No. 33
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. April
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 33 Seite 1]

Ueber die landwirthschaftlichen Zollsätze des neuen Tarifs.

Getreidezölle: 50 Pfennig (Mecklenburg). für den Ctr. Weizen etc., 25 Pfennig (Mecklenburg). für den Ctr. Roggen etc., 15 Pfennig (Mecklenburg). für den Ctr. Rapps etc.
Ohne die beabsichtigte und bereits in Fluß gekommene Regelung des gesammten Gütertarifwesens helfen diese Zollsätze der deutschen Landwirthschaft direct sehr wenig, denn Rußland, Frankreich und Ungarn produciren bei günstigeren klimatischen Bodenverhältnissen den Centner Getreide um vieles billiger als der auf die Einfuhr gelegte niedrige Zoll beträgt und würden durch die von den Eisenbahnen bisher gewährten Fracht=Vergünstigungen (Differenzialtarife) nach wie vor das deutsche Getreide von seinem eignen Markte verdrängen; mit Abstellung dieses jetzt allgemein erkannten Unfuges, mit Regulierung der Gütertarife sind die obigen Zollsätze jedenfalls schon als Einnahmequelle für das Reich dankend zu acceptiren.
Viehzölle: Pferde pro Stück 10 Mark, Stiere und Kühe pr. Stück 6 M., Ochsen pr. Stück 20 M., Schafvieh pr. Stück 1 M, Schweine pr. Stück 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
Die Zollsätze werden entschieden einen wirksamen Schutz gegen die übermächtige Concurrenz des Auslandes, besonders aber der neuen Welt, abgeben und sind um so freudiger zu begrüßen, als die deutsche Landwirthschaft bisher das Vergnügen hatte, die ungehinderte Einfuhr des Auslandes in Gestalt von Lungenseuche, Rinderpest und den für die gezahltem Entschädigungen erhobenen Abgaben von ihrer angenehmsten Seite kennen lernen.
Fleisch: Wild. Geflügel pr. Ctr. 6 M., Butter und Käse pr. Ctr. 10 M., Schmalz und Fett pr. Ctr. 5 M., Eier pr. Ctr. 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
Auch diese Sätze, besonders diejenigen auf Fleisch und Butter, dürfen zum Schutz der heimischen Production ausreichen. Während man aber auf diese dankenswerthe Weise für die Concurrenzfähigkeit der Molkerei=Produkte gesorgt und damit eine Prämie für die Rindviehzucht geschaffen hat, geht leider der Schafzüchter allein leer aus. Die australische Wolle geht nach wie vor zollfrei ein! Die Gründe für diese absolute Zollfreiheit der Wolle sind nicht recht ersichtlich, denn der ungeheure Rückgang der deutschen Schafhaltung, entstanden durch fremde Einfuhr und die hierdurch bedingten niedrigen Wollpreise wird durch diese Maßregel erst recht beschleunigt; außerdem trifft aber dieser Mangel eines Schutzes vor allem die ärmsten Gegenden Deutschlands (die Rhön, das sächsische Erzgebirge, Fichtelgebirge, Thüringer Wald), denen ihre klimatische Lage eine jede intensive Viehhaltung verbietet und für die das Schaf, dieses genügsamste aller Hausthiere, in Wirklichkeit der Ernährer ihrer dürftigen Felder ist, ganz besonders hart. Der Bundesrath hat bekanntlich den beinahe vergessenen "Dachschiefer" durch einen Schutzzoll beglückt; hoffen wir daher, daß der Reichstag noch in letzter Stunde sich des guten, treuen Wollträgers mit dem "goldenen Fuße" erinnert.


Politische Rundschau.

Deutschland. Zu der bevorstehenden goldenen Hochzeit des Kaiserpaares wird auch eine großartige Musik=Ovation beabsichtigt, die dem hohen Jubelpaare in der frühen Morgenstunde seitens berliner Gesangvereine, in Verbindung mit Deputationen von Gesangvereinen der gesammten Provinz Brandenburg, dargebracht werden soll und bei welcher auch große Militairmusik mitwirken soll.
Die ärztliche Commission, welche zur Erforschung der Pestkrankheit nach Rußland gesandt war, ist in die Heimath zurückgekehrt. Die deutschen Mitglieder treten noch in dieser Woche zusammen, um ihre an Ort und Stelle gemachten Beobachtungen in einem Generalbericht an den Reichskanzler zusammen zu stellen.
Mit Rücksicht auf den Widerstand gegen die landwirthschaftlichen Zölle hat der Reichskanzler, wie der "Wes.=Ztg." telegraphirt wird, erklärt, eine Revision des Zolltarifs ohne Schutz für landwirthschaftliche Producte sei für ihn unannehmbar.
Oesterreich. Anläßlich seiner Silberhochzeitfeier hat der Kaiser eine Amnestie erlassen, die 377 Personen in Oesterreich, 212 in Ungarn umfaßt. Die von diesem Akt Betroffenen wurden am Donnerstag in Freiheit gesetzt; die Amnestie erstreckt sich sowohl auf politische, wie auf gemeine Verbrecher. Ferner wurden sämmtliche Marine=Deserteure begnadigt. Die Armen Wiens wurden mit einer Spende von 10,000 Gulden bedacht. - Die Kosten für den von Seiten der Stadt veranstalteten Festzug, der der ungünstigen Witterung halber auf Sonntag verschoben worden war, betragen etwa 2 Mill. Gulden. Zuerst fand die Einweihung der Votiv=Kirche statt, welche zum Dank für die glückliche Errettung des Kaisers bei dem Attentat auf denselben am 18. Februar 1853 seitens des Schneidergesellen Libonyi gebaut worden ist.
England. Vom Kriegsschauplatz in Afghanistan liegt eine Nachricht vor, welche den Frieden in Aussicht stellt. Jakum Khan hat sich nämlich bereit erklärt, die englischen Abgesandten zu empfangen. Major Cavagnari werde sich demgemäß mit einer hinreichenden Eskorte nach Kabul begeben, sobald die erforderlichen Einzelheiten geordnet sind.
Rußland. Sämtliche Professoren der Petersburger Universität haben ihre Entlassung eingereicht, weil es in dem kaiserlichem Ukas vom 17. d. M. heißt, daß die Universitäten besonders scharf zu überwachen seien. Die Professoren zu Charkow haben vorläufig gegen jenen Satz gemeinschaftlich protestirt. - Der außerordentliche Gouverneur von St. Petersburg hatte angeordnet, daß jedes Haus in der Stadt einen verantwortlichen Hauswächter haben solle. Zwei Tage nach Erlaß jener Verfügung machte das "geheime Exekutiv=Commitee" mittels Zettelanschlages bekannt, daß diejenigen Personen, welche sich zu jenem Posten hergeben, ihres Lebens nicht sicher wären. Einen neuangestellten Hauswächter fand man am nächsten Tage ermordet in der Nähe der Stadt und neben seinem Leichnam den unvermeidlichen Zettel: "Als unge=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 33 Seite 2]

horsam von uns gerichtet. Das Exekutiv=Comitee." In Folge dessen will General Gurko den einzelnen Häusern Polizisten als Wächter geben, da die Wirthe nicht in der Lage sind, Leute zu diesem Posten zu finden. - In dem Lieutenant Dubrowin, der bei einer Haussuchung auf einen Polizeibeamten geschossen hatte, glaubt man eines der Häupter der Nihilisten entdeckt zu haben. Derselbe wurde vor ein Kriegsgericht gestellt.


Schönberg. Am Sonntag den 27. April beging der Herr Oberlanddrost Graf von Eyben in seltener Rüstigkeit den Tag seines 25jährigen Amtsjubiläums als Oberlanddrost des Fürstenthums Ratzeburg. Der Tag gestaltete sich durch zahlreiche dem Herrn Jubilar dargebrachte Beweise der Verehrung zu einem wahren Ehrentage, zu welchem Seine Königliche Hoheit unser allergnädigster Großherzog dem Herrn Oberlanddrosten die Auszeichnung einer "Excellenz" verlieh, nachdem Allerhöchst=Derselbe Morgens geruht hatten, dem Herrn Jubilar mittelst Telegramm Allerhöchst=Seine Glückwünsche auszusprechen. Im Laufe des Tages trafen zahllose pr. Telegramme sowie schriftlich und mündlich ausgesprochene Gratulationen bei dem Herrn Jubilar ein, als ein Zeichen der allseitigen Verehrung, deren sich derselbe im Fürstenthume Ratzeburg und weit darüber hinaus erfreut.
- In Berlin geht es ernstlich daran, daß der Reichstag unter sein eigenes Dach kommt. Der Ankauf des Palais Raczinski für 1,100,000 M. und das dazu gehörige Grundstück für 3 1/2 Mill. M. ist sehr wahrscheinlich und nahe.
- (Nachversteuerung des Tabaks.) Welche kolossale Summen bei einer Nachsteuer für den Tabak in Betracht kommen würden, zeigt das einzige Mannheim, wo die Mengen des daselbst lagernden Tabaks auf 270,000 Centner geschätzt wird, welche bei einer Nachsteuer von 37 M. für den Centner 9,999,000 M. ergeben würden. Ein Tabakfabrikant mit nur 1000 Centnern Vorrath würde 37,000 M. aufbringen müssen, obgleich ein solches Geschäft noch nicht einmal als ein bedeutendes anzusehen ist.
- Zum Schutze der Singvögel. Es ist wieder der rechte Zeitpunkt gekommen, wo in allen Schulen und in jeder Familie der heranwachsenden Jugend der Schutz der nützlichen insektenfressenden Vögel, unserer lieblich gefiederten Sänger, eindringlich an das Herz gelegt werden muß. Während wir im schneereichen Winter immer wieder an die Anlegung der Futterplätze erinnerten, ist es jetzt der Schutz der Nester, deren Bau manche Vögel bereits begonnen haben, welcher gepredigt werden muß. Und da muß nicht nur vor der böswilligen Zerstörung der Nester, der Herausnahme der Eier und der Jungen gewarnt werden, sondern auch vor der Neugierde und Unvorsichtigkeit in Beziehung auf entdeckte Nester, die bekanntlich von den Vögeln verlassen werden, sobald sie sich beobachtet und beunruhigt sehen.
- Australien ist der Benjamin unter den Erdtheilen. Deutschland darf ihn nicht vernachlässigen, wird die australische Ausstellung beschicken und der Reichstag wird die nöthigen Summen bewilligen. Zum Commissar ist Prof. Reuleaux ("billig und schlecht") ernannt. Es gilt für Deutschland, in Australien zu sehen und sich sehen zu lassen.
- Ein Deutscher in London ruft: Habt Acht! In London haben sich die Umstürzler aller Welt gesammelt, deutsche, französische, italienische etc., Sozialdemokraten, russische Nihilisten, solche die weder Deutsche, noch Franzosen, noch Italiener, noch Russen sein, sondern nur eine große Revolution herbeiführen wollen, einen europäischen Urbrei, aus dem der † schon etwas zusammenkochen und manschen wird. Im Laufe dieses Sommers wollen sie einen Congreß halten, zu welchem die Häupter der Partei aus Amerika und die Nihilisten und Communisten aller Welt sich einstellen werden. Dann solle ein gemeinsamer Feldzug wider alles was besteht, geplant werden; an Geld fehlt's nicht. So ist in der "Post" zu lesen. Was ist daran?
- Wir können's leicht erleben, daß der russische Attentäter Solowiew zu einem Deutschen gestempelt wird. Er ist nämlich der Sohn eines Roßarztes, der in dem Marstall der Großfürstin Helene Paulowna angestellt war. Diese vortreffliche Fürstin war allerdings eine deutsche, die weder in ihrem alten, noch neuen Vaterland vergessen ist. Der Attentäter sitzt in der Peter=Pauls=Festung in einem gepolsterten Zimmer und hat die Zwangsjacke an. Man befürchtet nämlich, daß er sich den Schädel an der Wand einrennen oder sich mit den Zähnen die Pulsadern durchbeißen möchte. Der neue Gouverneur Gurko in Petersburg läßt nicht nur die Waffen, sondern auch die Menschen in jedem Haus aufschreiben; Hauswächter müssen Tag und Nacht jeden Ein= und Ausgehenden aufschreiben, obwohl viele nicht schreiben können.
- In Augsburg ist der weltberühmte Gasfabrikant L. A. Riedinger gestorben. Wieder einer von den Männern, die sich vom schlichten Arbeiter durch erfinderischen Geist, Thatkraft und unermüdlichen Fleiß heraufgearbeitet haben zu höchstem Ansehen, glänzender Stellung und Reichthum. Riedinger hat sein Licht leuchten lassen in unzähligen Städten Deutschlands und Europas. Er war und blieb ein gemeinnütziger und wohlthätiger Mann in allen Stücken und Augsburg verliert in ihm seinen besten Mann.
- Auf der Berliner Verbindungsbahn hat man vorige Woche mit einem neuen Eisenbahnwagen, der Lokomotive und Personenwagen in sich vereinigt, einen Versuch gemacht, an dem eine große Anzahl Generalstabsoffiziere, Moltke an der Spitze, sich betheiligten. Der Ausfall soll ein wohlbefriedigender gewesen sein; Verminderung des Kohlenverbrauches und Erhöhung der Betriebssicherheit sind die Hauptvorzüge des neuen Systems.
- In München hat sich ein Fabrikdirector erschossen, der vor einem Jahrzehnt von seinem Vater 200,000 Thlr. baares Geld ererbt hatte. In unglücklichen Spekulationen etc. war alles bis zum letzten Heller daraufgegangen.
- Der alte Scherz vom Birnbaum, der Aepfel trägt, ist in Eisleben wahr geworden. Da hat ein Postbeamter von dem Birnbaum in seinem Garten goldene Früchte geerndtet; sie hingen aber nicht an den Zweigen, sondern in den Wurzeln. Er fand beim Ausroden des Baums Goldmünzen im Werth von 27,000 M.
- Kleine Füßchen sind schön, aber die hohen weit vorgeschobenen Absätze an den Damenschuhen sind reine Fallstricke für die Damen. Jede Woche fast kippen Damen auf diesen Absätzen um, fallen und verstauchen sich die Füße, brechen die Beine und müssen in die nächstbesten Häuser und Läden getragen werden. Solche zu Fall gekommene Damen bilden einen stehenden Artikel in den Berliner Zeitungen.
- Um Schweine vor Finnen, Trichinen und Bräune zu bewahren, empfiehlt die "Fundgrube", ihnen wöchentlich zweimal eine Handvoll guter Holzasche unter das Fressen zu werfen. Die Holzasche sei auch gegen diese Krankheiten selbst das Heilmittel. Werden sie davon befallen, so gebe man ihnen 3 bis 4 Mal nach einander eine Hand voll Asche zum Fressen. Wer seinen Schweinen öfters Holzkohlen, mehrere Hände voll, unter das Fressen gebe, würde sie stets gesund und bei Freßlust erhalten. Nicht nur die Bräune, sondern auch der Milzbrand und andere Krankheiten würden dadurch fern gehalten.


Anzeigen.

Bei den am gestrigen Tage mir von allen Seiten durch Glückwünsche und ehrende Auszeichnungen, durch sinnige und sogar kostbare Geschenke zu Theil gewordenen Beweisen der Theilnahme und des Wohlwollens, war es mir ein dringendes Bedürfniß Allen denen, die so freundlich und gütig sich hiebei betheiligt haben, meinen wärmsten Dank auszusprechen. Habe ich nun leider bisher nicht Gelegenheit gefunden bei Allen meinen aufrichtigen Gefühlen Ausdruck zu geben, so kann ich die Bitte nicht länger verzögern, wenigstens auf diesem Wege meinen aufrichtigen und herzlichen Dank entgegennehmen zu wollen.
Schönberg den 28. April 1879.

F. Graf Eyben,         
Ober=Landdrost.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 33 Seite 3]

Auf Antrag des Advokaten Dr. C. Plitt für den Arbeitsmann Herman Daniel Sandt hieselbst, welcher siech als Bruder der am 4. Juni 1804 zu Lübeck geborenen, am 26. Januar 1879 zu Lübeck verstorbenen Wittwe des Glockenläuters Hans Heinrich Christian Hammann, Catharina Rebecca Dorothea geb. Sandt ausgewiesen hat, werden hiedurch alle, welche an den Nachlaß der vorgenannten Wittwe Hammann geb. Sandt gleiche oder nähere Erbrechte als der Antragsteller zu haben vermeinen, aufgefordert und schuldig ernannt, ihre Ansprüche binnen Jahres und Tages, angerechnet vom Todestage der Erblasserin also spätestens am 13. März 1880 bei dem Stadt= und Landgerichte hieselbst, und zwar Auswärtige durch einen hiesigen Bevollmächtigten, geltend zu machen, unter dem Rechtsnachtheil, daß sie andernfalls mit ihren Erbansprüchen ausgeschlossen, und der Nachlaß dem Antragsteller Herman Daniel Sandt zugesprochen werden soll.
Lübeck den 18. April 1879.

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung       Funk Dr., Act.


Auf Antrag des hiesigen Advokaten Dris Conrad Plitt als Testamentsvollstreckers des am 17. Februar 1879 hieselbst verstorbenen Bürgers und Hauszimmermeisters Georg Heinrich Schwoll werden hiedurch als diejenigen, welche an den Nachlaß desselben aus Bürgschaften oder aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen, auch alle Schuldner des Erblassers, sowie alle diejenigen, welche zum Nachlasse desselben gehörige Gegenstände in Händen haben, aufgefordert und schuldig erkannt, die Inhaber von Ansprüchen, solche unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses binnen doppelter sächsischer Frist, von dem Erlaß dieser Edictalladung angerechnet, also spätestens am 17. Juni d. J. bei dem Testamentsvollstrecker Dr. Conrad Plitt gegen Empfang eines Anmeldungsscheines, im Falle des Widerspruchs aber im Stadt= und Landgerichte und zwar Auswärtige durch einen hiesigen Bevollmächtigten anzumelden, die Schuldner ihre Schuld bei Vermeidung abermaliger Zahlung nur an denselben Testamentsvollstrecker zu entrichten, alle Inhaber von zum Nachlasse g

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung       Funk Dr., Act.


Auction.

Am Dienstag den 29. April d. J. von Morgens 9 1/2 Uhr an sollen im Gastwirth Boye'schen Locale hieselbst die zur Concursmasse des wailand Schlächtermeisters Daniel Stockfisch hieselbst gehörigen Gegenstände als namentlich:

1 Sopha, 1 Wanduhr 1 Nähtisch, 2 andere Tische, Stühle, diverse Fleischergeräthschaften, als Aexte, Beile, Hacken, Mulden, Fleischblock, Eimer etc. 1 Schleifstein, Schaufeln und Spaten, etwas Holz, Torf, Kartoffeln, Stroh, auch Kleidungsstücke u. s. w. u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Landreiter.


Am 26 d. M. Morgens 1/2 8 Uhr starb nach langen schweren Leiden unser gute Gatte Vater und Schwiegervater, der Pferdehändler August Kniep im 63. Lebensjahre, tiefbetrauert von den

Hinterbliebenen.      

Schönberg.
Beerdigung: Donnerstag den 1. Mai Nachmittags 3 Uhr.


Die diesjährige Frühjahrs=Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am

Donnerstag, den 1. Mai 1879,
Vormittags 11 Uhr,

im Hause der Frau Boye in Schönberg statt.

                                                    Namens des Vorstandes:
                                                    C. Burmeister,
                                                    z. Z. Secretair.


Wilhelm Vock
Elise Busch
Verlobte.
Schönberg im April 1879.


Die Schulgelderhebung findet vom 1.-14. Mai statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner,               
beauftragter Erheber.       


Unterzeichnete beabsichtigt von jetzt an Unterricht in Handarbeit zu geben, und ersuche ich freundlichst die geehrten Eltern von Stadt und Land, welche geneigt sind, mir Ihre Kinder anvertrauen zu wollen, mit mir Rücksprache zu nehmen.
Zugleich bringe ich meine Haararbeiten in freundliche Erinnerung.
Schönberg im April 1879.

Frau Johanna Wieschendorff.       


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


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H. Fanselow,            
Schneidermeister.       


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Lübeck, gr. Burgstr. 717.


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                          Wilh. Schabacker,
                          Schuhmachermeister.
                          (Vor dem Siemzer=Thor Nr. 165.)


Frau Landrath von Reuß
auf Lossen, Kreis Brieg,

schrieb an Herrn Fenchelhonigfabrikanten L. W. Egers in Breslau:
      Ich "bezeuge hiermit Herrn Egers meine dankbare Anerkennung für den gegen Husten und Heiserkeit stets mit Erfolg angewandten Fenchelhonigextract.
      Lossen, October 1877.

Anna von Reuß.                

          *) Man beachte, daß jede Flasche des echten Fenchelhonigs Siegel, Namenszug und die im Glase eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau trägt. Verkaufsstelle in Schönberg bei Buchbinder C. Sievers.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 33 Seite 4]

Als anerkannt bestes Mast= und Milchfutter offeriren wir

neues frisches Palm=Kuchenmehl

mit ca. 18 % Proteinstoffen, ca. 35 % Kohlehydraten und ca. 5 % Fett

mit 4,50 Mark pro Centner

ab Berlin, exclusive Säcke, die zum Transport geliehen werden, bei Entnahme von mindestens 100 Ctr. (die Eisenbahntarife für 200 Centner sind am günstigsten).
Da Palmmehl stets trocken und darin über 90 % verdauliche Stoffe enthalten sind, so ist es das billigste Kraftfutter.
Ueber Eisenbahnfrachten von Berlin nach allen Stationen geben gerne Auskunft; sowie wir auch auf Wunsch ausführlicher über dies anerkannt gute, gesunde und nahrhafte Futtermittel berichten.
Fabrik: Moabit, Kaiserin Augusta=Allee 7.

                          Palmkern= und Cocos=Oel=Fabrik
                          Rengert & Co.,
                                                    Berlin, C. Linienstraße Nr. 81.


Allg. Gesellen=Krankenkasse
Sonntag den 4. Mai Nachmittags 4 Uhr
General=Versammlung.
Im Saale des Herrn Gastwirth Krüger.


Man biete dem Glücke die Hand.
400,000 RM.

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 44,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000, speciell aber
         1 Gewinn a M. 250,000
         1 Gewinn a M. 150,000
         1 Gewinn a M. 100,000
         1 Gewinn a M. 60,000
         1 Gewinn a M. 50,000
         2 Gewinne a M. 40,000
         2 Gewinne a M. 30,000
         5 Gewinne a M. 25,000
         2 Gewinne a M. 20,000
       12 Gewinne a M. 15,000
         1 Gewinn a M. 12,000
       24 Gewinne a M. 10,000
         5 Gewinne a M. 8000
       54 Gewinne a M. 5000
       71 Gewinne a M. 3000
     217 Gewinne a M. 2000
     531 Gewinne a M. 1000
     673 Gewinne a M. 500
     950 Gewinne a M. 300
24,700 Gewinne a M. 138
                          etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
                  1 ganzes Original-Loos nur M. 6
                  1 halbes Original-Loos nur M. 3
                  1 viertel Original-Loos nur M. 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfallt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendung oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. Mai d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.       


Gesucht

zum 1. Mai: Ein erfahrener, verh. Knecht (Kutscher) m. g. Zeugnissen, der auch Landarbeit versteht.
Kaninchenberg bei Lübeck.

Seebohm.       


Rigaer-Saeleinsaat
sowie auch hiesiges empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Diejenigen die noch Steine auf der hiesigen Feldziegelei bei mir stehen haben, wollen sich gefälligst beim Abholen derselben bei dem jetzigen Miether Herrn Bade daselbst wenden.
Schönberger Feldziegelei.

Fr. Kramer.       

                          P. S.
Herr Bade ist auch berechtigt die noch unverkauften Steine abzugeben und Gelder für mich entgegen zu nehmen.
                                                                              D. O.


Warnung und dringende Bitte.

Den Anwohnern meiner Feldmark diene zur Nachricht, daß ich das darauf zu säende Korn, namentlich Wicken mit Hafer und Erbsen, vergiften werde, um Unannehmlichkeiten zu verhüten bitte ich die gedachten Anwohner auf ihre Enten und Hühner zu achten.

Schönberg den 28. April 1879.

J. Hagemeister,       
Uhrmacher.           


Ich mache hiermit noch bekannt, daß mein hellbrauner Hengst zum Decken bereit steht.

Hauswirth Hans Redelsstorf.
Rieps.


Am 18. und 19. Mai d. J. wird bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen stattfinden, zu welchem ich hiedurch ergebenst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M. Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten.

Gastwirth Kaven in Pogetz.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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