No. 79
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Oktober
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 79 Seite 1]

Der Nihilismus in Rußland.

[] Die Gefahren welche eine sozial=revolutionäre Bewegung für Staat und Gesellschaft heraufbeschwört, sind in Rußland bereits weit höher angewachsen, als bei uns. In Deutschland wogt und treibt die sozialdemokratische Propaganda größtentheils an der Oberfläche des öffentlichen Lebens; es ist bisher immer möglich gewesen, sie einigermaßen zu kontrolliren. Man kennt die Zahl der socialistischen Parteiblätter, man kennt die Führer, die Reichstagswahlen geben immer ein Zeugniß von der Stärke der Partei ab; die sozialdemokratische Idee, die einzelnen Punkte des Gothaer Programms unterliegen der öffentlichen Diskussion und die Socialdemokratie übt, wenigstens indirekt, einen Druck auf die gesetzgeberische Thätigkeit unserer Parlamente.
Ganz anders dagegen in Rußland. Die sozialistische Idee tritt daselbst jetzt schon in einer Form auf, die die letzte Consequenz der gleichartigen Propaganda in Deutschland ist. Die russischen Nihilisten sind zu einem großartigen Verschwörerbunde organisirt; man kennt ihre Führer nicht; man weiß nicht, welche Ausdehnung dieser Geheimbund hat; man kennt die "freien" (d. h. geheimen) Druckereien nicht, von wo aus die Partei mit Hunderttausenden von Flugblättern und Broschüren das Land überschwemmt. Nur von Zeit zu Zeit, bald hier, bald dort äußert sich die Partei durch Schreckensthaten. Die Attentate auf Trepoff und Mesenzoff, zahlreiche andere Morde und Mordversuche, an Beamte verübt, geben Zeugniß, wie fanatisirt die Elemente sind, die dem nihilistischen Evangelium anhängen.
Was wollen die Nihilisten? Ihre Ziele sind unklar und dunkel, ungleich verworrener wie die der deutschen Sozialdemokraten. Nur so viel ist aus dem Chaos herauszuerkennen, daß der nächste Zweck der Partei der Umsturz aller von Kultur, Sitte und Politik aufgestellten Ordnungen der menschlichen Gesellschaft ist. Mit diesem Zweck halten die Nihilisten auch durchaus nicht hinter dem Berge; sie sprechen es in ihren Flugblättern offen aus. Sie unterscheiden sich dadurch - und diese Offenheit ist eigentlich ein Vorzug - wesentlich von den deutschen Sozialdemokraten, welche z. B. im Reichstage ihre Ziele als durchaus harmlose hinstellen möchten.
Ist nun eine solche Idee schon an und für sich mit Vernunftsgründen schwer zu bekämpfen, so legt dazu noch in Rußland die Preßpolizei jedem etwa dahingehenden Versuch Fesseln an. Es ist den Journalen direkt verboten, sich mit den Plänen und Ideen der Nihilisten, soweit solche offen an den Tag treten, zu beschäftigen. Eine Volksvertretung aus allgemeinen Wahlen fehlt in Rußland ebenfalls, so daß man nicht einmal annähernd die numerische Stärke der Umsturzpartei erfahren kann.
Ihre Agitation wird mit einem Eifer getrieben, der dem unserer Sozialdemokratie nicht nachsteht. Die Partei muß über ganz enorme Geldmittel verfügen, woraus wiederum folgt, daß sie nicht etwa aus dem Proletariat ihrer Anhänger rekrutirt. Ein solches existirt in Rußland auch kaum, weil die Industrie daselbst noch viel zu wenig entwickelt ist. Der russische Bauer kann sich ebenso wenig an den Umsturzplänen betheiligen, denn erstens ist er dazu viel zu stupid und zweitens bildet die agrar=communistische Verfassung einen mächtigen Damm gegen etwaige Versuchungen.
So sehen wir in der That bei allen Nihilisten=Prozessen Personen der besseren Stände als Angeklagte figuriren, woraus wieder zu schließen ist, daß wohl der ganzen Agitation politische Motive zu Grunde liegen und die Bewegung auch zunächst nur die Einführung einer Verfassung zum Zwecke hat. Darum wenigstens schließen sich die besseren Elemente jener Bewegung an, während der Mob jenen sinnlosen Phantastereien, die sich an den Begriff des Nihilismus knüpfen, nachzuhängen scheint.


Politische Rundschau.

Deutschland. Die Rückkehr des Kaisers Wilhelm nach Berlin ist nach den jetzigen Dispositionen in der zweiten Hälfte des October zu erwarten. Es erhält sich andauernd die Angabe, der Kaiser werde dann die Regierung wieder selbstständig übernehmen. Hier und da verlautet, es liege damit auch in der Absicht des Kaisers, den preußischen Landtag persönlich zu eröffnen. Die Bestätigung dieser Angabe wird abzuwarten sein.
Das waldecksche Fürstenpaar beging am 30. September das Fest der silbernen Hochzeit. Bei der Vorfeier am 29. September wurde vom Fürsten die Verlobung der Prinzessin Marie von Waldeck mit dem König von Holland proklamirt.
Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag nach Berlin zurückgekehrt.
Die nächste Reichstagssitzung wird am Montag, 7. October, Nachmittags 2 Uhr und zwar zur Erledigung von Wahlprüfungen stattfinden. Die zweite Lesung des Sozialistengesetzes beginnt voraussichtlich am Dienstag, 8 October, und man sieht dem Schlusse der Session spätestens am 15. October entgegen.
Am Dienstag begann in der Sozialistengesetz=Kommission die zweite Lesung des Entwurfs. Drei Punkte besonders bilden die noch zu überwindenden Schwierigkeiten: 1) die Definition dessen, was unter die Bestimmungen des Gesetzes fallen soll, d. h. eine genaue Präcisirung des Begriffs der wirklich staats= und gesellschaftsfeindlichen Bestrebungen; 2) die Geltungsdauer des Gesetzes und 3) die Rechtscontrole.
Die Post= und Telegraphenverwaltung hat im Etat pro 1879 - 80 wiederum bedeutendere Erweiterungen des Thelegraphen=Netzes in Aussicht genommen, und zwar durch Ausführung neuer Linien und Leitungen, beziehungsweise durch Einrichtung von 800 neuen Telegraphenstationen.
Zu den Friedensverhandlungen zwischen Deutschland und dem Vatikan wird aus Rom geschrieben: Die Nachrichten einiger Zeitungen, daß jene Ver=

[ => Original lesen: 1878 Nr. 79 Seite 2]

handlungen vollständig gescheitert wären, sind unbegründet. Der Vatikan verlangt nicht die Abschaffung der Maigesetze, sondern nur eine die Kirche weniger verletzende Auslegung derselben. Es handelte sich niemals um formelle Akte, die Gegenstand eines Spezialgesetzes sein sollen, wie dies bezüglich der Abschaffung der Maigesetze der Fall sein müßte. Bis jetzt herrscht zwischen beiden verhandelnden Theilen Uebereinstimmung; die Verhandlungen wurden nicht unterbrochen. Es werden die gegenseitigen Vorschläge beiderseits mit Hinblick auf die obwaltenden Schwierigkeiten, allerdings mit einiger Langsamkeit, studirt.
Oesterreich. Die Okkupationsarmee hat wieder wichtige Erfolge errungen. In Bosnien hat sie die Festung Livno und in der Herzegowina den letzten Hort des Widerstandes der dortigen Insurgenten, die Felsenfeste Klodak nach verzweifelter Gegenwehr der Insurgenten am Sonnabend eingenommen. - Die Ungarn verharren in ihrem Unwillen gegen die Okkupation und Annexion Bosniens. In Pest hat zu dem Zwecke, eine Abneigung gegen die Andrassy'sche Politik zum Ausdruck zu bringen, eine große Volksversammlung unter freiem Himmel stattgefunden, an welcher gegen 10,000 Personen theilnahmen. Eine von der Versammlung gutgeheißene Resolution fordert die Zurückziehung der Occupationsarmee und die Versetzung der Regierung in den Anklagezustand. Bosnien soll selbstständig bleiben unter Oesterreichs Oberhoheit. Gegen Andrassy und Tiszaerhoben sämmtliche Redner die heftigsten Anklagen. Während der Versammlung versuchten Sozialdemokraten Unruhen anzustiften, aber ohne Erfolg. Gleichzeitig fanden an anderen Orten sozialdemokratische Versammlungen statt, die sich natürlich ebenfalls gegen die Regierungspolitik aussprachen.


Anzeigen.

In Sachen, betreffend die Subhastation der zu Mannhagen belegenen Freischulzenstelle c. p. der Ehefrau des Freischulzen Hennings, Dorette geb. Solvie daselbst, wird hiemit gemeinkundig gemacht, daß in dem Termine am 25. d. M. der Präclusiv=Bescheid sofort zu Protokoll erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 26. September 1878.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Auf Antrag Dris. C. F. Lindenberg für den Hufner Johann Heinrich Meins zu Schönberg wird hierdurch

1) angezeigt, daß der unter Nr. 105 am 9. Oktober 1855 für Johann Hinrich Meins in Schönberg ausgestellte, mit der Loosnummer 1250 versehene Schuldschein des Finanzdepartements der freien Hansestadt Lübeck über CMark (Lübeck) 700 - von dem implorantschen Eigenthümer angeblich verloren ist,
und werden
2) alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an diesen verlorenen Schuldschein Ansprüche zu haben oder der beantragten Mortification desselben widersprechen zu können vermeinen, aufgefordert und schuldig erkannt, solche Ansprüche bezw. Widersprüche im Stadt= und Landgerichte hieselbst innerhalb doppelter sächsischer Frist, mithin spätestens bis zum 24. October dss. Js. und zwar Auswärtige durch einen hiesigen Bevollmächtigten, geltend zu machen, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen sollen ausgeschlossen, der Schuldschein mortificirt und die Lübeckische Staatsschulden=Verwaltung ermächtigt werden soll, dem Imploranten an Stelle des verlorenen einen neuen Schuldschein auszustellen.
Lübeck, den 26. Juli 1878.

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung      I. V. Dr. Faber.


Am Sonntag den 6. October soll im Schullocal zu Kuhlrade der dortige Schulacker meistbietend verpachtet werden.

Schriever, Lehrer.     


Allen Denen die unsern lieben Mann und Vater zu seiner letzten Ruhestätte geleitet haben, sagen wir hierdurch unsern innigsten Dank.

Wittwe Böckmann und Kinder.     


Vom Donnerstag den 4. October an fahre ich mit meinem Omnibus wieder täglich von Carlow nach Schönberg und zurück.

Carlow.                                                     J. Oldenburg, Fuhrmann.


Eine gute Nähmaschine ist Umstände halber preiswürdig zu verkaufen. Näheres in der Expedition der Anzeigen.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich zu dem diesjährigen Jahrmarkte mit einer reichhaltigen Auswahl

aller Sorten Fußzeug,

und bitte um geneigten Zuspruch.

Carl Kindt     
aus Rehna.     

Mein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Duve. Meine Bude ist mit meiner Firma versehen.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich den bevorstehenden Jahrmarkt mit meinen bekannten

Schuhmacher=Arbeiten

als: alle Sorten Damenstiefel in Zeug und Leder, Herren=Stiefel, Stiefeletten in Lack und Leder, Kinderstiefel aller Größen, besuchen werde. Mein Stand ist vor der Stadt=Apotheke und mit meiner Firma versehen.

                          J. Schleuß,
                          Schuhmachermeister aus Lübeck.


Ich beabsichtige nach Michaelis mit Anfang des neuen halbjährigen Schulcursus einen Unterricht für Mädchen in Handarbeiten zu geben und ersuche die geehrten Eltern, welche hierauf reflectiren, sich bei mir melden zu wollen.

Hochachtungsvoll
                          A. Hennings.

Schönberg, den 20. September 1878.


Unsere in Berlin und Leipzig persönlich eingekauften Waaren sind eingetroffen, hierdurch ist nun unser Waarenlager auf's vollständigste sortirt und empfehlen wir uns damit

Hochachtungsvoll und ergebenst     
Gebr. Burchard.               


In Kleiderzeugen empfehlen wir eine sehr schöne große Auswahl, sowohl zu billigen guten Hauskleidern als brillante Roben

Gebr. Burchard.     


Buckskins, Flokene Ratine u. s. w. sehr schöne Sachen zu Anzügen und Ueberziehern in großer Auswahl außergewöhnlich billig empfehlen

Gebr. Burchard.     


Schwere gute Säcke das Stück zu 90 Pf. in Dutzend billiger bei

Gebr. Burchard.     


Bettfedern, sehr gut und billig in 3 Sorten empfehlen

Gebr. Burchard.     


Von jetzt ab wohne ich an der Rottensdorfer Chaussee in dem früheren Oldenburg'schen Hause, und bitte zugleich um geneigten Zuspruch

Tischlermeister Borschel.     

Schönberg.


Allgemeine Gesellen-Krankenkasse.

Die Einzahlung des vierteljährigen Beitrags von Michaelis bis Neujahr geschieht am Sonntag den 6. October, Nachmittags 3 Uhr, im Lokale des Herrn Gastwirt J. Krüger hieselbst, wozu wir die Mitglieder freundlichst einladen.

Schönberg.                                                     Der Vorstand.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 79 Seite 3]

Alles meinerseits gegen den Herrn Schulze Ollrogge in Niendorf gethanen beleidigenden Aeußerungen nehme ich hiermit zurück.

Knecht H. Schultz in Niendorf.     


Am Markttage

     Erlanger Bier vom Faß.
     Wismarsches Bier vom Faß.
     Frische Jauersche Wurst.

H. Duve     


Kaviar. Sardinen in Oel. Echte Christiania Anchovis. Wurst im Ausschnitt,

empfiehlt       
H. Duve.     

Schönberg.


Empfehle mein reichhaltiges Lager von:
Neue dunstfreie Kohlenplätter, deutsche Schütteisen, patentirte Fleischhackmühlen, Wurststopfmaschinen, Kohleneimer, Ascheimer, Ofenvorsetzer, ganze Ofengarnituren, so wie Rösten, Röhren, Röhrthüren und Heizthüren, Sarlouis= und Ruint=Oefen zum vorsetzen, so auch allen Bedürfnissen entsprechendes Kochgeschirr in Gußeisen, emailirte und verzinnte Waare

C. Schwedt.     


Große Auswahl Damen=Paletots in Kammgarn und Double=Stoffen, hochelegante Sachen zu sehr billigen Preisen empfehlen

Gebr. Burchard.     


Köster's Salon Schönberg.
Am Markttage Große Militär=Tanzmusik.


Zur gefälligen Beachtung!

Dem geehrten =Publikum Schönbergs und der Umgegend empfehle eine Auswahl fertiger

Herrengarderobe

sowie ein gut assortirtes Stofflager; Bestellungen nach Maaß werden in kürzesterZeit ausgeführt und bittet um geneigten Zuspruch

                          H. H. Meier,
                          Herrenkleidermacher.

Für gute und dauerhafte Arbeit wird garantirt.


Geschäfts=Eröffnung.

Seit dem 1. October habe ich das Stickerei=Geschäft meiner verstorbenen Schwester, der Registratorwittwe Auguste Baumast übernommen. Ich empfehle daher alle in dies Fach schlagende Artikel auf das billigste. Eine Partie angefangener Stickereien verkaufe ich, um damit zu räumen zu und unter Einkaufspreisen. Meine Wohnung ist im Hause der Frau Wittwe Klatt.

Schönberg.                                                     Cathinka Wilhelm.


Singer Trade Mark
Die Nähmaschinen
von der
Singer Manufacturing Co., New-York,
erste und grösste Nähmaschinen-Fabrik der Welt,

haben sich durch ihre Leistungsfähigkeit, Güte und Dauer als die Vorzüglichen aller Nähmaschinen bewährt und wird dieses nicht nur von allen Käufern und unparteiischen Sachverständigen anerkannt, sondern auch durch mehr als hundert der höchsten Ehrenpreise, ganz besonders aber durch den sich mit jedem Jahre vergrößernden Absatz bestätigt, welcher sich im letzen Jahre allein auf

282,812 Maschinen

oder mehr als die Hälfte der Gesammt=Nähmaschinenfabrikation Amerika's belief.
Jede Original=Singer=Nähmaschine trägt nebenstehende Fabrikmarke, sowie die Firma "The Singer Manufacturing Co." und ist von einem mit meiner Unterschrift - G. Neidlinger - versehenen Garantieschein begleitet; alle sonst unter dem Namen "Singer" angebotenen Nähmaschinen sind nachgemachte.
Im Interesse des Publikums und um es Jedem, selbst dem Unbemittelsten zu ermöglichen, sich eine Original=Singer=Nähmaschine anzuschaffen, werden dieselben ohne Preiserhöhung gegen wöchentliche Zahlungen von Mark 2 - abgegeben, sowie alte oder nicht zweckentsprechende Maschinen aller Systeme in Zahlung angenommen.

G. Neidlinger, Lübeck, Sandstraße 1002.
General-Agent der Singer Manufacturing Co., New-York.


Herren=Artikel= u. Reise=Effecten=Handlung
Werner Werner, Lübeck,
797 Breitestrasse 797,
im Hause der Commerzbank, Eingang von der Johannisstraße.
Anfertigung von Herrengarderobe nach Maaß.


Zur Feier des Geburtstags S. K. H. des Großherzogs von Mecklenburg Strelitz,

beabsichtige ich am 17. October cr. in meiner Restauration eine Festlichkeit zu veranstalten.
Zu einer Besprechung über das Arrangement dieser Festlichkeit ersuche ich meine s. t. Gönner von Stadt und Land sich am

Sonntag, den 6. October cr.
Abends 6 Uhr

bei mir einfinden zu wollen.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    H. Duve.

Schönberg, den 3. October 1878.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 79 Seite 4]

Auszug
aus der
Rechnungsablage der Feuerassecuranz=Societät
im Fürstenthum Ratzeburg
für 1877,
wie solche in der General=Versammlung am 1. Mai c. vorlag und richtig befunden ist, auch von Großherzoglicher Landvogtei revidirt und dechargirt ist.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg im September 1877.

Die Direction der Feuerassecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg.
F. Fick.      F. Stüve.


Die Maurergesellen des Fürstenthums werden hierdurch aufgefordert, zum Ladentag den 6. Oktober in der Herberge zu Schönberg zu erscheinen.

Der Vorstand.     


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend, empfehle zum bevorstehende Jahrmarkt wiederum meine aufs reichhaltigste ausgestattete Galanterie=, Kurz= und Weißwaarenhandlung, zu den allerbilligsten Preisen. Auch halte ich mich noch mit vielerlei verschiedenen 50 Pf.=Sachen bestens empfohlen. Mein Stand ist mit meiner Firma versehen.

C. Klempien, aus Rehna.     


Huste=Nicht

von L. H. Pietsch & Co. in Breslau Honig=Kräuter=Malz=Extrakt und Caramellen.
zu haben in Schönberg, bei Herrn J. Ludw. D. Petersen.

Die meisten Menschen werden bei dem Witterungswechsel im Herbst und Frühjahr vom Husten befallen. Es ist ärztlich constatirt, daß jeder Husten höchst gefährlich werden kann und kein Hustender deßhalb ganz sorglos sein darf. Wir machen darauf aufmerksam, daß obiges Fabrikat ärztlich geprüft und empfohlen ist.


Pferd      Dienstag den 8. d. Mts.

trifft hier mit dem Mittagszuge mein Transport dänischer und dittmarscher

1 1/2 jähriger Füllen

ein, wozu Kaufliebhaber freundlichst einladet

Schönberg.                                                     B. Schleuss.


Pra. Braunkohlen=Briquettes

erwarte in ca. 8 Tagen, die ab Bahnhof billigstens empfohlen halte.

F. Heitmann.      


Zur gefälligen Beachtung.

Hiemit bringe ich zur öffentlichen Anzeige daß ich denjenigen, welcher auf meinem Pachtlande von der Rottensdorfer Chaussee bis zu Burmeisters Garten geht oder fährt, gerichtlich belangen werde.

Bülow, Arbeitsmann.     


Am Sonntag den 6. October cr.
vorzügliches Erlanger Bier vom Faß
Anstich Abends 6 Uhr.
                          H. Duve.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag den 6. October.
Ernte=Dankfest.
Collecte für den Gustav=Adolf=Verein),
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,10 .
Tauben d. St. M0,40 .
Hühner d. St. M1,20 .
Enten d. St. M2,00 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3,00 .
Eier 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 12 M 50Pfennig.
Erbsen14 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 22.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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