No. 26
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. März
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 26 Seite 1]

Bekanntmachung.

Das diesjährige hiesige Musterungsgeschäft wird in folgender Weise

in Schönberg
im Boye'schen Gasthause

abgehalten werden:

1. Montag den 6. Mai
Morgens präcise 8 Uhr

Musterung der Militärpflichtigen aus den Ortschaften: Baek, Bardowiek, Bechelsdorf, Blüssen, Boitin=Resdorf, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Campow (mit Hoheleuchte), Carlow, Cronscamp, Demern (Hof und Dorf nebst Röggeliner Ziegelei), Dodow, Domhof=Ratzeburg, Duvennest, Falkenhagen, Grieben, Hammer, Herrnburg, Horst, Kleinfeld, Klocksdorf, Kuhlrade, Lankow, Lauen, Lenschow, Lindow, Lockwisch (Hof und Dorf), Lübseerhagen, Lüdersdorf, Malzow, Mannhagen, Mechow (Hof und Dorf mit Wietingsbeck), Menzendorf (Hof und Dorf), Gr. Mist, Kl. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neschow (mit Maurin=Mühle), Neuhof, Niendorf, Ollndorf, Palingen, Panten, Papenhusen, Petersberg, Pogez, Rabensdorf (Hof und Dorf), Raddingsdorf, Retelsdorf, Rieps, Rodenberg, Römnitz, Rottensdorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Rüschenbeck, Rupensdorf.

2. Dienstag, den 7. Mai,
Morgens präcise 8 Uhr

Musterung der Militärpflichtigen aus den Ortschaften: Sabow, Samkow, Schaddingsdorf, Schlagbrügge, Schlag=Resdorf, Schlagsdorf (Hof und Dorf nebst Heiligeland), Stadt Schönberg, Bauhof Schönberg, Schwanbeck, Selmsdorf (Hof und Dorf mit Hohemeile), Gr. Siemz, Kl. Siemz, Stove (mit Meierei Röggelin), Sülsdorf bei Schönberg, Schlag=Sülsdorf, Teschow, Thandorf, Törpt, Torriesdorf, Wahlsdorf, Wahrsow (Hof und Dorf), Walksfelde, Wendorf, Westerbeck, Zarnewenz (Hof und Dorf), Ziethen.

3. Mittwoch den 8. Mai,
von Morgens 8 Uhr an

Loosung der Militairpflichtigen des Jahrgangs 1856.
Das Nichterscheinen zur Loosung hat keine Nachtheile zur Folge. Für die dazu nicht Erscheinenden wird durch ein Mitglied der Ersatz=Commission geloost.
Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der im § 24,7 der Ersatz=Ordnung, (Deutsche Wehrordnung vom 28. September 1875) angedrohten Strafen zu gestellen:

alle im Jahre 1858 sowie alle in früheren Jahren geborenen Militairpflichtigen ohne endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht, sofern sie nicht von der Gestellung ausdrücklich entbunden sind.
Sämmtliche Militairpflichtige haben ihre Geburtsscheine sowie die Militairpflichtigen der älteren Jahrgänge außer den Geburtsscheinen ihre Loosungsscheine mitzubringen.
Die im hiesigen Fürstenthum gebürtigen und außerhalb ihres Geburtsortes sich aufhaltenden Militairpflichtigen haben sich mit den Militairpflichtigen ihres Geburtsortes zu gestellen.
Wer durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein beglaubigtes ärztliches Attest einzureichen.
Reclamationsgesuche auf Zurückstellung vom Militairdienst wegen häuslicher Verhältnisse etc. sind rechtzeitig bei dem unterzeichneten Civilvorsitzenden anzubringen. Behauptete Erwerbsunfähigkeit muß durch ärztliche Untersuchung im Musterungstermine bestätigt werden; es sind daher die aus der angeführten Veranlassung reclamirenden Angehörigen eines Militairpflichtigen zum persönlichen Erscheinen vor der Ersatz=Commission verpflichtet.
Etwaige zur seemännischen Bevölkerung gehörende Militairpflichtige (§. 21 der Ersatz=Ordnung) haben sich im Musterungstermine über ihre gewerbliche Qualification durch Vorlegung von Seefahrtsbücher u. s. w. zu legitimiren.
Die Beorderung der Militairpflichtigen zur Musterung ist Sache der Ortsvorsteher. Die mit Führung der Recrutirungsstammrollen betrauten Personen haben zum Musterungsgeschäft mitzuerscheinen. Die Stammrollen werden von hier aus im Musterungstermine zur Vorlage gebracht werden.
Die Ortsvorstände werden noch besonders auf ihre Verpflichtung hingewiesen: Die nach Auf=

[ => Original lesen: 1878 Nr. 26 Seite 2]

stellung der Stammrollen zuziehenden fremden sowie die das hiesige Fürstenthum verlassenden Militairpflichtigen Zwecks Berichtigung der Listen sofort hierher namhaft zu machen oder dieselben zur persönlichen Anmeldung oder Abmeldung hierherzuweisen.
Im Anschluß an das Musterungsgeschäft und zwar am Dienstag den 7. Mai, wird die Classificirung der für einen Mobilmachungsfall auf Zurückstellung Anspruch erhebenden Mannschaften der Reserve, Landwehr, Seewehr und Ersatz=Reserve 1. Classe stattfinden, die gemäß § 18 der Controlordnung (Deutsche Wehrordnung vom 28. Septbr. 1875) ihre Gesuche rechtzeitig vorher eingebracht haben müssen. Dieselben haben zu dem vorbezeichneten Termine zu erscheinen.
Schönberg, den 22. März 1876.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Anläßlich der Geburtstagsfeier des Kaisers mag daran erinnert werden, daß Kaiser Wilhelm der älteste unter allen lebenden Monarchen der Erde ist.
Zur "Rekonstruktion des Ministeriums", wie man die gegenwärtigen Vorgänge in der preuß. höheren inneren Politik bezeichnet ist zu berichten, daß an Stelle Camphausens, dem der Abschied durch Kabinetsordre bewilligt ist, der Oberbürgermeister von Berlin, Herr Hobrecht, zum Finanzminister ernannt worden ist. Ebenso soll der Oberpräsident von Hannover Eulenburg, bereits definitiv zum Nachfolger seines Namensvetters bestellt sein, während die Verhandlungen mit dem Grafen Stollberg wegen Uebernahme der Vicekanzlerschaft sich noch in der Schwebe befinden, auf Initiative des Kaisers aber wahrscheinlich sehr bald zu dem erwünschten Resultat führen werden. Alle übrigen Gerüchte bezüglich der Minister Falk und Leonhard sind einstweilen noch mit Vorsicht aufzunehmen.
Der Gesetzentwurf, bereffend den Verehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen bildet mit den Motiven ein stattliches Heft in Folio von 150 Seiten. Zunächst wird der Entwurf von mehr juristischen Standpunkte aus eingehend begründet, sodann folgen Materialien mehr technischen Inhalts, welche die einzelnen Nahrungs=, Genußmittel und Verbrauchsgegenstände, die hier in Frage kommen, speciell erörtern, Mehl, Butter, Bier, Wein, Mineralwasser, Petroleum u. s. w.
Zur Orientkrise. Zwischen England und Rußland ist noch immer keine Einigung erzielt; England besteht darauf, Rußland solle erklären, daß die Aushändigung des Friedensvertrages an die Mächte der Unterbreitung des Vertrages an dem Congreß gleichbedeutend sei. Rußland hat aber diese Erklärung absolut verneint, so sei die Aushändigung des Vertrages nicht zu verstehen. Ohne diese Erklärung will England aber nicht am Congreß theilnehmen. Wie aus Wien gemeldet wird, bietet das dortige Ministerium Alles auf, um den Zusammentritt des Congresses zu ermöglichen, Deutschland sucht auf Oesterreichs Ersuchen in Petersburg "mäßigend zu wirken. Man verbreitet nämlich von Petersburg aus, das russische Volk sei gegenüber den großen Opfern, die der Krieg verlangt, durch die Friedensbedingungen keineswegs zufriedengestellt.
Es läßt sich nicht behaupten, daß das Scheitern der Congreß=Idee heute schon besiegelt, noch weniger, daß uns als Erstling des erwachenden Frühlings der russisch=englische Krieg unausweichlich beschieden sei, die Richtung aber, die die Ereignisse genommen, führt unverkennbar neuen Verwickelungen zu , wenn nicht England endlich seine nörgelnde Politik aufgibt.
Osmann Pascha, der Held von Plewna, traf am 24. d. in Konstantinopel ein und ist noch am selben Tage vom Sultan empfangen worden, der demselben das Großkreuz des Osmania=Ordens mit dem Stern in Brillanten, die goldene Militärmedaille und einen Ehrensäbel verlieh. Am nächsten Tage wurde Osman auf der Pforte und dem Serraskierate mit großen Ehren empfangen.
Um die Herrschaft der Osmanen sieht es nun auch in Asien schlimm aus. In Koniah soll der bekannte Hunkiar Mollah (Oberrichter der Gläubigen), welcher im vorigen Jahre zur Schwertumgürtung nach Konstantinopel kam, den Sultan und seine ganze Dynastie für abgesetzt erklärt haben. Es ist dieser Hunkiar Mollah der gesetzliche Thronerbe, im Fall die jetzige Dynastie ausstirbt. Abdul Hamid hat davon Kunde erhalten und sein Schmerz und seine Angst ist unbeschreiblich. Den ganzen Tag über rennt er in seinem Kiosk auf und ab, sich selbst und seine Rathgeber anklagend ; man spricht auch bei ihm von beginnendem Wahnsinn. Da die Gefahr nahe liegt, daß Murad an seine Stelle gesetzt wird, hat er diesen nebst seiner Mutter, der Sultanin Valide, nach der Stadt Siwa in Armenien zu schicken befohlen.


Schönberg. Am Mittwoch d. 27. ds. Mts. wurde hier unter Vorsitz des Großh. Kommissars, Herr Konsistorialraths Langbein aus Neustrelitz das mündliche Abiturienten=Examen an der Realschule abgehalten. Zu demselben hatten sich neun Schüler der 1. Klasse:
      Joach. Oldenburg aus Niendorf,
      Wilh. Ollmann aus Schlagsdorf,
      Wilh. Freitag aus Schönberg,
      Georg Söhlbrandt aus Schönberg,
      Bernhard Greiff aus Schönberg,
      Ernst Hörcher aus Wahrsow,
      Ludwig und Ernst Cornelsen aus Hof=Bülow,
      Paul Langermann aus Menzendorf,
gemeldet und alle neun bekamen das Zeugniß der Reife.


Anzeigen.

Auf Antrag Dris Ph. W. Plessing für den hiesigen Auctionator Adolph Aemilius Sigismund Schmidt werden alle Diejenigen, welche außer dem Imploranten

1) an einen, auf den Namen von Hinrich Retelstorff, (al. Redelstorf) zu Rieps ausgestellten angeblich durch Imploranten von dem Vollhufner Hinrich Retelsdorff in Rieps käuflich erwordenen, und in den Büchern der Staatsschuldenverwaltung der freien und Hansestadt Lübeck aufgeführten Stadtkassenbrief vom 11. Juli 1809 über 1500 Courant Mark termino Johannis mit 3 % Loos No. 811 und 812, von welchem am 15. November 1877 1000 Mark (Lübeck) Crt. zur Auszahlung im Johannis=Termin 1878 ausgeloost sind,
2) an einen auf den Namen von Joachim Retelstorf in Rieps vom Finanz=Departement der freien und Hansestadt Lübeck ausgestellten, ebenfalls durch Imploranten von dem Vollhufner Hinrich Retelstorff in Rieps käuflich erworbenen Schuldschein vom 15. April 1845 über 370 Courantmark termino Weihnacht zu 2 1/2 % No. 70 Loos No. 1453 1454,
Rechte und Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert, und schuldig erkannt, diese Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist, vom Datum dieses Proclams, also spätestens am 4. April 1878 im Stadt= und Landgerichte hieselbst, - Auswärtige durch einen hier wohnhaften, gehörig legitimirten Bevollmächtigten geltend zu machen, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen, und die Stadtkasse bezw. Schulden=Regulirungs=Commission ermächtigt und angewiesen werden soll, den auf den sub 1, gedachten Stadtkassenbrief ausgeloosten Betrag von 1000 Mark (Lübeck) Crt. an den Imploranten auszuzahlen, sowie den Rest auf denselben umzuschreiben, den sub 2, genannten Schuldschein gleichfalls auf den Namen des Imploranten umzuschreiben.
Lübeck, den 4. Januar 1878.

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung      Funk Dr., Act.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 26 Seite 3]

Oeffentlich meistbietender Zwangsverkauf eines Grundstücks.

Das dem Mützenmacher Göllner zu Ratzeburg gehörige, in der Töpferstraße unter No. 34a. daselbst belegene Wohnhaus nebst Zubehör (Schuld= und Pfand=Protecoll Vol. VII fol. 327) soll, ausgeklagter Forderung halber, im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden.
Zu diesem Ende ist

erster Termin auf                                                    
den 3. April d. Js., Vormittags 11 Uhr,
zweiter Termin auf                                                  
den 3. Mai d. Js., Vormittags 11 Uhr,
dritter und letzter Termin auf                          
den 4. Juni d. Js., Vormittags 11 Uhr,

vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderungen irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück c. p. zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses

am 3. Mai d. Js., Vormittags 11 Uhr,

anzumelden und zu bescheinigen.
Auswärtige haben auch Bevollmächtigte am Gerichtsort zu bestellen.
Der Ausschließungs=Bescheid wird nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 3. März 1878.

Königliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.     


Holz=Auction.

Am Montag den 1. April, Morgens 10 Uhr, sollen im Rupensdorfer Holze an Ort und Stelle am Sülsdorfer Schlagbaum

ca. 70 Rmtr. tannen Kluft und Knüppel,
       8 Rmtr. buchen Kluft, Nrs. 525, 26, 27 u. 28, letztere in der Försterkoppel,
meistbietend verkauft werden.
Schönberg, den 28. März 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Holz=Auction.

Am Dienstag den 2. April, Morgens 10 Uhr, sollen im Röggeliner Holze an Ort und Stelle

178 Rmtr. buchen Kluft und Olm
meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden. Das Holz wird theilweise unter Taxe ausgeboten.
Zusammenkunft am Schlagbaum beim Röggeliner See.
Schönberg, den 28. März 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Holz=Auction.

Dienstag den 2. April ds. Js. sollen in den Nesower und Bentziner Tannen, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Tannen Rundhölzer von Bauholz=Stärke,
Tannen Klafterholz,
Tannen Durchforstungs=Stangen und Buschholz,
Ellern Wadelholz.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr in den großen Nesower Tannen.
Vitense den 26. März 1878.

L. Wiegandt.     


Holz=Auction.

Donnerstag den 4. April ds. Js. sollen im Brützkower Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Eichen Klafterholz, zum Theil für Böttcher brauchbar,
Eichen Durchforstungs=Stangenholz,
Eichen Zweigholz,
allerlei Buschholz, theilweise zu Bohnenstangen, Erbs= und Zaunbusch tauglich.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr und wollen sich Käufer beim ersten Schlagbaum am Landwege einfinden.
Vitense den 26. März 1878.

L. Wiegandt.     


Aus dem Saatcamp der Försterei Mannhagen bei Mölln i. L. sind

ca. 500 Mille 3=, 4= und 5=jährige gute
Fichtenpflanzen

zum Preise von 3-4 M. pro Mille excl. Aushebekosten zu verkaufen, bei größeren Bestellungen, von 15 Mille ab, kommen Aushebekosten nicht zur Berechnung.
Der Herr Förster Solvie zu Mannhagen bei Mölln i. L. erteilt nähere Auskunft.
Schönberg i. M., den 27. März 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Der Baggertorf=Betrieb auf dem Woitendorfer Moore beginnt mit dem 8. April d. J. Es müssen daher die Baggergräben bis zu dieser Zeit von dem im vorigen Jahre verkauften Baggertorf geräumt sein, resp. derselbe in die Abfuhrdämme geschafft werden, widrigenfalls verlieren die Käufer ihr Eigenthumsrecht daran und wird von Forstwegen weiter darüber verfügt.
Vitense den 26. April 1878.

L. Wiegandt.     



Siegel Honig-Kräuter-Malz-Extrakt
und
Honig-Kräuter-Malz-Extract Caramellen
Siegel

von L. H. Pietsch & Co. in Breslau.
Untersucht von dem Königl. Sanitäts =Rath Dr. Schlegel. Anerkannt beste Hausmittel gegen

Husten, Catarrh,

entzündliche Zustände der Athmungs=Organe, Lungenschwindsucht, Heiserkeit, Verschleimung u. s. w.
Außer zahlreichen Anerkennungen besitzen wir auch ein Dankschreiben Sr. Durchl. des deutschen Reichskanzlers

Fürsten von Bismarck.

Zu haben in Schönberg bei Kaufmann J. Ludw. D. Petersen.


Caffee

Von 1 M. pr. Pfund an bis zu den feinsten Laguayra=, Mocca= und Javacaffee empfing in schöner reinschmeckender Waare und empfiehlt als sehr preiswürdig

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Hof- u. Medicinalrath Dr. Schwarze
in Dresden,

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Einhundertster Auflage

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Von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig wird auf Wunsch ein Auszug von diesem Buche Jedermann gratis und franco zur Einsicht zugesandt.


2 Arbeiterwohnungen
sind noch zu Ostern frei auf Hof Stove.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 26 Seite 4]

Theater in Schönberg.
Köster's Hotel. Freitag, den 29. März 1878.
Drittes Gastspiel des plattdeutschen Schauspiel-Ensembles vom Tivoli-Theater zu Lübeck.

       Der Pariser Taugenichts. Lustspiel in 4 Akten von Toepfer.
       De lütt Heckenros. Plattdütscher Snack in 1 Akt von Danne.

Sonntag den 31. März 1878.
Extra=Vorstellung (außer Abonnement):

Der Weihnachts=Abend oder: Die Familie Carstens. Plattdeutsches Genrebild in 1 Akt von Stinde.
De lütt Heckenros. Plattdütscher Snack in 1 Akt von Danne. Zum Schluß:
Er ist nicht eifersüchtig. Lustspiel in 1 Akt von Elz.
Tante Lotte. Humoreske in 1 Akt von Stinde.

Preise der Plätze: Nummerirter Sperrsitz M. 1,50, 1. Platz M. 1,00, 2. Platz und Gallerie 60 Pfennig (Mecklenburg).
Billets sind am Tage der Vorstellung in Kösters Hotel und in Spehr's Hotel zu haben.
Cassenöffnung 7 Uhr. Anfang 7 1/2 Uhr.

Die vorher gelösten Billets müssen Abends an der Casse umgetauscht werden.

                          Carl Waldmann,
                          Director des Tivoli=Theaters zu Lübeck.


Mit großer Freude bezeuge ich, daß der Fenchelhonig*) von L. W. Egers in Breslau meiner Frau in ihrer Krankheit "starker Katarrh mit Halsentzündung", sowie meinen Kindern bei öfterem Katarrh mit Husten sehr gute Dienste geleistet und den Husten sofort gelöst hat.
                                                    Ernst Härlin, Bezirks=Baumeister in Nördlingen.

---------------
     *) Der echte L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist allein zu haben in Schönberg bei Buchbinder C. Sievers.


Ca. 10,000 Pfund Roggenkleie
                          hat abzugeben

G. Creutzfeldt,         
Lockwischer Mühle.     


Auf dem Wege von Sülsdorf nach Kleinfeldt ist bei der Biegung des Weges nach dem Sülsdorfer Zuschlage eine Kiesgrube ausgeworfen. Obgleich die Grube mit einer Wehr versehen ist, so machen wir dies dennoch bekannt, da diese Stelle demnach des Nachts für Fuhrwerke gefährlich sein könnte.

Die Dorfschaft Sülsdorf.     


In meinem Hause, Siemzerstraße Nr. 130, Ecke der Wallstraße, habe ich nun einen Laden eröffnet und empfehle mich mit allen

Drechslerwaaren,

die in größter Auswahl zu billigen Preisen vorräthig sind. Bestellungen werden in kurzer Zeit ausgeführt.

Schönberg.                                                     Drechsler Holst.


Den Schleichsteig über mein Hauskoppel zu Schlagsdorf verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hauswirth Bremer     
zu Schlagsdorf.      &


Auf dem Wege von Schlagsdorf bis Schönberg ist am 26. Mai eine weiße Doggenhündin mit gelben Flecken und rothem Halsband entlaufen; abzugeben gegen Belohnung und Unkosten beim

Gastwirth Boye     
in Schönberg.       


Zum Ratzeburger Markt am Mittwoch den 3. April werde ich von Carlow Morgens 6 Uhr mit meinem Omnibus über Cronscamp nach Ratzeburg fahren, sodaß ich ungefähr Morgens 7 Uhr an der Chaussee bei Rieps sein werde.
Carlow.

Oldenburg,          br/> Omnibusfuhrmann.     


Otto's Gasthof
= 170 Holstenstrasse, Lübeck, =
(in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes)
wird hiermit den geehrten Reisenden bestens empfohlen.
Confortable eingerichtete Logiszimmer.
Civile Preise.
Restauration zu jeder Tageszeit.


Eine eichene große Zeugrolle,
ein alter Sophatisch,
3 Polsterstühle
sind Umzugs halber zu verkaufen. Wo? erfährt man in der Exped. der Anz. in Schönberg.


Einen Laufburschen
sucht zu Ostern                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen, Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.

Freitag, 29. März.
Passionspredigt: Pastor Kämpffer.
Sonntag, 31. März.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,25 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1,35 .
Spickgans d. St. M2,80 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,40 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,10 .
Eier 7 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 26 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 26 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. März 1878.


Der Kosacken=Krug.
Von Oscar Freymuth.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1878 Nr. 26 Seite 6]

Der Kosacken=Krug.
Von Oscar Freymuth.
[Fortsetzung.]


- Der Baron v. Wy gab in einer Berliner Gesellschaft die Geschichte zum bestem, wie sich sein 12jähriges Söhnlein dem Teufel verschrieben hat. Der Junge hatte sich in den Finger geschnitten. So gute Gelegenheit kommt nicht alle Tage, sagte er sich, als er das Blut herausquellen sah, nahm er einen Bogen Papier, tauchte eine neue Feder in sein Blut und verschrieb sich dem Teufel. "Samiel, hilf! Satanas, herbei! Mephisto, komm'! Ich verschreibe mich dir, durchlauchtigster Höllenfürst, mit Haut und Haaren, aber du mußt mich so pfiffig machen wie Bismarck und meinen Hauslehrer, den Candidaten F., so schnell wie möglich holen. Albert Baron v. W." Noch an demselben Abend schlich er sich nach dem Garten, grub hier dicht an einem Baume ein Loch, legte das höllische Document hinein und lief dann, wahrscheinlich von Angst getrieben, ins Haus zurück. Der Kutscher, der soeben erst nach Hause gekommen war, hatte Alles mit angesehen und, neugierig gemacht, grub er nach dem vermeintlichen Schatze, fand ihn und lieferte das Schriftstück seinem Herrn aus. Der Baron hinterlegte nun auf der bezeichneten Stelle ein aus der Hölle datirtes Schreiben mit verstellter Handschrift, in welchem Satan den jungen Herrn Baron v. W. behufs nöthiger Rücksprache mit Abschließung des Pactes für Abends 8 Uhr um ein Stelldichein bei dem betreffenden Baume ersucht. Der Teufelsjunge erschien auch pünktlich beim Stelldichein, war aber nicht wenig erstaunt, statt des Teufels - seinen cher papa zu treffen, der ihn mit einer höllischen Tracht Prügel empfing. "Der Junge, dessen bin ich sicher," - schloß der Baron lachend - "der verschreibt sich im Leben nie wieder dem Teufel!"


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