1 buchen Block.
47 Rmt. buchen Kluft II. Cl.
  2 Rmt buchen Knüppel.
15 Fuder buchen Zweigholz.
51 Rmt. tannen Kluft und Knüppel.

2. Aus dem Bahlen

44 Rmt. tannen Kluft und Knüppel.
  2 Fuder tannen Durchforstholz von Schleetstärke.

3. Aus dem Steinort und Seebruch.

Holz=Nr. 109 b. 182

  6 Rmt. Eichen Kluft II. Cl. und Knüppel.
67 Rmt. buchen Kluft II. Cl. u. Knüppel.
  7 Fuder buchen Durchforstholz.
20 Fuder buchen Zweigholz.

4. Aus dem Thandorfer Zuschlag

11 Rmt. Fichten Kluft.

5. dem Schlagbrügger Holz.

  8 Rmt. Fichten Knüppel.
Schönberg den 9. März 1880.

Der Oberförster:          
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

im Vitenser Forste, Revier Woitendorfer Holz, am Dienstag den 16. März 1880 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichen Bau= und Nutzholz Drümme.
Buchen Nutzholz Drümme.
Buchen Kluft und Knüppelholz.
Buchen Stangenholz in Fuderhaufen.
Buchen Zweigholz in Fuderhaufen.
Birken Drümme.
Birken Wagendeichsel.
Birken Kluft und Knüppelholz.
Birken Stangenholz in Fuderhaufen.
Ellern Schleete für Pantoffelmacher.
Aspen Drümme.
Fichten Schleete.
Fichten Leiterbäume.
Versammlung Morgens 9 Uhr beim Holzwärtergehöft zu Woitendorf.
Rehna den 9. März 1880.

Großherzogliche Forst=Inspection Rehna.


Frischen Kalk und Cement,
                          besonders gut und billig, empfiehlt
                                                    W. J. Heymanson, Lübeck,
                                                                              Trave 300.


Das Neueste und Feinste in Loden=, Filz= und Seidenhüten

empfiehlt                                                    
                                                    Heinr. Schäding.

NB. Confirmandenhüte in neuester Form von 2,50 M. an.


Neueste
Confirmations-Anzüge

in schwarz und dunkelfarbig, elegante Facons in grosser Auswahl, worunter Tuch-Röcke von reiner Wolle, schon von 13 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). und höher, Hosen und Westen äusserst billig wie auch passende Stoffe dazu empfiehlt

Lübeck,                                                     F. G. Oderich.
Holstenstrasse 177.                          


Büdnerei

Eine Büdnerei hier im Fürstenthum belegen, mit etwa 5 Scheffel Land guten Boden und einem Wohnhaus nebst Stall ist mir zum sofortigen Verkauf übergeben. Reflectanten wollen mit mir in Unterhandlung treten.

W. Holdorff.     


Gesucht

ein Knabe der Ostern die Schule verläßt, welcher Lust hat Kellner zu werden.

                          Tesch's Restauration.


Gesucht zu Ostern

ein tüchtiges gewandtes Mädchen für Küche und Hausarbeit.

Ratzeburg.                                                     Domapotheke.


Damen-Zugstiefel

auch für Confirmanden zu Ostern sind fertig zu haben das Paar von 7 M. 50 Pfennig (Mecklenburg) an, bis zu 8 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). Kinderschnürstiefel von 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). an, mit und ohne Lackblätter, Knopfstiefel mit und ohne Lackblätter für Kinder, auch Schnürstiefel von verschiedener Größe für Kinder, alles so gut wie bestellte Waare gearbeitet. Meine Wohnung ist beim Herrn J. F. Busch Siemzerstraße Nr. 191. Da ich die Preise auch äußerst billig gestellt habe, bitte um geneigte Abnahme.

                                                    Achtungsvoll
                                                    J. Söhlbrandt,
                                                    Schuhmachermeister.
Schönberg, den 8. März 1880.


Dr. Pattison's
Gichtwatte,
bestes Heilmittel gegen                          
Gicht und Rheumatismen

aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Fußgicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.

(H. 6218)     

In Packeten zu 1 M. und halben zu 60 Pfennig (Mecklenburg). bei

Wilh. Heincke.     


Roth und weiß Kleesaat

Thimothee, engl. und deutsches Reygras, Steinklee und schwed. Klee

empfiehlt billigstens                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Zu verkaufen 2-3 Fuder Stroh.
                          H. Oldenburg, Bäckermeister.


Technicum Mittweida.
(Sachsen.) - Höhere Fachschule für Maschinen-Ingenieure und Werkmeister. Vorunterricht frei.
Aufnahmen: Mitte April u. October.


Jürgensen & Robschuld,
717 Lübeck, große Burgstraße 717.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 21 Seite 4]

Henning & Meyer,
Lübeck,
Breitestrasse 942 (visà vis dem Kohlmarkt.)
Confection
Manufactur-Mode-Seiden-Waaren
- Frühjahr 1880 - Die Nouveautés der Confection, als:
Jaquetts, Fichus, Dolmans, Regenmäntel etc., sowie sämmtliche Stoffe sind in reichhaltiger Auswahl eingetroffen.
Auf Wunsch Proben- und Auswahlsendungen.


Zu dem bevorstehenden Osterfeste empfehle ich dem geehrten Publikum mein gut assortirtes Handschuhlager in den schönsten Farben geordnet und für

Confirmanden
starke schwarze, weiße und couleurte
Glaçe-Handschuhe.

Emil Jannicke,       
Handschuhmacher.     

Schönberg.


Eine Pferdedecke ist gefunden worden, der rechtmäßige Eigenthümer kann sie gegen Erstattung der Insertionskosten von mir wieder abholen.

J. Voß,              
Tuchmachermeister.     


Ein weißer Hund mit braun=grauem Kopf ist mir zugelaufen. Eigenthümer kann denselben gegen Unkosten bei mir in Empfang nehmen.

Sim. Egert=Hagen.     


500 Mark

zahle ich Dem, der beim Gebrauch von K. Kaufmann's Zahnwasser jemals wieder Zahnschmerzen bekommt oder aus dem Munde riecht. Nur Flaschen mit meiner eigenhändigen Namensunterschrift sind echt. Preis pr. Flasche 1 M.

K. Kaufmann, Berlin.

In Schönberg nur echt zu haben bei Herrn A. Zander.


Seine ausgezeichneten, überall gerühmten
Pianinos

liefert frachtfrei zu Fabrikpreisen mit Probezeit gegen beliebige Ratenzahlung oder gegen Baar mit hohem Rabatt.

Th. Weidenslaufer,     
Fabrik Berlin NW.       


Für Zahnleidende!

Zur Einsetzung künstlichem Zähne jeder Art, wie auch für sämtliche Zahnoperationen empfiehlt sich stets unter Garantie

Hochachtungsvoll
                          Aug. Eduard Spelling.
                          Approbirter Zahnarzt.
                          Königstraße 670.

         Lübeck,
     d. 8. März 1880.

NB. Sprechstunden von Morgens 9 bis Nachmittags 6 Uhr.


Habe Parthie guter Dachpfannen abzugeben.

C. Schwedt.     


Alte gute Dachpfannen sind bis Montag zu verkaufen.

H. Badstein.     


Sprechstunde für Frauenkrankheiten.
Täglich von 10-11 und 2-4 Uhr.
                                                    Dr. Thiede,
bisheriger Assistenzarzt an der Königl. Universitäts=Entbindungs=Anstalt in Berlin.
Lübeck.                           Holstenstraße 301 I.


Allen Verwandten und Freunden, welche meinen lieben, theuren Mann, den Kaufmann Heinrich Creutzfeldt und unsern lieben Bruder durch das letzte Geleite zur Ruhestätte geehrt, sagen hiemit ihren freundlichen Dank

die tiefbetrübte Wittwe Marie Creutzfeldt geborne Bockwoldt, sowie die Geschwister Creutzfeldt.


Statt jeder besonderen Meldung.
Heute Morgen 5 Uhr entschlief sanft nach kurzem Krankenlager unser liebes Mariechen im neunten Lebensjahre.
Schönberg i. M. den 9. März 1880.

                          Postmeister Krüger und Frau,
                                                    geb. Wittenberg.


Kirchliche Nachrichten.
Freitag, den 12. März.
Vormittags 10 Uhr Passionspredigt: Reallehrer, Candidat Kolbatz.

Sonntag, den 14. März.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Abends 6 Uhr Passionspredigt: Reallehrer, Candidat Kolbatz.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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