No. 47
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Juni
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 47 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Am Sonntag fand im Neuen Palais bei Potsdam die Taufe der Urenkelin des Kaiserpaares, des Töchterchens des erbprinzlich=meiningenschen Paares statt. Die junge Prinzessin erhielt die Namen Victoria Augusta Marianne Marie und wurde auf den Namen Feodora getauft (im Andenken an die verstorbene Herzogin von Sachsen=Meiningen). Der Kaiser und die Kaiserin als Pathen wohnten dem heiligen Acte bei, ebenso die kronprinzlichen Herrschaften, ferner die Eltern des Kindes und viele andere fürstliche Persönlichkeiten.
Der "Reichsanzeiger" veröffentlicht den Dank=Erlaß des Kaiserpaares für die ihm anläßlich seiner goldenen Hochzeit dargebrachten Huldigungen; mit besonderer Wärme gedenkt diese Allerhöchste Kundgebung des über das ganze Reich sich erstreckenden Netzes von mildthätigen Stiftungen.
Die Commission zur Vorberathung des Tabaksteuergesetzes führte die Debatte über die Nachversteuerung zu Ende und lehnte die Nachversteuerung ab. Die Reichsregierung hat wiederholt erklären lassen, daß ohne Nachsteuer der ganze Tabaksteuer=Entwurf für sie werthlos sei.
Das Urtheil in Sachen des großen "Kurfürsten" ist nunmehr gesprochen und liegt nur noch der kaiserlichen Bestätigung vor, um dann der Oeffentlichkeit übergeben zu werden. Daß dieses Urtheil auch praktische Folgen hat, beweist folgende officiöse Auslassung: Die jüngsten Unfälle, von denen die deutsche Kriegsmarine betroffen worden, haben die Anregung zu einer Revision und Veränderungen der für die Führung der Geschwader bisher giltigen Vorschriften gegeben und zur Festsetzung von Bestimmungen geführt, deren Einschaltung sich auf Grund neuerer Erfahrungen in der Schifffahrtskunde natürlich mit zum Gebrauch auf hoher See bestimmten Schlachtschiffe als nothwendig herausgestellt hat.
Die Reichsregierung hat in ihrer auswärtigen Politik wiederum einen großartigen Erfolg zu verzeichnen, der dem Ansehen des deutschen Namens im Auslande sehr wesentlich zu Gute kommt. Nachdem sich alle Großmächte, in letzter Stunde auch Italien, dem Protest des Reichskanzlers gegen das wortbrüchige Verfahren des Vicekönigs von Aegypten angeschlossen, hat der letztere aus Besorgniß für seinen Thron sich dem Proteste gefügt und wird demnächst die Zustimmung der Mächte zur Herstellung eines allgemeinen rechtsverbindlichen Aktes für die Ordnung der ägyptischen Finanzverhältnisse nachsuchen.
Frankreich. Der Senat hat im Princip der Rückverlegung der Kammern nach Paris zugestimmt und Donnerstag sollen beide Kammern zum Kongreß zusammentreten, um die Frage zu berathen. Es ist zweifellos, daß die Rückverlegung angenommen wird. - In der Deputirtenkammer sollte am Montag die Berathung der Unterrichtsgesetzentwürfe beginnen; aber das Haus hatte die Rechnung ohne den bonapartistischen Raufbold Cassagnac gemacht, der beim Beginn der Sitzung dem Minister Ferry vorwarf, daß derselbe zu systematischen Verläumdungen seine Zuflucht nehme. Unter furchtbarem Lärm forderte der Präsident Gambetta den Redner auf sich zu mäßigen, Cassagnac blieb bei seiner Behauptung, daß Fälschungen vorgekommen seien, abermals großer Lärm, Gambetta schließt die Sitzung; Cassagnac bleibt auf der Tribüne. Nachmittags wird die Sitzung wieder aufgenommen, über Cassagnac die Censur verhängt und er selbst für drei Tage von der Kammer ausgeschlossen. Das hindert den streitbaren Redner jedoch nicht, nochmals von der Tribüne herab die Regierung mit Schmähworten niedrigster Art zu überschütten, worauf Gambetta erklärt, daß für einen Deputirten, dem das Wort entzogen ist, keine Redefreiheit existirt und die Aeußerungen des Redners mithin unter das gemeine Recht fallen; zukünftig würde er dem Procurator der Republik die Anzeige zugehen lassen. Darauf wurde die Sitzung verschoben.
Rußland. Ist's schon unheimlich genug, daß in einem kaiserlichen Palaste in Petersburg eine geheime Druckerei der Nihilisten entdeckt wurde, so ist's noch viel unheimlicher, daß jetzt mitten in der Stadt Nelinbinsky eine geheime Pulverfabrik aufgefunden wurde. Es lagen in ihr große Pulvervorräthe aufgehäuft, kein Nachbar rechts und links hatte eine Ahnung und ein unvorsichtiger Tritt der Arbeiter oder ein Funke und das Städtchen flog mit allen Einwohnern in die Luft und wurden alle - Nihilisten.


- Dem Gustav=Adolph=Verein in Brandenburg ist das schöne Kunststück gelungen, alte und verschlagene Münzen, deren es jetzt so viele giebt und die Jedermann nur ärgern, in klingende Münze umzuwandeln. Er hat nämlich viele solcher Münzen durch öffentlichen Aufruf gesammelt und läßt Glocken daraus gießen. Die Münzen klingen nun vom Thurm der Kirchen und rufen zur Andacht.
- Der jüngst verstorbene Baron Lionel v. Rothschild in London soll ein persönliches Vermögen von 260 Millionen Mark hinterlassen haben, d. i. 7 Millionen M. mehr als sein Vetter Meyer, aber 7 Millionen weniger als der vor einigen Jahren in Paris gestorbene James Rothschild.
- Auf dem Dampfer Orpheus in Stettin sprang am 15. Juni Vorm. kurz vor der Abfahrt nach Königsberg der Kessel und tödtete viele Personen; 10 Leichen sind bereits aufgefunden.
- Wie bekannt, ist nach dem Ergebniß der Referendums=Abstimmung über die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Schweiz es den einzelnen Cantonen überlassen, ob und wann sie die Todesstrafe wieder einführen wollen. Der erste Canton, welcher von der Erlaubniß Gebrauch gemacht hat, ist der Canton Uri. Der dortige Regierungsrath, die vollziehende Behörde dieses Cantons, hat dem Landrathe, der stellvertretend=gesetzgebenden Gewalt, den Antrag gestellt, "die Todesstrafe künftig eintreten zu lassen für Mord (absichtliche Tödtung) und Brandstiftung, sofern dabei ein Menschenleben zu Grunde ging, und daß die Hinrichtung im geschlossenen Raume vor sich gehen soll."
- Wie sich das Schimmeln des Brodes verhüten läßt. In den Landhaushaltungen, wo man gewöhnlich größere Mengen von Brod auf einmal

[ => Original lesen: 1879 Nr. 47 Seite 2]

bäckt, pflegt letzteres, vorzüglich im Sommer oder bei Aufbewahrung in einem feuchten Keller, leicht schimmelig zu werden. Als erprobtes Mittel gegen diesen Uebelstand empfiehlt sich, das frisch gebackene Brod, sobald es aus dem Ofen gekommen, in einen Mehlsack zu stecken, in dem noch etwas Mehl hängen geblieben, und zwar so, daß die Oberrinden des Brodes aufeinanderliegen. Hiernach bildet man den Sack zu und hängt ihn an einem luftigen Ort frei schwebend auf. Auf diese Weise läßt sich das Brod 4-6 Wochen aufbewahren, ohne trocken zu werden oder auch nur eine Spur von Schimmel anzusetzen. Vor dem Gebrauche bürstet man das Brod mit einer reinen Bürste ab und legt es eine Nacht vorher in den Keller, damit die Rinde wieder geschmeidig wird.
- Wie curirt, so honorirt. Ein Russe, dem alle seine Aerzte in der Heimath nicht haben helfen können, kommt nach Berlin und consultirt einen Homöopathen. Dieser zieht ein Fläschchen hervor und läßt den Gutsbesitzer daran riechen. "Ist ihnen nun wohler?" fragte er. - "Nein." - "Nun dann riechen Sie noch einmal. Jetzt aber?" - "Auch noch nicht". "So dann riechen Sie zum dritten Male und sie sind gesund." Der Russe schüttelte den Kopf und fragte nach der Taxe, die ihm der Homöopath, während er sein Fläschchen sorgfältig verwahrt, mit hundert Rubel angiebt. "Hundert Rubel! Welch eine Summe für dreimal Nichts riechen!" ruft der Russe. - Sie sind aber davon gesund geworden. Gehen sie hinaus, Sie werden sich wohl befinden." - "Gut," sagte der Russe, "sehen Sie diesen schönen Hundert=Rubelschein?" - "Ja." - "Riechen Sie daran!" - "Mein Herr?" - "Riechen Sie noch einmal daran." - "Mein Herr was soll das bedeuten?" - "Riechen Sie zum dritten Male daran." "Sie sind unverschämt?" - "So," sagte nun der Russe, seinerseits den Schein sorgfältig verwahrend, "jetzt gehe ich hinaus und wenn ich draußen bin, dann haben Sie den Schein in der Tasche."


Statuten
des Verschönerungs=Vereins zu Schönberg.

§. 1. Zweck des Vereins ist die Verschönerung der Stadt Schönberg und ihrer Umgebungen.

§. 2. Mitglied des Vereins kann Jeder werden, der den jährlichen Beitrag von 2 M. in vierteljährlichen Raten pränumerando zu zahlen sich verpflichtet. - Auch Damen können dem Verein als zahlende Mitglieder beitreten.

§. 3. Eintritt und Austritt der Mitglieder muß dem Vorstande angemeldet werden.

§. 4. Wer 3 mal den Beitrag nicht bezahlt hat, verliert die Rechte der Mitgliedschaft.

§. 5. Von dem Verein wird ein Vorstand von 5 Mitgliedern auf je 2 Jahre nach relativer Stimmenmehrheit gewählt.

§. 6. Der Vorstand vertheilt unter sich die Functionen des Vorsitzenden, dessen Stellvertreters, des Secretairs und des Kassirers.

§. 7. Der Vorstand beruft alljährlich im Februar eine Versammlung der Mitglieder um Rechnung abzulegen und Vorschläge für demnächst auszuführende Verschönerungen entgegen zu nehmen. - Außerordentliche Versammlungen beruft der Vorstand, so oft es ihm nöthig scheint und auf Antrag von mindestens 15 Mitgliedern.

§. 8. Mit Berücksichtigung der in den Versammlungen ausgesprochenen Wünsche des Vereins verwendet der Vorstand die zur Verfügung stehenden Mittel.

§. 9. Die Mittel des Vereins zu vermehren, kann der Vorstand freiwillige Beiträge von Mitgliedern und Nichtmitgliedern annehmen.

§. 10. Veränderungen der Statuten können nur in den ordentlichen Februarversammlungen mit Zustimmung von 2/3 der anwesenden Mitglieder beschlossen werden. Die bezüglichen Anträge müssen 3 Wochen vor der Versammlung in dem Schönberger Lokalblatt vom Vorstand veröffentlicht werden.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Müllers Heinrich Meyn zu Mannhagen giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 10. d. M. abgehaltene Termins=Protocoll hiemit zu Recht den

Bescheid:

daß unter Vollstreckung der angedroheten Nachtheile die am 10. d. M. nicht erschienenen Meyn'schen Gläubiger als den in diesem Termine Gerichtswegen gemachten Vergleichspropositionen zustimmend angenommen, an die gefaßten Beschlüsse der erschienenen Gläubiger gebunden und mit der Prioritätsdeduction rücksichtlich ihrer Forderungen hindurch ausgeschlossen sein sollen.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 14. Juni 1879.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Subhastation der zu Herrnburg belegenen Büdnerstelle c. p. des Bäckermeisters Schröder daselbst giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 10. d. Mts. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiemit zu Recht den

Bescheid:

daß, unter Vollstreckung der angedroheten Nachtheil, nunmehr alle Diejenigen, welche an das zu verkaufende Grundstück Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeinen, solche aber bis dahin nicht angemeldet haben, von der vorhandenen Subhastationsmasse gänzlich abgewiesen werden; auch werden diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Forderungen angemeldet, aber ihre schriftlichen Beweismittel nicht eingereicht haben, mit den letzteren präcludirt.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 11. Juni 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


In Sachen, betreffend den Concurs über den Nachlaß des verstorbenen Schlossermeisters Böttcher in Schlagsdorf giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 12. d. M. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiermit zu Recht den

Bescheid:

daß nunmehr unter Vollstreckung der ladungsmäßigen Nachtheile, alle Diejenigen, welche an die Böttcher'sche Concursmasse Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeiden, solche aber bis dahin nicht angemeldet haben, von der gegenwärtigen Concursmasse gänzlich abgewiesen werden; auch werden diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Forderungen angemeldet, aber ihre schriftlichen Beweismittel nicht eingereicht haben, mit den letzteren hiemit praecludirt.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 13. Juni 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Auction.

Am 24. und 25 Juni sollen auf dem Hofe Stove von Morgens 10 Uhr an öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

1 Locomobile (8 Pferdekr.) und Zug, 1 Dampfdreschmaschine, 1 viersitzige eleg. Chaise und 1 Omnibus für 10 Personen, beide sehr gut erhalten, 1 Halbchaise, 1 Stuhlwagen, 1 fast neues Pianino, 1 tafelförm. Klavier, 1 feuerfester Geldschrank, divers. Silberzeug und platirte Sachen, 1 hocheleganter Kronleuchter, 2 elegante Spiegel, Sophas, Tische aller Art, Lehn=, Polster= und Rohrstühle, Schränke aller Art, Bettstellen, herrschaftliche= und Leute=Bet=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 47 Seite 3]

ten, Leinenzeug, Federn, Gartenbänke und Tische und dgl. m.

Die zu verkaufenden Gegenstände können schon vom 22. d. M. an besichtigt werden.
Stove, im Juni 1879.

I. A.    A. Kaiser.          


Ersparniß und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.

Die Anstalt ist während des Johannistermins vom

Dienstag den 24. Juni d. J.
bis
Dienstag den 1. Juli d. J.
beide Tage einschließlich,
täglich
von 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 29. Juni d. J.
jedoch nur
von 7 Uhr Morgens bis 10 Uhr Vormittags

geöffnet.

Das Directorium.       


Alle Damen und Herren, welche sich für die Verschönerung unserer Stadt und deren nächster Umgebung interessiren, werden gebeten dem Verschönerungsverein als Mitglieder beizutreten.
In Spehr's Hotel liegt eine Liste zur Anmeldung aus, außerdem nimmt der unterzeichnete Vorstand Anmeldungen an.
Schönberg den 19. Juni 1879.

Steuerrath Grapow, Direktor Dr. Schildt, Senator Heincke, Oberförster Hottelet, Baumeister Rickmann.


Gebrannt. Bruch-Caffee a Pfd. 90 Pf.
Gebrannt. Santos-Caffee a Pfd. 100 Pf.
Gebrannt. fl. Campinos-Caffee a Pfd. 115 Pf.
2 mal wöchentlich frisch geröstet, aus der Dampf=Caffee=Brennerei von C. Retelsdorf=Hamburg, empfehlt

C. J. W. Burmeister.     

Alleinige Niederlage für Schönberg.


Mauersteine, Dachpfannen, Drains, sowie Sandsteintröge, Kalk, Portland Cement und Dachpappe
empfiehlt billigst                                                    
                                                    A. Bartels,
                                                    Ziegeleibesitzer und
                                                    Baumaterialien=Handlung.


Preisermässigung
für Cichorien und Caffee-Ersatzmittel.

Ich sehe mich veranlasst meine Preise für

besten Magdeburger Cichorien und Caffe-Ersatzmittel

zu ermässigen und verkaufe von jetzt ab:
                                                    pro Pack
Cichorien, blau holländ. Ross à 500 g mit 14 Pfennig (Mecklenburg).
do. blau Wappen à 250 g mit 7 Pfennig (Mecklenburg).
do. do. à 100 g mit 3 Pfennig (Mecklenburg).
do. braun Maschinen à 450 g mit 14 Pfennig (Mecklenburg).
Insel-Caffee in rothem Papier mit weissem Umschlage à 125 g mit 4 Pfennig (Mecklenburg).
do. do. à 100 g mit 3 Pfennig (Mecklenburg).
Glanzroth Continent à 200 g mit 8 Pfennig (Mecklenburg).
Blau National à 500 g mit 25 Pfennig (Mecklenburg).
Amerika Caffee-Schrot à 200 g mit 20 Pfennig (Mecklenburg).
Deutsches Kaffee-Mehl à 125 g mit 7 Pfennig (Mecklenburg).
mit 5 % Vergütung bei Entnahme von mindestens 100 Pack und 10 % Vergütung bei Entnahme von Originalfässern (etwa 250 kg) unter Garantie des richtigen Gewichts der Packete und bitte ich das Publikum, welches mich mit meinem Besuche beehren will, genau auf meine Adresse zu achten.

Lübeck. Fünfhausen 33.
                                                    W. Prilloff.


Aufforderung.

Alle, welche außer meinen Hypothekschulden nebst den dazu gehörigen, fälligen und rückständigen Zinsen Forderungen an mich haben, werden hiermit aufgefordert, solche innerhalb vierzehn Tagen bei den Herren Hauswirth Kröger und Mühlenpächter Creutzfeldt, beide in Lockwisch, einzureichen und zugleich fordere ich auch Diejenigen auf, welche mir noch Schulden, diese ihre Schuld in derselben Frist an die obengenannten Herren Kröger und Creutzfeldt einzahlen zu wollen.
Lockwisch den 16. Juni 1879.

H. Oldörp, Schulze.       


Am Montag den 9. Juni, hat sich auf meinem Wagen 1 Stück Leinen und 1 Stück Zeug angefunden. Der sich ausweisende Eigenthümer kann dasselbe gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten bei

Hauswirth Hans Mustin, Schlagresdorf.       


Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an die Kaiser'schen Erben zu Stove zu haben vermeinen, werden gebeten, dieselben bis zum 22. d. M. bei dem Unterzeichneten einzureichen.
Stove den 13. Juni 1879.

Al. Kaiser.       


Wegen Abbruch eines Hauses sollen 2 Kachelöfen sofort billig verkauft werden. Näheres bei

H. Sievers.         
Töpfermeister.       


Auf Hof=Menzendorf sind

2 Tagelöhnerwohnungen

frei, eine für einen tüchtigen Vorarbeiter auf Deputatlohn.


Einladung zum
Scheibenschießen
am Sonntag den 22. und 23. Juni

ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M., worauf nur ein Gewinn fällt.
Der Ball findet am Sonntag statt, wozu ergebenst einladet

A. Reimers.          
in Schlagsdorf.       


Einladung zum
Scheibenschießen
nach Gewinnen
am 22. und 23. Juni

Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M., worauf nur ein Gewinn fallen kann.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.
Hierzu ladet ergebenst ein

Tretow=Demern.       


Am 22. und 23. Juni findet bei mir ein
Scheibenschießen
nach Gewinnen statt,
wozu freundlichst einladet                                     
Zarnewenz.                                                     Wwe. Grevesmühl.


Allg. Scheibenschießen
und Tanzmusik
am 29. und 30. Juni
wozu ergebenst einladet                          
Schlutup.                                                     P. Lohse.


Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau,

unübertrefflich gegen Schnupfen, Katarrh, Grippe, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Kitzel und Kratzen im Halse, sowie in größeren Gaben gegen Verstopfung, ist in Schönberg allein echt zu haben bei Buchbinder C. Sievers.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 47 Seite 4]

Zu unserem am Montag den 14. und Dienstag den 15. Juli d. Jahres stattfindenden

Königschuß

laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflichst wie ergebenst ein.

Tombola=Loose à 30 Pfennig

sind bei uns zu haben.

Schönberg.
Der Vorstand der Schützenzunft.
F. Baer.             Joh. Greiff.


Wieder sind von hoher Staats=Regierung
9 Millionen 262,000 Reichsmark

dazu bestimmt, um in den nächsten Monaten durch Verloosung in sieben Abtheilungen vertheilt zu werden. 46,000 Nummern erhalten sicher, im glücklichstem Fall:

1 Prämie und gewinn von 450,000 Reichsmark sonst aber:
    1 Gewinn 300,000 Mark.
    1 Gewinn 150,000 Mark.
    1 Gewinn 100,000 Mark.
    1 Gewinn 75,000 Mark.
    2 Gewinne a 50,000 Mark.
    1 Gewinn 40,000 Mark.
    6 Gewinn 30,000 Mark.
    1 Gewinn 25,000 M.
    2 Gewinne a 20,000 M.
  12 Gewinne a 15,000 M.
    1 Gewinn 12,000 M.
  22 Gewinne a 10,000 M.
    2 Gewinne a 8,000 M.
    4 Gewinne a 6,000 M.
  61 Gewinne a 5,000 M.
    6 Gewinne a 4,000 M.
108 Gewinne a 3,000 M.
263 gewinne a 2,000 M.
  6 Gewinne a 1200 M.
517 Gewinne a 1000 M.
848 Gewinne a 500 M.
Für die unparteiliche Vertheilung und pünktliche Auszahlung des ganzen Capitals von 9,262,000 Mk. hat der Staat die Garantie übernommen. Die Ziehung der Nummern und Gewinne geschieht durch zwei Waisenknaben unter steter Aufsicht einer dazu eingesetzten obrigkeitlichen Behörde im öffentlichen Saal wozu der Eintritt Jedem frei gestattet ist. Nach geschehener Ziehung werden die Nummern und die Gewinne noch mal auf das Genaueste revidirt, reihenfolgend geordnet und dann die, unter Aufsicht in der Staatsdruckerei gedruckten, amtlich gestempelten Gewinn=Ziehungs=Listen ausgegeben. Man verwechsele diese Prämien=Verloosung nicht mit den vielen Privat=Lotterien, auch bitte ich, mich nicht etwa mit jenen Loose=Händlern zu verwechseln, vor welchen in den Zeitungen gewarnt wird. Ich stehe mit der hohen Behörde in direkter Verbindung und kann jeder, der sich an mich wendet, der reellsten und pünktlichsten Bedienung versichert sein. Auch bei der vor Kurzem beendeten Capital=Verloosung hatte ich wieder das Vergnügen, sowohl hier am Platze wie nach entfernten Orten viele der größten Gewinne auszuzahlen; für meine gewissenhafte Handlungsweise erhielt ich eine Menge Dankschreiben. Meiner strengen Redlichkeit habe ich es auch wohl zu danken, daß meine Loose zum größten Theil im Voraus feste Abnehmer haben. Man mache daher die Bestellung sofort, zumal schon am

17. Juli 1879 die erste Ziehung

beginnt und über die voraus bestimmte Zahl, den Gesetzen nach keine Loose nachgeliefert werden. Um Jedem die Betheiligung nach seinen Verhältnissen zu ermöglichen, ist von hoher Regierung der Preis für diese 1. Ziehung in humanster Weise

für ein ganzes Original=Loos zu 16 Mark
für ein halbes Original=Loos zu 8 Mark
für ein viertel Original=Loos zu 4 Mark
für ein achtel   Original=Loos zu 2 Mark

festgestellt und versende ich zu diesem Preise die mit dem Staatswappen und meinem Namensstempel versehenen Loose gegen Einsendung des Betrages durch Postanweisung oder Brief, oder auf Wunsch auch gegen Postvorschuß, mit amtlichem Prospect oder Plan, nach allen Gegenden. Es werden nur Gewinne gezogen, und sende ich nach der Ziehung die amtlich gestempelte Gewinn=Ziehungs=Liste, sowie die Gewinngelder prompt und verschwiegen. Gesang=, Turn=, Schützen= und anderen Vereinen, auch Clubs und Spielgesellschaften, kann ich noch mit Partien in beliebiger Theilung dienen, wenn mir die Aufträge baldigst zugehen. Hiesige Firmen, wie hohe Behörde selbst können die beste Auskunft über mich ertheilen.
Man wende sich stets nur direkt an den

Haupt=Collecteur Carl hemme in Braunschweig.
Bohlweg 7, gegenüber dem Herzoglichen Residenzschloß

NB. Wer es unterläßt, dem Glücke ein Fensterchen zu öffnen, hat es oft sich selbst zuzuschreiben, daß er trotz aller Mühen und Arbeiten nie auf den Standpunkt des Wohlergehens gelangt, wohin ihn ein derartiger Versuch so schnell erheben kann.


Am 29. und 30. Juni findet bei mir ein
Scheibenschießen
nach Gewinnen statt.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.
Am 30. Juni Tanzmusik. Wozu ich hierdurch zu zahlreichem Besuche freundlichst einlade                                                    
Carlow.                                                     W. Creutzfeldt.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren: D. 29. Mai dem Hauswirth Jochen Voß zu Wahlsdorf ein S. - D. 30. eine unehel. T. zu B.=Resdorf. - D. 27. dem Schneider W. Maaß zu Schönberg ein S. -D. 1. Juni dem Arbtsm. Jochen Kähler zu Hof=Menzendorf eine T., geboren zu Schönberg. - D. 30. Mai dem Kiepenmacher Harms zu Schönberg eine Tochter. - D. 7. Juni dem Lehrer Boye zu Lindow ein S. - D. 4. Juni dem Arbtsm. Johann Voß zu Kl. Siemz eine T. - D. 10. Juni eine unehel. T. zu Petersberg. - D. 14. Juni der Arbtsm. J. P. Bade zu Schönberg eine T. - D. 14. Juni dem Bahnwärter Kahl zu Lockwisch ein S. - D. 11. Juni dem Zimmergesellen Behncke zu Schönberg eine T.

Gestorben: D. 3. Juni Johann Heinrich Runge, Rademacher zu Rabensdorf, 29 J. 10 M. a. - D. 5. Juni Catharina Elisabeth Ollrogge, geb. Timcke, Büdnerwittwe zu Resdorf 77 Jahre a. - D. 7. Juni Catharine Elisabeth Peters geb. Jahnke, Arbeitsmannswittwe zu Schönberg, 87 Jahre 5 Mon. a. - D. 15. Juni Hans Heinrich Schleuß Hauswirth zu Lockwisch, 50 Jahre 5 Mon. alt.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 22. Juni.

Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Langbein.
Präsentation desselben: Probst Rußwurm.
Einführung des Ackerbürgers P. Burmeister als Kirchenjurat: Probst Rußwurm.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 17).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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