No. 71
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. September
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 71 Seite 1]

Bekanntmachung.

      Nachdem die in der Bekanntmachung vom 12. Juni d. J., betreffend die Anlage und den Betrieb von Dampfkesseln, - Offic. Anz. Nr. 27 - zur Anmeldung solcher Kochkessel,

in welchen Dampf aus Wasser durch Einwirkung von Feuer erzeugt wird, die aber mit der Atmosphäre durch ein unverschließbares, in den Wasserraum hinabreichendes Standrohr von nicht über fünf Meter Höhe und mindestens acht Centimeter Weite verbunden sind,
von Großherzoglicher hoher Landesregierung festgesetzte Frist verstrichen, ergeht an alle Besitzer von kleineren Dampfkesseln, sogenannten Kochkesseln der voraufgeführten Construction hiermit unter Hinweis auf die oben angezogene regiminelle Bekanntmachung die wiederholte Aufforderung,
nunmehr binnen acht Tagen der unterzeichneten Landvogtei den Nachweis zu erbringen, daß ihre resp. Kochkessel die den Kesselraum mit der Atmosphäre verbindende, unverschließbare Standrohr=Einrichtung besitzen.
      Gleichzeitig werden alle Besitzer von Dampfkesseln hierdurch aufgefordert, sofern solches bisher verabsäumt worden, innerhalb der oben bestimmten Frist bei der Großherzoglichen Landvogtei die Genehmigung, resp. die wiederholte sachverständige Prüfung ihrer Dampfkessel zu beantragen.
      Die Landreiter und Husaren erhalten hierdurch die Weisung, in ihren Vogteien resp. Districten auf die Befolgung der vorstehenden Anordnungen strengstens zu achten.
      Schönberg, den 6. September 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei der Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.


Bekanntmachung.

      Unter Bezugnahme auf die desfallsige Bekanntmachung vom 9. Juli d. J. wird ferner von Landvogteiwegen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß neben den Herrn Apotheker Montag hieselbst der

Herr Kaufmann W. Schrep allhier

von der unterzeichneten Behörde als Fleischbeschauer für die Stadt Schönberg angenommen und heute als solcher beeidigt worden ist.
      Schönberg, den 10. September 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.


Politische Rundschau.

Neustrelitz, den 9. Sept. Hier eingegangenen Nachrichten zufolge hat Seine Königliche Hoheit der Großherzog nach mehrwöchigem Kurgebrauch Bad Homburg vorgestern in erwünschtem Wohlsein verlassen und sich zu einem 14tägigen Aufenthalt in das Seebad Ostende begeben.
Ihre Königliche Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin nebst der Herzogin Marie verweilen zum Besuche bei der Großherzogin Königlichen Hoheit auf dem Keppschlosse bei Pillnitz während die Großherzogin=Mutter Königliche Hoheit bei ihren hochbetagten Geschwistern im Schloß Rumpenheim, wo am 12. d. M. der Ankunft Ihrer Majestät der Königin von Dänemark entgegengesehen wird, bis zum Herbste Aufenthalt genommen hat Wie wir hören, werden sämmtliche Mitglieder des Großherzoglichen Hauses zum 17. October wieder in Neustrelitz versammelt sein.       (Nst. Z.)
Deutschland. Gelegentlich der Manöver bei Königsberg fand in Motgethan am 7. d. ein Officier=Pferderennen statt, welchem der Kaiser und die Kaiserin beiwohnten. Bei der Rückkehr vom Rennen begaben sich die kaiserlichen Majestäten mit den Prinzen des königlichen Hauses und mit dem Großherzog und Erbgroßherzog von Mecklenburg=Schwerin nach der Kirche von Juditen, in welcher König Friedrich Wilhelm III. und die Königin Louise dem Gottesdienste beizuwohnen pflegten, und besuchten hierauf auch Louisenwahl, den Sommersitz des Königs Friedrich Wilhelm III. und der Königin Louise.
Ueber die Bedeutung der Mission des Generalfeldmarschalls v. Manteuffel wird immer noch in der Presse gestritten. Von officiöser Seite wird dabei der Versuch gemacht, ihr jede politische Bedeutung abzusprechen. Nach diesen Ausführungen war die Sendung Herrn von Manteuffels nur eine Erfüllung des vom Kaiser Alexander ausgesprochenen Wunsches, daß preuß. Offiziere den Manövern seiner

[ => Original lesen: 1879 Nr. 71 Seite 2]

Truppen beiwohnen möchten. Als Curiosum mag hier noch erwähnt werden, daß der Berichterstatter der "Times" auch den Grafen Moltke eine Rolle bei der Kaiserzusammenkunft spielen läßt. Wie er meldet, wäre Graf Moltke im strengsten Incognito nach Alexandrowo gereist. Als Beweis für die Richtigkeit seiner Behauptung führt der Berichterstatter an, daß schon am Sedantage das Fehlen Moltke's bemerkt worden sei.
Wie kürzlich das Gerücht über den Rücktritt des Reichskanzlers, so taucht heute die Nachricht auf, daß der preußische Justizminister Dr. Leonhardt demnächst aus dem Amte scheiden werde. Der Minister soll vor einigen Tagen seine Entlassung eingereicht haben. Weitere Gerüchte besagen, daß zum Nachfolger der Staatssecretär der Justiz, Dr. Friedberg, ausersehen sei. Alle diese Meldungen sind mit großer Reserve aufzunehmen.
England. Kaum neigt sich der Krieg im Zululande seinem Ende zu, so stehen dem brittischen Reiche wieder an einer anderen Gegend unserer lieben Erde kriegerische Verwicklungen bevor. Afghanistan muß abermals gezüchtigt werden, denn die Bewohner seiner Hauptstadt haben ein schweres Verbrechen an das Völkerrecht begangen. Der englische Gesandte, Major Cavagnarie, der Secretär Jenkins, Dr. Kelly und Lieutenant Hamilton, sowie die ganze aus 67 Mann bestehende Escorte der Gesandschaft sind nämlich von der Bevölkerung in Kabul nach verzweifelter Gegenwehr ermordet worden. Der Emir vermag den Aufstand nicht zu überwältigen und hat die Engländer um Hülfe gebeten. Die Truppen der letzeren sollen bereits auf dem Marsche nach Kandahar sein. Die englischen Blätter fordern eine schnelle und schleunige Ahndung des Vorganges, der übrigens ein merkwürdiges Streiflicht auf die jetzigen unter Mitwirkung der Engländer zu Stande gekommenen Verhältnisse in Afghanistan wirft.


- Die "schwarze Lisi" hat den Kaiser Wilhelm zum Dichter gemacht. Bei seiner jüngsten Anwesenheit in Gastein besuchte er sie und schenkte ihr sein Bild und unter das Bild hatte er eigenhändig geschrieben: "Weil die Lisi den Kaiser so ehrt, - Hat er ihr dies Bildniß bescheert." Die Lisi hatte nämlich dem Kaiser zu seiner goldenen Hochzeit einen schönen Glückwunsch geschickt. Im Uebrigen ist die "Schwarze Lisi" eine originelle Kaffeewirthin bei Gastein, von sehr reifem Alter und nichts weniger als hübsch.
- Die armenische Zeitung "Mschak" theilt mit, daß am 15. v. Mts. in Tiflis Frau Kalia Bolnjanz, eine Wittwe, im 141 Lebensjahre gestorben ist. Von ihrer Geburt an hat sie sich stets einer vortrefflichen Gesundheit zu erfreuen gehabt, aus ihrer im 15. Lebensjahre eingegangenen Ehe sind 6 Söhne entsprossen, deren ältester gegenwärtig 100 Jahre alt ist, während der jüngste 75 Jahre zählt. Alle Söhne treiben daß Fischereigewerbe.
- Ein Amerikaner läßt jetzt eine getreue Nachahmung der kolossalen Bildsäule des Apostels Petrus in der Peterskirche in Rom anfertigen. Sie wird, wie ihr Urbild, in massiver Bronce ausgeführt und kostet nahezu 1 Mill. Fr.
- Auf den Schlachtfeldern in Süd=Afrika haben sich, wie englische Blätter berichten, Aaskrähen, die dort auch zu Friedenszeiten viel zur Besserung der gesundheitlichen Verhältnisse beitragen, in großen Mengen eingefunden und binnen wenigen Tagen die Cadaver der gefallenen schwarzen und Thiere vom Fleische befreit. Ganz merkwürdig war das bei wiederholten Anlässen constatirte Factum, daß die Leichen der gefallenen Weißen von den Aasvögeln stets verschont blieben. Als die Engländer das Schlachtfeld von Isandhlwana wieder besuchten, fanden sie die Leichen ihrer Kameraden, selbst jener, die vom Feinde ihrer Kleidung völlig beraubt waren, unberührt, während die Körper der gefallenen Kaffern und Thiere von den Vögeln fast gänzlich aufgezehrt waren.
- In den sprichwörtlichen Redensarten der deutschen, besonders in der Volkssprache, die kein Blatt vor den Mund nimmt, spielt die Nase, welche als das Charakteristische des menschlichen Antlitzes betrachtet wird, eine große Rolle. Der Unberufene steckt seine Nase in Alles; man bindet einem Das, was nicht jeder zu wissen braucht nicht auf die Nase; Manchem fährt etwas in die Nase, - oder er rümpft sie; dem Albernen tanzt man auf der Nase herum; wer auf sie gefallen oder sich dieselbe verletzt, hat auf seiner Nase getanzt; dem Vorlauten putzt man die Nase; dem Leichtgläubigen, Unerfahrenen, dreht man eine Nase; wer leicht hinter eine Sache kommt, hat eine feine Nase; das Recht (sagt man) hat eine wächserne Nase; Manchem wird das, was er gern haben möchte, vor der Nase wegeschnappt; der Unbemittelte muß seine Nase von vielen Dingen lassen; Einer, der zum ersten Mal in eine große Stadt kommt, sperrt vor Verwunderung Maul und Nase auf; "greif an deine Nase", spricht die Mutter zum Michele, das auch gern Fleisch zum Gemüse haben möchte; Viele die's unterlassen könnten tragen die Nase zu hoch; "zupf dich an deiner Nase" hält man einem entgegen, der selber "nicht rein geheilt ist," eine Redensart, zu welcher man noch vor wenigen Jahren eine recht anschauliche Illustration an der Wand eines Hauses in Stockheim bei Mellrichstadt sah, die darin bestand, daß auf dem Kopfe eines Mannes ein Rabe saß, der sich vermaß, nach dessen Nase zu fahren.
Um welche Summen es sich bei dem Ankauf der Eisenbahnen in Preußen durch den Staat handelt, zeigen folgende Zahlen: Der angebotene Kaufpreis der Berlin=Stettiner, der Köln=Mindener, Magdeburg=Halberstädter, Rheinischen, Berlin=Anhalter und Potsdam=Magdeburger Eisenbahn beträgt insgesammt 746,998,500 M. Außerdem würde der Staat die auf den genannten Eisenbahnen lastende Schuld an Prioritätsobligationen im Betrage von mehr als einer Milliarde M. übernehmen müssen. Das Schuldenconto des Staates würde sich demnach um 1800 Millionen M. erhöhen. Für die diesem Betrage entsprechend erhöhte Verzinsung der Staatsschulden müßte bei mangelhafter Rentabilität vorübergehend oder dauernd die Steuerkraft des Landes in Anspruch genommen werden. Man sieht leicht mit Hülfe einer Eisenbahnkarte, daß der Staat, wenn die Ankaufsprojecte ausgeführt werden, ein zusammenhängendes, den Verkehr beherrschendes Netz erwirbt, während die im Privatbesitze bleibenden Bahnen nur theilweise einen Zusammenhang haben werden. Die Selbstständigkeit der letzteren wird dann mehr Form als Thatsache sein.
- In Bayreuth wurden 3000 Laib Brod, welche der Lieferant Mehlhändler Korn in Nürnberg zur Abgabe an die manöverirenden Truppen geliefert hatte, von der bürgerlichen Schiedscommission als völlig ungenießbar zurückgewiesen. Andern Tages wurde dieses Lieferanten Brod "zu Futterpreisen" öffentlich zum Verkauf ausgeboten.
- Ein großer Sonnenfleck ist jetzt auf der Sonnenscheibe sichtbar; derselbe hat einen schwarzbraunen Kern, welcher vollständig von einem lichtbraunen Hof umgeben ist. Schon durch minder kräftige Instrumente sind Kern und Hof dieses Fleckes auf der nördlichen Hälfte der Sonnenscheibe etwa um die Hälfte des Sonnenradius über der Mitte derselben zu erkennen, und er nähert sich allmählich (in Folge der auf uns zugewandten Seite der Sonne von Osten nach Westen stattfindenden Sonnenrotation) dem westlichen Rande der Sonnenscheibe. Allgemein wird angenommen, daß die Sonnenflecken, als Nachwirken der Sonnenfackeln (hellen flammenartigen Erscheinungen) eine größere Thätigkeit, eine stärkere Wärme=Ausstrahlung bekunden, und daß der Mangel an Sonnenflecken einen ruhigen Zustand im Innern der Sonne anzeige. Die Sonnenflecke haben in ihrer Zunahme und Abnahme eine 11jährige Periode. Zu der Zeit des Maximums sind jeden Tag Sonnenflecke vorhanden, bisweilen gegen 80 gleichzeitig und man hat Sonnenflecke erblickt, welche so groß waren, daß auf dem von ihnen eingenommenen Raum die Erdoberfläche hätte 16 Mal ausgebreitet werden können. Zu der Zeit des Minimums ist die Sonne mehre Monate völlig fleckenfrei, und dann erscheinen allmählig wieder mehr und mehr Flecke. In der jetzigen Periode trat das Minimum im Jahre 1877 ein, hat sich aber ungewöhnlich verlängert: nur äußerst wenige und kleine Flecke sind in dem Jahre 1878 und bis gegenwärtig im Jahre 1879 auf der Sonne vorhanden gewesen.
- In Wiesbaden ist der Buchhändler Westermann aus Braunschweig, einer der bedeutendsten Verleger, gestorben. Sehr bekannt sind die nach ihm genannten Westermann'schen Monatshefte.

[ => Original lesen: 1879 Nr. 71 Seite 3]

- Der fabelhafte Vogel Phönix ist bekannter als die Stadt Phönix. Diese soll in Australien liegen und einen Tausendkünstler beherbergen, der selbst auf dem Thüringer Wald, wo man auch die Finken und Dompfaffen schön singen lehrt, seines Gleichen nicht findet. Dieser Mann hat es dahin gebracht, daß seine Kanarienvögel die schönsten Opern=Arien etc. singen. Er bringt die Kanarienvögel in ein Haus, in welchem sich keinerlei andere Vögel anfinden und stellt ihren Käfig vor einen Spiegel, in dem sie sich selbst sehen. Hinter den Spiegel stellt er eine Spieluhr, die das Stück unermüdlich spielt, welches die Kanarienvögel lernen sollen. Diese glauben nun, daß ihre Ebenbilder im Spiegel die Melodie singen und geben sich Mühe, sie nachzusingen, was ihnen zuletzt gelingt. Der Australier hofft es bald dahin zu bringen, daß hundert Vögel Richard Wagner's Pilgerchor und andere Bravourstücke aufführen. Die Leute gehen dann nicht mehr ins Theater, sondern zu dem Vogelsteller.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Subhastation der zu Schwanbeck belegenen Käthnerstelle c. p. des Zieglers Homberg giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 2. d. M. abgehaltene Terminsprotocoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß, unter Vollstreckung der in der Ladung vom 6. August d. J. angedroheten Nachtheile, die in dem Termine am 2. September d. J. nicht erschienenen Homberg'schen Gläubiger als die Liquidate anerkennend und an die im Termine am 2. d. M. gefaßten Beschlüsse gebunden erachtet sein sollen.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 4. September 1879.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                    A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister Fol. XXXXIII Nr. 56. ist heute eingetragen:

Handelsfirma: C. H. Vock
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Kaufmann August Friedrich Wilhelm Vock in Schönberg.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 9. September 1879.
Das Handelsgericht.
Horn.

A. Dufft.       


In das hiesige Handelsregister Fol. XXXXIV Nr. 57 ist heute eingetragen:

Handelsfirma: Diersen u. Sommer.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers der Gesellschafter: Die Gesellschafter sind der Kaufmann Johann Bernard Diersen in Schönberg und der Kaufmann Johann Diedrich Sommer in Schönberg.
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschaft ist eine offene Handelsgesellschaft und besteht seit dem 10. Januar 1878.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 10. September 1879.
Das Handelsgericht.
Horn.

A. Duft.       


Diejenigen Deputatisten, welche einen Theil ihres Deputatholzes pro 1880./81. der Forst gegen die Geldentschädigung zu überlassen beabsichtigen, haben dies bis zum 15. d. M. hierher anzuzeigen.
Schönberg den 1. September 1879.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
In Vertretung:
H. Spieckermann.


Auctions=Anzeige.

Am Montag den 22. und Dienstag den 23. d. M., Morgens von 9 Uhr an, sollen beim Gastwirth Kreutzfeld hieselbst und theilweise auch beim Schmiedemeister Friedrichs und Schlossermeister Wiencke hier in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden und zwar:

Am Montag:

2 zweisp. Wagen, 3 Pferdesielen, 1 Pflug, 3 Eggen, 1 Walzblock, 50 eich. Pföste mit Zaundrath, 1 neuer Dreschmaschinen=Umgang, eine Kornsaemaschine, 1 eich. Baumstamm u. Hefterholz, eichen=, buchen= und eschen Bohlen und Maschinenholz; 2 Kleesämaschinen, 2 Ambosse, 2 Blasbalgen, 1 neuer Schleifstein, Kluppen und das sonstige vollständige Schmiedehandwerkzeug, Uhren, Tische, Komoden, Spiegel, Laden, Bettstellen, Leinenzeug und allerlei Mobilien, Haus= und Küchengeräthe.

Am Dienstag:

1 Hammel, gute Frauenkleidungsstücke aller Art, neues Bettzeug, wollen Zeug, flächsen und heden Leinen, Flachs u. Wolle, 1 Koffer, 1 Lade u. s. w. ferner Tischlerhandwerkszeug aller Art, ein Kleiderschrank, 1 Eckschrank, 1 Sopha, 2 Komoden und allerlei Mobilien Haus= und Küchengeräthe.

Carlow den 7. September 1879.

Struck, Landreiter.       


Torf=Auction.

Am Sonnabend den 13. September Morgens 9 Uhr sollen auf dem Rüntzer resp. Bormmoor

einige hundert Mille
Form= und Ruthentorf

bei freier Concurrenz meistb. verkauft werden.
Die Kaufliebhaber wollen sich Morgens 9 Uhr auf dem Rüntzer Moor einfinden.
Schönberg den 1. September 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Auctions=Anzeige.

Am 26. und 27. d. M., Morgens von 9 Uhr an, sollen beim Gastwirth Tretow in Demern bei Rehna in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

5 Kühe, 1 Wienerwagen, 1 Clavier, Uhren, Sophas, Schränke, Tische, Stühle, Bilder, 6 Stand Betten, 1 großer Vogelkäfig, 1 großes Butterfaß und allerlei Mobilien, Haus= und Küchengeräthe u. s. w.
Verkauf der Küche und der Wagen am 26. um 11 Uhr.
Carlow, den 9. September 1879.

Struck, Landreiter.       


Auction.

Donnerstag den 18. September Morgens 10 Uhr auf der Bäck bei Ratzeburg von der 3. Kupfermühle daselbst, über Dachpfannen, Mauersteine, Balken, Sparren, Bretter und eine große Parthie Brennholz in passenden Cavellingen.

F. Hartog.       


Lampen

aller Art in neuesten Mustern und reichster Auswahl

empfiehlt
Heinr. Pagels.
Lübeck Breitestr. 945, beim Markt.


Zu nächsten Ostern 1880 ist eine Wohnung zu vermiethen bei

Wwe. Greif, Conditor.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 71 Seite 4]

Vom 23. April d. J. bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein gemeldet:
  1. vom Hauswirth Lenschow=Petersberg 1 Pferd - 200 M.
  2. vom Hauswirth Lenschow=Grieben 1 Kuh - 135 M.
3. vom Hauswirth Freitag=Pogez 1 Kuh - 100 M.
  4. vom Advokat Wohlfahrt hier 1 Pferd - 150 M.
  5. vom Webermeister Lüth hier 1 Kuh - 135 M.
  6. vom Hauswirth Rußwurm=Lockwisch 1 Kuh - 135 M.
  7. vom Ackerbürger Boye hier 1 Kuh - 135 M.
  8. vom Hauswirth Meier=Mahlzow 1 Kuh - 120 M.
  9. vom Hauswirth Holst=Ziethen 1 Kuh - 135 M.
10. vom Hauswirth Rußwurm=Lockwisch 1 Kuh - 135 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 50 Pfennig (Mecklenburg) je 100 M. Versicherungssumme am

Freitag den 19. September Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
An demselben Tage liegt die Abschlußrechnung unserer Gesellschaft für das verflossene Jahr im Boye'schen Locale zur Einsicht aller Interessanten vor.
Schönberg, den 10. September 1879.

Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
J. Boye=Rabensdorf.                                Wilh. Heincke.


In der soeben beendeten 208. Mecklenburgischen Landes=Lotterie wurde auch wiederum meine Collecte vom größten Glücke begünstigt und fielen auf

Nr. 4453 - 1,000 M.
und die Prämie mit
150,000 M. Nr. 16734 - 10,000 M.
Nr. 10931 -   3,000 M.
Nr. 15038 -   3,000 M.
Nr. 15531 -   1,500 M.
Nr.   5339 -   1,000 M.
Nr.   8581 -   1,000 M.
Nr. 14556 -   1,000 M.
Nr. 15907 -   1,000 M.
Nr. 15932 -   1,000 M.
Nr. 16331 -   1,000 M.
      Nr. 16610 -     200 M. und
Extra=Gew.-1,000 M.

und noch viele, viele kleine Gewinne von 500 bis 147 M.
Loose zur kommenden 209. Lotterie deren erste Klasse am 3. October d. J. gezogen wird halte bestens empfohlen.
Rehna den 1. September 1879.

                          Carl Rohr,
                          Haupt=Lotterie Collecteur.


Scheibenschießen.

Am 21. und 22. September findet bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen statt. Büchse, Blei und Pulver wird von mir geliefert.
Ein Satz von 3 Schüssen, auf welchen nur ein Gewinn fällt, kostet 1 Mark.

Hierzu ladet freundlichst ein

Oldenburg, Lockwisch.      


Am Dienstag den 9. Sept. sind mir 2 einjährige Starken, eine rothe und eine rothbunte, entlaufen. sollten sie sich irgendwo angefunden haben, so bitte ich um gefällige Benachrichtigung.

C. Kähler,                
Schulze. Kl. Siemz.       


In der Nähe am Markt steht zu Michaelis oder später eine Wohnung parterre, bestehend aus 3 Stuben, Küche, Vorplatz, 2 Abseiten, Ställen, Bodenraum, Keller und Hofplatz zu vermiethen. Zu erfragen in der Expedition d. Blattes.


Wir thun den Webermeistern hiermit kund, daß wir unser Quartal am 22. September feiern und bitten alle Meister am gedachten Tage zu erscheinen oder ihr Quartalsgeld zu schicken. Diejenigen Meister, die ihr Quartalgeld noch schuldig sind, werden gebeten das Geld sofort zu entrichten.

Das Weberamt.
Lüth. Oldörp.


Gesucht.
zu Michaelis ein Knecht bei zwei Pferden.
Schönberg, den 8. September 1879.                          
                                                    G. Breuel jun,
                                                    Färbermeister.


Heinr. Lenschow's
Caffe-Handlung.
Hamburg, Zippelhaus 16,
etablirt 1870.

liefert auf Bestellung prompt und reell ab hier gegen Nachname:

Santos Caffee à Pfund 64 Pfennig,
Guatemala=Caffee à Pfund 74 Pfennig,
von 10-20 Pfund an, mehr billiger.

Kräftigen und schönen Geschmack garantirt. Auch kann die Verzollung hier geschehen.


Aufruf:

Alle diejenigen Leute, welche bei mir Wolle zum kratzen und Strickgarn zum Spinnen gehabt haben, mögen sich bis zum 1. October bei mir melden und die Pfundzahl angeben, da später keine Berücksichtigung genommen wird.

J. Voss, Tuchmachermstr.       


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren: D. 3. Sept. eine unehel. Tochter zu Lockwisch. D. 4. eine unehel. Tochter zu Schönberg.

Gestorben: Den 5. Sept. Arnold Johann Wilhelm Krüger, Arbeitsmannssohn zu Schönberg, 6 M. 18 T. alt. D. 9. Pauline Helene Catharine Marie Eggert zu Schönberg, 4 M. 17. T. alt. D. 7. Johann Gottlieb Mick, Arbeiter aus Schwenden in Posen, z. Z. in Schönberg, 36 J. 7 M. alt.

Aufgebot: Peter Jochim Heinrich Bartel zu Niendorf und Christine Marie Sophie Niese zu Lindow.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 14. September.

Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 43.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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