No. 77
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. September
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 77 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Die Kommission für den Socialistengesetz=Entwurf hält täglich mehrstündige Sitzungen ab und flickt und putzt an der Vorlage soviel herum, daß der Regierungsvertreter schon seine Zweifel an dem Zustandekommen einer Uebereinkunft zwischen Regierung und Volksvertretung ausgedrückt hat. Die Nordd. Allgem. Zeitung stellt sogar eine nochmalige Auflösung des Reichstages in Aussicht. Es heißt da: "Das Zustandekommen des Gesetzes erscheint gefährdet, zum Mindesten erschwert, falls nicht im Fortgang der Verhandlungen und namentlich bei der dritten Lesung, diejenigen Mitglieder die Oberhand gewinnen, welche eine Verständigung mit der Regierung auf der Grundlage des praktischen Bedürfnisses wirklich erstreben. Sollte eine solche Verständigung infolge der Commissions=Beschlüsse auch im Plenum nicht gelingen und sollte deshalb die Nation zum zweiten Male im Laufe eines halben Jahres an die Wahlurne gerufen werden, so würde sie sich für die Aufregungen eines abermaligen Wahlkampfes in erster Linie bei Herrn Lasker zu bedanken haben." Dahin ist es nun schon gekommen, daß das gouvernementale Blatt diese wenig verlockende Perspective zeigt. Es bleibt zu hoffen, daß im Plenum des Reistages noch eine versöhnlichere Stimmung die Oberhand gewinnt und durch das Zustandekommen des Gesetzes der Reichs=Regierung die Handhaben gegeben werden, deren sie gegenüber den Ausschreitungen der socialdemokratischen Agitation nicht entrathen kann.
Die einzige Tochter des Reichskanzlers, die Gräfin Marie von Bismarck, hat sich mit dem Grafen Cuno von Rantzau verlobt. Graf Rantzau, einer der ältesten schleswig=holsteinischen Adelsfamilien angehörig, ist Legations= Secretär und Premier=Lieutenant der Reserve des 3. Garde=Ulanen=Regiments.
Es ist mit Rücksicht darauf, daß die Zeit vom Oktober bis Mai in Betreff der Temperaturverhältnisse wenig geeignet ist, weitere Hebungs=Arbeiten des "Großer Kurfürst" vornehmen zu können, die Ordre gegeben, daß die Schiffe "Lorelei" und "Boreas", die bisher in England zur Ueberwachung dieser Arbeiten stationirt waren, zurückkehren sollen. Die Admiralität wird Anerbietungen bezüglich der Hebungsarbeiten, annehmen, wenn solche gemacht werden, und Aussicht auf Erfolg bieten.
Oesterreich. Vom bosnischen Okkupationsschauplatze ist die Meldung von einem blutigen Gefecht bei Nan=Bod=Romia eingetroffen, in dem nach offizieller Angabe die Oesterreicher einen Verlust von 400 Mann erlitten. Selbstredend wird dadurch die schwer erschütterte Stellung des Reichskanzlers Grafen Andrassy nicht haltbarer. Dieser Staatsmann stellte sich die Okkupation Bosniens nicht blutig und kostspielig, sondern durchaus leicht vor. Es ist Thatsache, daß Andrassy die Besetzung der Herzegowina und Bosnien auf dem Berliner Kongresse mit den Worten empfahl: "Man braucht dazu nichts weiter, als ein Regiment, eine Musikbande und eine Fahne." Dieser schwere Irrthum hat das Land schon vieles Geld und Blut gekostet und wird dem Reichskanzler, wenn nicht ein kaum zu erwartender Umschwung eintritt, seine Stellung kosten.
Frankreich. Der vergangene Sonntag sah das Land, wenigstens die großen Städte, welche vorzugsweise der Sitz des republikanischen Elements sind, im festlichen Gewande. Man feierte den Jahrestag der Revolution von 1792. Ueber den Geschmack, die Eröffnung der Jacobinerherrschaft festlich zu begehen, läßt sich streiten. Indessen ist es am Sonntag nirgends zu Ruhestörungen gekommen.
Gambetta reist in Südfrankreich umher und hält Präsidentschaftsreden. Mac Mahon ist so gut wie abgethan, obwohl er noch bis 1880 Präsident bleibt; er hat abgewirthschaftet bei den Republikanern und bei den monarchischen Parteien. Gambetta steht auf dem Gipfel seiner Popularität - wie lange?
Großbrittanien. Die Streitfrage wegen Afghanistan und der Sicherung des englischen Besitzstandes in Mittelasien vor den von Norden immer weiter vorrückenden Russen ist zu einer brennenden geworden. Die Kaveldepeschen, die aus Ostindien kommen, erzählen von einer schweren diplomatischen Niederlage Englands, die wahrscheinlich mit den Waffen in der Hand gut zu machen versucht werden wird. Während der Emir von Afghanistan eine russische Gesandschaft mit hohen Ehren empfangen hat, wurde dem britisch=indischen Gesandten, General Chamberlain, kurzweg der Eintritt in das Land von Afghanistan durch Truppenmacht verwehrt! Afghanistan beherrscht und umschließt im Süden die Gebirgspässe, die nach Indien führen. Die Unterwerfung jenes Landes wird für England kein leichtes Stück Arbeit sein, um so weniger leicht, als nach den Meldungen der letzten beiden Monate unter den indischen Vasallenfürsten eine starke Gährung herrscht, die unter Umständen wohl zur offenen Empörung führen kann.
Rußland. Nicht nur Petersburg, sondern auch Moskau hat seine Wera Sassulitsch. Russische Blätter melden nämlich, daß vor dem Moskauer Schwurgericht die 23jährige Paulowna Wenetzka, die Tochter eines russischen Staatsrathes, des Mordversuches angeklagt war. Das Mädchen beabsichtigte, den gefürchteten Staatsprocurator Pezewalski zu tödten, hatte aber irrthümlicherweise den Stellvertreter desselben, welchen sie für den Procurator angesehen hat, mit einem Revolverschusse schwer verwundet. Eigenthümlicherweise haben die Geschworenen die Angeklagte einstimmig freigesprochen. - Zufolge der bevorstehenden Nihilisten=Processe haben viele Beamte in Petersburg Drohbriefe, gezeichnet von der "geheimen Regierung", erhalten.


Die Wege des Schicksals.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1878 Nr. 77 Seite 2]

Die Wege des Schicksals.
[Fortsetzung.]


- In Ziegenhein bei Jena ist der alte Kneipwirth Wittich gestorben, ein in der Jenaer Studenten=Tradition eine große Rolle spielender Mann.
- Osman Pascha's (Plewna) hat eine Tochter des Sultans geheirathet.
- In Zerbst wohnt ein Gelddarleiher, der einem armen Bäuerlein auf sein Haus 300 M. gegen 172 Proc. Zinsen, die vierteljährlich mit 48 M. bezahlt werden müssen, borgte. Man nennt solche Menschenfreunde Halsabschneider. Die Bosnier und Montenegriner besorgen das Geschäft doch auf einmal.


Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll der zu Schönberg vor dem Siemzerthor belegene, circa 60 []Ruthen große Garten des Schmiedemeisters Wilh. Kühn allhier öffentlich meistbietend verkauft werden. Demnach wird der Verkaufstermin auf

Sonnabend den 7. Dezember 1878
Mittags 12 Uhr,

der Ueberbotstermin auf

Sonnabend den 11. Januar 1879
Vormittags 11 Uhr

vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiemit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.

[ => Original lesen: 1878 Nr. 77 Seite 3]

Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts=Registratur eingesehen werden, und wird aus denselben hieher bemerkt, daß die Conventionalpoen 100 Mark beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstücks, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, und die andere Hälfte des Kaufgeldes zu Ostern 1879 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf

Sonnabend den 7. Dezember 1878
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt, wozu die Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 15. September 1878.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Da für die Parcelen im Schlauen am 19. Sept. annehmbare Gebote nicht abgegeben, so haben wir einen zweiten Verpachtungstermin auf

Dienstag den 1. October d. J.
Nachmittags 2 Uhr

an Ort und Stelle angesetzt, wozu Pachtliebhaber hiedurch geladen werden.
Ferner soll die bei der Köhler'schen Ziegelei belegene der Stadt gehörende Wiese am

Dienstag den 1. October d. J.
Nachmittags 2 Uhr

an Ort und Stelle gleichfalls nochmals meistbietend verpachtet werden.
Schönberg, den 24. September 1878.

Der Magistrat.


Auction.

Am Montag den 30. September cr. von Morgens 9 1/2 Uhr an sollen im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg an Nachlaßsachen etc.

1 Hobelbank und diverses Tischlerhandwerkszeug, 1 Handwagen, 1 Fliegenschrank, Bettstellen, darunter eine neue zweischläfrige, neue Commoden, 1 Kleiderschrank, Tische und Stühle, eichene und tannene Koffer, 4 Bolzen Leinen Frauenkleidungsstücke und verschiedene andere Gegenstände sowie endlich ein Phaeton
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden.
Schönberg, den 19. September 1878.

Staffeldt,     
Landreiter.     


Am Sonnabend den 28. d. M. kehre ich von meiner Badereise zurück.

Dr. M. Marung.     


Bekanntmachung.

Die Schulden=Regulirungs=Section beabsichtigt, in Gemäßheit des Rath= und Bürgerschlusses vom 10. Mai 1875, an der Ausloosung theilnehmende Obligationen der alten Anleihen, sowohl der freiwilligen wie der contributionsmäßigen, von den Mindestfordernden anzukaufen.
Offerten mit Angabe der Loosnummern und des Betrages der einzelnen Stücke, sowie des Zinsfußes und des Zinsverfalltages sind bis zum 30. d. M. versiegelt und mit dem Vermerk "Verkaufsofferte" bei Senator Schröder hieselbst einzureichen.
Lübeck den 1. September 1878.

Schulden=Regulirungs=Section.     


Soeben empfing eine Sendung

Accordions,

neuester Construction und zu allen Preisen, welche hiemit bestens empfehle.

Schönberg.                                                     H. Brüchmann.


Ich beabsichtige nach Michaelis mit Anfang des neuen halbjährigen Schulcursus einen Unterricht für Mädchen in Handarbeiten zu geben und ersuche die geehrten Eltern, welche hierauf reflectiren, sich bei mir melden zu wollen.

Hochachtungsvoll
                          A. Hennings.

Schönberg, den 20. September 1878.


Specialarzt Dr. Kirchhoffer
in Straßburg (Elsaß) behandelt speciell Schwächezustände, Polut. Impot., nächtl. Bettnässen. (H182Q)


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


Kornsäcke von 1 M. an, in Dutz. billiger, Bettfedern in verschiedenen Preisen, empfiehlt

Heinrich Creutzfeldt.     


Meine fertige Herrengarderobe,
in einer großen, geschmackvollen Auswahl, sowie mein Tuchlager in allen gangbaren Mustern zu ganz enorm billigen Preisen, bringe ich hiermit einem geehrten Publicum von Stadt und Land in Erinnerung, auch werden Herrenkleider nach Maaß in kürzester Zeit von mir angefertigt
     Ergebenst
                          H. Hundt,
                          Herrenkleidermacher.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung.
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden prompt und billig ausgeführt.


Wohnungsveränderung.

Einem verehrten Publikum von Stadt und Land die gefällige Anzeige, daß ich vom heutigen Tage beim Herrn Schuhmachermeister Kleinfeldt wohne und bitte, mir das bisher geschenkte Wohlwollen auch ferner zu erhalten.

        Hochachtungsvoll
                          W. Maack,
                          Barbier.

Schönberg den 27. September 1878.


Am Sonntag den 29. September d. J., Nachmittags 4 Uhr, werde ich im Staack'schen Gasthause hieselbst mein vor dem Siemzerthore belegenes Ackerland in Parcellen verpachten.

J. Holz.     


Am Sonntag den 29. Sept., Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr werde ich am Petersberger Wege Land verpachten und werden Pachtliebhaber dazu ergebenst eingeladen.

Schönberg.                                                     Jul. Wagner, Conditor.


15 Mark Belohnung.

In der letzten Nacht ist die große eiserne Bank unter den Bäumen neben dem Schulhause weggetragen und in den Teich gestürzt. Wer die Thäter anzeigt, so daß sie zur Verantwortung gezogen werden können, erhält - unter Verschweigung seines Namens - obige Belohnung, von wem, erfährt er in der Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


Hiemit gestatte ich mir die ergebenste Anzeige, daß ich von heute ab hieselbst ein Sattler= und Tapezier=Geschäft eröffnet habe. Indem ich dasselbe hiemit bestens empfehle, bitte ich um geneigten Zuspruch.

Ergebenst           
Otto Rindfleisch.     

Schönberg.
Meine Wohnung ist im Hause des Glasermeisters H. Peters, Siemzerstraße.


Grösste Auswahl feinster Holzgalanteriewaaren für

Malerei und Spritzarbeiten
bei Rob. Friedel & Co . Holzgalanteriewaaren-Fabrik Stuttgart zur Messe in Leipzig,
1 Hainstrasse. Verkauf nur en gros.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 77 Seite 4]

Vom 1. Mai c. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet von:

  1) dem Hauswirth Freitag zu Kl. Bünsdorf 1 Pferd 400 M.
  2) dem Hauswirth Rußwurm zu Lockwisch 1 Kuh 135 M.
  3) dem Hauswirth Bade zu Ollndorf 1 Pferd 450 M.
  4) dem Hauswirth Freitag zu Pogez 1 Kuh 100 M.
  5) dem Hauswirth J. Voß zu Wahlsdorf 1 Pferd 100 M.
  6) dem Hauswirth Jabs zu Schl.=Resdorf 1 Kuh 90 M.
  7) den Pastor Schmidt zu Lübsee 1 Kuh 135 M.
  8) dem Hauswirth Oldenburg zu Schlagsdorf 1 Pferd 200 M.
  9) dem Büdner Wegner daselbst 1 Kuh 120 M.
10) dem Büdner Ollmann in Klocksdorf 1 Pferd 100 M.
11) dem Ackerbürger P. Burmeister in Schönberg 1 Kuh 135 M.
12) dem Hauswirth Nehls zu Kleinfeldt 1 Kuh 135 M.
13) dem Ackerbürger Boye in Schönberg 1 Kuh 135 M.
14) dem Hauswirth Oldenburg zu Schlagbrügge 1 Pferd 150 M.
15) dem Hauswirth Hs. Meier zu Mahlzow 1 Kuh 135 M.
16) dem Bäckermeister Lenschow zu Selmsdorf 1 Pferd 180 M.
17) dem Hauswirth Boye zu Schwanbeck 1 Kuh 90 M.
18) dem Ackerbürger Spehr zu Schönberg 1 Kuh 135 M.
19) dem Hauswirt Seeler zu Sahmkow 1 Pferd 100 M.
20) dem Hauswirth Meier zu Mahlzow 1 Kuh 135 M.
21) der Hauswirthswittwe Fick zu Lüdersdorf 1 Pferd 200 M.
22) dem Käthner Hansemann zu Utecht Pferd 100 M.
23) dem Hauswirth Freitag zu Pogez 1 Pferd 300 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 1 M. pro 100 M. Versicherungssumme am

Mittwoch den 2. October, Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 23. September 1878.

Direction der Viehversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


Singer Trade Mark
Die Nähmaschinen
von der
Singer Manufacturing Co., New-York,
erste und grösste Nähmaschinen-Fabrik der Welt,

haben sich durch ihre Leistungsfähigkeit, Güte und Dauer als die Vorzüglichen aller Nähmaschinen bewährt und wird dieses nicht nur von allen Käufern und unparteiischen Sachverständigen anerkannt, sondern auch durch mehr als hundert der höchsten Ehrenpreise, ganz besonders aber durch den sich mit jedem Jahre vergrößernden Absatz bestätigt, welcher sich im letzen Jahre allein auf

282,812 Maschinen

oder mehr als die Hälfte der Gesammt=Nähmaschinenfabrikation Amerika's belief.
Jede Original=Singer=Nähmaschine trägt nebenstehende Fabrikmarke, sowie die Firma "The Singer Manufacturing Co." und ist von einem mit meiner Unterschrift - G. Neidlinger - versehenen Garantieschein begleitet; alle sonst unter dem Namen "Singer" angebotenen Nähmaschinen sind nachgemachte.
Im Interesse des Publikums und um es Jedem, selbst dem Unbemittelsten zu ermöglichen, sich eine Original=Singer=Nähmaschine anzuschaffen, werden dieselben ohne Preiserhöhung gegen wöchentliche Zahlungen von Mark 2 - abgegeben, sowie alte oder nicht zweckentsprechende Maschinen aller Systeme in Zahlung angenommen.

G. Neidlinger, Lübeck, Sandstraße 1002.
General-Agent der Singer Manufacturing Co., New-York.


Ein massives Haus an der Sonnenseite nahe am Markt ist zu Ostern 1879 preiswürdig zu vermiethen. Dasselbe enthält unten eine Vorstube, Hinterstube, Kammer, Küche und Holzgelaß; im zweiten Stock 2 große Vorstuben, nach hinten 3 Zimmer, ferner Küche und Speisekammer; im dritten Stock Mädchenkammer und Bodenraum; Keller, Stall und Waschküche. Das Haus ist im Ganzen oder auch oben und unten allein zu vermiethen. Zu erfragen in der Expedition der Anzeigen zu Schönberg.

Zu Michaelis oder zu Ostern habe ich meine erste Etage im Ganzen oder getrennt zu vermiethen.

J. Licht.         
Bürstenmacher.     

Schönberg, den 20. September 1878.


Für die in bitterer Noth und schwerer Trübsal mir und meinen Kindern bewiesene Theilnahme und rettende Hülfe sage ich meinen Mitbürgern hiedurch herzlichen und tiefgefühlten Dank!
Schönberg den 26. September 1878.

Stree, Schuhmachermeister.     


Wir machen hiedurch bekannt, daß der Weg von Gr. Rünz bis Demern wegen Brückenbau von Montag den 30. September an auf acht Tage gesperrt ist.

Die Dorfschaft Gr. Rünz.     


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag den 29. September.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,10 .
Tauben d. St. M0,40 .
Hühner d. St. M1,30 .
Enten d. St. M2,00 .
Küken d. St. M0,70 .
Hasen d. St. M2,50 .
Eier 6 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen18 M -Pfennig  bis 19 M 50Pfennig.
Roggen11 M 50Pfennig  bis 12 M 50Pfennig.
Gerste14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 13 M -Pfennig.
Erbsen14 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 21.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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