No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Juni
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 51 Seite 1]

   Unter Bezugnahme auf das Publicandum vom 13. d. M., betreffend die Reichstagswahl, wird hiedurch bekannt gemacht, daß die Wählerlisten für das hiesige Amtsgebiet nebst der Mühle sowie für den hiesigen Bahnhof und den Bauhof nebst der Feldziegelei auf der Registratur der Großherzoglichen Landvogtei vom 29. d. M. an gemäß §§ 2 und 3 des Reglements zur Ausführung des Reichswahlgesetzes (Bundesgesetzblatt Nr. 17 von 1870) ausliegen.
Schönberg, den 25. Juni 1878.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Unter den Schafen des Hauswirths Thews in Bechelsdorf ist die Räude ausgebrochen.
   Schönberg, den 22. Juni 1878.

Großherzoglich. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Die Berathungen im preußischen Staatsministerium über die Vorlage gegen die sozialdemokratischen Ausschreitungen sind so weit gediehen, daß deren Vorlegung an den Bundesrath im Laufe der nächsten Woche zu erwarten steht. Es ist wahrscheinlich, daß der Bundesrath diese Vorlage noch vor seinem Eintritt in die Ferien erledigen wird. Allerdings werden mehrere Tage der Vorberathung nothwendig sein, da die Bundesrathsmitglieder von ihren betreffenden Regierungen sich wohl werden Instructionen einholen müssen.
Der deutsch=österreichische Handelsvertrag vom 9. März 1868 ist abermals und zwar bis Ende dieses Jahres verlängert worden.
Die deutsche Marineverwaltung hatte sich bekanntlich bei den Aussagen englischer Taucher wegen des gesunkenen Panzerschiffes "Großer Kurfürst" nicht beruhigt und nochmals durch deutsche Taucher eine Untersuchung vornehmen lassen. Dieselben haben das Schiff in ganzem Zustande gefunden, nicht wie die englischen sagten, in zwei Theile geborsten. Auch soll die Lage des Schiffes eine Hebung nicht unmöglich erscheinen lassen. - Das an der Katastrophe von Folkestone betheiligte andere Schiff "König Wilhelm" ist einstweilen soweit reparirt, daß es von dem Dock zu Portsmouth bereits wieder in See gehen konnte; es befindet sich auf der Rückkehr nach Wilhelmshaven.
Frankreich. Die Zeitungen beschäftigen sich lebhaft mit der letzten großen Truppenrevue und heben die vorzügliche Haltung der Truppen hervor. - Demnächst soll ein internationaler Congreß von Rechtsgelehrten nach Paris einberufen werden, um die Mittel und Wege zu einem einheitlichen Handelsgesetzbuch zu berathen.
England. Am Sonntag Morgen traf die Leiche des vormaligen Königs von Hannover in Windsor ein und wurde, begleitet von einer Abtheilung der Leibgarde, nach der St. Georgskapelle gebracht. Die feierliche Beisetzung fand am Montag Vormittag 11 Uhr statt. Der Sohn des Königs, Prinz Ernst August, hat den Titel "Herzog von Cumberland" angenommen. - Im Unterhause wurde der von dem radicalen Mitgliede Courtney eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend die Verleihung politischer Rechte an Frauen, mit 219 gegen 140 Stimmen abgelehnt. Es fand sich also eine schon immerhin ansehnliche Minorität für das Gesetz.
Italien. Neuere Rachrichten aus Rom lauten ziemlich besorgnisvoll über das befinden des Papstes. Seine nächste Umgebung hält sein Leiden für sehr ernst und die Hoffnungen auf eine längere Lebensdauer des Kirchenoberhauptes für wenig begründet. Uebereinstimmend waltet die Ansicht vor, daß das Verbleiben des Papstes im Vatican nur dazu geeignet sei, seine Tage zu kürzen.
Spanien. Die junge Königin Mercedes, Tochter des Grafen von Montpensier, ist an einem gastrisch=nervösen Fieber heftig erkrankt, so daß sie von den Aerzten bereits aufgegeben ist; ihr Vater ist mittelst Extrazuges in Madrid eingetroffen; in dessen, ihres Gemahls und der übrigen Mitglieder der Königsfamilie Gegenwart sind der hohen Kranken, welche sich übrigens seit wenigen Monaten Mutter fühlt, die Sterbesakramente gereicht worden. (Sie ist am 26. Juni gestorben.)
Rußland. Ein englisches Blatt meldet (und in Berliner diplomatischen Kreisen hält man die Sache nicht für unwahrscheinlich), daß der Czar in allernächster Zeit nach Berlin kommen wird, sowohl um seinen von ihm besonders verehrten Oheim, den Kaiser Wilhelm, nach den Attentaten wiederzusehen, als auch möglicherweise, um auf den Kongreß einzuwirken. - Die Czarin ist von ihrer Krankheit wiederhergestellt. - Trotz der friedlichen Aussichten werden die Sammlungen für die Kreuzerflotte noch eifrig fortgesetzt. Der Versuch, die Offiziere zu bewegen, auf einige Kopeken ihrer Monatsgage zu verzichten, ist indessen erfolglos geblieben. - In Kalisch, unweit der deutsch=russischen Grenze, ist am Sonntag bei Gelegenheit einer katholischen Prozession eine Revolte gegen Juden und Protestanten ausgebrochen. Die Synagoge und viele Kaufläden wurden geplündert und 13 Personen getödtet.
Amerika. Die Indianerstämme in dem nur wenig kultivirten Westen nahmen in neuester Zeit den Weißen gegenüber eine recht feindselige Haltung an. Die Situation ist ernster, als sie seit Jahren gewesen ist. Der Mangel eines tüchtigen Kriegsheeres dürfte sich jetzt zum ersten Male fühlbar machen. Für ein Land, das so groß ist, wie ganz Europa, sind 20000 Mann eine geradezu verschwindend kleine Zahl. Die wenigen Truppen, die im Staate Oregon stehen, haben es nicht verhindern können,

[ => Original lesen: 1878 Nr. 51 Seite 2]

daß die Rothhäute die Stadt Canyon angriffen und unter der Einwohnerschaft eine Metzelei anrichteten. An anderen Orten wird das Gleiche gefürchtet.
China. Die letzte Ueberlandspost bringt entsetzliche Details von der Hungersnoth in den östlichen Provinzen des "Reiches der Mitte" Chinesische Zeitungen veranschlagen die Anzahl der aus Noth zu Grunde gegangenen auf über 5 Millionen Menschen und die grauenhaften Nachrichten über Leichenverzehrung lassen sich leider nicht mehr anzweifeln. In einem amtlichen Berichte heißt es: "Bisher begnügte man sich mit dem Verspeisen der Leichen, jetzt aber tödtet man Lebende, um sie zu verzehren. Der Mann ißt seine Frau, Eltern verzehren ihre Söhne und Töchter, und umgekehrt nähren Kinder sich von den Leibern ihrer Eltern, wie man fast an jedem Tage zu hören bekommt.
Zur Orientkrise. Vom Berliner Congreß ist, abgesehen von den zahllosen Gerüchten, die über die Ergebnisse seiner Verhandlungen im Umlauf sind, nicht mehr zu berichten, als daß derselbe am Sonnabend seine fünfte, am Dienstag seine sechste Sitzung abgehalten habe und daß in diesen beiden Sitzungen die Frage wegen der Zukunft Bulgariens erörtert worden sei. Rußland soll in vielen Punkten nachgegeben haben.
Russischerseits wird Adrianopel befestigt und die Armee daselbst verstärkt; so sind erst neuerdings wieder 16,000 Mann über den Schipka=Paß und 10,000 Mann von Odessa dorthin gekommen. Da die Türken russische Handelsschiffe aufgegriffen, welche Torpedos unter der Signatur "Claviere, Colonialwaaren" durch den Bosporus nach San Stefano geschafft haben sollen, so transportirt man die Contrebande jetzt auf dem Landwege dahin.
Neuerdings wird gemeldet, daß den von den Engländern nach Malta geschickten 12,000 Indiern noch 16,000 folgen sollen. Oesterreich hat ca. 55,000 Mann mit 96 Feld= und Berggeschützen kriegsbereit gemacht.


Die auf Sonntag den 23. d. M. nach Schönberg zusammenberufene Volksversammlung zur Unterzeichnung einer Adresse an den Kaiser hat unter großer Betheiligung auf dem hiesigen Marktplatze stattgefunden. Eingeleitet wurde die Versammlung durch den herrlichen Choral: "Ein feste Burg ist unser Gott." Hierauf betrat der Herr Pastor prim. Kaempffer die zu diesem Zwecke erbaute Rednerbühne, über welcher 2 deutsche und 2 Ratzeburger Flaggen wehten.
Der Herr Redner eröffnete seine Ansprache mit einem Gebet; mit einem Dank, daß Gott der Deutschen Schild und Schutz von Alters her gewesen sei, und mit der Bitte, es auch fernerhin zu sein. Dann erinnerte er an das Gebet eines alten Römers über Deutschland: Gieb den Deutschen Uneinigkeit unter einander, denn nur dann sind sie von anderen Völkern nicht zu fürchten. - Der Redner schilderte nun die lange schreckliche Zeit, wo dieses Gebet des Römers zur Wahrheit geworden, wir seien ein einiges und dadurch mächtiges Volk geworden, der Traum unserer Jugend sei in Erfüllung gegangen, das Deutsche Kaiserreich sei unsere Freude und unser Stolz. Aber seit einigen Wochen seien wir ein einig Volk in Trauer, voll tiefer Trauer über die schrecklichen Attentate auf das Leben unseres geliebten Kaisers. Die Kugeln seien aus dem Laufe einer Partei gekommen, die undeutsch sei; von Außen bei uns eingedrungen, wolle sie undeutsch sein, weil sie vaterlandslos sei. Wir seien aber auch ein einig Volk im Loben und Danken, daß Gott das theure Leben unseres Heldenkaisers geschützt. Wir wollen sein ein einig Volk im Geloben, festzuhalten an alter Deutscher Treue, Sitte und Religion, festzuhalten an dem alten Deutschen Gott, fest zusammenzustehen im Kampfe gegen die Umsturzpartei, welche die Religion stürzen und damit die Fürsten wegschaffen wolle. Wenn der alte Glaube untergraben würde, dann würde auch die alte Treue gegen Fürst und Vaterland, gegen Kaiser und Reich vernichtet.
Der Redner hob nun noch hervor, wie diese Umsturzpartei ihren dreieinigen Gott: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, verehre, und wie wir diese Güter uns auch zu eigen machen wollten in ihrer wahren edlen Bedeutung, und schloß dann ungefähr mit den Worten: Darum nicht rückwärts, sondern vorwärts mit dem alten Gott, vorwärts mit alter Deutscher Treue und Sitte, vorwärts mit Gott für Fürst und Vaterland, für Kaiser und Reich!
Hierauf betrat der Herr Dr. Marung die Rednerbühne und verlas die bereits in unserer Nr. 49 abgedruckte Adresse. Dann forderte Herr Dr. Marung die Versammlung auf, ihrer Uebereinstimmung mit der soeben verlesenen Adresse durch ein dreimaliges Hoch auf den Kaiser Ausdruck zu geben, welche Aufforderung mit großer Begeisterung aufgenommen und ausgeführt wurde. Mit der Wacht am Rhein schloß die erhebende patriotische Feier und nun drängten sich die Anwesenden an die an verschiedenen Stellen aufgestellten Tische um die Adresse zu unterzeichnen. Noch im Laufe des Nachmittags waren die zur Unterschrift aufgelegten Bögen mit ca. 500 Unterschriften bedeckt.
Zu gleicher Zeit mit dieser Versammlung sind in allen Kirchdörfern des Fürstenthums, auf dem Domhofe zu Ratzeburg und in der Vogtei Manhagen Volksversammlungen nach demselben Programm abgehalten, welche ebenfalls zahlreich besucht waren und den würdigsten Verlauf genommen haben. - Die Adresse, in schöner kalligraphischer Ausschmückung von unserm Landsmann Hintzpeter in Rostock ausgeführt und mit den Unterschriftsbogen in einem elegantem Band von kornblumenblauem Sammet gebunden, wird in diesen Tagen an den Hofmarschall des Kaisers geschickt.


Anzeigen.

Auf Antrag Dris jur. E. Hahn als Güterpflegers der Concursmasse des Schänkwirths Justus Christoph Gottlieb Eckardt werden hierdurch

1) die Gläubiger des Gemeinschuldners, unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Concursmasse, sowie Alle, welche an einzelne im Besitze der Concursmasse befindliche Gegenstände, sei es kraft Eigenthums= oder Separationsrechts oder aus irgend einem anderen Grunde Ansprüche zu haben vermeinen, bei Verlust ihres Rechtes aufgefordert, ihre Forderungen binnen sechs Monaten, also spätestens am 21. December dss. Js. bei dem Güterpfleger und Contradictor Dr. Hahn gegen Empfang eines Anmeldescheines, im Falle dessen Widerspruchs aber, und zwar Auswärtige durch einen hiesigen Bevollmächtigten, beim Stadt= und Landgerichte anzumelden, mit Beifügung der vorhandenen Beweisstücke in Original und Abschrift sowie mit Angabe des etwa in Anspruch genommenen Vorzugsrechts;
2) alle diejenigen, welche zur Concursmasse gehörende Gegenstände in Händen haben, aufgefordert, von diesen Sachen und von ihren vermeintlichen Pfand= und Retentionsrechten daran binnen gleicher Frist dem Güterpfleger und Contradictor Anzeige zu machen unter dem Praejudize, daß sie widrigenfalls dieser Rechte für verlustig erklärt, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt, auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung werden gezogen werden;
3) die Schuldner des Gemeinschuldners bei Vermeidung abermaliger Zahlung angewiesen, ihre Schulden nur an den Güterpfleger und Contradictor zu zahlen.
Lübeck den 21. Juni 1878.

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung     Funk Dr., Act.


Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß vom Sonnabend, den 29. Juni ab bis zum Dienstag, den 9. Juli einschließlich die Wählerliste hiesiger Stadt für die am 30. Juli d. J. bevorstehende Wahl eines Abgeordneten zum Deutschen Reichstage zur Einsicht in der Rathsstube hierselbst ausliegt.
Etwaige Reclamationen wider die Vollständigkeit dieser Liste sind spätestens bis zum 9. Juli bei uns vorzubringen.
Schönberg, den 27. Juni 1878.

Der Magistrat.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 51 Seite 3]

Auction.

Am Sonntag den 30. Juni, 1 Uhr, sollen im Chausseehause zu Wietingsbeck

2 Kühe, 6 Schafe, 1 Schwein, sämmtliche Mobilien, sowie 1 Clavier, 1 Zeugrolle, Uhren, 2 Wagen, Küchengeräth und sonstige Gegenstände
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg.

Die Anstalt ist während des Johannistermines vom

Montag, den 24. Juni d. J.
bis
Montag, den 1. Juli d. J.,
beide Tage einschließlich,
täglich
von 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 30. Juni d. J.
jedoch nur
von 7 Uhr Morgens bis 10 Uhr Vormittags
                                                    geöffnet.
                                                    Das Directorium.


Eisenbahn    Die Direktion der Friedrich=Franz=Eisenbahn hat sich auf unsere Veranlassung bereit erklärt, am ersten Tage unseres diesjährigen Königschußfestes, den 8 Juli, Abends 1/2 11 Uhr einen

Extrazug

von hier nach Lüdersdorf=Lübeck zu veranstalten.
Es haben die gewöhnlichen einfachen wie auch Retour=Billets Gültigkeit.
Schönberg, 27. Juni 1878.

Der Vorstand der Schützenzunft.     


Die Lieferung der Marsch=Fourage für das Artillerie=Regiment Nr. 24, und zwar:
         am 8. Juli in Rehna für 53 Pferde,
                          in Hindenberg und Rambehl für 46 Pferde,
                          in Holldorf und Meetzen für 50 Pferde,
  am 15. August in Roggendorf und Marienthal fürn 46 Pferde,
  am 16. August in Pokrent und Neuendorf für 55 Pferde,
                          in Lützow für 47 Pferde,
ferner die Gestellung des Vorspanns für dasselbe Regiment, nämlich:
         am 9. Juli ein 2spänniger Wagen von Rehna nach Schönberg,
                          ein dito von Hindenberg nach Selmstorf und
                          ein dito von Holldorf nach Sülstorf,
  am 16. August ein 2spänniger Wagen von Roggendorf nach Lützow,
soll an geeignete zuverlässige Unternehmer gegen Vergütung der zur Lieferrungs=Zeit üblichen Preise von mir vergeben werden, weshalb ich etwaige Reflectanten ersuche, ihre Offerten bis zum 3. Juli d. Js. hieher einzureichen.
Grevesmühlen, den 24. Juni 1878.

Der Bezirks=Commissar.     
A. v. Plessen.          


Es werden die Mitglieder der alten Schönberger Todtenzunft hierdurch aufgefordert, sich diesen Sonntag den 30. Juni, Nachmittags 2 Uhr, im Gastwirth Boye'schen Saale sämmtlich einzufinden wegen Zahlung der Quartalgelder und nöthiger Besprechung.
Noch wird bemerkt, daß die nichtzahlenden Mitglieder für Eincassirung der Quartalgelder an den Boten Stecher 15 Pf. zu zahlen haben.
Schönberg, den 27. Juni 1878.

                          Der Vorstand.
                          Schmalfeldt, Jannicke, Kleinfeldt.


Das Quartal der Schuhmacherzunft findet am

Montag, den 1. Juli d. Js.,
von Nachmittags 1 Uhr ab,

im Boye'schen Lokale hier statt.
Wichtiger Besprechungen halber ist das Erscheinen aller Mitglieder dringend nothwendig.
Die rückständigen Quartalsgelder sind spätestens am 1. Juli d. J. an uns zu berichtigen.
Schönberg, den 24. Juni 1878.

Die Aelterleute.    


Allgemeine Gesellenkrankenkasse.

Die Einzahlung des vierteljährigen Beitrages von Johannis bis Michaelis geschieht am Sonntag den 30. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Lokale des Herrn Gastwirth J. Krüger hieselbst.

Schönberg.                                                     Der Vorstand.


Neuen Sommerfanghering
empfiehlt                          
                          J. Ludw. D. Petersen.


Sensen,
Sensenbäume, Sensenstreicher, Heugabeln und Heuharken
empfehlen in großer Auswahl zu billigen Preisen.
Jürgensen & Robschuld,
Lübeck,
717 gr. Burgstraße 717,
vollständiges Magazin für Haus= und Küchen=Einrichtungen.


Heinr. Kirchmann's
Hefenmehl
nach Jul. Liebig
empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen
                                                    in Schönberg.


Zur bevorstehenden Erndte empfehle ich die stählernen amerikanischen und deutschen

Pferderechen
(Hungerharken), die auch zum Rappnachharken sehr praktisch sind. Dieselben stehen in 7 verschiedenen Arten bei mir auf Lager.

Ludw. Warnke - Mölln i. L.

Pa. neue Matjes-Heringe, 30 St. pr. 10 Pfd.-F. M. 3,50. - 3 Fass M. 10;
ff. marin. dick. Gelée-Aal, 5 Pfd.-Dose M. 5,50, - p. 10 Pfd.-Fass M. 8;
Pa. neue Lissab. Kartoffeln, 10 Pd.-Kiste M. 3, - 3 Kisten M. 8;
Seezunge und Schellf. in Gelée, 10 Pfd.-Fass M. 3,50, - 3 Fass M. 10;
Neue russ. Kronsardinen, 10 Pfd.-Fass 120 St. M. 3, - 3 F. M. 8,25, - 6 F. M. 16, verzollt franco Haus p. Postnachnahme.
E. H. Schulz, Ottensen bei Hamburg.


10 M. Belohnung

verspreche ich demjenigen, der mir den frevelhaften Thäter namhaft machen kann, welcher mir Stämme in meiner Gartenhecke an der Seite des Herrn Schustermeisters Kind abgeschnitten hat.

Diestel, Rehna.     


Das angekündigte Concert am Sonntag den 30. ds. Mts. im Boye'schen Garten

findet nicht statt.

Schönberg, den 27. Juni 1878.

Die Vereinsmusiker.     


[ => Original lesen: 1878 Nr. 51 Seite 4]

Zu dem am Montag den 8. und Dienstag den 9. Juli d. J. stattfindenden

Königschuß
laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflichst als ergebenst ein.
Schönberg.
Kapitän und Schaffner der Schützenzunft.
Vogel.    J. Ludwig D. Petersen.    C. Sievers.
---------------
Programm:

Zur Vorfeier am Sonntag Nachmittag die üblichen Ständchen.- Von Abends 7 1/2 Uhr an Concert im Schützenhause. - 10 Uhr Zapfenstreich.
Montag, den 8. Juli: Morgens 5 Uhr Reveille durch die Stadt; um 7 Uhr Antreten der Schützen vor dem Hause des Kapitäns; um 8 Uhr Ausmarsch in nachstehender Ordnung:
       1) die Wärter der Zunft mit der Scheibe und den Silbergewinnen,
       2) Musikcorps,
       3) der Magistrat mit dem Schützenkönig,
       4) die Herren Ehrenmitglieder von Stadt und Land - Medaille mit rother Schleife - und
       5) solche nicht uniformirte Bürger, welche der Zunft 4 Jahre und länger angehören - Medaille mit blauer Schleife -,
       6) Musikcorps,
       7) die Compagnie der Schützenzunft,
       8) Tamboure,
       9) die verschiedenen Vereine hiesiger Stadt, sofern sie sich anzuschließen belieben und
     10) sonstige Festtheilnehmer.
Nach Ankunft im Schützenhause Beginn des Schießens nach der Königsscheibe und den beiden Gewinnscheiben. Frühstück bei Tafelmusik. - Von Nachmittags 4 Uhr an bis zum Einmarsch Harmonie=Musik im Schützenhause und auf dem Festplatze. - Abends Ball für Stadt= und Landbewohner gegen Entree im Schützenhause.
Dienstag, den 9. Juli: Ausmarsch, Schießen, Harmonie u. s. w. wie am Montage. Nachmittags 6 Uhr

Ziehung der Tombola.

Abends Festball für Stadt= und Landbewohner im Schützenhause gegen Entree.
Mittwoch, den 10. Juli: Abends von 7 Uhr an im Schützenhause freier Schützenball, nur für Ehren= und Zunftmitglieder, welche als Legitimation die betreffende Medaille mit Schleife zu tragen haben.


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz.

Wir bringen hierdurch zur Kenntniß der Herren Landbewohner, daß die Statuten unseres Vereins von der hohen Großherzoglichen Landes=Regierung zu Neustrelitz bestätigt sind und für das Fürstenthum Ratzeburg ein eigener District gebildet werden soll. Für das gegenwärtige Jahr und bis sich die erforderliche Anzahl Mitglieder zur Bildung eines eigenen Districts gefunden haben, ist das Fürstenthum Ratzeburg dem ersten Districte des Vereins, welcher von dem Herrn Pensionair Molter zu Parber bei Rehna, als Districts=Vorsteher vertreten wird, zugelegt worden und sind die Statuten und Formulare zu den Antragslisten sowohl von dem genannten Herrn Districts=Vorsteher als auch von dem Secretair des Vereins, Herrn Senator Freytag in Grevesmühlen unentgeldlich zu beziehen.
Grevesmühlen, den 18. Juni 1878.

Die Direction.                     
M. von Leers auf Mühlen=Eixen.


Frischen Sommerhonig
à Pfund 75 Pfennig
empfiehlt                                                     D. Hempel, Schönberg.


Ein 20 M.=Schein ist am Montag Abend gegen 1/2 8 Uhr auf dem Wege von der Wasserstraße nach dem Posthause oder zurück verloren gegangen; der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine angemessene Belohnung in der Exped. der Anz. zu Schönberg abzugeben.


Auf dem Wege von Lindow nach Pogetz ist am Montag, den 24. d. Mts. Abends eine Hutschachtel mit Herren=Hüten verloren worden. Gegen eine Belohnung abzugeben beim Gastwirth Kaven in Pogetz.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 30. Juni.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen19 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen13 M 50Pfennig  bis 14 M 50Pfennig.
Gerste14 M -Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Hafer13 M 75Pfennig  bis 14 M 50Pfennig.
Erbsen14 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M0,90 .
Tauben d. St. M0,40 .
Hühner d. St. M1,40 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,80 .
Küken d. St. M0,80 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,15 .
Eier 6 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .
junge M1,00 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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