No. 90
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. November
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 90 Seite 1]

Bekanntmachung auf Grund des §. 106 der Rechtsanwaltsordnung für das deutsche Reich.

      Die erste Versammlung der Mecklenburgischen Anwaltskammer zur Wahl der Vorstandsmitglieder findet am

Mittwoch, den 26. d. Mts., 10 Uhr Vormittags,

im Fürstensaale des Rathhauses hieselbst statt,
      Die beim Oberlandesgerichte, so wie bei den zu dessen Bezirke gehörenden Land= und Amtsgerichten zugelassenen Rechtsanwalte werden zu dieser Versammlung hiermit berufen.
      Rostock, den 14. November 1879.

Der Präsident des Großherzoglichen Oberlandesgerichts.
Dr. Budde.


Politische Rundschau.

Deutschland. Kaiser Wilhelm traf am Sonnabend von den Hofjagden bei Göhrde, wegen deren die Ankunft des russischen Thronfolgers in Berlin verschoben wurden, wieder wohlbehalten in der Reichshauptstadt ein.
Inder Sitzung des Bundesrathes, in welcher über die zweijährige Etatsperiode berathen wurde, soll von einer mittelstaatlichen Regierung der formelle Antrag gestellt sein, die alljährliche Einberufung des Reichstages obligatorisch zu machen, welcher Antrag jedoch in der Minderheit blieb. Danach ist ausgesprochen, daß späterhin eine alljährliche Berufung des Reichstages - und es wird dem entsprechend der Verfassungsartikel eine Abänderung erfahren - nicht obligatorisch ist.
Sämmtliche deutsche Officiere, welche den diesjährigen Manövern in Frankreich beigewohnt haben, sind von dem Präsidenten der französischen Republik mit dem Orden der Ehrenlegion decorirt worden, eine Auszeichnung, welche früher nie erfolgt ist und hier besonders freundliche Aufnahme gefunden hat.
Die Ankunft des russischen Großfürsten=Thronfolgers in Berlin steht für Deutschland im Vordergrunde der politischen Betrachtung. Die kleinen Reibereien, die diesem Besuche voraufgegangen sind, treten vor diesem Besuch, der hoffentlich die Situation im friedlichen Sinne klärt, bescheiden zurück. Von den kleinen Zwischenfällen, die auf ein gespanntes Verhältniß zwischen Deutschland und Rußland schließen lassen, hat besonders dieser eine mehr als vielleicht nöthig von sich reden gemacht. Russischerseits waren Chicane gegen solche preußische Schiffe in Anwendung gebracht worden, die den russischen Theil des Niemenflusses befahren; von der preußischen Behörde ist diese Repressalie erwidert worden. Authentische Nachrichten liegen noch nicht vor, doch läßt sich vermuthen, daß das Gerücht wie oft, so auch hier aus einer Mücke einen Elephanten gemacht hat.
Am vorigen Montag Abend ist die Gattin des neuen kaiserlichen Statthalters der Reichslande, des Feldmarschalls Freiherrn v. Manteuffel, gestorben. Die gedeckte Corvette "Hertha" ist nach dem Vornamen der Verstorbenen benannt, eine Auszeichnung, die in ihrer seltenen Art beide Gatten ehrt.
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag gehörten im preuß. Abgeordneten=Hause der Generaldebatte über die Eisenbahnvorlagen der Regierung. Am Dienstag sprachen Virchow gegen, v. Wedel=Malchow für die Vorlage, worauf Minister Maybach den Standpunkt der Regierung vertheidigte. In seiner Rede führte er einen Seitenhieb auf die Börse, welche er einen Giftbaum nannte, dessen Wurzeln zu beschneiden ein Verdienst sei.
Lasker wird also diesmal im preuß. Landtage fehlen. Bei der am Mittwoch in Breslau stattgehabten Ersatzwahl wurde Stadtrath Severin (national=liberal) mit 432 von 681 Stimmen im dritten Wahlgang gewählt.
Der französische Botschafter am Berliner Hofe, Graf St. Vallier, ist am 11. nach Varzin gereist in Folge einer Einladung des Fürsten Bismarck der sich übrigens wieder ganz wohl befindet, nach, dem längere Zeit ein sogen. Hexenschuß und dessen Nachwehen ihn an das Zimmer gefesselt hatten. Was diesen Besuch gerade jetzt veranlaßt hat, ist natürlich noch unbekannt. Die meiste Wahrscheinlichkeit hat die Vermuthung, daß das von dem französischen Minister des Auswärtigen, Waddington, eingereichte, vom Präsidenten Grevy allerdings nicht genehmigte Entlassungsgesuch den Anlaß gegeben hat. Waddington genießt Bismarcks besonderes Vertrauen und sein beabsichtigter Rücktritt mag wohl wegen seines etwaigen Nachfolgers bei unserem Kanzler einige Besorgniß wach gerufen haben.
In Frankfurt am Main plant man für 1881 eine mitteldeutsche Ausstellung, welche aus den Provinzen Hessen=Nassau, dem Großherzogthum Hessen, aus Thüringen und dem nördlichen Baiern, aus Würtemberg und Baden und aus Elsaß=Lothringen die Erzeugnisse des Gewerbefleißes vereinigen soll. Eine Delegirten=Versammlung von Gewerbe=Vereinen hat mit 18 gegen 1 Stimme der Sache näher zu treten beschlossen, und mehrere Vereine haben bereits Garantiezeichnungen zugesagt. Von der Heranziehung der Kunst mußte man, weil der Künstler=Verein sich ausschloß, für's Erste Abstand nehmen.
Oesterreich=Ungarn. Viel Freude hat die Regierung am Reichsrath nicht und der Reichsrath nicht an der Regierung. Lange wird man nicht bei einander bleiben. Wenn das Budget, das Wehrgesetz und die bosnischen Vorlagen erledigt sind, soll das Parlament bis Herbst nächsten Jahres vertagt werden. - Nun hat sich auch der alte Kossuth über das österreichisch=deutsche Bündniß vernehmen lassen. Er sei immer ein warmer Freund eines solchen Bündnisses gewesen, schreibt er, aber er hofft nicht allzuviel von ihm. Wenn einmal die "große Krise" eintritt, wird Deutschland nicht nur keine Armee, sondern nicht einmal einen Zahnstocher den russischen Zähnen entgegenhalten können.

[ => Original lesen: 1879 Nr. 90 Seite 2]

England. In Regierungskreisen scheint man sich auf ernste Eventualitäten im Orient gefaßt zu machen. Es besteht die Besorgniß, daß die Pforte, um der Nothwendigkeit zu entgehen, ernste Reformen vorzunehmen, sich vollständig in die Arme Rußlands werfen werde. Auch meldet der Constantinopler Correspondent des "Daily Telegraph", das türkische Cabinet besitze große Neigung, eine förmliche Allianz mit Rußland abzuschließen. Trotzdem scheint sich England nicht übereilen zu wollen, denn sein officiöser Telegraph meldet: die Nachricht der Admiral, Hornby habe Weisungen erhalten, in vier Tagen ostwärts (d. h. in türkische Gewässer) zu segeln, entbehrt der Begründung; ebensowenig habe der Botschafter Layard jemals die ausschließliche Anstellung von Engländern in Klein=Asien gefordert. - Die Zukunft Afghanistans ist sehr dunkel, nachdem man die unzweideutigsten Beweise in Händen hat, daß der Emir Jacub Khan mit den Mördern der brittischen Gesandschaft gemeinsame Sache gemacht hatte.
Frankreich. Der Kriegsminister General Gresley hat gegen die Provinz=Journale, welche das Gerücht in Umlauf gesetzt haben, daß die Regierung Vorsichtsmaßregeln gegen eine Emeute in Paris getroffen hätte, einen Prozeß angestrengt.
"Gebt Feste!" das ist der neueste, vielbesprochene Rathschlag, der der Regierung von ihren Anhängern gegeben wird. Man fühlt, es fehlt in Paris der Glanz und die Gesellschaftlichkeit des Kaiserthums, die diesem so viele Jahre hindurch eine so feste Stütze schafften.
Rußland. Der Kaiser hat, wie hier behauptet wird, seinen Aufenthalt in Livadia hauptsächlich aus Furcht vor neuen Attentaten so lange verlängert und beabsichtigt auch zum Winter noch nicht nach Petersburg zurückzukehren, sondern längere Zeit in Cannes in Frankreich zuzubringen. In Livadia ist der Monarch mit allen Vorsichtsmaßregeln umgeben. Der Nihilismus ist in Rußland unverkennbar stiller geworden, aber er existirt und gibt seine Sache nicht verloren. Die heimlich gedruckten nihilistischen Preßorgane kündigen den Wiederbeginn der revolutionären Operationen zu Neujahr an. -
Amerika. Im südamerikanischen Kriege haben die Chilenen einen neuen Erfolg zu verzeichnen; sie haben den peruanischen Hafen zwischen Iquique und Arica nach tapferm Widerstande der Peruaner, welche 500 Todte und Verwundete verloren, erobert.


- Das Gerücht von der Verlobung des Großherzogs von Hessen=Darmstadt mit der Prinzessin Friederike, Tochter des verstorbenen Königs von Hannover und Schwester des Herzogs von Cumberland, welche auf Wunsch der Königin von England geschehen sein sollte, wird vom Londoner=Hofjournal amtlich für unbegründet erklärt.
- Ueber die Beraubung der Rohlfs'schen Expedition in Afrika theilte vorigen Sonnabend in der Novembersitzung der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin der Präsident Dr. Nachtigall mit, daß nicht die gesammte Ausrüstung der Expedition der afrikanischen Raubsucht zum Opfer gefallen ist, daß aber für den geraubten Theil die afrikanische Gesellschaft durch Vermittelung des auswärtigen Amtes einen Entschädigungsanspruch von 20,000 Fr. an die dortige Regierung stellen wird. Die Hoffnung auf Wiederaufnahme der Expedition hat dennoch einige Aussicht auf Erfüllung, ist aber noch nicht beschlossen Sache.
- Bei den furchtbaren Ueberschwemmungen in der spanischen Provinz Murca wird amtlichen Berichten zufolge der Verlust an Menschenleben auf 1200 Personen, der sachliche Verlust auf 50 Millionen Pesetas (1 P. = 1 Franc oder 80 Pfennig (Mecklenburg). unseres Geldes) geschätzt; in jeder der beiden Provinzen Almeria und Alicante sind über 250 Menschen ums Leben gekommen; der sachliche Verlust in beiden wird zu 25 Millionen Pesetas angegeben.
- In den letzten Jahren haben die Freimaurer sowohl an Logen= als an Mitgliederzahl einen bedeutenden Zuwachs erhalten. Man zählt jetzt in allen Ländern der Erde mehr als 15000 Logen mit über 10 Millionen Mitgliedern. Die meisten Logen kommen auf die Vereinigten Staaten von Nordamerika, welche 9884 besitzen, dann auf England mit seinen Nebenländern und Colonien, wo sich zusammen 2762 Logen befinden. Das Deutsche Reich zählt deren 342, Spanien 300, Frankreich mit Algerien 298; verhältnißmäßig geringer ist die Anzahl in anderen Ländern.
- Der Nährwerth derjenigen Nahrungsmittel welche wir aus dem Thierreiche beziehen, ist ein verschiedener und durchaus nicht in Uebereinstimmung mit den Preisen, welche wir im Durchschnitt dafür bezahlen. Höchst interessant sind in dieser Beziehung die Berechnungen, welche Prof. Kramer in Zürich auf die gegenwärtig dort geltenden Marktpreise gegründet hat. Danach bezahlt man ein Kilo stickstoffhaltigen (eiweißähnlichen) Nährstoff in der Milch mit M. 1,60, in den mageren Käsen mit M. 1,74, in den halbfetten Käsen mit M. 2,34, in den fetten Käsen mit M. 2,88, im Ochsenfleisch mit M. 5,14, im Hammelfleisch mit M. 6,48, im Schweinefleisch mit M. 6,52, in den Eiern mit M. 7,6. Da das Preisverhältniß der genannten Nahrungsmittel auch an anderen Orten ungefähr das nämliche sein wird, so verdienen die obigen für die Volksernährung so wichtigen Ergebnisse die allgemeinste Beachtung.
- Abdel=Kader ist in Damaskus, 72 Jahre alt, gestorben. Er hat's s. Z. den Franzosen in Algerien sehr warm gemacht, bis er in ihre Hände fiel, von Napoleon begnadigt und in das Ausland geschickt wurde und eine Pension (als ausgedienter Löwe) von 100,000 Francs bekam.
- Im bayerischen Walde z. B. in Wegscheid und Sonnen, fährt man Schlitten, ein sicherer Beweis daß Schnee gefallen ist.
- Die Kühe mit dem Rosenkranz auf dem Kopfe, wie eine Petersburger Zeitung die deutschen Frauen genannt hat, haben ihren Ritter gefunden. In Berlin setzte sich Jemand sofort hin und schickte dem betreffenden Redacteur folgenden Brief "Berlin 30. October. Es ist ihr Glück, Herr R., daß Sie in einer von Berlin entfernten Stadt wohnen; denn sonst würde ich Sie für Ihren nichtswürdigen Artikel über die deutschen Frauen exemplarisch bestrafen. Da ich aber in Folge der uns trennenden Entfernung dies nicht thun kann, so betrachten Sie sich als von mir gehörig gezüchtigt. B. Rochstetter, Oranienstraße 22." Er erhielt folgende Antwort: "Geehrter Herr! In demselben Augenblicke, da Sie Ihren Stock gegen mich erhoben, gelang es mir einen Revolver aus der Tasche zu ziehen und Sie stehenden Fußes zu erschießen. Ich ersuche sie deshalb, sich als erschossen zu betrachten. Meine Adresse: Petersburg, Wladimirskaja 14."
- Jedes Jahr, sobald die ersten Häringe eintreffen, wählen die Aldermen oder Stadtältesten in London den neuen Lord=Major oder Oberbürgermeister. Sie sehen vor allem darauf, daß er viel zusetzen kann; denn er hat in seinem Amtsjahr die Prinzen und Minister, die hervorragenden Bürger und sogar die fürstlichen Besucher, die nach London kommen, zu traktiren und zwar so glänzend als möglich, um die größte und reichste Stadt Europas würdig zu vertreten. Dazu gehört gewaltig viel Geld und die 5000 Pfund Sterling Tafelgelder, die er erhält, reichen nicht zum kleinsten Theile aus, er muß drei bis zehnmal soviel zusetzen, das ist seine berechtigte Eigenthümlichkeit. Sofort nach dem Einzug in seine prachtvolle Amtswohnung muß er seinen Lord=Major=Schmaus geben, der ihm allein so viel kostet, als die ihm bewilligten Tafelgelder betragen. Bei Fisch und Wein hält er dann seine Antrittsrede und der Ministerpräsident antwortet jedesmal mit einer politischen Rede, die durch alle Zeitungen schwimmt. Ist der Lord=Major ein Geschäftsmann, wie meistens, so muß er sich feierlich verpflichten, seinen Handlungsbüchern und Geschäften auf ein Jahr Abschied zu geben und nur dem Wohle der städtischen Interessen zu leben. Das ist so kostspielig, daß selten einer die Ehre ein zweites Jahr übernimmt. Ein bischen zu Hülfe kommt ihm ein uraltes Vermächtniß von einem katholischen Ketzerhasser, aus dessen Ertrag die Kosten für Scheiterhaufen zu bestreiten sind. Da in England Ketzerbrennungen nicht mehr üblich sind, so wird das Geld für andere Braten in der Küche des Lord=Major verwendet. Einmal hat ein Lord=Major, der berühmte Richard Wittigton, den Scheiterhaufen benutzt, um einen Schuldbrief von 60,000 Pfd. Sterl. zu verbrennen, den ihm der König Heinrich V. in knapper Zeit ausgestellt hatte, eine wahre

[ => Original lesen: 1879 Nr. 90 Seite 1]

Geschichte, die an die deutschen Fugger in Augsburg erinnert. Das Ehrenvollste ist, daß viele Lordmayors ihr Geld nicht in der Wiege gefunden, sondern es sauer erworben haben. Neben Wittington kennt man manchen Lord=Mayor, der vor Jahrzenten als armer Handwerksbursche oder Kaufmanns=Gehülfe in London eingewandert ist. Das sieht man ihm nicht mehr an, wenn er am 9. November in einer vergoldeten und von 6 Schimmeln gezogenen Staatskarosse und unter dem Geläute aller Glocken in seinem Amtspalast Einzug hält.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Oelmüllers A. Capell zu Hammer steht zur Publication des abgesetzten Prioritäts=Bescheides ein Termin auf

Montag den 24. d. Mts.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Concurs=Gerichte an, zu welchem die interessirenden A. Capell'schen Gläubiger unter dem Nachtheile hiemit geladen werden, daß auch im Falle ihres Ausbleibens mit dem Zwecke des Termins wird verfahren werden.
Schönberg, den 13. November 1878.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

A. Dufft.       


Die Strecke des Bürgersteigs in der Siemzerstraße vom Hause Nr. 177 bis zum Hause Nr. 208 soll mit einem Klinkertrottoir versehen und die Ausführung dem Mindestfordernden übertragen werden.
Reflectanten können die Bedingungen bei uns einsehen und haben ihre Preis=Offerten pr. []Mtr. bis zum 22. November c., versiegelt, nebst einer Klinkerprobe bei uns einzureichen.

Schönberg, den 13. November 1879.
Der Magistrat.


Für Kiepenmacher.

Am Sonnabend den 22. Novbr. Morgens 9 Uhr, sollen in den Lenschower Tannen bei der Meierei Lenschow an Ort und Stelle

ca. 45 Stück kiepenholz=Tannen

meistbietend verkauft werden.
Schönberg den 16. November 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Auction.

Am 27. November d. J. Morgens 10 Uhr sollen bei der Arbeitsfrau Mustin in Ziethen an gepfändeten Gegenständen

1 Sopha, 1 Schrank, 1 Chatoulle, 1 Kommode, Stühle, Spiegel, Eimer, Kessel, Frauenkleidungsstücke, 1 kl. Schwein und diverse andere Sachen
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Schönberg, den 17. November 1879.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Bekanntmachung.

Zur Erfüllung Allerhöchster Verordnung vom 17. Sept. d. J., sollen in der Gemeinde Carlow die restirenden Stol= und Kirchengebühren u. s. w. demnächst eingefordert werden. Dies wird, wie es schon anderweitig bekannt gegeben ist, den Pflichtigen hierdurch ausdrücklich angezeigt mit dem Bemerken, daß ein von dem Unterzeichneten autorisirter Sammler im Laufe dieser Woche in den verschiedenen Ortschaften der Gemeinde erscheinen wird, dem die Restanten die betreffenden Beträge auszahlen wollen, zur Vermeidung der im §. 1 der gedachten Verordnung angedrohten Maßregeln.

Pumplün, Kirchenrath.       

Carlow den 15. Novbr. 1879.


In eine werthvolle, den besten Weizenboden enthaltende Vollstelle des hiesigen Fürstenthums, werden zu Antoni 1880

18,000 Mark

in Pösten von 1500 M. oder 3000 M. auf völlig sichere Hypothek gesucht.
Nähere Auskunft ertheilt

Dufft, Advocat.       

Schönberg, den 3. November 1879.


Außer Cours gesetzte Münzen sowie altes Gold und Silber kauft

H. Kock,                       
Uhrmacher und Goldarbeiter.       


Rückständige Stol= und Kirchengebühren und rückständige matrikelmäßige Pfarr= etc. Hebungen, welche laut Verordnung vom 17. September d. J. (Off. Anz. Nr. 47.) bis zum 1. December 1879 bei Großherzoglicher Landvogtei zur Anzeige zu bringen sind, werden noch bis zum 25. November incl. von dem Unterzeichneten angenommen.
Schönberg, 17. November 1879.

H. Schulze, Küster.       


Unterzeichneter empfiehlt zur bevorstehenden Schlachtzeit gestoßenes altes Weizenbrod, schöne grobkörnige Gerstgrütze und gesottene Hafergrütze, ferner Perlengraupen, Mannagrütze, Buchweizenmehl und Reismehl, so wie alle Sorten Grütze, Graupen, Mehl, Schrot, Malz und Kleie. Alles zu Mühlenpreisen, von 10 Pfund an billiger.

Um geneigten Zuspruch bittet       
H. Wolgast,             
Bäckermeister.            


Es werden Alle, welche an den verstorbenen Hauswirth J. Gerds zu Pogez Forderungen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, dieselben binnen 4 Wochen bei einem der unterzeichneten Vormünder der Gerds'schen Minorennen anzumelden. Gleichzeitig werden auch Diejenigen, die demselben noch schulden, ersucht, ihre Schuld während gleicher Frist zu berichtigen.
Samkow, den 9. November 1879.

A. Wigger, Schulze.          
H. Dierck, Hauswirth.       


Spielwerke

4-200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelsstimmen, Harfenspiel etc.

Spieldosen

2 bis 16 Stücke spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Pothographienalbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarren=Etuis, Tabacksdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle etc., alles mit Musik. Stets das Neueste und Vorzüglichste empfiehlt.

J. H. Heller, Bern.       

Nur direkter Bezug garantirt Aechtheit; fremdes Fabrikat ist jedes Werk das nicht meinen Namen trägt. Fabrik im eigenen Hause.
100 der schönsten Werke im Betrage von 20,000 Francs kommen unter den Käufern von Spielwerken vom November bis April als Prämie zur Vertheilung. Illustr. Preislisten sende franco.


Preßkopf, Braunschweiger=Wurst, Leberwurst, Geräucherte Mettwurst, durchgewachsenes Speck, Mettwurstdarm, Schmalz

empfiehlt             
H. Soltmann.         


Um neuen Mustern von Tapeten Platz zu machen verkaufe ich eine Partie Reste enorm billig.

C. Schwedt.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 90 Seite 4]

Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha
Gegründet 1827.       Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand am 1. October 1879.

Versichert 360,750,000 M.
Bankfonds 88,000,000 M.
Ausgezahlte Versicherungssumme seit 1829 118,000,000 M.
Durchschnitt der Dividende der letzten 10 Jahre 37,3 Prozent
Dividende im Jahre 1879 39 Prozent

Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und vermittelt.

Schönberg.                                                     Wilh. Schrep.


Versammlung des Imkervereins am onntag, den 23. Novbr., Nachmittage 2 Uhr.


Eine goldene Broche und zwei Hüte sind gefunden und abzuholen in Köster's Hotel=Schönberg.


Braun-Kohlen

treffen Ende dieser Woche ein und bitte Bestellungen einzureichen, da ab Bahnhof billiger wie ab Lager ist.

C. Schwedt.       


Häcksel=Maschinen

in 20 verschiedenen Sorten mit neuesten Verbesserungen zum Preis à Rm. 58 u. Rm. 63 kleinste, Rm 80 bis 95 mittlere; Rm 105 bis 135 größte Sorte für Handbetrieb; Rm. 135 bis 300 für Kraftbetrieb, Terminzahlungen gegen Vereinbarung; Garantie 1 Jahr; Probezeit 14 Tage. Franco Bahnfracht; Zeichnungen und Preise auf Wunsch franco und gratis. Agenten erwünscht wo wir noch nicht vertreten sind.

Ph. Mayfahrt & Co.,
Maschinenfabrik, Frankfurt a. M.


ff. gew. Laguayra-Caffe

vorzüglich im Geschmack, roh pr. Pfund M. 1,10 gebrannt pr. Pfund M. 11,35 zollfrei, 9 Pfund Portofrei gegen Nachnahme empfiehlt

Heinr. Hein, Hamburg.


Nach Vorschrift des Universitäts=Professor Dr. Harless, Königl. Geheimer Hofrath in Bonn, gefertigte:

Stollwerck'sche Brust-Bonbons.
seit 40 Jahren bewährt, nehmen unter allen ähnlichen Hausmitteln den ersten Rang ein.
Gegen Husten und Heiserkeit giebt es nichts Besseres.
Vorräthig a 50 Pfennig (Mecklenburg). in versiegelten Paqueten in den meisten guten Colonialwaaren-Geschäften und Conditoreien sowie Apotheken
durch Depôtschilder kenntlich.


Bauerball

zu dem am Mittwoch den 19. d. Mts. bei mir stattfindenden Bauerball erlaube ich mir sowohl die geehrten Hauswirthe als auch meine geschätzten Freunde und Gönner zu gütiger Theilnahme hiermit ergebenst einzuladen.

Schönberg.                                                    Gastwirth Boye.


Zu dem am Freitag den 28. d. M. bei mir stattfindenden

Bauerball

erlaube ich mir die geehrten Hauswirthe sowie meine übrigen Freunde und Gönner ergebenst einzuladen.

J. Köster, Wwe.       

Schönberg, den 17. Novbr. 1879.


Man biete dem Glücke die Hand!
400,000 Mark

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die Vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 49,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000 speziell aber

        1 Gewinn a M. 250,000
        1 Gewinn a M. 150,000
        1 Gewinn a M. 100,000
        1 Gewinn a M.   60,000
        1 Gewinn a M.   50,000
        2 Gewinne a M.  40,000
        2 Gewinne a M.  30,000
        5 Gewinne a M.  25,000
        2 Gewinne a M.  20,000
      12 Gewinne a M.  15,000
        1 Gewinn   a M.  12,000
      24 Gewinne a M.  10,000
        5 Gewinne a M.     8000
      54 Gewinne a M.     5000
      65 Gewinne a M.     3000
    213 Gewinne a M.     2000
    631 Gewinne a M.     1000
    773 Gewinne a M.       500
    950 Gewinne a M.       300
26450 Gewinne a M.       138
etc. etc.

Die Gewinnziehung sind planmäßig festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet

1 ganzes Original-Loos nur Mark 6      
1 halbes Original-Loos nur Mark  3      
1 viertel Original-Loos nur Mark  1 1/2

Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beifügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staatsgarantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen in allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 29. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Loosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
                                                     D. O.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hiezu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 90 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 90 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. November 1879.


Am 12. November d. J. wurden nachstehende Nummern der Schützenhausbau=Antheilscheine zur Auszahlung gezogen:

242, 190, 402, 247, 81, 418, 176, 385, 173, 370, 408, 225, 374, 278, 10, 66, 286, 178, 39, 186.

Die Inhaber werden ersucht, gegen Rückreichung des betreffenden Original=Antheilscheins den Betrag baldmöglichst beim Sattlermeister F. Baer zu Schönberg in Empfang nehmen zu wollen.
Schönberg, d. 13. November 1879.

Der Vorstand der Schützenzunft.


Viele Neuheiten!
Weihnachten 1879.

Meinen neu bearbeiteten Catalog über Nürnberger Spielwaaren versende überallhin gratis und franco.

                          A. Wahnschaffe.
Spielwaarengeschäft en gros & en detail in Nürnberg.
Zur Saison in Kissingen, Brückenstrasse.
Billigste Preise!


Wieder sind von hoher Staats=Regierung
9 Millionen 718 Tausend Reichsmark

dazu bestimmt, um in den nächsten Monaten durch Verloosung in sechs Abtheilungen vertheilt zu werden. 48,000 Nummern erhalten sicher, im glücklichstem Fall:

1 Prämie und Gewinn von 450,000 Reichsmark sonst aber:
      1 Gewinn   300,000 Mark.
      1 Gewinn   150,000 Mark.
      1 Gewinn   100,000 Mark.,
      1 Gewinn     75,000 Mark.
      2 Gewinne a 50,000 Mark.
      1 Gewinn      40,000 Mark.
      6 Gewinne    30,000 Mark.
      1 Gewinn     25,000 M.    
      2 Gewinne a 20,000 M.    
    12 Gewinne a 15,000 M.    
      1 Gewinn     12,000 M.   
    22 Gewinne a 10,000 M.    
      2 Gewinne a   8,000 M.    
      4 Gewinne a   6,000 M.    
    62 Gewinne a   5,000 M.    
      6 Gewinne a   4,000 M.    
  107 Gewinne a   3,000 M.    
  313 Gewinne a   2,000 M.    
  623 Gewinne a    1000 M.    
  848 Gewinne a    5000 M.    
1300 Gewinne a    3000 M.    

Für die unparteiliche Vertheilung und pünktliche Auszahlung des ganzen Capitals von 9,718,000 Mk. hat der Staat die Garantie übernommen. Die Ziehung der Nummern und Gewinne geschieht durch zwei Waisenknaben unter steter Aufsicht einer dazu eingesetzten obrigkeitlichen Behörde im öffentlichen Saal= wozu der Eintritt Jedem frei gestattet ist. Nach geschehener Ziehung werden die Nummern und die Gewinne noch mal auf das Genaueste revidirt, reihenfolgend geordnet und dann die, unter Aufsicht in der Staatsdruckerei gedruckten, amtlich gestempelten Gewinn=Ziehungs=Listen ausgegeben. Man verwechsele diese Prämien=Verloosung nicht mit den vielen Privat=Lotterien, auch bitte ich, mich nicht etwa mit jenen Loos=Händlern zu verwechseln, vor welchen in den Zeitungen gewarnt wird. Ich stehe mit der hohen Behörde in direkter Verbindung und kann Jeder, der sich an mich wendet, der reellsten und pünktlichen Bedienung versichert sein. Auch bei der vor Kurzem beendeten Capital=Verloosung hatte ich wieder das Vergnügen, sowohl hier am Platze wie nach entfernten Orten viele der größten Gewinne auszuzahlen; für meine gewissenhafte Handlungsweise erhielt ich eine Menge Dankschreiben. Meiner strengen Redlichkeit habe ich es auch wohl zu danken, daß meine Loose zum größten Theil im Voraus feste Abnehmer haben. Man mache daher die Bestellung sofort, zumal schon am

15. Januar 1880 die 1. Ziehung

beginnt und über die voraus bestimmte Zahl, den Gesetzen nach keine Loose nachgeliefert werden. Um Jedem die Betheiligung nach seinen Verhältnissen zu ermöglichen, ist von hoher Regierung der Preis für diese 1. Ziehung in humanster Weise

für ein ganzes Original=Loos zu 16 Mark
für ein halbes Original=Loos zu 86 Mark
für ein viertel Original=Loos zu 4 Mark
für ein achtel Original=Loos zu 2 Mark

festgestellt und versende ich zu diesem Preise die mit dem Staatswappen und meinem Namensstempel versehenen Loose gegen Einsendung des Betrages durch Postanweisung oder Brief, oder auf Wunsch auch gegen Postvorschuß, mit amtlichem Prospect oder Plan, nach allen Gegenden; mache aber aufmerksam, daß Postnachnahme bedeutend teurer kommt. Es werden nur Gewinne gezogen, und sende ich nach der Ziehung die amtlich gestempelte Gewinn=Ziehungs=Liste, sowie die Gewinngelder prompt und verschwiegen Gesang=, Turn=, Schützen= und anderen Vereinen, auch Clubs und Spielgesellschaften, kann ich noch mit Partien in beliebiger Theilung dienen, wenn mir die Aufträge baldigst zugehen. Hiesige Firmen, wie hohe Behörde selbst können die beste Auskunft über mich ertheilen.
Man wende sich stets nur direkt an den

Haupt=Collecteur Carl Hemme in Braunschweig.
Bohlweg 7, gegenüber dem Herzoglichen Residenzschloß

NB. Wer es unterläßt, dem Glücke ein Fensterchen zu öffnen, hat es oft sich selbst zuzuschreiben, daß er trotz aller Mühen und Arbeiten nie auf den Standpunkt des Wohlergehens gelangt, wohin ihn ein derartiger Versuch so schnell erheben kann.


Gegen Husten und Katarrh,

gegen alle Beschwerden des Kehlkopfes, der Luftröhre und Lunge, gegen Heiserkeit, Verschleimung, Grippe, Keuch= und Stickhusten etc. ist der von mir erfundene und seit 1861 fabricirte

L. W. Egers'sche Fenchelhonig

ein anerkannt wirksames Mittel. Man nehme ihn täglich 3-4 Mal, auch öfter, jedes Mal einige Theelöffel. Wer an Verstopfung leidet, nehme jedesmal einen Eßlöffel voll. Selbst bei den kleinsten Kindern kann es ohne Bedenken angewendet werden. Manches Kind ist durch seinen rechtzeitigen Gebrauch schon gerettet worden! Namentlich auf dem Lande, wo Arzt und Apotheke oft entfernt, sollte der L. W. Egers'sche Fenchelhonig in keinem Hause fehlen. Man hüte sich vor den zahlreichen Nachahmungen und achte darauf, daß jede Flasche mein Siegel, meinen Namenszug und im Glase eingebrannt meine Firma trägt, sowie daß der echte L. W. Egers'sche Fenchelhonig in Schönberg allein zu haben ist bei Buchbinder C. Sievers.

L. W. Egers in Breslau, Erfinder des Fenchelhonigs.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 90 Seite 6]

Lotterie
zum Besten der Errichtung eines
Deutschen Militair - Curhauses
im Nordseebade Sylt.

Mit Genehmigung der hohen Senate der freien und Hanse-Städte Hamburg, Bremen und Lübeck, des Grossherzoglich Mecklenburg-Strelitz'schen Staats-Ministerium und anderen deutschen Regierungen findet am 1. Februar 1880 und folgende Tage

in der freien Hanse-Stadt
= Bremen =
zum Besten der Errichtung eines
Deutschen Militair-Curhauses
im Nordseebade Sylt
für die Invaliden des deutschen Reiches eine
Lotterie

von Silber-, Kunst-, Luxus-, Haus- und Wirthschafts-Gegenständen öffentlich vor Notar und Zeugen statt.
Mit dieser Lotterie ist eine Ausstellung der Gewinn-Gegenstände, während der Monate December c. und Januar 1880 in Bremen verbunden.
Zur Verloosung sind bestimmt:           Als erster Hauptgewinn:

Ein prachtvolles und reiches Tafelservice, von 13löthigem Silber, für eine elegante Haushaltung und für 24 Personen, vom Königl. Sächs. Hofjuvelier J. C. Jähne in Dresden, bestehend aus:

Drei grossen und vier kleineren Tafelaufsätzen, 2 Girandoles, ein vollständiges Kaffee- und Thee-Service, (bestehend aus: 1 Theemaschine, 1 Theekanne, 1 Kaffeekanne, 1 Rahmkanne, und 1 Zuckernapf), 6 Dutzend Speisemesser, 6 Dutzend Speisegabeln, 3 Dutzend Speiselöffel, 2 Dutzend Dessertlöffel, 2 Dutzend Dessertmesser, 2 Dutzend Dessertgabeln, 2 Dutzend Obstmesser (silberne Klingen), 2 Dutzend Teelöffel, 2 Dutzend Moccalöffel, 2 Dutzend Salzfässchen, 2 Dutzend Salzlöffel, 2 Dutzend Eislöffel, 2 Dutzend Austerngabeln, 2 Dutzend Messerbänkchen, 2 paar grosse Tranchirbesteck, 2 grosse und 1 kleineres Präsentirbret, 2 grosse Suppenkellen, 2 grosse Gemüselöffel, 2 grosse Spargelzangen, sowie ein eleganter Kastenschrank von massiver Eiche mit Zinnbeschlag, im Gesammtwerthe von Reichsmark 10,000.
Zweiter Gewinn:
Eine komplete Salon-, Speisesaal-, Wohn-, Schlaf- und Empfangs-Zimmer-Einrichtung im Renaissance-Styl aus der Fabrik der Sächsischen Holz-Industrie-Gesellschaft zu Rabenau bei Dresden, Gesammtwerth: Reichsmark 5000.
Dritter Gewinn:
Eine vollständige Leinen-Wäsche-Ausstattung von David Hirsch Wwe. & Co. in Hamburg im Werthe von Reichsmark 1,500.
Vierter Gewinn:
Ein hocheleganter Salon-Flügel vom Königl. Preuss. Hoflieferanten C. Bechstein in Berlin, im Werthe von Reichmark 1,000.
Fünfter Gewinn:
Ein Porzellan-Tafel- und Dessert-Service für 24 Personen aus der Königl. Sächs. Porzellan-Manufactur in Meissen, blau chinesische Glasur-Malerei, weisser Rand, (Zwiebelmuster); ferner ein dazu passendes Damastgedeck. Gesammtwerth: Reichsmark 500.
Sechster Gewinn:
Eine vollständig eingerichtete Küche mit Eisschrank, Wäscherolle, Wringmaschine und Küchenschrank mit Uhr vom Hoflieferanten Julius Tiede in Berlin im Werthe von Reichsmk. 500.
Fernere Gewinne:
Zwei elegante Pianinos aus der Pianofortefabrik von Emil Ascherberg in Dresden, Hoflieferant Sr. Hoheit des Herzogs zu Sachsen-Coburg und Gotha, im Werthe von je Reichsm. 500. Reichsmark 1000, - und 4494 Gewinne im Werthe von Reichsmark 26,500.

Es werden 45,000 Loose à 3 Reichsmark ausgegeben, und ist der alleinige General-Debit dem Bankhause

E. Calmann in Hamburg.
übertragen, an welcher Bestellungen zu richten sind und wo auch Uebernehmer einer grösseren Anzahl Loose die näheren Bedingungen erfahren können.
Das Comité der Lotterie für die Errichtung eines Deutschen Militair-Curhauses im Nordseebad Sylt.
Prinz Salm. Freiherr von Loewenklau.       Baron von Seydewitz.       Baron von Kottwitz.       Oberst z. D. von Gablenz.       Major a. D. von Zitzewitz.       von Willich-Gorzyn.       von Köckritz.       Medicinalrath Dr. Hoering.       Wilhelm Bruck.

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Bezugnehmend auf vorstehende Ankündigung, erbitte gefällige Aufträge sowohl seitens der Herren Agenten auf grössere Loose-Zahl, als auch auf einzelne Loose à 3 M. (unter Beifügung des Porto's), welche der Reihenfolge nach und soweit der Vorrath reicht, prompt ausgeführt werden.

                          Der General-Debit obiger Lotterie:
                          E. Calmann, Bankgeschäft, Hamburg.
Bureaux: Amelungstrasse 4 und Messberg 37.
NB. Behufs Beantwortung von Anfragen ist Postmarke beizufügen.                          


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