No. 87
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. November
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 87 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Im fernen Asien hat unser Kriegsschiff "Ariadne" (Kapitän von Werner) ein Conflictchen auszutragen, das sich zwischen der Regierung der Samoa=Inseln und der unseren eingestellt hat. Deutschland schloß mit der erstgenannten Regierung unterm 30. Juli vor. Jahres einen Handelsvertrag ab, in dem uns die Rechte der meistbegünstigten Nationen zugesichert wurden. Nun hat die Inselregierung auch mit Nordamerika einen Vertrag geschlossen, der diesem Lande außerordentliche Vorrechte einräumt. Es ist jetzt erst bekannt geworden und die weite Entfernung macht die Verspätung dieser Nachricht erklärlich, daß die "Ariadne" am 4. Juli unter Androhung eines Bombardements eine Geldentschädigung eintrieb und zugleich zwei Dörfer besetzte. Dieselben werden möglicherweise in deutschem Besitz verbleiben, wenn es der Samoa=Insel=Regierung nicht gelingen sollte, den besagten Vertrag mit Nordamerika zu lösen.
Die Reichsregierung hat mit einem englischen Konsortium, an dessen Spitze Herr Albert Leutner in London steht, ein Abkommen getroffen, nach welchem das Consortium unternimmt, innerhalb einer bestimmten Zeit gegen eine Entschädigung von 50,000 Pfd. Sterl. den "Großen Kurfürst" zu heben. Herr Leutner, dessen Kutter Monate lang mit Tauchern bei dem Wrack beschäftigt gewesen sind, wird ein neues Patent=Ponton anwenden.
Die auf Grund des Sozialistengesetzes ernannte Bundesraths=Recurscommission sollte sich am Mittwoch unter Vorsitz des Ministers Eulenburg konstituiren und ihre Geschäftsthätigkeit beginnen.
- Auf Grund des Sozialistengesetzes sind nach dem Reichsanzeiger folgende Zeitungen verboten worden: Der "Mecklenburg=Pommersche Arbeiterfreund" in Rostock, der "Vorwärts" in Leipzig, das "Pfälzisch=Badische Volksblatt" in Mannheim. Verboten wurde ferner "Most's Proletarierliederbuch." Aufgelöst wurden eine große Reihe von Arbeitervereinen in allen Gegenden des Reichs.
Im Reichsgesundsheitsamt ist man mit neuen Ausführungsbestimmungen zum Impfgesetz beschäftigt. Dieselben betreffen vornehmlich die Ausdehnung der Berichtserstattung seitens der Aerzte und Verwaltungsbehörden über die Ergebnisse der ausgeführten Impfungen und die Vergleichsweisen Erfolge der verschiedenen zur Verwendung kommenden Lympharten, wie andere Anordnungen zur Erzielung einer besseren Impfstatistik als die bisherige.
Wie das Kriegsministerium kundgiebt, wird die Lebensversicherunganstalt für die Armee und Flotte im Hinblick auf ihr 1871 genehmigtes Statut am 1. k. Mt. eine Sparkasse eröffnen, welche von sämmtlichen Offizieren, Aerzten, Beamten und Unteroffizieren auch durch Vermittelung der Truppentheile, wenn diese gewählt wird, Spareinlagen annimmt und mit 4 pCt. verzinst.
Frankreich. Am Sonntag haben die Wahlen der Deputirten (Wahlmänner) für die Senatswahlen stattgefunden. Selbstredend kann noch kein rechtes Gesammtbild über den Ausfall vorliegen, die republikanische Partei hofft jedoch, daß das Resultat ein für sie günstiges sei.
Bei dem großen Feste, das der Präsident der Republik zu Ehren der Weltausstellung gleich nach der Preisaustheilung in Versailles gegeben hat, sind, wie nachträglich gemeldet wird, allerlei Unglücksfälle durch den großen Andrang von Menschen vorgekommen. Ueber den Wirrwarr, der an dem Abend vor dem Schlosse, in den Parks, auf den Treppen und in den Sälen vorgekommen sein soll, liegen Beschreibungen vor, die denselben als einen ganz heillosen darstellen.
England. Betreffs des Conflikts mit Afghanistan liegen eine große Menge von Berichten aller Art und vielfach widersprechender Natur vor. So daß es schon schwer hält, sich ein einigermaßen orientirendes Bild von der wahren Sachlage zu machen. Aus dem Wust der Nachrichten tritt mit ziemlicher Uebereinstimmung die Klage hervor, daß die englisch=indische Regierung ihre Anstalten zu dem Kampfe, der nun doch einmal unvermeidlich geworden sei, zu langsam treffe und die Zeit bis zum Eintritt des Winter verstreichen lasse, welcher wegen der klimatischer Verhältnisse der mittelasiatischen Hochebene jede militärische Operation verbiete. Der Emir von Afghanistan legt inzwischen die Hände nicht in den Schoß. Er hat alle Bergzugänge stark besetzen lassen und an den in Mittel=Asien kommandirenden Russengeneral v. Kauffmann ein Handschreiben gerichtet, worin es heißt: "Wir rechnen auf Euch und auf Euch allein." Die russische Presse, die neuerdings wieder schlecht auf England zu sprechen ist, drückt die Ueberzeugung aus, daß Rußland den Emir nicht im Stiche lassen wird.
Dänemark. Das größte conservative Blatt Englands wies in seiner Sonnabendnummer die Ansicht als falsch zurück, daß die Verbindung des Herzogs von Cumberland (dem Sohne des verstorbenen Königs von Hannover) mit der dänischen Königstochter Thyra als eine Demonstration gegen Deutschland aufzufassen sei. In seiner neuesten Nummer bringt das Blatt die Nachricht, der König von Dänemark habe an seine Einwilligung zu der Verbindung ausdrücklich die Bedingung geknüpft, daß der Herzog von Cumberland seinen Ansprüchen auf den hannoverschen Königsthron in aller Form entsage.
Spanien. "Unruhig rastet das Haupt, das eine Krone trägt". Sagt der große englische Dichter. König Alfons, der jugendlich, unglückliche Monarch, der noch furchtbar unter dem Grame leidet, in den ihn der Tod seiner liebreizenden Gattin Mercedes versetzte, ist am vergangenen Freitag, als er sich nach langer Zurückgezogenheit zum ersten Male seinem Volke wieder zeigte, von Mördershand bedroht worden. Ein Faßbinder schoß ein Terzerol auf ihn ab, glücklicherweise ohne ihn zu treffen. Der Thäter, Namens Musaki, gehört nach eigenem Geständniß der "Internationale" an, ist 20 Jahre alt und eigens zu dem Zwecke, den König zu ermorden, nach Madrid gekommen. Die Untersuchung gegen ihn und die Nachforschungen nach etwaigen Komplizen ist im vollen Gange.

[ => Original lesen: 1878 Nr. 87 Seite 2]

- Zur Linderung des durch den Ausbruch des gelben Fiebers unter der deutschen Bevölkerung in den Südstaaten der Amerikanischen Union hervorgerufenen Nothstandes hat der Kronprinz in Vertretung des Kaisers mittelst Allerhöchsten Ordre vom 16. October einen Beitrag von 3000 M. auf den Antrag des auswärtigen Amts bewilligt. Der Kaiserliche Gesandte in Washington ist von dieser Bewilligung auf telegraphischem Wege in Kenntniß gesetzt worden.
- Am 27. October waren es 8 Jahre, daß die jungfräuliche Festung Metz kapitulirte und Marschall Bazaine mit 6000 Offizieren und 173,000 Soldaten gefangen nach Deutschland geführt wurde. Dieser denkwürdige Tag wird von den deutschen in Metz nicht gefeiert, um den Franzosen in der Stadt nicht wehe zu thun. Die Franzosen dagegen, namentlich die Frauen, tragen ihre Trauer zur Schau: sie kleideten sich alle schwarz, nicht der kleinste Streifen weiß war zu sehen. Es goß am 27. wie mit Mulden vom Himmel und dennoch wimmelte es in den Straßen von Kirchgängerinnen. Und lange, lange noch wird's in Metz so bleiben.
- Auf den ältesten Sprößling des Fürsten Bismarck regnet es förmlich Decorationen, die noch alle aus der Zeit des Congresses, bei dem Graf Herbert bekanntlich als einer der Secretäre fungirte, herstammen. Der Reichsanzeiger veröffentlicht, daß dem "Legationssecretair an der Kaiserlichen Gesandtschaft in Bern, Grafen von Bismarck=Schönhausen, z. Z. dem Reichskanzler zu speciellen Aufträgen zugetheilt," die Kaiserliche Genehmigung ertheilt ist zur Anlegung des Russischen Stanislaus=Ordens zweiter Klasse, des Sterns zum Komthurkreuz des Oesterreichischen Franz=Joseph=Ordens, des Commandeurkreuzes des Ordens der Italienischen Krone und des Offizierkreuzes des Französischen Ordens der Ehrenlegion. Graf Herbert zählt 29 Jahre, er kann es also im Punkte der Ordensdecorationen noch weit bringen. Sein Vater besaß noch keinen Orden, als er so alt war.
- Einer aus London kommenden Mittheilung zufolge ist der Vertrag mit dem Taucherschiffbesitzer A. Leuner zur Hebung des Panzerschiffes "Großer Kurfürst" unter folgenden Hauptbedingungen abgeschlossen: Der Unternehmer verpflichtet sich die Hebung mit seinem eigenen Personal und Material für die Summe von 40,000 Lstrl. auszuführen, jedoch soll dieser Preis nur dann gezahlt werden, wenn das unternommene Werk glücklich vollzogen ist. Die Hebung muß in einer bestimmten Frist und zwar bis Herbst 1879 in der Weise vollendet sein, daß das Schiff nach einem Deutschen Hafen überführt werden kann. Die Contrahenten sind übereingekommen, in allen Streitigkeitsfällen vor Deutschen Gerichten Recht zu suchen.
- Die braven englischen Schiffsleute, die damals viele unserer ertrunkenen Landsleute vom "Großen Kurfürsten" aufgefischt und gerettet haben, führen jetzt werthvolle Schiffsinstrumente oder tragen goldene Chronometer oder Uhren in den Taschen und die Matrosen goldene 20=Markstücke. Kaiser Wilhelm hat sich's nicht nehmen lassen, ihnen werthvolle Geschenke aus der eigenen Tasche und persönlich die Honneurs für Deutschland zu machen.
- Die Prinzessin Thyra, deren Verlobung mit dem Herzog von Cumberland nun auch von dem officiellen Dänischen Blatt, der "Berlinske Tedende" bestätigt wird, ist unleugbar eine der meist umworbenen lebenden Prinzessinnen gewesen. Um ihre Hand haben sich nach einander der jetzt verstorbene König Karl von Schweden, der gegenwärtige König von Italien Humbert vor seiner Vermählung mit der damaligen Prinzessin Margherita, der Erbprinz von Holland, Prinz Lulu und endlich einer der Söhne der Königin von England beworben. Erwähnen wir auch noch eines Edelmannes aus einer der besten Dänischen Familien, der eines Tages in einer öffentlichen Audienz, die der König an jedem Montag abhält, kurz und schlicht um die Hand der Prinzessin anhielt. Der unglückliche junge Mann war geistesgestört und um ihn nicht zur Raserei zu bringen, mußte man ihm antworten, daß vorher die Königin und die Prinzessin selbst gefragt werden müßten. Seitdem ist er in eine Anstalt für Geistesgestörte internirt worden. - Der Herzog von Cumberland und die Prinzessin Thyra haben sich in Rom vor ungefähr drei Jahren kennen gelernt und wie es scheint, zeigten sich schon damals die gefühle gegnseitiger Zuneigung. Man glaubte deshalb auch schon vor drei Jahren, als bald nach jenem Zusammentreffen in Rom der Kronprinz von Hannover am Dänischen Hofe einen Besuch machte, daß die Verlobung vollzogen werde würde. Politische Gründe verhinderten damals die Verwirklichung des zu jener Zeit vorhandenen Heirathsprojectes. Während der kürzlichen Reise des Königs von Dänemark nach London sind die alten Projecte dann wieder neu aufgetaucht. Wie es scheint, ist die Prinzessin von Wales die Heirathsstifterin gewesen, die die vorhandenen Hindernisse zu beseitigen wußte.
- Einiges Nachträgliches von dem Fest in Versailles. Man schreibt uns aus Paris: Vielleicht giebt es Ihnen am Besten einen Begriff von dem Umfang des Festes, welches am vorigen Mittwoch so viele Tausende in dem Schloß von Versailles vereinigte, wenn sie hören, was bei dieser Gelegenheit consumirt worden ist. Man hat getrunken: 2000 Flaschen Champagner, 1200 Flaschen Bordeaux, 2000 Liter Punsch, 2400 Liter Eiscafee und Limonade und 4000 Tassen Chocolade. Man hat gegessen: 20,000 Sandwich=Brötchen; 500 Hühner, 400 Rebhühner, 50 Schinken und 200 Pfund Früchte. In diesen Ziffern ist nicht inbegriffen, was der Dienerschaft verabfolgt worden ist. - Hier auch etwas von den "beaux restes" des Festes von Versailles, die nunmehr nach dem Elysee geschafft sind, und dort zur Disposition der Eigenthümer gehalten werden. Es sind liegen geblieben: 148 Packete mit Effecten und noch mit Garderoben=Nummern versehen, 200 Regenschirme 40 Officiersmäntel, 236 Ueberzieher, 200 Damenmäntel und Ueberwürfe, 20 Herrenhüte, 60 Paar Ueberschuhe und - - drei Chignons."
- Die Edison'sche Erfindung auf der Reise nach Deutschland. Das Cincinatier Volksblatt berichtet: "Herr Armin Tenner, früher vom zoologischen Garten in Cincinnati, reist in Begleitung des berühmten amerikanischen Concert=Virtuosen, Senor Saleedo, nach Europa ab, um dort Vorstellungen zu geben mit den drei größten Erfindungen der Neuzeit: dem Phonograph, Telephon und Mikrophon. Herr Salcedo wird zweifelsohne in Europa als Cornetbläser Aufsehen erregen, da er als einer der tüchtigsten Meister auf diesem Instrument angesehen werden muß. Daß der Phonograph in Deutschland dasselbe Interesse erwecken wird, wie er es hier in seinem Heimathlande gethan, steht außer Frage. Das Instrument leistet eben das, was man bisher für unmöglich gehalten. Es wiederholt die menschliche Sprache, Gesang, Musik, überhaupt alle Laute. welche in das sogenannte Mundstück des Instrumentes geleitet werden können, auf meilenweite Entfernungen. Vermittelst des Mikrophons werden dem Gehörkreise Laute herangezogen, welche dem nackten Ohre nicht vernehmbar sind. So z. B. kann man mit Hülfe dieses Instruments das durch das Gehen einer Fliege verursachte Geräusch auf eine Entfernung von 5 Meilen ganz deutlich vernehmen."
- In Neuseeland haben wilde Eingeborne 5 Missionare ermordet und aufgefressen. Die Händler an der Küste rotteten sich zusammen und erschlugen zur Revanche 80 Eingeborene.


Anzeigen.

Auf Antrag Dris jur. E. Hahn als Güterpflegers der Concursmasse des Schänkwirths Justus Christoph Gottlieb Eckardt werden hierdurch

1) die Gläubiger des Gemeinschuldners, unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Concursmasse, sowie Alle, welche an einzelne im Besitze der Concursmasse befindliche Gegenstände, sei es kraft Eigenthums= oder Separationsrechts oder aus irgend einem anderen Grunde Ansprüche zu haben vermeinen, bei Verlust ihres Rechtes aufgefordert, ihre Forderungen binnen sechs Monaten, also spätestens am 21. December dss. Js. bei dem Güterpfleger und Contradictor Dr. Hahn gegen Empfang eines Anmeldescheines, im Falle dessen Widerspruchs aber, und zwar Auswärtige durch einen hiesigen Bevollmächtigten, beim Stadt= und Landgerichte anzumelden, mit Beifügung der vorhandenen Beweisstücke in Original und Abschrift sowie mit Angabe des etwa in Anspruch genommenen Vorzugsrechts;
2) alle diejenigen, welche zur Concursmasse ge=

[ => Original lesen: 1878 Nr. 87 Seite 3]

hörende Gegenstände in Händen haben, aufgefordert, von diesen Sachen und von ihren vermeintlichen Pfand= und Retentionsrechten daran binnen gleicher Frist dem Güterpfleger und Contradictor Anzeige zu machen unter dem Praejudize, daß sie widrigenfalls dieser Rechte für verlustig erklärt, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt, auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung werden gezogen werden;
3) die Schuldner des Gemeinschuldners bei Vermeidung abermaliger Zahlung angewiesen, ihre Schulden nur an den Güterpfleger und Contradictor zu zahlen.
Lübeck den 21. Juni 1878.

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung     Funk Dr., Act.


Auctions=Anzeige.

Am Freitag den 8. November, Vormittags 11 Uhr, werde ich auf meiner Hofstelle öffentlich meistbietend gegen sofortige Bezahlung verkaufen

Pferde, Mobilien, Ackergeräthschaften auch einige Fuder Heu und Stroh.

Herrenburg.                                                     Emma Grube.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg
ist an jedem
Mittwoch
von 8-12 Uhr Vormittags
geöffnet.
                                                    Das Directorium.


Kampfgenossen-Verein 1870/71.
Sonntag den 3. November 1878.
Nachmittags 3 1/2 Uhr
Versammlung im Vereins=Local
                                   Der Vorstand
                                                    I. A. Diersen.


Specialarzt Dr. Kirchhoffer
in Straßburg (Elsaß) behandelt speciell Schwächezustände, Polut. Impot., nächtl. Bettnässen. (H182Q)


Feinschmeckenden gebr. Caffee
empfiehlt billigst                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Den Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfiehlt sich bestens mit gekochter Mettwurst, Braunschweiger, Bierwurst, Preßkopf, Leberwurst u. s. w.
                                    H. Soltmann,
                                                    Schlachtermstr.


Aus meiner Dampfkaffeebrennerei empfehle ich
gebr. feinschm. Domingo à Pf. 1,10 M.
gebr. feinschm. Laguayra à Pf. 1,30 M.
gebr. ffschm. Maracaibo mit Cuba 1,60 M.
gebr. ffschm. Java mit Cuba 2,00 M.

Aug. Spehr.


Mit dem Verkaufe des zu dem Nachlasse des wailand Senators a. D. Demmler in Rehna gehörigen, am Marktplatze daselbst belegenen Grundstückes, das sich seiner Einrichtung und Lage nach zu jedem Geschäftsbetriebe eignet und in gutem baulichen Zustande ist, von den Demmler'schen Erben beauftragt, ersuche ich Kaufliebhaber, dieserhalb mit mir in Verhandlung zu treten.
Rostock den 28. October 1878.

Adv. Siegfried.     


Ich empfehle hiermit mein reichhaltiges Lager von Zephyr= und Kastor=Wolle in allen Farben, eine große Auswahl in Mustern, angefangenen Buntstickereien und aufgezeichneten Weißwaaren auf das billigste. Eine Parthie älterer Stickereien verkaufe ich, um damit zu räumen, zu Einkaufspreisen und darunter.

Cathinka Wilhelm.     


Singer Trade Mark
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Singer Manufacturing Co., New-York,
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haben sich durch ihre Leistungsfähigkeit, Güte und Dauer als die Vorzüglichen aller Nähmaschinen bewährt und wird dieses nicht nur von allen Käufern und unparteiischen Sachverständigen anerkannt, sondern auch durch mehr als hundert der höchsten Ehrenpreise, ganz besonders aber durch den sich mit jedem Jahre vergrößernden Absatz bestätigt, welcher sich im letzen Jahre allein auf

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oder mehr als die Hälfte der Gesammt=Nähmaschinenfabrikation Amerika's belief.
Jede Original=Singer=Nähmaschine trägt nebenstehende Fabrikmarke, sowie die Firma "The Singer Manufacturing Co." und ist von einem mit meiner Unterschrift - G. Neidlinger - versehenen Garantieschein begleitet; alle sonst unter dem Namen "Singer" angebotenen Nähmaschinen sind nachgemachte.
Im Interesse des Publikums und um es Jedem, selbst dem Unbemittelsten zu ermöglichen, sich eine Original=Singer=Nähmaschine anzuschaffen, werden dieselben ohne Preiserhöhung gegen wöchentliche Zahlungen von Mark 2 - abgegeben, sowie alte oder nicht zweckentsprechende Maschinen aller Systeme in Zahlung angenommen.

G. Neidlinger, Lübeck, Sandstraße 1002.
General-Agent der Singer Manufacturing Co., New-York.


Steingut-, Porcellan- und Glaswaaren-Handlung.
En gros! en detail!

Hiedurch erlaube mir die Anzeige zu machen, daß ich bei wirklich biligen Preisen, nur gegen Contant verkaufe. Von 3 Mark an 5 % Sconto.

J. N. Nisfen, Breitestrasse 795.     


[ => Original lesen: 1878 Nr. 87 Seite 4]

Feuer-Versicherungs-Actien-Gesellschaft für Deutschland
"Adler" zu Berlin.

Nachdem wir durch Vertrag vom 10. October d. J. der Preußischen Feuer=Versicherungs=Actien=Gesellschaft zu Berlin die Verwaltung unserer laufenden Versicherungen und die Einziehung der fälligen Prämien=Raten übertragen haben, sind unsere sämmtlichen Haupt= und Special=Agenturen von uns aufgehoben worden, und ist deshalb außer der Preußischen Feuer=Versicherungs=Actien=Gesellschaft und deren General=, Haupt= und Special=Agenten Niemand befugt, Prämiengelder für uns einzuziehen oder in die Aufhebung von Versicherungen während der laufenden Versicherungs=Dauer zu willigen.
Berlin, den23. October 1878.

Feuer-Versicherungs-Actien-Gesellschaft für Deutschland "Adler"
Der Director. Feldhaus.


Preußische Feuer-Versicherungs-Actien-Gesellschaft
zu Berlin.
General=Agentur für beide Mecklenburg:
F. Bornemann-Rostock, Brandesstr. 1a.


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 42,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


50 Ferkel

6 Wochen alt sind verkäuflich in der Meierei zu Hof Lockwisch.

Röper.     


Am 24. October 1878 wurden nachstehende Nummern Schützenhausbau=Antheilscheine gezogen:

433 193, 105, 163, 255, 7, 300, 114, 28, 151, 426, 123, 297, 230, 407, 188, 281, 31, 223, 251. Inhaber derselben werden ersucht,
sobald wie möglich die Gelden bei J. Ludw. D. Petersen zu heben.

Der Vorstand der Schützenzunft.     


Geschälte Backäpfel
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Amerikanische Butter
empfiehlt billigstens                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


fein fein Melang-Caffee
gebrannt und gemahlen
                                                    empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Eine große Parthie
feinschmeckenden Maracaibo à Pf. 88 Pf.
empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Jeden Bandwurm

entfernt in 3-4 Stunden vollständig schmerz= und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt Bleichsucht, Trunksucht, Magenkrampf, Epilepsie, Veitstanz und Flechten - auch brieflich:

Voigt, Arzt zu Croppenstedt.     


In den Nächten von Sonnabend bis Montag ist mir aus meiner Rethwiese Reth gestohlen, wer mir den Thäter zur geldlichen Bestrafung nahmhaft macht, erhält eine Belohnung von 10 Mark.

Sülsdorf.                                                     Hauswirth Grevsmühl.


Zu dem am Freitag den 22. d. M.

bei mir stattfindenden Bauerball erlaube ich mir sowohl die geehrten Hauswirthe als auch meine geschätzten Gönner zur gütigen Theilnahme hiedurch einzuladen.

Schönberg.                                                     Gastwirth Boye.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, 3. November.
Reformationsfest.
(Collecte für die L. R. Bibelgesellschaft.)

Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpfer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer11 M -Pfennig  bis 12 M -Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,10 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1,30 .
Enten d. St. M2,50 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Fette Gänse pr. 500 Gr. Pf.70 - 80 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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