No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Februar
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 15 Seite 1]

     Dem Comité für den Pferde= und Rindvieh=Markt in Cassel ist der Vertrieb von Loosen zu einer im Jahre 1878 in Verbindung mit dem daselbst stattfindenden Markte zu veranstaltenden Lotterie nach Maßgabe des Preußischer Seits genehmigten Ausspielungs=Plans im hiesigen Großherzogthume gestattet worden.
     Neustrelitz, den 14. Februar 1878.

Großherzoglich Mecklenb. Landesregierung.
C. Graf v. Bernstorff.


Auf des Schwertes Spitze.

+ Heute Dienstag wird Fürst Bismarck auf die gestellte Interpellation während der orientalischen Krise antworten. Am vergangenen Mittwoch sagte eine offiziöse Notiz, die Beantwortung der Interpellation werde erst dann erfolgen, wenn es den Interessen der deutschen Politik am Besten entspricht. Dieser Zeitpunkt ist überraschend schnell eingetreten und nach den vorliegenden Berichten darf man ohne Uebertreibung behaupten, daß die ganze civilisirte Welt mit großer Spannung der Dienstagssitzung des Reichstags entgegensieht. Aus allen Weltgegenden treffen beim Bureau des Reichstags Gesuche um Tribünenbillets ein. So aus Wien, London und Paris, in welchen Städten mehrere Zeitungen besondere Berichterstatter für diese Sitzung nach Berlin entsenden.
Die Antwort unseres Reichskanzlers ist aber auch nach mancher Richtung hin von höchster politischer Bedeutung. Deutschland ist die unbestrittene militärische Vormacht Europas; die deutsche Politik hat bisher noch nicht öffentlich Stellung genommen bei den gegenwärtigen, äußerst gespannten Beziehungen zwischen England und Rußland, durch welche der in der Reparatur befindliche Orientfriede wieder auf des Schwertes Spitze gestellt wird; endlich muß Deutschland Stellung nehmen, und man darf die Hoffnung hegen, daß sein schwer wiegendes Wort die rollende Kugel aufhalten wird.
Die englische Krämerpolitik brach den internationalen Pariser Vertrag; England hat ohne türkische Erlaubniß seine Flotte in die Dardanellen einlaufen lassen und sich damit selbst den schlechtesten Dienst erwiesen. Die Pforte hat sich mit einem bloßen Protest begnügt, und England ist naiv genug, seinen Vertragsbruch als eine nothwendige Maßregel zum Schutze des Eigenthums und der Personen der in Konstantinopel wohnenden Christen hinzustellen. Rußland dagegen, welches sich nicht durch einen englischen Handstreich um die Früchte seiner schwererkämpften Siege bringen lassen will, betrachtet jenen Vertragsbruch als eine gegen sich gerichtete Drohung und antwortet darauf mit einem Vorrücken seiner Truppen bis vor die Mauern Konstantinopels.
Was England also durch seine Flottendemonstration verhindern wollte, - nämlich die Besetzung der türkischen Hauptstadt durch die Russen, das ruft es geradezu hervor; ja was noch schlimmer ist, es giebt dem russischen Weitervordringen seine Berechtigung.
Für uns Deutsche sind die Russen genau so gleichgültig, wie die Engländer; unser Vortheil muß uns allerdings eher zu Russenfreunden machen, was für uns ungefährlich ist, wenn wir dabei soweit freie Hand behalten, um dem Freunde auch gelegentlich einmal ein Halt zuzurufen; wenn uns diese Freundschaft nicht hindert, dem den Bestand Oesterreichs gefährdenden Machtzuwachs Rußlands auf Kosten der Pforte unsererseits ein respektables Veto entgegenzustellen.
Was will aber auch England mit seinem Vertragsbruch bezwecken? Die kolossalen Niederlagen der englischen Politik während des ganzen Verlaufs der orientalischen Krise können durch derartige Winkelzüge nicht wieder gutgemacht, sondern nur noch verschlimmert werden. Englands Landmacht ist viel zu gering, um sich mit den Russen messen zu können; für einen Seekrieg fehlen für England die Angriffspunkte. Den in Konstantinopel wohnenden Christen Schutz zu gewähren, sind die vor der Stadt stehenden Russen weit eher in der Lage, als die Handvoll Engländer, die auf den sieben Kriegsschiffen in die Dardanellen eingelaufen sind.
Es darf als feststehend betrachtet werden, daß die Antwort des Reichskanzlers zu Gunsten Rußlands ausfallen wird. Deutschland, in der Mitte Europas gelegen, ist seit 1866 außer einem geographischen auch der militärische Schwerpunkt Europas geworden und es ist somit buchstäblich in der Lage, die Friedenspalmen in seinen Händen zu halten.
Mögen aber auch die deutschen Staatsmänner aus dieser Thatsache den genügenden Nutzen ziehen und danach trachten, ihre Bundesgenossenschaft in ausreichendem Maße für die Interessen der deutschen Nation zu verwerthen.
Rußland, das uns So glänzende Erfolge zu danken hat, wird nicht länger dabei beharren dürfen, seine Grenzen gegen uns luftdicht abzuschließen und unseren Gewerbefleiß, der auf den russischen Markt angewiesen ist, durch eine unfreundliche und unnachbarliche Handelspolitik zu gefährden.


Politische Rundschau.

(Aus dem Reichstage.) Der Reichstag beschäftigte sich in vergangener Woche mit der Rechtsanwaltsordnung, welche nach einer längeren Debatte an eine Commission zur Vorbereitung überwiesen wurde. Bei der Berathung des Antrages von Schulze=Delitzsch über die privatrechtliche Stellung der Erwerbs= und Genossenschaftsbanken unterzog der Abgeordnete v. Ludwig diese Schulzeschen Bankvereine einer scharfen Kritik und wies namentlich auf die vielen Bankerotte und Kassendefekte derselben, sowie auf die bedenkliche Bestimmung der Solidarhaft hin. Auch dieser Antrag wurde einer Commission überwiesen. - Einen weiteren Berathungsgegenstand bildete der Antrag auf Untersuchung der über den Gewerbebetrieb in den Gefängnissen er=

[ => Original lesen: 1878 Nr. 15 Seite 2]

hobenen Beschwerden. Der Abg. Bürgers begründete den Antrag und hob besonders hervor, daß es nöthig sei, den Gewerbebetrieb der Gefängnisse so einzurichten, daß er dem freien Gewerbebetrieb keine unbillige Concurrenz mache und den höheren Zwecken des Strafvollzugs entspreche. Der Präsident Hofmann trat der Absicht des Antrages nicht entgegen, meinte nur, es sei wohl nicht nöthig, daß die Regierung noch eine solche Untersuchung anstellen lasse, nachdem der deutsche Handelstag eine solche bereits in die Hand genommen habe. Ein Antrag des Sozialdemokraten Fritzsche auf fast gänzliche Abschaffung der industriellen Arbeit in den Gefängnissen wurde abgelehnt und der Antrag Bürgers angenommen. Ferner wurde die allgemeine Rechnung für das Etatsjahr 1878 berathen.
Mit Spannung sieht man der Dienstagssitzung des deutschen Reichstages entgegen, in welcher Fürst Bismarck die Interpellation wegen der orientalischen Frage persönlich beantworten wird. Die russischen Blätter erinnern an die Worte des Fürsten Bismarck vom vorigen Jahre, daß Deutschland bei der Krisis im Orient für die Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens wirken werde. Die Blätter fügen hinzu, daß die Rolle eines Schiedsrichters Deutschland um so mehr zukäme, als es durch sein militärisches Uebergewicht und dadurch, daß es an der orientalischen Frage nicht interessirt sei, welche diese Rolle wirksam durchführen könne, indem es sich gegen denjenigen entschiede, der jetzt den ersten Kanonenschuß abgeben würde.
Von der ernsten Sorgfalt, die Kaiser Wilhelm gegenwärtig den Vorgängen der auswärtigen Politik zuwendet, zeugt die Thatsache, daß er in letzter Zeit fast täglich mit dem Staatssecretär im Auswärtigen Amt, v. Bülow, conferirte, der seinerseits während der Abwesenheit des Reichskanzlers mit Letzterem in ununterbrochenem Verkehr stand.
Bezüglich der Stellung des Bundesraths zur Stellvertretungsvorlage wird gemeldet, von mittelstaatlicher Seite werde die Zulässigkeit der Uebertragung der Verantwortlichkeit des Reichskanzlers auf die Chefs der Reichsämter in Personalunion mit den preußischen Ministerien entschieden bekämpft werden.
Die Tabaksteuervorlage findet in ihrer jetzigen Gestalt immer mehr Gegner. Sie bringt zu wenig ein und schädigt doch die Tabaksindustrie, und Jedermann hat den Eindruck, daß sie doch nur ein Provisorium schaffe das entweder auf das Monopol oder noch größere Besteuerung hinausläuft. Am meisten Anklang scheint das Tabaksmonopol zu finden. Wie es heißt, sind die Nationalliberalen, die Deutsch=Conservativen und die Reichspartei fast ganz für das Monopol.
Das statistische Amt des deutschen Reichs hat die Handelskammern um die Preiseintheilung maßgebender Handelsartikel nach Monats=Durchschnittspreisen zu statistischen Zwecken ersucht.
Neuere Meldungen bestätigen, daß die englische Flotte in die Dardanellen eingelaufen ist, nachdem sie zwei Schiffe bei Gallipoli zurückgelassen; sie ankert bei den Prinzen=Inseln, etwa 2 engl. Meilen vor der Stadt. Dagegen hat die Nachricht, daß auch österreichische Kriegsschiffe in die Dardanellen eingefahren seien, bisher keine Bestätigung gefunden. Der Sultan hatte die Königin Victoria gebeten auf die Entsendung der Flotte in das Marmara=Meer zu verzichten; die Königin habe geantwortet, dies sei unmöglich, die Einfahrt der Flotte aber habe friedliche Zwecke. Auch an den Czaren hat sich der Sultan gewendet und ihn gebeten, derselbe möchte ihn mit dem Aeußersten verschonen und die Armee nicht in Konstantinopel einrücken lassen. Die englischen Minister sagen, sie wollten mit ihrer Flotte nur die englischen Unterthanen in Konstantinopel schützen, darin liege für Rußland gar kein Grund, mit der Armee nach Konstantinopel zu gehen.
Aus Wien wird gemeldet, über die Conferenz sei eine Verständigung erzielt; die Mächte, auch Rußland, hätten den Zusammentritt eines Congresses, nicht einer Conferenz, in Baden=Baden vereinbart.
Der spanische Prätendent Don Carlos weilt seit dem 6. d. in Paris und hat eine längere Unterredung mit der Königin Isabella gehabt. Wie es heißt, hätte er von derselben eine schriftliche Erklärung verlangt, daß er der einzige Vertreter der spanischen Legitimität sei. Man sagt, Graf Chambord habe dies Verlangen dringend unterstützt. Die Carlistenpartei ist in Spanien übrigens wieder sehr rührig, namentlich in der Provinz Valerien. Viel Ruhe wird daher der junge König Alfons wohl nicht haben.
Die Feierlichkeiten bei der Bestattung der Leiche Pius IX. sind am Mittwoch Abend in sehr erhebender Weise vor sich gegangen. Nur die eingeladenen Personen hatten Einlaß in die Kirche erhalten. Vor derselben hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, die öffentliche Ordnung wurde indeß in keiner Weise gestört. Bei der Feierlichkeit selbst wurde durch einen Notar ein Todesakt verlesen, welcher, in einer silbernen Hülse eingeschlossen, zu Füßen des Leichnams deponirt wurde. In dem Sarge wurden außerdem 96 Medaillen niedergelegt, welche die hervorragendsten Ereignisse unter dem Pontificate Pius IX. darstellen. Als die Leiche noch ausgestellt war, machte ein Franzose den Versuch den goldgestickten Pantoffel zu stehlen, den der Leichnam trug und den die Gläubigen küßten. Das Stroh aus dem Lager, auf welchem Pius nach seinem Hingange gebettet wurde, wird von den Kirchendienern halmweise zu sehr theuren Preisen verkauft. - Wie verlautet, werden fast alle 64 Cardinäle an dem Conclave theilnehmen.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Krämers August Schulze in Mannhagen steht zur Prioritätsmäßigen Vertheilung der Concursmasse ein Termin auf

Sonnabend, den 2. März d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte an, zu welchem die nicht präcludirten interessirenden Concursgläubiger hiemit geladen werden bei dem Nachtheil, daß im Falle ihres Nichterscheinens die an sie sonst zur Auskehrung gelangenden Liquidate auf ihre Gefahr und Kosten sollen deponirt werden.
Schönberg, den 15. Februar 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Sonnabend den 23. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf meistbietend verkauft werden:

a. Aus dem Sülzdorfer Zuschlage.
    3 buchen Nutzholz=Blöcke,
  87 Raummeter eichen Kluft u. Knüppel,
140 Raummeter buchen Kluft u. Knüppel,
  20 Fuder buchen Zweigholz,
    6 Fuder Zaunbuschholz.
b. Aus dem Kleinfelder Zuschlage.
  14 Raummeter tannen Kluft u. Knüppel.

Schönberg, den 17. Februar 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Auction.

Auf gerichtliche Verfügung sollen am Mittwoch, den 20. Februar d. J. und an den folgenden Wochentagen, jedesmal von Morgens 9 Uhr an, im Gastwirth Boje'schen Saale zu Schönberg die zur Kaufmann Ferd. Seelig'schen Concursmasse gehörigen Gegenstände und zwar:

I. An Mobilien, Betten etc.
mehrere Stand gute Betten, Bettstellen, mahagoni Commoden, Tische und Stühle, mahagoni und andere Wäsche=, Kleider= und Küchenschränke, 1 Silberschrank, mehrere Waschcommoden, darunter zwei mit Marmorplatten, 1 Möblement mit braunem Plüschbezug, wozu 6 Sessel und ein runder Ausziehtisch, mehrere Spiegel, darunter ein großer mit Console, 1 Regulator, große Bilder und verschiedene andere Stuben=, Haus= und Küchengeräthe, alle Sachen fast neu.
II. Das gesammte Manufactur= und Modewaarenlager, als namentlich:
große Partien Tuche, Buckskins, Ratiné, Flockené, Double, Flanelle, Biber, Parchent, Beiderwand, Watte, graue und weiße Leinwand, Halbleinen, Chirting, Kleiderzeuge in Seide, Halbseide, Wolle und Kattun in allen Sorten und Mustern, Sammet, Ripps, Damast, Pique, Mull, Schürzen und Gardinenzeuge, Tischtücher, Servietten, Bett=, Tischtuch=, Handtuch= und Hosendrell, Köper, Büren= und Inletzeuge, seidene und wollene Tücher Schirme, Bettdecken, Stick= und Strumpfwolle, fertige Strümpfe, Hemden, Unterröcke, Unterhosen, Regenmäntel, Damenpaletots, Jaquets, Jacken, Regenröcke, Knabenanzüge, Schuhe und Stiefel für Kinder, Seide, Zwirn, Band, Taschentücher, Handschuhe, Stulpen und Kragen, Wachs= und Ledertuch, Federleinen, Bettfedern und fertige Betten, Pferdedecken, Säcke, Operngucker, 1 großes Fernrohr und Mikroskope, mehrere hundert Puppen, 1 Nähmaschine und viele andere Gegenstände, sowie
III. eine vollständige Ladeneinrichtung,
in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden.
Die sub. Nr. 1. aufgeführten Gegenstände kommen am ersten, die Ladeneinrichtung am letzten Auctionstage zum Verkauf.
Schönberg, den 9. Februar 1878.

Staffeldt, Landreiter.     


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[ => Original lesen: 1878 Nr. 15 Seite 3][vorher Seitenwechsel]

Am Montag den 25. Februar c., Mittags 1 Uhr, sollen im Kruge zu Campow an abgepfändeten Gegenständen in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Phaeton, 1 Rommel, 2 Sielen, 1 Spiegel, 1 Lehnstuhl.
Schlagsdorf, den 15. Februar 1878.

Krüger, Landreiter.     



Häuser=Verkauf.

Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe der zum Nachlasse des wail. Senators a. D. Demmler hieselbst gehörigen Wohnhäuser c. p. Nr. 2 am Markte und Nr. 141 an der Hinterstraße allhier habe ich im Auftrage der Erben desselben einen Termin auf

Sonnabend, den 2. k. Mts. März,
Vormittags 11 Uhr,

im Hotel "Stadt Hamburg" hieselbst angesetzt, zu welchem ich Kaufliebhaber mit dem Bemerken einlade, daß bei irgend annehmlichem Bot der Zuschlag innerhalb 8 Tagen nach dem Termine erfolgen wird, daß die Tradition beider Häuser, deren Besichtigung, nach vorgängiger Meldung bei mir, jederzeit gestattet ist, sofort nach Erteilung des Zuschlages geschieht und bei demselben eine Conventionalpoen von resp. 2000 M. und 600 M. zu zahlen ist, im Uebrigen aber die günstig gestellten Verkaufsbedingungen im Termine bekannt gemacht werden.
Rehna, den 8. Februar 1878.

Bruse, Stadtsecr.     


Statt besonderer Meldung empfehlen sich als Verlobte:
Dora Sienknecht,
Heinrich Stoffers.
Ahrensböck.                                                     Schönberg.


Allen, welche unsern lieben Sohn zu seiner Ruhestätte geleitet, und unsern schmerzlichen Verlust gelindert, sagen wir unsern tiefgefühlten Dank.
Schönberg, den 18. Februar 1878.

Heinr. Kock und Frau,     
geb. Maaß.          


Den beliebten Radenschen

Rahmkäse

per Pfd. 60 Pfennig (Mecklenburg)., sowie

alten Holländer Käse

in schöner, schneidiger Waare, empfiehlt

Rehna.                                                     Ludw. Wolter.


Für Baumeister
empfehlen wir

Fenster u. Thürbeschläge,
Drahtstifte u. Nägel,
Dach-, Keller- u. Stallfenster

in großer Auswahl zu billigen Preisen.

Jürgensen & Robschuld,
Lübeck.
717 große Burgstraße, 717


Für Frühjahrsdüngung
empfiehlt und liefert
Ammoniak= und Nitril=Superphosphate
aus Knochenkohle
die Nitril=Superphosphatfabrik
Krümmel bei Lauenburg a/d Elbe.
A. Schram.

Lager werden in Lauenburg, Geesthacht, Schwarzenbeck und Anderorts gehalten.
Preiscourante franco auf Verlangen.


Torf
hat noch zu verkaufen C. H. Vock, Schönberg.


Während meines Baues ist mein Laden im Hause des Herrn Webermeister J. Lüth und empfehle mich dem geehrten Publikum.

Ergebenst
J. Licht, Bürstenmacher.
Schönberg.


Bei der von mir auf den 16. Februar angesetzten Verloosung von Damengarderobe fielen auf folgende Nummern Gewinne:

Nr.   22 Jacket Nr. 1,
Nr.   41 Moireeschürze Nr. 3,
Nr.   70 Unterrock Nr. 11,
Nr.   75 Jacket Nr. 5,
Nr. 117 Moireeschürze Nr. 11,
Nr. 128 Moireeschürze Nr. 12,
Nr. 133 Jacket Nr. 4,
Nr. 204 Moireeschürze Nr. 7,
Nr. 213 Moireeschürze Nr. 5,
Nr. 220 Jacket Nr. 9,
Nr. 242 Moireeschürze Nr. 4,
Nr. 269 Jacket Nr. 6,
Nr. 291 Jacket Nr. 7,
Nr. 309 Moireeschürze Nr. 6,
Nr. 325 Jacket Nr. 11,
Nr. 332 Moireeschürze Nr. 1,
Nr. 370 Unterrock Nr. 9,
Nr. 398 Unterrock Nr. 1,
Nr. 407 Unterrock Nr. 5,
Nr. 409 Unterrock Nr. 10,
Nr. 548 Unterrock Nr. 6,
Nr. 559 Jacket Nr. 2,
Nr. 562 Unterrock Nr. 7,
Nr. 568 Moireeschürze Nr. 9,
Nr. 576 Moireeschürze Nr. 2,
Nr. 577 Jacket Nr. 12,
Nr. 612 Unterrock Nr. 12,
Nr. 651 Jacket Nr. 3,
Nr. 664 Jacket Nr. 10,
Nr. 668 Unterrock Nr. 4,
Nr. 669 Moireeschürze Nr. 10,
Nr. 754 Unterrock Nr. 8,
Nr. 767 Moireeschürze Nr. 8,
Nr. 791 Jacket Nr. 8,
Nr. 825 Unterrock Nr. 2,
Nr. 838 Unterrock Nr. 3.

Schönberg.                                                     J. Lohse, Damenschneider.


Mehrere alte Fenster

habe billig abzugeben.

J. Licht, Bürstenmacher.
Schönberg.


Canariensaat

hat bei Abnahme mehrerer Pfunde billig abzugeben

Rehna.                                                     Ludw. Wolter.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 15 Seite 4]

730 Dampfschiffshafen 730,
Ecke der großen Altenfähre.
Nur auf kurze Zeit.
Massen-Ausverkauf
wegen gänzlicher Ausgabe
fertiger Herren=Garderobe.
Nur reine Wolle!
1000 Stück Confirmations=Anzüge
in allen Größen "Reine Wolle" à 7 Thlr.

1000 Herren=Röcke, Hosen und Westen à 4 1/2 Thlr.
1000 Stück feine Herren=Hüte à 1 Thlr.
1000 Stück feine Kinder=Anzüge von 1 Thlr. an.
1000 Stück feine Hosen von 20 Sgr. an.

Eine große Partie Reste Tuche und Buckskin
zu Schleuderpreisen.
Man überzeuge sich schnell, da die Sachen innerhalb 4 Wochen geräumt sein müssen,
u. a. Schirme, Flanelle Hemden etc. etc.
730 Dampfschiffshafen 730,
Lübeck. Ecke der großen Altenfähre. Lübeck.


Eduard Jappe, Schüsselbuden 226
beehrt sich ergebenst anzuzeigen, daß sein diesjähriger
Grosser Ausverkauf
am Freitag, den 8. Februar beginnt u. am 20. Februar endet.
Als ganz besonders billig empfehle ich:

Kleiderstoffe in Halbwolle, Wolle und Halbseide zu 30, 35, 40, 50, 60 Pf.,
Kattune u. Jaconett, neue hübsche Muster - waschecht - 12, 15, 18 Pf.,
schwarze Lyoner Seidenstoffe, besonders billig, 1,30, 1,50, 1,80, 2,40 Pf.,
schwarze 7/4 Cachemere u. Alpacca, theilweise für den halben Preis, 35, 40, 50, 60 Pf.,
Regenmantelstoffe 10/4 u. 11/4 breit, 90, 1,10, 1,20 1,50, 1,80 Pf.,
Baumwollenzeuge, Halbleinen, weiß Leinen und andere Artikel mehr.
     Die Preise sind für die Ausverkaufsartikel per Comptant.

NB. Proben können während des Ausverkaufs nicht abgegeben werden.


Stollwerck'sche Brustbonbons

das beste seit 40 Jahren eingeführte und bewährte Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit, Brustkatarrh, Engbrüstigkeit etc., erhielt wie auf allen früheren Weltausstellungen auf der jüngsten in Philadelphia den Preis. Verkauf in Schönberg bei Wigger Nachfolger F. Lundwald, in Herrnburg bei Joachim Kleinfeldt.


Verkauf einer Landstelle
in der Nähe Lübecks,

70 Tonnen Aussaat, sehr guten Boden mit fast neuem Inventar. Kaufpreis 22,000 Thaler. Anzahlung nach Uebereinkunft. Näheres: Gastwirth Holst, zur "Sonne", Lübeck.


Heute und folgende Tage
Erlanger=Bock
bei                                                     Aug. Spehr.


Hiermit warne ich, daß ich Jeden, der außer auf dem über meine zu Pogetz gelegene Koppel, genannt :"Wortenberg" führenden Fuß= u. Wagen=Weg betroffen wird, gerichtlich bestrafen lasse!
Stove=Mühle, im Februar 1878.

Wilh. Wieschendorff.     


Gesucht zu Ostern d. J. nach Maurinmühle 1 Mann zum Viehfüttern und sonstigen Arbeiten.
Für Stove=Mühle 1 Klein=Knecht oder erwachsenen Jungen zu allerlei Arbeiten.
Stove=Mühle.

Wilh. Wieschendorff.     


Gesuch.

Ein Bursche in die Bäckerlehre unter günstigen Bedingungen für Lübeck. Näheres bei

Rud. Schrep, Schlossermeister.     


20 Mark

zahle ich dem, der mir die Spitzbuben nennt, welche Stroh von meinem Bohnendiemen gestohlen, so, daß sie gerichtlich bestraft werden.

Römnitz.                                                     Th. Hildebrandt.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 21 M 50Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 14 M 30Pfennig.
Gerste14 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen14 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,50 .
Hasen das St. M3,00 .
Hühner d. St. M1,20 .
Spickgans d. St. M3,00 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,70 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hiezu Inhalts=Verzeichniß zum Officiellen Anzeiger pro 1877 und eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 15 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 15 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 19. Februar 1878.


Der Schiffs-Capitän.
[Erzählung.]
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1878 Nr. 15 Seite 6]

Der Schiffs-Capitän.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


- Ein durch den Briefkasten zur Ratinger Post gelieferter Brief trug folgende, wortgetreu kopirte, rätselhafte Aufschrift: "An Herr Mustier Gerrhat N. N. der Achdtoanbaine Welfelschäs in Pandrim Regmant Raüdisassa. Eil Eil." Die Jünger Stephans wußten sich auch in diesem kritischen Falle zu helfen: der Brief wurde bei dem der 8. Kompagnie im Westfälischen Infanterie=Regiment in Neubreisach seiner Militärpflicht genügenden Herrn Adressaten, Musketier Gerhard N. N. ohne Verzug übermittelt.
- Ein neuer Text zu einem alten Liede. Während der Neujahrsnacht versicherte sich in Basel einwohlgekleideter junger Mensch am Schaufenster eines Kleidermagazins, daß allda warme Ueberröcke für 75 Franken käuflich wären. Hierauf begiebt sich der Schlaumeier in eine benachbarte Conditorei und bestellt sich auf eine bestimmte Stunde, um armen Kindern eine Freude zu machen, 75 Pastetchen. Nach diesem Vorspiel wählt sich der Kinderfreund im genannten Kleidermagazin den Ueberrock aus; da er aber kein Geld bei sich habe, läßt er sich das neuerworbene Stück durch den Ladenburschen mit nach Hause bringen, wo er ihm sofort in klingender Münze auszahlen werde. Beim Conditor angekommen, nimmt der gefällige Fremdling den warmen Ueberzieher auf den Arm, ruft in den Laden hinein dem Mädchen zu: Geben Sie dem Burschen die 75! und verschwindet. Erstaunt sieht der Schneiderjüngling, wie ihm 75 Pastetchen eingepackt werden, und noch viel erstaunter vernimmt die Jungfrau, daß sie 75 Franken zu bezahlen habe.


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