No. 34
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. April
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 34 Seite 1]

Politische Rundschau.

Das Befinden des an der Gürtelrose erkrankten Fürsten Bismarck hat sich gebessert, doch wird die Krankheit den Reichskanzler noch längere Zeit von Berlin fernhalten.
Der Bismarck'sche Plan, die drückende Last der direkten Steuern durch vermehrte Einführung von indirekten Steuern zu mindern, scheint immer mehr und darunter sehr respektable Anhänger zu gewinnen. So spricht in diesem Sinne auch ein Bericht der Geraer Handelskammer sich wie folgt aus: "Wie gerechtfertigt die indirekte Besteuerung für das Deutsche Reich sein würde, zeigt ein Vergleich mit der Besteuerung anderer ebenbürtiger Staaten. Danach fielen an direkten Steuern auf Kaffee, Zucker, Tabak, Branntwein, Bier, Wein und Thee 1877 auf den Kopf der Bevölkerung
     in Deutschland      Mark 4.87.
     in Oesterreich=Ungarn      Mark 8.86.
     in den Vereinigten Staaten      Mark 16.32.
     in Frankreich      Mark 20.82.
     in Großbritannien      Mark 26.33.
Also hat in Frankreich der Kopf über 4mal so viel indirekte Steuern zu tragen als in Deutschland. Dabei lebt aber das Volk in Frankreich im Allgemeinen besser als in Deutschland und erfreut sich trotz aller politischen Wirren und Umstürze einer blühenden Industrie und Landwirthschaft.
Wir lesen in der heutigen Nummer der Schleswiger Zeitung: "Gestern Abend traf hier die telegrafische Nachricht von Altona ein, daß dort in einem Kartoffelspeicher der Coloradokäfer entdeckt sei. Von Seiten der Provinzialregierung ist der Regierungsrath Schmandt heute zur näheren Information dorthin abgereist." In Altonaer Blättern haben wir eine Bestätigung dieser unwillkommenen Nachricht nicht gelesen, welche wir mit aller Reserve reproduciren.
Oesterreich. Der Reichskanzler Graf Andrassy ist zum Feldmarschall=Lieutenant ernannt worden (unser Reichskanzler hat es erst bis zum General gebracht). Diese Ernennung gilt als ein neuer Beweis dafür, daß die Stellung des Ministers unerschüttert und daß der Kaiser Franz Joseph mit der von Andrassy bisher verfolgten Politik völlig einverstanden ist. - Die Herbstmanöver im nördlichen Böhmen sollen einen noch größeren Umfang erhalten, als die letztjährigen Manöver in Mähren. Es werden dort im Ganzen über 60,000 Mann sein, vorausgesetzt, daß nicht vorher der Krieg ausbricht und Oesterreich in Mitleidenschaft gezogen wird.
Frankreich. Am Montag traten die Kammern nach den Osterferien wieder zusammen. - Das öffentliche Interesse ist in erster Linie der in dieser Woche zu eröffnenden Weltausstellung zugewendet. Es soll indessen beinahe noch nicht ganz fertig und vieles noch in so primitivem Zustande sein, daß an eine Vollendung bis zum 1. Mai selbst bei Aufbietung der zahlreichsten Arbeitskräfte kaum gedacht werden kann. - Der Monat Mai erscheint für den Fremdenbesuch zum Mindestens ein verlorener, was man, mit Rücksicht auf die Temperatur, die im Juni häufig schon unerträglich wird, nur bedauern kann.
- Neben der durch die Weltausstellung in die zweite Linie des öffentlichen Interesses gedrängten Orientkrise, beschäftigt man sich mit einer würdigen Feier des hundertjährigen Todestages (30. Mai) Voltaires, des großen Philosophen und Freundes des "alten Fritz."
Holland. Ein im Lande kursirendes Gerücht, das indessen irgendwelche Bestätigung noch nicht gefunden hat, besagt, der König und Kronprinz von Holland wollen zu Gunsten des Prinzen Heinrich (des künftigen Gemahls der Prinzessin Marie von Preußen) abdanken.
Rußland. Im Innern des Reiches herrscht eine politisch aufgeregte Stimmung. Der Nihilismus ist tief ins Volk eingedrungen. Eine geheime "Nationalregierung" hat unterm 7. April eine Proklamation erlassen, die für das Revolutionsprogramm das ganze Volk zu den Waffen ruft. In vielen großen Städten sind Unruhen ausgebrochen und die Garnisonen verstärkt worden. Die Rückberufung der kaiserlichen Garde vom Kriegsschauplatze wird damit in Verbindung gebracht. In Kiew sind 125 Studenten von der Universität verwiesen und zum sofortigen Verlassen der Stadt gezwungen worden. Die Garnison von Petersburg ist durch finnländische Regimenter verstärkt worden. - Das Befinden des erkrankt gewesenen Reichskanzlers Fürsten Gortschakoff hat sich wieder gebessert.
Aus Rom schreibt man vom 18. d. M.: "Der Papst ist krank. Ein Bruchleiden und ein heftiger Fußschmerz machen ihm viel zu schaffen. Erst jüngst äußerte er sich in traurigem Tone: "Das Papstthum wird mein Grab werden." Indessen fährt er fort, zahlreiche Audienzen zu geben und arbeitet sehr eifrig. Jeden Tag steht er um 3 Uhr früh auf und arbeitet bis 7 Uhr; dann liest er seine Messe und begiebt sich wieder zur Arbeit. Um 9 Uhr beginnen die Audienzen, welche bis 2 Uhr dauern. Um diese Stunde speist er und um 3 Uhr Nachmittags läßt er sich in einer Senfte in den Garten tragen. Hier geht oder vielmehr läuft er ungefähr zwei Stunden herum, insoweit es ihm sein Leiden gestattet. Nach 5 Uhr beginnen wieder die Audienzen, die sich bis in den Abend hineinziehen. Leo der Dreizehnte hat die Klausur in dem päpstlichen Appartement abgeschafft, er empfängt die Damen in seinem Cabinet.
Die orientalischen Angelegenheiten. Die letzten Tage haben keine bemerkenswerthe Aenderung gebracht. Man spricht immer noch vom Frieden und rüstet zum Kriege, nur daß die Friedensphrasen an Zuversicht etwas verlieren und die Kriegsvorbereitungen an Ernst gewinnen. Aus den Kriegshäfen, Garnisonen und Militärwerkstätten treffen täglich neue Nachrichten über kriegerische Vorbereitungen ein. Aus Woolwich wird gemeldet, daß fünf Batterien Artillerie Befehl erhalten haben, sich für die Einschiffung nach Malta bereit zu halten. Die Truppen der dortigen Garnison sollen jetzt jeden Mittwoch anstatt der gewöhnlichen Rationen eingemachtes Fleisch und Zwieback erhalten, um sich allmälig an eine Kost zu gewöhnen, die unter gewissen Umständen ihre regelmäßige tägliche werden dürfte. Auf Befehl des Höchstcommandirenden sind fast

[ => Original lesen: 1878 Nr. 34 Seite 2]

sämmtliche Militärsträflinge auf freien Fuß gesetzt worden, damit sie, falls ihre resp. Regimenter Marschbefehl erhalten, gleich mitmarschiren können. Das Thurmschiff "Dreadnought", welches vier 28 Tonnen schwere Geschütze mit hydraulischer Maschinerie als Ausrüstung erhält, wird mit möglichster Eile ausgebaut. Es arbeiten gegenwärtig 600 Mann über die gewöhnliche Zeit hinaus daran. In Plymouth ist telegraphischer Befehl eingetroffen, das Küstenwachtgeschwader so schnell als möglich zu mobilisiren. Wie der "Standard" erfährt, hat die Regierung in Greenock zwei mächtige Dampfschiffe angekauft, um dieselben in Torpedoschiffe für die Vertheidigung Britischer Häfen umzuwandeln. Die fünf Thurmschiffe "Cyclops," "Georgon," "Hecate," "Hydra" und "Prinz Albert" sind in Dienst gestellt.
Rußland ist inzwischen ebenfalls nicht müssig. Es rüstet und verstärkt seine Flotte, vermehrt sein Kriegsmaterial, sammelt seine Landmacht und sucht für einen Krieg mit England die Theilnahme der Bevölkerung lebhaft anzuregen. Die Subscription zur Anschaffung von Ocean=Kreuzern nimmt nach dem "Odessaer Boten" einen sehr günstigen Fortgang. Für die Equipage der Kreuzer hat man eine sehr gute Bezahlung in Aussicht genommen; dem Schiffsarzt sollen beispielsweise 400 Rubel monatlich festgesetzt werden.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg neben der Kirche sub No. 213 belegenen Wohnhauses c. p. des Kaufmanns Jul. Schweigmann von hier wird hiedurch gemeinkundig gemacht, daß der Bankbeamte Schacht hieselbst zum Sequester des qu. Hauses von dem unterzeichneten Gerichte bestellt worden ist.
Schönberg, den 27. April 1878.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Bekanntmachung.

Mittelst Beschlusses des Königlichen Kreisgerichts zu Ratzeburg vom 20. d. Mts ist der Kaufmann Otto Carl Friedrich Thiele in Ratzeburg, in Firma O. C. F. Thiele daselbst, und Mitinhaber der Firma Thiele & Gripp in Lagerdorf, wegen eingetretener Geistesschwäche für dispositionsunfähig erklärt.
Vorstehendes wird hiemittelst unter dem Hinzufügen bekannt gemacht, daß der Kaufmann Friedrich Haase in Ratzeburg (in Firma C. Haase daselbst) dem Obengenannten zum Curator bestellt ist und, das Vermögen des etc. Thiele verpflichtende Rechtsgeschäfte, soweit dabei die persönliche Mitwirkung desselben erforderlich ist, mithin nur mit dem Curator abgeschlossen werden können.
Ratzeburg, den 20. April 1878.

Königliches Amtsgericht.


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 8. Mai, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirt Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden

1. aus den Duvennester Tannen:

11 Rmtr. tannen Knüppel,

2. aus den Lenschower Tannen:

ca. 200 Rmtr. tannen Kluft und Knüppel,
ca.   50 Rmtr. tannen Rodestämme,
ca.   60 Rmtr. tannen Späne.
Schönberg, den 28. April 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Torf=Auction.

Am Montag den 6. Mai, Morgens 10 Uhr, soll der Torfvorrath auf dem Wahrsower Torfmoor und im Pellmoor, ca. 100 Mille Formtorf, meistbietend verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen sich zur gedachten Zeit auf dem Wahrsower Moor, Timken Wisch, einfinden.
Schönberg, den 28. April 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Zur Beachtung.

Ersuche die Holzabfuhren aus den herrschaftlichen Forsten zu beschaffen, solange die Wege passirbar. Bei Eintritt von Regenwetter werden die Schlagbäume geschlossen werden.
Schönberg, den 28. April 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Kampfgenossen=Verein 1870/71.

Ordentliche General=Versammlung am Sonntag den 12. Mai, Nachmittags 3 1/2 Uhr, im Vereins=Locale.
Tages=Ordnung: 1) Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr. 2) Neuwahl des Vorstandes. 3) Bericht über die Krankenkasse. 4) Wahl und Instruirung eines Delegirten zum Mecklenburger Kriegertage. 5) Besprechung der Anträge und Anfragen aus dem Fragekasten.

Der Vorstand.     
J. A. Diersen.      


Bekanntmachung.

Der diesjährige Frühjahrs=Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner ist in der Zeit vom 15. bis 31. Mai d. J. mit Vier Zehntel des einfachen Ansatzes (4/10 Simplum) auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck, den 8. April 1878.

Die Direction des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner.
Namens derselben:
Bruhn, Secretair.


Decimal- u. Tafelwaagen
Gewichte u. Maaße
aller Art,

empfehlen billigst

Jürgensen & Robschuld,
Lübeck.
717. große Burgstraße, 717.


Photographisches Atelier
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C. Kindermann,
Lübeck,
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Einem geehrten Publikum mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß ich hier am Platze eine

Mineralwasser=Fabrik

errichtet habe und halte mich mit derselben unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung bestens empfohlen.
Rehna, den 30. April 1878.

Ludw. Wolter.     


Drainröhre,
Nr. 1, 2 und 3, sowie mehrere hundert                          
Zungensteine
sind zu verkaufen auf der Ziegelei zu Lüdersdorf.                          
                          Wittwe Winkenwerder.


Hierdurch verbiete ich den über meine sogenannte "Windmühlenkoppel" gemachten Schleichsteig und werde die Dawiderhandelnden beim Gerichte zur Verantwortung ziehen ; gleichzeitig bemerke ich hierher, daß der gedachte Steig vielfach von Kindern benutzt werden und werden in diesem Falle die betreffenden Eltern dafür haften.
Schönberg, den 29. April 1878.

Ackerbürgerwittwe Fick.     


Kuh Eine Weide=Kuh, etwa 9 Jahre alt, ist zu verkaufen. Wo? zu erfragen in der Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 34 Seite 3]

Dampf=Färberei. Woll=, Flachs= und Heede=Spinerei.
Gebr. Verhein, Lübeck,
604 gr. Burgstraße 604.

Alle Aufträge werden reell, bald und billig ausgeführt.


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Maracaibo Caffee à Pfund 100 Pfennig (Mecklenburg).,
f. Laguayra Caffee in LisPfund Pfund 100 Pfennig (Mecklenburg).,
Maracaibo Caffee à Pfund 110 Pfennig (Mecklenburg).,
f. Maracaibo Caffee à Pfund 120 Pfennig (Mecklenburg).,
ff. gew. Laguyra Caffee à Pfund 125 Pfennig (Mecklenburg).,
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ff. Maracaibo Caffee à Pfund 130 Pfennig (Mecklenburg).,
Java Caffee à Pfund 140 Pfennig (Mecklenburg).,
ff. Java Caffee à Pfund 150 Pfennig (Mecklenburg).,
ff. Ceylon Caffee à Pfund 150 Pfennig (Mecklenburg).,
braun Java Caffee à Pfund 175 Pfennig (Mecklenburg).,
Mocca Caffee à Pfund 175 Pfennig (Mecklenburg).,

empfiehlt                          
                                                    Aug. Spehr.


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H. E. Peters,        
Glasermeister in Schönberg.     


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                                                    C. Schwedt.


Bekanntmachung.

Nach den Statuten des neu gegründeten Schleswig=Holstein=Lauenburgischen Hagel=Versicherungs=Vereins können alle Bewohner des Fürstenthums Ratzeburg, die eine Ackerfläche von mindestens 50 Hectaren (4 Last) im Besitz oder Pacht haben, als Mitglieder des Vereins aufgenommen werden.
Der Verein ist eine Gegenseitigkeits=Versicherung gegen Hagelschäden.
Landbesitzer oder Pächter von Ackerflächen im Fürstenthum Ratzeburg, die dem Verein beizutreten wünschen, wollen sich bei Unterzeichnetem bis zum 15. Mai d. J. melden, wo auch die Statuten des Vereins einzusehen sind.
Demern, im April 1878.

                          Oberamtmann Wicke,
                          Vorsteher des 2. Districts des Schl.=Hlst.=Lb. Hagel=Vers.=Vereins.


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Hummerfleisch, frisch eingelegt, nur Scheeren und Schwänze, per Dose von 4 Portionen 1 Mk. 20 Pf., Lachs, frisch eingelegt, per 4=Portionen=Dose 1 Mk 20 Pf.
Ananas ganze Frucht, per Dose von 3 Pfd., englisch, 3 Mk. 50 Pf., Ananas, geschält, Phirsiche, ohne Steine und Erdbeeren, per Dose von 2 Pfund englisch, nur 1 Mk. 50 Pf. - versendet zoll= und portofrei unter Nachnahme oder Einsendung des Betrages

J. G. H. Breitrück,
Hamburg.

NB. Agenten werden gesucht.


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                          Schönberg.


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Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.
-------------------------

Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergibt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1877:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 1. Mai 1878.

J. H. Meier, Organist     ,
Agent der Gesellschaft.         


[ => Original lesen: 1878 Nr. 34 Seite 4]

Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.

Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1877 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr

Mk. 6,175,963.33 Pf. = 80 Procent

der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfangt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungsabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs=Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst desfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg, den 30. April 1878.

                                                    Wilh. Schrep,
                                                    Agent der Feuerversicherungsbank f. D. in Gotha.


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 49,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. Mai d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


Englische Milchsatten
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Schönberg.                                                     H. C. Weinrebe.


Von Dienstag dieser Woche an fahre ich wieder jeden Tag von Carlow nach Schönberg und zurück.

Oldenburg, Carlow.     


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Von Ostern an wohne ich beim Drechslermeister Holst, Ecke der Wallstraße, dem Tischlermeister H. Stüve gegenüber.

Schönberg.                                                     Hebamme Eckmann.


Zugelaufen vor längerer Zeit ein Hammel, den der sich ausweisende Eigentümer gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann bei dem

                                                    Hauswirth Joch. Oldenburg.
                                                    Kl. Mist.


Zu Michaelis d. J. wird ein brauchbarer, unverheiratheter Kuhhirte zu Hof Schlagsdorf gesucht; ebenso können zwei tüchtige Tagelöhner alsdann daselbst Wohnung finden.


Seltene Gelegenheit!

Es sind mir 100 Stück Oelgemälde (Malerei) mit breitem Goldrahmen zum Verkauf übergeben und offerire ich das Paar für den seltenen Preis von 20 und 25 M.

Schönberg.                                                     E. Schwie.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen18 M -Pfennig  bis 22 M -Pfennig.
Roggen13 M 50Pfennig  bis 14 M 50Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 34 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 34 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 30. April 1878.


Im Zuchthause, Zelle Nr. 8.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1878 Nr. 34 Seite 6]

Im Zuchthause, Zelle Nr. 8.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
[Fortsetzung.]


- (Ein halsbrecherisches Kunststück.) Der höhere der beiden schiefen Thürme in Bologna, der Astnelli, hat eine Höhe von 84 1/2 Meter und hängt nahezu um 1 Meter über. Dieser Tage erschien nun ein junger Mensch Namens Luciano Monari auf der Polizei und bat um die Bewilligung, an der Außenseite dieses Thurmes herabsteigen zu dürfen. Natürlich ward sie ihm verweigert. Am vorletzten Sonntag aber, Nachmittags 1/2 3 Uhr bestieg Monari den Asinelli, schwang sich, oben angelangt, über die Brustwehr und kletterte in Hemdärmeln am Blitzableitungsdraht wie ein Eichhörnchen herab. Alle 10 Meter ist der Draht durch eiserne Stifte in der Mauer befestigt, und diese Stifte benutzte Monari jedesmal, um ein paar Secunden auszuruhen, um dann seinen halsbrecherischen Weg wieder lustig fortzusetzen. An Zuschauern fehlte es natürlich nicht! ebensowenig an der Polizei, die ihn unten in Empfang nahm.


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