No. 101
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. Dezember
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 101 Seite 1]

Sämmtlichen Gratis=Empfängern des Officiellen Anzeigers werden nach einem, mit der Spedition des letzteren getroffenen, Abkommen von Neujahr 1880 ab die Reichsgesetzblätter - so weit dieselben zur Ausgabe gelangt sind - gleichzeitig mit dem Officiellen Anzeiger durch die Post zugesandt werden.
Schönberg, den 23. December 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. v. d. Lancken.


Politische Rundschau.

Deutschland. Im Reichsschatzamte sind nunmehr die Vorarbeiten für den Etatsentwurf pro 1880-81 abgeschlossen, so daß die Vorlegung an den Bundesrath bevorsteht. Der Militäretat enthält eine Mehrforderung von 4 bis 5 Mill. M. infolge der Steigerung der Getreide= und Fouragepreise. Der Etatsentwurf bezieht sich ausschließlich auf das Jahr 1880-81.
Officiös wird geschrieben: Die Zahlungseinstellung eines bekannten Handelshauses in Hamburg hat die Besorgniß wachgerufen, daß die von demselben begründeten Factoreien und Plantagen auf Samoa mit dem hiezu gehörigen, über fast alle Südsee=Inseln verbreiteten Geschäft in die Hände fremder Gläubiger übergehen könnten. Der in Folge dessen vielfach geäußerte Wunsch, daß dieser Verlust für den Deutschen Handel eventuell unter finanzieller Beihülfe des Reichs verhütet werden möchte, geht seiner Erfüllung entgegen. Nachdem an maßgebender Stelle die Einbringung eines Antrags an die gesetzgebenden Factoren des Reichs wegen Gewährung einer Unterstützung des Unternehmens, vermöge einer Subsidiären Dividenden=Garantie für die Actionäre in Aussicht gestellt worden ist, wird demnächst der von namhaften Finanzmännern entworfene Plan zur Errichtung einer neuen Deutschen Gesellschaft ins Leben treten, welche mit der Erwerbung der fraglichen Factoreien und Plantagen ihre Wirksamkeit beginnen soll.
Die Verhandlungen mit Oesterreich wegen des neuen Handelsvertrages sind noch in der Schwebe; als wahrscheinlich gilt der Abschluß eines Meistbegünstigungsvertrages mit Zollkartel. Das Abkommen soll auf Bestimmungen beschränkt bleiben, welche ohne Zustimmung des Reichstags sofort in Wirksamkeit treten können.
Die nächste Reichstagssession wird sich auch mit der Abänderung des Unterstützungswohnsitzgesetzes zu beschäftigen haben; das für die Ausarbeitung der betr. Vorlage erforderliche Material liegt bereits vollständig vor.
Die auf Anregung des Botschafters Fürsten Hohenlohe unter den Pariser Deutschen veranstaltete Subscription zu Gunsten der nothleidenden Oberschlesier hat in den ersten drei Tagen nahezu 20,000 Francs ergeben.
Gleich nach Neujahr wird eine Reichskommission zusammentreten, welche die Vorschläge zur Verhütung des gelben Fiebers auf Seeschiffen berathen soll.
Die Regierung beabsichtigt im Frühjahr k. J. die Hebung des "Großen Kurfürsten" mit deutschen Ingenieuren und deutschen Fahrzeugen in Angriff zu nehmen.
Der "Reichsanzeiger" publicirt bereits das Gesetz wegen Erwerbung mehrerer Privatbahnen durch den Staat.
Den Gerichtsschreibern in Preußen hat der Justizminister ein Weihnachtsgeschenk gemacht. Sie dürfen sich Secretair nennen und die Frau Gerichtsschreiber Frau Secretair.
Ein Wort des Kaisers von Oesterreich ist wie eine Friedensbotschaft mit dem Telegraphen durch ganz Europa gefahren. Es lautet: "Das innige Einvernehmen mit dem deutschen Kaiserreiche bietet die stärkste Bürgschaft, daß jene allgemeine Beruhigung eintreten wird, welche der friedlichen Arbeit ihre volle Entfaltung sichert." Gesprochen hat er dies Wort bei dem feierlichen Empfang der Abgeordneten von Deutsch=Oesterreich und Ungarn.
Rußland. Traurig sind die Verheerungen, welche die Diphtheritis in Rußland anrichtet. Von Bessarabien ausgehend hat diese Krankheit epidemisch 13 Gouvernements ergriffen und allein am Kaukasus 40,000 Kinder getödtet. Ein Plan zur Bekämpfung der Epidemie ist vom Professor Bystow ausgearbeitet und von einer Commission soeben angenommen worden. Man beschloß, nicht später als noch nach 3 Wochen 30 Aerzte und 300 Schwestern nach Poltana zu entsenden. Erstere erhalten je 300 Rubel Reisegelder und 200 Rubel monatliche Gage, diese je 100 Rubel bezw. 25 Rubel.


- Wir wissen Alle, was eine schöne Aussicht werth ist, ein guter Anblick in die Welt, in das Leben, in die Zeit und Zukunft die vor uns liegt. Wir keuchen mühsam, schwitzend, stolpernd und ächzend einen steilen Berg hinauf und vergessen alle Mühsal, wenn uns oben eine schöne Aussicht lohnt. Dem ernstesten und wetter= und sturmfestesten Seefahrer wird's leichter um's Herz, wenn der Junge oben im Mastkorbe ruft: Land, Land! Seit 1873, seit den großen und kleinen Krachen, sind wir alle mehr oder weniger solche Bergsteiger, Kletterer und Seefahrer gewesen, sieben lange, schwere Jahre sind wir durch's Leben gezogen und mit dem Jahre 1880 winkt uns der Gipfel des Berges und die schöne Aussicht, daß nach den sieben magern Jahren die fetten kommen. Die Wiener vor allen sind es, welche leichten Herzens das Jahr 1880 als das Ende der sieben magern und als den Anfang der sieben fetten Jahre begrüßen. Der frohe Glaube ist in ganz Wien verbreitet. Warum sollte man nicht einmal nach so vielen großen und kleinen Propheten alter und neuer Zeit, die schweres Blut gehabt und schweres und Düsteres prophezeit haben, den Propheten leichteren Blutes und Sinnes glauben und der schönen Aussicht in die Zukunft uns freuen? Wenn wir seit Bismarcks Besuch in Wien mit den Oesterreichern Arm in Arm gehen, warum auch nicht

[ => Original lesen: 1879 Nr. 101 Seite 2]

einmal mit ihren Glückspropheten? Wenn wir nur sonst nicht die Hände in den Schoß legen, kann's schwerlich schaden.
- Im Interesse der Besitzer von 100=Mark=Noten der Weimarischen Bank machen wir aufmerksam, daß diese Noten mit Ablauf dieses Jahres unwiderruflich werthlos sind.
- Kaiser Alexanders Leibarzt Dr. Botkin ist nach Cannes in Frankreich abgereist, um zu entscheiden, ob die todtkranke Kaiserin von Rußland nach Sicilien gebracht werden kann.
- Prinz Wilhelm in Potsdam hat keinen Bruch der Kniescheibe, sondern eine Dehnung der Gelenkbänder des rechten Knie's erlitten und wird bald gänzlich hergestellt sein.
- Pastor Künau in Suhl ist ein vortrefflicher Astronom und hat vortreffliche Instrumente zur Beobachtung des Mondes, der gar nicht so sentimental ist, wie ihn die Verliebten und Dichter meistens darstellen; denn es giebt auf ihn auch ausgebrannte Krater. So große Verdienste hat sich Künau um die Kenntniß des Mondes erworben, daß ein Engländer ein neuentdecktes Mondgebirge nach dessen Namen genannt hat und seitdem sagen die Suhler, ihr Pastor sei Mond=Grund=Besitzer.
- Der Rhein trägt eine starke Eisdecke von St. Goar bis Geisenheim. In der Schweiz ist der Bieler und der Lovetzer See fast ganz zu gefroren; vollständig zugefroren waren sie im Winter von 1829 auf 1830.
- In München hat die Stadt=Commandantur ein menschliches Rühren gefühlt und hat angeordnet, daß bei der strengen Kälte, die in der Bayrischen Hauptstadt herrscht, die sämmtlichen Ehren=Posten eingezogen werden sollen, sobald das Thermometer unter zehn Grad steht. Wenigstens dürfen die Wachtposten überall da, wo es sich lediglich um eine garde d'honneur handelt, die Zeit ihres Posten=Stehens in den betreffenden Wachtstuben zubringen.
- Eine neue Anregung zu Gunsten der Oberschlesier! . . . Man weiß, daß der Sonnabend Abend der Tag des Vergnügens ist und es gibt Leute, für die der Begriff Vergnügen nun einmal indentisch ist mit dem Cultus jener zweiunddreißig und zweiundfünfzig bekannten Blättchen. Da hat man denn nun angeregt, daß der zukünftige Sonnabend=Abend für ganz Berlin einem großen Wohlthätigkeits=Skat gewidmet sein möge. Dieser "Skat" braucht ja nun freilich nicht immer ein Skat zu sein; er kann ja auch Whist oder L'Hombre sein, oder sonst irgendwie heißen, aber der Kern der Sache geht dahin, daß der Gesammt=Gewinn eines ganzen Kartenspiel=Abends aus ganz Berlin den leidenden Oberschlesiern geopfert werde. Es kann immerhin ein hübsches Sümmchen von zehn oder zwanzig Tausend Mark zusammen kommen. Die Anregung verdient gewiß auf fruchtbaren Boden zu fallen und unseren Collegen geben wir anheim, sie im Interesse der Wohlthätigkeit weiter und weiter zu verbreiten.
- Der "Mainzer Anzeiger" schreibt unter dem 17. d. M.: "Ein großes Unglück wird uns von Leuten die heute den Rhein aufwärts kamen, berichtet. Ein Lehrer nämlich, der mit circa 30 Kindern bei Caub die Schlittschuhbahn besuchte, soll mit denselben sich an eine etwas unzuverlässige Stelle gewagt haben und eingebrochen sein. Von diesen 30 Kindern sollen bis auf 9, die man noch zu retten vermochte, alle Uebrigen mit dem Lehrer ertrunken sein." Eine Bestätigung dieser traurigen Nachricht haben wir bisher in Blättern nicht gefunden.
- Amerikanische Fischzüchter haben sich neuerdings bemüht, den Deutschen Karpfen in die Gewässer der Mittel= und Süd=Staaten einzuführen. Der Fisch=Commissär des Staates Neu=York hat gleichfalls unlängst 500 junge Karpfen zur Vertheilung erhalten, die von aus Deutschland importirten Fischen in Washington aufgebracht worden sind.
- John Calcraft, der frühere officielle Henker, ist in London im Alter von 79 Jahren gestorben. Er vollstreckte alle Hinrichtungen in Newgate sowie in den meisten anderen Gefängnissen des Ver. Königreichs während eines Zeitraumes von 46 Jahren. In 1874 wurde er wegen vorgerückten Alters mit einer Wochenpension von einer Guinee in den Ruhestand versetzt. Neben seinem traurigen Amte betrieb er das ehrsame Schuhmachergewerbe.
- Ein reisender Handwerksbursche suchte in Lippstadt sein Nachtlager in einem Stalle und wurde Morgens erfroren gefunden. Keine Seele der Stadt kannte ihn und doch hatte er ein stattliches letztes Geleite; denn 46 Kameraden, lauter wandernde Gesellen, folgten paarweise seinem Sarge und sangen ihm in's Grab. Die Lippstädter waren ganz gerührt und der geistliche Grabredner schenkte jedem 20 Pfennig Viaticum.
- Auf dem Bahnhofe in Passau floß dieser Tage der Champagner, noch dazu ächter, in Strömen - in den Sand. Von einer Ladung Champagner aus Epernay waren durch die Kälte viele Flaschen gesprungen und liefen aus ohne Korkzieher.
- Der Frankfurter Rothschild wird künftig in Bertin einen Theil des Jahres hindurch seine Residenz aufschlagen und hat dazu den Palast des Fürsten Radziwill in der vornehmen Wilhelmsstraße erworben. Auch das Bankier=Haus Bleichröder breitet sich aus. Ein Sohn des Hauses, sagt man, wird sich mit der Gräfin Hatzfeld, Tochter des Botschafters in Constantinopel, verloben.
- Am 16. December Abends wurde eine polizeiliche Razzia in mehren "Kaffeeklappen" in Berlin vorgenommen. Der erste Besuch galt einem berüchtigten Locale in der Lindenstraße. Nachdem sämmtliche Ein= und Ausgänge des fuchsbauartig angelegten Lokals von Beamten besetzt waren, gab der Kommissar mit der Pfeife das Signal zum Eindringen. In demselben Moment verlöschten in dem Keller sämmtl. Gasflammen, während sich vor der Thür und vor dem Büffet mit fabelhafter Schnelligkeit Stuhl und Tischbarrikaden bildeten. Erst nachdem es von beiden Seiten zu ernstlichen Thätlichkeiten gekommen war, gelang es den Beamten, die Gasflammen anzuzünden und nun eine Durchsuchung der Räumlichkeiten vorzunehmen. Es wurden im Ganzen 51 Personen, unter ihnen mehrere Einbrecher und Schlafstellendiebe, hervorgeholt. Nachdem diese unter genügender Eskorte nach dem Polizeigewahrsam geschafft worden waren, wurde die Razzia nach zwei anderen, ebenfalls Verbrechern als Schlupfwinkel dienenden Lokalen in der Kommandantenstraße dirigirt. Auch hier wurden gegen 30 Leute ergriffen.
- Heiter=Militairisches. Hauptmann Krittlich hat soeben ein "Instructions=Büchlein für den denkenden Soldaten" herausgegeben, das nach so vielen ernsthaften Wehr=Debatten freundlich anmuthen wird. Der denkende Soldat erfährt aus den sorgfältigen Instructionen u. a. Folgendes: Zweck der Körpertheile des Soldaten: 1) Der Kopf ist jener wulstartige Auswuchs zwischen den Schultern, welcher einerseits die Tragart des Helmes erleichtern, andererseits das zu weite Hinaufrutschen der Halsbinde verhindern soll. 2) Die Augen sind kugelartige Körper, welche nicht nur beim Parademarsch nach dem Vorgesetzten und auf Bällen auf junge Mädchen geworfen werden, sondern auch bei fertig gemachtem Gewehre die Höhe des Kornes bestimmen. 3) Die Arme sind astartige Auswüchse an den Schultern, welche durch ihre pendelartigen Schwingungen bei den Soldaten im Parademarsch im Gleichgewicht erhalten und durch Berührung ihrer schwimmhautartigen Enden mit der Kopfbedeckung die Ehrenerweisungen möglich machen. Dieselben dienen auch zur Ausfüllung der Rockärmel. 4) Die Nase ist jenes capartig vorspringende, knorpelige Gebilde, welches zur Bestimmung der Linie, in welcher dieselbe mit der Helmdecoration und der Helmspitze liegen soll, unentbehrlich ist. Unter Nase versteht man ferner jene deutliche, bestimmte Ausdrucksweise des Vorgesetzten dem Untergebenen gegenüber, welche keinerlei Mißverständniß zuläßt. 5) Die Ohren sind muschelähnliche Ansätze an beiden Seiten des Kopfes, welche zum leichteren Anfassen und zur bequemeren Handhabung desselben durch die Vorgesetzten dienen sollen. Die meisten Soldaten haben ihre Ohrmuskeln zu wenig in der Gewalt, um dem Befehle: "Sperren Sie die Ohren auf!" nachkommen zu können. 6) Die Füße sind kahnartige Auswüchse an den Beinen, welche vor Allem die Verbindung des Infanteristen mit dem Terrain möglich machen. Dieselben stehen richtig, wenn sie mit der Erdaxe einen rechten Winkel bilden und parallel zu der durch den Aequator gedachten Horizontal=Ebene sind. Ohne die Füße würde der Parademarsch in den Bereich der Unmöglichkeit gehören.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 101 Seite 3]

Anzeigen.

Auction über Kiepenhölzer.

Am Sonnabend den 3. Januar Morgens 10 Uhr sollen in den Lenschower=Tannen an Ort und Stelle

26 Stück tannen Blöcke und Klassenbäume

meistbietend verkauft werden.
Zusammenkunft der Käufer bei der Meierei Lenschow.
Schönberg den 29. December 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 7. Januar Morgens 10 Uhr sollen im Selmsdorfer=Kirchenholze an Ort und Stelle nachstehende Holzsortimente bei freier Concurrenz meistbietend verkauft werden

  5 Rmt. eichen Knüppel
10 Fdr. eichen Durchforstholz v. Schleetstärke
  5 Rmt. buchen Kluft und Knorren
22 Fdr. starkes buchen Durchforstholz
  8 Fdr. buchen Zweigholz
22 Fdr. ellern Wadelholz von Schleetstärke
  1 Fdr. Weiden Reiser
Zusammenkunft der Käufer beim Schlagbaum.
Schönberg, den 29. December 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Donnerstag den 8. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus den Hohenmeiler Tannen meistbietend verkauft werden

  17 Rmt. birken und ellern Knüppel
  30 Rmt. tannen und gränen Kluft
240 Rmt. tannen Knüppel
  25 Fdr. tannen Durchforstholz von Hopfenstangen bis Schleetstärke.
NB. Das Durchforstholz wird erst Ende dieser Woche fertig.
Schönberg den 29. December 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Sonnabend den 10. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Michaelsen zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus dem Schwanbecker=Zuschlag meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

  10 Stück eichen Wagendeichseln
115 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
  49 Fdr. eichen Durchforstholz v. Schleetstärke
  78 Rmt. buchen Knüppel und Olm
  42 Fdr. ellern Wadelholz von Schleetstärke
Schönberg den 29. December 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Die unterzeichnete Prüfungs=Commission macht die im Jahre 1860 geborenen Wehrpflichtigen, welche die Berechtigung zum nachsuchen wollen, darauf aufmerksam, daß sie sich spätestens bis zum 1. Februar 1880 schriftlich zu melden, und bei dieser Meldung die Vorschriften in § 89 der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875 zu beachten haben.
Bis zu demselben Zeitpunkte haben sich auch diejenigen Wehrpflichtigen zu melden, welche ihre wissenschaftliche Befähigung für den einjährig=freiwilligen Dienst im März 1880 durch eine Prüfung nachweisen wollen.
Schwerin den 15. December 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Prüfungs=Commission für Einjährig-Freiwillige.


Statt besonderer Meldung.

Meine Verlobung mit Fräulein Marie Völckers, Tochter des Herrn Landphysikus Dr. Völckers in Ratzeburg, beehre ich mich hiedurch anzuzeigen.
Ratzeburg, den 27. December 1879.

Rector P. Rußwurm.       


Clara Michaelsen
Carl Hempel
Maschinist in der kaiserlichen Marine.
Selmsdorf.                                                     Wilhelmshafen.


Ersparniß=und Vorschuß=Anstalt
Die Anstalt ist zur Zinszahlung am
Sonnabend den 27.,
Montag den 29.,
Dienstag den 30.
und
Mittwoch den 31. December d. J.
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
sowie
am Sonntag den 28. December d. J.
von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Morgens,
geöffnet.                                                    

Das Directorium.       


Krieger-Denkmal in Schönberg.

Mit Anfang nächsten Jahres gehen die zur Sammlung von Geldbeiträgen für das projectirte Krieger=Denkmal errichteten Sammelstellen ein, und werden die Sammelbögen bis zum 10. Januar 1880 abgefordert werden. Wer uns noch nach diesem Termine mit Beiträgen erfreuen will, wird gebeten, dieselben direct dem Vorsitzenden des unterzeichneten Comites, Dr. M. Marung in Schönberg, zugehen zu lassen.
Schönberg, den 29. Dec. 1879.

Das Comite des Kampfgenossen=Vereins
zur Errichtung eines Krieger=Denkmals für das Fürstenthum Ratzeburg.


ff. Rum- und Arrac-Punsch-Extract
a Flasche incl. 1 M. 20 Pfennig (Mecklenburg).
                                                    empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Festgeschenk.
Die größte Freude für Kinder ist:
1. Die neue Prinzeß=Puppe

Papa und Mama sagend, so deutlich wie ein Kind nur sprechen kann,

2. Der lustige Hans
als Musikant und 3.
Eine gefüllte Sparbüchse
mit Ueberraschungen.
Diese 3 Gegenstände kosten zus. nur
5 Mark.
Franko versandt gegen Nachnahme.

Zeugniß. Nie habe ich meinen Kindern eine größere Freude bereiten können als mit obigen 3 Gegenständen und kann dieselben ihrer Billigkeit wegen jeder Kinderliebenden Familie besten empfehlen.

Frau M. v. Beckerath,       
Düsseldorf.              

Die Richtigkeit vorstehenden Zeugnisses bestätigt:

G. Haffmans,                        
II. Bürgermeister in St. Hubert.       

Die
St. Huberter Spielwaaren-Manufactur
in St. Hubert bei Crefeld.


Eine reichhaltige Auswahl von Gold u. Silberwaaren halte einem hochgeehrtem Publikum bestens empfohlen.

Schönberg den 18. Decbr.

C. Roepstorff.              
Gold= und Silberarbeiter.       


In der Garderobe wurde beim letzten Bauernball im Boye'schen Gasthause ein Bashlik und ein goldener Ring gefunden, die der Eigenthümer zurückerhalten kann bei

Drechslerwittwe Renzow.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 101 Seite 4]

Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha
Gegründet 1827.       Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand am 1. October 1879.

Versichert 360,750,000 M.
Bankfonds 88,000,000 M.
Ausgezahlte Versicherungssumme seit 1829 118,000,000 M.
Durchschnitt der Dividende der letzten 10 Jahre 37,3 Prozent
Dividende im Jahre 1879 39 Prozent

Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und vermittelt.

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Lotterie
für die Errichtung eines Deutschen Militair-Curhauses auf Sylt
Lotterie

Gesammtwerth der Gewinne:
Mark 46,000.
1. Hauptgewinn Rm. 10,000 u. s. w.
Die Gewinn-Ausstellung in Bremen ist eröffnet und währt bis Ende Januar 1880.
Loose à 3 M.
sind durch das Comité und durch den General-Debiter E. Calmann, Hamburg zu beziehen.
Ziehung
am 1. Februar 1880.
Bei Entnahme von 10 Loosen gewährt das Comité ein Freiloos, bei grösserer Abnahme sehr günstige Bezugsbedingungen.
Tarifsätze, photographische Abbildungen der 8 Hauptgewinne, sowie Prospecte und Plakate stehen Jedermann gratis und franco zu Diensten.
Man wende sich
An das Lotterie-Comité
in Bremen,
Domhof Nr. 28.


Erwarte                          
Böhm. Braunkohlen
und bitte Bestellungen rechtzeitig einzureichen.

C. Schwedt.       


Spahngeflecht kauft
                                                    H. Bohnhoff,
                                                    Sattlermeister.


Größte Auswahl in                          
Neujahrs=Karten
empfiehlt                                                    
                                                    Buchbinder C. Sievers.


Zum Sylvesterabend
empfiehlt
Berlin.- Punschpfannkuchen
                                                    Wwe. Greiff, Konditor.


Neue Messina Apfelsinen
                                                    empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Die bösen Gerüchte, die sich über mich und meine Schule in Kuhlrade und Umgegend verbreitet haben, erkläre ich hiemit für arge Verleumdungen. Ferner warne ich Diejenigen, die solche falschen Gerüchte in Umlauf bringen, in der Zukunft deratige Sachen zu unterlassen.
Kuhlrade, den 29. December 1879.

Schriever.       


Aufruf!

Alle, welche Wolle bei mir als verbrannt angemeldet haben, können bis zum 1. Februar dafür die Entschädigungsgelder bei mir abholen.

J. Voß,                    
Tuchmachermeister.       
Hinterstraße Nr. 75.       


Meinen geehrten Landsleuten im Fürstenthum Ratzeburg hierdurch die ergebene Mittheilung, daß ich meine Wirthschaft am 31. d. M. aus dem Stiehlschen Keller, Holstenstraße nach

der Trave Nr. 372 parterre

rechts von der Holstenbrücke in unmittelbarer Nähe der Holstenstraße verlegen werde.
Indem ich für das mir in meinem alten Lokale in so reichem Maaße bewiesene Wohlwollen bestens danke, bitte ich zugleich, dasselbe auch auf mein neues Lokal übertragen zu wollen und zeichne
Lübeck, d. 28. December 1879.

Hochachtungsvoll ergebenst
                                                    H. H. Meyer.


Kösters-Salon.
Sylvester- u. Neujahrsabend
Große Tanzmusik.


Gesucht wird zu sogleich ein Stubenmädchen von

G. Creutzfeld.            
Lockwisch=Mühle.       


Kirchliche Nachrichten.
Sylvester=Gottesdienst.

Nachmittags 6 Uhr: Pastor Langbein.

Neujahrstag.

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.

Sonntag den 4. Januar

Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Fällt aus.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 61.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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