No. 70
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. September
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 70 Seite 1]

   Diejenigen Deputatisten, welche einen Theil ihres Deputatholzes pro 1879/80 der Forst gegen die Geldentschädigung zu überlassen beabsichtigen, haben dies bis zum 15. September c. hierher anzuzeigen.
   Schönberg, den 26. August 1878.

Großherzoglich Mecklenburgisches Domainen=Amt.
In Vertretung:
H. Spieckermann.


Politische Rundschau.

Deutschland. Die Verhandlung mit dem Vatikan werden durch die fortgesetzten Intriguen der römischen Jesuiten in Verwirrung gebracht, so daß sich der Pabst veranlaßt gesehen hat, sich neuerdings mit einem Handschreiben direkt an den deuschen Kronprinzen zu wenden. - Der Handelsvertrag mit Rumänien, der in der letzten Reichstagssession wegen der Clausel, welche die rumänischen Juden von den Vortheilen des Vertrages ausschließen wollte, beanstandet wurde, wird nun abermals und ohne jene Bestimmung dem Reichstage vorgelegt und zweifellos von diesem genehmigt werden. Namentlich der sächsischen Industrie würde sich damit ein weites und ergiebiges Absatzgebiet erschließen.
Die Eröffnung des Reichstages wird allerdings nicht durch den Kaiser in Person, wohl aber durch seinen Stellvertreter, den Kronprinzen erfolgen.
Es mag die Nachricht registrirt werden, daß Fürst Bismarck nicht erst in der ersten Septemberwoche, sondern bereits zur Eröffnung des Reichstags nach Berlin zurückkehren werde.
Der dem Reichstage zugehenden Socialisten=Vorlage wird, wie man hört, eine ausführliche und quellenmäßige Darstellung der Gesetzgebung des Auslandes gegen staatsgefährliche Umtriebe beigegeben werden; so namentlich die französische Gesetzgebung und besonders das neueste französische Gesetz gegen die Internationale, wie die englischen Gesetze gegen die Umtriebe der Fenier.
- Alle großen katholischen Städte Deutschlands werden durch katholische Abgeordnete im Reichstage, größtentheils wohl auch im Centrum desselben, vertreten sein: München, Augsburg, Regensburg, Würzburg, Passau, Bamberg, Sigmaringen, Freiburg i. Br., Mainz, Münster, Fulda, Aachen, Bonn, Coblenz, Trier, Düsseldorf, Cöln, Crefeld, Essen, Beuthen, Oppeln, Gleichwitz, Ratibor, Posen.
- Auf den bekannten Freiherrn v. Schorlemer=Alst sollen aus katholischen Wahlkreisen im Ganzen 55,400 Stimmen gefallen sein.
Der Direktor des Marine=Departements in der Admiralität, Vice=Admiral v. Henck, begiebt sich Freitag nach England, um die Taucherarbeiten beim "Großen Kurfürst" zu inspiciren. Der von dem Vice=Admiral abzustattende Bericht wird übersehen lassen, welche weitern Maßregeln zur Hebung des Schiffes resp. einzelner Theile desselben zu treffen sein werden.
Die Römische Curie ordnete in allen Klöstern Gebete für das Gelingen der Unterhandlungen mit Deutschland an.
- An Goldmünzen besitzt das deutsche Reich Stücke im Werthe von 1,626,121,865 Mark und an Silbermünzen Stücke im Werthe von 426,425,356 Mark 20 Pf.
Oesterreich. Die Nachrichten aus Bosnien fließen noch immer sehr spärlich. In militärischen Kreisen glaubt man, daß vor 14 Tagen keine größere Action zu erwarten sei. Allem Anschein nach wird ein großer Hauptschlag gegen den Zworniker Kreis vorbereitet. So viel scheint sicher, daß es mit der ausgiebigen Verstärkung der Occupationsarmee voller Ernst wird. Es kommt auch die ziemlich kleinlaute Nachricht, daß der linke Flügel der Occupationsarmee unter Szapary sich in sehr gedrängter Lage befindet und tagtäglich von den Insurgenten beunruhigt werde. - Uebrigens kostet nicht nur die Occupation selber, sondern auch die Verwaltung des Landes heidenmäßig viel Geld und daran ist bekanntlich in Oesterreich kein Ueberfluß. - Von der Convention zwischen Oesterreich und der Türkei verlautet nichts neues.
Frankreich. In den letzten Tagen war wieder stark von dem beabsichtigten Rücktritte des Marschalls die Rede. Der "Constitutionel" wollte wissen, der Präsident entfremde sich immer mehr der Politik seiner Regierung. Keinerlei Vorfälle interessiren ihn mehr, außer den Militärangelegenheiten; er unterzeichne Alles, was seine Minister ihm zur Unterzeichnung vorlegen. Der Marschallpräsident unterhalte mit seinen Ministern nur die nothwendigsten Beziehungen; er scheine entmuthigt zu sein, angewidert. Unter solchen Umständen werde der Rücktritt Mac Mahons zu Ende October Niemanden in Erstaunen setzen können. - Die Weltausstellung wird am 31. Oktober geschlossen werden. - Die französischen Blätter besprechen eine "hochpolitische" Rede, die der Minister des Innern, Herr von Marcere, auf einem Banket in Moranges gehalten hat. Er wies darin nach, daß der Bestand der Republikanischen Staatsform vollständig gesichert sei und daß die bevorstehenden Senatorwahlen das Werk der Republik krönen werden.
Die internationale Münzkonferenz hat ihre Sitzungen beendet, ohne eine bestimmtes Resultat erzielt zu haben.
Rußland. Die Nachforschungen nach dem Mörder des Generals Mesenzoff haben immer noch nicht zu einem gewünschten Ergebniß geführt. Es heißt allerdings, ein flüchtig gewordener jüdischer Student, Namens Leib Deutsch, wäre des Mordes dringend verdächtig. Ein anderes Telegramm sagt gerüchtweise ferner, daß am Sonntag Abend in Petersburg einer der muthmaßlichen Mörder entdeckt worden ist.

[ => Original lesen: 1878 Nr. 70 Seite 2]

Bei demselben soll man einen blutigen Dolch, über welchen er verworrene Angaben machte, gefunden haben. Zeugen des Attentats sollen in ihm den Mörder wiedererkennen wollen. Anderweitigen Gerüchten zufolge sind über 300 Verhaftungen vorgenommen, aber noch nichts gefunden worden. Nachdem bereits eine Belohnung von 50,000 Rubel auf die Entdeckung der Mörder ausgesetzt worden ist, soll zur Erhöhung dieser Summe eine große Subscription in Petersburg stattfinden, von der man einen sehr hohen Ertrag erwartet.
Bulgarien. Geradezu haarsträubend sind die Nachrichten, die über die Zustände Bulgariens einlaufen; die christlichen Bewohner nehmen schreckliche Rache für die Bedrückungen, denen sie unter der früheren Türkenherrschaft ausgesetzt waren. Nicht weniger als dritthalbtausend friedliche türkische Bauern sammt Frauen und Kinder wurden im Juli von der bulgarischen Bevölkerung in entsetzlicher Weise verstümmelt und ermordet; ganze türkische Ortschaften und Alles nicht tragbare Eigenthum wurden vernichtet.
Egypten. Das Land, das sich vor Schulden kaum noch retten kann, soll nun ganz nach europäischem Muster eingerichtet werden. England, Frankreich und Italien haben eine Kommission niedergesetzt, die die Reorganisation der Verwaltung in die Hand nehmen soll. Der Vicekönig hat ein neues Ministerium berufen, an dessen Spitze der bisherige bewährte Ministerpräsident Nubar Pascha steht.


- Während der großen Herbstmanöver des 11. Armeecorps (am 20. Sept.) wird bei Wabern eine große Kaiserparade über 38 Bataillone, 30 Escadrons und 23 Feldbatterien gehalten. An einem großen Concert auf Wilhelmshöhe bei bengalischer Beleuchtung der Wasserkunst betheiligen sich sämmtliche zum Armeecorps gehörige 27 Militärcapellen mit 800 Musikern.
- Auch in Frankreich werden große Herbstmannöver stattfinden, woran sich im ganzen 280 Bataillone Infanterie, 180 Escadrons Cavallerie, 170 Batterien Artillerie, 10 Compagnien vom Geniecorps und 4 Abtheilungen Brückentrain zu betheiligen haben.
- In Folkestone sind mehre große Pontons mit einer Tragkraft von je 15 Tonnen eingetroffen, mittelst welcher, wenn irgend möglich, die Geschütze, Anker u. s. w. des "Großen Kurfürst" geborgen werden sollen.
- Das schärfste Gesetz gegen Landstreicher ist unzweifelhaft dasjenige, welches am 24. Juli vom Unterhause der Gesetzgebung des Staates Newhampshire angenommen wurde. Dasselbe setzt eine Strafe von 15 Monaten bis zu 5 Jahren für das ziellose Umherwandern fest; auf das erstere Strafmaaß kann man schon dann erkannt werden, wenn nichts als die einfache Thatsache des zwecklosen Wanderns erwiesen ist.
- Den Gesundheitszustand des Meuchelmörders Nobiling und dessen eventuelle Überführung nach einer Irrenanstalt, die von einigen Zeitungen gemeldet wurde, betreffend, können wir, so schreibt die "Nordd. A. Z.", nach an competenter Stelle eingezogenen Erkundigungen, mittheilen, daß zu einer derartigen Ueberführung durchaus kein Grund vorliegt. Nobiling's körperlicher Gesundheitszustand hat sich, obwohl die Kopfwunde noch nicht ganz geheilt, derartig gebessert, daß er alle Nahrung mit einem nicht zu verkennenden Appetit zu sich nimmt und seit einigen Tagen unter Aufsicht von Gefängnißbeamten in dem an der Spree gelegenen Garten der Stadtvoigtei Spaziergänge unternimmt. Sein Zustand ist derart, daß eine Vernehmung wohl bald möglich sein wird.
- Wegen Unreinlichkeit im Geschäftsbetrieb hat das Stadtgericht zu Bayreuth 8 Bäcker zur Strafe gezogen und ihre Namen veröffentlicht.
- Zu Reichenbach erschien vor einigen Tagen am Postschalter ein junges Mädchen und brachte - eingehüllt in Papier, ein Stückchen Schweinefleisch mit der Bitte, dasselbe auf Trichinen zu untersuchen. Man sieht, welches Vertrauen man zu Stephan hat.
- Es ist ein sonderbarer Zufall - äußerte jüngst ein bekannter Diplomat, daß gleich nach der Exkaiserin Eugenie der Ex=Präsident Grant nach Wien kam. "Kein Zufall, Excelenz, sondern sogar eine geschichtliche Thatsache," antwortete lächelnd der Vertreter eines Großstaates: "denn - nach dem Kaiserreich kommt - die Republik".
- Ohne Wissen des chinesischen Volkes und ohne daß der Verkäufer selbst wußte, daß das Werk in Ausland verkauft wurde, hat das britische Museum in London für 1500 Pfd. St. eine große chinesische Encyclopädie angekauft, die aus 5020 Bänden besteht. Es ist dieses literarische Werk zu Stande gekommen durch die Energie des berühmtesten unter den chinesischen Kaisern, Kang=he der von 1662 - 1722 regierte und unter seinem Nachfolger Yung=Ching wurde es vollendet. Es enthält den Extract der gesammten chinesischen Literatur von 1100 v. Chr. bis 1700 n. Chr., also im Zeitraum von 2800 Jahren. Die in demselben behandelten Gegenstände sind eingetheilt in Schriften über den Himmel, die Erde, die Menschen, die unbeseelte Natur, die Philosophie und die Staatswirthschaft. Die meisten der vorhandenen Exemplare sind längst verloren gegangen und man darf sich Glück wünschen, daß eines derselben nunmehr nach Europa gekommen ist.
- Die große Unvorsichtigkeit, Nadeln in den Mund zu nehmen, hat für die Frau des Schuhmachermeister D. in der Teltowerstraße zu Berlin wohnhaft, recht unangenehme Folgen gehabt. Dieselbe steckte vor einiger Zeit Gardinen an, wobei sie sich die Nadeln mit den Lippen hielt und eine derselben bei einem plötzlichen Hustenanfall unglücklicherweise verschluckte. Nach mehrwöchentlichem schmerzhaften Krankenlager der Frau wurde die Nadel, welche sich in der Brust unter dem linken Schulterblatt festgesetzt und eine heftige mit Eiterung verbundene Entzündung verursacht hatte, nunmehr am Freitag Nachmittag durch eine gefährliche, aber geglückte Operation entfernt.
- Vor ein paar Tagen starb in Passau eine bejahrte Schumachers=Wittwe, deren äußere Lebensverhältnisse die bitterste Armuth zur Schau trugen. Sie klagte über Mangel am allernothwendigsten und verschmähte selbst ein kleines Almosen nicht, um sich ein warmes Mittagessen zurichten zu können. Die Verlassenschafts=Commission war daher nicht wenig erstaunt, in der Wohnung dieser Armen eine Summe von 10,000 Gulden baar und in Werthpapieren zu finden, welche sie wohl geordnet in einem Testamente ihren Verwandten bestimmt hatte.
- Den Nubiern im Zoologischen Garten in Dresden stattete neulich ein Schornsteinfeger, der gerade im Hause zu thun hatte, einen Besuch ab. Die Afrikaner umhüpften den schwarzen Gesellen ordentlich vor Freude und selbst der gestrenge Koranvorbeter, der sonst immer so ernst dareinschaut, konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. Da unser einheimischer "Schwarzer" durchaus keine spröde Natur war, so wurde nun allerhand Ulk gemacht und namentlich war es der schon bedeutend sturmgepeitschte Cylinder des Kaminvirtuosen, welcher eine magische Anziehungskraft auf einige der Nubier ausübte und immer und immer wieder probirt wurde. Von Kopf zu Kopf flog die vielbegehrte Angströhre und bald hätte sie eine sehr gefährliche Bekanntschaft mit dem für europäische Cultur nur wenig eingenommenen Doppelnashorn gemacht; der kühne Griff eines jugendlichen Mehemed rettete sie aber noch vor diesem Schicksal. Wie der Empfang, so war auch der Abschied ein überaus herzlicher. Man schüttelte dem Fremdling kräftig die Hand, war aber dann nicht wenig erstaunt, als derselbe ganz bedeutend Farbe ließ. Jeder hatte auf diese Weise sein Theilchen "Ruß=Souvenir" erhalten.


Die Wege des Schicksals.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1878 Nr. 70 Seite 3]

Die Wege des Schicksals.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über dir auf der Baek belegene Pfaffenmühle c. p. der verehelichten Brünicke, Emma geb. Penckow, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 7. September d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke, sowohl gegen die jetzige Besitzerin als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht ist jedoch diejenige Gläubigerin, welche ihre Forderung auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihr vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden hat.
Schönberg, den 17. Juni 1878.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Nach der uns gestern gemachten Anzeige sind in der Nacht vom 27/28. d. M. dem Büdner und Krämer Saß zu Schlagsdorf mittelst Einsteigens durch ein unverschlossenes Fenster aus seinem Laden gestohlen worden:

1. mehrere Geldstücke, 3 bis 4 Mark und ein Thaler,
2. 1/2 Kiste Cigarren.

Wir ersuchen alle Polizei= und Gerichtsbehörden um Vigilanz und resp. Anhaltung des Diebes und des gestohlenen Guts, sowie um sofortige Benachrichtigung dienstergebenst.
Schönberg, den 31. August 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Am Dienstag den 10. September, Nachmittags 1 Uhr, werden im s. g. Mühlen= und Moorkamp vor dem Siemzerthore 54 Parcelen auf 10 hintereinanderfolgende Jahre, sowie im Schlauen vor der Marienstraße 10 Parcelen auf 5 hintereinanderfolgende Jahre an Ort und Stelle meistbietend verpachtet werden.
Die Verpachtungsbedingungen werden vor der Verpachtung verlesen.
Pachtliebhaber werden hierdurch zu zahlreichem Erscheinen eingeladen.
Schönberg, den 2. September 1878.

Der Magistrat.


Torf=Auction.

Am Sonnabend den 7. September d. J., Morgens von 9 Uhr an, sollen auf dem Rüntzer Moor bei Demern bei freier Concurrenz und gleich baarer Zahlung meistbietend um jeden Preis verkauft werden

circa 500 mille Ruthen=, Form= und Stech=Torf.
Carlow, den 24. August 1878.

Im Auftrage     
Struck.          


Die Hauswirte der Dorfschaft Rieps beabsichtigen ihr altes Schulhaus c. p. nebst dem sogenannten Hirtenacker, circa 4 Scheffel Aussaat groß, zusammen als Büdnerei unter der Hand zu verkaufen; zu diesem Zwecke sind die Verkaufsbedingungen bei dem Unterzeichneten von heute an bis zum 14. September cr., falls sich nicht schon vor dem letztgedachten Tage ein annehmbarer Käufer findet, einzusehen.
Rieps, den 30. August 1878.

H. Stein, Schulze.     


[ => Original lesen: 1878 Nr. 70 Seite 4]

Bezugnehmend auf die Annonce des Herrn Restaurateur Tesch in den wöchentlichen Anzeigen vom 30. August erlaube ich mir dem geehrten Publikum die Mittheilung zu machen, daß das annoncirte Concert

in Köster's Garten am 4. September

stattfinden wird.

                          A. Ganzer,
                          Kapellmeister im 2. Hanseatischen Infanterie=Regiment Nr. 76.


Köster's Garten, Schönberg.
Mittwoch den 4. September
Großes Militair-Concert
von der 50 Mann starken Regiments=Capelle des 2. hanseatischen Infanterie=Regiments Nr. 76.
Capellmeister A. Ganzer.
Anfang 7 Uhr. Entree à Person 50 Pf.
Nach dem Concert Ball.
NB. Bei ungünstiger Witterung findet das Concert im Saale statt.


Dem geehrten Publikum empfehle ich das hiesige

Möbelmagazin

ganz ergebenst; da ich in den Stand gesetzt bin, ein reichhaltiges Lager von Möbeln liefern zu können, bittet um geneigten Zuspruch

                                                    Jul. Wagner,
                                                    Möbel=Inhaber.
                                                    Schönberg, 177 Siemzerstraße 177.


F. W. Kaibel. Lübeck.
Pianoforte-Magazin.
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          C. Bechstein in Berlin,
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Alle Reparaturen werden prompt besorgt. Alte Instrumente in Gegenrechnung.
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W. Wischendorf.     
Klempner.            

Schönberg.


Tesch's Caffeegarten.

Das für den 4. September cr. annoncirte Concert findet nicht statt.


Gegen Husten,

Katarrhe, Heiserkeit, Verschleimung, Hals= und Brustleiden, Keuch= und Stickhusten der Kinder, in größeren Gaben auch gegen Verstopfung, ist der von mir erfundene und seit nun 18 Jahren fabricirte Fenchelhonig das heilsamste Mittel, welches vor vielen anderen den Vorzug hat, daß es weder Säure, noch Verschleimung oder Magenbeschwerden erzeugt. Ich warne vor den massenhaften oft sogar schädlichen Nachpfuschungen und kann nicht oft genug wiederholen, daß der L. W Egers'sche Fenchelhonig nur echt ist, wenn die Flasche mein Siegel, meinen Namenszug und im Glase eingebrannt meine Firma trägt. Meine Verkaufsstelle ist in Schönberg allein bei Buchbinder C. Sievers.

L. W. Egers in Breslau.


Breitestraße 804.      Friedr. Matz,      Breitestraße 804.
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Soeben erschien in L. Körner's Verlag, Berlin, Friedrichstraße 235:

Rettung von Trunksucht
und Beseitigung ihrer schrecklichen Folgen.

Ein Wort zur Warnung und Beruhigung aller derjenigen, welche von diesem Laster geheilt und wieder in sichern Besitz von Gesundheit gelangen wollen. - Gegen Einsendung von 50 Pfennig (Mecklenburg). in Briefmarken wird dieses Werkchen jedem franko zugesandt.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen19 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Gerste14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Hafer13 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen14 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,00 .
Tauben d. St. M0,40 .
Hühner d. St. M1,30 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,90 .
Küken d. St. M0,70 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 6 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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