No. 13
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Februar
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 13 Seite 1]

"Meine Herren, der Papst ist todt!"

[] Mit diesen durch das hergebrachte Ceremoniell vorgeschriebenen Worten verkündete der Kardinal=Kammerlengo am vergangenen Donnerstag Nachmittag kurz vor 5 Uhr den ihn umstehenden Kardinälen das Hinscheiden des Pius des Neunten. Er hatte zuvor den Todten dreimal laut beim Namen gerufen und demselben mittels eines silbernen Hammers dreimal die Stirn berührt - Papst Pius war todt!
Für den Augenblick, und vielleicht auf Wochen hinaus, treten vor dieser Thatsache alle übrigen weltbewegenden Fragen in den Hintergrund. Rom und Konstantinopel, seit anderthalb Jahrtausenden die alleinigen Brennpunkte der Politik mächtiger Staaten, treten nun abermals als Nebenbuhler auf. - Diesmal um einen verhältnißmäßig geringen Preis: um die öffentliche Aufmerksamkeit der civilisirten Welt. Europa steht vor einem ziemlich mysteriösen Schauspiel: vor einer Papstwahl, die den 252sten Nachfolger des Apostel Petri bestimmen soll.
Für den Zusammentritt des Conclave werden bereits die umfassendsten Vorbereitungen getroffen. Dasselbe wird jedenfalls in Rom selbst stattfinden. Das Resultat der stattfindenden Wahl ist für den Frieden Europas von höchstem Interesse. Wird die Jesuitenpartei die Oberhand behalten und einen Mann mit der dreifachen Krone schmücken, der dem Krummstab und der Tiera zugleich die Symbolik weltlicher Herrschaft beizulegen bestrebt ist, - oder wird die gemäßigte Partei einen Kandidaten durchbringen, welcher das absterbende Papstthum durch Aussöhnung mit den Ideen der Jetztzeit, durch ein Rechnen mit den gegebenen Thatsachen verjüngt.
Pius IX. hatte bereits im Anfange seiner Regierung einen Versuch in der letztangedeuteten Richtung unternommen. Nachdem er im Jahre 1846 dem Papst Gregor XVI. auf dem päpstlichen Stuhle gefolgt war, begünstigte er die nationalen Einheitsbestrebungen der Italiener und zeigte sogar Neigung, dem Kirchenstaate eine Art von konstitutioneller Regierung zu geben, wie er denn auch den König Karl Albert von Sardinien segnete, als dieser die Oesterreicher aus Italien treiben wollte. Pius' liberalisirender Versuch mißglückte; es ist fraglich, ob solcher einem Papste in Zukunft je gelingen wird; es ist schwer, zwischen dem römischen Papstthum und seinen auf Weltherrschaft gerichteten Plänen und zwischen dem modernen Staat, wie er sich im Laufe der Geschichte herausgebildet hat, eine Versöhnung zu erzielen.
Pius IX. wurde am 13. Mai 1792 in Sinegaglia geboren und stammt aus dem gräflichen Geschlechte der Mastai Ferreti. Soldat konnte er nicht werden, weil er zu Schwach war, - und darum wurde er Priester. Freilich sagt ihm die böse Welt nach, daß er, ehe er den geistlichen Stand als Zufluchtsort der Seele aufsuchte, das Leben kennen gelernt habe, daß er jung gewesen Sei, wie einer und daß er des Daseins Freuden gekostet habe, wie ein junger warmblütiger Italiener. Eine schöne Erscheinung war der junge Graf, war es noch zu jener Zeit, wo er längst hoch emporgeklommen war auf der Leiter kirchlicher Würden, wo er bereits die Stufen des päpstlichen Thrones beschritten hatte. Vierundzwanzig Jahre alt, begann er seine geistlichen Studien, später ging er nach Südamerika, um dort einige Zeit als Missionär thätig zu sein und als er zurückgekehrt war, wurde er zum Canonicus befördert.
Schneller und immer schneller kam nun der junge Kleriker vorwärts. Schon 1827 ernannte ihn Leo XII. zum Bischof von Spoleto und mit 40 Jahren ward er Erzbischof von Imola, bald darauf Kardinal. Am 1. Juni 1846 segnete Gregor XVI. das Zeitliche. Sechszehn Tage später entschied sich das Conclave, seine Wahl auf den Cardinal=Erzbischof von Imola den späteren Pius IX. zu lenken. Feierlich ward der Beschluß aller Welt verkündigt und der neue vierundfünfzigjährige Papst ward jubelnd begrüßt von den Römern, von aller Welt.
Vieles hat sich Seitdem geändert. Schon 1848 mußte Pius IX. aus Rom flüchten, man weiß, daß nach seiner Rückkehr zunächst französische Bajonette in Rom herrschten. Ebenso kennen wir die Ereignisse, die seitdem eingetreten. Wir wissen, wie er die "unbefleckte Empfängniß" der Jungfrau Maria inmitten der fünfziger Jahre zum Glaubensdogma erhob, wissen, wie der Krieg zwischen Oesterreich und Italien ihm seines Gebiets größeste Hälfte raubte, wissen, daß er durch Syllabus und Encyclica darauf antwortete, daß man 1870 ihm den Rest weltlicher Herrschaft abstreifte, daß am 20. September die Tricolore von den Thoren Roms, und bald darauf vom Quirinal, dem Königssitze des geeinigten Italiens herabflatterte. Auch die "Unfehlbarkeit" hat ihn den Verlust seiner weltlichen Macht nie vergessen lassen können.


Politische Rundschau.

Die versprochene Uebersicht über den Reichshaushaltsetat 1878/79 läßt sich heute schon mittheilen. Der Gesammt=Etat schließt mit einer Mehr=Ausgabe von 11,466,096 RM. und mit einer Minder=Einnahme von 16,993,751 RM, daher im Ganzen ein Ausfall von 28,459,847, welcher, wenn nicht neue Steuern beschlossen werden ausschließlich durch Erhöhung der Matricularumlagen gedeckt werden müßte, sodaß sie auf 109,568,363 steigen, während im Vorjahre nur 81,044,171 vorgesehen waren. Dieselben würden also für jeden einzelnen Bundesstaat sich um mindestens 1/3 erhöhen, für Preußen etwa 12 Millionen, für die kleinen Länder 80-150,000 Mk. mehr. Um diese Mehrbelastung zu vermeiden, sind als neue Reichssteuern 4 eingestellt und durch besondere Gesetzentwürfe vorgesehen, nämlich 1) Erhöhung der Tabakssteuer (29 Mill.), 2) Börsensteuer (5 1/2 Mill.), 3) Lotterieloose (6 Mill.) und 4) Spielkartenstempel (nur 2 Mill.). Eine erhebliche Summe für die Zukunft würde mit diesem Zuwachs nicht beschafft werden, und der Stand der Matricularbeiträge immer auf etwas über 70 Mill. erhalten bleiben. Soweit sich die Stimmung im Reichstage bis jetzt beurtheilen läßt, herrscht wenig Geneigtheit auf dieses, mehr Last auf der einen,

[ => Original lesen: 1878 Nr. 13 Seite 2]

wenig Erleichterung auf der andern Seite bringende Steuerprojekt einzugehen.
Die Einladung zur Wiener Konferenz ist in Berlin am Montag durch den österreichisch=ungarischen Botschafter, Grafen Karolyi, übergeben und von der kaiserlichen Regierung angenommen worden.
Der "Wes. Ztg." zufolge ist die Annahme des Antrages Württembergs auf Berufung einer Kommission zur Erörterung der Frage der Einführung des Tabakmonopels seitens des Bundesrathes zweifellos. Die Ausschüsse werden Vorschläge über die Zusammensetzung der Kommission machen.
Man nimmt jetzt mit Bestimmtheit an, daß Fürst Bismarck morgen Mittwoch in Berlin eintreffen werde.
Der evangelische Oberkirchenrath hat in Folge der socialdemokratischen Agitation für Massenaustritt aus der Landeskirche gegen die Haupt=Agitatoren Most, Dentler u. A. bei der Staats=Anwaltschaft einen Strafantrag wegen Beleidigung der Geistlichkeit der evangelischen Landeskirche gestellt.
Die vom deutschen Kaiser zu den Madrider Vermählungsfeierlichkeiten abgeordnete außerordentliche Gesandtschaft hat die spanische Hauptstadt wieder verlassen, sehr befriedigt über die ihr sowohl von Seiten des Hofes als auch von der Bevölkerung bereitete Aufnahme. General von Göben erhielt das Collier (Halskette) des Ordens Carls III., des höchsten Ordens Spaniens nächst dem goldenen Vließ. Auch die Zuvorkommenheit und Aufmerksamkeit der französischen Behörden während der Reise der Abgesandten durch Frankreich werden besonders hervorgehoben.
Die Stimmung in England gleicht dem Wechselfieber, das heute sein Opfer verläßt, dasselbe morgen mit um so stärkerer Gewalt packte, um es übermorgen abermals zu verlassen. So wechselte auch in England Kriegs= und Friedensstimung bunt mit einander ab. Schien es doch eine Zeit lang, als könne sich die Mehrzahl des englischen Volkes mit dem Kriegsgerassel des Ministeriums nicht einverstanden erklären; Gladstone war der Führer dieser gegnerischen Richtung. Am letzten Donnerstag, wo wieder rege Kriegsbegeisterung herrschte, hat das Volk denselben Gladstone - die Fenster eingeworfen. Trotzdem ist die Frage, ob das Parlament der Regierung den geforderten 6 Millionenkredit zu Kriegszwecken bewilligen wird, noch eine offene.
König Humbert von Italien ist erkrankt, doch soll kein Grund zu ernstlicher Befürchtung vorhanden sein.
Der König von Spanien hat der Kronprinzessin des deutschen Reiches und der Prinzessin Friedrich Karl von Preußen das Großkreuz des Marie=Louisen=Ordens verliehen.
Über London traf die Nachricht von der Besetzung Konstantinopel's durch die Russen ein. Bei der geringen Glaubwürdigkeit dieser Nachricht war der bald darauf erfolgende Wiederruf eigentlich überflüssig; dagegen verdient die Nachricht Beachtung, daß die englische Flotte Befehl erhalten hat, nach Konstantinopel zu gehen. Dies hat der Schatzkanzler Northcote im englischen Unterhause ausdrücklich erklärt und dabei besonders hervorgehoben, daß dieser Schritt der englischen Regierung keine Drohung gegen Rußland sein soll. Auch andere Mächte seien eingeladen worden, ihre Flotten nach Konstantinopel zu senden; diese Maßregel werde von der englischen Regierung keinesfalls als ein Bruch der Neutralität betrachtet.
Nachdem nun auch Fürst Milan von Serbien und Fürst Nikita von Montenegro den Befehl zur Einstellung der Feindseligkeiten ertheilt haben, ruht gegenwärtig das Kriegsschwert von seiner blutigen Arbeit. Aber trotz des enormen Apparats, welches jetzt die Conferenzverhandlungen anbahnt, vermag der Gedanke, daß nun wirklich endlich Frieden wird, gar nicht rechten Fuß zu fassen. Das Mißtrauen Oesterreichs und Englands gegen Rußland ist durchaus noch nicht gewichen und findet neue Nahrung in dem Umstande, daß noch fortwährend russische Truppen in Rumänien und Bulgarien konzentrirt werden. Daß man russischerseits den General Ignatieff zum Friedensunterhändler erkoren hat, trägt gerade auch nicht dazu bei, die Spannung zwischen den erwähnten Mächten und Rußland zu mildern.
Es ist übrigens nicht bestimmt, ob die neue Friedenskonferenz, zu der bereits Deutschland, Oesterreich, Italien und Rußland ihre Theilnahme zugesagt haben, wirklich, wie vorgeschlagen, in Wien stattfinden wird. Rußland wenigstens hat als Conferenzorte Bern, Brüssel oder Mannheim bezeichnet.


- Kaiserliches Geschenk. Der Kaiser hat, wie der "Cobl. Ztg." aus Aachen geschrieben wird, für den Bau des Thurmes der dortigen Münsterkirche ein Gnadengeschenk von neunzig Tausend Mark bewilligt.
- Fürst Bismarck hat das Bier in die höchste Gesellschaft eingeführt; es wird nicht nur in seinen parlamentarischen Abendgesellschaften, sondern auch bei den Festen des Hofes getrunken, jüngst z. B. zum Schluß des Balles, den der österreichische Botschafter Graf Carolyi in Berlin gab. Bei diesem Feste speiste der Kaiser mit seiner Umgebung auf Tellern etc. von gediegenem Golde und die Geräthe an den Büffets waren vom feinsten ciselirten Silber und altem Meißener Porzellan.
- Durch Kiew in Rußland wurden viele gefangene türkische Offiziere geführt, die erfroren, verhungert und erbärmlich aussahen. Fünf Damen, man sagt Polinnen, theilten Wein und Cigarren an sie aus. Kaum hörte das der Gouverneur Fürst Durdukow, so ließ er die Damen festnehmen und nach der fünf Meilen entfernten Irrenanstalt bringen. Nach drei Tagen wurden sie entlassen, mußten aber die Heimreise zu Fuß machen.
- Mitte Januar d. J. hat die erst seit 6 Monaten bestehende "Fortuna, Lebensversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit zu Dresden," eine Generalversammlung gehalten, bei welcher in die Oeffentlichkeit gelangte, daß bei dieser Gesellschaft überhaupt nur 139 Versicherungen mit 214,300 Mark Versicherungskapital und 7138 Mark bis Ende December berechneten Prämien laufen; daß die Gesellschaft sich jedoch nichtsdestoweniger bisher den Luxus von Directoren mit je 7500 Mark Jahresgehalt gestattete und dem Aufsichtsrath schon für das erste halbe Jahr 1800 Mark Remuneration zahlen und außerdem noch Ausgaben für Organisationskosten, Bureaumiethe, Drucksachen, Schreiber u. s. w. bestreiten soll. Mehr als naiv war auch die Eröffnung des Vorsitzenden : daß das Versicherungsregister dieser Gesellschaft gleich von Haus aus statt mit Nr. 1 mit Nr. 501 begonnen worden sei, "um in das Geschäft mit einer anständigen Policennummer einzutreten."
- Nun, was Sagen Sie über Amerika? fragte ein Kaufmann aus Boston einen sehr würdevoll aussehenden deutschen Passagier, mit welchem er auf dem Dampfer ins Gespräch kam. Was ich sage? Amerika ischt das beschte Land in der Welt; i hob dort länger als zehn Jahr g'lebt, hob fünfmal Bankrott gemacht und geh' nu' mit mei'm Vermöge und meiner Familie ham.


Anzeigen.

Nach der gestern gemachten Anzeige ist dem Arbeitsmann Kroger aus Lauen aus seinem unverschlossenen Stalle das Untergestell eines kleinen Wagens entwendet worden. Das Wagengestell, mit Theer angestrichen, hat eiserne Achsen.
Wir ersuchen alle Polizei= und Gerichtsbehörden um Vigilanz, resp. Anhaltung des Diebes und sofortige Benachrichtigung dienstergebenst.
Schönberg, den 9. Februar 1878.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Um Donnerstag den 14. Februar, Morgens 10 Uhr, sollen im Schwanbecker Zuschlage an Ort und Stelle
     ca. 60 Fuder starkes eichen Durchforstholz
meistbietend gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.
Zusammenkunft zur gedachten Zeit am Mahlzower Schlagbaum.
Schönberg, den 6. Februar 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


[ => Original lesen: 1878 Nr. 13 Seite 3]

Holz=Auction.

Am Sonnabend den 16. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen beim Gastwirth Michelsen zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus den Hohemeiler Tannen meistbietend gegen baar verkauft werden:

  121 Rmtr. kiefern Kluft,
  246 Rmtr. kiefern Knüppel,
  10 1/2 Fuder kiefern Durchforstholz von Schleetstärke,
    43 Fuder kiefern Durchforstholz von Hopfenstangenstärke,
    12 Fuder kiefern geringes Durchforstholz.

Herr Förster Polle weist auf Anfrage das zum Verkauf gelangende Holz nach.
Schönberg, den 6. Februar 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Holz=Auction.

Am Montag den 18. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen im Kruge zu Petersberg nachstehende Holzsortimente meistbietend gegen baar verkauft werden

1. aus den Niendorfer Tannen:

ca.   30 Rmtr. eichen Kluft und Knüppel,
        25 Fuder eichen Durchforstholz von Schleetstärke,
ca. 110 Rmtr. kiefern und fichten Kluft und Knüppel,
      200 Stück fichten Leiterbäume;

2. aus dem Rupensdorfer Holze
am Hauptweg beim Müschenbruch:

ca.   30 Rmtr buchen Kluft,
         2 Fuder buchen Zweigholz;

in den Fichten am Lockwischer Hoffelde:

        26 Rmtr. fichten Knüppel und Kluft,
        55 Stück fichten Leiterbäume.
Schönberg, den 11. Februar 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 20. Februar, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Spolert auf der Bäck nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden

1. aus dem Thandorfer Zuschlag:

    1 eichen Block,
  10 eichen Klassenbäume und Stangen,
  22 fichten Blöcke und Klassenbäume,
    2 Stück fichten Knüppel;

2. aus dem Mechower Holz:

  12 Stück eichen Wagendeichseln,
    6 Fuder starkes eichen Durchforstholz;

3. aus dem Seebruch, Steinort und Hasselholz:

  11 Stück buchen Blöcke,
  16 Stück fichten Blöcke und Klassenbäume,
    2 Stück aspen Stangen,
    6 Rmtr. eichen Kluft und Knüppel,
210 Rmtr. buchen Kluft 1., 2. und Knüppel,
    7 Fuder buchen Zweigholz,
  37 Rmtr. ellern Knüppel,
  18 Rmtr. tannen Kluft und Knüppel,

4. aus dem Bodenteich:

  7 Rmtr. buchen Olm.
Der Forsthülfsaufseher Herr Rieck zu Römnitz ertheilt auf Anfrage nähere Auskunft.
Schönberg, den 11. Februar 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Auction.

Auf gerichtliche Verfügung sollen am Mittwoch, den 20. Februar d. J. und an den folgenden Wochentagen, jedesmal von Morgens 9 Uhr an, im Gastwirth Boje'schen Saale zu Schönberg die zur Kaufmann Ferd. Seelig'schen Concursmasse gehörigen Gegenstände und zwar:

I. An Mobilien, Betten etc.
mehrere Stand gute Betten, Bettstellen, mahagoni Commoden, Tische und Stühle, mahagoni und andere Wäsche=, Kleider= und Küchenschränke, 1 Silberschrank, mehrere Waschcommoden, darunter zwei mit Marmorplatten, 1 Möblement mit braunem Plüschbezug, wozu 6 Sessel und ein runder Ausziehtisch, mehrere Spiegel, darunter ein großer mit Console, 1 Regulator, große Bilder und verschiedene andere Stuben=, Haus= und Küchengeräthe, alle Sachen fast neu.
II. Das gesammte Manufactur= und Modewaarenlager, als namentlich:
große Partien Tuche, Buckskins, Ratiné, Flockené, Double, Flanelle, Biber, Parchent, Beiderwand, Watte, graue und weiße Leinwand, Halbleinen, Chirting, Kleiderzeuge in Seide, Halbseide, Wolle und Kattun in allen Sorten und Mustern, Sammet, Ripps, Damast, Pique, Mull, Schürzen und Gardinenzeuge, Tischtücher, Servietten, Bett=, Tischtuch=, Handtuch= und Hosendrell, Köper, Büren= und Inletzeuge, seidene und wollene Tücher Schirme, Bettdecken, Stick= und Strumpfwolle, fertige Strümpfe, Hemden, Unterröcke, Unterhosen, Regenmäntel, Damenpaletots, Jaquets, Jacken, Regenröcke, Knabenanzüge, Schuhe und Stiefel für Kinder, Seide, Zwirn, Band, Taschentücher, Handschuhe, Stulpen und Kragen, Wachs= und Ledertuch, Federleinen, Bettfedern und fertige Betten, Pferdedecken, Säcke, Operngucker, 1 großes Fernrohr und Mikroskope, mehrere hundert Puppen, 1 Nähmaschine und viele andere Gegenstände, sowie
III. eine vollständige Ladeneinrichtung,
in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden.
Die sub. Nr. 1. aufgeführten Gegenstände kommen am ersten, die Ladeneinrichtung am letzten Auctionstage zum Verkauf.
Schönberg, den 9. Februar 1878.

Staffeldt, Landreiter.     


Diejenigen jungen Leute, welche zum Zwecke ihrer Vorbildung für das Großherzogl. Seminar die Mirower Ortsschule besuchen und sich um die zu diesem Zwecke im Seminar errichteten Freitische bewerben wollen, werden, falls sie eingesegnet sind, aber das 16. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, hiedurch aufgefordert, ihre Gesuche unter Beifügung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes, eines Geburtsscheines und eines Zeugnisses des competenten Pastors über ihr sittliches Verhalten binnen 4 Wochen hierher einzusenden und am

Mittwoch, den 20. k. M. März,
Morgens 8 Uhr,

zu der mit ihnen anzustellenden Prüfung und ärztlichen Untersuchung im Seminar sich einzufinden.
Mirow, den 8. Februar 1878.

Beckström,         
Seminardirector.     


Nach statutenmäßigem Ausscheiden der beiden Herren Lenschow in Grieben und Kröger in Lockwisch sind die Herrn Schulze Lenschow in Gr. Bünsdorf und Pächter Heitmann hieselbst wiederum zu Directionsmitgliedern unserer Gesellschaft für die betreffenden Districte erwählt und bestätigt worden, was hiermit gemeinkundig gemacht wird.
Schönberg, den 8. Februar 1878.

Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
L. Vock.      Wilh. Heincke.


Allgemeine Gesellen-Krankenkasse.
Generalversammlung
am Sonntag den 17. Februar, Nachmittags 3 Uhr,
im Lokale des Herrn Gastwirth J. Krüger
wegen Berathung des § 7 der Statuten, wozu wir sämmtliche Mitglieder freundlich hierdurch einladen.
Schönberg.                                                     Der Vorstand.


Allen Denen, welche meine Tochter Marie zu ihrer letzten Ruhestätte begleiteten, sage ich und Namens meiner Kinder hiermit unseren tiefgefühlten Dank.
Schönberg, den 8. Februar 1878.

G. Dufft, Advocat.     


[ => Original lesen: 1878 Nr. 13 Seite 4]

Eduard Jappe, Schüsselbuden 226
beehrt sich ergebenst anzuzeigen, daß sein diesjähriger
Grosser Ausverkauf
am Freitag, den 8. Februar beginnt u. am 20. Februar endet.
Als ganz besonders billig empfehle ich:

Kleiderstoffe in Halbwolle, Wolle und Halbseide zu 30, 35, 40, 50, 60 Pf.,
Kattune u. Jaconett, neue hübsche Muster - waschecht - 12, 15, 18 Pf.,
schwarze Lyoner Seidenstoffe, besonders billig, 1,30, 1,50, 1,80, 2,40 Pf.,
schwarze 7/4 Cachemere u. Alpacca, theilweise für den halben Preis, 35, 40, 50, 60 Pf.,
Regenmantelstoffe 10/4 u. 11/4 breit, 90, 1,10, 1,20 1,50, 1,80 Pf.,
Baumwollenzeuge, Halbleinen, weiß Leinen und andere Artikel mehr.
     Die Preise sind für die Ausverkaufsartikel per Comptant.

NB. Proben können während des Ausverkaufs nicht abgegeben werden.


Während meines Baues ist mein Laden im Hause des Herrn Webermeister J. Lüth und empfehle mich dem geehrten Publikum.

Ergebenst
J. Licht, Bürstenmacher.
Schönberg.


Bei der von mir auf den 11. Februar angesetzten Verloosung von Mobilien fielen auf folgende Nummern Gewinne:

Nr. 126 ein Tisch,
auf Nr. 73, 31, 12, 137, 21, 29, 56, 157 je ein Rohrstuhl.

Schönberg. Zellinsky, Stuhlmacher.


Hiedurch mache ich bekannt, daß ich jetzt eine

Mehlhandlung

eröffnet habe und bitte um gütigen Zuspruch.

Bäckermeister Vielhaack.
Schönberg.


Mehrere alte Fenster

habe billig abzugeben.

J. Licht, Bürstenmacher.
Schönberg.


Salzsteine
(Lecksteine für Vieh)
empfiehlt                                                     J. F. Eckmann, Schönberg.


Für Frühjahrsdüngung
empfiehlt und liefert
Ammoniak= und Nitril=Superphosphate
aus Knochenkohle
die Nitril=Superphosphatfabrik
Krümmel bei Lauenburg a/d Elbe.
A. Schram.

Lager werden in Lauenburg, Geesthacht, Schwarzenbeck und Anderorts gehalten.
Preiscourante franco auf Verlangen.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei        Emil Jannicke, Bandagist.


Dr. Pattison's
Gichtwatte

lindert sofort und heilt schnell

Gicht und Rheumatismen

aller Art, als: Gesichts=, Brust= Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Paketen zu 1 M. und halben zu 60 Pfennig (Mecklenburg) bei

Wilh. Heincke in Schönberg.


Hiermit warne ich, daß ich Jeden, der außer auf dem über meine zu Pogetz gelegene Koppel, genannt :"Wortenberg" führenden Fuß= u. Wagen=Weg betroffen wird, gerichtlich bestrafen lasse!
Stove=Mühle, im Februar 1878.

Wilh. Wieschendorff.     


Gesucht zu Ostern d. J. nach Maurinmühle 1 Mann zum Viehfüttern und sonstigen Arbeiten.
Für Stove=Mühle 1 Klein=Knecht oder erwachsenen Jungen zu allerlei Arbeiten.
Stove=Mühle.

Wilh. Wieschendorff.     


Gesucht

wird zu Ostern ein Junge zum Kuhfüttern, der auch melken kann, von

Utermöhl in Rupensdorf.     


Auf dem Wege zwischen Menzendorf und Rottensdorf ist Geld gefunden; der rechtmäßige Eigenthümer kann dasselbe bei mir, nach Abrechnung der Insertionsgebühr, in Empfang nehmen.

H. Schultz, Inspector     
auf Hof Menzendorf.      


Donnerstag d. 14. Februar
Grosse Maskerade,
Anfang 7 Uhr.

Entree für nummerirte Sperrsitze 1 M. 25 Pfennig (Mecklenburg), Maskenbillets 1 M. Gallerie für Herren 1 M., Damen 75 Pfennig (Mecklenburg).
Eine gute und billige Maskengarderobe steht vom 13. d. M. dem geehrten Publikum zur Verfügung.

Ergebenst
J. Köster Wwe.
Schönberg.


Freitag den 15. Februar 1878
Ball
des Gesangvereins "Teutonia."
Aufführung von Wallensteins Lager und Plattdeutsche Vorlesungen.
Einführung durch Mitglieder ist gestattet.
Anfang 7 Uhr.
Schönberg.                                                     Der Vorstand.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 14 M 30Pfennig.
Gerste14 M -Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen14 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,50 .
Hasen das St. M3,00 .
Hühner d. St. M1,20 .
Spickgans d. St. M3,00 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,70 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 13 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 13 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. Februar 1878.


Der Schiffs-Capitän.
[Erzählung.]
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1878 Nr. 13 Seite 6]

Der Schiffs-Capitän.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]


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