No. 1
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Januar
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 1 Seite 1]

     Sämmtlichen Gratis=Empfängern des Officiellen Anzeigers werden nach einem, mit der Expedition des letzteren getroffenen, Abkommen von Neujahr 1880 ab die Reichsgesetzblätter - so weit dieselben zur Ausgabe gelangt sind - gleichzeitig mit dem Officiellen Anzeiger durch die Post zugesandt werden.
     Schönberg, den 23. December 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.


Bekanntmachung.

Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, das die Aushebung der Militairpflichtigen der seemännischen Bevölkerung des hiesigen Aushebungsbezirks (Schiffermusterung) pro 1879 stattfindet

am Donnerstag den 15. Januar 1880 Morgens 9 Uhr
in Wismar

im Rubach'schen Gasthofe "Stadt Altona."
Zu dem gedachten Termin haben sich bei Vermeidung der im §. 24. 7. der Ersatz=Ordnung angedroheten Strafen einzufinden alle Militairpflichtigen der seemännischen Bevölkerung aus dem hiesigen Aushebungsbezirk, welche im Jahre 1859 oder früher geboren und resp. mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehen sind.
Es wird bemerkt, daß nach Maßgabe des §. 21 der Ersatzordnung zur seemännischen Bevölkerung zu rechnen sind:

a. Seeleute von Beruf d. h. Leute, welche mindestens ein Jahr auf deutschen See=, Küsten= oder Haff=Fahrzeugen gefahren sind,
b. See=, Küsten= und Haff=Fischer, welche die Fischerei mindestens ein Jahr gewerbsmäßig betrieben haben,
c. Schiffszimmerleute welche zur See gefahren sind,
d. Maschinisten, Maschinisten=Assistenten und Heizer von See= oder Fluß=Dampfern.
Schönberg, den 20. December 1879.

Der Civilvorsitzende der Großherzoglichen Ersatzcommission des Aushebungs=Bezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
In Vertretung:
W. v. d. Lancken.


                          Zum neuen Jahre!

   Es hat des alten Jahres Thor die Zeit
Mit Allem, was dahinter liegt, verschlossen;
Das alte Jahr ist nun dahin geflossen,
Woher es kam - zur ew'gen Ewigkeit
Und manches Sorgen, Wünschen, Hoffen haben
Wir mit ihm in die Ewigkeit begraben!

   Hat es gehalten, was das Jahr versprach?
Hat es die schweren Zeiten abgewendet?
Hat es die lange Nothstandszeit beendet? -
Es liegen Handel und Gewerbe brach
Und manche neue Sorge den alten
Verstand das alte Jahr noch einzuschalten!

   Verzagend nur wagt sich die Hoffnung vor,
Sie spricht zu uns in lauen Schmeicheltönen
Und nicht wie sonst beflügelt unser Sehnen
Ihr feurig Wort, so lieblich unserm Ohr.
Was ist von allem unserm Wünschen, Hoffen
Im alten Jahre wirklich eingetroffen?

   Jedoch, ihr düstern Bilder all, entfleucht!
Denn unser ist die Welt, so lang wir leben;
Das neue Jahr steht auf ein neues Streben,
Beharrlichkeit hat stets Ziel erreicht;
Schickt auch der Winter alle Schrecken nieder,
Die Frühlingssonne lacht doch endlich wieder!

   Drum zeigt sich auch von Besserung kaum der Schein,
Kopf hoch und nicht gewankt im schweren Ringen!
Bleibt uns die Wahl? Wir müssen sie bezwingen,
Die schwere Zeit der Noth; drum fest die Reih'n!
Der Lebensmuth verdränge jede Klage
Von unser'n Lippen heut am Neujahrstage.

   Ein frisches Wollen fülle uns're Brust,
Der Hoffnung neu bereiten wir die Stätte,
Ein Jeder mit dem Nächsten um die Wette
Stähl' seinen Muth in freudiger Schaffenslust,
Nur so allein kann diesmal es gelingen
Dem "Neuen Jahr" ein "Prosit" darzubringen.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 1 Seite 2]

Politische Rundschau.

Seitens der deutschfeindlichen russischen Presse sind neuerdings "Enthüllungen" gemacht worden, Preußen hätte den letzten polnischen Aufstand unterstützt, um das ganze Gebiet links der Weichsel an sich zu bringen. Dem gegenüber wird in der "Nordd. Allg. Ztg." anscheinend von autoritativer Seite erklärt, das seit dem Tode Kaiser Alexanders I. die Möglichkeit einer Abtretung des linken Weichselgebiets angeregt worden sei, aber von russischer Seite. Rußland glaubte nämlich dadurch Polen besser beherrschen zu können; Preußen hat dieses Angebot aber stets von der Hand gewiesen, weil es das polnische Element seiner Bevölkerung nicht verstärken wollte.
Die politische Polizei hat am 1. Weihnachtsfeiertage in Berlin (am Plan=Ufer 20) eine geheime Druckerei entdeckt, deren Betrieb den nihilistischen Zwecken diente. Der Inhaber und zwei seiner Helfeshelfer wurden verhaftet, die Materialien aber confiscirt. Man überraschte die Drei gerade bei der Herstellung der ersten Nummer einer revolutionären Zeitung. Die Polizei ist eifrig bemüht, der Mitwisser habhaft zu werden; es haben mehrfach Haussuchungen stattgefunden.
Graf Hatzfeld hat den Posten des Staats=Secretärs im auswärtigen Amt definitiv abgelehnt und zwar aus privaten Gründen finanzieller Natur.
Die Vorarbeiten zu dem Gesetzentwurf über die Pensionsverhältnisse der Hinterbliebenen von Reichsbeamten sind dem Abschluß nahe; jedenfalls soll das Gesetz dem nächsten Reichstage vorgelegt werden. Man hat dabei theils frühere Vorschläge benutzt, theils die vielfach im Reichstage gemachten Vorschläge berücksichtigt.
Schweiz. Die freien Schweizer scheinen dem Wetter des Jahres 1880 nicht recht zu trauen. Wer's nur hören will, dem erzählen sie immer von neuem, daß sie 100,000 Soldaten in erster Linie aufstellen können und 100,000 in der Reserve: daß seien zusammen 200,000 Mann. Das sollen namentlich die Franzosen hören, die ihre Befestigungen merkwürdig nahe an die Schweizer Grenze vorschieben und sich unter der Hand nach den besten Wegen durch die Schweiz erkundigen. Wir Deutsche brauchens nicht zu hören; denn wir sind die gute Stunde selbst und kommen in die Schweiz nur als Luftschnapper und mit 20=Markstücken, die nicht als voll gelten.
Türkei. Der englische Botschafter Layard hat dem Sultan eine schöne Vorlesung gehalten. Es hatte nämlich ein muselmännischer Priester die Bibel ins Türkische übersetzt und war ins Gefängniß geworfen und zum Tode verurtheilt worden. Sofort eilte der Engländer zum Sultan und verlangte die Freilassung des Priesters, widrigenfalls er sofort seine Pässe fordern werde. Liebe und Duldung, Majestät, sagte er, muß sein, wenn sie das Geschäft nicht stört. Wissen sie denn nicht, daß Ihr Koran vielmals ins Englische übersetzt ist und daß ihn viele Engländer für ihre Bibel ansehen und wie die Türken leben? Und doch wird ihnen kein Harr gekrümmt!


- Wie das Jahr 1880 hat auch Kaiser Wilhelm seinen Propheten oder Zeichendeuter gefunden. Pfarrer Hugg, in Straßburg im Ruhestand lebend, prophezeit dem Kaiser volle 90 Lebensjahre. Er geht von folgendem Satze aus : "Wilhelm der Erste, deutscher Kaiser, König von Preußen, regiert als Kaiser=König seit 1871." Er nimmt diesen Satz zählt die Buchstaben zusammen und findet 73. Dann zerlegt er die Jahreszahl 1871, addirt sie und findet 17. Diese 17 und 73 machen 90. Mithin (sagt er) wird Wilhelm 90 Jahre alt. - 2) Die denkwürdigsten Lebensjahre Wilhelm I. sind: 1829, 1861, 1866, 1870, 1871. 1829 als das Jahr seiner Vermählung, 1861 als das Jahr der Besteigung des preußischen Thrones, 1866 als der Besiegung Oesterreichs, 1870 als das Jahr der Besiegung Frankreichs. 1871 als das Jahr der Erhebung auf den Kaiserthron. Man nimmt diese 5 Jahreszahlen, zerlegt sie und findet: 1829 = 20; 1861 = 16; 1866 = 21; 1870 = 16; 1871 = 17. Diese Ziffern aber: 20 + 16 + 21 + 16 + 17 ergeben - 90; mithin wird Kaiser Wilhelm 90 Jahre alt. - In derselben Weise wird der Beweis weiter geführt. Im Jahre 1866 war Kaiser Wilhelm 69 Jahr alt. 1866 = 21 + 69 aber ist - 90. Im Jahre 1871 war der Kaiser 73 Jahr alt; 1871 = 17 + 73 = 90. 3) Dasselbe Ergebniß findet sich in nachstehender Frage: "Wie alt wird wohl Wilhelm der Erste, deutsche Kaiser, geboren im Jahre siebenzehn Hundert sieben und neunzig? Zählt in Buchstaben, es sind 90."
- Der Mann mit der Sense hat in den letzten Tagen noch manchen guten Mann getroffen: in München Friedrich Güll, den Dichter und Volksschullehrer, dessen prächtige Kinderlieder einen Zeichner wie Oskar Pletsch verdienten; in Berlin den Dr. Marggraff, einen 92er, den ältesten Jugendfreund des Turnvaters Jahn, den Senior aller Turner; in London den Schriftsteller Dixon, der mit Vorliebe über dunkle deutsche religiös=geschichtliche Erscheinungen geschrieben hat.
- Der Dampfer Borussia war von Liverpol mit 54 Mann Schiffsleuten und 76 Passagieren abgegangen und hatte unterwegs in Corunna 80 neue Passagiere, meist Spanier, aufgenommen. Am 1. December bekam das Schiff im Sturm ein Leck, die Fluthen löschten die Feuer im Maschinenraum und am 2. December verließen die Schiffsleute und Passagiere das Schiff in 7 Böten, die überfüllt waren; nur der Capitän, mehre Offiziere und Passagiere blieben auf dem Schiffe. Von den Böten scheinen die meisten gesunken zu sein. Ein Boot wurde nach 5-6 Tagen von der deutschen Barke "Fulda" bemerkt und die Passagiere wurden gerettet und nach England gebracht. Auch der Steuermann der Borussia Doolittle, ist gerettet und in England angekommen. Das Schicksal des Dampfers ist noch unbekannt. Unter sämmtlichen Passagieren war nur 1 Deutscher.
- Die Sonderlinge sterben in England nicht aus, obgleich ihrer jährlich sterben. Zu den größten Sonderlingen gehörte der eben verstorbene Herzog von Portland vom urältesten Adel. Seit vielen Jahrzehnten lebte er auf seinem großen Landgute als Einsiedler und hatte Haus und Garten mit einer hohen Mauer umgeben, damit ihn Niemand sehen könne; Besuche nahm er niemals an, obgleich er einer der reichsten Männer war. Wenn er seinen Spaziergang machte, durfte sich keiner seiner Diener bei Strafe der Entlassung sehen lassen. Sein Schloß war von unterirdischen Gängen förmlich unterminirt wie ein Fuchsbau. Diese unterirdischen Gänge sind viele hundert Fuß lang, hoch und breit und enthalten eine prachtvolle Gemäldegallerie, naturhistorische und Bücher=Sammlungen. Auf allen Seiten sieht man Spiegel und riesige Kronleuchter strahlen 2000 Gasflammen aus. Auch seine große und prachtvolle Reitschule ist unterirdisch und wird von 8000 Gasflammen erleuchtet. Er beschäftigte jahraus jahrein 2000 Arbeiter; aber Niemand durfte ihn anreden oder grüßen, alle Befehle gab er schriftlich.
- Aus Langensalza wanderte vor Kurzem eine Wittwe mit ihrem Geliebten und ihren zwei Kindern nach Amerika aus. Im Auswanderpaß standen auch ihre beiden Kinder, ein drei= und ein fünfjähriges verzeichnet. Der Capitän des Auswanderungsschiffes vermißte jedoch die Kinder und auf seine Inquirirung gestand endlich das Weib, daß es dieselben auf Veranlassung ihres Bräutigams ins Wasser geworfen und ertränkt habe. Die Frau ist nach Langensalza zurückgebracht und dort in Haft genommen worden.
- Ein Pfandleiher in der Antonigasse in Wien stand in seinem Laden und erwartete Kunden. Da kam eine Frau und bot ihm ein Bündel Betten an, die in ein großes Leinentuch eingeschlagen waren. Der Mann öffnete das Bündel und machte merkwürdige Augen, und die Frau wurde leichenblaß; denn was sahen sie in den Betten eingewickelt? Einen Säugling. Der Mann packte die Frau: wo haben sie die Betten gestohlen? - Ach Gott bei der Frau Grün in der Förstergasse! - Wie kommt das Kind in die Betten? Ich weiß es nicht, es muß in dem Bett gelegen haben, ohne daß ich's bemerkte, als ich die Bettstücke eiligst zusammenraffte, in das Tuch band und eiligst davon eilte. - So wars in der That. Die Frau Grün war einen Augenblick hinausgegangen und hatte ihr schlafendes Kind mit einem leichten Tuche bedeckt. Diesen Augenblick hatte die Spitzbübin benutzt.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 1 Seite 3]

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Lindow belegene Vollstelle Nr. V. des Hauswirths Heinrich Woisin daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 3. Januar 1880
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen. Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 17. October 1879.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Auf zulässig befundenen Antrag des Hauswirths J. H. Retelsdorf zu Ollndorf, patr. nom. seines noch minorennen Sohnes Friedrich Wilhelm Retelsdorf, und des Hauswirths Johann Heinrich Retelsdorf daselbst, werden hiermit Alle und Jede, welche an die angeblich bei dem am 3. Juli 1878 auf dem Gehöfte des Hauswirths J. H. Retelsdorf in Ollndorf stattgehabten Brande vernichteten, nachstehend des Näheren bezeichneten Werthdocumente, als:

1. den ursprünglich auf die vier Retelsdorf'schen Söhne Jochen Heinrich, Hans Heinrich, Joann Heinrich und Fritz ausgestellten Hypothekenschein über 1000 Thlr. Pr. Cour., eingetragen Fol. II. des Hypothekenbuchs über die zu Lüdersdorf belegene Vollstelle c. p. der Ehefrau des Hauswirths Köhncke geb. Wittfoth daselbst, welcher jedoch bescheinigtermaßen bereits unterm 9. October 1876 mit Ueberweisungs=Attest auf die beiden Retelsdorf'schen Söhne zu Ollndorf Johann Heinrich und Friedrich Wilhelm, versehen ist;
2. die ursprünglich auf die sub 1 benannten vier Retelsdorf'schen Söhne ausgestellten drei Hypothekenscheine über 500 Thlr., 100 Thlr. und 100 Thlr. Pr. Cour., eingetragen zum Hypothekenbuch über die zu Bechelsdorf belegene Halbstelle des Halbhufners Boye resp. ad Fol. VI., XIII. und XIV., welche jedoch gleichfalls bescheinigtermaßen bereits unterm 9. October 1876 mit Ueberweisungs=Attesten auf die beiden Retelsdorf'schen Söhne zu Ollndorf, Johann Heinrich und Friedlich Wilhelm, versehen sind, und
3. die unterm 20. Januar 1877 für die Geschwister Retelsdorf in Ollndorf, Jochen Heinrich, Johann Heinrich und Fritz, ausgestellte Obligation der hiesigen Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt über 3000 M. auf die jedoch unter dem 1. Juli 1878 die Summe von 1500 M. zurückgezahlt worden und demnach nur noch über 1500 M. validirt,
Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, hiermit peremtorisch geladen, solche spätestens in dem auf

Dienstag, den 6. Juli 1880
Vormittags 11 Uhr

anberaumten Termine vor unterzeichnetem Amtsgerichte anzumelden und durch Vorlegung der bezüglichen Urkunden zu bescheinigen unter dem ein für alle Mal angedrohten Nachtheil, daß sie durch das alsbald zu erlassende Ausschluß=Urtheil damit ausgeschlossen werden und die für verloren zu erachtenden Werthdocumente mortificirt werden sollen.
Schönberg, den 7. December 1879.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Auction über Kiepenhölzer.

Am Sonnabend den 3. Januar Morgens 10 Uhr sollen in den Lenschower=Tannen an Ort und Stelle

26 Stück tannen Blöcke und Klassenbäume meistbietend verkauft werden.
Zusammenkunft der Käufer bei der Meierei Lenschow.
Schönberg den 29. December 1879.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 7. Januar Morgens 10 Uhr sollen im Selmsdorfer=Kirchenholze an Ort und Stelle nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistbietend verkauft werden

  5 Rmt. eichen Knüppel
10 Fdr. eichen Durchforstholz v. Schleetstärke
  5 Rmt. buchen Kluft und Knorren
22 Fdr. starkes buchen Durchforstholz
  8 Fdr. buchen Zweigholz
22 Fdr. ellern Wadelholz von Schleetstärke
  1 Fdr. Weiden Reiser
Zusammenkunft der Käufer beim Schlagbaum.
Schönberg, den 29. December 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Donnerstag den 8. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus den Hohenmeiler Tannen meistbietend verkauft werden

  17 Rmt. birken und ellern Knüppel
  30 Rmt. tannen und gränen Kluft
240 Rmt. tannen Knüppel
  25 Fdr. tannen Durchforstholz von Hopfenstangen bis Schleetstärke.
NB. Das Durchforstholz wird erst Ende dieser Woche fertig.
Schönberg den 29. December 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Sonnabend den 10. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Michaelsen zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus dem Schwanbecker=Zuschlag meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

  10 Stück eichen Wagendeichseln
115 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
  49 Fdr. eichen Durchforstholz v. Schleetstärke
  78 Rmt. buchen Knüppel und Olm
  42 Fdr. ellern Wadelholz von Schleetstärke
Schönberg den 29. December 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Die unterzeichnete Prüfungs=Commission macht die im Jahre 1860 geborenen Wehrpflichtigen, welche die Berechtigung zum nachsuchen wollen, darauf aufmerksam, daß sie sich spätestens bis zum 1. Februar 1880 schriftlich zu melden, und bei dieser Meldung die Vorschriften in § 89 der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875 zu beachten haben.
Bis zu demselben Zeitpunkte haben sich auch diejenigen Wehrpflichtigen zu melden, welche ihre wissenschaftliche Befähigung für den einjährig=freiwilligen Dienst im März 1880 durch eine Prüfung nachweisen wollen.
Schwerin den 15. December 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Prüfungs=Commission für Einjährig-Freiwillige.


Holz=Auction

im Vitenser Forste, Revier: Törber Eichkoppel am Dienstag den 6. Januar 1880 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:

eichen Kluftholz
eichen Knüppelholz
eichen Zweigholz
buchen Kluftholz
buchen Knüppelholz
buchen Zweigholz.
Versammlung Morgens 9 Uhr in der Törber Eichkoppel am Wege von Törber nach Törberhals.

Großherzogliche Forst=Inspection Rehna.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 1 Seite 4]

Lotterie
für die Errichtung eines Deutschen Militair-Curhauses auf Sylt
Lotterie

Gesammtwerth der Gewinne:
Mark 46,000.
1. Hauptgewinn Rm. 10,000 u. s. w.
Die Gewinn-Ausstellung in Bremen ist eröffnet und währt bis Ende Januar 1880.
Loose à 3 M.
sind durch das Comité und durch den General-Debiter E. Calmann, Hamburg zu beziehen.
Ziehung
am 1. Februar 1880.
Bei Entnahme von 10 Loosen gewährt das Comité ein Freiloos, bei grösserer Abnahme sehr günstige Bezugsbedingungen.
Tarifsätze, photographische Abbildungen der 8 Hauptgewinne, sowie Prospecte und Plakate stehen Jedermann gratis und franco zu Diensten.
Man wende sich
An das Lotterie-Comité
in Bremen,
Domhof Nr. 28.


Spahngeflecht kauft
                                                    H. Bohnhoff,
                                                    Sattlermeister.


Neue Messina Apfelsinen
                                       empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Aufruf!

Alle, welche Wolle bei mir als verbrannt angemeldet haben, können bis zum 1. Februar dafür die Entschädigungsgelder bei mir abholen.

J. Voß,                
Tuchmachermeister.       
Hinterstraße Nr. 75.      


Zu Ostern 1880 suche einen tüchtigen verheiratheten Arbeitsmann.

G. Creutzfeldt.        
Lockwisch=Mühle.     

Das von mir gesuchte Stubenmädchen ist engagirt.


Zu Ostern 1880 suche bei gutem Lohn ein tüchtiges gewandtes Stubenmädchen, das kinderlieb ist. Reflectirende wollen sich persönlich melden bei

Frau Anna Herold.            
Domapotheke=Ratzeburg.     


Den Pantoffelmachern zur Anzeige, daß ich circa 1000 Fuß erlen Holz zu verkaufen habe.

Hauswirth Hs. Retelstorf,     
Rieps.                    


        ff. Rangoon Reismehl,
        Feinstes Java Tafel Reismehl,
        Buchweizengrütze
        Hafergrütze,
        feinen Spelz Gries,

        empfiehlt billigstens

Aug. Spehr.       


Technicum Mittweida.
(Sachsen.) - Höhere Fachschule für Maschinen-Ingenieure und Werkmeister. Vorunterricht frei.
Aufnahmen: Mitte April u. October.


Zum bevorstehenden Antoni Termine suche ich noch 4 1/2 % ritterschaftliche Hypothekenscheine, habe dagegen aber noch abzugeben 4 % ritterschaftliche Hypothekenscheine und 4 und 4 1/2 % gute Erbpachtpapiere.

Grevesmühlen.                                                     A. Ihlefeld, R.=A.


Rückständige Kirchen= und Stolgebühren für Beerdigungen und rückständige der Kirche zustehende Gebühren für den vierten Taufpathen sind bis zum 15. Januar 1880 zu entrichten.
Schönberg, 30. December 1879.

H. Schulze, Küster.     


Dr. Pattison's
Gichtwatte
bestes Heilmittel gegen                                                    
Gicht und Rheumatismen
aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Fußgicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.       (H. 62250)

In Paketen zu 1 M. und halben zu 60 Pfennig (Mecklenburg). bei

Wilh. Heincke.       


Breitestraße 804 Friedr. Matz, Breitestraße 804
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Für die Nothleidenden Oberschlesiens
ist der Unterzeichnete gern bereit, etwaige Gaben jeglicher Art in Empfang zu nehmen und an die Centralsammelstelle (Vaterländischer Frauen=Verein zu Breslau) abzuführen.
Schönberg den 2. Januar 1880.

A. Montag,     
Apotheker.      


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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