No. 94
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. November
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 94 Seite 1]

Der englisch=afghanische Krieg.

Krieg, nicht mehr Conflikt! Am Donnerstag vergangener Woche sind in den Hochländern Mittel=Asiens die ersten Kanonenschüsse zwischen den Engländern und den Afghanen gewechselt worden. Der Emir Schir Ali ist bei seinem hartnäckigen Trotze geblieben und hat sogar das Ultimatum der englisch=indischen Regierung unbeantwortet gelassen.
Der Emir wagt bei diesem Kampfe ungleich weniger als England. Für den übrigen noch garnicht so bestimmten Fall, daß er besiegt würde, wird Rußland, das sein Nachbar im Norden ist, doch niemals zugeben, daß die Engländer Afghanistan annektiren. Fällt der Krieg dagegen für England unglücklich aus, und es wäre dies gegen Afghanistan nicht das erste Mal, so würde dem Ansehen des britischen Reiches in Indien ein schwerer Schlag versetzt werden; die alten Gelüste der jetzt abhängigen indischen Fürste, die englische Herrschaft abzuschütteln, könnten sich leicht erneuern.
Die Afghanen sind ein kampfgewohntes, tapferes Bergvolk, gestählt und geübt in langen Kriegen gegen die Perser und Engländer. Im Jahre 1842 war es, als England sich die halbe Lehre erkaufte, daß mit Afghanistan nicht gut Kriegführen sei. 20 tausend Mann stark waren sie in das Land eingedrungen, hatten bereits die Hauptstadt Kabul eingenommen und den damaligen Herrscher, den Vater des jetzigen, gefangen weggeführt - da brach der Aufstand aus, da wurden sie überfallen und vernichtet; von den Zwanzigtausend kam ein einziger Offizier zurück, um das Unglück zu melden, das die englische Armee erreicht hatte.
Diese trübselige Erinnerung wird den leitenden Männern des Reiches gewiß noch nicht abhanden gekommen sein und schwerlich haben diese Leute vorausgesehen, daß es zum Kriege kommen würde. Hätte man in London die Folgen des ersten Schrittes, die demonstrative Entsendung einer Gesandtschaft an den Schir Ali, die dieser so energisch zurückwies, geahnt, so würde man sich sicherlich nicht dazu entschlossen haben. Es war dies einer jener diplomatischen Schachzüge gegen Rußland, deren Folgen nicht genügend erwogen waren, hervorgegangen aus dem Unfehlbarkeitsdünkel der britischen Staatsmanner, die sich schon oftmals bitter gerächt hat.
Der Emir wies die Gesandschaft in so schroffer Weise ab, daß sich der englische Nationalstolz dadurch erheblich verletzt fühlte. Die englischen Zeitungen forderten Genugthuung, aber die Regierung sah wohl ein, daß eine solche leichter zu fordern als zu erlangen sei. Sie wollte deshalb dem Feinde goldene Rückzugsbrücken bauen, sie erklärte sich bereit, mit einer einfachen Entschuldigung des Emirs die Sache auf sich beruhen lassen zu wollen. Aber der asiatische Despot zeigte nicht die geringste Furcht vor den mächtigen Engländern; er erwiederte ihnen, daß er mit ihnen nichts zu thun haben wolle und im Uebriegen seine Sache Gott anheimstelle. Auch jetzt noch schritt England nicht gleich zum Kriege; vielmehr beschloß das Cabinet, vorerst ein Ultimatum vorangehen zu lassen. Die Antwort darauf wurde für vergangenen Mittwoch erwartet, aber Schir Ali hat überhaupt nicht geantwortet und so mußte denn England, seinem Ansehen und seiner Machtstellung zu Liebe, in den sauren Apfel beißen und wie geschehen, die kriegerische Aktion beginnen.


Politische Rundschau.

Deutschland. Verschiedene ausländische Zeitungen bringen die übereinstimmende Notiz, Fürst Bismarck beabsichtige anläßlich der sich mehrenden Attentate ein gemeinsames Vorgehen der Mächte gegen die Internationale zu veranlassen. Eine einheitliche Organisation der letzteren besteht aber in den meisten Staaten nicht mehr, dort aber, wo sie besteht, bildet sie eine Gefahr zugleich für alle Staaten. Schon auf dem Berliner Congreß sollten gemeinsame Maßregeln gegen die Verbindung berathen werden, aber im Drange der Geschäfte und weil das Intteresse für diesen Punkt kein lebhaftes war, kam man nicht dazu. Jetzt, da Rußland so viel zu leiden hat unter der geheimen nihilistischen Agitation, da neue Attentate die Welt in Aufregung setzen, jetzt dürfen die Mächte zu einer Berathung und Verständigung in dieser Richtung leicht bereit sein.
Aus Darmstadt wird berichtet: Das Befinden des Großherzogs ist ein durchaus befriedigendes; auch das Allgemeinbefinden des Erbgroßherzogs, dessen Heiserkeit sich gehoben hat, ist gut. Die Besserung in dem Befinden der Prinzessin Irene schreitet stetig fort.
Die Berathungen über eine Reform des Medizinalwesens haben am Sonnabend ihren Abschluß gefunden.
Die Voruntersuchung in Sachen des "Großer Kurfürst" ist vollständig geschlossen. Officiös wird indeß vor allzu sanguinischen Auffassungen gewarnt, damit dieselben nicht, wenn sie getäuscht werden, zu neuen unbegründeten Klagen Veranlassung geben.
Anstelle des außer Dienst getretenen Admiral Werner ist durch Cabinetsordre vom 10. d. M. der Kontreadmiral Kinderling zum Chef der Marinestation der Ostsee ernannt worden.
Die französische Regierung hat verschiedenen deutschen Künstlern und Beamten anläßlich der Weltausstellung den Orden der Ehrenlegion verliehen.
Dänemark. Das lange Werben um die Hand der Prinzessin Thyra hat nun endlich sein offizielles Ende erreicht. In der Donnerstagssitzung des Folketing theilt der Präsident mit, daß der König ihn beauftragt habe, dem Hause die Verlobung der Prinzessin Thyra mit dem Herzog von Cumberland anzuzeigen. Das Kopenhagener "Dagbl.", welches die Verlobung in einem Leitartikel bespricht, sagt u. A., daß dieselbe keinerlei politische Bedeutung habe und keinesfalls den Gedanken an eine Wiederherstellung des früheren Königsreichs Hannover beleben dürfe.
Rußland. Selten vergeht ein Jahr, in dem nicht in irgend einem Theile des großen Zarenreiches eine Hungernoth herrscht. In diesem Jahr ist es Finnland, welches unter derselben zu leiden hat. Das Elend ist bereits so groß, daß zahlreiche Familien nur von Milch und Fischen ohne Salz

[ => Original lesen: 1878 Nr. 94 Seite 2]

leben; selten erhalten sie etwas Mehlbrei und noch seltener Brot, das schon im letzten Sommer der Mehrzahl der Bevölkerung fehlte.
Rumänien. Am Sonntag sollte endlich, wie aus Bukarest gemeldet wird, die offizielle Besitzergreifung der Dobrudscha durch Rumänien erfolgen.


- Fürst Bismarck wird auf einige Tage von Friedrichsruh nach Berlin zurückkehren und sich dem preußischen Landtag widmen. Seinen Marstall in Friedrichsruh hat er auf 15 Pferde erhöht, meist Füchse, für die er eine Vorliebe hat, wie einst die Hessischen und Weimar'schen Fürsten für Isabellen und Kaiser Wilhelm für die Rappen.
- Es ist eine von allen Criminalisten anerkannte Thatsache, daß große Verbrechen rasche Nachahmung finden; sie wirken ansteckend wie Fieber und Seuchen. Das Verbrechen jenes Thomas, der den Massenmord in Bremen auf seinem Gewissen hatte, hat eine Reihe von ähnlichen Unthaten hervorgerufen. Der Mörder Francesconi in Wien, der einen Briefträger meuchelte, hat in Berlin einen blutigen Nachahmer gefunden. Seit Hödel's Attentat tauchen an allen Enden Menschen auf, die ohne persönliche Anlässe den Trägern der Kronen auflauern und sie aus der Welt zu schaffen suchen. In diesem Jahre sind die Attentate auf gekrönte Häupter einander furchtbar rasch gefolgt. Am 11. Mai schoß der Klempnergeselle Max Hödel auf den Kaiser Wilhelm; drei Wochen später verwundete Dr. Nobiling den vorüberfahrenden Kaiser durch Schüsse aus seiner Schrotflinte. Am 6. October schoß der Böttchergeselle Moncast auf König Alfons von Spanien. Am 17. November verwundete der Koch Passavante den König Humbert in Neapel. Von diesen vier Attentaten geschahen drei mit der Schußwaffe, das auf König Humbert mit dem in Italien landesüblichen Dolch. Seit dem ersten Drittel dieses Jahrhunderts wurden 31 Attantate auf gekrönte Häupter und Präsidenten von Republiken verübt. Zwei Fälle (Lincoln, Herzog von Parma) führten den Tod des Angefallenen herbei. Von den übrigen 29 Attentaten hatten nur sehr wenige schwere, einige leichte und die übrigen keine Verwundungen zur Folge.
- Papst Leo will eine Zeitung gründen, die in fünf Sprachen, italienisch, französisch, spanisch, englisch und deutsch, zu der katholichen Welt reden soll.
- In Westphalen und am Niederrhein vermehren sich die Verbrechen und Vergehen in Folge von Trunkenheit und reiner Lust an Gewaltthaten furchtbar. Staatsanwälte und Richter werden nicht mehr fertig. In Dortmund mußten zwei Staatsanwälte angestellt und ihnen noch ein Gehülfe gegeben und eine zweite Criminal=Deputation mußte gebildet werden. - Mit den Verbrechen wächst die gehässigste und boshafteste geheime Anklägerei.
- Das Polizeiamt in Leipzig hat kurz und bündig bekannt gemacht, daß die städtischen Schutzmannschaften Anweisung erhalten haben, in allen Fällen der Nothwehr zur Abwendung der ihren Personen drohenden Gefahr von der Waffe Gebrauch zu machen. Im letzten Jahre allein sind die betr. Mannschaften 24mal thätlich angegriffen, bedroht und mißhandelt worden.
- Am 21. November hat Herr v. Forckenbeck sein Amt als Oberbürgermeister angetreten.
- Ein Bürger von Bauerstett im Elsaß wurde wegen seiner Beredsamkeit Klein=Gambetta genannt. Er verklagte einen Bekannten, weil er keinen Spitznamen haben wollte und hatte die Genugthuung, daß sein Widerpart zu 1 M. Strafe verurtheilt wurde. Seitdem heißt er Groß=Gambetta.
- Unter den 13,900 Droschkenkutschern in London gibt es Aerzte, Rechtsanwälte, Prediger und einen Lord.
- "Wenn ich tüchtig arbeiten soll, so muß ich gefüttert werden", sagte Bismarck im Kriege. Das Wort wird schnell ein geflügeltes Wort werden.
- Jeder Dampfer aus New=York bringt nach Hamburg amerikanische Austern mit und wird das Dutzend zu 90 Pfennig verkauft. Die amerikanische Auster macht der holstein'schen, der englischen und der Helgoländer Auster außerordenliche Concurrenz.
- Der Tiberfluß hat die Stadt Rom und die weite Umgegend (Campagna) mit einer furchtbaren Ueberschwemmung heimgesucht. Auf dem Corso und vielen Straßen kann man nur mit Kähnen fahren, aus der Judenstadt (Ghetto) strömt das Hochwasser wie aus einer Schleuse; viele Straßen sind wie Kanäle des Tieber. Der Schaden ist groß, viel größer noch in der weiten Campagna, wo die Getreideaussaat (dort im October) und die Weideplätze vernichtet sind.
- Auch in Triest hat's Sturmwind und Hochfluth gegeben und beide haben an Schiffen und Gebäuden großen Schaden angerichtet.
- Die Goldentdeckungen in Indien sind, wie der "Times" berichtet wird, höchst wichtiger Art. Ein australischer Sachverständiger berichtet, daß in einem Gebiete von 26 Meilen zu 13 Meilen er 90 Erzlager mit einer Stärke von 2- 4 Fuß endeckt hat, die bis zu 200 Unzen Gold per Tonne ergeben würden. Er giebt der Meinung Ausdruck, daß die Goldindustrie, wenn sie richtig in Angriff genommen wird, die größten Hoffnungen übertreffen dürfte.
- Ein viehischer Unmensch, der sein 7 1/2 jähriges Töchterchen auf die grausamste und unnatürlichste Weise zu Tode mißhandelte und es wimmernd im Walde liegen ließ, ist der Tagelöhner Ulherr in Nürnberg. Den Geschworenen erzählte er alles so gleichgültig, als ginge ihn die Sache gar nichts an, allen Zuhörern traten die Thränen in die Augen und die Haare standen ihnen zu Berge. Ullherr wurde wegen Mord zum Tode und wegen der anderen Verbrechen zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt.
- In einen Laden in Großwardein trat ein aus Bosnien heimgekehrter und entlassener Soldat und fragte: Was kostet eine Wurst, die mir von einem Ohr zum andern reicht? 50 Kreizer, antwortete der Metzger lachend. - Hier ist das Geld, sagte der Soldat, schickt mir nur gleich euern ganzen Vorrath ins Haus und morgen auch und noch wochenlang, dann wird's vielleicht reichen; denn mein linkes Ohr hab' ich hier am Kopf, das rechte aber liegt bei Tuzla, wo mir's ein verfl- Bosniak abgeschnitten hat. - Alles lachte, der Metzger aber sagte: schafft mir nur das andere Ohr, an meinen Würsten soll's nicht fehlen.
- Ein zweiter Soldat aus Fünfkirchen wurde von seiner Familie mit Jubel empfangen und auf's Beste gehätschelt und sein Bett war das beste, aber schlafen konnte er nicht. Nach stundenlangem Umherwälzen in den Federn sprang er aus dem Bett, legte sich auf den Fußboden und war im Herumdrehen eingeschlafen. Ich bin in Bosnien verwöhnt worden, sagte er nachher.
- Was ist das ungezogenste Ding in der Stadt? gab ein witziger Mann einer großen Gesellschaft zu rathen. Man rieth auf Die und Jene, auf Das und Jenes aber Niemand traf's. Endlich bekannte der Räthselsteller: Es ist unsers jungen Dr. Heilmeyer - Nachtklingel.
- Rheinländer, der seine Hochzeitsreise nach Constantinopel gemacht hatte, wollte einem Freunde für seine Waffensammlung eine ächte Damascenerklinge mitbringen. Man führte ihn in einen Bazar, wo ein alter Muselmann in orientalischer Gradezza kauerte, vor ihm lagen auf rothem Seidenteppich die berühmten Klingen, der Stolz des Orients. Der Käufer meinte einem Reisebekannten gegenüber: "Die Klingen sind gewiß sehr schön, aber ich glaube, die könnte ich zu Hause in Solingen eben so gut kaufen." Wie erstaunte er, als, durch die heimathlichen Laute geweckt, der Türke mit einem Male lebendig wurde und die gewichtigen Worte sprach: "Eck sin ut Solig!" (Ich bin aus Solingen.)
- Danaergeschenke sind Sprichwörtlich geworden. Das erste, das allen anderen den Namen gab, war ein ungeheurer Gaul von Holz, den die Danaer oder Griechen bei der Belagerung von Troja ihren Feinden zum Geschenk machten. Die Trojaner zogen ihn jubelnd in die Stadt und feierten ein Friedensfest. Nachts aber that der hohle Gaul seinen Bauch auf, heraus quollen bewaffnete Danaer, öffneten die Thore und ließen die Landsleute in die Stadt. Troja fiel. - Das neueste Danaergeschenk spielt in Rochester. Ein armer Irrländer war einem reichen Manne Geld schuldig und nicht im Stande, zu bezahlen. Der Reiche wurde klagbar und erwirkte eine gerichtliche Executionsordre, aber - in des armen Irrländer Behausung war nichts Beschlagbares. Zwei prächtige große Mutter=

[ => Original lesen: 1878 Nr. 94 Seite 3]

schweine liefen zwar im Hofe umher, aber diese dürfte der Sherif nicht mit Beschlag belegen, denn das Gesetz eximirt ausdrücklich zwei Schweine für den Haushalt. Der schlaue Reiche kaufte nun zwei Ferkelchen, ließ dieselben durch einen Dritten dem armen, ob solch' reicher Gabe eines edlen Menschenfreundes hocherfreuten Irländer schenken - und dann ließ er sich durch den Sheriff die beiden großen Schweine holen.


Anzeigen.

Der Tischlergeselle August Albrecht Emil Georg Brinkmann, geboren am 26. Juli 1851 zu Neustrelitz, hat im August d. J., nach der jetzt hier gemachten Anzeige, aus dem ihm anvertrauten Ränzel eines Reisegefährten einen grauen Tuchrock herausgenommen und auf der hiesigen Herberge für seine Zechschuld in Pfand gegeben.
Wir ersuchen daher alle resp. Gerichte und Polizeibehörden, auf den p. Brinkmann wegen des Vergehens der Unterschlagung, strafbar nach § 246 des Stafgesetzbuchs, zu vigiliren, ihn im Betretungsfall zu verhaften und uns davon beschleunigt in Kenntniß zu setzen.
Der Brinckmann ist mittelgroß und von schlanker Statur, er hat braunes Haar, eine freie Stirn, blaue Augen und trägt einen Vollbart.
Schönberg, den 19. November 1878.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In das hiesige Handelsregister Fol. XXI. Nr. 34, betreffend die Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zu Schönberg ist heute eingetragen:

Col. 6: "Das statutenmäßig ausscheidende erste Mitglied des Directorii der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt hieselbst, Senator Aug. Spehr in Schönberg, ist in der am 11. November d. J. abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Actionäre dieser Anstalt als Mitglied des Directorii einstimmig wieder gewählt worden und als solches durch die ad [19] act. anliegende notarielle Urkunde d. d. Schönberg den 11. November 1878, welche auch die Erklärung der Annahme der Wahl und Zeichnung des Namens seitens des p. Spehr enthält, legitimirt."

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 22. November 1878.
Das Handelsgericht.
Horn.

A. Dufft.     


Am Sonnabend, den 30. Novbr. d. J. Morgens 10 Uhr sollen im Gastwirth Boie'schen Locale zu Schönberg an abgepfändeten Gegenständen

1 Sopha, 6 Polsterstühle, 1 Secretär, l Spiegelschrank und 1 Eckschrank
öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffelt, Landreiter.


Allen, die meinen lieben Manne zu seiner Ruhestätte geleiteten, namentlich den Mitgliedern der Kampfgenossen=Vereine von Schönberg und Rehna, sage ich hiermit meinen herzlichsten Dank!
Schönberg den 24. November 1878.

Catharina Rickhoff geb. Lüth.     


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


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[ => Original lesen: 1878 Nr. 94 Seite 4]

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1 Gewinn à M. 80,000
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1 Gewinn à M. 50,000
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1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
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schon am 11. und 12. December d. J. statt

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1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
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Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baligst direct zu richten an

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


Forderungen an den Nachlaß meines Vaters des Uhrmachers L. A. Vogel erbitte mir im Laufe dieses Monate zu melden.
Schönberg, den 21. November 1878.

Ludwig Vogel.     


Breitestraße 804.      Friedr. Matz,      Breitestraße 804.
Lübeck.
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W. Wieschendorf.     
Klempner.             

Schönberg.


Kampfgenossen Verein 70.71.
Programm.
Zur Gedächtnißfeier der Schlacht bei Orleans:
am 2. December 1878.

1) Ansprache.
2) Eine glühende Kohle. Lustspiel in 1 Akt.
3) Des Kriegers Frau. Solo=Scene.
4) Infanterie und Kavallerie. Schwank in 1 Akt.
5) Lebende Bilder.

Ball.

Zu dieser Feier werden alle patriotisch gesinnten Mitbürger von Stadt und Land ergebenst eingeladen.
Entree für Nichtmitglieder zum Theater die Person 50 Pfennig (Mecklenburg)., zum Ball für Herren 1 M, für Mitglieder 50 Pfennig (Mecklenburg), dieselben haben eine Dame in Begleitung frei. - Anfang Präcise 7 Uhr.
Schönberg im Novbr. 1878.

Das Comite.     


Stiftungsfest
des
Sonnabend-Vereins
am Mittwoch den 27. November.
Programm.
1. Vorträge.
2. Abendessen.
3. Ball.
Anfang 7 Uhr.


Die unterzeichneten Dorfschaften zeigen hiedurch an, daß sie mit Zustimmung des Herrn Oberförsters Hottelet dem Revierjäger Herrn Ahrens die Aufsicht über ihre Holzkoppeln und Hecken übergeben haben und verbieten hiermit nicht nur das Holzsammeln, Krautschneiden etc. in ihren Holzkoppeln, sondern auch jedes Betreten derselben.

Die Dorfschaften
Rupensdorf, Petersberg, Kl. Siemz, Niendorf, Ollndorf.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1 .
Enten d. St. M2,60 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Fette Gänse pr. 500 Gr. Pf.70 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M 50Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer11 M -Pfennig  bis 12 M -Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 28)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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