No. 18
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. März
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 18 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Der Reichstag berieth in der Donnerstagsitzung den Antrag Siumm auf Vorlegung eines Gesetzes, betr. die Einführung obligatorischer, nach dem Muster der bergmännischen Knappschaftsvereine zu bildenden Alterversorgungs= und Invalidenkassen für alle Fabrikarbeiter. Von liberaler Seite wurde dieser Antrag heftig bekämpft und die freiwilligen Hilfsskassen empfohlen. Der Antrag wurde einer Kommission überwiesen. - In der Freitagssitzung wurde der Weltpostvertrag in dritter Lesung genehmigt und sodann in die Etatsberathung eingetreten. Präsident Hofmann gab zunächst eine Reichsfinanzübersicht, wonach das vorjährige Deficit nicht 20 sondern nur 11 Millionen betrug. Auffällig große Mindereinnahmen, nämlich über 15 Mill. M. ergeben die Zölle und Verbrauchssteuern, welche Mittheilung große Sensation hervorbrachte. Die Matricularbeiträge der Einzelstaaten müssen um 14 Mill. M. erhöht werden.
Seitens der conservativen Partei ist im Reichstage am Sonnabend ein Antrag zur Vertheilung gekommen, welcher verlangt 1) die Erlaubniß zum Betriebe des Gewerbes als Schauspielunternehmer soll von dem Nachweis der erforderlichen Bildung und Zuverlässigkeit des Nachsuchenden abhängig gemacht werden; 2) die Erlaubnis zum Betriebe der Gastwirthschaft oder Kleinhandels mit Spirituosen nur zu geben, wenn ein Bedürfniß zur Anlage vorliegt; 3) das Gewerbe von Auctionatoren soll nur von Personen, welche dazu amtlich concessionirt sind, betrieben werden dürfen und die Wanderlager sollen in entsprechender Weise zu den Gemeindelasten herangezogen werden.
- Im Reichskanzleramte soll die Ausarbeitung eines Seuchen=Gesetzes für das Reichsgebiet in Angriff genommen werden.
Auf Anregung des Reichs=Gesundheitsamtes hat das Reichskanzleramt gegenwärtig Vorarbeiten zu dem Zwecke angeordnet. Maßregeln zur wirksamen Unterdrückung des Handels mit Geheimmitteln und der Kurpfuscherei zu treffen.
Die autonomistischen elsässischen Abgeordneten Schneegans und Gen. werden dieser Tage beim Reichstags den Antrag einbringen, den Reichskanzler aufzufordern, die entgültige Einrichtung von Elsaß=Lothringen zu einem selbstständigen Bundesstaate in Angriff zu nehmen. Der Reichskanzler soll hervorgehoben haben, daß der einseitig bureaukratischen Regierung in den Reichslanden ein Ende gemacht werden müsse, dabei habe er durchblicken lassen, wie wünschenswerth es sei, aus der eingeborenen Bevölkerung Beamte zu rekrutiren.
Dem österreichischen Botschafter am preußischen Hofe, Grafen Szechenyi, ist vom Kaiser von Oestreich auch die diplomatische Vertretung an den Höfen von Mecklenburg übertragen.
Ein vom preußischen Landes=Oekonomie=Collegium dem Minister für landwirthschaftliche Angelegenheiten zugegangener Antrag auf Stiftung eines Arbeiter=Ehrenzeichens soll Aussicht auf Annahme haben.
Der Kaiser Wilhelm scheint nach wie vor die Praxis zu betreiben, Todesurtheile (wie schon seit Jahren) nicht zu unterschreiben. Die von den Geschworenen in Bromberg am 19. October v. J. wegen Mordes gegen den Gärtnerburschen Hermann Kaschuba und die Arbeiterfrau Gohnast (beide hatten gemeinschaftlich den Gatten der letzteren getötet) verhängte Todesstrafe ist im Wege der Gnade in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt worden, ebenso ist der wegen Mordes von demselben Schwurgerichte am 18. Oct. zum Tode verurtheilte Arbeiter Kiatkowski zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden.
Oesterreich. Zu der am 24. April stattfindenden Silberhochzeitsfeier des österreichischen Kaiserpaares werden jetzt schon in Wien die großartigsten Vorbereitungen getroffen. Unter Anderm soll ein historischer Festzug stattfinden, der ein glänzendes und getreues Gesammtbild des bürgerlichen und Culturlebens aus der Zeit Kaiser Maximilians (1500) giebt. Der Adel wird dabei die Heimkehr von einer Falkenjagd darstellen mit der bunten Schaar der Jäger und den interessantem Jagdgeräthen jener Zeit.
Frankreich. Der Senat hat ebenfalls das Amnestiegesetz in der Form, wie es von der Deputirtenkammer kam, angenommen. Nachdem die Frage erledigt, ist in der politischen Bewegung des Landes eine Ruhepause eingetreten. - Eine andere Nachricht, die geeignet ist, Aufsehen zu machen, ist die von dem beabsichtigten Uebertritt Hausmanns (unter Napoleon Seinepräfect) und andere Bonapartisten zur republikanischen Partei. Wahrscheinlich sehen diese Leute ein, daß an der kaiserlichen Sache in Frankreich nichts mehr zu verdienen ist.
England. Die Regierung hat sich zur Bestreitung der Kosten für den Kaffernkrieg vom Parlament 1 1/2 Mill. Pfund (30 Mill. M.) bewilligen lassen. Die Verstärkungen, die nach dem Kaplande abgehen, bestehen aus etwa 9000 Mann mit 1800 Pferden und 18 Geschützen. - Zwischen der englischen Regierung und der Pforte wird demnächst ein Vertrag über die Unterdrückung der Sclaverei zu Stande kommen. Nach den Bestimmungen dieses Vertrages soll englischen und türkischen Schiffen das Recht eingeräumt werden, auf den des Sclavenhandels verdächtigen Fahrzeugen auf dem Meere und selbst nach dem Einlaufen in türkische Häfen Untersuchungen vornehmen zu können.
Der junge Napoleon ist als Freiwilliger nach Port Natal am Cap abgereist, um gegen die Zulu=Kaffern zu kämpfen. Er wird dem englischen Artillerie=Stabe zugetheilt, denn die Artillerie ist die Waffe der Napoleons.
Dänemark. Die Eis= und Schiffahrtsverhältnisse im Sunde sind noch unverändert dieselben. Auf den Inseln Laland, Falster und Fühnen ist der Eisenbahnverkehr wieder hergesielt; in Jütland und auf Seeland dagegen ist derselbe noch unterbrochen.
Spanien. Die Gemeindeverwaltung von Madrid trifft Vorbereitungen für die für das Jahr 1880 in Aussicht genommene Weltausstellung. Dieselbe hat bereits ein Terrain zu diesem Zwecke angekauft.

[ => Original lesen: 1879 Nr. 18 Seite 2]

Italien. Der Prozeß gegen den Attentäter Passanante wird am 27. d. beginnen. - Papst Leo hat am Sonnabend eine Deputation von etwa 1000 katholischen Journalisten verschiedener Nationalität empfangen, welche 1302 kirchliche Journale und Revuen vertreten, an deren Herausgabe mehr als 15,000 Schriftsteller betheiligt sind; dieselben überreichten eine Ergebenheitsadresse, sowie eine nicht unbedeutende Summe Peterspfennige und andere Geschenke.
Türkei. Die russischen Truppen haben wie General Totleben unterm 21. d. nach Petersburg meldet, am 18. d. mit der Räumung der bisher von ihnen innegehabten vor Adrianopel belegenen Punkte begonnen.


Schönberg. Der in voriger Woche durch den starken Schneefall gestörte Verkehr ist seit Freitag Nachmittag auf der Friedrich=Franz=Bahn wieder eröffnet. Die Passage auf den Chausseen und Landwegen ist noch immer sehr erschwert, wenngleich inzwischen Thauwetter eingetreten und der Schnee erheblich zusammengesackt ist. Die nothdürftige Beseitigung des Schnees in allen Landwegen wird wohl heute schon kaum überall beschafft sein; diese Arbeit hat den Gemeinden große Opfer an Arbeit und Geld auferlegt. Der Schnee war in solchen Massen gefallen, daß von den hohen Hecken stellenweise nichts zu sehen war, und dementsprechend lag und liegt der Schnee in den Wegen.
- Das Präsidium des Reichstages hat nunmehr definitiv beschlossen, das Foyer und die großen Commissionszimmer mittelst elektrischen Lichtes zu erleuchten. Die Arbeiten sollen sofort in Angriff genommen werden.
- In Gegenwart von etwa 250 Rechtsanwälten aus ganz Deutschland wurde am 1. März in Berlin der 7. deutsche Anwaltstag eröffnet. Auf der Tagesordnung steht der Entwurf der Gebühren=Ordnung für Rechtsanwälte.
- Bekanntlich ist in Gotha die Leichenverbrennung erlaubt und dort auch schon mehrfach ausgeführt. Bei Gelegenheit der am letzten Sonnabend geschehenen Verbrennung der Leiche des Zahnarztes Wardein aus Breslau zerbarst nach Beendigung des Actus mit furchtbarer Detonation der Gaserzeugungsofen der Leichenverbrennungsanstalt.
-Am Tage vor der Nachwahl zum Reichstage wurden an den Straßenecken in Breslau feuerrothe Plakate angeschlagen, welche folgende Geschäftsanzeige enthielten:
Eine hochfeine Cigarre zum Preise von 5 Pfennig (Mecklenburg). deutscher Reichswährung verkaufe heute und die folgenden Tage, so weit der Vorrath reicht. Ich erlaube mir wieder auf diese Sorte ganz besonders aufmerksam zu machen, und rathe, daß Jedermann diese Cigarre wählt." Kräcker, Cigarren= und Tabakshandlung, Altbüßerstr. Nr. 35.
Liest man die fettgedrucktem Worte allein, so lauten sie: "zum Reichstage wählt Kräcker." Kräcker, der bekannte Sozialdemokrat, unterlag aber einem Liberalen.
- In Ungarn ist einer der bekanntesten Parlamentarier, der originelle Baron Zsedenyi gestorben. Er trug einen Hut 20 Jahre lang, der schließlich Seinesgleichen suchte. Aber, verehrter Freund, wie mögen Sie nur in einem solchen Hut herumgehen? fragte ihn ein College in Pest. - Weshalb denn nicht, antwortete Zs., hier kennt mich ja Jedermann. - Bald darauf begegnete ihm derselbe Freund in Paris; Zs. trug denselben Hut. - Also auch hier tragen Sie diesen Hut? - Ja, warum denn nicht? Hier kennt mich ja ohnehin Niemand.
- In Frankreich wurden in den letzten Jahren sowohl die Pferde der Cavallerie als auch die der Omnibus=Gesellschaften in Paris und an andern Orten durch Mais im Gemenge mit Hafer gefüttert. Trotz der dadurch erzielten bedeutenden Ersparnisse hat das französische Kriegsministerium jetzt befohlen, die Maisfütterung bei den Cavalleriepferden jetzt wieder aufzugeben. Als Grund zu dieser Maßregel gelten die einlaufenden Berichte, welche übereinstimmend bezeugen, daß bei Maisfütterung sich stets bei längeren und schnelleren Touren eine Schwächung der Muskulatur und eine Abnahme der Kraft bemerkbar mache. Die Fütterung der Pferde mit Mais wird sich demnach nur für die Zeit empfehlen, in welcher von den Pferden große Leistungen nicht verlangt werden.
- Die Berliner Kindesräuberin Martha Frank ist bereits in Luckau verhaftet. Das geraubte Kind befand sich wohlbehalten in ihrer Begleitung. Nachdem das Kind den Eltern zurückgegeben worden, wurde die Verbrecherin nach dem Gefängniß abgeführt. Sofort nach ihrer Ankunft bestand dieselbe ein Verhör, in welchem sie Folgendes aussagte: Ich hatte vor zwei Jahren in Sandow bei Luckau mit einem wohlhabenden Gasthofbesitzer ein Liebesverhältniß. Derselbe, der später nichts mehr von mir wissen wollte, ist mein Unglück. Ich stahl das Kind, um es als mein eigenes vorzustellen und glaubte auf diese Weise ihn zu bewegen, mir das Kind gegen Geld abzunehmen, oder mich zu entschädigen oder mich zu heirathen. Hätte er das gethan, so hätte ich das Kind, das ich lieb gewonnen, selbst behalten und die Eltern hätten nie wieder etwas von dessen Existenz erfahren. - Ueber den Grund oder den Ungrund dieser Angaben sind sofort amtliche Ermittelungen angestellt worden.
- Auch im Orient erwärmen kleine oder große Geschenke die Freundschaft. Als daher die russischen Gesandten vor zwei Jahren nach Afghanistan kamen, um die Engländer aus dem Sattel zu heben, brachten sie dem Khan prächtige Säbel und Gewehre und ein Dutzend wunderschöner Stäbe mit, die wie Gold glänzten. Was ist das, fragte der Khan. - Blitzableiter! kein Haus trifft der Blitz, das solch einen Leiter trägt. - Der Khan hatte von ihnen gehört, aber gesehen hatte er noch keine, und die Blitzableiter waren ihm das liebste Geschenk. Als die Russen abreisten, prangten ihnen zu Ehren auf jedem fürstlichen Hause Blitzableiter. Aber o weh, so viele Gewitter in diesem Sommer kamen, so vielmal schlug der Blitz in die fürstlichen Häuser ein. Der Khan war wüthend auf die Russen und es ging ihm so etwas im Kopfe herum, wie die klassische Warnung vor den Freunden, die Geschenke bringen. Dasmal aber waren die Russen unschuldig; denn die goldenen Stäbe waren gut, die Afghanen hatten nur vergessen, die Leitungen anzubringen und zur Erde zu führen.
- Ein Herr Ploß in Chemnitz hatte bekanntlich am 24. Mai 1878 von seinem Wohnorte ab eine Postkarte abgesandt, welche dazu bestimmt war, festzustellen, wie bald dieselbe einen genauen vorgeschriebenen Weg um die Welt machen würde. Diese Karte langte nach 117 Tagen wieder in Chemnitz an und der betreffende Herr hatte seine Wette gewonnen; er hatte nämlich behauptet, daß die Karte diese Tour binnen 120 Tagen würde durchlaufen haben. Ich höre nun, daß ein anderer junger Mann einen gleichen Versuch gemacht und in diesen Tagen wieder in den Besitz seiner Karte gelangt ist, nachdem sie 100 Tage unterwegs gewesen ist. Die Karte soll Singapore, Yokohama, San Francisco und New=York passirt haben, also denselben Weg, welcher der Chemnitzer Karte vorgeschrieben war.
- In den Straßen von Antwerpen erregte vor Kurzem eine Bettlerin durch die ungewöhnliche Zärtlichkeit, welche sie für ihre beiden kleinen an den Tag legte, das Mitleid der vorübergehenden in einem solche Maße, daß ihr mit den zahlreich gespendeten Sous auch gar manches Silberstück in die Hand gedrückt wurde. Das größere Kind führte sie an der Hand mit sich, das andere ruhte in ihrem Arme. Als ein Polizeidiener nahte, schien ihre Besorgniß für das jüngere Kind noch zu wachsen, und als fürchte sie, das Unterpfand ihrer Liebe verlieren zu können, preßte sie dasselbe innig an das beklommene Mutterherz. Indessen erschien die Regungslosigkeit des Säuglings dem Polizeidiener doch so sonderbar, daß ein böser Verdacht in ihm aufstieg. Er hieß die Bettlerin ihm auf das Polizei=Bureau folgen, und da stellte es sich denn heraus, daß der geliebkoste Kleine nichts anderes als eine zusammengerollte und mit Mütze ausstaffirte alte Jacke war.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Lüdersdorf verstorbenen Halbhufners und Zieglermeisters August Winkenwerder wird hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß

[ => Original lesen: 1879 Nr. 18 Seite 3]

in dem Termin am 19. d. M. der Präclusivbescheid sofort zu Protocoll erlassen und publicirt, sowie daß der in diesem Termine von dem unterzeichneten Concursgerichte proponirte Vergleich von allen nicht präcludirten Winkenwerder'schen Gläubigern rein und ohne Vorbehalt angenommen ist.
Schönberg, den 21. Februar 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.       


Der Wilhelm Christian Johann Georg Willers, geboren am 24. Juni 1856 zu Domhof=Ratzeburg, ehelicher Sohn des Lehrers Joh. Willers und dessen Ehefrau Antoni geb. Spiegel daselbst, welcher sich zur Erfüllung seiner Militairpflicht bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige, edictaliter hiedurch geladen, in dem auf

Sonnabend den 10. Mai d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anstehenden Termine sich einzufinden, unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden. Schönberg, den 15. Januar 1879.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Die Holz=Auction

aus dem Heidenholze findet am Sonnabend den 8. März Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf statt.
Schönberg, den 2. März 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Auction.

Am Dienstag den 11. März cr. von Morgens 9 1/2 Uhr an soll im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

circa 300 halbe Meter Bukskins, 1 Partie Hosenzeuge, Unterjackenzeuge und einige Winterpaletots - alles in passenden Stücken - auch einige Männerkleidungsstücke, Betten, verschiedenes Haus= und Küchengeräth und was sich sonst noch vorfindet.

Staffeldt, Landreiter.       


Holz=Auction.

im Vitenser Forste, Revier: Cordshäger Holze am Mittwoch den 5. März 1879 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichhester zu Nutz= und Pfahlholz tauglich
Buchen Klafterholz
Buchen Zweigholz
Fichten zu Rüstbäumen, getrennten Schleeten, Wesebäumen, Schleeten und Leiterbäumen tauglich.
Versammlung Morgen 9 Uhr auf der Kreuzschneiste in den hohen Buchen.

Großherzogl. Forst=Inspection Rehna.
                          I. A. L. Wiegandt, Förster.


Zur Publication des von der Ehefrau des Erbpächters Peter Heinrich Voß in Zehmen, Catharina Maria geb. Retelsdorf aus Gr. Mist, errichteten, bei mir deponirten Testamentes, setze ich nach dem am 8. Februar c. erfolgten Ableben der Testatrix einen Termin in meiner Wohnung an auf

Mittwoch den 4. März c.
Morgens 11 Uhr,

und werden etwaige Interessenten zu demselben hierdurch geladen.
Schönberg den 24. Februar 1879.

E. Wohlfahrt, Advocat,       
als Notar.                      


  Magenbitter      Bei der
jetzigen Jahreszeit
empfehlen als gesundestes Genußmittel den von den angesehensten Aerzten unserer Zeit besonders bei Schwäche der Verdauungen empfohlenen Magenbitter, genannt L'estomac, von Dr. med. Schrömbgens, prakt. Arzt in Kaldenkirchen (Rheinpreußen).
  Magenbitter  

Zu haben in der Niederlage von Herrn J. Ludw. D. Petersen in Schönberg.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Besten Haid=Scheiben=Honig, täglich frisch ausgenommen, 6 Pfund. a Pfund. 70 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund. 60 M.
Reinen Haid=Leck=Honig, 8 Pfund. a Pfund. 60 Pfennig (Mecklenburg). 100 Pfund. 50 M.
Feinsten Haid=Seim=Honig, (prima ausgedrückter Honig) 8 Pfund. a Pfund. 40 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund. 35 M.,
Futterhonig gestampft und in großen Scheiben a Pfund. 35-55 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund 30-50 M. Fastage 50 Pfennig (Mecklenburg). und 2 M. Bienenwachs pr. Pfund. 1 M. 40 Pfennig (Mecklenburg), 100 Pfund. 130 M., versendet gegen Nachnahme

E. Dransfeld.                     
Soltau, Lüneburger Haide.       

Nicht passendes nehme fco. zurück.


India Soya a Glas 75 Pfennig (Mecklenburg).
Nonpareille Cappern a Glas 65 Pfennig (Mecklenburg).
Vanille-Zucker, vortheilhaft zu Bäckereien,
Mehlspeisen, Eis etc. a Glas 60 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


f. Cakes von A. H. Langnehse
Hamburg, a Pfund. 1, 1,20, 1,40, 1,50 M.
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Portraits

lebenstreu in Oelfarbe auf Photographie von Cabinet bis Lebensgröße zu verschiedenen Preisen; directe Aufnahme wie auch Vergrößerungen nach kleinen Bildern, unter Garantie der Aehnlichkeit

im photographischen Atelier
von
Carl Kindermann,
Lübeck, Breitestraße Nr. 788.


Fritz Reuter,
Lustspiele & Polterabend-Gedichte
Ergänzungsbände
zu seinen sämmtlichen Werken.
Billige Ausgabe in 4 Lfgn. a 75 Pfennig (Mecklenburg)., oder in 2 Bdn. (geh.) a 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
In eleg. grün. Bd. geb. a 2 M. 10 Pfennig (Mecklenburg)., in rothem Prachtbd. geb. a 2 M. 40 Pfennig (Mecklenburg).

Obige Ergänzungsbände schließen sich in Format und Ausstattung genau der Volksausgabe an.

Leipzig.                                                     C. A. Koch's Verlag.


Ich mache hiermit bekannt, das ich mich mit

einer Schneide= und Drehbank

eingerichtet habe, und daß ich jetzt Reparaturarbeit an landwirthschaftlichen Maschinen mache, sowie auch neue Maschinen.

Cronskamp.                                                     J. Wiese.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 18 Seite 4]

Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
begründet 1827. Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand am 1. Januar 1879.
Versichert 337,800,000 M.
Bankfonds 84,000,000 M.
Ausbezahlte Sterbefälle seit 1829 112,150,000 M.
Durchschnitt der Dividende der letzten 10 Jahre 87,3 Prozent
Dividende im Jahre 1879 39 Prozent
Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und vermittelt. Schönberg. Wilh. Schrep.


Werner Werner

Breitestrasse 797 Lübeck, Breitestrasse 797
im Hause der Commerzbank, Eingang Johannisstrasse.
empfiehlt zu billigen Preisen:

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als:
Filz-, Stoff- und schwarz seidene Hüte und Mützen
Glacée-, Waschleder- und Buckskin-Handschuhe
Slips, Shawls und Cravatten
Hals- und Taschentücher
Tragbänder Regenschirme Portemonnais
Cigarrentaschen und Spitzen.
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Kragen und Manschetten, Tricotagen
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Reise-Effecten
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Reise- und Hand-Koffer
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Reise-, Schlaf- und Pferdedecken.
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Kaiser-Mäntel, Regenröcke,
Schlafröcke, Joppen und Jagdwesten,
Kinder-Anzüge.


Prima böhm. Stückkohlen

empfehle heute oder morgen ab Bahnhof und später ab Lager.

F. Heitmann.       


Lehrling=Gesuch

Zu Ostern suche ich für mein Manufacturwaaren=Geschäft einen Lehrling.

Hugo Zünckel. Lübeck.       


Ein Kindermädchen
wird zu Ostern gesucht.                                                    
                                                    Antonie Hempel,
                                                    geb. Rosenow.
Hof Lockwisch.                                                    


Eine , welche Lust hat, meinen Kunden in der Siemzer=, Sabower= und Marienstraße das in's Haus zu bringen, suche ich zu sofort.

H. Wolgast,         
Bäckermeister.       


Der Bau eines neuen Schulhauses in Klocksdorf soll dem Mindestfordernden übergeben werden. Offerten sind bis zum 18. d. Mts. bei den Unterzeichneten, bei welchen auch Riß und Anschlag einzusehen sind, einzureichen.
Klocksdorf den 2. März 1879.

Die Schulvorsteher:       
Möller.               
Burmeister.            


Zu Ostern d. J. suche ich unter günstigen Bedingungen einen Knaben in die Schlösserlehre.

C. Ollmann,            
Schlössermeister.       


Hiedurch mache ich bekannt, daß ich den über meine Hofstelle führenden Schleichsteig, nach Demern führend, hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.

Büdner Burmeister,       
in Schaddingsdorf.        


Knaben, welche die hiesige Realschule besuchen sollen, kann zu nächstem Ostern gute und billige Pension nachgewiesen werden durch den Director Dr. Schildt.
Schönberg, 24. Februar 1879.


Tesch's Restauration.
Morgenfrüh 10 Uhr Anstich
Rostocker Bockbier.


Bei der von mir am 25. v. M. abgehaltenen Verloosung wurden folgende Gewinne gezogen:

  1. ein polirter Tisch Nr. 173.
  2. ein Rohrstuhl Nr. 266.
  3. ein Rohrstuhl Nr. 33.
  4. ein Rohrstuhl Nr. 175.
  5. ein Rohrstuhl Nr. 274.
  6. ein Rohrstuhl Nr. 53.
  7. ein Rohrstuhl Nr. 67.
  8. ein Rohrstuhl Nr. 182.
  9. ein Rohrstuhl Nr. 259.
10. ein Rohrstuhl Nr. 276.
11. ein Rohrstuhl Nr. 45.
12. ein Rohrstuhl Nr. 143.
13. ein Rohrstuhl Nr. 245.
Schönberg den 3. März 1879.

Zellinssky,              
Stuhlmacher.       


Gastwirthen oder sonstigen soliden Personen ist der Verkauf eines überall leicht verkäuflichen guten Artikels bei hoher Provision zu übertragen. Franco Offerten sind innerhalb 8 Tagen sub M. P. 800 postlagernd Carlsruhe (Baden) zu richten.


Den Herren Müller= und Bäckermeistern empfehle ohne jegliche Kosten - tüchtige Gesellen.

C. Rocksien,                   
Bäcker=Amthaus, Lübeck.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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