No. 27
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. April
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1878 Nr. 27 Seite 1]

Politische Rundschau.

Die Arbeiten des deutschen Reichstages litten zum Theil noch unter der gleichzeitigen Session des preußischen Landtages. Infolge der dadurch eingetretenen Verschleppung mußte die Reichsregierung ein Nothgesetz einbringen, durch welches der Etat des Jahres 1877-78 auch auf den Monat April verlängert wurde, weil der neue Etat noch nicht festgesetzt werden konnte. Dieses Gesetz wurde angenommen.
Bei der für dieses Frühjahr in Aussicht genommenen Reise des Kaisers nach Kiel zur Einweihung der Werft zu Ellerbeck und der Hafen= und Befestigungsbauten von Kiel sollen während der Anwesenheit des Kaisers in letzterer Stadt größere Torpedo=Uebungen stattfinden.
Das Schreiben, welches Kaiser Wilhelm vom Papst Leo empfangen hat, soll unter Anderm folgende Stelle enthalten: "Da gegenwärtig ein großer Theil der Unterthanen Sr. Majestät sich von Gewissens=Skrupeln bedrängt fühle, so hoffe der Papst für die Beruhigung der Gemüther auf die Hochherzigkeit des Kaisers." - Wie die "Post" glaubt, ist dieses Schreiben ohne Zögern in derselben sehr entgegenkommenden und freundlichen Weise, in welcher es gehalten war, beantwortet worden. Der Wortlaut des päpstlichen Briefes sowie der kaiserlichen Antwort werden wahrscheinlich in allernächster Zeit veröffentlicht werden.
Die deutschen Unterhändler, welche wegen Regelung der Zollverhältnisse an der deutsch=russischen Grenze sich nach Petersburg begeben hatten, verweilen noch daselbst und stehen in eifrigem geschäftlichen Verkehr mit den russischerseits zu Unterhändlern ernannten höheren Beamten der Finanzverwaltung. Es soll Aussicht vohanden sein, daß die betreffenden Besprechungen einen, wenn auch nicht befriedigenden, so doch immerhin erfreulichen Abschluß finden, woraufhin später vielleicht weitere Konzessionen gemacht werden.
Die Wiederaufhebung des deutschen Pferdeausfuhrverbots war für Ende März in Aussicht gestellt; in Folge der neuesten Gestaltung der politischen Verhältnisse dürfte jedoch die Aufhebung des fraglichen Verbots wieder vertagt worden sein.
Der Kaiser von Oesterreich hat den übereinstimmenden Beschluß der Delegationen bezüglich des 60 Millionen=Credits seine Genehmigung ertheilt.
2750 Bewohner der Nieder=Alpen haben an die französische Kammer ein Gesuch eingereicht, welche die Vermittlelung der französischen Regierung anruft, um die Unterdrückung der Spielhölle von Monaco, dem Eigenthum der Blanc'schen Erben, zu erzielen. Der Ausschuß der Kammer beschloß, das Gesuch an den Minister des Aeußern zu verweisen.
Zur Orientkrisis. Der Congreß ist vorläufig von der Tagesordnung abgesetzt und, da eine Verständigung mit England nicht erreicht werden konnte, vertagt. Nachdem die bez. Verhandlungen zwischen England und Rußland bezüglich der Congreßfrage zu keinem Abschluß geführt haben, richtet sich unser Blick wieder nach Wien, wohin der Schwerpunkt der politischen Lage durch die Mission des Generals Ignatieff von Neuem verlegt worden ist. Auf allen Seiten macht sich die Ueberzeugung und Hoffnung geltend, daß zwischen England und Rußland ein Ausgleich zu Stande kommen wird. Nicht mit Unrecht weist man von Petersburg aus darauf hin, daß der Schlüssel der Situation, soweit es sich um die Eventualität eines Krieges handle , in Wien liege und daß der englischen Regierung kein Zweifel darüber gelassen werden dürfe, daß es nicht auf Oesterreich zu rechnen habe. Kommt eine Einigung zwischen Oesterreich und Rußland nicht zu Stande, dann dürfte England in seinen Plänen mit der stillen Hoffnung, über kurz oder lang in Oesterreich einen Bundesgenossen zu finden, nur bestärkt werden.
Indeß scheint Rußland Oesterreich nöthig zu haben und Oesterreich scheint nicht unversöhnlich zu sein.
Trotzdem fährt England fort, die Welt mit seinen Kriegsfanfaren zu füllen. Während der russische General Ignatieff in Wien die großen Anstrengungen macht, den Grafen Andrassy über den Löffel zu barbiren und durch allerhand kleine Zugeständnisse in Bezug auf Bosnien und die Herzegowina die österreichischen Sympathien für Rußland umzustimmen sucht, hat der englische Friedens=Minister Derby seine Entlassung gegeben. Lord Derby erklärte, er stimme dem im Amte verbleibenden Kabinet zwar bei, den europäischen Frieden zu erhalten , könne sich jedoch nicht mit den diesbezüglich vorgeschlagenen Mitteln einverstanden erklären. Diese 'Mittel' bestehen nämlich in der förmlichen Mobilisirung der englischen Armee.
Zwischen dem Sultan und dem Großfürsten Nikolaus scheint sich ein ziemlich intimer Verkehr zu entwickeln. Der Empfang des Großfürsten im Palast Dolmabagdsche war ein sehr herzlicher und wurden bei demselben von beiden Seiten freundliche Versicherungen ausgetauscht. Der Sultan hat dem Großfürsten erklärt, sein Wunsch sei, den Frieden mit seinem Nachbar, dem Kaiser von Rußland, zu erhalten.


- Der 'Sporn' ein Fachblatt für Turf und Sport, bringt einen längeren Aufsatz über die historisch gewordenen Leib= und Lieblingspferde des deutschen Kaisers interessante Schilderungen. Wir entnehmen denselben folgende Daten: Die 1849 im Hauptgestüt Trakehnen gezogene berühmte Stute "Sadowa" hieß bis zum Tage der entscheidenden Schlacht des Jahres 1866 'Veranda'. Das Thier kam bereits 10jährig in den königliche Marstall und wurde 1861 als Leibpferd an den Leibstall des Königs abgegeben. Der Kaiser ritt dasselbe bei Königgrätz fast 12 Stunden, wobei die Stute 18 Stunden ohne Futter und Wasser unterwegs gewesen ist. Sie erhielt an jenem Tage den Ehrennamen 'sadowa'. Sie trug den kaiserlichen Herrn zum letzten Male bei der Enthüllungsfeier des Denkmals auf dem Königsplatze. Sie lebt noch, wird täglich etwas herumgeführt, doch nährt sie sich nur mangelhaft. - Das zweite berühmte Pferd, der jetzt 20 Jahre Fuchs=Wallach "Sedan", gelangte 1866 aus dem Nachlasse des Generallieutenants v. Schmidt in des Königs Besitz und wurde 1868 Leib=Reitpferd. Als solches machte es den Schlacht=

[ => Original lesen: 1878 Nr. 27 Seite 2]

tag von Sedan mit und der Kaiser ließ seitdem mit Vorliebe ihn sich zu Besichtigungen und Paraden vorführen, bis er ihn seit 1877 nicht mehr bestiegen. Ein anderes Lieblingspferd "Gravelotte" hat eine bewegte Laufbahn hinter sich. Nach der Capitulation von Langensalza wurde das Pferd dem Major v. Lehwald von den vierten Kürassiren als Ersatz für ein gefallenes Pferd zugetheilt. 1866 ging der Wallach durch Kauf in den Leib=Reitstall über und am 18. August 1870 trug er den König bei Gravelotte. Er wurde 1873 mit anderen Pferden nach Petersburg zum Dienst für den Kaiser gesandt, zog sich aber auf dieser Reise ein rheumatisches Leiden zu und laborirte lange daran, bis 1876 und 1877 der Kaiser ihn wieder zu den Truppen=Inspectionen und einige Male zu den Jagden reiten konnte.


Anzeigen.

Auf Instanz einer Gläubigerin soll das dem Kaufmann Julius Schweigmann zu Hamburg gehörige, an der Siemzerstraße hieselbst sub No. 213 belegene Wohnhaus c. p. öffentlich meistbietend verkauft werden.
Es wird deshalb der Verkaufstermin auf

Freitag, den 5. April d. J.,
Morgens 12 Uhr,

der Ueberbotstermin auf

Freitag, den 3. Mai d. J.,
Morgens 11 Uhr,

vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts=Registratur eingesehen werden und wird aus denselben hierher bemerkt, daß die Conventionalpoen 1200 M. beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstücks, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, und die andere Hälfte des Kaufgeldes Antonii 1879 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf

Freitag, den 5. April d. J.,
Morgens 11 Uhr

anberaumt, zu welchem die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 19. Januar 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Kaufmanns Ferdinand Seelig zu Schönberg giebt

das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 22. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden ist, hiedurch zu Recht den

Bescheid:

daß nunmehr alle diejenigen, welche an die Seelig'sche Concursmasse Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeinen, solche aber bis dahin nicht angemeldet haben, von der gegenwärtige Concursmasse gänzlich abgewiesen werden; auch werden diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Forderungen angemeldet, aber ihre schriftlichen Beweismittel nicht eingereicht haben, mit den letzteren hiemit präcludirt.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 25. März 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Aus dem Saatcamp der Försterei Mannhagen bei Mölln i. L. sind

ca. 500 Mille 3=, 4= und 5=jährige gute
Fichtenpflanzen

zum Preise von 3-4 M. pro Mille excl. Aushebekosten zu verkaufen, bei größeren Bestellungen, von 15 Mille ab, kommen Aushebekosten nicht zur Berechnung.
Der Herr Förster Solvie zu Mannhagen bei Mölln i. L. erteilt nähere Auskunft.
Schönberg i. M., den 27. März 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg an der Siemzerstraße sub No. 181 belegenen Wohnhauses c. p des Fuhrmanns J. Barkenthien allhier wird der auf

Freitag, den 12. April d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hierdurch in Erinnerung gebracht, daß in dem Verkaufstermin am 16. d. M. ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 18. März 1878.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Montag den 8. April 1878, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf an den Hohemeiler Tannen nachstehende Holzsortimente meistbietend gegen baar bei freier Concurrenz verkauft werden:

ca. 400 Rmtr. tannen Kluft und Knüppel,
ca.   28 Rmtr. eichen, birken u. ellern Knüppel,
       11 Fuder buchen, birken und eichen Durchforstholz 2. Cl.
Herr Förster Polle zu Hohemeile ertheilt auf Ansuchen nähere Auskunft.
Schönberg, den 28. März 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg
ist an jedem
Mittwoch
von 8-12 Uhr Vormittags
geöffnet.
                                                    Das Directorium.


Photographisches Atelier
von
C. Kindermann,
Lübeck,
788 Breitestraße 788


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


Schlaflosigkeit
als: schwer, einschlafen, unruh., ungenügend. Schlaf, heile ich briefl. unter Garantie vollständig (sodaß man künftig stets eines genüg., stärkenden Schlafes genießt) durch ein bewährtes, höchst einfaches, völlig unschädl., beruhig. Mittel (Schachtel 60 Stück 5 Mk.). Man fühlt sich dadurch gestärkt und wie neugeboren u. braucht dasselbe nur wenige Tage anzuwenden. F. Ochernal, Dresden.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 27 Seite 3]

Heute wurde uns ein kräftiges Töchterchen geboren, welches wir hierdurch statt jeder besonderen Meldung allen Freunden und Bekannten anzeigen.
Schönberg, den 29. März 1878.

R. Reimer und Frau.     


Ca. 10,000 Pfund Roggenkleie
                          hat abzugeben

G. Creutzfeldt,         
Lockwischer Mühle.     


Mein completes Magazin für Haus- & Kücheneinrichtungen empfehle zu äußerst billigen Preisen.

Heinr. Pagels, Lübeck,
Breitestraße b. Markt 945.
Preisbücher gratis & franco.


Tapeten & Borden
in 120 geschmackvollen Mustern empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Reste von Tapeten
werden unterm Preis verkauft bei                          
                                                    C. Schwedt.


Zu Ostern empfehle ich mich mit kernfettem Rindfleisch.

H. Augustin,     
Demern.        


Verloren

am 27. März von hier nach Falkenhagen einen Pelzkragen. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung an F. Heitmann in Schönberg abzugeben.

Ich beabsichtige mein von Georg Kreutzfeld gekauftes Grundstück im Köppenmoor vor dem Sabower Thore öffentlich meistbietend auf sechs hintereinander folgende Jahre in kleinen Parcelen

am Sonntag den 7. April,
Nachmittags 4 Uhr,

an Ort und Stelle zu verpachten.

Ackerbürgerwittwe Fick     
in Schönberg.         


Billiger Ausverkauf
von zurückgesetzten
Herren= und Damen=Strohhüten

in weiß, braun und schwarz, bester und geringerer Qualität und verkaufe ich selbe zu und unter Einkaufspreisen, um damit zu räumen. Garnirte Hüte für Confirmanden von 3 M. an.
Zum Waschen, Färben und Modernisiren aller Strohhüte hält sich bestens empfohlen

Schönberg.                                                     Joh. Kiel.


Um jeder Concurrenz, besonders von Händlern, zu begegnen, empfehle ich meinen Vorrath von gut und stark gearbeiteten Särgen zu den billigsten Preisen.
Rehna, den 1. April 1878.

                          Meyer, Tischler.
                          Gletzowerstraße.


Das Neueste und Feinste in
Filz= und Seidenhüten
sowie
Confirmanden= und Knabenhüte
in großer Auswahl zu billigen Preisen
empfiehlt                                                     Heinr. Schäding. Schönberg.


Symbol für Anzeige 'Alles Gummi'
Alles
aus dieser Masse
Schutzmittel und chirurg. Gummi-Apparate, versendet zollfrei die Gummiwaaren-Fabrik
H. Mielck, Hamburg.
Special -Preis-Courant gratis.


Den Schleichsteig über mein Hauskoppel zu Schlagsdorf verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hauswirth Bremer     
zu Schlagsdorf.      &


Auf dem Wege von Sülsdorf nach Kleinfeldt ist bei der Biegung des Weges nach dem Sülsdorfer Zuschlage eine Kiesgrube ausgeworfen. Obgleich die Grube mit einer Wehr versehen ist, so machen wir dies dennoch bekannt, da diese Stelle demnach des Nachts für Fuhrwerke gefährlich sein könnte.

Die Dorfschaft Sülsdorf.     


Mejillones=Guano=Superphosphat
aus der Bremer Superphosphat=Fabrik

halte den Herrn Landwirthen zu Fabrikpreisen bestens empfohlen. Lager sowie bei größeren Parthien Bestellung bei Herrn H. Pumplün, Carlow.

F. Becker.     


Neuer erster diesjähriger
Caviar,

grobkörnig und reinschmeckend, pr. Pfd. 2 Mk. 50 Pfg., in Gebinden von 2, 3, 5, 10 bis 90 Pfund, bei Abnahme von 10 Pfund an 10 pCt. Rabatt.

Feinste
Delicateß=Kräuter=Heringe

marinirt in einer von mir neu erfundenen, pikanten, angenehm schmeckenden Sauce; allen Haus= und Gastwirthschaften, Restaurationen, Delicatessenhandlungen, besonders aber allen Feinschmeckern, da dieselben den Magen erfrischen und den Appetit ungemein anregen, sehr zu empfehlen; pr. Faß, 80 bis 100 Stück enthaltend, circa 9 Pfd. schwer, nur 5 Mark.

Neue Isländische
Fisch=Roulade,

marinirt in den feinsten Gewürzen, höchst delicat, pikant und Appetit erweckend, pr. Faß von 40 Portionen, 9 Pfund schwer nur 4 Mk. 50 Pf. und namentlich den Herrn Wirthen zu empfehlen.

Amerik. Conserven,

Hummerfleisch, frisch eingelegt, nur Scheeren und Schwänze, per Dose von 4 Portionen 1 Mk. 20 Pf., Lachs, frisch eingelegt, per 4=Portionen=Dose 1 Mk 20 Pf.
Ananas ganze Frucht, per Dose von 3 Pfd., englisch, 3 Mk. 50 Pf., Ananas, geschält, Phirsiche, ohne Steine und Erdbeeren, per Dose von 2 Pfund englisch, nur 1 Mk. 50 Pf. - versendet zoll= und portofrei unter Nachnahme oder Einsendung des Betrages

J. G. H. Breitrück,
Hamburg.

NB. Agenten werden gesucht.


Herren- und Knabenmützen
in neuester Form
empfiehlt                                                    Heinr. Schäding in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 27 Seite 4]

Vorläufige Anzeige.
Zum ersten Male in Schönberg.
Leipziger Waaren=Verein.
Vom 5. April bis 9. April

halten wir einen großartigen Ausverkauf von

Glas-, Porzellan-, Spiel-, Kurz- & Galanterie-Waaren.

Sämmtliche Gegenstände werden zu dem festen Preise von

== 50 Pfennigen pr. Stück oder Paar ==

verkauft. - Wir beziehen uns auf unsere circulirenden Placate und erlauben uns nochmals, ein hochgeehrtes Publikum von Schönberg und der Umgegend zu diesen vortheilhaften Einkäufen ergebenst einzuladen.
Der Verkauf beginnt Freitag den 5. April und ist das Local von Morgens 9 bis Abends 9 Uhr geöffnet.

Das Verkaufslocal befindet sich im Salon des Gastwirth Herrn Boye.
Der Verkauf dauert unwiderruflich nur bis zum 9. April.


Theater in Schönberg.
Köster's Hotel.
Gastspiel des plattdeutschen Schauspiel-Ensembles vom Tivoli-Theater zu Lübeck.
Mittwoch den 3. April 1878
Extra=Vorstellung (außer Abonnement):
Der Weihnachts=Abend oder: Die Familie Carstens. Plattdeutsches Genrebild in 1 Akt von Stinde.
Spielt nicht mit dem Feuer.
Lustspiel in 3 Akten von G. zu Puttlitz.
Freitag den 5. April 1878
Onkel Bräsig.
Lebensbild in 5 Akten. Nach Fritz Reuter's Roman: "Ut mine Stromtid."
Preise der Plätze: Nummerirter Sperrsitz M. 1,50, 1. Platz M. 1,00, 2. Platz und Gallerie 60 Pfennig (Mecklenburg).
Billets sind am Tage der Vorstellung in Kösters Hotel und in Spehr's Hotel zu haben.
Cassenöffnung 7 Uhr. Anfang 7 1/2 Uhr.

Die vorher gelösten Billets müssen Abends an der Casse umgetauscht werden.

                          Carl Waldmann,
                          Director des Tivoli=Theaters zu Lübeck.


Mit großer Freude bezeuge ich, daß der Fenchelhonig*) von L. W. Egers in Breslau meiner Frau in ihrer Krankheit "starker Katarrh mit Halsentzündung", sowie meinen Kindern bei öfterem Katarrh mit Husten sehr gute Dienste geleistet und den Husten sofort gelöst hat.
                                                    Ernst Härlin, Bezirks=Baumeister in Nördlingen.

---------------
     *) Der echte L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist allein zu haben in Schönberg bei Buchbinder C. Sievers.


Tesch's Restauration,

Morgen Marienthaler Doppel=Bier v. Faß,
             Wismarsches Bier v. Faß,
             Bock=Bier v. Faß.


Für Baumeister
empfehlen wir

Fenster u. Thürbeschläge,
Drahtstifte u. Nägel,
Dach-, Keller- u. Stallfenster

in großer Auswahl zu billigen Preisen.

Jürgensen & Robschuld,
Lübeck.
717 große Burgstraße, 717


Für Frühjahrsdüngung
empfiehlt und liefert
Ammoniak= und Nitril=Superphosphate
aus Knochenkohle
die Nitril=Superphosphatfabrik
Krümmel bei Lauenburg a/d Elbe.
A. Schram.

Lager werden in Lauenburg, Geesthacht, Schwarzenbeck und Anderorts gehalten.
Preiscourante franco auf Verlangen.


Wittwe B. Burckhardt,
Delicatessenhandlung,
Lübeck, Fleischhauerstraße 100

empfiehlt und versendet:

Delikatessen, Südfrüchte,
alle Sorten Käse, Fleisch= und Wurstwaaren, Wild, Fische, Geflügel. etc. etc.


Gefunden am Mittwoch auf dem Wege von Schönberg bis Sabow ein Pelzkragen, den die Eigenthümerin gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann beim

Pantoffelmacher A. Lenschow     
zu Sabow.                   


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,25 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1,35 .
Spickgans d. St. M2,80 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,40 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,10 .
Eier 7 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 27 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 27 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 2. April 1878.


Der Kosacken=Krug.
Von Oscar Freymuth.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1878 Nr. 27 Seite 6]

Der Kosacken=Krug.
Von Oscar Freymuth.
[Fortsetzung.]


- Im südlichem Frankreich herrscht eine Trockenheit, welche ein bedenkliches Jahr in Aussicht stellt. In der ganzen Provence ist in Folge des seit Beginn des Winters andauernden Mangels an Regen ein derartiger Wassermangel, daß die Behörden Maßregeln dagegen ergreifen mußten. So wird in vielen Orten das Wasser unter Aufsicht zugemessen und vertheilt. Zwischen Marseille und der italienischen Grenze sind gewisse Eisenbahnstationen vollständig des Wassers beraubt und man hat förmliche Waggon Cisternen einrichten müssen, welche in den Bahnhöfen gefüllt werden, wo das Wasser noch nicht gänzlich fehlt. Die Ernte - besonders des Weizens - ist ernstlich gefährdet.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD