No. 41
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Mai
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1879 Nr. 41 Seite 1]

Der Sieg der nationalen Arbeit.

[] Mit der Annahme des Getreidezolls nach dem Satze der Regierungsvorlage ist die Sache Schutzzoll wider Freibeuterthum zu Gunsten des ersteren entschieden, was nun noch kommt, sind im Grunde nur untergeordnete Plänkeleien ohne grundlegende Bedeutung. Wir wollen national sein; wie wir eine deutsche Kunst, deutsche Literatur, deutsche Sitte, deutsche Münze haben, so hat sich jetzt auch die weit überwiegende Mehrheit des deutschen Reichstages auf den Standpunkt einer deutschen Wirthschaftsreform gestellt, welche der nationalen Arbeit zunächst die deutschen Märkte sichert. Und so tief einschneidend ist diese Wandlung auch für unsere politischen Verhältnisse, daß durch sie die alten Parteien zersetzt und neue Parteibildungen geschaffen werden. Dem Rücktritt des ersten Präsidenten des Reichstags ist auch der des zweiten, des Freiherrn v. Stauffenberg (nat.=lib.) gefolgt. An der Stelle, die bisher ein großstädtischer Oberbürgermeister und Advokat einnahm, sitzt nun ein Großgrundbesitzer und anstelle des nationalliberalen Freiherrn ein ultramontaner. Diese äußere Wandlung entspricht nur der inneren Strömung.
Der ganze Troß des Freihändlerthums hat sich unter den Mantel des Liberalismus gesteckt, weil dieser beim größten Theil des Volkes in gutem Ansehen stand. Es sind verzweifelt wenig Liberale freigeblieben von der Verstrickung der wirthschaftlichen und politischen "Freiheit". Was heißt "Freiheit"? Möglichste Unabhängigkeit vom Willen und der Macht Anderer! Diese Freiheit soll der gesammten deutschen Arbeit, sowohl der industriellen, wie der landwirthschaftlichen gewahrt werden, indem man durch Zölle die Grenzen gegen die Concurrenz fremder Erzeugnisse möglichst verschließt. Diese Logik ist so einfach und natürlich, daß man sich billig wundern muß, wie sich ihr ein großer Theil der Liberalen verschließen konnte. Daß er es aber that, ist ein schreiender Widerspruch in seinem Princip und an diesem Widerspruch geht der Liberalismus zu Grunde. Denn der dissentirende Theil der Liberalen, derjenige, der bei seinem schweren Irrthum hartnäckig beharrt, wird Himmel und Erde in Bewegung setzen, um seinen Wählern plausibel zu machen, daß die Abhängigkeit der deutschen Marktpreise von der Concurrenz des Auslandes das Ideal wirthschaftlicher Freiheit sei; selbst wenn das eigene Vaterland durch das billige Kaufen vollständig verarmt, sei doch wenigstens das Princip der Freiheit gerettet. Die kühler denkenden Liberalen dagegen (es sind ihrer im Reichstage etwa 44 Mann) werden jetzt schon zu "Reactionären" gestempelt und ihnen wird von ihren bisherigen Fractions=Genossen der Boden in der Wählerschaft zu entziehen versucht.
Von Seiten der Freihändler wurde behauptet, die Kornzölle schüfen einen künstlichen Zwiespalt zwischen Stadt und Land. Sehen wir einmal zu, wer diesen Zwiespalt hervorruft. Der Reichstag soll nach Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit entscheiden, nicht nach einseitigen Interessen. Die liberalen Freihändler dagegen rufen einen Städtetag zusammen, in dem nur Städte mit über 10,000 Einwohner, d. h. solche, bei denen Landwirthschaft keine Rolle mehr spielt, vertreten sind und enthüllen als Zweck dieses Tages, nachdem mehrere Resolutionen angekommen waren, die Gründung einer großen liberalen Partei, die man noch dazu gleichzeitig als Anti=Korn=Liga charakterisirte! Das zeigt aller Welt sehr deutlich, wer den Zwiespalt hervorrief und auf Grund welchen gefährlichen Irrthums dieser Zwiespalt hervorgerufen worden ist.
Unabhängigkeit vom Auslande - das ist eins der als erstrebenswerth anerkannten Ziele der neuen Wirthschaftsreform. Für diese Unabhängigkeit, auch wegen ihrer politischen Bedeutung giebt es Gründe, die sich nicht vom Bundesrathstische des Reichstages, auch nicht von der Rednertribüne daselbst aus verkünden lassen und die dennoch für Jeden, der einen einigermaßen klaren Blick für die Weltlage hat, recht einleuchtend sind. Auf einen derselben, der hundert Gegengründe aufwiegt, wollen wir hier eingehen. Die Hauptzufuhr fremden Getreides nach Deutschland kommt aus Rußland. Bei der Billigkeit des russischen Getreides und bei der dadurch erwachsenden Concurrenz lohnt die deutsche Landwirthschaft nur sehr schlecht und geht immer mehr zurück; wir empfangen von Rußland 1872 etwa 4 1/2 Mill. Centner Roggen, 1873 gegen 10 Mill., 1874 etwa 13 1/2 Mill.; seitdem hat der Import sich stetig gesteigert. Wir leben mit Rußland in Frieden und Freundschaft; Kaiser Wilhelm und der Czar sind intim befreundet. Wer kann aber dafür gut sagen, wie sich dieses Verhältniß gestaltet, wenn Alexander die Augen für immer schließt? Man kennt die deutschgegnerische Gesinnung des Czarewitsch, die sich erst in diesen Tagen wieder in so markanter Weise geäußert hat. Wie denn nun, wenn wir - was der Himmel verhüten möge - in einen Krieg mit Rußland geriethen, wenn uns die russische Kornzufuhr abgeschnitten, wenn unsere ruinirte Landwirthschaft dann nicht genug producirt, um den Inlandsbedarf zu decken? Was wäre, so fragen wir, die Folge einer solchen Handelsfreiheit? Eine Hungersnoth mit all ihren Schrecke, und die Konsequenzen davon? - - Wir wollen diese nothwendigen Schlüsse nicht ziehen, die Gedanken nicht ausdenken . . . . aber wir wollen uns freuen, daß der nationale Gedanke auch auf wirthschaftlichem Gebiete feste Wurzel gefaßt hat und zum Siege gekommen ist.


Politische Rundschau.

Deutschland. Kaiser Wilhelm hält jetzt fast täglich in der Umgegend von Berlin Truppenbesichtigungen ab.
Bezüglich der goldenen Hochzeitsfeier hat der Kaiser den Wunsch zu erkennen gegeben, daß, da die Feier sich nur in den Grenzen eines Familienfestes bewegen Soll, die etwa aus den Provinzen in Berlin erscheinenden Deputationen aus nicht mehr als je zehn bis zwölf Personen bestehen mögen.
Die Kaiserin Augusta, die sich gegenwärtig zum

[ => Original lesen: 1879 Nr. 41 Seite 2]

Besuch am englischen Hofe befindet, wird im Laufe dieser Woche nach Berlin zurückkehren.
Ebenso trifft der Kronprinz am Mittwoch von seiner Kur in Kissingen wieder in Berlin ein.
Der Prinz von Battenberg ist in Berlin eingetroffen.
Dem Beispiel des ersten Präsidenten des Reichstages ist nun auch der erste Vicepräsident Freiherr Schenck von Stauffenberg gefolgt, indem er ebenfalls aus Gesundheitsrücksichten seine Stellung niederlegte. An seiner Statt wurde der ultramontane Freiherr zu Frankenstein gewählt, wobei die liberalen Fractionen sich der Abstimmung enthielten.
Die Reichstagssitzung vom Freitag brachte die Berathung der Getreidezölle zu Ende und nahm die Position nach der Regierungsvorlage an. Ein Unterantrag, den Zoll auf 1 Mark zu normiren, fiel mit 161 gegen 173 Stimmen. Zu der Mehrheit der für die Regierungsvorlage Stimmenden gehören auch 36 nationalliberale Abgeordnete, ferner die Minister Falk und Friedenthal, sowie die Abgeordneten Windthorst und beide Reichensperger.
Das Urtheil in Sachen des "Großer Kurfürst" soll, wie die "Kreuz=Ztg." mittheilt, freisprechend oder doch so milde ausgefallen sein, daß höheren Orts, wie bereits gemeldet, ein neues Kriegsgericht befohlen worden ist.
Die inneren Fragen und Parteikrisen überragen an Bedeutung die auswärtigen Angelegenheiten des Reiches so sehr, daß es sich kaum der Mühe lohnt, von den letzteren zu reden. In Wirklichkeit ist das Engagement nach außen hin auch nirgends besonders stark. Der Friede mit Rom liegt nach immer im Stadium der Vorverhandlungen; in der griechischen Frage nimmt Deutschland eine zurückhaltende Stellung ein, da unsere Regierung einerseits zwar großen Werth auf die baldige Lösung legt, andererseits aber keineswegs die Schwierigkeiten verkennt, die der Lösung auf Grund des Berliner Vertrages entgegenstehen; von der Samoa=Inseln sind noch keine weiteren Nachrichten eingetroffen, außer daß Nordamerika ein Kriegsschiff zum Schutze seiner etwa bedrohten Interessen nach jener Inselgruppe entsandt hat; die Intervention in der ägyptischen Angelegenheit hat noch keinerlei Bestätigung gefunden und bezüglich der durch den südamerikanischen Krieg geschädigten Interessen hat die Regierung hochofficiös zu verstehen gegeben, daß sie sich nicht einmischen wolle und die deutschen Kaufleute sich selber genügend schützen könnten, wenn sie ihre Waaren rechtzeitig aus Orten entfernten, denen ein feindliches Bombardement droht.
Rußland. General Gurko hat seit dem Antritt seines Generalgouverneurpostens über 20,000 paßlose Personen aus Petersburg ausweisen lassen. - Ein eigenthümlicher Streit soll zwischen dem Czaren und seinem Sohne entstanden sein, der auf die deutschgegnerischen Gesinnungen des Großfürsten=Thronfolgers ein helles Streiflicht wirft. Der Kaiser hatte den Wunsch geäußert, der Thronfolger möchte ihn zur goldenen Hochzeitsfeier des deutschen Kaiserpaars nach Berlin geleiten; der Czarewitsch lehnte dies aber bestimmt ab, selbst dann noch als der kaiserliche Vater diesem Wunsch die Form eines Befehls gab. Es soll dabei zu sehr heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein. Dem Adjutanten, der dem Czarewitsch den betr. Befehl überbrachte und der andeutete, daß eine Weigerung den ohnehin schon leidenden Czaren aufs Krankenbett werfen würde, entgegnete angeblich der Thronfolger: "Schließlich ist es besser, daß der Kaiser auf dem Krankenbett liege, als Rußland."


- Zu den Specialausstellungen dieses Jahres wird vom 7. Juli bis 31. August auch eine in Dresden kommen, welche alle für die Jugend bestimmten Erzeugnisse der Kunst, Wissenschaft und Industrie vertreten soll. Lehrmittel und Jugendschriften, Spielwaaren und Bedürfnisse der Kinderstube werden sich dort vereinigt finden, in letzterer Beziehung wird die Ausstellung gewiß nicht minder Anklang finden, als 1873 auf der Wiener Ausstellung der vielbesuchte "Pavillon des kleinem Kindes."
- Die bairische Armee nähert sich immer den übrigen deutschen Truppen, nach dem Herbstmanöver werden die Officiere und Feldwebel den bisherigen Säbel ab= und den Degen anlegen.
- Wie durch das neue Entphosphorirungsverfahren für Roheisen die gesammte Stahlindustrie in neue Bahnen gelenkt werden wird, so ist mit der Erfindung des Hydromotors des Dr. Fleischer in Kiel die Entwicklung der Dampfschiffahrt in eine neue Zeit getreten. Diese Erfindung hat den Zweck, Schiffe ohne Dampfmaschinen, Räder oder Schrauben zu treiben und ohne Anwendung des Ruders zu steuern. Die Kraft, welche in dem neuen Apparate zur Wirkung kommt, ist nichts anderes als die hydraulische Reaction, welche hier auf einfache Weise, nämlich durch direkten Druck des Dampfes auf Wasser, erzeugt wird. Die Erfindung ist für alle Länder patentirt, hat sich nach dem Urtheile sachkundiger Fachmänner praktisch vollständig bewährt und wird durch die neugebildete Firma: "Fleischers Patent=Hydromotor Compagnie" in Kiel bereits der allgemeinen Anwendung zugeführt.
- (Tod durch eine Stahlfeder.) Dieser Tage ist Herr Franz Mötz, Pfarrer in Puchkirchen gestorben und zwar unter Umständen, die in die Oeffentlichkeit gebracht zu werden verdienen. Der Pfarrer hatte nämlich die Gewohnheit, die Stahlfedern mit der Spitze nach oben in das Schreibzeug zu stecken. Vor einiger Zeit stach er sich zufällig, als er ein Buch neben dem Schreibzeug niederlegen wollte, mit der aus dem Schreibzeuge herausstehenden rostigen Stahlfeder anscheinend unbedeutend in die Hand, so daß man den Stich kaum bemerkte. Schon am folgenden Tage erkrankte der Pfarrer und der Arzt constatirte Blutvergiftung. Am dritten Tage war Hand und Arm bis zur Schulter riesig aufgeschwollen und nach achtwöchentlichen Leiden trat der Tod ein.
- In hellen Haufen Strömen die Wiener nach dem Hofgarten in Schönbrunn. Da ist nämlich 150 Nachtigallen die Freiheit gegeben worden, die ein Ungar zum Verkauf dort eingeschmuggelt hatte.
- Kaufmännischer Stil. Einem Berliner Bankierhause wurde neulich der Eingang seines letzten Schreibens an ein auswärtiges Haus von diesem mit den Worten angezeigt: "Wir confirmiren Ihr werthes Jüngstes."
- Berlin versorgt sich. In den Weinkellern Berlins herrscht augenblicklich reges Leben. Täglich kommen für Millionen von Mark Weine aus Frankreich, da man nach Kräften die Zeit bis zur Zollsperre der Grenzen benützt, um so viel Wein als irgend zollfrei einzuführen. Der Besitzer eines großen Restaurants hat in diesen Tagen nicht weniger als Hunderttausend Flaschen Champagner - einen Einkaufspreis von ca. einer halben Million Mark repräsentirend - aus Rheims und Epernay empfangen.
Da der Zoll pro Flasche Sekt 75 Pfennig (Mecklenburg) betragen wird, spart er auf solche Weise das hübsche Sümmchen von 75,000 Mark Zoll.
- Trotz der schlechten Zeiten für reisende Handwerksburschen scheint manchem unter ihnen der gute Humor nicht abhanden gekommen zu sein, wie nachfolgender Fall beweist. Vor wenigen Tagen trat in dem Badeorte Fr . . . . . ein solch' fechtender Bursche in einen Laden und wurde nach seinem Gewerbe gefragt, "Naturfärber" antwortete er. Nach Einsicht der Papiere wurde ihm entgegnet, er sei ja Brauer. Und auch Färber, war die Antwort, denn ich färbe das Wasser braun.
- Ein reicher Bauer in Gaisach lebte in 10jähriger kinderloser, aber glücklicher Ehe und hatte endlich die Freude, einem Erben entgegen zu sehen. Im Wirthshaus aber wurde er so gehänselt und wüthend gemacht, daß er in blinder Eifersucht heimstürmte und seine Frau erschoß.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über den Nachlaß des zu Lüdersdorf verstorbenen Halbhufners und Zieglermeisters August Winkenwerder wird hiermit öffentlich gemeinkundig gemacht, daß in dem Termine am 16. d. M. der Präclusivbescheid sofort zu Protokoll erlassen und publicirt ist.
Schönberg, den 19. Mai 1879.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 41 Seite 3]

In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg vor dem Siemzer Thore belegenen Gartens des Schmiedemeisters W. Kühn allhier steht zur Erklärung der Gläubiger über die Liquidate ein Termin auf

Sonnabend den 14. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Subhastationsgerichte an, zu welchem die interessirenden Kühn'schen Gläubiger unter dem Nachtheil der Aberkennung der Liquidate hiemit geladen werden.
Schönberg, den 18. Mai 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Subhastation der zu Schwanbeck belegenen Käthnerstelle mit Ziegelei des Zieglermeisters Johann Homberg daselbst wird der auf

Dienstag den 10. Juni d. J.,
Mittags 12 Uhr,

anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hiedurch in Erinnerung gebracht, daß in dem Verkaufstermine am 17. d. M. ein Gebot nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 19. Mai 1879.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Subhastation der zu Schwanbeck belegten Käthnerstelle c. p. des Zieglermeisters Johann Homberg daselbst giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 17. d Mts abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiedurch den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche an das zu verkaufende Grundstück Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeinen, solche aber bis dahin nicht angemeldet haben, von der vorhandenen Subhastationsmasse gänzlich abgewiesen werden, auch werden diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Forderungen angemeldet, aber ihre schriftlichen Beweismittel nicht eingereicht haben, mit den letzteren präcludirt.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 19. Mai 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


In Sachen, betreffend den Concurs über das Vermögen des Müllers Heinrich Meyn zu Mannhagen giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 17. d. M. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche an die Müller Meyn'sche Concursmasse Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeinen, solche aber bis dahin nicht angemeldet haben, von der gegenwärtigen Concursmasse gänzlich abgewiesen werden; auch werden diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Forderungen angemeldet, aber ihre schriftlichen Beweismittel nicht eingereicht haben, mit den letzteren hiemit praecludirt.

Von Rechts Wegen.

Schönberg,. den 19. Mai 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Auction.

Am Dienstag den 3. Juni d. J. von Morgens 9 Uhr an sollen im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg die nachgenannten Gegenstände als namentlich:

eine große Partie Zimmer=Geräthschaften, worunter 1 Hobelbank, verschiedene Sägen, Bohrer, Stemmeisen, Aexte, Beile, Hämmer, etc., ferner Männer= und Frauen=Kleidungsstücke, flächsen und heeden Leinen, verschiedenes Haus=, Stuben=, Küchen= und Gartengeräth und was sich sonst noch vorfindet,
in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden.

Staffeldt, Landreiter.       


Die auf den 31. Mai ds. Js. im Hause des Käthners Krützmann zu Ziethen angesetzte Auction findet nicht statt.
Schlagsdorf, den 25. Mai 1879.

Krüger Landreiter.       


Ersparniß- & Vorschuß-Anstalt

Die Zinsen, welche zu Johannis d. J. auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien fällig sind, werden bereits am

Dienstag den 3. Juni d. J.,
Mittwoch den 4. Juni d. J.,
Donnerstag den 5. Juni d. J.,
und
Freitag den 6. Juni d. J.
von 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags

im Geschäftslokale der Anstalt ausgezahlt.

Das Directorium.       


Den geehrten Bewohnern Carlows und Umgegend die ergebene Anzeige daß ich hierselbst am heutigen Tage

eine Fein- & Grobbäckerei

eröffnet habe und bitte, indem ich stets prompte u. reelle Bedienung verspreche, um geneigten Zuspruch.
Carlow, den 25. Mai 1879.

J. Krellenberg.       

NB. Hausbäckerei findet Dienstags, Donnerstags und Sonnabend statt.

D. O.       


Ein alter einspänniger Wagen, als Milchwagen leicht herzustellen, steht billig zu Kauf bei

H. Teege,               
in Boitin=Resdorf.       


Tapeten, Borden u. Rouleaux

in den neuesten, geschmackvollsten Mustern, zu billigen Preisen
empfiehlt
Schönberg, den 21. Mai 1879.

L. Creutzfeldt,       
Glasermeister.           


Einrahmung von Bildern und Spiegeln, sowie Gardinenstangen und Rosetten
empfiehlt                                                    
                                                    L. Creutzfeldt.
Glasermeister.


Unterzeichneter empfiehlt sich als Besitzer des früher Webermeister Kähler'schen Geschäfts zum

Wollekratzen und spinnen, sowie zum Zeugmachen
bei reeller und guter Bedienung.                          
                                                    J. Voss, Tuchmachermeister,
                                                    am Kirchhof Nr. 132.


Erstes Gesangfest
des
Maurine=Sängerbundes
zu
Carlow am 6. Juni 1879
Um zahlreichen Besuch bittet                          
                                                    Das Fest=Comite.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 41 Seite 4]

Als anerkannt bestes Mast= und Milchfutter offeriren wir

neues frisches Palm=Kuchenmehl

mit ca. 18 % Proteinstoffen, ca. 35 % Kohlehydraten und ca. 5 % Fett

mit 4,50 Mark pro Centner

ab Berlin, exclusive Säcke, die zum Transport geliehen werden, bei Entnahme von mindestens 100 Ctr. (die Eisenbahntarife für 200 Centner sind am günstigsten).
Da Palmmehl stets trocken und darin über 90 % verdauliche Stoffe enthalten sind, so ist es das billigste Kraftfutter.
Ueber Eisenbahnfrachten von Berlin nach allen Stationen geben gerne Auskunft; sowie wir auch auf Wunsch ausführlicher über dies anerkannt gute, gesunde und nahrhafte Futtermittel berichten.
Fabrik: Moabit, Kaiserin Augusta=Allee 7.

                          Palmkern= und Cocos=Oel=Fabrik
                          Rengert & Co.,
                                                    Berlin, C. Linienstraße Nr. 81.


Man biete dem Glücke die Hand.
400,000 RM.

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 44,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000, speciell aber
         1 Gewinn a M. 250,000
         1 Gewinn a M. 150,000
         1 Gewinn a M. 100,000
         1 Gewinn a M. 60,000
         1 Gewinn a M. 50,000
         2 Gewinne a M. 40,000
         2 Gewinne a M. 30,000
         5 Gewinne a M. 25,000
         2 Gewinne a M. 20,000
       12 Gewinne a M. 15,000
         1 Gewinn a M. 12,000
       24 Gewinne a M. 10,000
         5 Gewinne a M. 8000
       54 Gewinne a M. 5000
       71 Gewinne a M. 3000
     217 Gewinne a M. 2000
     531 Gewinne a M. 1000
     673 Gewinne a M. 500
     950 Gewinne a M. 300
24,700 Gewinne a M. 138
                          etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Die nächste erste Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich festgestellt und findet

schon am 11. und 12. Juni statt

und kostet hierzu
                  1 ganzes Original-Loos nur M. 6
                  1 halbes Original-Loos nur M. 3
                  1 viertel Original-Loos nur M. 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfallt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendung oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.       


In voriger Woche ist bei mir ein kleiner gelber Hund zugelaufen, den derEigenthümer gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann.

Klempnermeister Lenschow.       


Gebrannt. Bruch-Caffee a Pfd. 90 Pf.
Gebrannt. Santos-Caffee a Pfd. 100 Pf.
Gebrannt. fl. Campinos-Caffee a Pfd. 115 Pf.
2 mal wöchentlich frisch geröstet, aus der Dampf=Caffee=Brennerei von C. Retelsdorf=Hamburg, empfehlt

C. J. W. Burmeister.     


Zu verkaufen
2,000 Pfund Heu
                                                    J. Kibbel.


Am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein

Scheibenschießen
nach Gewinnen

stattfinden, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hiedurch ergebenst einlade.
Büchsen, Blei und Pulver wird von mir geliefert, auf einen Satz von 3 Schüssen, der 1 M. kostet, fällt nur ein Gewinn.

Gastwirth Jabs Schlagresdorf.       


Am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu ich ergebenst einlade.
Büchsen, Blei und Pulver wird von mir geliefert.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.

Selmsdorf.                                                     Sterly.


Am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu ich hierdurch zu zahlreichem Besuche freundlichst einlade.
1 Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.

Am Dienstag Tanzmusik.
                                                    Gastwirth Michaelsen.
Selmsdorf.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 12 und 13).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD