No. 85
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Oktober
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 85 Seite 1]

Bekanntmachung.

      Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß von Großherzoglicher Hoher Landesregierung zu Neustrelitz der Königlichen Direction der Niederschlesisch Märkischen=Eisenbahn die Erlaubniß ertheilt ist, für eine von Berlin über Schwerin nach Lübeck zu erbauende Eisenbahn die erforderlichen Vorabeiten im Gebiete des Fürstenthums Ratzeburg durch die dazu committirten
                                                    Bau=Inspector Schilling,
                                                    Feldmesser Krummschetdt,
                                                    Techniker Höhne und Koeppel
vornehmen zu lassen.
      Demgemäß werden alle Grundbesitzer, Inhaber von gepachteten Ländereien etc. hierdurch aufgefordert, das Betreten ihrer Ländereien den vorgenannten Beamten zu dem angegebenen Zweck zu gestatten und etwaige Entschädigungsansprüche bei vorkommenden Beschädigungen der Königlichen Direction der Niederschlesisch Märkischen Eisenbahn in Berlin zur Ausgleichung vorzulegen.
      Schönberg, den 24. October 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


      Der Schlachtermeister Carl Stockfisch hieselbst beabsichtigt, in seinem neu erbauten Hause an der Ecke der Siemzer= und Moorstraße, gegenüber der Haupteinfahrt zum alten Kirchhofe, die Schlächterei zu betreiben und hat bei Vorlegung der erforderlichen Zeichnung und Beschreibung der fraglichen Localität um die obrigkeitliche Erlaubniß nachgesucht.
      Solches wird nach Maßgabe der Bestimmungen im §. 17 der Gewerbeordnung hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht mit der Anforderung, etwaige Einwendungen gegen die bezeichnete Anlage binnen 14 Tagen bei der unterzeichneten Behörde anzubringen.
      Schönberg, den 27. October 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Das persönliche Opfer, welches Kaiser Wilhelm den Interessen Deutschlands brachte, indem er seine Zustimmung zu den Wiener Abmachungen gab, scheint nicht die einzige Aufregung gewesen zu sein, die dem greisen Monarchen während seines in Aufenthalts Baden-Baden bereitet wurden. Wie verlautet, hätten die Debatten der preußischen Generalsynode über eine strengere Sonntagsheiligung den Kaiser insofern alterirt, als dabei in auch ziemlich heftiger Form gegen die Abhaltung sonntäglicher Militärparaden geeifert worden war. Diese Angriffe, so heißt es, habe der Kaiser als gegen seine eigene Person gerichtet empfunden und sein Mißfallen gegen die Ausdehnung der Diskussion nach dieser Seite hin, da die Sonntagsparaden doch stets nur mit Genehmigung des obersten Kriegsherrn stattfinden, als einen Uebergriff der Generalsynode bezeichnet.
Am 29. November d. J. findet die silberne Hochzeit des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Carl statt. Dem Vernehmen nach soll dieses Familienfest ohne größere Festlichkeiten vorübergehen, zumal die drei Töchter des prinzlichen Paares von Berlin abwesend sein werden. Auch die verwittwete Prinzessin der Niederlande begiebt sich, wie ihre jüngere Schwester, die Erbgroßherzogin von Oldenburg, nach Italien.
Der Justizminister Leonhard ist so leidend, daß er sein Amt nicht mehr weiterzuführen im Stande ist. Leonhard wird in das Privatleben den Ruf einer außerordentlich ersprießlichen Thätigkeit und die allgemeinste Anerkennung, sowohl seines Charakters, als seiner Leistungen, mitnehmen. Ohne einen Minister von solcher Thätigkeit wäre es kaum möglich gewesen, die Justizreform durchzuführen.
Die Frage wegen des Silmultanwesens wird voraussichtlich schon in nächster Woche das neue Abgeordnetenhaus beschäftigen.
Die Dienstag erfolgte Eröffnung des preußischen Landtages lenkt die Aufmerksamkeit im erhöhten Maße auf die Parteigestaltung im Abgeordnetenhause; die Physiognomie der Kammer wird wesentlich davon abhängen, ob eine Verschmelzung der Alt= und Neuconservativen eintritt, was indessen nach den bisherigen Verhandlungen bezweifelt werden muß. Aus diesem Grunde tritt die Idee eines Zusammengehens der gemäßigten Elemente von rechts und links erneut in den Vordergrund und wird durch den nun doch erfolgten Eintritt R. v. Bennigsen's in das Haus wesentlich verstärkt.
Die Meldung von einem Besuche des Czaren in Berlin hat sich inzwischen dahin erweitert, daß eine Wiederholung der Dreikaiserzusammenkunft stattfinden soll, zu welcher auch der König Humbert von Italien nach Berlin käme. Auch Fürst Gortschakoff soll bei seiner Rückreise von Baden-Baden

[ => Original lesen: 1879 Nr. 85 Seite 2]

einen mehrtägigen Aufenthalt in Berlin nehmen. Bestätigt sich das, so sind ja die schwarzen Wolken am politischen Horizont schon wieder in der Auflösung begriffen.
England. In Afghanistan geht man mit den Theilnehmern und Anstiftern des Blutbades streng in's Gericht. 6 Beamte denen man die Theilnahme nachweisen konnte sind sofort mit dem Tode bestraft worden. General Gongh hat mehrere Tausend Mann des Mangalstammes, welche ein brittisches Lager umzingelt hatten, zerstreut. Wie man vermuthet, wird der fünfjährige Sohn Jacubs als Thronfolger anerkannt, inzwischen aber die Verwaltung Afghanistans von der brittischen Regierung überwacht werden. Eine derartige Ueberwachung würde sich aber jedenfalls wenig von einer unmittelbaren Regierung des Landes, die England doch gern vermieden sehen möchte, unterscheiden; und daß Afghanistan sich ohne die fortdauernde Entfaltung bedeutender Streitkräfte nicht regieren läßt, unterliegt wohl keinem Zweifel. - In Irland geht es bunt her; die agrarische Bewegung nimmt immer größere Verhältnisse an. Flinten und Dolche werden massenhaft importirt und zu Spottpreisen an die Landbevölkerung abgegeben. Die Einschüchterung derjenigen Pächter, die sich mit ihren Grundherrn auf gutem Fuß halten wollen, wird ganz offen betrieben.
Frankreich. Die Lage des Ministeriums scheint sich eher zu verschlimmern als zu verbessern. Auch in Lyon ist ein amnestirter Kommunist in den Gemeinderath gewählt worden. Gambetta ist nach Paris zurückgekehrt und sein Organ, die "Rep. franc.", bringt einen äußerst heftigen Artikel gegen die Regierung, die Alles verfahren habe. - Bei einem Besuch, den der spanische Prätendent Don Carlos in der Militär=Reitschule zu Saumur machte, wurde demselben von den Officieren große Aufmerksamkeit erwiesen, weswegen der Kriegsminister eine Untersuchung angeordnet hat. - Andrieux, der Pariser Polizeipräfect, legt sich jetzt gegen den Kommunisten scharf in's Zeug, wird aber dafür von den republikanischen Organen scharf getadelt. Das von Grevy ausgegebene Stichwort "Alles reden, nichts thun lassen". Scheint auch noch nicht das Universalrecept zu sein, nach dem Frankreich curirt werden kann.
Amerika. Der Vertreter von Philadelphia im Congresse der Vereinigten Staaten, William Kelley, welcher kürzlich eine Besprechung über die Silberfrage mit dem deutschen Reichskanzler hatte, veröffentlicht einen Brief, in welchem er constatirt, daß Fürst Bismark ihm niemals gesagt habe, daß Deutschland unter den jetzigen Umständen die Doppelwährung wieder annehmen wolle. Fürst Bismarck habe aber geäußert, Deutschland hätte die 1878 stattgehabte Münzconferenz beschicken sollen und würde bei der nächsten Conferenz vertreten sein. Kelly fügt hinzu, es sei ihm auch sonst an maßgebenden Stellen in Deutschland versichert worden, daß Deutschland zu der Conferenz, welche die Unionsregierung nun baldigst berufen müsse, Delegirte absenden werde.


- Statthalter Marschall v. Manteuffel hat zu den Volksschullehrern in Unter=Elsaß gesagt: Es freut mich zu hören, daß Sie bei der Volkserziehung die Religion als etwas Unentbehrliches ansehen. In ihren Schulen bilden Sie die zukünftigen Glieder des Staates. Die Geschichte des Alterthums lehrt, wie in Rom, Athen, Sparta, sobald der Glaube an die Gottheit verloren gegangen war, die Staaten zerfallen und die Völker untergegangen sind. Aber die Extreme berühren sich und es wird gewöhnlich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Nach der Religionslosigkeit folgt gewöhnlich die Ueberreligiosität und in deren Gefolge bilden sich Parteien, die sich anmaßen, die Welt zu beherrschen, und die um ihre Zukunft zu sichern, sich Eingriffe in die Schule, die dem Staate gehört, erlauben. -
- Das Kriegsministerium in Berlin hat vor einiger Zeit den Generalkommandos folgende Fragen zur Beantwortung übermitteln lassen: 1) Ist eine Verminderung des Gewichts des gepackten Tornisters im Interesse der Leistungsfähigkeit der Infanterie nicht nur wünschenswerth, sondern sogar unbedingt erforderlich? 2) In welcher Weise könnte eine solche Gewichtsverminderung durch eine etwaige Mehrbelastung der Truppenfahrzeuge erzielt, oder wenn eine solche Verminderung unthunlich erscheinen sollte, eine zweckmäßigere Vertheilung des Gewichts ermöglicht werden?
- Bismark hat seiner Zeit für den Kaiser Wilhelm eine Denkschrift über Rußland ausgearbeitet. Er weist in derselben u. a. nach, 1) daß die ganze höhere Gesellschaft in Rußland vom Nihilismus angefressen und unterwühlt, 2) daß die Armee von revolutionären Gedanken erfüllt und äußerst feindlich gegen Deutschland sei, 3) daß die russischen Diplomaten in Paris und Wien gegen Deutschland wühlen und hetzen darauf ausgehen, es jeden Freundes und Bundesgenossen zu berauben, 4) daß die russischen Großfürsten an der Spitze der Deutschenhasser stehen. Für alles dieses hat er viele und unwiderlegbare Beweise beigebracht.
- Wie hoch in Rußland Grimm und Unfläthigkeit gegen alles was deutsch heißt gestiegen ist, ersehe man aus folgendem Artikel der "Petersburger Zeitung" über die deutschen Frauen.
"Es ist bekannt daß die deutschen Frauen unbedingt die letzte Stelle in der Familie der europäischen Frauen einnehmen, davon garnicht zu reden, daß ein Vergleich zwischen ihnen und den Vertreterinnen der beiden europäischen Frauengattungen voll Chic und Vollblutrace, den Französinnen und Russinnen, vollkommen undenkbar ist. Die deutsche Frau entbehrt - sonderbar genug! - die Weiblichkeit. Sie -die deutschen Frauen-haben z. B. nichts Katzenartiges, nichts von Gewandheit, Grazie, Geschwindigkeit, Spieligkeit, sondern (in größerem oder geringerem Maßstabe) etwas Kuhartiges. Eine gewisse Plumpheit, Ungehobeltheit, Schwerfälligkeit, Unbeholfenheit, Schlaffheit, Schläfrigkeit. Und das steckt ihnen so tief im Blut, sitzt so fest, daß selbst diejenigen, welche eine grundlose Neigung zu flatterhaftem Wesen verspüren, größtentheils an springende Kühe mit Rosenkränzen auf dem Kopfe erinnern."
Merkwürdig! Kaiser Alexander hat eine deutsche Frau, sein Vater Nicolaus hatte eine deutsche Frau, die meisten Prinzen (z. B. der deutschfresserische Constantin) haben deutsche Frauen,
- Anläßlich des 25jährigen Gedenktages der Beschießung von Sebastopol im Krimkriege hat der Kaiser von Rußland den durch die lange Vertheidigung dieser Festung, wie in dem jüngsten rus.=türkischen Kriege durch die Eroberung von Plewna zur größten Berühmtheit gelangten General von Totleben in den russischen Reichsgrafenstand erhoben und dem Admiral Nowossilsky den Andreasorden verliehen. - In Charkow hat der Generalgouverneur Louis Malikoff angeordnet, daß, um den vielen Brandstiftungen vorzubeugen, die Brandstifter kriegsgerichtlich abgeurtheilt werden sollen.
- Der schwedische Nordenskjöld, der bekanntlich die Aufgabe gelöst hat, im Norden von Europa und Asien durch das nördliche Eismeer und die Behringsstraße zu Schiffe in den stillen Ocean zu gelangen ist am 17. October in Japan angekommen und gedenkt am 1. December in Singapore, am 22. in Point de Galle auf Ceylon einzutreffen.
- Gräfin Vilmar Hugouay war in der Schweiz Dr. der Arzneiwissenschaft geworden und wollte in Pest praktiziren. Da man sie aber nur als Hebamme zulassen wollte, so studirt sie an der Universität noch einmal gründlich innere Heilkunde. - In einem Bauernhaus in Loischaff in Rußland war Hochzeit. Nachts als alles im tiefsten Schlafe lag brach Feuer aus und griff so schnell um sich, daß Braut und Bräutigam und alle Hausbewohner verbrannten.
- Unter 85,996 Beamten und Arbeitern der deutschen Eisenbahnen sind nach genauen Untersuchungen 537 farbenblind, das heißt, sie können viele oder einzelne Farben nicht von andern unterscheiden und sind daher für mancherlei Dienst nicht zu brauchen.
- In Handelskreisen macht eine von Hörder

[ => Original lesen: 1879 Nr. 85 Seite 3]

Bergwerksverein, welcher für Deutschland das englische Verfahren zur Entphosphorung des Eisens besitzt, neulich an diesem Verfahren vorgenommene Verbesserung Aufsehen, wodurch auch die schlechtesten Erzsorten entphosphort werden können. Für Oesterreich soll Rothschild dieses Verfahren angekauft haben.
- Auf dem Papiermarkt macht neuerdings das Japanesische Druck= und Schreibpapier viel Aufsehen. Es kommt aus dem kaiserlichen Etablissement Tokio, wo es auf Papiermaschinen hergestellt wird, der Stoff dazu wird aus der gewebereichen Fiber des Maulbeerbaumes in Verbindung mit feinstem Reismehl und dem klebrigen Absud der Norinoki=Rinde oder Faroro=Wurzel zubereitet. Das Papier hat einen eigenthümlichen atlasähnlichen Glanz, ist außerordentlich zähe und haltbar und eignet sich vorzüglich zu Schreib und Druckpapieren für Werth= und Kunstsachen.
- Aus einer öffentlichen Gerichtsverhandlung in Wien. Zwei Mädchen von 10 und 12 Jahren hatten auf Betreiben ihrer Mutter Wäsche gestohlen. Präs. (zu dem jüngern Mädchen): Du bist ja in die Schule gegangen; kennst Du das 7. Gebot? - Mädchen: Ja: Du sollst nicht stehlen. - Präs.: Siehst Du, und Du hast gegen dieses Gebot gehandelt. Was hat denn deine Mutter Dir darüber gesagt? Mädchen: Die Mutter hat gesagt: Stehlen ist erlaubt, nur erwischen darf man sich nicht lassen.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Subhastation der in Herrnburg belegenen, früher dem Bäckermeister Schröder gehörigen Büdnerstelle, ist zur Erklärung der Gläubiger auf die eingegangenen Liquidate vor Großherzoglichem Amtsgerichte Schönberg Termin auf

Mittwoch den 5. November d. J.
Vormittags 10 Uhr,

anberaumt worden, zu welchem die liquidirt habenden Gläubiger hiermit geladen werden, unter dem Nachtheile, daß sie als an die Erklärungen der Erschienenen werden gebunden erachtet werden.
Schönberg, den 23. October 1879.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Subhastation der zu Schwanbeck belegenen Käthnerstelle c. p. des Zieglermeisters Johann Homberg steht zur Publication des zu erlassenden Prioritätsbescheides, sowie zur Beschlußfassung über etwaige zur Auflösung dieses Debitwesens zu treffende Verfügungen ein Termin auf

Mittwoch den 5. November d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an, zu welchem die liquidirt habenden Gläubiger unter dem Nachtheile hiermit geladen werden, daß auch im Falle ihres Nichterscheinens mit der Publication des Prioritätsbescheides wird verfahren, und sie als an die im Termine zu fassenden Beschlüsse gebunden werden erachtet werden.
Schönberg den 24. October 1879.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

A. Dufft.       


Holz=Auction

im Vitenser Forste, Revier: Woitendorf, am Dienstag den 4. November 1879, unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen,
                                                    über Loheichen Klafterholz
                                                    über Loheichen Zweigholz.
Versammlung Morgens 10 Uhr beim Holzwärterhause zu Woitendorf.

Großherzogl. Forst=Inspection Rehna.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Herbst=Beitrag der Mitglieder des Lübecker=Feuerversicherungsvereins der Landbewohner ist mit fünf Zehntel und die letzte Rate zum Reservefond mit ein Zehntel, also der Gesammtbetrag mit sechs Zehntel des einfachen Ansatzes (6/10 Simplum) in der Zeit vom 15.-30. November d. J. auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck den 8. October 1879.

                          Die Direction
                          des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner
                          Namens derselben: Bruhn, Secretair.


Dem Gesangverein "Teutonia" und den "Vereinsmusikern" hieselbst sagen wir für das am 28. d. Mts. gegebene vortreffliche Concert unsern verbindlichsten Dank.

Schönberg, den 30. October 1879.
                                                    Der Vorstand des Verschönerungsvereins.


Ersparniß= u. Vorschuß=Anstalt.

Auf Beschluß der Generalversammlung der Actionäre wird die Anstalt fortan außer an jedem

Mittwoch

von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags auch noch an jedem

Sonnabend

von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Morgens geöffnet sein.
Schönberg der 15. September 1879.

Das Directorium.       


Kampfgenossen=Verein 1870/71

Sonntag den 2. November Nachmittags 3 1/2 Uhr: Generalversammlung. Um zahlreichen Besuch wird freundlichst gebeten.

Der Vorstand.           
I. A.: B. Diersen.       


500 Mark

zahle ich Dem, der beim Gebrauch von K. Kaufmann's Zahnwasser jemals wieder Zahnschmerzen bekommt oder aus dem Munde riecht. Nur Flaschen mit meiner eigenhändigen Namensunterschrift sind echt. Preis pr. Flasche 1 M.

K. Kaufmann, Berlin.

In Schönberg nur echt zu haben bei Herrn A. Zander.


Angefangene und fertige Schuhe in den neuesten Mustern in großer Auswahl, die neue Wolle (Lamé pompadour) zu Tüchern, Tüllslipse mit Mustern und viele Sachen in Silbercannevas empfiehlt

Cathinka Wilhelm.       


Ich beabsichtige, mein dem alten Kirchhofe gegenüberliegendes Ackerstück, 106 []Rth. groß, welches sich auch sehr gut zum Bauplatz eignet, zu verkaufen; und mögen sich Kaufliebhaber bei mir melden.

H. Mußfeldt, Färbermstr.       


Nachdem unsere Gesellschaft in diesem Jahre nur geringfügig von Hagelschlag - in Schlagsülsdorf - betroffen worden, vernothwendigt sich nur der statutenmäßige Beitrag zum Reservefonds von 25 Pfennig (Mecklenburg). pro 100 M. Versicherungssumme und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag am

Sonnabend den 1. November d. J.
Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 20. October 1879.

Direction der Hagelversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.                                                     Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 85 Seite 4]

Außer unserm reichhaltigen Lager moderner Kleiderstoffe empfehlen wir eine sehr große Auswahl der neuesten Herbst= und Winter=Mäntel zu sehr billigen Preisen.

U. Beermann & Co.,           
Lübeck, Klingberg 927.       


Heinrich Creutzfeldt Schönberg.
empfiehlt zur Winter=Saison sein bekanntes großes Lager von Paletots=Stoffen, Buckskins in großer Auswahl Damen=Paletots von 4 Thlr. an, Seidenzeuge zu alten Preisen, schwarze Thibet, neuen Sendungen Kleiderstoffen in Wolle und Halbwolle, Filzröcke, Plüsch, Damen=Tüchern, Shawlstücher, Unterhosen sehr billig, blau Flanell a Elle 75 Pf., Bettüberzeug von 25 Pf., blau und weiß Leinen von 6 Schilling an, und sämmtliche Futtersachen von 20 Pf. an u. s. w. u. s. w.

N. B. Da ich nicht mit Proben und Waaren im Lande hausieren lasse, so gebe ich bei comptanter Zahlung 4 pro Cent Rabatt (vom Thaler 2 Schillinge), und gebe die billigsten Preisen.


Man biete dem Glücke die Hand!
400,000 Mark

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die Vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 49,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000 speziell aber

        1 Gewinn a M. 250,000
        1 Gewinn a M. 150,000
        1 Gewinn a M. 100,000
        1 Gewinn a M.   60,000
        1 Gewinn a M.   50,000
        2 Gewinne a M.  40,000
        2 Gewinne a M.  30,000
        5 Gewinne a M.  25,000
        2 Gewinne a M.  20,000
      12 Gewinne a M.  15,000
        1 Gewinn   a M.  12,000
      24 Gewinne a M.  10,000
        5 Gewinne a M.     8000
      54 Gewinne a M.     5000
      65 Gewinne a M.     3000
    213 Gewinne a M.     2000
    631 Gewinne a M.     1000
    773 Gewinne a M.       500
    950 Gewinne a M.       300
26450 Gewinne a M.       138
etc. etc.

Die Gewinnziehung sind planmäßig festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet

1 ganzes Original-Loos nur Mark 6      
1 halbes Original-Loos nur Mark  3      
1 viertel Original-Loos nur Mark  1 1/2

Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beifügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staatsgarantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen in allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Loosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
                                                     D. O.


2000 Stück Spahnkörbe zu 50 Pfd. anhält werden zu kaufen gesucht.
Näheres Schützenhof Lübeck

Chr. Thomssen.       


Theater in Schönberg.
Im Saale der Frau Köster.
Sonntag den 2. November 1879.
Irrungen in allen Ecken.
Lustspiel mit Gesang in 3 Acten von Alx. Elz.
Zum Schluß:
Hans Taps,
oder:
Zu Befehl Herr Lieutenant.
Schwank in einen Act von Schröder.
Montag den 3. November 1879.
Muttersegen und Vaterfluch.
Schauspiel mit Gesang in 5 Abtheilungen.
In Vorbereitung:
"Die schöne Melusine."
"Schneewittchen."
"Die Kinder."
"Der Capitain Grant."


(Einges.) Das am Dienstag d. W. stattgefundene Concert des hiesigen Gesangvereins "Teutonia" unter Mitwirkung der "Vereinsmusiker" zum Besten der Casse des Verschönerungsvereins gewährte einen angenehmen, dankbar anzuerkennenden Genuß.
Daß das Concert so wenig besucht war, ist um somehr zu bedauern, als die Vereine sich dadurch gekränkt fühlen, in so fern es den Anschein hat, als werde auf ihre Bereitwilligkeit, das im Interesse der Stadt Schönberg projectirte Unternehmen nach Kräften zu befördern, ein geringerer Werth gelegt, als sie erwartet haben.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 2. November.

Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 55.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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