No. 32
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. April
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 32 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Das Statut der 'Wilhelmsspende', welcher unterm 22. März vom Kaiser bestätigt worden ist, wurde am Sonnabend durch den "Reichsanzeiger" veröffentlicht und mit ihm zugleich ein Handschreiben des Kronprinzen, in welchem sich dieser zur Uebernahme des Protektorats über die genannte Stiftung bereit erklärt.
Nach einem dem Präsidenten des Reichstages zugegangenen Schreiben des Reichskanzlers wird der Gesetz=Entwurf, den Zolltarif betreffend, durch folgende vom Bundesrath ernannte Commissarien, den Kaiserl. Geh. Regierungsrath Tiedemann, den Kaiserl. Geh. Regierungsrath Burchard, den Königl. preußischen Geh. Ober=Regierungsrath Rothe, den Königl. Bayerischen Ministerialrath Dr. Mayr, den Königl. Sächsischen Geh. Regierungsrath Böttcher im Reichstage vertreten werden.
Die Verhandlungen zwischen Deutschland und dem Vatikan wegen Herstellung des Friedens sind nachgerade zur Seeschlange geworden. Die Nachrichten darüber sind so verschiedenartig, daß es sehr schwer ist, das Wahre und das Falsche auseinander zu halten. Wegen der Bischöfe, die sich der deutschen Regierung gegenüber am meisten mißliebig gemacht haben, soll eine Einigung erzielt worden sein. Damit stimmt eine Meldung der "Pall Mall Gazette" überein, welche besagt, daß mehrere deutsche Prälaten, darunter Cardinal Ledochowski sich erboten hätten, behufs Erleichterung der schwebenden Verhandlungen ihre Aemter niederzulegen. Der Gedanke an ein abzuschließendes Concordat soll aufgegeben sein. Noch verdient Erwähnung, daß die Blätter des Vatikans behaupten, Döllinger, der Urheber des Altkatholicismus, habe sich völlig bekehrt.
Dem Kaiser ist jetzt in Wiesbaden das Programm zur Feier der goldenen Hochzeit zur entgültigen Genehmigung vorgelegt worden und dasselbe wird alsdann sofort veröffentlicht werden. Einige Augenblicke hindurch hat die Absicht bestanden, die goldene Hochzeit außerhalb Berlins, auf einer der Königlichen Besitzungen, etwa im Schloß Erdmannsdorf in Schlesien zu feiern. Von einer Feier auf der Insel Meinau ist niemals die Rede gewesen. Der Kaiser hat aber ausdrücklich den Wunsch ausgesprochen, seine goldene Hochzeit in Berlin zu feiern. Etwa fünfzig fürstliche Personen werden zu der Feier eingeladen werden. Das Fest soll um den Kaiser nicht anzustrengen und zu erregen, im engsten Familienkreis stattfinden und da nur fünfzig Einladungen überhaupt nur an fürstliche Personen ergehen werden, so werden sich außer der Familie des Kaiserhauses wahrscheinlich nicht sehr viel fremde Fürstlichkeiten einfinden. Die junge Herzogin v. Connaught trifft zur goldenen Hochzeit zum ersten Mal wieder in ihre Vatersstadt ein. Der Kaiser von Rußland wird, wenn die politischen Ereignisse es ermöglichen, gleichfalls in Berlin eintreffen. Die "Kreuzzeitung" vertheilt in einer sichtlich inspirirten Notiz betreffs der Feierlichkeiten, nachdem sie die Personen, welche eingeladen werden sollen, genannt hat, den folgenden, wohl nicht mißzuverstehenden Wink mit dem "Zaunpfahl": Dagegen steht die Ankunft von Mitgliedern des Sächsischen oder Bayrischen Königshauses oder der Oestereichischen Kaiserfamilie als den dem Kaiserpaare entfernter verwandten Herrscherhäusern wohl nicht bevor. Weitere aus Rom, Madrid, Lissabon und selbst von Seiten des Schahs von Persien für die Hersendung seines Kronprinzen geäußerte Wünsche entzogen unter diesen Umständen sich naturgemäß der Erfüllung, wie wohlthuend dieselben den Majestäten auch gewesen und wie hoch sie hier aufgenommen sind.
Oesterreich. Heute, Donnerstag, findet die Feier der silbernen Hochzeit des österreichischen Kaiserpaares statt, zu welchem von Seiten der Wiener Bevölkerung schon seit langem die großartigsten Vorbereitungen getroffen waren. Bereits am Montag nahm der Kaiser die Glückwünsche der österreichischen und ungarischen Minister, der Präsidenten der Centralbehörden und der Deputation des ungarischen Reichstages sowie anderer entgegen und dankte auf das Wärmste für die loyalen Kundgebungen. - Während die auswärtige Politik Ferien zu haben scheint, beschäftigt man sich im Inlande angelegentlichst mit der Revision des Wehrgesetzes, bezüglich dessen die niederösterreichische Handels= und Gewerbekammer folgende Anträge formulirt hat: Die Pflicht zum Eintritt vom 20. auf das 21. Jahr zu verlegen, die Mannschaftskost aufzubessern, das Institut der Einjährig-Freiwilligen zu erweitern und die Präsenzzeit auf 2 Jahre abzukürzen für Alle die lesen, schreiben und rechnen können, eine Militairtaxe zu Unterstützungszwecken einzuführen und die Friedenspräsenzstärke durch ausgedehnte Beurlaubungen herabzusetzen.
Rußland. Die Regierung geht mit voller Strenge vor. Die Generale Gurko, Totleben und Loris=Melikoff sind zu Generalgouverneuren der drei am meisten bedroheten Gouvernements ernannt worden. Gurko, der im Türkenkriege den Uebergang über den Balkan erzwang, hat den Gouvernementsposten von Petersburg bekommen und dort sofort überaus strenge Maßnahmen angeordnet und die Uebertretung seiner Anordnungen mit sehr strengen Strafen bedroht. Aber es existirt in Rußland ein Sprüchwort: "Rußland ist groß und der Czar ist weit!" und die Nihilisten zeigen sich seit dem Attentat auf den Czaren keineswegs eingeschüchtert. Seit Mittwoch vergangener Woche haben 8 Gouverneure, 12 Gendarmeri=Oberste und 4 Generale, darunter General=Adjutant Kotzebue, Statthalter von Polen, Todesurtheile vom "Executiv=Comitee" zugeschickt erhalten. Die Panik unter den hohen und höchsten Staatsbeamten ist unbeschreiblich. Es verlautet, daß für alle Organe der Polizei von Staatswegen Panzerhemden angeschafft werden sollen.
Die Schreckensherrschaft der Nihilisten in Rußland wird abgelöst durch die Schreckensherrschaft der General=Gouverneure in den Provinzen. Es sind fast lauter neue Gouverneure eingesetzt und haben unumschränkte Vollmachten erhalten wie im Kriege; ihre Vollmachten sind durch kaiserliche Ukas oder Befehle veröffentlicht. Alles, was nicht Soldat ist, ist ihnen zu Leben und Tod unterstellt; sie können in ihren Gouvernements alle Personen, die ihnen bedenklich Scheinen, aus ihren Wohnorten entfernen, alle Personen nach ihrem Gutdünken verhaften und dem Kriegsgericht überliefern, Zeitungen

[ => Original lesen: 1879 Nr. 32 Seite 2]

für Zeit und immer unterdrücken, kurz alles ohne Ausnahme thun, was ihnen zur Erhaltung der Ruhe gut scheint. Die Straße nach Sibirien wird eine der lebhaftesten in ganz Rußland werden. Solches Unglück bringen finstere Strudelköpfe und Attentäter über ein ganzes Reich; die Unschuldigen werden mit den Schuldigen leiden.
Frankreich. Am Sonntag haben im Lande 8 Stichwahlen stattgefunden, die insgesammt der gemäßigten Republik nicht so günstig waren, wie die bisherigen; selbst in Paris wurde ein Bonapartist durchgebracht; ebenso siegte in Muret der Konservative Niel (ein Verwandter von dem bekannten Marschall Niel). Die ärgste Verlegenheit hat der Regierung aber der Ausfall der Stichwahl in Bordeaux bereitet, woselbst der alte Barikadenmann Blanqui mit großer Majorität gewählt wurde, nachdem noch Garibaldi von Rom das ganze Gewicht seiner besonders im südlichen Frankreich nicht geringen Popularität mit in die Waagschale für Blanqui geworfen hatte. Der Gewählte sitzt noch im Gefängnisse und die Regierung denkt nicht daran ihn zu begnadigen. - Marschall Mac Mahon geht als Vertreter Frankreichs zu den Feierlichkeiten der kaiserlichen Silberhochzeit nach Wien.
Holland. Der König hat am Montag seine junge Gemahlin, geb. Prinzessin von Waldeck, in seine Residenzstadt Amsterdam eingeführt. Der Empfang der Bevölkerung war ein enthusiastischer. Die beiden Söhne des Königs aus früherer Ehe haben sich bisher um ihre Stiefmutter noch gar nicht gekümmert.


-Drei Freunde in Paris machten sich lustig über die menschliche Leichtgläubigkeit. Sie hat keine Grenzen, sagte der eine; machen wir die Probe mit drei Bekanntmachungen, die so überspannt, unwahrscheinlich und dumm wie möglich sind. - Top, sagten alle Drei und erließen ihre Anzeigen in den Zeitungen. Der Eiste machte bekannt: Hand auf's Herz. Gegen Einsendung von 1 Frank 50 Cent. in Briefmarken wird der Nachweis einer völlig neuen Empfindung mitgetheilt, welche Liebe und Abkühlung hervorbringt. Adresse A. B. postlagernd." - Der zweite machte bekannt: "Aus der andern Welt zurückgekehrt. Ueberraschende Nachrichten von einer bessern Welt gegen Einsendung von 1 Fr. 50 Cent. in Briefmarken. Alle Geheimnisse entschleiert, alle Dunkelheit erhellt. Adresse B. C. postlagernd." - Der Dritte schrieb: Ich verspreche nichts, ich verpflichte mich zu nichts. Die Einfender von 1 Fr. 50 Cent in Briefmarken erwarten aber vielleicht eine Ueberraschung. Wer weiß? Adresse C. D. postlagernd." Diese Bekanntmachungen hatten den größten Erfolg, es regnete Briefmarken von allen Seiten, und wenn keine Antwort folgte, wurden neue Marken geschickt. Den Gewinn machten die Drei einer wohlthätigen Anstalt zum Geschenk und machten dann in der Zeitung bekannt, daß sie die Leichtgläubigkeit in die Schranken gefordert hätten. -
- Im Versorgungshaus in Triest empörten sich 50 verwahrloste Knaben und tödteten einen Oberaufseher und verwundeten einen anderen Aufseher. - In Innsbruck wurde der Muttermörder Johannes Kreuzer, ein Bauernbursche, mittelst des Stranges hingerichtet. Bei der Verkündigung des Todesurtheils hatte er geäußert: "Is eh' besser, daß ich gehenkt werde, hätte so nichts Gutes mehr zu erwarten." Später wurde er zornig und rief: "Andere, die mehr Morde begangen haben, werden frei und mich henkt man wegen Eines Mordes." Das Letzte, was er verlangte, war Rosoglio, sein Lieblingsgetränk.
- Der ungemein hohe Verbrauch von Eiern in England ist schon mehrfach erwähnt worden; characteristisch und bezeichnend für die daselbst herrschende Nichtachtung geringen Erwerbes aber ist, daß England trotz seiner vielen kleinen Pachtgüter nicht im Stande ist, die ihm nöthigen Eier selbst zu produciren. Im irländischen Canal steht ein hoher einzelner Felsen; von weitem schon sieht man dort wie Wolken ganz ungeheure Schwärme von Seevögeln, die dort zu nisten pflegen. Das Ausnehmen dieser Nester, wozu die Leute an Seilen herabgelassen werden, ist sehr gefährlich, wird aber regelmäßig betrieben, weil es eben ein großes Geschäft ist. Der Pächter zahlt für das Rechte die Eier von diesem Felsen zu sammelte jährlich 2000 L.; der kleine Erwerb aber, den kleine Landwirthe z. B. in Frankreich vom Geflügel ziehen, ist dem Engländer zu geringfügig. Frankreich zählt 45 Millionen Hennen und exportirt jährlich allein nach England für 50 Millionen Francs Eier. Der letztjährige Gesammtexport an Eiern erreichte 783,480,000 Stück Eier zum Werthe von 2,511,922 L.
- Ein altes braves Ehepaar, der Provinzialstraßenaufseher Ackera in Hetzerath bei Trier, hätte gern noch einmal alle seine 11 Kinder um sich versammelt gesehen. Sechs Söhne standen im Heere bei den verschiedenen Waffen und in verschiedenen Stellungen in den Garnisonen Trier, Küstrin, Straßburg, Ludwigsburg, Wiesbaden und Saarburg. Da ein gleichzeitiger Urlaub, fast unmöglich schien, so bat der Alte den Kriegsminister, einen gleichzeitigen Urlaub, wenn es möglich sei zu vermitteln. Diesem gefiel die Sache, er trug sie dem Kaiser vor und erwirkte für alle Söhne einen gleichzeitigen Urlaub von 3 Wochen. Zu den Osterfeiertagen waren die sechs stattlichen Militärs und ihre fünf Geschwister um das hocherfreute Elternpaar versammelt und eine Freude des ganzen Städtleins. Sie waren sogar mit Reisegeld versehen worden.
- Prüfung der Kuhmilch. Gute Milch, in einem Tropfen auf den Nagel des Daumens gegeben, bildet eine convexe weiße Schicht, wogegen ein Tropfen verdünnter Milch sich zu einer flachen Schicht ausbreitet. Eine zweite (Schau=) Methode besteht darin, daß man in ein Cylindergläschen mit Marke für das Volumen von 11 cm. bis zur Marke Milch gießt, diese in ein Litermaß ausschüttet und letzteres mit Wasser vollfüllt und sanft umrührt. Nun nimmt man ein Glasschälchen mit flachem Boden und senkrechter Wandung von 1 cm. Tiefe , füllt dieses mit dem Gemisch und stellt dieses Schälchen dann auf ein mit fetter Fracturschrift gedrucktes Wort einer Zeitung, z. B. Wien. Ist die Milch gut, dann kann man das Wort durch die 1 cm. hohe Flüssigkeit nicht lesen, dagegen deutlich lesen, wenn die Milch mit Wasser verdünnt, entrahmt oder überhaupt schlecht ist. Diese Vorrichtung läßt sich leicht in jeder Wirthschaft zur Hand haben.


Anzeigen.

Auf zulässig befundenen Antrag der Intestat=Erben des angeblich ohne Hinterlassung einer letztwilligen Verfügung am 8. Januar 1878 in der Irren=Pflegeanstalt zu Strelitz verstorbenen Maurergesellen Jochen Beckmann aus Cronskamp, als:

1) der Ehefrau des Büdners Möller geb. Beckmann zu Rieps;
2) des Hauswirths Böttcher zu Rieps, cur. nom. des geistesschwachen H. H. Beckmann zu Rieps;
3) der Wittwe Holst geb. Beckmann zu Torriesdorf
            und
4) des Büdners Holst zu Thandorf
werden mittelst des gegenwärtigen Erbschaftsproclams alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht an der Verlassenschaft des verstorbenen Maurergesellen Jochen Beckmann aus Cronskamp als die vorstehend genannten vier Personen zu haben vermeinen, hiemit peremtorisch geladen, solche ihre Ansprüche in dem auf

Mittwoch den 11. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anstehendem Termine anzumelden und gehörig zu bescheinigen unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile, daß die Extrahenten oder die sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg den 12. März 1879.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 32 Seite 3]

Auction.

Am Dienstag den 29. April d. J. von Morgens 9 1/2 Uhr an sollen im Gastwirth Boye'schen Locale hieselbst die zur Concursmasse des wailand Schlächtermeisters Daniel Stockfisch hieselbst gehörigen Gegenstände als namentlich:

1 Sopha, 1 Wanduhr 1 Nähtisch, 2 andere Tische, Stühle, diverse Fleischergeräthschaften, als Aexte, Beile, Hacken, Mulden, Fleischblock, Eimer etc. 1 Schleifstein, Schaufeln und Spaten, etwas Holz, Torf, Kartoffeln, Stroh, auch Kleidungsstücke u. s. w. u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Landreiter.


Die heute Morgen 2 Uhr erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau Magdalena , geb. Wohlfahrt, von einem gesunden Töchterchen beehre ich mich hierdurch anzuzeigen.
Schönberg 23. April 1879.

Dr. Emil Wunder,       
Realschullehrer.       


Allen Denen, die unsere Tochter Sophie das Geleite zu ihrer Ruhestätte gegeben haben, sagen wir unsern innigsten Dank.

Carl Ohls und Frau.       


Die diesjährige Frühjahrs=Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am

Donnerstag, den 1. Mai 1879,
Vormittags 11 Uhr,

im Hause der Frau Boye in Schönberg statt.

                                                    Namens des Vorstandes:
                                                    C. Burmeister,
                                                    z. Z. Secretair.


Ersparniß- & Vorschuß-Anstalt
in Schönberg.

Das Geschäftslocal der Anstalt befindet sich jetzt in dem der Anstalt gehörigen, der Kirche gegenüber sub Nr. 213 an der Siemzerstraße neben dem ersten Pfarrgehöfte belegenen Wohnhause und ist an jedem

Mittwoch
von 8 -12 Uhr Vormittags

geöffnet.

Das Directorium.       


Ich wohne jetzt in dem der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt gehörigen Hause.
Schönberg den 16. April 1879.

R. Rackow,       
Advocat.           


Kampfgenossen=Verein 1879/71.

Sonntag den 27. April, Abends 8 Uhr außerordentliche General=Versammlung. Alle müssen antreten.

Der Vorstand.
            Dr. Marung.


Waagen und Gewichte
Dezimalwage
Hohl- und Längenmaasse
empfehlen billigst                                                    
Jürgensen & Robschuld,
Lübeck gr. Burgstr. 717.


Lager von Tapeten und Borden in den neuesten Mustern von 25 Pfennig (Mecklenburg). an, Reste von 5-10 Rollen zu heruntergesetzten Preisen
empfiehlt

H. E. Peters,               
Glasermeister.       


Spiegel, Gardienenleisten, Rosetten u. Rouleaux
empfiehlt                                                    
                                                    H. E. Peters,
                                                            Glasermeister.


Frischen Westph. Kalk
und                          
Prima Portland=Cement
empfing und empfiehlt                          
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Fertiges Schuhzeug

in allen Sorten hält vorräthig und empfiehlt zu billigen Preisen

                          Wilh. Schabacker,
                          Schuhmachermeister.
                          (Vor dem Siemzer=Thor Nr. 165.)


Diejenigen die noch Steine auf der hiesigen Feldziegelei bei mir stehen haben, wollen sich gefälligst beim Abholen derselben bei dem jetzigen Miether Herrn Bade daselbst wenden.
Schönberger Feldziegelei.

Fr. Kramer.       

                          P. S.
Herr Bade ist auch berechtigt die noch unverkauften Steine abzugeben und Gelder für mich entgegen zu nehmen.
                                                                              D. O.


Als anerkannt bestes Mast= und Milchfutter offeriren wir

neues frisches Palm=Kuchenmehl

mit ca. 18 % Proteinstoffen, ca. 35 % Kohlehydraten und ca. 5 % Fett

mit 4,50 Mark pro Centner

ab Berlin, exclusive Säcke, die zum Transport geliehen werden, bei Entnahme von mindestens 100 Ctr. (die Eisenbahntarife für 200 Centner sind am günstigsten).
Da Palmmehl stets trocken und darin über 90 % verdauliche Stoffe enthalten sind, so ist es das billigste Kraftfutter.
Ueber Eisenbahnfrachten von Berlin nach allen Stationen geben gerne Auskunft; sowie wir auch auf Wunsch ausführlicher über dies anerkannt gute, gesunde und nahrhafte Futtermittel berichten.
Fabrik: Moabit, Kaiserin Augusta=Allee 7.

                          Palmkern= und Cocos=Oel=Fabrik
                          Rengert & Co.,
                                                    Berlin, C. Linienstraße Nr. 81.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 32 Seite 4]

Vom 8. Januar d. J. bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein angemeldet von:

1) dem Hauswirth Oldenburg in Niendorf 1 Pferd 450 Mark
2) dem Schulzen Bollow in Campow 1 Pferd 300 Mark
3) dem Hauswirth Boye in Schwanbeck 1 Kuh 90 Mark
4) dem Hauswirth As. Lenschow in Grieben 1 Pferd 300 Mark
5) dem Vogt Vokuhl in Schlagsdorf 1 Kuh 135 Mark
6) dem Müller Wieschendorf hieselbst 1 Kuh 135 Mark
7) dem Hauswirth Will in Retelsdorf 1 Kuh 120 Mark
8) Hauswirth Rußwurm in Lockwisch 1 Kuh 135 Mark
9) ungedeckt aus voriger Hebung 200 Mark
und werden unsre Mitglieder ersucht zur Deckung dieses Schadens einen Beitrag von 50 Pfennig (Mecklenburg) pro 100 Mark Versicherungssumme am

Montag, den 5. Mai d. J., Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 23. April 1879.

Direction der Viehversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


Zu vermiethen.

Eine freundliche Stube und Schlafstube mit Mobilien zu Ostern oder später.

H. Fanselow,            
Schneidermeister.       


Man biete dem Glücke die Hand.
400,000 RM.

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 44,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000, speciell aber
         1 Gewinn a M. 250,000
         1 Gewinn a M. 150,000
         1 Gewinn a M. 100,000
         1 Gewinn a M. 60,000
         1 Gewinn a M. 50,000
         2 Gewinne a M. 40,000
         2 Gewinne a M. 30,000
         5 Gewinne a M. 25,000
         2 Gewinne a M. 20,000
       12 Gewinne a M. 15,000
         1 Gewinn a M. 12,000
       24 Gewinne a M. 10,000
         5 Gewinne a M. 8000
       54 Gewinne a M. 5000
       71 Gewinne a M. 3000
     217 Gewinne a M. 2000
     531 Gewinne a M. 1000
     673 Gewinne a M. 500
     950 Gewinne a M. 300
24,700 Gewinne a M. 138
                          etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
                  1 ganzes Original-Loos nur M. 6
                  1 halbes Original-Loos nur M. 3
                  1 viertel Original-Loos nur M. 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfallt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendung oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. Mai d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.       


Gesucht

zum 1. Mai: Ein erfahrener, verh. Knecht (Kutscher) m. g. Zeugnissen, der auch Landarbeit versteht.
Kaninchenberg bei Lübeck.

Seebohm.       


Rigaer-Saeleinsaat
sowie auch hiesiges empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Zu Johannis suche ich ein tüchtiges Stubenmädchen und einen zuverlässigen Knecht.

Schönberg den 17. April 1879.

Aug. Spehr.       


Am 14. d. M. am 2. Ostertage Morgens ist meine Cylinder Uhr mit Namen, zerbrochenem Glas und Kette verloren gegangen auf dem Wege von Hof=Lockwisch nach der Bahn. Der ehrliche Finder wird gebeten die Uhr gegen eine Belohnung abzugeben beim Arbeitsmann

J. Wigger zu Westerbeck.       


Zu dem bei mir am
Sonntag, den 27. d. Mts.

stattfindenden Balle lade ich die geehrten Bewohner von Stadt und Land ebenso freundlichst als ergebenst hiemit ein.

Erlanger Bier vom Faß.
Schönberg den 24. April 1879.
                                                    M. Boye, Wittwe.


Tesch's Restauration.
Am Sonntag den 27. April
Fest=Essen,
von 1 Uhr an wozu freundlichst einladet
                                                    F. Tesch.


Sonntag den 27. April große            
Tanzmusik
wozu ergebenst einladet                      
Carlow.                                                     J. Eckmann.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 27. April.

Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche : Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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