No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Februar
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 14 Seite 1]

Politische Rundschau.

Auf dem Reichstage und auf Allen , die dazu gehören, liegts wie ein schwerer Druck, wie der Schatten künftiger Ereignisse. Der Eröffnung ist zum erstenmale kein Gottesdienst vorausgegangen, weder in der katholischen noch in der Protestantischen Kirche. Der Thronrede wohnten diesmal ungewöhnlich viele Generale im Gefolge des Kaisers bei. Die Rede, die der Kaiser verlas, war auf 21 Folioseiten in ungewöhnlich großen Lettern gedruckt weil der Kaiser ein Augenglas verschmäht. Zu seinem ersten Präsidenten hat der Reichstag wiederum Forckenbeck, zu seinem Vicepräsidenten Freiherr v. Staufenberg gewählt. Die Sozialdemokraten Liebknecht, Hasselmann und Fritzsche, die aus Berlin Ausgewiesenen, kamen unmittelbar vom Eisenbahnwagen in den Reichstag. Die Welt muß große Ereignisse erwarten, denn es haben viele neue Berichterstatter großer, englischer, französischer und italienischer und holländischer Zeitungen um gute Plätze nachgesucht.
In den Vorlagen, welche dem Reichstag zugehen sollten, wird auch der Abschluß eines Uebereinkommens mit Großbritanien wegen Unterdrückung des Sklavenhandel gehören. Ebenso wird für den Reichstag eine Uebersicht über den Stand der französischen Kriegskostenentschädigung vorbereitet.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers, Graf Stollberg, hat dem Hause eine Denkschrift überreicht, welche die Verhängung des kleinen Belagerungszustandes über Berlin und Umgegend rechtfertigt.
Der Zolltarifkommission ist nunmehr das Material zur Tabakssteuerfrage mit dem Auftrage zugegangen, einen entsprechenden Gesetzentwurf auszuarbeiten.
Nach dem amtlichen Berichte in Bezug auf den Stand der Rinderpest steht fest, daß die Seuche jetzt localisirt ist, und zwar auf den Oderbruch und den Regierungsbezirk Merseburg. Eine Weiterschleppung nach seuchefreien Orten ist jetzt nicht mehr zu befürchten.
Eine Deputation aus Hadersleben hat sich nach Berlin begeben, um den Kaiser eine Adresse zu überreichen, in welcher ihm der Dank der Deutschen Bevölkerung Nordschleswigs für die Aufhebung des Art. 5 des Prager Friedens ausgesprochen wird.
England. Nach einer Depesche der Frankf. Z. ist in London das Gerücht verbreitet, daß die eingeborenen Truppen in Südafrika ihre Offiziere niedermachen und in Menge desertiren.
Rußland. Die günstigen officiellen Nachrichten, die über den Stand der Pestepidemie seitens der Regierung veröffentlicht wurden, scheinen doch nicht ganz der Wahrheit zu entsprechen. Am Freitag wurden in Petersburg die meisten Zeitungen konfiscirt, weil sie mehr über die Ausbreitung der Seuche veröffentlichten, als der Regierung lieb war. Das eingetretene Thauwetter war den Bemühungen der Unterdrückung der fürchterlichen Krankheit sehr ungünstig. In Astrachan, der großen Handelsstadt, soll die Pest ebenfalls große Opfer fordern und die Regierung bemüht sich, diese Thatsache zu verheimlichen. Der Umstand, daß der Absperrungscordon erweitert ist, scheint unzweifelhaft darauf hinzudeuten, daß auch der Herd der Seuche sich neuerdings erweitert hat.
Holland. Die Regierung hat den Generalstaaten einen Gesetzentwurf, betreffend die Besteuerung der niederländischen und der ausländischen Werthpapiere mit einer Steuer von 1 vom Tausend des börsenmäßigen Werthes, so wie einen zweiten Gesetzentwurf vorgelegt, wonach die in der todten Hand befindlichen Besitzthümer (Kircheneigenthum) zur Steuer herangezogen werden.
Asien. England hat ganz in der Stille neues Gebiet für das indische Reich erworben, und zwar umfaßt dieser Zuwachs die Cocos=Keling=Insel in der Nähe von Java. Man hatte, als der Bruch mit Rußland bevorzustehen schien, befürchtet, daß Letzteres dort eine Kohlenstation zu errichten gedenke und so hat denn England jene Inseln annectirt, um dieser Sorge in Zukunft überhoben zu sein. England hat eben einen guten Magen.


- Preußen schickt in das deutsche Reichsgericht in Leipzig den Präsidenten, 3 Senats=Präsidenten, den Ober=Reichsanwalt, 1 Reichsanwalt 36 Räthe; Bayern 4 Räthe: Sachsen 4 Räthe; Württemberg 3 Räthe; Baden 2 Räthe; Hessen 2 Räthe; Braunschweig 1 Rath; das Gebiet des Oberlandesgerichts Rostock 1 Rath; das Gebiet des Oberlandesgerichts Jena 2 Räthe; das Gebiet des Oberlandesgerichts Hamburg 2 Räthe: Elsaß=Lothringen 2 Räthe. - Der stille Verdruß über den Wohnsitz des Reichsgerichts ist in Berlin noch nicht überall überwunden.
- Es ist in der Ordnung, daß die Garde=Lieutenants in Berlin und Potsdam den französischen Soldaten über sind. Diese tragen den Marschallsstab im Tornister, jene aber Fürstenkronen. S. Z. wurde der Prinz von Hohenzollern von der Garde weg zum Thron von Rumänien befördert, und dem Prinzen Alexander von Battenberg, der Lieutenant beim Garde du Corps in Potsdam ist, steht der Thron von Bulgarien in nächster Aussicht. Die Ausstattung, die er auf den Thron mitbringt, faßt die A. A. Z. dahin zusammen: "eine vollbewußte Jugend, vor der noch ein Leben liegt."
- Ein doppeltes Unglück hat die großen Kohlenschachten zwischen Dux und Ossegg und Bad Teplitz in Böhmen betroffen. Am Nachmittag des 10. Februar brach eine große, warme Wassermenge in den Döllinger Schacht und rasch auch in die benachbarten Schachte Gisela, Victoria, Fortschritt und Nelson ein. In dem Döllinger=Schacht ertranken 22-26 Arbeiter, die in der Dunkelheit nicht mehr den Ausgang finden und flüchten konnten. Von diesen Arbeitern sind 16 verheirathet und hinterlassen 53 Kinder. 600 Arbeiter sind brodlos geworden. Das Heilbad Teplitz ist in Folge dieser Grubenwasser=Revolution schwer bedroht und die Bestürzung ungeheuer. Bei der Teplitzer Urquelle im Stadtbad ist eine Abnahme eingetreten, das Heilwasser derselben im Bassin ist ganz ausgeblieben. Die Vorstellungen im Theater und alle öffentlichen Vergnügungen wurden sofort eingestellt. Die österreichische Regierung hat eine Commission von

[ => Original lesen: 1879 Nr. 14 Seite 2]

Sachverständigen nach Teplitz geschickt, welche nach Prüfung der Sachlage erklärte, die zurückgetretenen warmen Wasser seien wieder zu heben und die für Existenz des Ortes eingetretene Gefahr noch abzuwenden. Der Carlsbader Strudel ist ungestört.
- In der Schweiz wird nach altem, guten Herkommen auf jedem Herd das Feuer ausgelöscht, wenn der gefürchtete Föhnwind stürmt. In dem Gasthof zum "Wilden Mann" in dem weltbekannten Dorfe Meiringen wurde am 10. Februar trotz des Föhnwindes gekocht. Der Sturm ergriff das Feuer und trug es über den ganzen Ort, der 200 Häuser und 2800 Einwohner zählt. In zwei Stunden war der Ort eine einzige Rauch= und Feuersäule, alle Hülfe nutzlos. Nur 40 Häuser sollen verschont geblieben sein.
- Der Planet "Mars". Der berühmte Astronom Schiaparelli in Mailand hat eine Karte des "Mars" veröffentlicht, die auf der Oberfläche des Planeten Gestaltungen zeigt, welche denen unserer Erde durchwegs gleichen. Der Mars hat ebenso einen Nordpol und Südpol mit Eis wie unsere Erde - das Schwinden und Zunehmen der Eismassen ist festgestellt - hat ebenso Continente und Oceane, wie wir, und die Karte lehrt uns sogar die Flüsse kennen, deren Mündungen in die Oceane deutlich ersichtlich sind.
- Der populärste Doctor in Berlin ist der Doctor Klaus, ein Lustspiel, das dieser Tage im Wallner=Theater zum 100. Male gegeben wurde "vor brechend vollem Haus".
- In einem Gasthause spielten Gäste mit ungestempelten Karten. Der Wirth, der die Karten hergegeben, wurde mit 60 M., jeder der Spieler mit 30 M. bestraft.
- Der Mörder Ulherr in Nürnberg hat im Gefängniß durch Zerbeißung der Pulsader am linken Arm einen Selbstmordversuch gemacht.
- Der Pfarrverweser Vollrath in Mittelsinn in der Rhön erkrankte heftig nach dem Genuß von trichinenhaltigem, geräucherten Schinken. Weder er noch der Arzt dachten an den Schinken, als die Ursache der Krankheit. Von demselben Schinken aßen der Lehrer und seine Frau, der Vater und die zwei Brüder des Kranken, die zum Besuche gekommen waren, und alle erkrankten bald mehr oder minder schwer, und nun erst untersucht man den Schinken und findet ihn voller Trichinen. Dem Pfarrverweser sind alle Glieder gelähmt, er liegt noch schwer darnieder.
- Der Herr Geheimrath in Berlin hatte Gäste zu Tisch geladen und sein neuer Diener präsentirte die Speisen. Aber merkwürdig, den Herrn Lieutenant am untern Ende der Tafel überging er mit der ersten, zweiten und dritten Schüssel und dieser war doch sogar sein, des Geheimrathes Neffe. - Hat's nicht gereicht? fragte er endlich den Diener ganz leis. - "Nee, Herr Geheimrath, aber ich muß mich rächen; der Herr Lieutenant hat mir 'mal zum Arrest verholfen, als ich unter ihm diente, und ich hungere ihm aus." - Der Gastgeber erzählte sofort die Geschichte zu allgemeiner Heiterkeit.
- Abputzen polirter Möbel. In vielen Haushaltungen ist es Sitte, die polirten Möbel mittelst Petroleum abzureiben. Wahr ist es, daß durch dieses Mittel die Möbel sich sehr rasch reinigen und augenblicklich blank werden, trotzdem ist die Anwendung des Petroleums nicht anzurathen. Einmal wird dadurch die Feuergefährlichkeit in hohem Grade vermehrt, dann aber wird durch dasselbe die Politur erweicht und die Möbel werden schließlich so blind, daß sie schlecht aussehen. Wir rathen daher den Hausfrauen, vom Gebrauch des Petroleums zu diesem Zwecke abzulassen und statt desselben reines frisches Wasser mit einem ganz geringen Zusatz von Salmiak zu nehmen. Die Flecken an den Möbeln verschwinden durch dasselbe sehr rasch und diese werden, wenn mit einem feinen Lappen nachgerieben wird, außerordentlich blank.
- Um Glas in jeder Richtung zu brechen, umwinde man das Glas in der Richtung, nach der es brechen soll, mit einem gedrehten Flachs= oder Hanffaden, der mit Terpentin getränkt wird, brenne ihn unter langsamen Umdrehen des Glases ab, und gieße, wenn er abgebrannt ist, etwas kaltes Wasser über die erwärmte Linie, der Bruch wird sofort erfolgen.


Die Pariser müssen im vorigen Jahre ein ganz erkleckliches Sümmchen von fremden Besuchern der Ausstellung eingenommen haben. Nach offiziellen Erhebungen betrug die Zahl der auf den Bahnhöfen angekommenen und abgereisten Fremden während der ersten neun Monate fast 37 1/2 Millionen, während im Ausstellungsjahr 1867 sie sich nur auf 13 Millionen belief.


Die Zugvögel und die Leuchtthürme.

Dr. Karl Nuß giebt in seiner Zeitschrift "die gefiederte Welt" einen interessanten Aufschluß über die Gefahr, welche Leuchtthürme für die Vögel bilden. Es ist eine bekannte Thatsache, daß fast alle Thiere, von den Polypen bis zu den Säugethieren, von dem Schein eines nächtlichen Feuers angelockt werden; bei verschiedenen Jagden weiß man diese Erscheinung mit Erfolg auszubeuten. Auch die Vögel folgen dem merkwürdigen Zuge, der allerdings vielen von ihnen verhängnißvoll wird. An den Küsten der Nord= und Ostsee befinden sich bekanntlich eine nicht unbedeutende Anzahl von Leuchtthürmen, deren Licht jährlich Tausenden von Zugvögeln den Tod bringt. Ein Beamter eines dieser Leuchtthürme berichtete darüber: In warmen Sommernächten umschwärmen Eulen und andere Nachtvögel desgleichen kleine Sänger, die durch irgend einen Umstand aus ihrer Ruhe aufgescheucht wurden, die Laternen des Thurmes oder setzen sich auf die Schutzgitter von Draht, mit welchen die kostbaren Scheiben des Leuchtapparates umgeben sind. Wie nothwendig eine solche Versicherung ist, geht aus den Folgenden klar hervor. Kaum neigt sich der Sommer seinem Ende zu, so beginnt die große Wanderung der gefiederten Welt von dem kalten Norden nach dem einladenden Süden. Fast in jeder Nacht klingt und dröhnt es in dem Gitter des Thurmes, denn die gefiederten Wanderer haben sich von ihrem Reisewege ablenken lassen und sausen mit bedeutender Schnelligkeit gegen die eisernen Maschen, um diesen "Schritt vom Wege" mit dem Leben zu bezahlen. Viele brechen sich den Schnabel entzwei oder zerschmettern sich den Schädel, andere fahren mit dem Kopfe durch die Drahtöffnungen und sterben den Erstickungstod; bei manchen ist die Verwundung nicht sofort tödtlich, doch immerhin derart, daß sie nicht weiter können, sondern im Gitter hängen bleiben oder von dem Thurme herabfallen, unten zerschmettert den lauernden Katzen zur Beute werden. Unter der Reisegesellschaft giebt es jedoch einzelne vorsichtige Flieger, diese sitzen unbeschädigt auf dem Draht und schauen stundenlang verwundert in die Flammen, an welche sie wie gebannt scheinen. Ein wehmüthiger Anblick bietet sich mit Tagesanbruch dar. Da liegen Schwalben mit geöffnetem Schnabel, Drosseln, Pirole, Flachsfinken, Seidenschwänze, Bachstelzen und viele der kleinen Sänger, und unter den regelmäßig Schiffbruchleidenden befinden sich auch Störche, wilde Enten und Gänse. Ersteren wird der lange Schnabel stets verhängnißvoll, letzteren ist gewöhnlich der Unterschnabel abgerissen. Unzählige der wandernden Vögel prallen nur mit den Flügeln gegen den Thurm, verwunden sich nur leicht und fallen erst später zu Boden, wo sie meist zu Grunde gehen. Würde sich die Statistik mit dieser Angelegenheit beschäftigen, so dürfte leider eine ungeahnte Zahl solcher verunglückter Vögel zusammengestellt werden.


Anzeigen.

Der Wilhelm Christian Johann Georg Willers, geboren am 24. Juni 1856 zu Domhof=Ratzeburg, ehelicher Sohn des Lehrers Joh. Willers und dessen Ehefrau Antoni geb. Spiegel daselbst, welcher sich zur Erfüllung seiner Militairpflicht bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige, edictaliter hiedurch geladen, in dem auf

Sonnabend den 10. Mai d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anstehenden Termine sich einzufinden, unter dem Nachtheil, daß

[ => Original lesen: 1879 Nr. 14 Seite 3]

er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden. Schönberg, den 15. Januar 1879.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen, betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des hieselbst verstorbenen Schlächtermeisters Daniel Stockfisch giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 8. d. M. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche an die Stockfisch'sche Concursmasse Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeinen, solche aber bis dahin nicht angemeldet haben, von der gegenwärtigen Concursmasse gänzlich abgewiesen werden; auch werden diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Forderungen angemeldet, aber ihre schriftlichen Beweismittel nicht eingereicht haben, mit den letzteren hiemit praecludirt.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 10. Februar 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Holz=Auction.

Am Donnerstag den 20. Februar Morgens 10 Uhr sollen im Bahlen an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden.

  3 Buchen Nutzholzblöcke
70 Rmt. Buchen Kluft I u. II. u. Knüppel
16 Fuder Buchen Zweigholz
  6 Rmt. Eichen und Fichten Knüppel
Kaufliebhaber wollen sich in Bahlen auf der Ratzeburg=Gadebuscher Chaussee zur gedachten Zeit einfinden.
Schönberg den 13. Februar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Kampfgenossen Verein 1870/71.

Auf Antrag von 12 Mitgliedern wird zum Sonntag den 2. März Nachmittags 4 Uhr eine außerordentliche General=Versammlung zur Berathung dringender Vereins=Angelegenheiten einberufen. Nach Erledigung der Tages=Ordnung wird der für die Monats=Versammlung in Aussicht genommene Vortrag des Kammeraden Director Dr. Schildt über Mecklenburgische Geschichte gehalten werden.

Der Vorstand.              
Dr. Marung.       


Allen Denen, die meinem lieben Manne die letzte Ehre erzeigt und ihn zu seiner Ruhestätte geleitet haben, sage ich meinen innigsten Dank.

Wilhelmine Haack.       


Besten Haid=Scheiben=Honig, täglich frisch ausgenommen, 6 Pfund. a Pfund. 70 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund. 60 M.
Reinen Haid=Leck=Honig, 8 Pfund. a Pfund. 60 Pfennig (Mecklenburg). 100 Pfund. 50 M.
Feinsten Haid=Seim=Honig, (prima ausgedrückter Honig) 8 Pfund. a Pfund. 40 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund. 35 M.,
Futterhonig gestampft und in großen Scheiben a Pfund. 35-55 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund 30-50 M. Fastage 50 Pfennig (Mecklenburg). und 2 M. Bienenwachs pr. Pfund. 1 M. 40 Pfennig (Mecklenburg), 100 Pfund. 130 M., versendet gegen Nachnahme

E. Dransfeld.                     
Soltau, Lüneburger Haide.       

Nicht passendes nehme fco. zurück.


Gehör-Oel heilt die Taubheit, wenn selbige nicht angeboren und bekämpft sicher alle mit Harthörigkeit verbundenen Uebel à Fl. 18 Sgr. versendet

                                                    C. Chop,
                                                    Apotheker in Sondershausen,
                                                    (Thüringen.)


Alten Holsteiner Käse
grünen Schweizer Käse
gelben Gesundheits Käse
[] Sahnen Käse
Appetit Käse

empfiehlt                                                     J. F. Eckmann.


Portraits

lebenstreu in Oelfarbe auf Photographie von Cabinet bis Lebensgröße zu verschiedenen Preisen; directe Aufnahme wie auch Vergrößerungen nach kleinen Bildern, unter Garantie der Aehnlichkeit

im photographischen Atelier
von
Carl Kindermann,
Lübeck, Breitestraße Nr. 788.


Schützen-Fastnachtsball

findet am 25. Februar statt, wozu alle Mitglieder der Schützenzunft freundlichst eingeladen werden.

Der Vorstand der Schützenzunft.
Die Localitäten sind geheitzt.


Zu Ostern suche ich einen Lehrling für mein Geschäft.

Carl Schmidt.       
Sattlermeister.       

Wismar.


Gesangverein Teutonia
Unterhaltungsabend
am Donnerstag den 20. Februar
im Locale des Herrn Gastwirth Boye.
Auf vielfaches Verlangen
Aufführung von: "Wallensteins-Lager"
mit neuen Gesangeinlagen.
2. Solo= und Gesangvorträge.
3. Der Liebhaber in der Küche.
Schwank in 1 Act.
Entree a Person 50 Pf.
~~~~~~~~~
Zum Schluß - Ball
Anfang 7 Uhr.
Zu recht zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein

der Vorstand.       


Günstige Gelegenheit.

Um Jedem, auch dem Minderbemittelten, Gelegenheit zum Ankauf einer guten und soliden Uhr zu bieten, haben wir uns entschlossen, Beamten, Kaufleuten, Lehrern, Gewerbtreibenden sowie allen sonstigen sicheren Personen Uhren unter den nachstehenden Bedingungen zu liefern:

1. Gute silberne Cylinderuhr, 4 Steine, Preis 20 Mk. - Zahlbar in monatlichen Raten a je 5 Mk.
2. Schwere silberne Cylinderuhr, Remontoir, 8 Steine, Preis: Mk. 30. - Zahlbar in monatlichen Raten a je 5 Mk.
3. Sehr gut vergoldete Cylinderuhr, 8 Steine, auch sehr als Damenuhr sich eignend, Preis: Mk. 40. - Gegen erstmalige Einsendung von Mk. 10, und darauf folgende monatliche Ratenzahlungen von je 5 Mk.
4. Prachtvolle massivgoldene Ancre=Uhr, Remontoir, 12 Steine, Preis: Mk. 90. - Gegen erstmalige Einsendung von Mk. 20, und darauf folgende monatliche Ratenzahlungen von je 10 Mk.
Jeder Käufer einer Uhr erhält einen Garantieschein auf die Dauer von 2 Jahren. Die Uhren werden stets nach Erhalt der ersten Einsendung dem Besteller franco zugesandt. Bei nicht regelmäßiger Einhaltung der monatlichen Ratenzahlungen erlischt das Recht auf diese Begünstigung und der ganze noch schuldige Restbetrag wird sofort und auf einmal zahlbar.
Wir enthalten uns jeder weiteren Anpreisung und bemerken nur noch, daß wir bei Nichtconvenienz bereit sind, Jedermann den eingesandten Betrag gegen franko Retournirung der Uhr wieder zurückzuzahlen.

Hochachtungsvoll
Fr. Renard & Eder.
Paris,
Nr. 100. Boulevard de Rochechourard, Nr. 100.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 14 Seite 4]

Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg Schwerin und Strelitz.

Die 26. ordentliche General=Versammlung der Vereinsmitglieder wird in diesem Jahre am

Donnerstag den 27. März d. J. Vormittags 11 Uhr

zu Schwerin in Sterns Hotel stattfinden und kommen folgende Gegenstände zur Verhandlung.

1. Bericht über die im Jahre 1878 stattgehabte Verwaltung und Vorlage der Rechnung pro 1. März 1878/79 sowie der revidirten Rechnung pro 1877/1878.
2. Wahl eines Rechnungs=Revisors für die Jahre 1879/82.
3. Wahl neuer Districts=Beamten für die nach Ablauf ihrer Dienstzeit statutenmäßig ausscheidenden Herren.
4. Wahl einer Revisions=Comitte nach Vorschrift des § 42 der Statuten.
5. Beschlußnahme über Vereinsangelegenheiten, welche von der Direction zur Entscheidung der Generalversammlung verstellt werden.
Die Herren Vereins=Mitglieder werden hierdurch zu dieser Versammlung eingeladen und ersucht sich bei der gleichzeitig stattfindenden Feier des fünf und zwanzig jährigen Bestehen des Vereins recht zahlreich zu betheiligen.
Grevesmühlen, den 15. Februar 1879.

Die Direction.


Bis Ende Februar:
Ausverkauf bei Ludwig Wendt, Lübeck.
Als besonders billig werden empfohlen:
fertige Costume, sämmtliche Confection, schwarze und couleurte Seidenstoffe, grosse Parthien Kleiderstoffe, Gardinen, Teppich- und Möbelstoffe und Longchales.


Werner Werner

Breitestrasse 797 Lübeck, Breitestrasse 797
im Hause der Commerzbank, Eingang Johannisstrasse.
empfiehlt zu billigen Preisen:

Herren-Artikel
als:
Filz-, Stoff- und schwarz seidene Hüte und Mützen
Glacée-, Waschleder- und Buckskin-Handschuhe
Slips, Shawls und Cravatten
Hals- und Taschentücher
Tragbänder Regenschirme Portemonnais
Cigarrentaschen und Spitzen.
WÄSCHE:
Kragen und Manschetten, Tricotagen
in Seide, Wolle und Baumwolle.

Reise-Effecten
als:
Reise- und Hand-Koffer
Handtaschen
Umhängetaschen
Plaidriemen
Toiletten-Gegenstände
Reise-, Schlaf- und Pferdedecken.
~~~~~
Kaiser-Mäntel, Regenröcke,
Schlafröcke, Joppen und Jagdwesten,
Kinder-Anzüge.


Deutsche
Militairdienst-Versicherungs-Anstalt
in Hamburg

Im Monat Januar waren zu erledigen 290 Anträge über

M. 309,550.

Prospecte, Antragsformulare etc. etc. unentgeltlich durch den Specialagenten Herrn
   Emil Hempel zu Schönberg, sowie durch den Hauptagenten Herrn
   Dr. jur. Schmidt in Lübeck.
Hamburg, den 1. Februar 1879.

Die Direction.                  
H. Marwede, Poststraße 20.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Wochenbericht.                              Hamburg, den 17. Februar 1879.

Im großen Ganzen hat sich an allen Märkten garnichts verändert. Die Anfuhr aus Amerika nahm etwas ab. Englands Märkte sind flau, und die Zufuhren eigener Waaren drückten die Preise. In Frankreich und Holland wichen Notirungen. In Süddeutschland und in Oesterreich=Ungarn war wenig Umsatz bei weichenden Preisen.
Hier ist Alles leblos und äußerst still, und in keinem Artikel hat sich was verändert. Butter ist nur in seiner frischer Waare gesucht.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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