No. 39
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Mai
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 39 Seite 1]

   Auf Grund des § 18,7 der Control=Ordnung wird hiedurch amtlich bekannt gemacht, daß in dem am 7. dies. Mts. stattgehabten Classificationstermine der Landwehrmann Schulzen=Anerbe Hans Joachim Wittfoht zu Duvennest in Gemäßheit der §§ 17,1a und 13,3 der Control=Ordnung hinter den letzten Jahrgang der Landwehr zurückgestellt worden ist.
   Schönberg, den 9. Mai 1878.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirk für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. An den auswärtigen Höfen hatte am Sonnabend Nachmittag die Kunde von dem Attentat auf Kaiser Wilhelm überall den tiefsten Eindruck hervorgerufen. Zahllose Glückwunschtelegramme liefen noch am Abend in Berlin ein. Auf Befehl des Kaisers von Oesterreich hat sich eine Deputation österreichischer Offiziere nach Berlin begeben, um den deutschen Kaiser zu beglückwünschen. Ueberall erschienen auf den Botschaften und Gesandtschaften die Würdenträger der verschiedenen Staaten zu gleichem Zwecke. Es hat angenehm berührt, daß auf der Botschaft in Wien auch der päpstliche Nuntius Jacobini in Person erschien. Hervorzuheben ist, daß auch die französischen Blätter "Figaro" und "Republique française" unserem Kaiser sehr sympathisch gehaltene Artikel widmeten.
Die gesammte Presse Europas äußert sich über das Attentat auf Kaiser Wilhelm in Ausdrücken der härtesten Verurtheilung der Frevelthat und der innigsten Sympathie für den allverehrten greisen Monarchen. Die deutsche Presse giebt dem gerechten Abscheu über das verbrecherische Unternehmen und der patriotischen Befriedigung über dessen Mißlingen beredtesten Ausdruck; in warmer Weise beglückwünschen die österreichischen Blätter das deutsche Volk zur Errettung des Monarchen aus schwerer Gefahr und leihen der tiefen Theilnahme Worte, welche sich in allen Kreisen Oesterreichs aus diesem Anlaß zu erkennen gegeben haben. Die gesammte russische Presse bespricht das gegen Kaiser Wilhelm verübte Attentat in für den Kaiser höchst sympathischer Weise. Der "Golos" schließt einen diesbezüglichen Artikel folgendermaßen: Von allen auswärtigen Herrschern ist dem Herzen des russischen Volkes der Name des Kaiser Wilhelm am tiefsten eingeprägt, als der eines wahren Freundes Rußlands sowohl seines Herrschers wie auch des russischen Volks und der russischen Armee, welche denselben mit Stolz ihren ersten Krieger und Helden nennt. - Sämmtliche englische, französische und italienische Blätter besprechen das Attentat auf den deutschen Kaiser, brandmarken dasselbe als ein abscheuliches Verbrechen und beglückwünschen das deutsche Volk zu der glücklichen Erhaltung des Lebens des Kaisers in den wärmsten Ausdrücken. - Die "Times" schreibt: Wir drücken nur das allgemeine Gefühl aller Schichten Englands aus, indem wir den Kaiser wie das deutsche Volk anläßlich der glücklichen Errettung aus großer Gefahr herzlich beglückwünschen. Wir theilen die Hochachtung und würdigen die Zuneigung der Deutschen zu ihrem Monarchen, welcher ihre Einheit begründet hat. Der deutsche Kaiser ist das lebendige Symbol des großen nationalen Strebens, das er zu befriedigen verstanden hat. Wir erblicken in ihm den Patrioten, den Krieger, den Staatsmann, der die Dankbarkeit seiner Unterthanen geerntet hat.
Die Untersuchung gegen den Attentäter Hödel begann bereits Dienstag früh 9 Uhr; dieselbe wird Herr Stadtgerichtsrath Johl, der erste Untersuchungsrichter beim Königl. Stadtgericht zu Berlin, zu Ende führen. Die geschlossenen Untersuchungsakten gehen alsdann an den Königl. Staatsgerichtshof über. Vor den Untersuchungsrichter waren zum Dienstag Vormittag zehn Zeugen geladen, die sämmtlich mit Entschiedenheit Hödel als denjenigen recognoscirten, der den Revolver gegen die Person des Kaisers gerichtet hatte. Von so vielen gegen ihn sprechenden Beweisen erdrückt, endete Hödel sein Vertheidigungssystem und meinte, wenn er auf den Kaiser geschossen hätte, dann sei er verstandslos gewesen, "denn wenn ich meinen Verstand gehabt hätte, hätte ich jeden getroffen, auf den ich gezielt." - Von anderer Seite wird über Hödel geschrieben: Der Attentäter Hödel ist bis jetzt noch immer zu keinem Geständniß zu bewegen. Sein Benehmen ist ein geradezu auffallend freches und rohes. Hödel macht keineswegs den Eindruck eines fanatischen, noch viel weniger aber den eines irrsinnigen Menschen. Referent hatte Gelegenheit, die Raubmörder Thürolf, Lack, Gabel, Ley, den Kellner Freund, der im Jahre 1874 den Raubmord im Eisenbahn=Coupe zwischen Kojetein und Chropin ausgeführt hat, von Angesicht zu Angesicht zu sehen und zu sprechen, aber alle diese waren weit entfernt von dem frechen Gesichtsausdruck, wie er dem Hödel eigen. Mit einer gewissen Berechnung trägt er seine Kaltblütigkeit zur Schau. Beim Verhör am Dienstag wurde er, an Händen und Füßen gefesselt, vorgeführt und trat mit einem lauten "Schönen guten Morgen" ein. Die Zeugenaussagen des Kaisers und der Großherzogin von Baden sind bereits am Morgen zu den Acten eingereicht worden. Die Zeugen insultirte Hödel förmlich, er sagte wiederholt, daß dieselben die Unwahrheit sprächen. Der von ihm selbst vorgeschlagene Zeuge Baumann wurde von ihm mit "Du" angeredet. "Was meenst Du," sagte der Attentäter, Se möchten mir gerne 20 Jahre aufbrummen, ich soll nämlich auf'n Kaiser geschossen haben, Du weest ja, ich wollte mich erschießen etc." Der Radler Baumann kennt den Hödel aber gar nicht, kann ihn wohl mal gesehen haben, war aber nie mit ihm bekannt. Hödel hat ihm auch nie die Mittheilung gemacht, daß er sich erschießen wollte. Erbittert wirft er auch diesem Zeugen vor, daß er die Unwahrheit spräche. Die Voruntersuchung gegen

[ => Original lesen: 1878 Nr. 39 Seite 1]

Hödel dürfte bald geschlossen sein, denn derselbe ist nach jeder Richtung hin überführt. Die Untersuchung aber, ob dies Attentat lediglich seinem Hirn entsprungen, dürfte noch längere Zeit in Anspruch nehmen und wird die Behörde vorläufig nur die Mittheilungen in die Oeffentlichkeit dringen lassen, welche nach keiner Seite angethan sind, diesem Theile der Untersuchung Abbruch zu thun.
Die Nachrichten über den Gesundheitszustand des Reichskanzlers Fürsten Bismarck widersprechen sich. Die "Post" meint, der Fürst werde Ende dieser Woche nach Berlin kommen. In mehreren anderen Blättern aber heißt es: In Berliner Hofkreisen ist man der Meinung, daß der Reichskanzler nach Erledigung der Orientfrage sicher seinen Abschied nehmen werde. Der Kaiser würde ein derartiges Abschiedsgesuch wohl nicht mehr zurückweisen können. Auch in Abgeordnetenkreisen ist man der Meinung, daß dem Fürsten Bismarck seine zerrüttete Gesundheit nicht mehr für lange gestatten wird, die Geschäfte des Reiches zu leiten.
Der Reichskanzler hat dem Bundesrathe einen Gesetzentwurf, betreffend die Anzeigepflicht bei dem Auftreten gemeingefährlicher Krankheiten zur Beschlußnahme vorgelegt.
In Paris fand am Sonnabend die Eröffnung der deutschen Kunstausstellung statt. Diese Ausstellung soll einen brillanten Eindruck machen.
Türkei Die Anzeichen mehren sich, daß die durch den Krieg gedemüthigte und niedergeschmetterte Türkei mit allem Ernst und Nachdruck Hand anlegen will zu einer wahrhaften Neubildung des Reiches. Es wird nicht nur mit allen Kräften daran gearbeitet, die Armee wieder auf einen kriegstüchtigen Fuß zu bringen, auch die Gesetzgebungsmaschine wird in Thätigkeit gesetzt, um die Nation zu heben. Auf Befehl des Sultans hat die Pforte eine Vorlage über Gesetze zur Einführung von Reformen auf dem Gebiete der Verwaltung, der Rechtspflege, der Finanzen und des Heerwesens ausgearbeitet. Es sollen vier aus eingeborenen und ausländischen Würdenträgern bestehende Commissionen von dem Sultan ernannt und damit beauftragt worden, diese Vorlagen binnen Jahresfrist in Gesetze umzugestalten.
Zur Orientkrise. Graf Totleben hat vom Sultan energisch die sofortige Räumung der Festungen Varna und Schumla verlangt, widrigenfalls er Konstantinopel besetzen werde und die Pforte hat sich genöthigt gesehen, nachzugeben, weil Osman Pascha erklärte, die türkische Armee sei noch nicht im Stande, Konstantinopel zu schützen.
Die neuesten Nachrichten aus Rußland lauten sehr versöhnend. Schuwaloff ist in Petersburg eingetroffen und hatte gleich beim Czaren Audienz. Fürst Gortschakoff liegt sehr schwer darnieder; man ist in seiner Umgebung auf das Aeußerste gefaßt.


Neustrelitz, 14. Mai. Wir sind in der Lage, fortdauernd sehr günstig über das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Erbgroßherzogin und der neugeborenen Prinzessin zu berichten. Das letzte Bulletin lautet: "Die Erbgroßherzogin K. H. hat eine gute Nacht gehabt und befindet sich wohl.
Neustrelitz, 14. Mai 1878.      Dr. G. Götz.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den zwangsweisen, öffentlich meistbietenden Verkauf der zu Mannhagen belegenen Freischulzenstelle c. p. der Ehefrau des Freischulzen Hennings, Dorette geb. Solvie, ist, nachdem der Käufer dieses Grundstücks, welche den Bestätigungsbrief des Großherzoglichen hohen Kammer= und Forstcollegii zu Neustrelitz am 29. v. Mts. zu den Acten gebracht hat, die ihm nach den Verkaufsbedingungen obliegenden, weiteren Verpflichtungen seither nicht erfüllt hat, zur Verhandlung und Beschlußnahme der interessirenden Gläubiger über die fernere Verwaltung der Subhastationsmasse und über die gegen den Käufer zu ergreifenden Maßregeln ein Termin auf

Montag, den 20. Mai cr.,
Morgens 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gericht anberaumt, zu welchem die interessirenden Henning'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheil hiemit geladen werden, daß sie im Falle ihres Nichterscheinens an die Beschlüsse der erscheinenden gebunden sein sollen.
Schönberg, den 11. Mai 1878.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.     


Am Montag den 20. Mai d. J., Nachmittags 4 Uhr, sollen in der Hinterstraße die Ausschuß=Dämmsteine in bequ. Cavelingen öffentlich meistbietend verkauft werden.
Schönberg, den 16. Mai 1878.

Der Magistrat.


Torf=Auction.

Montag den 20. Mai d. J. sollen auf dem Woitendorfer Moore 150 Mille Stechtorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Auction begannt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich auf dem Woitendorfer Moore bei der Hütte einfinden.
Vitense, den 14. Mai 1878.

L. Wiegandt.     


Grobkörnigen Caffeeschrot
(à Pfund 30 Pfennig)
empfiehlt                                                    
J. Ludw. D. Petersen.


Wittwe B. Burckhardt,
Delicatessenhandlung,
Lübeck, Fleischhauerstraße 100

empfiehlt und versendet:

Delikatessen, Südfrüchte,
alle Sorten Käse, Fleisch= und Wurstwaaren, Wild, Fische, Geflügel. etc. etc.


Vorzügliches
Sommer=Lagerbier
auf Gebinden und Flaschen empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Blech=Grabkränze
in schöner Auswahl, als
blühende Rosen=, Myrthen= und Lilien=,
ferner
Eichen=, Epheu= und Lorbeer=Kränze
empfiehlt                                                    Klempner Wieschendorf. Schönberg.


Eine große Parthie                          
zurückgesetzter Mützen
wird billig verkauft                          
                          Heinr. Schäding.


Tapeten und Borden

in 200 verschiedenen Mustern, à Stück von 25 Pf. bis zu 7 und 8 Rmk., empfiehlt

Th. Rütz,               
Maler in Schönberg.     


Bei der von mir veranstalteten Verloosung von Herrengarderobe wurden folgende Nummern gezogen:

Nr. 376 ein Sommerüberzieher,
Nr. 153 ein Rock Nr. 1,
Nr. 270 ein Rock Nr. 2,
Nr. 316 eine Hose Nr. 1,
Nr. 319 do. Nr. 2,
Nr. 350 do. Nr. 3,
Nr. 287 do. Nr. 4,
Nr. 411 do. Nr. 5,
Nr. 231 do. Nr. 6,
Nr. 53 eine Weste Nr. 1,
Nr. 275 do. Nr. 2,
Nr. 229 do. Nr. 3,
Nr. 174 do. Nr. 4,
Nr. 351 do. Nr. 5,
Nr.   96 = Nr. 6.

                          J. Heuer, Herrenkleidermacher,
                          Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 39 Seite 3]

Fein lackirte und verzinnte                          
Vogelbauer
von 2 Mark an empfiehlt                          
Schönberg.                                                    
                          W. Wieschendorf.                           Klempner.


Strohhüte
für Herren und Knaben
in sehr großer Auswahl empfiehlt zu billigen Preisen
                          Heinr. Schäding.
                          Schönberg.


Den geehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend hiermit zur Nachricht, daß wir auf dem bevorstehenden Jahrmarkt mit einer großen Auswahl von holsteinischen selbstverfertigten

Herren=, Damen= und Kinder=Fußzeug

anwesend sein werden; reelle Waare zu den billigsten Preisen versprechend, bitten um gütigen Zuspruch

Johannes Rohwedder, 
Ferdinand Rohwedder
aus Preitz i/Holstein.

NB. Unsere Buden sind an unserer Firma zu erkennen.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich zu dem diesjährigen Jahrmarkte mit einer reichhaltigen Auswahl

aller Sorten Fußzeug,

und bitte um geneigten Zuspruch.

Carl Kindt     
aus Rehna.     

Mein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Duve. Meine Bude ist mit meiner Firma versehen.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich den bevorstehenden Jahrmarkt mit meinen bekannten

Schuhmacher=Arbeiten

als: alle Sorten Damenstiefel in Zeug und Leder, Herren=Stiefel, Stiefeletten in Lack und Leder, Kinderstiefel aller Größen, besuchen werde. Mein Stand ist vor der Stadt=Apotheke und mit meiner Firma versehen.

                          J. Schleuß,
                          Schuhmachermeister aus Lübeck.


Zur bevorstehenden Bausaison erlaube ich mir mein sehr gut assortirtes Lager von Holz= und Baumaterialien in gütige Erinnerung zu bringen und empfehle

Frischen Rüdersdorfer Kalk,
prima Portl. Cement,
prima engl. glas. Steinröhre,
Dachpappe,
Mastric zum Ueberstrich von Dachpappdächern,
Schwedischen und Steinkohlentheer,
Dachpfannen und Holfter etc. etc.
zu äußerst billigen Preisen.

Ratzeburg, Mai 1878.

                          H. Röper.
                          Holz= und Baumaterialien=Handlung.


Circa 20,000 Stück alte gute

Dachpfannen,

sowie einige

gute, alte Oefen,

aus dem Abbruche der Militairbarracke herrührend, stehen preiswürdig zum Verkauf.

Ratzeburg.                                                     A. Bartels.


An den beiden Markttagen
frische Jauer'sche Bierwurst.
Erlanger Bier vom Faß.
                                                    H. Duve.


Zur bevorstehenden Wollschur empfehle mich mit Wollkratzen, Spinnen und Wollenzeugmachen. Reelle Bedienung versprechend, führt jeden Auftrag in kurzer Zeit aus

H. Kollmorgen,        
Tuchmachermeister.     

Rehna, im Mai 1878.


Zum diesjährigen Frühjahrs=Markte in Schönberg empfehle ich

mein reichhaltiges Lager von
Sensen
und sonstigen
Eisenwaaren

meinen geehrten Kunden und Freunden angelegentlichst.
Mein Stand ist vor dem Hause des Herrn H. Duve.

C. Präfke,     
Mahlzow.      


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 49,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 31. Mai d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


[ => Original lesen: 1878 Nr. 39 Seite 4]

In der Generalversammlung am 1. Mai c. ist an Stelle des zurückgetretenen Aeltermanns des III. Districts, Schulze Burmeister in Bechelsdorf, der Hauswirth Hr. Retelsdorf in Gr. Mist wieder zum Aeltermann in diesem District erwählt, was hierdurch den Mitgliedern angezeigt wird.
Schönberg, den 3. Mai 1878.

Die Direction der Feuerassecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg.
F. Fick.      F. Stüve.


Logo der Hagelassekuranz     Die Hagel-Versicherungs-Gesellschaft
im Fürstenthum Ratzeburg,
gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt 1847,
- revidirte Statuten vom 4. September 1875, -

gewährt ihren Mitgliedern die unzweifelhafteste Sicherheit und regulirt die vorkommenden Schäden durch Abschätzung ihrer eigenen Interessenten.
Im verflossenen Jahre, wo wir gleich allen deutschen Hagel=Assecuranzen wiederholt und stark - in 13 Dorfschaften unseres Fürstenthums - von Hagelschlag betroffen wurden, sind wiederum unsere Beiträge von allen deutschen Gegenseitigkeits=Gesellschaften die niedrigsten gewesen. Während wir nur 75 Pf. pro 100 M. Versicherungssumme erhoben, gebrauchte z. B. die Neubrandenburger Gesellschaft 1 M. 10 Pf. und die Grevesmühler gar 2 M. 25 Pf. pro 100 M. Versicherungssumme.
Wir laden zum Beitritt in unsere Gesellschaft ergebenst ein.
Schönberg, den 4. Mai 1878.

Direktion der Hagelversicherung im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.        Wilh. Heincke.
Lenschow-Grieben.      Kröger-Lockwisch.      Heitmann-Klocksdorf.      Mette-Palingen.
Bade-Ollndorf.      Oldörp-Sülsdorf.


Zuchtmarkt
für edlere Pferde in Neubrandenburg.
Das unterzeichnete Comite wird in Neubrandenburg am                          
2. Marktage, den 22. d. M., Nachmittags 4 Uhr,
auf dem Pferdemarktplatze
ein Rennen für untrainirte Pferde

veranstalten und sind für die Abtheilungssieger Preise von je M. 30,00, für den Hauptsieger von M. 150 ausgesetzt.
Die Reiter und Pferde, welche am Rennen theil nehmen, haben am 2. Markttage von Nachmittags 3 Uhr an freien Zutritt zum Marktplatze und sind vorherige Meldungen nicht erforderlich.

Neubrandenburg, den 7. Mai 1878.                                                     Das Comité.


Alle, die noch Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Kaufmanns Aug. Creutzfeld haben, wollen ihre Rechnungen bis zum 1. Juni d. J. bei den Unterzeichneten einreichen; ebenso fordern wir auch alle diejenigen auf, die noch an denselben zu zahlen haben, ihre Rechnungen bis zur obengenannten Zeit zu berichtigen.
Schönberg, den 1. Mai 1878.
                                                    C. Schultze.
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Am Donnerstag den 23. und Freitag den 24. d. M. findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt. Der Preis für 3 Schüsse beträgt Rm. 3, worauf ein Gewinn fallen kann.
Am 2. Tage

Tanzmusik.

Carlow, den 15. Mai 1878.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    W. Creutzfeldt.


Am Sonntag den 26. und Montag den 27. Mai findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach eisernen Ackergeräthschaften statt, wozu ich Freunde und Gönner einlade.
Duvennest.

H. Wittfoht,     
Gastwirth.       


Seit einiger Zeit wird auf dem über meine Koppel führenden Fußsteig nach Selmsdorf mit Schiebkarren gefahren, was ich hierdurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.

Hauswirth Karsten,     
Rupensdorf.          


Köster's Salon.
Sonntag den 19. d. M.
Musik= und Gesangvorträge der Sängergesellschaft Jacobsen,

wozu der Unterzeichnete das geehrte Publikum Schönberg's und Umgegend freundlichst einladet.
Anfang Nachmittags 5 Uhr. Entree 50 Pf. à P.
Das mir vor 2 Jahren während der Königschußtage geschenkte Wohlwollen bitte ich auch jetzt auf mich übertragen zu wollen und werde ich bemüht sein, das geehrte Publikum durch gute Vorträge zu unterhalten.
Ebenfalls Vorträge am Montag Abend und während des Markttages.
Schönberg, den 16. Mai 1878.

                          Ergebenst
                          H. Jacobsen aus Altona.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen18 M -Pfennig  bis 22 M -Pfennig.
Roggen14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,10 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1,30 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,10 .
Eier 7 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 39 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 39 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 17. Mai 1878.


Im Zuchthause, Zelle Nr. 8.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1878 Nr. 39 Seite 6]

Im Zuchthause, Zelle Nr. 8.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
[Fortsetzung.]


- General Totleben, der jetzt das Obercommando der russischen Armee vor Konstantinopel führt stammt aus einer uralten adligen Familie in Thüringen, zu welcher der Reichsgraf Gotlieb von Totleben gehörte, welcher als General der russischen Kaiserin Elisabeth während des 7jährigen Krieges auf kurze Zeit Berlin besetzte. Ein Bruder dieses Reichsgrafen kam nach Rußland und ist der Stammvater der russischen Totleben. Der Vater des jetzigen Totleben war Kaufmann in Riga.
- Der Kaiser von Fetz und Marocco schickt dem Kaiser Wilhelm zur Begrüßung eine außerordentliche Gesandtschaft und obendrein für den Marstall einen Viererzug von Berberrossen.
- Der als Vertheidiger von Belfort bekannte Oberst Denfert ist am Sonntag verstorben.
In Paris tagt der Weltpostcongreß zur Anbahnung eines Weltpostvereins. Man sieht, daß die Post die civilisirte Welt erobert mit einheitlichen Grundsätzen der Taxen. Der deutsche Generalpostmeister Stephan ist es, der den Gedanken eines Weltpostvereins zuerst angeregt und zur Anerkennung gebracht hat, und ihm hat auch der Vorsitzende des Weltpostcongresses, der französische Finanzminister Leo Sey, in seiner Eröffnungsrede das gebührende Lob gespendet. Vor einem Jahrzehnt noch wurde bei dem Widerstreit der Interessen und der Völker der Gedanke eines Weltpostvereins nicht viel besser behandelt als der Gedanke eines Schiedsgerichtes, das die Streitigkeiten der Staaten unter sich zu schlichten habe.
- Recht komisch war das Zwiegespräch zwischen dem Invaliden, welcher, das Standbild des alten Fritz in Berlin zu schmücken, dasselbe erklettert hatte, und einem Schutzmann. "Sie da oben, wollen Sie gleich herunterkommen!" "Wer? Ick?" "Nun ja, wer denn sonst?" "Ick gloobte, der olle Fritz." "Machen Sie augenblicklich, daß Sie herunterkommen!" "Nanu, Männecken, ick habe Zeit, un Sie sind zur Bequemlichkeit des Publikums da, un wenn ick mir wejen Sie eilen soll, wo bleibt da die Bequemlichkeit?" "Was wollen Sie da oben?" "Wat ick wollte? Jroßartige Frage! Haben Sie denn statt Oogen bloß blanke Knöppe im Kopp, dat Sie nich sehen, dat ick den ollen Fritz bekränzt habe?" Jetzt wandten sich aller Blicke nach oben und fanden die Aussage des fröhlichen Invaliden bestätigt.
- Um seine böse Sieben von Frau zu ärgern, zündete der Bauer Pilzweger in Schneiderleithen in Niederbaiern sein schönes Haus an, dann die schöne Scheune, legte sich in dieselbe und ließ sich mit verbrennen, denn überleben mochte er das alles selber nicht.


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