No. 81
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Oktober
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 81 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Der Statthalter von Elsaß=Lothringen, Generalfeldmarschall von Manteuffel, empfing bei seiner Anwesenheit in Colmar die dortigen Beamten, die Geistlichkeit, den Municipalrath, eine Anzahl von Mitgliedern des Landesausschusses, des Bezirkstages und des Kreistages, sowie die Notabeln der Stadt in den Räumen der Präfektur. Der Statthalter wendete sich zunächst an die Geistlichkeit und die Vertreter der ellsässischen Körperschaften und hob unter Anerkennung der Anhänglichkeit an das Land, dem sie 200 Jahre verbunden gewesen, hervor, daß Deutschland bestrebt sein werde, alles Gute, was das Land in seiner Verbindung mit Frankreich gewonnen, zu pflegen und fortzubilden, daß er dagegen in der Politik völlig neue Bahnen einschlagen werde. Dann wandte sich der Statthalter in kurzen Worten an die Beamten der Verwaltung, an die Juristen und Lehrer.
Wegen der Herstellung der Handelsverträge zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn sollen noch in diesem Monat Verhandlungen in Fluß gebracht werden. Fürst Bismark hat noch vor seiner Abreise bestimmte Anordnungen getroffen. Die Conferenzen werden in Berlin abgehalten werden.
Die Verstaatlichung der Privatbahnen soll diesmal nur wie verlautet, auf die Berlin=Stettiner, Magdeburg=Halberstädter, Köln=Mindener und Berlin=Potsdam=Magdeburger Bahn beschränkt bleiben, da die Unterhandlungen mit den anderen Bahnen noch nicht zu einem genügenden Abschluß gekommen sind.
Den Mangel einer Amtstracht für die Richter bei dem Reichsgerichte in Leipzig wird demnächst, und zwar durch Einführung der Robe abgeholfen werden.
Gegenwärtig ist eine Kommission von Vertretern Deutscher Regierungen mit der Herstellung eines gemeinschaftlichen Deutschen Militärgesangbuches für den evangelischen Theil des Heeres beschäftigt. Sieben Geistliche aus Preußen, Baden, Hessen, Württemberg und Sachsen bilden obige Kommission.
Sowohl in deutschen wie in österreichischen Regierungskreisen ist die Bezeichnung "weiterer Bund" bereits geläufig geworden für das Verhältniß, in welchem die beiden Nachbarreiche in politischer Beziehung zu einander stehen. Es gilt als feststehende Thatsache, daß auch die handelspolitischen Beziehungen beider Reiche sich in derselben freundschaftlichen Weise gestalten werden, wie dies mit den rein politischen seit Jahren der Fall ist.
Zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich=Ungarn schweben seit längerer Zeit Verhandlungen, welche den Abschluß eines Vertrages wegen Regelung der gegenseitig zu gewährenden Rechtshülfe in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten zum Gegenstande haben. Nachdem diese Verhandlungen bisher schriftlich geführt worden sind, und man jetzt übereingekommen, den Versuch zu machen, ob durch mündliche Berathungen von Vertretern der beiderseitigen Justizverwaltungen eine Einigung über die noch bestehende Meinungsverschiedenheiten zu erzielen sein möchte. Zu diesem Behufe hat die österreichische Regierung dieser Tage mehrere Rechtsverständige nach Berlin entsandt.
England. Der zweite Krieg in Afghanistan geht seinem Ende entgegen. Es wird gemeldet, General Roberts habe Balahissar besetzt und die englische Kavallerie sei in Kabul eingerückt. Dieselbe fand 72 Geschütze vor. Die Aufständischen sprengten vorher eine Pulverfabrik in die Luft und räumten das Fort noch vor der Ankunft der Cavallerie. Man hält den Widerstand für beendet.
Der Haushalt der Kaiserin Eugenie in Cambden=Place, Chiselhurst, ist aufgelöst worden. Dr. Conneau und Herr Piétri haben sich von der Kaiserin vor deren Uebersiedelung nach Schottland verabschiedet.
Wahrscheinlich wird sie, nachdem sie sich einige Zeit in Schottland aufgehalten, in Spanien in ein Kloster gehen.
Frankreich. Die Helden der Commune haben am Sonntag ihren Tag gehabt. Einer der Ihren, Humbert, ein früherer Redacteur, ein Mann der die Erschießung der Geiseln angeregt, nach Californien verbannt und ganz vor Kurzem amnestirt wurde, ist zum Mitgliede des Pariser Municipalrathes gewählt worden. Und sein Wahlbezirk liegt nicht etwa im Arbeiterviertel, nein: inmitten der Stadt. Vielleicht bringt diese Wahl sowohl Regierung und Bürgerthum zur Besinnung und öffnet ihnen die Augen über das Ziel, dem sie blindlings zusteuern. Gleich am Montag meldete der Telegraph, Humbert sei wegen in seinen Wahlreden enthaltenen Beleidigungen des Richterstandes und Verherrlichung von Thaten, die das Gesetz als Verbrechen bezeichnet, in den Anklagestand versetzt worden.
Dänemark. Kopenhagen hatte bis Mittwoch (gestern) hohe Gäste: den englischen und den russischen Thronfolger, beide mit ihren Familien. Beide sind am Mittwoch nach England bezw. Rußland zurückgereist, während sich der König zum Besuche seiner Tochter, der Herzogin von Cumberland, die am 11. d. von einer Prinzessin entbunden wurde, nach Gmünden (Oesterreich) begeben wird.
Oesterreich=Ungarn. Graf Andrassy hat Wien, den Schauplatz seiner achtjährigen Wirksamkeit als Reichskanzler, verlassen und sich auf seine Güter in Ungarn zurückgezogen. Während so eigentlich nichts geschieht, wovon die Tagespresse zehren könnte, beschäftigt sich dieselbe immer noch mit dem Bismarkschen Besuch in Wien, mit dar Zusammensetzung des neuen Abgeordnetenhauses, mit dem Nachfolger Andrassys und den Landtagsarbeiten. Den Ungarn ist Heymerle als Deutscher nicht gerade sehr sympatisch. Ihr Landsmann Andrassy war ihnen lieber; das singen ihre Zeitungen in allen Tonarten.
Rußland. Allmählig nimmt das widerliche Geifern Rußlands gegen das Ausland, speciell gegen Deutschland ab, nachdem die Quelle dieser Hetzereien, Fürst Gortschakoff, seine Stellung aufgegeben. Es ist dem Kaiser Alexander kein Zweifel darüber gelassen worden, daß man in Berlin und Wien mit dem Fürsten Gortschakoff überhaupt nicht mehr gerechnet. Kaiser Franz Joseph bringt selbst seinen Pariser Botschafter, den Grafen Beust, der neuen friedlichen Constellation zum Opfer. Es verlautet sehr bestimmt, daß die Abberufung Beust's von Paris nicht lange auf sich warten lassen dürfte. - Wie kürzlich zwischen Berlin und Petersburg so, spielt jetzt ein

[ => Original lesen: 1879 Nr. 81 Seite 2]

officiöser Federkrieg zwischen den Kaiserstädten der Donau und der Newa. Daß die russischen Officiösen nicht ohne Erlaubniß schimpfen dürfen, geht aus der characteristischen Thatsache hervor, daß der russische Minister des Innern wieder ein Blatt, das nicht hinlänglich Ordre parirte auf fünf Monate suspendirt hat.


- Man schreibt der "Frkf. Ztg.": Die Versuche, welche in Amerika gemacht worden sind, um die Häuser einer ganzen Stadt von einem Centralpunkt aus mit Dampf zu heizen, haben so guten Erfolg gehabt, daß man jetzt auf verschiedenen Punkten die Durchführung dieses Systems in die Hand genommen hat. Die erste Stadt, welche mit der Einführung dieser Central=Dampfheizung begonnen hat, ist Buffalo. Im Winter 1877/78 wurden zunächst etwa 50 Wohnhäuser und eine große Schule auf diese Weise geheizt. Da diese Probe vortrefflich gelang, die Heizung vollkommen ausreichend und leicht zu reguliren ist, sich auch weit billiger stellt als die Heizung einzelner Zimmer oder Häuser, so hat man die Rohrlegung immer weiter ausgedehnt. Jetzt liegen bereits 30 Kilometer Rohre, welche einen großen Stadttheil mit der Centralstation verbinden. Auf Buffalo folgten die Städte Lockport und Detroit mit ähnlichen Einrichtungen, welche sich bereits im vorigen Winter sehr gut bewährt haben. Diese Städte liegen alle im nördlichen Theil der Union und haben häufig unter sehr großer Kälte zu leiden. Jetzt hat sich in New=York eine Aktiengesellschaft gebildet, welche in allen großen Städten solche Centralheizungsanlagen einzurichten gedenkt. Sie hat von den New=Yorker Stadtbehörden bereits die Erlaubniß zur Legung eines Röhrennetzes erhalten.
- Der deutsche Kronprinz mit Familie und der König Humbert von Italien mit Familie sind gute Nachbarn geworden. Sie wohnen beide in Pegli am Golf von Genua, einem Städtchen dessen Lage zu der schönsten und gesundesten in Italien gehört, und können sich fast in die Fenster sehen.
- Die Franzosen und die Deutschen vor Straßburg haben um die Wette gelacht, als die Soldaten beim Parademarsch ihre Stiefel in Koth stecken ließen und in Strümpfen vor'm Kaiser vorbeimarschirten. Wer nicht gelacht hat, das waren die Soldaten selber. Auch die militärischen Sachverständigen sagen, das darf nicht vorkommen, man muß den Leuten bessere Stiefel schaffen. Welches die besseren oder sogar die besten Soldatenstiefel sein mögen, das herauszudifteln sitzen und schwitzen mehre Militär= und hoffentlich auch Sachverständigen=Commissionen.
- In Bobingen bestieg ein junges Paar mit seinem Kindlein die Eisenbahn; in demselben Augenblick erfolgte der Pfiff der Locomotive und das Kind wurde davon so erschüttert, daß es den Kopf hängen ließ und nach wenigen Minuten todt war.
- Es gibt nichts Zäheres und Unvergänglicheres als Hamster aller Art. In der Feldmark von Aschersleben haben die Leute im vorigen Jahre 79,875 Stück todtgeschlagen und in diesem Jahre (seit Anfang Septbr.) schon wieder 60,000 Stück à Stück 1 Pfennig (Mecklenburg).
- Die Herzogin von Cumberland ist in Gmunden von einer Tochter entbunden worden.
- Immer wieder giebt der Geiz seine Räthsel. Ein Geizhals in Stadtamhof versuchte sein hübsches Vermögen sich selbst testamentarisch zu vermachen, damit er am jüngsten Tage nicht zu betteln brauche. Als das nicht zugelassen wurde, brannte er seine Werthpapiere an, weil er sie Niemand gönnte; dabei traf ihn der Schlag und die Papiere wurden gerettet.
- Der Einfluß des Kartoffelkrautes auf die Knollen. Das Abschneiden des Kartoffelkrautes ist der Knollenausbildung entschieden schädlich; es verhindert die Bildung neuer und die Fortentwicklung der bereits vorhandenen Knollen, dieselben verlieren an Stärkemehl und Trockenmasse. Je frühzeitiger man das Abschneiden des Krautes vornimmt, desto mehr wird der Ertrag an Knollen vermindert, noch grünes Kraut darf daher nicht abgeschnitten werden. Das Absterben des Krautes, wenn es nicht etwa vorzeitig in Folge von Krankheit eintritt, zeigt bekanntlich die Reife der Kartoffel und ihrer Ernte an. Nach Versuchen von Dr. Brettschneider sollen die Kartoffeln, wenn sie nach dem Absterben des Krautes noch lange in der Eide bleiben, an Trockenmasse und Stärkemehl verlieren. Wenn vorhin das Abschneiden des Krautes als den Kartoffeln schädlich bezeichnet wurde, so kann dieses Verfahren ihnen auch bisweilen nützlich sein, nämlich dann, wenn sie von der Kartoffelkrankheit befallen sind. Dieselbe rührt bekanntlich von einem Pilz (Perenospara intestans) her, der sich zuerst auf dem Kraute zeigt und von hier aus durch den Boden in die Knollen eindringt. Durch rechtzeitige Entfernung des Krautes, sobald die Krankheit anfängt, starke Fortschritte zu machen, hat man nach gemachten Versuchen von dem Stücke, auf dem das Kraut abgeschnitten war, um die Hälfte mehr, ja das Doppelte an Kartoffeln von Dem geerntet, was auf einem gleich großen Stücke gewachsen war, von dem man das Kraut nicht abgschnitten hatte. Es darf aber auch nicht verschwiegen werden, daß nach andern gemachten Versuchen der Unterschied bedeutend geringer gewesen ist.
- Manchen lieben langen Tag und Abend liest und hört man nichts als von Erfindung neuer Kanonen, Schießgewehre, Torpedos, Höllenmaschinen aller Art, von Kugeln, Bomben und Granaten. Man vernimmt mit Staunen und Gruseln, wie weit die neuesten Kruppschen Geschütze schießen, welche Verwüstungen sie auf meilenweite Entfernung anrichten, so daß keine Entfernung und kein Panzer wider sie schützt und daß die Franzosen ein neues Gewehr oder eine neue Ladung etc. erfunden haben sollen, mittelst welcher die Kanonen nicht mehr donnern und die Gewehre nicht mehr krachen und knattern, so daß die Gegner die Schützen nicht mehr sehen und hören und die grausige Blutarbeit gleichsam im Stillen und Dunkel abgethan wird u. s. w. u. s. w. Es gibt Leute, welche in der Kenntniß und Aufzählung dieser Dinge ordentlich schwelgen, natürlich mehr oder weniger sachverständig und immer hübsch und vorsichtig weit vom Schuß. - Diese nationalen Schwärmer für die kriegerischen Erfindungen und Wirkungen vergessen nur zu oft, daß nicht nur hinüber, sondern auch herüber geschossen wird. Man kann ja den erfinderischen Genies das Handwerk nicht legen, zumal da man behauptet die vervollkommneten Massenmordinstrumente machten die Kriege kürzer und unblutiger; es wäre nur zu wünschen, daß alle diese Erfindungen und Schilderungen recht abschreckend auf die Völker wirkten, aber davon ist wenig zu spüren. Aber den "Armateurs" auf dem Kanapee und der Bierbank wollen wir wünschen daß sie sich noch mehr als für die Schießgewehr für die barmherzigen Schwestern und Samariterinnen in Krieg und Frieden interessiren, deren stille Thaten und Werke die höchste Theilnahme verdienen.
Das Benehmen der englischen Reiter bei dem Ueberfall der Zulus wird immer räthselhafter. Ketschwayo behauptet, es seien nur 10 Mann gewesen, welche die Engländer angegriffen hätten, er begreife nicht wie der Prinz habe sein Leben verlieren können. Lord Gjgord hat das im Auftrage Ketschwajos den englischen Ministern berichtet. Die Engländer müßen damals den Kopf ganz verloren haben.
- Kellner, ruft ein Gast, meine Rechnung! - Hier mein Herr! - Der Gast überfliegt die Rechnung, runzelt die Stirn und sagt: Pfui! Cotelette mit einem T, da fehlt ja ein T.! - Das können wir ja noch ändern, sagt der Kellner, bitte geben Sie her. - Er nimmt die Rechnung und schreibt: "Noch ein Thee . . . 80 Pfennig".


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das vor Schönberg an der Ratzeburger Chaussee sub Nr. 158 A. belegene Wohnhaus c. p. des Zimmermeisters Chr. Egert allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 22. November d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor das Großherzogliche Amtsgericht hieselbst peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit geladen, daß alle nicht angemeldetem und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an

[ => Original lesen: 1879 Nr. 81 Seite 3]p>dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 30. Juli 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Torf=Auction.

Am Donnerstag den 23. October sollen auf dem Schlagbrügger Moor 100 mille Ruthentorf vom Bäckermoor 6 mille Ruthentorf meistbietend verkauft werden und wollen sich Käufer am genannten Tage Morgens 10 Uhr auf dem Schlagbrügger Moore einfinden. Die 6 mille Torf vom Bäckermoor werden auf dem Schlagbrügger Moor mit verkauft.
Schönberg den 13. October 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Torf=Auction.

Am Freitag den 24. d. M. sollen                          
auf dem Bornmoor - 186 Mille,
am Sonnabend den 25. d. M.                          
auf dem Rünzer Moor - 468 Mille,
am Montag den 27. d. M.                          
auf dem Kuhlrader Moor - 142 Mille

Ruthen= und Formtorf meistb. bei freier Concurrenz verkauft werden. Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr auf den verschiedenen Mooren.
Schönberg den 13. October 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Die unter Gottes gnädigem Beistande, gestern Montag den 13. October Abends gegen 11 Uhr, erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau Elisabeth, geb. von Linstow, von einem gesunden Mädchen, beehre ich mich hierdurch anzuzeigen.
Neustrelitz, den 14. October 1879.

Regierungsassessor von Arnim,
Kammerherr S. K. H. Des Großherzogs.


Ersparniß= u. Vorschuß=Anstalt.

Auf Beschluß der Generalversammlung der Actionäre wird die Anstalt fortan außer an jedem

Mittwoch

von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags auch noch an jedem

Sonnabend

von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Morgens geöffnet sein.
Schönberg der 15. September 1879.

Das Directorium.       


Von verschiedenen Seiten ist die Aufforderung an mich ergangen zwecks

Gründung eines Bienenzüchter=Vereins

eine Versammlung von Bienenzüchtern und Bienenfreunden zu berufen. Ich lade daher alle diejenigen, die sich für die Gründung eines solchen Vereins interessiren, hierdurch ein, sich am Sonntag, den 19. d. M. Nachmittags 2 Uhr im Lokale des Herrn Gastwirths Boye hies. zu versammeln.
Schönberg, den 11. Oct. 1879.

D. Hempel.       


Eine Parthie kleine Resten Kleiderzeuge zu und unter Einkaufspreisen, sowie eine Parthie Buckskins in hellgrau und braun zu bedeutend heruntergesetzten Preisen.
Ferner Pferdedecken, Regenröcke sehr preiswürdig, Kornsäcke von 90 Pf. an das Stück,

                             empfiehlt
                          Heinrich Creutzfeldt.

Schönberg, 1879.


Wohnungs=Veränderung.

Seit Michaelis wohne ich Ecke der Wallstraße im neu erbauten Hause des Drechslermeisters Herrn Holst.

                          L. Jürgens.
                          Instrumentenschleifer und Siebmacher.


Schönster Glanz auf Wäsche
Brillanz-Glanz-Stärke

wird selbst der ungeübten Hand durch die jedem Packet beigedruckte einfache Gebrauchsanweisung der amerikanischen

Brillant-Glanz-Stärke

(frei von allen schädlichen Substanzen) von Fritz Schultz jun. in Leipzig garantirt. Preis pro Packet nur 20 Pfg.

! Prüfet und urtheilet selbst !
Vorräthig in Carlow bei Herrn J. Rieckhoff.


Man biete dem Glücke die Hand!
400,000 Mark

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die Vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 49,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000 speziell aber

        1 Gewinn a M. 250,000
        1 Gewinn a M. 150,000
        1 Gewinn a M. 100,000
        1 Gewinn a M.   60,000
        1 Gewinn a M.   50,000
        2 Gewinne a M.  40,000
        2 Gewinne a M.  30,000
        5 Gewinne a M.  25,000
        2 Gewinne a M.  20,000
      12 Gewinne a M.  15,000
        1 Gewinn   a M.  12,000
      24 Gewinne a M.  10,000
        5 Gewinne a M.     8000
      54 Gewinne a M.     5000
      65 Gewinne a M.     3000
    213 Gewinne a M.     2000
    631 Gewinne a M.     1000
    773 Gewinne a M.       500
    950 Gewinne a M.       300
26450 Gewinne a M.       138
etc. etc.

Die Gewinnziehung sind planmäßig festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet

1 ganzes Original-Loos nur Mark 6      
1 halbes Original-Loos nur Mark  3      
1 viertel Original-Loos nur Mark  1 1/2

Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beifügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staatsgarantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen in allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Loosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
                                                     D. O.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 81 Seite 4]

Heinrich Creutzfeldt Schönberg.
empfiehlt zur Winter=Saison sein bekanntes großes Lager von Paletots=Stoffen, Buckskins in großer Auswahl Damen=Paletots von 4 Thlr. an, Seidenzeuge zu alten Preisen, schwarze Thibet, neuen Sendungen Kleiderstoffen in Wolle und Halbwolle, Filzröcke, Plüsch, Damen=Tüchern, Shawlstücher, Unterhosen sehr billig, blau Flanell a Elle 75 Pf., Bettüberzeug von 25 Pf., blau und weiß Leinen von 6 Schilling an, und sämmtliche Futtersachen von 20 Pf. an u. s. w. u. s. w.

N. B. Da ich nicht mit Proben und Waaren im Lande hausieren lasse, so gebe ich bei comptanter Zahlung 4 pro Cent Rabatt (vom Thaler 2 Schillinge), und gebe die billigsten Preisen.


Außer unserm reichhaltigen Lager moderner Kleiderstoffe empfehlen wir eine sehr große Auswahl der neuesten Herbst= und Winter=Mäntel zu sehr billigen Preisen.

U. Beermann & Co.,           
Lübeck, Klingberg 927.       


Confection
Manufactur-, Mode- und Seidenwaaren-Handlung
Henning & Meier,
Lübeck,
942 Breitestrasse 942.
vis ? vis dem Kohlmarkt (im früher Weber'schen Hause).


Die Schulgelderhebung

findet vom 20. bis 31. October statt. Die einzelnen Termine werden in den Klasse bekannt gemacht.

J. Wegner,                 
beauftragter Erheber.       


Das Quartal der Böttcherzunft findet am Sonnabend den 18. October statt. Wegen Besprechung innerer Angelegenheit der Zunft ist das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder nothwendig.

                          Der Aeltermann H. Vitense.


Einem geehrten Publikum verfehle ich nicht, die ergebene Anzeige zu machen, daß ich mich in Lockwisch als Schneidermeister niedergelassen habe und ersuche, mich mit geschätzten Aufträgen zu erfreuen.

H. F. Räsenhöft,                    
Schneidermeister in Lockwisch.       


Bürgermeister  
Ewald Wohlfahrt,
Advocat und Notar.
                                              Stargard i. Mecklbg.


Wohnungsveränderung

Seit Michaelis wohne ich bei dem Conditor, Herrn J. Wagner, und empfehle mich den geehrten Bewohnern von Stadt und Land, mit Grabkränzen, Blumenbouquets, Körben, Lampen= und Lichtschirmen, sowie einzelnen französischen Papierblumen.

Schönberg.                                                     Frau Sterlie.


Auf dem Hoffelde zu Rabensdorf werden am 18. d. M. Rappschoten verbrannt.


                          Russ. Caviar
                          Christ. Anchovis
                          Brab. Sardellen

                          empfiehlt
                          J. Ludw. D. Petersen.


ff. schwedischen Punsch
à Flasche 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Zwei gute Kühe - eine sehr gute - sollen in Schönberg, wegen Aufgeben der Wirthschaft, verkauft werden.
Wo? erfahren die Käufer in der Expedition dieses Blatte.


Tesch's Restauration
Zur Feier des Geburtstages Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs.
Heute den 17. October 1879
Krebs=Suppe in und außer dem Hause,
kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit,
Marienthaler Bier vom Faß,
wozu freundlichst einladet                                                    
                                                    F. Tesch.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 19. October.

Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Langbein, Antrittspred.
Amtswoche: Pastor Langbein.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Hierzu eine Beilage der Firma Valentin und Co. in Hamburg.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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