No. 28
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. April
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 28 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Bei der am 11. Juni stattfindenden goldenen Hochzeitsfeier unseres Kaiserpaares wird, wie aus Wiener politischen Kreisen berichtet wird, in Berlin wahrscheinlich wieder eine Drei=Kaiser=Zusammenkunft stattfinden. Der Czar hat nämlich einen Besuch schon angekündigt, der Kaiser Franz Joseph einen solchen in Aussicht genommen.
Für die aus Anlaß der bevorstehenden goldenen Hochzeitsfeier des Kaisers und der Kaiserin zu wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken beabsichtigten Stiftungen werden bereits in allen Provinzen die umfassendsten Vorbereitungen getroffen. Allerwärts sind Sammlungen für solche Stiftungen im Gange.
Dem Bundesrath liegt nunmehr der von der Tarifkommission erstattete Bericht zu dem neuen Zolltarif vor. Der Letztere umfaßt den Besteuerungsmodus in 42 Waaren=Gruppen.
Am 1. d. vollendete Fürst Bismarck sein 64. Lebensjahr. Am selben Tage fand auch in Köln die feierliche Enthüllung seines Denkmals statt.
Es hat in Bundesrathskreisen unangenehm berührt, das der Reichstag seine bis zum 28. April reichenden Ferien angetreten hat, ehe ihm die Zollvorlagen haben zugehen können.
Von Seiten der Mecklenburg=Schwerinschen Regierung ist dem Bundesrath ein Antrag auf Abänderung der Veranlagung der Gewerbesteuer für die Rübenzuckerfabriken unterbreitet worden.
Die Abänderung der Geschäftsordnung des Reichstages hat sich länger verzögert, als anfänglich angenommen werden konnte. Es liegt eine ganze Reihe von Anträgen vor, in welcher so ziemlich alle Fractionen ihre Wünsche über die Handhabung der Disciplin niedergelegt haben. Auch diese Angelegenheit soll trotz der dringenden Zoll= und Steuervorlagen möglichst in der ersten Woche nach Wiederaufnahme der Arbeiten erledigt werden.
Seitens der Reichsregierung wird eine Revision der Bestimmungen der Gewerbeordnung über den Gewerbebetrieb im Umherziehen in Aussicht genommen.
Der 5. Monat des Sozialistengesetzes, der März, weist in Summa 27 Verbote auf, während im 4. Monat 29, im 3. 89, im 2. 105, und im 1. 270 Verbote durch den Reichsanzeiger publizirt wurden. In Summa ergiebt dies für die 5 Monate, seitdem das Sozialistengesetz in Kraft ist, 520 Verbote.
Betreffs der Unterredung des Abg. Windhorst mit dem Reichskanzler verlautet auf das Bestimmteste, daß dieselbe dem alleinigen Zwecke gegolten habe, für die Königin Marie von Hannover eine Dotation aus den Zinsen des Welfenfonds, sowie die Erlaubniß auf Schloß Marienburg zu wohnen, zu erwirken. Der erstere Theil wird wohl im Sinne der Antragstellerin erledigt werden.
Die Reichsschulden=Verwaltung sichert in öffentlicher Bekanntmachung Demjenigen, welcher einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter von falschen Reichskassenscheinen, wie solche neuerdings zu 50=, 20= und 5 Mark häufig zum Vorschein gekommen sind, eine Belohnung bis zur Höhe von 5000 M. zu.
Die anscheinend schwankend gewordenen Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark dürfen nun wieder als befestigt gelten. Am 3. d. hat der König von Dänemark den neuernannten deutschen Gesandten, Freiherrn von Magnus, welcher sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen kam, empfangen. - Deutschland wird wahrscheinlich im Verein mit andern protestantischen Mächten Front machen gegen die Weigerung der brasilianischen Regierung, ihren protestantischen Unterthanen politische Staatsrechte zu verleihen.
Oesterreich. Zu der in Aussicht genommenen "gemischten Occupation" Ostrumeliens, will der Reichkanzler Andrassy, wie die "Neue fr. Pr." meldet, 10,000 Mann Truppen entsenden. - Der Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat sich für die Seuchengesetze ausgesprochen und das Prinzip des Einfuhrverbots für Rindvieh aus den häufig oder ständig verseuchten Ländern angenommen. Hierdurch ist die Einfuhr von Rindvieh aus Rußland nach Oesterreich für die Folge verboten. - Das ungarische Abgeordnetenhaus nahm ein Dankesvotum an Oesterreich und an das Ausland für die der Stadt Szegedin gewährten Unterstützungsspenden einstimmig an. Der Ministerpräsident theilte mit, daß bis Freitag 857,000 Golden an Unterstützungsgeldern für Szegedin eingegangen und bis zum Beginn der Wiederherstellung der Stadt und der Rückkehr der Einwohner nutzbringend angelegt worden seien. Zur Verhinderung des weiteren Wasserzulaufs, sowie zur Trockenlegung des Stadtgebiets seien alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen worden.
Frankreich. Der Senat hat den Antrag auf Rückverlegung der Regierungsgewalt von Versailles nach Paris vertagt. Dieser Antrag wird nun wahrscheinlich im Mai nach den Kammerferien wieder zur Verhandlung kommen.
England. Die Regierung unterhandelt mit der Pforte über eine Abänderung des Vertrages betreffs der Insel Cypern, wodurch England neue Vortheile zugewendet würden. Der Gegendienst soll in finanzieller Unterstützung der Pforte bestehen. - In Afghanistan ist die Hälfte einer Schwadron englischer Reiter beim Uebersetzen über einen Fluß ertrunken. - Die Lage der im Zululande cernirten Truppen unter dem Oberst Pearson soll eine höchst bedenkliche sein, da ihnen die Nahrungsmittel ausgehen und sie wahrscheinlich durch Hunger zur Uebergabe gezwungen werden.
Rußland. Die Nachrichten aus Rußland drehen sich zumeist um den Nihilismus. In Petersburg sind scharfe Aufsichtsmaßregeln über die Studenten verhängt worden, weil man dieselben fast sämmtlich der Mitwissenschaft an den politischrevo=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 28 Seite 2]

lutionären Umtrieben für verdächtig hält. - In Moskau versammelten sich die Studenten vor der Wohnung des Polizeimeisters und forderten in äußerst stürmischer Weise die Freilassung ihrer kürzlich (anläßlich eines nihilistischen Mordes) verhafteten Collegen. Es erfolgten abermals mehrfache Verhaftungen. - Das Attentat eines jungen Mädchens, welches auf einem Balle einen jungen Mann erschoß und sich dann verhaften ließ, ist ebenfalls auf politische Motive zurückzuführen. - Der Czar schenkte der serbischem Armee eine vollständig armirte und bespannte Batterie großer Krupp'scher Geschütze im Gesammtwerthe von 120,000 Ducaten.


- Man will wissen, daß Kaiser Alexander und Kaiser Franz Joseph dem Kaiser Wilhelm zu seiner goldenen Hochzeit am 11. Juni persönlich gratuliren werden. Das wäre in wenig Jahren die 2. Drei=Kaiser=Zusammenkunft in Berlin und ein Zeugniß, daß die erste die Feuerprobe des orientalischen Krieges glücklich überstanden hat.
- Eine romantische Geschichte erzählt anläßlich der kürzlich erfolgten Durchreise eines deutschen Grafen, Namens Kramer, durch Paris der "Constitutionel": Im Jahre 1801 brachte man in das Findelhaus einer Brester Vorstadt ein kleines, mit sehr feiner Wäsche bekleidetes Mädchen von bezaubernder Schönheit. Ein an seine Wäsche gehefteter Zettel gab an, daß das Kind Solange heiße und daß seine Eltern es später zurückfordern würden. Wie sich herausstellte, litt die Kleine an epileptischen Krämpfen. Sie wurde in einem Kinderspital erzogen. Durch ihr Gemüth und Liebenswürdigkeit wußte sie allseitig Sympathie zu erwecken. Sie wurde benutzt, um die Einkäufe auf dem Markte zu besorgen. Eines Tages verschwand sie. Sie war, so sagte man, ihren epileptischen Zufällen erlegen. Man hatte sie ohne Weiteres in ein großes Laken gehüllt und in eine Grube auf den Kirchhof geworfen. Sie war indessen nur von einem Starrkrampf befallen gewesen und erholte sich unter dem Einfluß der Kälte und des fallenden Schnees - es war die Weihnachtszeit - in der Nacht wieder. Mit übermenschlichen Anstrengungen gelang es ihr, den Rand der Grube zu erklettern, und sich durch die Dunkelheit der Nacht, fortzutasten. Sie gerieth so auf ein Glacis, welches nach einem Festungsthor führte. Die Schildwache, die etwas lebendiges herankommen sah, rief: Halt Werda! das Mädchen hörte nicht, der Soldat gab Feuer, und die Unglückliche stürzte blutend zur Erde. Als der Schuß fiel, trat ein hannöverischwestphälischer Hauptmann im Dienste Napoleons, Namens Kramer, aus dem Thore heraus, ließ die Verwundete aufheben und erkannte in ihr die kleine Einkäuferin des Hospitals, deren Schönheit ihm schon öfters aufgefallen war. Ein Gedanke durchschoß seinen Kopf. Solange war für die Gesellschaft todt, er wollte sie für sich zu einem neuen Leben erwecken. Nach ihrer Heilung gab er sie nach Rennes in eine Pension und that alles Mögliche für ihre Erziehung. Die Ereignisse von 1813 hielten ihn von der Bretagne fern, Familien=Angelegenheiten riefen ihn in seine Heimath zurück. Als er nach Rennes zurückkehrte, fand er an Stelle des unglücklichen Kindes ein reizendes, gebildetes junges Mädchen, daß von seiner schrecklichen Krankheit geheilt war. Das junge Mädchen wurde seine Frau. Als er sich im Jahre 1820 mit ihr in Paris aufhielt, empfing er den Besuch einer vornehmen Persönlichkeit, die sich bei ihm nach einem ausgesetzten Kinde, Namens Solange, erkundigte dessen sich ein hannoverscher Offizier nach einer dramatischen Episode angenommen haben sollte. "Aber mit wem habe ich die Ehre?" fragte der Offizier. "Mit einem Adjutanten Karl Johann's von Schweden", erwiderte der Besucher. "Und wie kommt es, daß der König sich für Solange . . . für meine Frau interessirt?" - "Weil . . . weil es seine Tochter ist." - Einige Tage später reisten der Graf und die Gräfin Kramer nach Schweden ab, wo sie mit offenen Armen von Demjenigen empfangen wurde, der das Kind hatte verlassen müssen zu einer Zeit, wo er noch nicht dran dachte, dereinst einen Thron zu besteigen. Das Paar ließ sich später in Deutschland nieder, und einer seiner Söhne war es, der kürzlich durch Paris reiste.
- In Wien ist ein Privatmann Ott gestorben und hat vier Millionen Gulden hinterlassen, die einen Erben suchen. Ott ist aus Nürnberg oder aus Zimmern gebürtig und hat in seinem Testamente einen jungen Neffen, den einzigen Verwandten, den er fand, zu seinem Erben eingesetzt, aber dieser Junge ist schon seit Jahren gestorben. Ein neues Testament hat sich nicht gefunden.
- Ein unverdienter Vorwurf. In einem Gasthaus rannte ein Fremder entrüstet auf den Wirth los und schrie: "Mein Herr ich verlange Schadenersatz, Ihr Esel von einem Kellner hat mir mein neues Beinkleid voll Bouillon gegossen!" - "Beruhigen sie sich nur", entgegnete der Wirth gelassen, "und besehen Sie sich erst den Fall genau: Meine Bouillon macht niemals Flecken!"
- Jungfer Claret und Jungfer Strips. Ein Schiffskapitän hatte in seiner Cajüte einen Korb mit kleinen Weinflaschen stehen, wie er deren bei jeder Mahlzeit eine austrank. Er hatte aber schon wiederholt bemerkt, daß eine Flasche mehr fehlte, als er getrunken hatte, und der Verdacht fiel endlich auf den Schiffsjungen, der ihn zu bedienen und daher am meisten in der Kajüte zu thun hatte. Um hinter die Wahrheit zu kommen, verbarg sich der Capitän eines Tages um die Zeit in der Nebenkammer, da der Schiffsjunge den Tisch zu decken hatte. Der Junge kam und nachdem er den Tisch in Ordnung gebracht, ging er zu dem Korbe, nahm eins der Fläschchen heraus und begann laut auszurufen: "Gegenwärtiger Jansen Durst, gebürtig aus Rotterdam, ist gewillt, mit Jungfer Claret gebürtig aus Bordeaux, sich zu verehelichen und wird hiermit aufgeboten zum ersten, zweiten und dritten mal, und sofern kein Einspruch geschieht, soll die Trauung auf der Stelle erfolgen." Damit setzte er das Fläschchen an den Mund, trank es aus und warf es dann durchs Fenster in's Wasser. Der Kapitän hatte alles beobachtet, ließ sich aber nichts merken. Nach der Mahlzeit nahm er ein Stück Schiffstau, ging auf's Verdeck und rief den Schiffsjungen zu sich. "Jansen, sprach er dann, ich habe dir etwas Lustiges zu sagen, ich will dich heirathen." Dem Jungen ward nicht wohl zu Muthe, als er das Stück Schiffstau in des Capitäns Händen sah und er wußte nichts zu antworten, als ein langgedehntes: "So!" Der Capitän fuhr aber fort: "Höre nur zu, es soll alles ganz ordentlich zugehen." Und dann begann er: "Gegenwärtiger Jansen Durst, gebürtig aus Rotterdam, soll mit Jungfer Strips, gebürtig aus Hanfstadt, vermählt werden und wird demnach aufgeboten zum ersten, zweiten und dritten male, und sofern kein Einspruch geschieht, soll die Trauung auf der Stelle erfolgen." Bei den letzten Worten hob der Capitän schon den Arm, um mit dem Schiffstau loszuschlagen. Der Junge aber rief blitzschnell: "Halt, Capitän, ich thue Einspruch." - "Was fällt dir ein? erwiderte der Capitän, hast du nicht meinen Wein getrunken?" - "Ja, versetzte der Junge mit keckem Muthe, aber es ist alles in Ordnung zugegangen, wie Ihr wahrscheinlich selbst gehört habt, und wenn Ihr Einspruch gethan hättet, so hätte die Trauung unterbleiben müssen." Der Capitän war verwundert über die Geistesgegenwart des Jungen und mußte über den Einfall lachen. Er ließ den erhobenen Arm sinken und sprach: "Diesmal soll dir's geschenkt sein; aber ich rathe dir, nie wieder an eine Hochzeit mit Jungfer Claret zu denken, sonst soll deine Trauung mit Jungfer Strips so feierlich vollzogen werden, daß du zeitlebens an den Hochzeitstag denken sollst."


Anzeigen.

Der Johann Jochim Nicolaus Körting, geb. am 4. Mai 1856 zu Mannhagen, Sohn des Arbeitsmanns A. H. G. Körting daselbst und sei=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 28 Seite 3]

ner Ehefrau Dorothea Elisabeth geb. Aal, welcher sich bisher zur Erfüllung seiner Militairpflicht nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc. edictaliter hiedurch geladen, in dem auf

Dienstag den 17. Juni d. J.

Morgens 11 Uhr vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anstehenden Termin sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termin dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 6. Februar 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des Buchbinders Carl Bade hieselbst wird hiemit öffentlich gemeinkundig gemacht, daß in dem Termine am 20. d. Mts. der Präclusivbescheid sofort zu Protocoll erlassen und publicirt ist.
Schönberg, den 26. März 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. Schumann v. c.

A. Dufft.       


Auf zulässig befundenen Antrag des Erbpächters Peter Heinrich Voß Nr. 1 zu Zehmen, in väterlicher Vormundschaft seiner 3 Kinder aus der Ehe mit der wailand Catharina Maria geb. Retelsdorf, werden alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht an den Nachlaß der am 8. Februar 1879 zu Zehmen mit Hinterlassung eines am 6. Februar 1879 vor Notar und 7 Zeugen errichteten und am 5. März 1879 vor Notar und 2 Zeugen eröffneten Testaments verstorbenen Erbpächterfrau Catharina Maria Voß geb. Retelsdorf daselbst zu haben vermeinen, als die in diesem Testament zu Erben eingesetzten drei noch minorennen ehelichen Kinder defunctae, Vornamens Heinrich, Anna und Ludwig, geladen, in dem auf

Dienstag den 17. Juni d. J.
Vormittags 11 Uhr

zur Liquidation solcher Ansprüche auf der Amtsgerichtsstube zu Rehna anstehenden Termin in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen und ihre gleich nahen oder besseren Ansprüche darzulegen und gehörig zu bescheinigen, unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile, daß der Extrahent oder die sich Meldenden und Legitimirenden, für die rechten Erben angenommen, ihm resp. ihnen die in Rede stehende Verlassenschaft überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden, sowie daß die nach der Präclusion sich meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Disposition Denerjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Gadebusch den 29. März 1879.

Großherzogliches Amtsgericht Rehna.


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 16. April Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

1. Aus den Herrenburger Tannen.

  68 Rmt. tannen Kluft und Knüppel

2. Aus dem Schlage bei Lenschow.

186 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
  35 Rmt. tannen Späne.
Schönberg den 7. April 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Donnerstag den 17. April Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Michelsen zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

a. Hohenmeiler Tannen.

ca. 55 Fuder tannen Durchforstholz von Hopfenstangen bis Schleetstärke.
ca. 370 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
ca. 11 Rmt. birken Knüppel
ca. 5 Fuder gering ellern Wadelholz
ca. 41 Rmt. tannen Rodestämme.

b. Palinger Tannen.

24 Rmt. tannen Rodestämme.
Schönberg, den 6. April 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Im Vitenser Forste, Revier Törber Holz= und Törber=Eichkoppel am Mittwoch den 9. April 1879, unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:

Eichhester zu Nutz= und Pfahlholz,
Eichen Stangenholz zu kleinen Feldzaunpfählen tauglich.
Buchen Drümme.
Buchen Klafterholz.
Buchen Zweigholz.
Weiden Zaunbusch.
Versammlung Morgens 9 Uhr. Die Auction beginnt in der Törber Eichkoppel am Wege von Törber nach Törberhals.

Großherzgl. Forst=Inspection Rehna.


Für Confirmanden

starke schwarze, weiße und couleurte Glacehandschuhe, auch werden eine Parthie schwarze Glace=Damenhandschuhe a Paar 1 M. billigst abgegeben bei

Emil Jannicke,       
Handschuhmacher.       


Viehwaschpulver
bewährtes, sicher wirkendes Mittel zur Vertilgung des Ungeziefers bei Rindvieh empfiehlt
in Packeten zu 75 Pfennig (Mecklenburg). (genügend für 5 St. Hornvieh)
und Packeten zu 1,25 Pfennig (Mecklenburg). (genügend für 11 St. Hornvieh)
die Apotheke zu Schönberg.

Zu gleichen Preisen ist das Pulver auch zu beziehen von:

Herrn Thierarzt Reimer in Schönberg.
Herrn Senator Aug. Spehr Schönberg.
Herrn Kaufmann C. Schwedt Schönberg.
Frau Kaufmann Maaß Schönberg.
Herrn Kaufmann Borchert in Carlow.
Herrn Kaufmann Kleinfeldt in Herrnburg.
Herrn Kaufm. Siebenmark in Schlagsdorf.
Herrn Kaufmann Buschow in Selmsdorf.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


J. Fredericks Hefenmehl
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


f. Düsseldorfer Weinmostrich
in Gläsern a 60 Pfennig,
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Niederlage
von Mauersteinen, Dachpfannen und Drains bei
                                                    Chr. Wulff,
                                                    Ratzeburg, Vorstadt.
Nähere Auskunft ertheilt                          
                                                    H. Wede, daselbst.


Wilson's Corned Beef.
(Gekochter Pökelfleisch)
in Dosen a 2 Pfund engl.                                
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 28 Seite 4]

Heinrich Behrens,
Dach- und Schieferdecker.
Lager von
Schiefer, Asphalt, Theer, Dachlack, Pappe, Leisten, Nägeln, etc. etc.
Schönberg, Mecklbg.=Strelitz,

hält sich dem geehrten Publikum zur Anfertigung von Dächern mit Schiefer, Asphalt und Pappe, sowie Reparaturen unter Zusicherung reeller, prompter und billigster Bedienung bestens empfohlen.
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Verkauf von Pappen,
zu Fabrikpreisen.
                        Verkauf von Schiefer,
zu Hamburger en gros Preisen.


Als anerkannt bestes Mast= und Milchfutter offeriren wir

neues frisches Palm=Kuchenmehl

mit ca. 18 % Proteinstoffen, ca. 35 % Kohlehydraten und ca. 5 % Fett

mit 4,50 Mark pro Centner

ab Berlin, exclusive Säcke, die zum Transport geliehen werden, bei Entnahme von mindestens 100 Ctr. (die Eisenbahntarife für 200 Centner sind am günstigsten).
Da Palmmehl stets trocken und darin über 90 % verdauliche Stoffe enthalten sind, so ist es das billigste Kraftfutter.
Ueber Eisenbahnfrachten von Berlin nach allen Stationen geben gerne Auskunft; sowie wir auch auf Wunsch ausführlicher über dies anerkannt gute, gesunde und nahrhafte Futtermittel berichten.
Fabrik: Moabit, Kaiserin Augusta=Allee 7.

                          Palmkern= und Cocos=Oel=Fabrik
                          Rengert & Co.,
                                                    Berlin, C. Linienstraße Nr. 81.


Das Neueste und Feinste in Filz= und Seidenhüten, sowie ein reichhaltiges Lager in Herren= und Knabenmützen empfiehlt

Heinr. Schäding.       


Die Unterzeichneten empfehlen dem hiesigen wie auswärtigen Publikum ihr vollständig assortirtes

Schuh= und Stiefel=Lager

im Hause des Herrn F. Kleinfeldt, Siemzerstr. Nr. 110 so angelegentlichst wie ergebenst.

Herrn=, Damen= u. Kinderstiefel sowie Morgenschuhe und Pantoffel

sind in allen Sorten und Größen vorräthig, und die Preise bei guter und dauerhafter Arbeit so billig wie möglich gestellt.
Schönberg, im März 1879.

Die vereinigten Schuhmachermeister.


Drathgewebe, blau und schwarz
Einfriedigungsdrath,
Gartengeräthe

als: Spaten, Schaufeln, Harken, Hacker, Knickreißer, Baumsägen, Zweig= und Heckenscheeren, Gärtner= und Oculirmesser empfiehlt billigst
C. Schwedt.


Lager von Tapeten und Borden in den neuesten Mustern von 25 Pfennig (Mecklenburg). an, Reste von 5-10 Rollen zu heruntergesetzten Preisen
empfiehlt

H. E. Peters,               
Glasermeister.       


Spiegel, Gardienenleisten, Rosetten u. Rouleaux
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                                                    H. E. Peters,
                                                            Glasermeister.


Spiegel, Gardienenleisten, Rosetten u. Rouleaux
empfiehlt                                                    
                                                    H. E. Peters,
                                                            Glasermeister.


Zur bevorstehenden Saatzeit halte mich den Herrn Landwirthen mit Kraftdünger bestens empfohlen. Lager bei Herrn H. Pumplün in Carlow.

Ratzeburg.                                                     F. Becker.


Dem geehrten Publikum erlaube ich mir an Drechslerwaaren in freundlicher Erinnerung zu bringen, besonders Spazierstöcke und Pfeifen, wie ich mich auch zur Anfertigung aller sonstigen Drechslerarbeit bestens empfehle, indem ich gute Arbeit zu billigen Preisen verspreche.

J. Holst, Drechsler.       
Schönberg.           


Einen Knaben in die Bäckerlehre sucht zu Ostern

Bäcker Greiff.     


3mal täglich frische Milch,
der Liter 12 Pfennig (Mecklenburg).,
bei                                                     H. Brüchmann.


Kirchliche Nachrichten.
Am Grünen Donnerstage

Confirmation: Pastor Fischer.

Charfreitag.

Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.

1. Ostertag.

Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.

2. Ostertag.

Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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