No. 54
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Juli
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 54 Seite 1]

Bekanntmachung.

      Es wird hiemit gemeinkundig gemacht, daß in Gemäßheit der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. Js., betreffend die Einführung der Trichinenschau in Schönberg von Landvogteiwegen:

I. der Herr Apotheker Montag allhier als Fleischbeschauer angenommen und heute vereidigt ist.
II. und daß die nach § 6 der vorgedachten Verordnung zu entrichtenden Kosten für dies laufende Jahr:
1. für die Untersuchung eines geschlachteten Schweines auf . . . 75 Pfg.
2. und diejenigen eines einzelnen Fleischtheils von einem solchen, also auch einer Seite amerikanischen Specks, auf . . . . 50 Pfg.
festgesetzt sind.
      Schönberg, den 9. Juli 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.


[] Daß die abgelaufene Woche noch große Reden bringen würde, war vorauszusehen; galten die bisherigen Tarif=Berathungen vorzugsweise der Höhe der einzelnen Zollsätze, so handelt es sich für die einzelnen Führer der Parteien nunmehr noch darum, ihren principiellen Standpunkt für oder wider nunmehr noch klar zu präcisiren. So hat denn auch der Reichskanzler am Mittwoch eine große Programmrede gehalten, die man allgemein als ein politisches Ereigniß betrachtet. Diese Rede ist der formelle Absagebrief des Kanzlers an die national liberale Partei. Es handelte sich um den Frankenstein'schen Antrag, den der Reichskanzler gut geheißen und dessen Annahme er nun dem Reichstage empfahl. Der Streit deswegen wurde vom Redner als ein so wenig bedeutender dargestellt, "wie wenn man von einem schwarzem Tuchrocke oder einem Rock von schwarzem Tuch" spreche; jeder weitere Unterschied, der von den Gegnern des Antrages unterzuschieben versucht werde, sei ein erkünstelter, der der Sachlage und der Reichsverfassung widerspreche. Der Kanzler beklagt sich sodann "über die unerhörte und verlogene Preßagitation", die seine (des Kanzlers) Absichten fälsche. Von jeher sei es sein Ziel gewesen, das deutsche Reich finanziell selbstständig zu machen und es aus seiner Abhängigkeit als Kostgänger der Einzelstaaten zu befreien. Wenn er nicht diesmal wieder die Sache angeregt haben würde, so wären wir überhaupt nicht dazu gekommen, über diese Lebensfrage zu verhandeln. Er sei mit der nationalen Zollreform nicht etwa leichtfertig oder mit irgend einem Hintergedanken, den er nicht eingestehe, vorgegangen, habe vielmehr einen rein praktischen, materiell hausbackenen Vorschlag gemacht, wie wir unsere Finanzeinrichtungen auf einen besseren Fuß bringen könnten.
Anfänglich habe er geglaubt, leichter damit zu Stande zu kommen und eine Verständigung herbeiführen zu können. Dazu sei ihm aber von liberaler Seite nur sehr weniges Entgegenkommen zu Theil geworden, ja es fehle auch heute noch an jeder Vorlage, wie die Liberalen die Finanzfrage nach ihrer Meinung zu regeln gedenken. Ja, die Fortschrittspartei hat noch nie eine positive Meinung ausgesprochen, ehe sie nicht die Meinung der Regierung kannte, der sie dann immer opponirte. Alle Unruhen im Reiche und alle Schwierigkeiten zu gedeihlichen, ruhigen Zuständen zu kommen, kämen nach Ansicht des Reichskanzlers von der Fortschrittspartei und denen, die mit ihr sympathisiren (ein nicht mißzuverstehender Zaunpfahlwink für die Herren Lasker und Forckenbeck!) Er trete für den Antrag Franckenstein ein, weil er gesehen, daß er und die verbündeten Regierungen den Weg mit den Nationalliberalen nicht weiter zusammengehen können. Denn die Bestrebungen dieser Herren seien Untergrabungen des Reichsbestandes gerade so gut, wie es die socialdemokratischen Untergrabungen sind, oder doch mindestens die Vorbereitungen dazu.
Sehr beachtenswerth ist die Stelle der Rede, welche von der Partei=Zerrissenheit im Reichstag handelt. "Wenn es eine Partei bei uns gäbe, die an sich eine geborene Majorität hat, sagte der Kanzler, und die von mir nicht verlangt, daß der "Tropfen demokratischen Oels", den ein bekanntes Wort für die Krönung des Kaisers verlangte, gerade ein Eimer voll werden soll, dann würde ich einer solchen Partei ganz andere Rechte in Bezug auf die Beeinflussung der Regierung einräumen, als einer Partei, die, wenn es hoch kommt und was zu den Seltenheiten gehört, abgeschlossen einig ist, kaum ein Viertel von der ganzen Versammlung erreicht. Den Herren kann ich nur eine größere Bescheidenheit für die Zukunft anempfehlen."
In früherer Zeit sei es Mode gewesen, ihn (den Reichskanzler) zu verdächtigen, er strebe nach Krieg zu irgend welchem Zwecke. Jetzt wäre es Sitte, "Reaction" zu schreien und auf diese Weise gewissermaßen den Teufel an die Wand zu malen. Durch das Verdächtigen der Reaction, durch das Anschuldigen könne der Liberalismus unter Umständen einen Minister, der schüchterner sei, veranlassen, daß er gerade, um sich der Feindschaft zu erwehren , in die ihn der Verdacht der Reaction bringt, bewußt oder unbewußt, zu diesen Mitteln greift und Anlehnung da sucht, wo er für den Augenblick weniger Feindschaft findet. "In der Lage bin ich nicht. Ich bin dem Ende meiner Laufbahn zu nahe, um zu Gunsten irgend einer Zukunft noch meine Gegenwart zu verderben; aber seit etwas länger als einem Jahre habe ich in dem Wohlwollen, welches mir früher von liberaler Seite zu Theil wurde, eine merkliche Abkühlung gefunden. Sie gab sich kund durch eine merkliche Zurückhaltung, durch

[ => Original lesen: 1879 Nr. 54 Seite 2]

Reserve, durch eine gewisse Hoheit, die andeutete, ich mußte zu Ihnen kommen. Ich habe das Gefühl, daß Sie von mir Dinge verlangen würde, die ich nicht leisten könnte."
Diese neue Kanzlerrede hat den bereits thatsächlich vollzogenen Bruch des Reichskanzlers mit den National=Liberalen besiegelt und daß es soweit kam, ist für beide Theile und auch für das ganze Volk sehr gut. Die Rede ist auch in sofern eine That, als sie mit einem Schlage das trübe Gewässer unserer Parteiwirren geklärt hat. Wenn es bisher bei den Nationalliberalen noch genug Schwankende gab, die ebenso ängstlich nach rechts wie nach links hinüberblickten und immer noch hofften, sich zwischen zwei Stühle setzen zu können, - die jüngste Kanzlerrede wird sie offen Farbe zu bekennen zwingen und bei den nächsten Wahlen wird das Volk genau wissen, wem es sein Vertrauen zu schenken hat.


Politische Rundschau.

Deutschland. In Deutschlands auswärtiger Politik nehmen gegenwärtig die Verhandlungen mit dem Vatikan wegen Herstellung des Friedens eine hervorragende Stellung ein. Nur darf bei allen darüber vorliegenden Meldungen nicht übersehen werden, daß jene Verhandlungen durchaus geheim geführt werden, woraus hervorgeht, daß alle diesbezüglichen Nachrichten mit der größten Vorsicht aufzunehmen sind. Fürst Bismarck, der nach Kissingen in's Bad reist, wird dort vermuthlich wieder, wie im vorigen Jahre, Besprechungen mit dem päpstlichen Nuntius Masella haben. - Die bismarckfeindlichen Blätter geben allerhand versteckte Andeutungen, nach welchen das neue Verhältniß zwischen Deutschland und Rußland stark gelockert und die politische Lage Deutschland nach außen hin eine recht schwierige geworden sei. Nach den besten Informationen kann indessen versichert werden, daß jenen böswilligen Gerüchten jede thatsächliche Unterlage fehlt und in unsern guten Beziehungen zu Rußland keine Aenderung eingetreten ist.
Die Donnerstagssitzung des Reichstages hatte eine Tagesordnung von 22 Nummern, von denen 15 (Wahlprüfungen) kurzer Hand erledigt wurden. - Dem Abg. Reichensperger gelang es, seiner Ansicht, daß der für das Reichstagsgebäude in Aussicht genommene Platz nicht der geeignete sei, Geltung zu verschaffen und damit darf die Inangriffnahme des Baues als einstweilen vertagt betrachtet werden - Darauf trat das Haus in die Tarifberathungen ein, die am Freitag fortgesetzt wurden und am Sonnabend endlich ihren Abschluß fanden. Dabei wurde der Kornzoll noch von 50 Pfennig (Mecklenburg) auf 1 M. erhöht, auch wurden die Zölle auf verschiedene Eisen=Waaren erhöht.
Die Angelegenheit des "Großer Kurfürst" wird, wie verlautet, nochmals an ein Kriegsgericht zurückgewiesen werden, da auch das zweite Urtheil, obgleich strenger als das erste, einen der Hauptangeklagten ganz freigesprochen haben soll.
Frankreich. Die Deputirtenkammer nahm in voriger Woche nach überaus heftigen und erregten Debatten den Gesetzentwurf betreffs des höheren Unterrichts mit 362 gegen 159 Stimmen an.
Die bonapartischen Führer sind alle nach Chislehurst gereist, woselbst am Sonnabend die feierliche Beisetzung der Leiche des Prinzen Louis Napoleon stattfand. Den Militärs ist bekanntlich die Theilnahme an dieser Feierlichkeit untersagt worden. Selbst der Marschall Mac Mahon, der um Urlaub dazu einkam, wurde abschlägig beschieden, nachdem der Ministerrath seinen Antrag in Erwägung gezogen hatte. Prinz Jerome (Plon=Plon) hat sich in letzter Stunde entschieden, nach Chislehurst zu reisen. Er wohnt dort dem feierlichen Act als das Haupt der kaiserlichen Familie bei. - Wie jetzt ziffermäßig festgestellt ist, so hat der Krieg von 1870/71 und der Komuneaufstand dem Lande einen materiellen Verlust von 14000 Millionen (!!) Francs zugezogen.


- In Serbien herrscht andauernde Dürre und befürchtet man infolge dessen eine Mißernte. (Unsere Landwirthe würden, wenn es anginge, gern von unserm Ueberfluß an Regen etwas dahin abgeben.) Auch in Frankreich sind die Ernteaussichten für Getreide und Wein nicht günstig.
- Nach einer Depesche, welche das Deutsche Montagsblatt aus Petersburg empfing, ist dort nach glaubwürdigster Quelle der vielgenannte Arzt Dr. Weimar jetzt überführt, an den Verbrechen der Sozial=Revolutionäre den regsten Antheil genommen zu haben. Es wurde derselbe zum Tode durch den Strang verurtheilt. Man weiß jetzt, daß Weimar den Revolver kaufte, mit dem das Attentat auf Kaiser Alexander durch Solowieff ausgeführt wurde; er verschrieb ferner für Solowieff daß Gift; ihm gehörte ursprünglich das Wagenpferd, mit welchem die Mörder Wensenzoffs ihre Flucht möglich machten; er verbreitete nihilistische Druckschriften u. dgl. m. Die Exekution soll schon in den allernächsten Tagen vollzogen werden. Gleichzeitig schreibt ein anderer Korrespondent, daß im Kreise Taraschtscha, Gouvernement Kiew, unter den Bauern Unruhen ausgebrochen sein sollen, hervorgerufen durch die Nichtbestätigung der bisher dort verbreiteten Annahme der allgemeinen Landvertheilung. Dies diesbezügliche lügenhafte Propaganda hat hauptsächlich in Südprovinzen Rußlands gewirkt und daselbst auch guten Boden für ihre Lügen gefunden.
- Auf dem Krupp'schen Schießplatze ist die größte Kanone angelangt, welche bis jetzt aus dem Etablissement in Essen hervorgegangen: die 40=Centimeter=Kanone. Dieselbe hat eine Rohrlänge von 10 Metern und wiegt 72,000 Kilogr.; sie verlangt eine Ladung von 220 Kilogr. Pulver und schleudert mit außer ordentlichen Treffähigkeit ein Geschoß von 750 Kilogr. auf 10,000 Meter (über zwei Stunden) Entfernung.
- Wir haben gemeldet, das Lieutenant Carey, der Begleiter des Prinzen Louis Napoleons, wegen seines Verhalten bei dem Recognoscirungsritt vor ein Kriegsgericht gestellt worden ist. Die Untersuchungskommission, deren Urtheil dies bewirkt hat, wirft ihm dreierlei vor, erstlich, daß er sein Verhältniß zum Prinzen nicht begriffen und daher seine Verantwortlichkeit nicht richtig abzuschätzen verstanden, sodann, daß er bei der Wahl des Halteplatzes einen beklagenswerthen Mangel an militärischer Klugheit bekundet habe, endlich, daß er keinen Versuch gemacht, die Leute wieder zu sammeln und dadurch den Zurückgebliebenen Hülfe zu bringen.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Stove belegene Schmiedegehöft c. p. des Schmiedemeisters Johann Friedrich Wilhelm Heick daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Donnerstag, den 9. October d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor das zukünftige Großherzogliche Amtsgericht hierselbst peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke, sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderung auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden hat.
Schönberg, den 6. Juli 1879.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Kleinfeldt belegene Vollstelle c. p. der Ehefrau des Hauswirths Woisin geb. Heuer von dort ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Freitag den 18. Juli d. J.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der

[ => Original lesen: 1879 Nr. 54 Seite 3]

Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen. Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor den Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 30. April 1879.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Oeffentliche Bekanntmachung.

Der Gastwirth Johann Heinrich Christian Bohn in Ratzeburg (Langenbrücker=Vorstadt) hat die Verwaltung seines unbeweglichen und beweglichen Vermögens, seines Wirthschafts= und Geschäftsbetriebes, dem Baumeister Friedrich Heinrich Wilhelm Dölle in Ratzeburg übertragen, insbesondere bezüglich seines Grundbesitzes sich jeder eigenen Verfügung begeben und das Verfügungsrecht ausschließlich dem Herrn Dölle in Ratzeburg eingeräumt.
Ratzeburg den 1. Juli 1879.

Königliches Amtsgericht.


Am Sonnabend den 19. Juli cr. von Morgens 10 Uhr an soll in Rabensdorf bei Schönberg der Nachlaß des Rademachers Runge daselbst, als namentlich:

das gesammte Handwerkszeug, wobei auch eine Hobel= und eine Drehbank, alle vorhandene Nutzhölzer, als Planken, Felgen, Speichen, Wagendeichsel und diverse andere Hölzer, ein Hebezeug mit Bolzen, wie auch ein Stallgebäude mit Werkstätte auf Abbruch, ferner Tische, Stühle, Schränke, 1 Uhr, 1 Bettstelle, 1 Schiebkarre, 1 Cylinderuhr, 2 Koffer, und verschiedene andere Haus= und Küchengräthe, endlich eine Parthie geräuchertes Speck, Schinken und Würste, zwei Ziegen und was sich sonst noch verfindet
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Landreiter.


Bekanntmachung.

Das diesjährige Missionsfest in unserem Fürstenthum wird zu Selmsdorf am Freitag den 18. Juli gefeiert werden. Es werden alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlich eingeladen.
Anfang des Gottesdienstes 10 1/2 Uhr.
Nachmittagsfeier 3 Uhr.

Der Vorstand des Missionsvereins.       


Todes Anzeige.

Heute Nachmittag 4 1/2 Uhr entschlief sanft mein lieber Mann und meiner Kinder liebevoller Vater W. Gartz.

                          Tiefbetrauert von den
                                      Hinterbliebenen.

Schönberg, den 10. Juli 1879.

Die Beerdigung findet am Mittwoch den 16. Juli Nachmittags 3 Uhr statt.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Eisenbahn                                                     Eisenbahn
Mecklenb. Friedrich=Franz Eisenbahn
Extrafahrt
nach Lübeck
zu ermäßigten Fahrpreisen.

In Veranlassung des Lübecker Volksfestes werden am

Sonntag den 20. Juli d. J.

folgende Extrazüge abgefertigt.
   Abfahrt von Schwerin 7 U. - M. Morgens
   Abfahrt von Kleinen 7 U. -35 M. Morgens
   Abfahrt von Bobitz 7 U. - 53 M. Morgens
   Abfahrt von Grevesmühlen 8 U. -18 M. Morgens
   Abfahrt von Schönberg 8 U. - 52 M. Morgens
   Abfahrt von Lüdersdorf 9 U. - 10 M. Morgens
   Ankunft in Lübeck 9 U. 26 M. Morgens.

Die Passagiere von Wismar benutzen den um 5 Uhr 15 Min. Morgens von dort abgehenden Zug und gehen in Kleinen in den Extrazug Schwerin=Lübeck über.

Abfahrt von Lübeck 9 U. 10 M. Abends
   Ankunft in Lüdersdorf 9 U. 32 M. Abends
   Ankunft in Schönberg 9 U. 47 M. Abends
   Ankunft in Grevesmühlen 10 U. 19 M. Abends
   Ankunft in Bobitz 10 U. 47 M. Abends
   Ankunft in Kleinen 11 U. 4 M. Abends
   Ankunft in Schwerin 11 U. 53 M. Abends
   Ankunft in Wismar 11 U. 55 M. Abends

Auf den vorgenannten Stationen und Haltestellen werden am 20. Juli Billets zur Fahrt nach Lübeck und zurück in II. und III. Wagenklasse zum einfachen Fahrpreise ausgegeben.
Diese Billets berechtigen zur Hinfahrt nur mittelst des Extrazuges (von Wismar nach Kleinen jedoch mittelst des 1. Personenzuges), wogegen die Rückfahrt mit dem Extrazug am 20. Juli und mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 21. Juli cr. erfolgen kann.
Freigewicht für Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.

Die Direction.       


Mauersteine, Dachpfannen, Drains, sowie Sandsteintröge, Kalk, Portland Cement und Dachpappe
empfiehlt billigst                                                    
                                                    A. Bartels,
                                                    Ziegeleibesitzer und
                                                    Baumaterialien=Handlung.


Einern geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich zwischen hier und Schönberg einen Omnibus fahre und zwar:       Abfahrt aus Selmsdorf Morgens 7 Uhr
      Abfahrt aus Schönberg Morgens 10 Uhr
      Ankunft in Schönberg Morgen 8 Uhr
      Ankunft in Selmsdorf Morgens 11 Uhr
und empfehle ich dieses Unternehmen zur gefälligen Benutzung.

                                                    Achtungsvoll
Selmsdorf.                                                     Joh. Michaelsen.


Basler Versicherungs-Gesellschaft gegen Feuerschaden in Basel
Vollständig begebenes Grundcapital 10 Millionen Frs.

Wir bringen hiedurch zur Kenntniß, daß wir dem Herrn Johs. Herzberg in Schönberg die Agentur für Schönberg und Umgegend übertragen haben.

Die General=Agentur          
J. Drückhammer.

Altona den 9. Juni 1879.Bezugnehmend auf obige Annonce empfehle ich mich zur Uebernahme von Feuerversicherungen für die Gesellschaft bestens.

Johs. Herzberg. Maler.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 54 Seite 4]

Jürgensen & Robschuld,
717 Lübeck, Grosse Burgstraße 717,
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


Hamb. Colonial Raffinade
sowie
ff. Melis und Raffinade
zum Einkochen
empfiehlt billigstens                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Aus meiner Dampfcaffeebrennerei
empfehle ich stets
frischgebrannten reinschmeckenden
Domingo Caffee a Pfd. M. 0,85

feinschmeckenden Bahia Caffee a Pfd. M. 1,00
feinschmeckenden Maracaibo Caffee a Pfd. M. 1,30
ff Maracaibo mit Cuba Caffee a Pfd. M. 1,60
ff braun Java mit Cuba Caffee a Pfd. M. 2,00

                                                    Aug. Spehr.


Gegen Sonnenflecke.

Dieses einzig bewährte Präparat giebt der fleckigen Haut seinen gesunden Teint wieder, es wirkt auf die unter der Haut liegenden gelben Unreinigkeiten direkt ein, macht in Folge dessen die Haut blendend weiß, weich, zart und geschmeidig.

Zu haben bei                                                     E. Söhlbrandt.


Preisermässigung
für Cichorien und Caffee-Ersatzmittel.

Ich sehe mich veranlasst meine Preise für

besten Magdeburger Cichorien und Caffe-Ersatzmittel

zu ermässigen und verkaufe von jetzt ab:
                                                    pro Pack
Cichorien, blau holländ. Ross à 500 g mit 14 Pfennig (Mecklenburg).
do. blau Wappen à 250 g mit 7 Pfennig (Mecklenburg).
do. do. à 100 g mit 3 Pfennig (Mecklenburg).
do. braun Maschinen à 450 g mit 14 Pfennig (Mecklenburg).
Insel-Caffee in rothem Papier mit weissem Umschlage à 125 g mit 4 Pfennig (Mecklenburg).
do. do. à 100 g mit 3 Pfennig (Mecklenburg).
Glanzroth Continent à 200 g mit 8 Pfennig (Mecklenburg).
Blau National à 500 g mit 25 Pfennig (Mecklenburg).
Amerika Caffee-Schrot à 200 g mit 20 Pfennig (Mecklenburg).
Deutsches Kaffee-Mehl à 125 g mit 7 Pfennig (Mecklenburg).
mit 5 % Vergütung bei Entnahme von mindestens 100 Pack und 10 % Vergütung bei Entnahme von Originalfässern (etwa 250 kg) unter Garantie des richtigen Gewichts der Packete und bitte ich das Publikum, welches mich mit meinem Besuche beehren will, genau auf meine Adresse zu achten.

Lübeck. Fünfhausen 33.
                                                    W. Prilloff.


Nitril Superphosphat.

bewährter, bester Ersatz für Stalldünger, für jeden Boden passend, - liefert unter strenger Garantie zum Herbstanbau die

Nitril Superphosphat-Fabrik Krümmel
bei Hamburg.
(Comptoir): A. Schram in Mölln in L.

Fabriken in Oestreich Ungarn zu Lissik bei Prag und Pressburg in Ungarn.


Zur bevorstehenden Erndte empfehle deutsche und amerikanische Pferde=Harken, wovon u. verschiedene Arten auf Lager stehen bei

Ludw. Warncke Mölln i. Lbg.


Verschiedene neue Mähmaschienen sind sehr billig zu verkaufen bei

Ludw. Warncke Mölln i. Lbg.


Einem geehrten Publikum Ratzeburgs und Umgegend zeige ich ergebenst an, daß ich mich hierselbst als Thierarzt niedergelassen habe.
Ratzeburg.

L. Niebuhr,                          
Ober=Roßarzt und Kreisthierarzt. a. D.       


Gutschmeckende amerik.
Butter
Das Pfund zu 60 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Neue Matjes=Heringe
in feinster Qualität
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Wegen der ungünstigen Witterung für den Torf will ich mit dem Anfahren der Braunkohlen Briquettes schon in diesem Monat beginnen und mögen meine Abnehmer deshalb bald bestellen. Die Briquettes sind dieselben, welche ich immer geführt habe.

C. Egert.       


Zu dieser Ernte stelle ich eine Dampfdreschmaschine unter meinen Arbeitsräumen auf, Korn ist unter Dach zu fahren und ist unter dem Dreschapparat gedielt, so daß Körner und Strohverlust nicht vorkommt.

C. Egert.       


Zur Rappernte und später auch zum Korndreschen empfehle Dampfdreschapparat. Kohlen mit Wagen dazu, sowie Einrichtung zum Wasserfahren wird bei geliefert.

C. Egert.       


Zu dem am Montag d. 21. und Dienstag 22. Juli stattfindenden

Rehnaer Königschuß

laden ergebenst ein.

Die Alterleute
A. Behrmann.                           F. Rothleder.

Bemerkt wird noch, daß am Dienstag und Mittwoch auch Nichtmitglieder der Zunft am Schießen nach Silbergewinnen theilnehmen können.


Frischen Matjeshering
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger, Nachfolger.


Den geehrten Bewohnern des Fürstenthums Ratzeburg erlaube ich mir hiedurch anzuzeigen, daß ich mich mit hoher obrigkeitlicher Erlaubniß als Viehverschneider in hiesiger Stadt etablirt habe und bitte ich, mir bei vorkommender Gelegenheit geschätzte Aufträge zum Viehverschneiden zukommen zu lassen.
Schönberg den 3. Juli 1879.

Rudolph Schultz.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 22 und 23.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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