No. 100
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. Dezember
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 100 Seite 1]

Des Weihnachtsfestes wegen erscheint die nächste Nummer am Dienstag den 30. December 1879.


Bekanntmachung.

Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, das die Aushebung der Militairpflichtigen der seemännischen Bevölkerung des hiesigen Aushebungsbezirks (Schiffermusterung) pro 1879 stattfindet

am Donnerstag den 15. Januar 1880 Morgens 9 Uhr
in Wismar

im Rubach'schen Gasthofe "Stadt Altona."
Zu dem gedachten Termin haben sich bei Vermeidung der im §. 24. 7. der Ersatz=Ordnung angedroheten Strafen einzufinden alle Militairpflichtigen der seemännischen Bevölkerung aus dem hiesigen Aushebungsbezirk, welche im Jahre 1859 oder früher geboren und resp. mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehen sind.
Es wird bemerkt, daß nach Maßgabe des §. 21 der Ersatzordnung zur seemännischen Bevölkerung zu rechnen sind:

a. Seeleute von Beruf d. h. Leute, welche mindestens ein Jahr auf deutschen See=, Küsten= oder Haff=Fahrzeugen gefahren sind,
b. See=, Küsten= und Haff=Fischer, welche die Fischerei mindestens ein Jahr gewerbsmäßig betrieben haben,
c. Schiffszimmerleute welche zur See gefahren sind,
d. Maschinisten, Maschinisten=Assistenten und Heizer von See= oder Fluß=Dampfern.
Schönberg, den 20. December 1879.

Der Civilvorsitzende der Großherzoglichen Ersatzcommission des Aushebungs=Bezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
In Vertretung:
W. v. d. Lancken.


Politische Rundschau.

Deutschland. Kaiser Wilhelm soll auf die Kunde von dem neuen Attentat auf den Czar geäußert haben: Wenn wir nicht die Richtung unserer Politik ändern, wenn wir nicht daran denken, der Jugend einen gesunden und soliden Unterricht zu geben, wenn wir nicht der Religion den ersten Platz einräumen, wenn wir nur mit Hülfe von Auskunftsmitteln von einem Tage bis zum andern zu regieren suchen: So wird man unsere Throne umstürzen und die menschliche Gesellschaft wird eine Beute der entsetzlichsten Ereignisse werden. Wir haben keine Zeit zu verlieren und es wäre ein großes Unglück, wenn sich die Regierungen über diese heilsamen Maßregeln nicht einigen sollten. (Die Zeitung "Globe" glaubt dieses Wort verbürgen zu können.)
Der Bundesrath hat am 16. Decbr. dem Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung der Art. 13, 24, 69 u. 62 der Reichsverfassung gegen die Stimmen von Bremen und Hessen seine Zustimmung ertheilt. Danach soll Bundesrath und Reichstag statt jährlich mindestens alle 2 Jahre einberufen, die 3jährige Sitzungsperiode des Reichtags in eine vierjährige verwandelt, und der Reichsetat statt jährlich stets auf 2 Jahre, aber für jedes Jahr besonders festgestellt werden. Ebenso hat er den Antrag des Reichskanzlers auf Betheilung des Reiches an der Ausstellung in Melbourne und die Einstellung der Kosten dieser Betheiligung in der Höhe von 300,000 M. in den Etat 1880/81 genehmigt.
Vor kurzem wurde behauptet, daß deutsche Waaren auch früher vielfach nach Australien gekommen seien, meist aber durch englische Vermittlung und in der Art, daß man gute deutsche Waare unter englischer Firma in den Handel brachte, die billigen aber zusammen mit den schlechtesten englischen Produkten als "German Goods", so daß der australische Geschäftsmann sich gewöhnt habe, ordinäre und deutsche Waare als gleichbedeutend zu betrachten. Die Dortmunder Handelskammer hat mit Berufung auf diese Nachricht dem Reichskanzler die Bitte unterbreitet, den Commissar des Deutschen Reiches auf den australische Weltausstellungen mit der Untersuchung dieser Angelegenheit zu beauftragen, das Resultat derselben der Oeffentlichkeit zu übergeben und geeigneten Falls zum Gegenstand diplomatischer Intervention zu machen.
Nach den neuesten Ermittlungen umfaßt die Handelsmarine aller Länder 54,921 Fahrzeuge, unter denen sich 5897 Dampfer befinden. Weit über die Hälfte dieser Dampfer, also mehr als alle anderen Länder zusammen besitzt England, nämlich 3542; dann kommt Nordamerika mit 519, Frankreich mit 292, Deutschland mit 244, Spanien mit 214, Schweden mit 194, Rußland mit 156, Norwegen mit 136, Holland mit 113. Dänemark mit 104, Italien mit 101 Dampfschiffen. - Der Eisenbahnbetrieb aller Länder wird durch etwa 50,000 Lokomotiven besorgt. - Davon kommen die meisten auf Nordamerika, nämlich 14233; dann erscheint England mit 10932, und in dritter Linie Deutschland mit 5927, hierauf Frankreich mit 4933, Oesterreich=Ungarn mit 2872, Rußland mit 2684, Italien mit 1172 u. s. w.
Der Ankauf und die Verwaltung der großen Eisenbahnen durch den preußischen Staat ist auch von dem Herrenhaus genehmigt worden. Neue

[ => Original lesen: 1879 Nr. 100 Seite 2]

Gründe kamen nicht dabei vor, nur die alte Erscheinung, daß sich bedeutende Männer mit ihren Meinungen über die Sache gegenüber stehen. Generalpostmeister Stephan zeigte sich als entschiedenster Anhänger des Staatseisenbahn=Systems und baute große Hoffnung auf die Zukunft; der frühere Minister Camphausen dagegen zeigte sich als ebenso entschiedener Gegner und sagte, er fürchte sich ordentlich, daß die Zukunft ihm Recht geben werde.
Italien. In Rom wird im Jahr 1882 eine Weltausstellung stattfinden.
Der Reichstag soll, wie es in den parlamentarischen Kreisen heißt, am 8. Februar zusammentreten. Dem preußischen Landtage blieben mithin nach den Ferien noch fünf Wochen Zeit, um seine Arbeiten zu beenden, die allerdings noch ziemlich reichlich sind.
Die Kartoffelausfuhr aus Deutschland ist in diesem Jahre außerordentlich stark; sie betrug über 7 1/2 Mill. Centner. Dieselbe steht einer Einfuhr von etwa 560,000 Ctr. entgegen.
Im Bundesrath haben, wie man hört, gegen die Vorlage, welche die zweijährige Budgetperiode und die vierjährige Legislaturperiode einführen will, Hessen und Bremen gestimmt. Das hessische Votum ist um so beachtenswerther, als Hessen sich sogar in dem glücklichem Besitz eines dreijährigen Etats befindet.
Frankreich. Die Deputirtenkammer hatte in der Budgetfeststellung die Gehälter der höheren Geistlichkeit bedeutend gekürzt; ein Antrag, dieselben wieder zu erhöhen, wurde abgelehnt. Was das Parlament im Großen, das thut der Pariser Gemeinderath im Kleinen, geht aber noch deutlicher zu Werke, indem er den gesammten Cultusetat im städtischen Budget einfach gestrichen hat, obwohl die Verpflichtung der Stadt zur Unterstützung der Kirchen eine gesetzliche ist. Natürlich wird die Regierung diesen Beschluß kassiren. - Ueber die Ministerkrisis liegen neue Nachrichten nicht vor. Alle schwebenden Fragen der inneren Politik sollen aber ruhen so lange die Krisis andauert.
England. Das Land hat schlechte Weihnachten. Wenn man die Nachrichten über Afghanistan aller offenbaren Beruhigungsfloskeln entleidet, lauten sie geradezu trostlos. General Roberts ist mit seinem ganzen Heere von seiner Rückzugslinie abgeschnitten; auch die telegraphische Verbindung mit Indien ist gestört. Der Entsatz der eingeschlossenen Armee von Indien ist vor der Hand ganz unmöglich, da eben die Pässe über die Gebirge unpassirbar und wahrscheinlich auch theilweise in den Händen der Aufrührer sind. Was auch die Regierung bekannt machen möge, die Thatsache steht unumstößlich fest, daß er mit seinen 4500 Mann fern im feindlichen Lande von circa 30,000 Mann eingeschlossen ist. Der Vicekönig hat 5000 Mann verlangt, die auch unverzüglich von England eingeschifft werden sollen. Das Parlament sollte erst im Februar einberufen werden; angesichts der trostlosen Lage in Afghanistan wird es schon früher zusammentreten. - Auf der Gemeindewiese bei Chislehurst soll dem gefallenen Prinzen Louis Napoleon ein Denkmal in Form eines Kreuzes gesetzt werden. - Die Agitation in Irland führt zu stets neuen Verbrechen. Letzten Sonnabend Abend wurde Lord Fermoy, als er unter dem Portal des Grafschafts=Clubhauses in Limerich stehend, gerade seinen Wagen besteigen wollte, von einem exmittirten Pächter mit einem schweren Knittel niedergeschlagen. Der Attentäter wurde sofort den Gerichten überwiesen.


- Es hat lange in Büchern, Flugschriften und Zeitungen bösen Streit gegeben, ob die Vivisektionen, d. h. die Versuchs=Operationen an lebenden Thieren, namentlich an Hunden, Pferden und Kaninchen nicht zu verbieten oder doch sehr zu beschränken seien. Der Streit ist durch das lobenswerthe Auftreten zweier hochangesehener Aerzte und Professoren in Leipzig zu Gunsten jener Operationen entschieden. sowohl Hofrath Prof. Ludwig als auch Direktor Prof. Zürn, berühmte Autoritäten in der Medizin, wiesen einer Generalversammlung des Thierschutzvereins überzeugend nach, welche ungeheure Fortschritte die ärztliche Wissenschaft durch die Vivisektion gemacht hat. Die Entdeckung, daß im menschlichen Körper ein geschlossenes Blutsystem mit geordnetem Kreislauf vorhanden ist; daß mit der Steigerung der Blutwärme auf 42-44 Grad Celsius der Tod eintreten muß; daß die Anwendung von Kälte das allein richtige Heilmittel bei Entzündungen ist; daß die Milzbrandarterien die Ursache der Milzbrandkrankheit sind; daß die Tuberkulose (Lungenzehrung) durch Impfung auf andere übertragen werden kann; die Herabminderung der Typhus=Todesfälle von 40 auf 2 pCt.; die Entdeckung einer zuverlässigen Heilmethode für schwere Brandwunden - das alles und noch vieles andere ist durch den Versuch an lebenden Thieren herbeigeführt worden. Prof. Ludwig führt ein schlagendes Beispiel aus dem Jakobs=Spital in Leipzig an, wo mit der Einführung der antiseptischen Heilmethode des berühmten englischen Chirurgen Lister ein vollständiger Umschlag zum Guten in der Behandlung und in den Folgen von Wunderoperationen eintrat. Diese Heilart war aber auch nur durch Vivisektionsversuche entdeckt worden. Die Generalversammlung erklärte mit allen gegen drei Stimmen die Vivisektion als berechtigt und segensreich für die Menschheit, u. nur die Ausschreitungen, namentlich von Seiten der Fuscher, als verdammenswerth.
- Der Generalpostmeister Stephan zu Berlin versteht sich nicht bloß darauf, br. m. für den einzelnen Fall das Erforderliche zweckmäßig zu verfügen, sondern er versteht sich auch trefflich auf das Generalisiren. Der in Nr. 98 d. Bl. erwähnte bissige Tyras wird bald nicht mehr allein an der Kette liegen, sondern bald noch eine Reihe von Gefährten in Stadt und Dorf bekommen. Denn nach einer weiteren Verfügung des Generalpostmeisters sind Briefträger und Postboten überhaupt nicht mehr verpflichtet, Briefe oder sonstige Gegenstände da zuzustellen, wo sie durch freiherumlaufende bissige Hunde gefährdet sind.
- Das große Rechengenie. Der kleine Moritz Frankl aus Fünfkirchen, hat nach einer desfalsigen Prüfung durch den berühmten Mathematiker und Astronomen, Geh. Rath Professor Dr. Bruhns in Leipzig ein so authentisches gewichtiges Zeugniß ausgestellt erhalten, wie es günstiger und gewichtiger nicht sein konnte, es lautet wörtlich: Leipzig, Universitäts=Sternwarte, den 8. Decbr. 1879. Der sechsjährige Knabe Moritz Frankl aus Fünfkirchen hat sich mir als Rechner vorgestellt und Aufgaben aus dem Gebiete der vier Species und des Wurzelausziehens gelöst, welche mein Erstaunen um so mehr erregt haben, als der Knabe gar keine Zahlen kennt und sich daher von denselben kein Bild machen kann. Er multiplicirt und dividirt 3=, 4= und 5=stellige Zahlen mit einer Schnelligkeit und Leichtigkeit, wie ich es nur bei Dase gesehen und gehört habe. Ich habe in einem solchen Alter aber noch nie ein ähnliches Rechentalent gefunden, ja, hätte die Auflösung solcher Aufgaben in dem Alter nicht für möglich gehalten, wenn hier nicht der Beweis vorläge. Bewundernswürdig ist noch, daß der Knabe ganz Kind ist und durchaus nicht einseitig sich zeigt, und ich wünsche nur, daß das Talent erhalten werde und sich später auf das Gebiet der ganzen Mathematik ausdehnen möge. Professor Dr. C. Bruhns, Direktor der Sternwarte."
- Die Freuden des Stiergefechtes. Emerich Bukovics bespricht im "Fremdenblatt" den Eindruck, den ein Besuch eines Stiergefechtes auf ihn gemacht, wie folgt: Der dritte Stier war etwas gedrungener als seine Vorgänger und von tiefschwarzer Farbe, stürzte sich ohne Weiteres mit wilder Kraft auf den nächsten Picadero, erfaßte das Pferd von vorn mit den Hörnern unten am Bauche, hob es sammt seinem Reiter hoch empor und schleuderte Beide von sich, daß das Pferd sich überschlug und so heftig der ganzen Länge nach auf den Picadero fiel, daß dieser einige Rippen brach eine Gehirnerschütterung erlitt und besinnungslos am Boden liegen blieb. Ein einziger Schreckensschrei ging durch den ganzen Raum - will man sich damit von der Mitschuld am Tode eines Menschen loskaufen? Nein, so billig sind Menschenleben noch nicht geworden! Der Picadero ist gestern gestorben . . . . Man trug ihn vom Platze, er war so starr wie eine Leiche. Nur die Röthe im Gesichte verrieth, daß noch Leben in diesem Körper, denn sie verrieth die Trunkenheit, die ihm nicht entwichen. Man sagte mir, daß namentlich die Picaderos sich gern Muth für ihr schauriges Amt zutrinken, ich kann's nicht glauben, denn ihr Leben hängt ja jedesmal an einem Haar, - wie sollten sie dieses nicht jedesmal in der Trunkenheit zerreißen! Da Roß und Reiter übereinander lagen, wollte der Stier sie nochmals angehen, aber

[ => Original lesen: 1879 Nr. 100 Seite 3]

mit bewährter Geschicklichkeit lenkten die Picaderos, unausgesetzt ihren Leib wagend, das rasende Thier von seinen Opfern hinweg und man konnte den Besinnungslosen hinwegtragen und ihm das Pferd nachtreiben, das ihm offenen Leibes, die Eingeweide nach sich schleppend folgte. Mir wurde schwindlich bei diesem schauderhaften Anblicke, Frau Nillson, neben uns war einer Ohnmacht nahe, und in der Hofloge sah ich nur schreckensbleiche und von der Arena abgewendete Gesichter, während Erzherzogin Elisabeth, einer Ohnmacht nahe, hinauswankte, um sich an dem Nachmittag nicht mehr sehen zu lassen.
- Der belgische Bischof von Tournai war so widerspenstig gegen den Papst, daß er endlich abgesetzt werden mußte. Der Papst schickte das betr. Decret oder Breve, das nach canonischem Recht dem Bischof dreimal zur Kenntniß gebracht werden muß. Die erste Behändigung übernahm der päpstliche Gesandte in Brüssel selber. Er wünschte den Bischof zu sprechen und wurde von diesem zu Tisch geladen. Sie tafelten gemüthlich zusammen und beim Nachtisch präsentirte der Gesandte dem Bischof das Breve des Papstes. Der Bischof war wie vom Donner gerührt und stotterte wüthend die Worte heraus: "Wenn Sie mir noch einmal solche Mittheilungen zu machen haben, dann nehmen Sie Ihr Mittagsessen lieber wo anders ein. - Die zweite Behändigung des Breves wurde einem Freunde des Bischofs, dem Professor Cartuyvels, übertragen der keine Ahnung hatte, was in der Breve stand. Er übermachte es dem Bischof mit aller Harmlosigkeit und bekam ein solches Donnerwetter auf den Hals, daß er schnell die Flucht ergriff. Die dritte Behändigung war die schwerste, weil der Bischof nun auf der Hut war. Ein im Bischofspalaste gut angeschriebener ehemaliger päpstlicher Zuave wurde mit der Ueberreichung beauftragt; als er in der Nähe des Palastes kam, rief ihm der Bischof zu: Kommen Sie nicht herein! Ich verbiete es, Sie sind an meine Feinde verkauft! - Ganz bestürzt lief der Zuave zu seinem Pfarrer und sagte, er sei wie ein Hund behandelt worden und habe doch einen Brief des Papstes zu überbringen gehabt. Der Pfarrer rief: Was? einen Brief des Papstes und der Bischof hat ihn nicht nehmen wollen? Das muß ein Irrthum sein! Geben sie mir den Brief! - Im Palast wurde der Pfarrer mit offenen Armen aufgenommen: Ah, Sie wenigstens, mein wackerer Pfarrer, Sie kommen ihren Bischof in seinen Nöthen zu trösten! - O, ich bin nicht der Einzige; Ihre Prüfungen sind zu Ende; hier ist ein Breve des Papstes! - O, auch Sie ein Verräther! - Und zwei kräftige Ohrfeigen auf die Backen des harmlosen Vermittlers bestätigten die dritte vom canonischen Recht vorgeschriebene Behändigung des Absetzungsdecretes.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zur Baeck belegene Büdnerstelle Nr. 18 der Ehefrau des Arbeitsmannes Leonhardt zur Baeck, Louise geb. Clasen, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend d. 24. Januar 1880
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzige Besitzerin als auch die künftigen Besitzer erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gericht versehenen vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 31. October 1879.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Ladung.

Der Bautechniker Carl Friedrich Christian Ollrog aus Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg, dessen Aufenthalt unbekannt ist 29 Jahre alt, ist angeklagt, in der Nacht vom 27. auf den 28. October d. Js. in Demmin groben Unfug verübt zu haben.
Der Angeklagte wird hierdurch zu der

am 17. Februar 1880,
Vormittags 11 Uhr

vor dem königlichen Schöffengericht hier anberaumten Hauptverhandlung unter der Verwarnung vorgeladen, daß bei seinem unentschuldigten Ausbleiben zur Hauptverhandlung geschritten werden wird.
Demmin den 1. December 1879.

Königliches Amts=Gericht.


Die unterzeichnete Prüfungs=Commission macht die im Jahre 1860 geborenen Wehrpflichtigen, welche die Berechtigung zum nachsuchen wollen, darauf aufmerksam, daß sie sich spätestens bis zum 1. Februar 1880 schriftlich zu melden, und bei dieser Meldung die Vorschriften in § 89 der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875 zu beachten haben.
Bis zu demselben Zeitpunkte haben sich auch diejenigen Wehrpflichtigen zu melden, welche ihre wissenschaftliche Befähigung für den einjährig=freiwilligen Dienst im März 1880 durch eine Prüfung nachweisen wollen.
Schwerin den 15. December 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Prüfungs=Commission für Einjährig-Freiwillige.


Ersparniß=und Vorschuß=Anstalt
Die Anstalt ist zur Zinszahlung am
Sonnabend den 27.,
Montag den 29.,
Dienstag den 30.
und
Mittwoch den 31. December d. J.
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
sowie
am Sonntag den 28. December d. J.
von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Morgens,
geöffnet.                                                    

Das Directorium.       


Aufruf für Oberschlesien.

Die Hungersnoth, von welcher die armen Bewohner Oberschlesiens während dieses strengen Winters so hart betroffen sind, hat gewiß in uns Allen tiefes Mitgefühl und warme Theilnahme hervorgerufen und in vielen unter uns den Wunsch erweckt, zur Linderung des Elends beitragen zu können.
Unterzeichnete haben sich nun zum Sammeln milder Gaben vereinigt und bitten etwaige Unterstützungen für die Nothleidenden an sie oder direct an Herrn A. Pelzer=Grevesmühlen zur Weiterbeförderung einsenden zu wolle.
Bei dem Umfange des Elends thut Eile Noth.
Grevesmühlen, 15. December 1879.

Graf von Bernstorff auf Hanshagen.
Graf von Bothmer auf Bothmer.
Böbs=Elmenhorst. G. Brockmüller. C. Callies. Dehn, Pastor. Eckhoff=Santow. C. Eckhardt, E. Freitag, Senator. Horn=Goldbeck. Ihlefeld, Rechtsanwalt. Levecke=Rüting. Molter=Parber. Nissen, Bürgermeister. A. Pelzer, von Plessen auf Damshagen. C. Prenger, Cantor. Rudloff auf Stellshagen. H. Schleuß.


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[ => Original lesen: 1879 Nr. 100 Seite 4]

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(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.

[ => Original lesen: 1879 Nr. 100 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 100 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 23. Dezember 1879.


- Um den Tod ist es ein eigenes Ding. Der junge Raubmörder Holleber in Würzberg hat zwei Menschen gleichsam im Handumdrehen erschlagen, um sich Geld zum guten Leben zu schaffen, er verbrachte die nächsten Tage mit liederlichen Dirnen und Leuten und kein Grauen schien ihn anzuwandeln. Seit aber das Gericht das Todesurtheil über ihn verhängt und der König es bestätigt hat, sieht er das Leben als das höchste Gut und den Tod als etwas Grauenhaftes an. Als ihm die Bestätigung des Todesurtheils vorgelesen wurde, brach er in ein herzzerbrechendes Geschrei aus und rief auf die Frage, ob er sich die Gnadenfrist von 24 Stunden ausbitte: Ja, laßt mich leben, so lang es geht! - Er betet fast immer, läßt das Kreuz kaum aus der Hand und ißt und trinkt äußerst wenig. In der letzten Nacht schlief er kaum 1 1/2 Stunde. Der Abschied von seinen Eltern war tiefergreifend. -
- Calabrien wird jetzt durch eine Räuberbande unsicher gemacht deren Hauptmann eine junge bildschöne Frau ist, gleichsam ein Fra Diavolo im Unterrocke. Sie war mit einem Banditen verheirathet, der im Kampfe mit den Carabinieri getödtet wurde. Ueber seiner Leiche schwur sie seinen Tod zu rächen, und sie hält Wort, verwüstet Gehöfte, treibt das Vieh weg und erpreßt Lösegelder. Da die Landbevölkerung ihre Spione macht, so hat sie bis jetzt nicht gefaßt werden können.
- "Wir Freunde saßen im Garten unsers Gasthofes schlürften unsern Kaffee bei einer Cigarre, lasen unsere Zeitungen und lasen von Schnee und Eis und Eis und Schnee. Wir kamen uns zwischen Orangenbäumen und Rosen recht beglückt vor, aber bald verleitete uns die Sonnenhitze den Aufenthalt im Freien und wir eilten, die kühlen Zimmer aufzusuchen." - So lautete ein Freundesbrief. Wo liegt der glückliche Ort? - In Sicilien und Catanea heißt er. Und welches Datum trägt der Brief? - Den 11. December 1879. -
- Kartenspiel zwischen Weißen und Farbigen. Der oberste Gerichtshof von Tennesee hat durch eine eben gefällte Entscheidung erklärt, daß hinfort Weiße und Farbige mit einander Karten spielen dürfen. Gemäß eines alten nie aufgehobenen Gesetzes machte sich in erwähntem Staate jeder Weiße, der mit einem Neger Karten spielte, eines Vergehens schuldig das mit Geldbuße oder Gefängniß bestraft wurde. Kraft dieses Gesetzes wurden neulich einige Amerikaner die mit Schwarzen eine Partie "Poker" gespielt hatten, in Anklagezustand versetzt. Der Gerichtshof erkannte indeß, daß das Ergebniß des Krieges alle Männer gleich frei machte und daß, obwohl ein veraltetes Gesetz gegen die Angeklagten in Anwendung gebracht werden könnte, es denselben freistände, zu thun, was sie wollten. Obendrein verurtheilte der Gerichtshof den Fiscus zur Tragung der Prozeßkosten.
- Groß ist die Lust, seinen Leichnam verbrennen zu lassen, nicht, 1) weil man sich nur in Gotha verbrennen lassen kann und 2) weil die Sache etwas theuer ist. Vom 10. Decbr. vorigen Jahres bis jetzt haben nur 16 Feuerbestattungen stattgefunden und zwar von Leuten aus Langensalza, Nauenburg, Neustadt a/O., Leipzig, Dresden, Bamberg, Hannover, Breslau und Wien; es haben sich Männer und Frauen, Christen und Juden, Protestanten und Katholiken verbrennen lassen. Die evangelischen Geistlichen halten auf Verlangen Trauerrede und Segen. Theuer ist die Sache; die Kosten einer Feuerbestattung belaufen sich für Kohlen und Holzsarg auf etwa 90 M. und 30 M. für Abholung der Leiche vom Bahnhof. Dazu kommt der Transport der Leiche vom Sterbeort und die Reisekosten der Angehörigen.
- Der Reißzeugfabrikant J. Legler in Nürnberg hat eine Reißfeder konstruirt, welche in der Art am Stiele beweglich ist, daß mit ihr in sauberer und müheloser Weise Kurvenlinien jeglicher Form gezogen werden können. Eine Fixirschraube ermöglicht die Feststellung der Feder, so daß der kleine und akkurat ausgeführte Apparat, für den der Erfinder das Reichspatent erlangt hat, auch als gewöhnliche Reißfeder zu verwenden ist.
- In einer öffentlichen Versammlung der Antisemiten=Liga (judenfeindlichen Bundes) in Berlin hielt ein Herr Groussellier einen Vortrag über "Nathan den Weisen und die Antisemitenliga." In demselben versicherte er (nach dem Börsen=Courier): "Die Juden gestehen selbst zu, daß sie eine fremde Nation sind. Berthold Auerbach hat einmal einem Hamburger Schulmann gesagt: wir Juden sind die intelligenteste Race. Nehmen sie einen armen polnischen Juden und einen reichen Bauern, der Jude wird ihnen schließlich lieber sein. Der verkommenste polnische Jude ist eben doch ein Jude." - Groussellier machte dieser Aeußerung Auerbachs gegenüber geltend, daß Rußland 10 polnische Juden geben möchte für je 1 schwäbischen Bauern. Wie günstig stehen nicht die Dörfer der schwäbischen Colonien gegen die Judendörfer in Rußland ab. "Die Juden. schloß er, haben keine Ideale." Wird Berthold Auerbach, der persönlich in den Streit gezogen ist, antworten?
- Eine junge Dame in Saalfeld schrieb dem alten Moltke, sie sei, stolz denselben Geburtstag wie er zu haben, und gratulire ihm. Der alte Herr dankte eigenhändig, schickte ihr sein Bild und fügte galant hinzu, er gratulire ihr, daß sie nicht in demselben Jahre wie er geboren sei.


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Schönberg, den 23. December 1879.
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An den beiden Weihnachtsfeiertagen Erlanger= und helles Bier vom Faß.

Anstich Nachmittags.
Jauersche Wurst.
Schönberg.                                                     H. Duve.


FF. Rothwein
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 100 Seite 6]

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[ => Original lesen: 1879 Nr. 100 Seite 7]

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Papa und Mama sagend, so deutlich wie ein Kind nur sprechen kann,

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Diese 3 Gegenstände kosten zus. nur
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Franko versandt gegen Nachnahme.

Zeugniß. Nie habe ich meinen Kindern eine größere Freude bereiten können als mit obigen 3 Gegenständen und kann dieselben ihrer Billigkeit wegen jeder Kinderliebenden Familie besten empfehlen.

Frau M. v. Beckerath,       
Düsseldorf.              

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G. Haffmans,                        
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Wilh. Heincke.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 100 Seite 8]

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Schönberg.                                                     J. Koopmann.


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Schönberg den 18. Decbr.

C. Roepstorff.              
Gold= und Silberarbeiter.       


In der Garderobe wurde beim letzten Bauernball im Boye'schen Gasthause ein Bashlik und ein goldener Ring gefunden, die der Eigenthümer zurückerhalten kann bei

Drechslerwittwe Renzow.       


Zu Ostern 1880 finden zwei tüchtige Tagelöhner mit Hofgängern Wohnung zu Hof=Schlagsdorf, ebenso kann ein gut empfohlener verheiratheter Pferdeknecht daselbst als Vorknecht Wohnung erhalten, muß derselbe aber auch einen Hofgänger stellen.


Zu Ostern 1880 suche ich ein junges Mädchen zur Erlernung der Wirthschaft, sowie ein gut empfohlenes Stubenmädchen. Persönliche Meldung erwünscht.

Hof=Schlagsdorf.                                                     Auguste Sick.


Der heutigen Nummer unserer Gesammt=Auflage liegt ein ausführlicher Prospect des bekannten alten Bankhauses N. Reiss in Braunschweig bei, dessen besondere Beachtung wir unseren verehrl. Lesern anempfehlen.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren: D. 16. Nov. dem Arbeitsm. Oesen zu Schönberg ein S. Den 19. dem Sattlermstr. Ollrogge zu Schönberg ein S. D. 24. dem Buchbinder Hempel zu Schönberg eine T. D. 23. dem Maurermeister H. J. L. Burmeister zu Schönberg ein S. D. 24. eine uneheliche Tochter zu Rottensdorf. D. 26. dem Musikus Behnke zu Gr. Siemz eine T. D. 30. dem Ackerbürger Anerben Maack zu Schönberg eine T. D. 1. Dec. dem Bildhauer Hauschild zu Schönberg eine T. D. 30. Nov. dem Maurergesellen Freitag zu Törpt ein S. D. 6. Dec. ein unehelicher Sohn zu Schönberg. Den 3. dem Bezirksfeldwebel Witt zu Schönberg ein S. D. 14. dem Mühlenpächter Kreutzfeld zu Lockwisch ein S. D. 16. dem Maurergesellen Arndt zu Sabow eine T. D. 13. dem Instrumentenschleifer Jürgens zu Schönberg ein S. D. 13. dem Arbeitsmann Bartels zu Lindow eine T. D. 18. dem Bankbeamten Stoffers zu Schönberg ein S. D. 15. eine uneheliche Tochter zu Bechelsdorf.

Gestorben: D. 22. Nov. Jochen Heinrich Kleinod, Schustermeister zu Schönberg 62 J. 9 M. alt. D. 26. Carl Bandow, Steueraufsehersohn zu Schönberg, 9 J. 9 M. alt. D. 29. Emma Louise Marie Wilhelmine Maaß, Kiepenmachertochter zu Schönberg, 6 M. alt. D. 30. Bertha Louise Marie Wilhelmine Bruhn, Schäfertochter zu Lockwisch, 13 M. alt. D. 1. Dec. Trien Greth Eggert geb. Olrog, Arbeitsmannswittwe zu Schönberg, 78 J. 2 M. alt. D. 7. Helene Coroline Anna Marie Arndt, Hausw.tochter zu Sabow, 2 J. 6 M. alt. D. 7. Dec. Anna Marie Freitag geb. Meiborg, Maurergesellenfrau zu Törpt, 33 J. 7 M. alt. D. 10. Marie Christine Elsabe Kniep geb. Wehl, Fabrikaufseherfrau zu Schönberg, 77 J. 8. M. alt. D. 9. Lisette Auguste Louise Witt geb. Dunckel, Bezirksfeldwebelfrau zu Schönberg, 37 J. 7 M. alt. D. 11. Heinrich Carl Peter Berthold Runge zu Schönberg, 41 W. alt. D. 11. Mathias Heinrich Grevsmühl, Schneidermeister zu Schönberg, 46 J. 6 M. alt. D. 14. Hans Peter Grevsmühl, Schulze zu Retelsdorf, 81 J. 2 M. alt. D. 15. Engel Marie Bibow geb. Lenschow, Arbeitsmannfrau zu Schönberg, 66 J. 7 M. alt. D. 18. des Maurergesellen Planthafer zu Bechelsdorf todgeborenes Töchterchen. D. 18. Kiepenmacher Joachim Heinrich Harms zu Schönberg, 52 J. 3 M. alt. D. 20. Catharine Maria Burmeister geb. Dunker, Kuhhirtenfrau zu Westerbeck, 57 J. 8 M. alt.

Eheschließungen: D. 21. Nov. Lehrer Wilhelm Friedrich David Godenschweger aus Wokuhl und Emma Henriette Louise Dorothea Ripke aus Strelitz. D. 21. Hauswirthsanerbe Jochen Friedrich Klüßmann aus Selmsdorf und Anna Lise Wigger aus Lockwisch. D. 21. Arbeiter Johann Joachim Heinrich Faasch aus Gr. Molzahn und Marie Sophie Lenz aus Neuhof. D. 21. Kaufmann August Friedrich Wilhelm Vock und Catharine Marie Elisabeth Busch aus Schönberg. Den 28. Zimmermann Hans Peter Grevsmühl aus Sabow und Anna Sophie Marie Arndt aus Gr. Siemz. D. 28. Tischlermeister und Wittwer Wilhelm Borschel aus Schönberg und Catharina Margaretha Meiborg aus Klocksdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Am 1. Weihnachtstage.

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Nachmittagskirche: Pastor Kämpffer.

Am 2. Weihnachtstage.

Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Fällt aus.

Am Sonntage nach Weihnachten.

Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Nachmittagskirche: Fällt aus.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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