No. 35
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Mai
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1878 Nr. 35 Seite 1]

Bekanntmachung.

Das diesjährige hiesige Musterungsgeschäft wird in folgender Weise

in Schönberg
im Boye'schen Gasthause

abgehalten werden:

1. Montag den 6. Mai,
Morgens präcise 8 Uhr,

Musterung der Militärpflichtigen aus den Ortschaften:

Baek, Bardowiek, Bechelsdorf, Blüssen, Boitin=Resdorf, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Campow (mit Hoheleuchte), Carlow, Cronscamp, Demern (Hof und Dorf nebst Röggeliner Ziegelei), Dodow, Domhof=Ratzeburg, Duvennest, Falkenhagen, Grieben, Hammer, Herrnburg, Horst, Kleinfeld, Klocksdorf, Kuhlrade, Lankow, Lauen, Lenschow, Lockwisch (Hof und Dorf), Lübseerhagen, Lüdersdorf, Malzow, Mannhagen, Mechow (Hof und Dorf mit Wietingsbeck), Menzendorf (Hof und Dorf), Gr. Mist, Kl. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neschow (mit Maurin=Mühle), Neuhof, Niendorf, Ollndorf, Palingen, Panten, Papenhusen, Petersberg, Pogez, Rabensdorf (Hof und Dorf), Raddingsdorf, Retelsdorf, Rieps, Rodenberg, Römnitz, Rottensdorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Rüschenbeck, Rupensdorf.

2. Dienstag den 7. Mai,
Morgens präcise 8 Uhr,

Musterung der Militärpflichtigen aus den Ortschaften:

Sabow, Samkow, Schaddingsdorf, Schlagbrügge, Schlag=Resdorf, Schlagsdorf (Hof und Dorf mit Heiligeland), Stadt Schönberg, Bauhof Schönberg, Schwanbeck, Selmsdorf (Hof und Dorf mit Hohemeile), Gr. Siemz, Kl. Siemz, Stove (mit Meierei Röggelin) Sülsdorf bei Schönberg, Schlag=Sülsdorf, Teschow, Thandorf, Törpt, Torriesdorf, Wahlsdorf, Wahrsow (Hof und Dorf), Walksfelde, Wendorf, Westerbeck, Zarnewenz (Hof und Dorf), Ziethen.

3. Mittwoch den 8. Mai,
von Morgens 8 Uhr an,

Loosung der Militairpflichtigen des Jahrgangs 1858.
Das Nichterscheinen zur Loosung hat keine Nachtheile zur Folge; für die dazu nicht Erscheinenden wird durch ein Mitglied der Ersatz=Commission geloost.
Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der in § 24,7 der Ersatzordnung (Deutsche Wehrordnung vom 28. September 1875) angedrohten Strafen zu gestellen:

alle im Jahre 1858 sowie alle in früheren Jahren geborenen Militairpflichtigen ohne endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht, sofern sie nicht von der Gestellung ausdrücklich entbunden sind.
Sämmtliche Militairpflichtige haben ihre Geburtsscheine sowie die Militairpflichten der älteren Jahrgänge außer den Geburtsscheinen ihre Loosungsscheine mitzubringen.
Die im hiesigen Fürstenthum gebürtigen und außerhalb ihres Geburtsortes sich aufhaltenden Militairpflichtigen haben sich mit den Militairpflichtigen ihres Geburtsortes zu gestellen.
Wer durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein beglaubigtes ärztliches Attest einzureichen.
Reclamationsgesuche auf Zurückstellung vom Militairdienst wegen häuslicher Verhältnisse etc. sind rechtzeitig bei dem unterzeichneten Civilvorsitzenden anzubringen. Behauptete Erwerbsunfähigkeit muß durch ärztliche Untersuchung im Musterungstermine bestätigt werden, es sind daher die aus der angeführten Veranlassung reclamirenden Angehörigen eines Militairpflichtigen zum persönlichen Erscheinen vor der Ersatzcommission verpflichtet.
Etwaige zur seemännischen Bevölkerung gehörende Militärpflichtige (§ 21 der Ersatz=Ordnung) haben sich im Musterungstermine über ihre gewerbliche Qualification durch Vorlegung von Seefahrtsbüchern u. s. w. zu legitimiren.
Die Beorderung der Militairpflichtigen zur Musterung ist Sache der Ortsvorsteher. Die mit Führung der Recrutirungsstammrollen betrauten Personen haben zum Musterungsgeschäft mitzuerscheinen. Die Stammrollen werden von hier aus im Musterungstermine zur Vorlage gebracht werden.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 35 Seite 2]

Die Ortsvorstände werden noch besonders auf ihre Verpflichtung hingewiesen. Die nach Aufstellung der Stammrollen zuziehenden fremden sowie die das hiesige Fürstenthum verlassenden Militairpflichtigen Zwecks Berichtigung der Listen sofort hierher namhaft zu machen oder dieselben zur persönlichen Anmeldung oder Abmeldung hierherzuweisen.
Im Anschluß an das Musterungsgeschäft und zwar am Dienstag, den 7. Mai, wird die Classificirung der für einen Mobilmachungsfall auf Zurückstellung Anspruch erhebenden Mannschaften der Reserve, Landwehr, Seewehr und Ersatz=Reserve 1. Classe stattfinden, die gemäß § 18 der Controlordnung (Deutsche Wehrordnung vom 28. Septbr. 1875) ihre Gesuche rechtzeitig vorher eingebracht haben müssen. Dieselben haben zu dem vorbezeichneten Termine zu erscheinen.
Schönberg, den 22. März 1878.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirk für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Am Dienstag ist der deutsche Reichstag wieder zusammengetreten.
Dem Reichstage ist eine Denkschrift über den Stand des Gotthardbahn=Unternehmens zugegangen; zugleich wird damit nachträglich eine Subvention zur Gotthardbahn vom deutschen Reiche in Höhe von 10 Millionen Franken gefordert.
Im Großherzogthum Baden giebt es zur Zeit 840 Tabaksfabriken, welche zusammen über 13,000 Arbeiter beschäftigen. Der Werth der im Lande erzeugten Tabake wird im Jahre durchschnittlich auf etwa 5 Millionen Mark veranschlagt. Es ist daher begreiflich, daß die Tabaksfrage in Baden ein sehr lebhaftes Interesse erregt, und hätte man dort gewünscht, daß die badischen Abgeordneten im Reichstage bezüglich der Tabakssteuerfrage eine mehr hervortretende Haltung angenommen hätten.
Oesterreich. Die Verhandlungen mit Ungarn wegen des Ausgleiches nehmen einen befriedigenden Verlauf; fortwährend finden Berathungen statt, an denen der Kaiser den regsten Antheil nimmt; diese Berathungen gelten sowohl der auswärtigen Lage als auch den gemeinsamen Reichs= und ungarischen Staatsfinanzen. Die Verhandlungen über die Begebung der 60=Milionen=Anleihe, welche der ungarische Finanzminister von Szell führt, dürften alsbald zum Abschlusse gelangen. Die Finanzgruppe: Oesterreichische und ungarische Kreditanstalt, Berliner Diskontogesellschaft und das Haus Rothschild sollen ziemlich annehmbare Uebernahmebedingungen gestellt haben.
Frankreich. Trotzdem der Ruf nach Amnestie für die Kommuneverurtheilten in den meisten liberalen Vereinen und in der Presse laut wird, finden immer noch neuere Prozesse statt. So wurde in voriger Woche der Holzhändler Eduard Tatin, welcher unter der Kommune das Amt eines Abtheilungsdirektors im Ackerbauministerium bekleide, zu fünf Jahren Einschließung und zehnjährigem Verlust der bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte verurtheilt. - Die republikanische Presse agitirt lebhaft, um den Tag der Eröffnung der Weltausstellung zu einem nationalen Festtag zu machen. Die Regierung ist hierauf bereits eingegangen und hat die Schließung aller Bureaux angeordnet. Auch hat der Unterrichtsminister bereits befohlen, den Schülern sämmtlicher Unterrichtsanstalten einen freien Tag zu gewähren.
Italien. Der neue Papst Leo hat seine geistliche Thronrede gehalten. Sie wird Encyclica genannt, wie die päpstlichen Briefe und Befehle Breven und Bullen und die päpstlichen Gesandten Nuntien und Legaten (Boten) genannt werden; denn es ist alles lateinisch oder römisch. Auch die Thronrede ist römischen Geistes, obwohl maßvoll in der Form und nichts weniger als herausfordernd. Leo poltert und flucht nicht, wie sein leidenschaftlicher und verbitterter Vorgänger, aber er giebt keinen Anspruch der Kirche auf, er erneuert vielmehr die Ansprüche auf die weltliche Herrschaft des Papstthum als die nothwendige Stütze der geistlichen Herrschaft und erneuert daher die Proteste Pius IX. gegen die Einverleibung Roms und des Kirchenstaates in das geeinigte Italien. Den Fürsten und Oberhäuptern der Kirche empfiehlt er, sich des mächtigen Schutzes der Kirche nicht zu berauben, sie bedürften dieselben in dieser Zeit der Erschütterung der Autorität mehr wie je. Nur in der Hingebung der Fürsten und Völker an die (römische) Kirche liege die Heilung der Uebel und Schäden der Zeit u. s. w. Man sieht, es sind die alten Gedanken und Melodien; wir hören sie aber von dem neuen Träger der Kirche, der eine so hochaufragende und einflußreiche Stellung in der Welt einnimmt, mit vollem Interesse - von dem Felsen Petri in der gewaltigen Brandung der Zeit.
Norwegen. Aus diesem sonst so stillen Lande kommt die Nachricht von einer allerdings schon wieder beschwichtigten Rebellion. In der Hauptstadt Christiania ging nämlich das unbegründete Gerücht um, daß sich mehrere große Fabrikanten mit einander verbunden hätten, zum Zweck einer allgemeinen Lohnherabsetzung, worauf anfänglich kleine Zusammenrottungen von Arbeitern stattfanden, die die Polizei zerstreute. Bald aber stieg die Zahl der Tumultanten auf viele Tausende, welche die gegen sie anrückenden Polizisten zurücktrieben und fast sämmtlich verwundeten. Einer herbeieilenden Eskadron Kavallerie gelang es erst nach längerem Kampfe, die Ruhestörer zu zerstreuen. Auch am Tage darauf entspann sich nochmals ein heftiger Kampf zwischen den erregten Volksmassen und dem Militair, so daß eine förmliche Schlacht geschlagen wurde, die mit der Besiegung der Meuterer endete. Die Anzahl der Verwundeten und Arretirten ist eine sehr beträchtliche.
In der orientalischen Angelegenheit dauert die bisherige Unklarheit fort. Den Friedensaussichten waren andererseits Nachrichten über Rüstungen aus Petersburg, London und Konstantinopel entgegen getreten, sodaß das Ungewisse der Lage fortbesteht.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Mühlenbesitzers A. Capell zum Hammer ist im Termine am 13. d. Mts der Präclusivbescheid sofort zu Protocoll erlassen und publicirt.
Schönberg, den 29. April 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 8. Mai, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirt Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden

1. aus den Duvennester Tannen:

11 Rmtr. tannen Knüppel,

2. aus den Lenschower Tannen:

ca. 200 Rmtr. tannen Kluft und Knüppel,
ca.   50 Rmtr. tannen Rodestämme,
ca.   60 Rmtr. tannen Späne.
Schönberg, den 28. April 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Torf=Auction.

Am Montag den 6. Mai, Morgens 10 Uhr, soll der Torfvorrath auf dem Wahrsower Torfmoor und im Pellmoor, ca. 100 Mille Formtorf, meistbietend verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen sich zur gedachten Zeit auf dem Wahrsower Moor, Timken Wisch, einfinden.
Schönberg, den 28. April 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


[ => Original lesen: 1878 Nr. 35 Seite 3]

Kampfgenossen=Verein 1870/71.

Ordentliche General=Versammlung am Sonntag den 12. Mai, Nachmittags 3 1/2 Uhr, im Vereins=Locale.
Tages=Ordnung: 1) Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr. 2) Neuwahl des Vorstandes. 3) Bericht über die Krankenkasse. 4) Wahl und Instruirung eines Delegirten zum Mecklenburger Kriegertage. 5) Besprechung der Anträge und Anfragen aus dem Fragekasten.

Der Vorstand.     
J. A. Diersen.      


Besten
frischen Chlorkalk
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.


Ein reichhaltiges Lager von                                                    
Herrn- & Kinderstrohhüten
empfiehlt                                                    
                                                    W. Gartz.


Mückenkappen für Pferde sowie Klapphüte
empfiehlt                                                     H. Ratzeburg.


Nestler Kindermehl
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.


Pelzwaaren
übernimmt zur Aufbewahrung während der Sommerzeit                          
                                                    W. Gartz.


Rouleaux, Gardinenleisten und Rosetten
empfiehlt                                                    
Schönberg.                                                     H. E. Peters, Glasermeister.


Grobkörnigen Caffeeschrot
(à Pfund 30 Pfennig)
empfiehlt                                                    
J. Ludw. D. Petersen.


Wittwe B. Burckhardt,
Delicatessenhandlung,
Lübeck, Fleischhauerstraße 100

empfiehlt und versendet:

Delikatessen, Südfrüchte,
alle Sorten Käse, Fleisch= und Wurstwaaren, Wild, Fische, Geflügel. etc. etc.


Dr. E. Weber's
Alpen-Kräuter-Thee,
bereitet nach Vorschrift des Herrn
Hof- u. Medicinalrath Dr. Schwarze
in Dresden,

ist zu haben in Schönberg bei Kaufmann J. Ludw. D. Petersen.


Hierdurch verbiete ich den über meine sogenannte "Windmühlenkoppel" gemachten Schleichsteig und werde die Dawiderhandelnden beim Gerichte zur Verantwortung ziehen ; gleichzeitig bemerke ich hierher, daß der gedachte Steig vielfach von Kindern benutzt werden und werden in diesem Falle die betreffenden Eltern dafür haften.
Schönberg, den 29. April 1878.

Ackerbürgerwittwe Fick.     


Für Viehbesitzer!

Zu Versicherungs=Abschlüssen für alle Thiergattungen bei festen, billigen Prämien ohne jeden Nach= oder Zuschuß empfiehlt sich der Vertreter der Sächsischen Viehversicherungs=Bank in Dresden

H. Ratzeburg, Schönberg.


Am 13. und 14. Mai

werde ich beim Krüger Jabs in Schlag=Resdorf verschiedene

Mobilien

nach der Scheibe verschießen lassen.

Preis für 3 Schüsse 1 Mk.

Büchsen stehen zur Benutzung bereit, doch kann auch jeder mit eigener Büchse schießen.
Um zahlreichen Besuch bittet

Tischler Denkert     
auf der Bäk.         


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 49,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. Mai d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


[ => Original lesen: 1878 Nr. 35 Seite 4]

Vom 20. Januar cr. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:

  1. vom Hauswirth Harms in Pogez eine Kuh 100 Mark,
  2. vom Hauswirth Oldenburg in Utecht eine Kuh 135 Mark,
  3. vom Schulzen Dräger in Lauen eine Kuh 120 Mark,
  4. vom Kaufmann Siebenmark in Schlagsdorf eine Kuh 135 Mark,
  5. vom Hauswirth Wigger in Lockwisch eine Kuh 135 Mark,
  6. vom Hauswirth Liesberg vor Ratzeburg ein Pferd 150 Mark,
  7. vom Hauswirth Niemann in Schlagsdorf ein Pferd 200 Mark,
  8. vom Hauswirth Klüsmann in Selmsdorf ein Pferd 150 Mark,
  9. vom Hauswirth Damm in Sülsdorf eine Kuh 135 Mark,
10. vom Müller Sarcander in Dassow ein Pferd 500 Mark,
11. vom demselben ein Pferd 400 Mark,
12. vom Hauswirth Claasen in Schlagbrügge eine Kuh 120 Mark, "
13. vom Hauswirth Freitag in Pogez eine Kuh 100 Mark,
14. ungedeckt aus voriger Hebung 450 Mark,
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden und der Verwaltungskosten einen Beitrag von 70 Pfennig pro 100 Mark Versicherungssumme am

Sonnabend den 11 Mai, Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 1. Mai 1878.

Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft in Fürstenthum Ratzeburg.


Siegel Honig-Kräuter-Malz-Extrakt
und
Honig-Kräuter-Malz-Extract Caramellen
von L. H. Pietsch & Co. in Breslau.
Siegel

Dankschreiben.

Ihr Honig=Kräuter=Malz=Extrakt hat bei meinen Kindern, welche beide von einem hartnäckigen, bellenden Husten, verbunden mit bedeutender Heiserkeit und auffälligem Geräusch der Athmungsorgane befallen wurden, überraschend schnell gewirkt. In vier Tagen war das Uebel beseitigt.

A. Springer, Lehrer in Fraukenstein.

Zu haben in Schönberg bei Kaufmann J. Ludw. D. Petersen.


Stollwerck'sche Brustbonbons
aus der Fabrik von
Gebrüder Stollwerck,
Kaiserl. Königl. Hoflieferanten, in Cöln,

nach Vorschrift des Universitäts-Professor Dr. Harless Geh. Hofrath zu Bonn gefertigt, vorräthig in versiegelten Packeten à 50 Pfg. in Schönberg bei Wigger Nachfolger F. Lundwald, in Herrnburg bei Joachim Kleinfeldt.


Alle, die noch Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Kaufmanns Aug. Creutzfeld haben, wollen ihre Rechnungen bis zum 1. Juni d. J. bei den Unterzeichneten einreichen; ebenso fordern wir auch alle diejenigen auf, die noch an denselben zu zahlen haben, ihre Rechnungen bis zur obengenannten Zeit zu berichtigen.
Schönberg, den 1. Mai 1878.
                                                    C. Schultze.
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Zu Michaelis d. J. wird ein brauchbarer, unverheiratheter Kuhhirte zu Hof Schlagsdorf gesucht; ebenso können zwei tüchtige Tagelöhner alsdann daselbst Wohnung finden.


Zugelaufen vor längerer Zeit ein Hammel, den der sich ausweisende Eigentümer gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann bei dem

                                                    Hauswirth Joch. Oldenburg.
                                                    Kl. Mist.


Am Sonntag den 5. Mai findet bei mir eine

freie Tanzmusik

statt, wozu ergebenst einladet

Carlow.                                                     Johannes Eckmann.


In Uebereilung habe ich in meinem Gastlocale über den Gesangverein zu Carlow beleidigende Worte geäußert, die sich nicht geziemen, einem unbescholtenen Verein zur Last zu legen. Ich verschaffe dem genannten Verein hiermit volle Genugthuung, indem ich meine Worte zurücknehme.

G. Creutzfeldt, Carlow.     


Eine Wohnung

in guter Geschäftslage ist sofort oder später zu vermiethen. Zu erfragen in der Expedition der Anz. zu Schönberg.


Eintragungen in die Standes=Register
des Standesamtsbezirks Schönberg.

Geboren: D. 26. März dem Bäckermeister Oldenburg in Schönberg eine Tochter. - D. 6. April dem Sattler Bartels in Schönberg ein Sohn. - D. 7. dem Buchbinder Hempel in Schönberg eine Tochter. - D. 11. dem Lehrer Wilhelm in Schönberg ein Sohn. - D. 12. ein unehelicher Sohn in Lindow. - D. 16. dem Conditor Wagner in Schönberg eine Tochter. - D. 17. eine uneheliche Tochter in Schönberg. - D. 20. dem Maurergesellen Hans Oldörp in Resdorf ein Sohn. - D. 23 dem Schuhmacher Lenschow in Schönberg eine Tochter. - D. 22. dem Pächter Utermöhl in Rupensdorf ein Sohn. - D. 23. dem Mühlenpächter Creutzfeldt in Lockwisch eine Tochter. - D. 28. dem Rademacher Heinrich Badstein in Schönberg ein Sohn. - D. 23. dem Wirthschaftsführer Maack in Rottensdorf eine Tochter. - D. 28. eine uneheliche Tochter zu Wahlsdorf.

Gestorben: D. 8. April des Buchbinders Hempel am 7. April c. gebornes Töchterlein, 1 T. alt. - D.15. Johann Peter Heinrich Fould zu Gr. Bünsdorf, 2 M. alt. D. 22. Maria Catharina Sophie Kniep , Schlachtermeisterstochter zu Schönberg, 81 J. alt. - D 22. Hans Brockmüller, Arbtsm. zu Bauhof Schönberg, 87 J. alt. - D. 23. Catharina Maria Elisabeth Grath geb. Fick, Fuhrmannsfrau zu Schönberg, 74 J. alt. - D. 26. Anna Maria Catharina Hundt, Schuhmacherstochter zu Schönberg, 4 M. alt. - D. 29. ein uneheliches, todtgebornes Töchterchen in Schönberg. - D. 1. Mai Joachim Heinrich Wilcken, Arbm. in Schönberg, 36 J. 1 M. alt.

Eheschließungen: D. 5. April Wittwer und Büdner Johann Oldenburg zu Raddingsdorf und Maurergesellenwittwe Margaretha Dorothea Beckmann geb. Harms zu Pogetz. - D. 9. Zimmergeselle Hans Heinrich Boye zu Niendorf und Gustava Maria Pettersson aus Orsala in Schweden. - D. 9. Knecht Johann Heinrich Will zu Kl. Bünsdorf und Margaretha Maria Runge zu Cordshagen. - D. 23. Witwer und Arbm. Christian Stender zu Schönberg und Dorothea Maria Caroline Hamann aus Beelböcken. - Arbeitsm. Jochen Friedrich Wilhelm Müller zu Niendorf und Christine Dorothea Henriette England zu Lankow. D. 26. Wittwer und Schäfer Johann Friedrich Joachim Bruhn zu Hof Lockwisch und Arbeitsm.wittwe Marie Sophie Elisabeth Schröder geb. Zarnow. - D. 26. Arbm. Mathias Heinrich Wigger zu Schönberg und Cäroline Elise Sophie Schmidt aus Kletzien.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 5. Mai.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen18 M -Pfennig  bis 22 M -Pfennig.
Roggen14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 35 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 35 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 3. Mai 1878.


Im Zuchthause, Zelle Nr. 8.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1878 Nr. 35 Seite 6]

Im Zuchthause, Zelle Nr. 8.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
[Fortsetzung.]


- Die Heilung der Gicht durch Bienenstiche betreffend, theilt man dem "Prager landwirthschaftlichen Wochenblatt" folgenden Fall mit: Die Frau des Einsenders litt so schwer an der Gicht, daß sie während eines sechsmonatlichen Zeitraumes weder Schlaf noch Ruhe fand, während ihr rechter Arm derart gelähmt war, daß sie nicht nur an jeder Arbeit verhindert, sondern auch unfähig war, sich allein an= und auszukleiden. Da hörte Einsender von einem Landmanne, der gleich arbeitsunfähig war in Folge von Rheumatismus und einem zufälligen Bienenstich seine gänzliche Wiederherstellung verdankte. Er überredete seine Frau, dies Mittel zu versuchen, da der durch Bienenstiche verursachte Schmerz kaum demjenigen gleich sein konnte, den sie bereits ertrug. Es wurden ihr in Folge dessen 3 Bienen auf den rechten Arm gesetzt und während einer geraumen Zeit darauf festgedrückt, damit sich die Giftblase der Insekten vollkommen leeren konnte. Der Erfolg war ein überraschender, indem die Patientin schon in der nächsten Nacht eines langen und festen Schlafes genoß, dessen sie sechs Monate lang entbehrt hatte, während der quälende Schmerz fast vollständig verschwunden war. Der Arm war natürlich in Folge der Stiche stark geschwollen, aber die Geschwulst wich allmählig einem kühlenden Umschlage. Aller Schmerz war gewichen, der lahme Arm erlangte seine frühere Kraft wieder, und seitdem hat sich keine Spur von Rheumatismus wieder gezeigt. - Die authentische Bestätigung dieser mindestens seltsamen Cur bleibt abzuwarten. Immerhin wäre es interessant, ein competentes ärztliches Urtheil über diesen Fall, resp. über dessen Wahrscheinlichkeit zu erhalten.
- Im Hamburger Zoologischen Garten befindet sich augenblicklich eine Eskimofamilie. Besonderer Theilnahme haben sich die arktischen Gäste seitens einer in Hamburg lebenden vornehmen Dame zu erfreuen, welche ihnen zahlreiche Geschenke machte und sich durch einen Dolmetscher längere Zeit mit ihnen unterhielt. Das dankbare Haupt der Eskimofamilie, Obakak, weites neben seiner Geschicklichkeit im Speerwerfen auch entschieden Galanterie besitzt, hat an die erwähnte Dame eine Karte gerichtet, auf welcher zu lesen ist: "Kommen Sie sehr bald in meine Heimath! Ich will sein Ihr Diener, wenn Sie sich kleiden wie meine Frau!" Wir wissen nicht, ob die vornehme Schöne der schmeichelhaften Einladung folgen wird.
- In Carlsbad hat eine Idylle im Dachstübchen traurig geendigt. Er, ein Tapezier=Gehülfe, wohnte im Dachstübchen eines hohen Hauses, und Sie, ein Zimmermädchen, im Dachstübchen des Nachbarhauses. Sie waren nicht Philemon und Baucis, sondern Er stieg Nachts wie Kater Murr über das Dach zu Ihr und sie spannen Seide und Pläne, bis Er neulich Morgens auf dem Rückweg ausglitt; denn es hatte geregnet. Zerschellt und todt wurde er von dem Pflaster aufgehoben und alles war aus. -
- Aus Altenburg wird folgender Kalauer erzählt: Vor einigen Tagen ist hier ein Brief mit eigenthümlicher Adresse angekommen; sie lautete: "Herrn Ganz leise kräht der Hahn Altenburg." Die Entzifferung war schwer aber sicher: "Herrn Kanzleisecretär Hahn."


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD