No. 98
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. Dezember
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 1]

Bekanntmachung.

   Unter den Schafen der Dorfschaft Lankow sind die Pocken und unter den Schafen des Hauswirths Meier zu Schwanbeck ist die Räude wiederum erloschen.
   Schönberg, den 7. December 1877.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.


Politische Rundschau.

Mecklenburg. Auf Grund eines Berichtes der Justiz=Committe genehmigten die Stände am 10. d. einen Antrag der Schwerinschen Regierung, betreffend die Ablieferung menschlicher Leichname an das anatomische Institut der Universität zu Rostock. Es handelte sich um eine Erweiterung und genauere Präcisirung der Fälle, in welche solche Ablieferung geschehen muß. Beschlossen wurde u. a. dem Antrage der Committe gemäß, daß die Leichen solcher in einer Irrenheil= oder einer Irrenpflege=Anstalt verstorbenen Personen, welche daselbst mindestens die beiden letzten Jahre hindurch ausschließlich auf öffentliche Kosten verpflegt worden sind, zur Anatomie abgeliefert werden sollen, es sei denn, daß die Angehörigen sich zur Bestattung des Leichnams auf ihre Kosten erbieten.
Deutschland. Der Urlaub des deutschen Reichskanzlers ist wiederum Gegenstand allarmirender Gerüchte geworden. Die "Nordd. Allg. Ztg." berichtete am Sonnabend: "Der Gesundheitszustand des Fürsten sei derart, daß eine Beendigung seines unbestimmten Urlaubs in nächster Zeit, vielleicht sogar vor dem künftigen Frühjahr nicht räthlich sein würde. Darauf meldete das "D. Montagsblatt", der Fürst habe seine Rückkehr nach Berlin um einige Monate aufgeschoben; sein Gesundheitszustand sei aber keineswegs ein ungünstiger. Ein anderes Blatt brachte sogar die Nachricht, daß der Reichskanzler aufs Neue seine Entlassung eingereicht habe. Welche Version die richtige ist, vermögen wir nicht zu sagen.
Die angekündigte Einbringung eines Entwurfes über Gewerbegerichte beim Bundesrath und Reichstag bestätigt die Nachricht, daß mit einer Reform der Gewerbegesetzgebung vorgegangen werden soll. Es wird inzwischen bekannt, daß dies in größerer Ausdehnung geschehen sollte. Es sind zwei weitere Entwürfe: über das Lehrlingswesen und die Frauenarbeit beabsichtigt und die Vorarbeiten dazu schon ziemlich weit befördert worden, als die Sistirung der letzteren, wie es heißt, auf Anordnung des Reichskanzlers, angeordnet wurde.
Der Reichskanzler hat dem Bundesrath einen Auslieferungsvertrag zwischen dem deutschen Reiche und Brasilien vorgelegt.
Nach dem offiziellen Bericht des Washingtoner Cabinets über die Einwanderung in die Vereinigten Staaten hat sich die Zahl der deutschen Einwanderer im Verhältnis zu früheren Jahren nicht nur bedeutend vermindert, sondern es ergiebt sich auch, daß die Zahl derjenigen Deutschen, die nach kurzem Aufenthalte in ihre Heimath zurückgekehrt sind, eine sehr beträchtliche ist.
Die alten guten Achtschillingsstücke werden allmälig alle zu ihren Vätern versammelt. 25 Millionen Mark sind bereits auf ihrem Lauf durch die Welt von den Behörden angehalten und zur Schmelze befördert worden, 5 Mill. Mark etwa sind noch im Umlauf und im nächsten Frühjahr wird ihr letztes Stündlein geschlagen haben. Ersetzt sind sie worden durch die neuen 50 Pfennigstücke, von welchen der Bundesrath in Berlin behauptet, daß ihrer bereits genug da seien, um dem Bedürfniß des Verkehrs zu genügen. Dagegen soll noch Mangel an Ein=Markstücken sein und ihm durch Ausprägung von 10 1/2 Mill. Ein=Markstücken abgeholfen werden.
Das 13. Heft des vom deutschen Generalstabe herausgegebenen Werkes über den deutsch=französischen Krieg ist den Kämpfen im Süden von Paris von Mitte November bis 5. December, also jenem besonders interessanten Zeitabschnitt gewidmet, in welchem die Loire=Armee Paris zu entsetzen und die Armee der Hauptstadt gleichzeitig die Umzingelung der Deutschen zu durchbrechen versuchte.
Vom Kriegsschauplatze. Am 10. Dec. in Plewna von den Russen besetzt, nachdem es ein Vierteljahr lang belagert war. Morgens 7 1/2 Uhr griff die gesammte Armee Osman Paschas die russ. Cernirungslinie am linken Ufer des Wid an, um durchzubrechen; alle Versuche jedoch, die Stellung der russ. Grenadiere zu durchbrechen, waren vergeblich. Nach 5stündigem harten Kampfe wurden die Türken geworfen. Von allen Seiten umzingelt ergab sich der tapfere Vertheidiger Plewnas, Osman Pascha, nachdem er selber verwundet war, mit seiner gesammten Armee, deren Zahl auf 40,000 Mann angegeben wird, außerdem sind gegen 20,000 Kranke und Verwundete in die Hände der Russen gefallen. Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr zogen die Russen in Plewna ein.
Der Fall von Plewna giebt die Parole zu allerlei Friedensgerüchten. Die K. Z. läßt sich aus Wien vom 11. berichten: Rußland wird, wie hier in unterrichteten Kreisen verlautet, einen Waffenstillstand zum Zwecke von Friedensverhandlungen eingehen, falls die Türkei Silistria, Rustschuk und Widdin räumt, andernfalls nicht. Außer der Freiheit der Dardanellen=Schifffahrt und der Abtretung Armeniens gehört auch die Selbstständigkeit der Bulgarei unter einem nichtrussischen Fürsten, sowie die Unabhängigkeit Rumäniens und Serbiens und die Vergrößerung Montenegros zu den Friedensbedingungen, von wel=

[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 2]

chen Rußland nicht abgeht und mit welchen Deutschland und Oesterreich einverstanden sein sollen. Falls die Türkei sich weigert, auf diese Bedingungen einzugehen, wird der Krieg fortgesetzt. Man giebt jetzt klar zu verstehen, daß man weder an die Integrität noch überhaupt an die Erhaltung der Türkei glaubt. Daß Bosnien und die Herzegowina schon bald an Oesterreich fallen werden, hält man hier für fast gewiß. Der starke Eindruck der russischen Siegesnachricht giebt sich in dieser Aufstellung offenbar zu erkennen.


Anzeigen.

Auf zulässig befundenen Antrag der Erben des am 10. April 1875 verstorbenen Bauervogt=Altentheilers Johann Joachim Ludwig Brüggemann zu Walcksfelde werden hiemit Alle und Jede, welche an den angeblich verloren gegangenen Hypothekenschein cum annexis, betreffend die ursprünglich auf den Namen des Bauervogt=Altentheilers Johann Joachim Ludwig Brüggemann in Walcksfelde ad Fol. IV. e. des Hypothekenbuchs über die zu Mannhagen belegene Freischulzenstelle c. p. der verehelichten Henning geb. Solvie daselbst eingetragene Forderung von 100 Taler (Mecklenburg) N 2/3 zu voll, Ansprüche zu haben vermeinen, hiemit peremtorisch geladen, solche in dem deshalb auf

Freitag, den 15. Februar 1878,
Vormittags 11 Uhr,

anberaumten Termine vor unterzeichnetem Gerichte anzumelden und gehörig zu bescheinigen, unter dem Präjudiz, daß sich mit denselben durch den alsbald zu erlassenden Präclusivbescheid auf immer werden ausgeschlossen werden, der für verloren zu achtende betreffende Hypothekenschein aber mortificirt und den Provocanten ein neuer ausgefertigt werden soll.
Schönberg, den 27. November 1877.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Nach der heute gemachten Anzeige ist dem Hauswirth Mathias Möller zu Selmsdorf in der Nacht vom 10.-11. d. Mts. aus seinem unverschlossenen Stalle ein circa 4 Jahre altes, ganz schwarzes Schaaf gestohlen worden.
Wir ersuchen alle Polizei= und Gerichtsbehörden um Vigilanz, resp. Anhaltung der Diebe und sofortige Benachrichtigung dienstergebenst.
Schönberg, den 12. December 1877.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Freitag den 21. December, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Lenschow in Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.

I. Lauer Tannen:

130 Fuder kiefern Durchforstholz von Hopfenstangen= bis Schleetstärke.

II. Palinger Tannen:

    9 Rmtr. kiefern Kluft,
673 Rmtr. kiefern Knüppel.
Schönberg, den 13. December 1877.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Holz=Auction.

Am Dienstag, den 18. Decbr., Morgens 10 Uhr sollen beim Krüger Jabs zu Schlag=Resdorf meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden:

1. Mechower Holz.

  12 Stück Eichen, Wagendeichseln,
    2 Stück Buchen Nutzholzblöcke,
    4 Stück Aspen Nutzholzblöcke,
    5 Stück Aspen=Stangen,
    1 Fichten=Block,
    7 Stück Fichten=Klassenbäume,
    2 Raummeter Eichen=Knüppel,
    7 Raummeter Buchen=Kluft I. u. II.,
  41 Fuder starkes Eichen=Durchforstholz,
100 Fuder Buchen=Durchforstholz,
    3 Fuder Buchen=Zweigholz.

2. Hasselbüschen.

45 Fuder Buchen=Durchforstholz.
Schönberg, den 9. December 1877.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Auctions=Anzeige
über Ziegelsteine.

Am Montag den 17. d. M., Vormittags von 10 Uhr an sollen auf der Röggeliner Ziegelei öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

14,450 hartgebrannte Mauersteine,
     200 große Gesimmssteine,
     150 kleine Gesimmssteine,
       80 Mönchsteine,
     930 Krippensteine,
     650 Fenstergesimmssteine,
     105 Wrackholfter.
Carlow, den 2. December 1877.

Struck, Landreiter.     


Am Donnerstag den 12. April, Mittags 12 Uhr, soll in der Behausung des Hauswirths Mustin in Campow in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

ein Fuchs=Wallach,
eine rothe Kuh.
Schlagsdorf, den 1. April 1877.

Krüger, Landreiter.     


Um auch in diesem Jahre bedürftigen Kindern und alten Leuten eine Weihnachtsfreude zu bereiten, werden Alle, die sich für diese Sache interessiren, um ihre Beihülfe gebeten, sei es an Geld oder sonst geeigneten Gegenständen, und sind etwaige Gaben baldmöglichst (spätestens bis zum 17. December c.) an Gräfin Eyben oder Frau Bürgermeister Bicker in Schönberg abzugeben.


Der Neubau des Schulhauses zu Rieps incl. aller Materialien soll im Wege der Licitation an einen zuverlässigen Unternehmer vergeben werden. Die Wahl bleibt unter den drei Mindestfordernden vorbehalten. Nur Meister des Fürstenthums werden berücksichtigt. Riß und Anschlag liegen beim Schulzen daselbst zur Ansicht aus, wohin auch die schriftlichen Offerten mit der Aufschrift:

"Submissionsofferte über den Neubau des Schulhauses zu Rieps" bis zum 18. d. M. einzusenden sind.


Die
Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt
in Schönberg
ist an jedem                          
Mittwoch
von 8-12 Uhr Vormittags
geöffnet.                          
                                                    Das Directorium.


Die Kaiserliche
Hof-Chocoladen-Fabrik:
Gebrüder Stollwerck, Cöln,

übergab den Verkauf ihrer anerkannt vorzüglichen Tafel- und Dessert-Chocoladen sowie Puder-Cacao's, welchen in Philadelphia neuerdings die Preis-Medaille zuerkannt wurde, in Schönberg Herrn Wigger Nachfolger, F. Lundwall, in Herrnburg Joachim Kleinfeldt.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 3]

Weihnachts=Ausstellung.

Meine diesjährige besonders reichhaltige Weihnachts=Ausstellung in Holz=, Marmor= und Lederwaaren, Bilderbüchern, Jugendschriften, Messern, feineren Damenscheeren, Cigarrenspitzen, Taschenfeuerzeugen, Tannenbaumverzierungen, Tannenbaumlichtern u. s. w. empfehle einem geehrten Publikum.
Schönberg.

                                                    Hochachtungsvoll ergebenst
                                                    Emil Hempel,
                                                    Buchbinder.


- Fächer! - Schmucksachen! - Parfümerien! -
Otto Wittcke, Lübeck,
951 Breitestraße 951, gegenüber dem Rathhause,
hält sein auf das
=beste assortirte Lager in =
Galanterie= und Lederwaaren
aller Art zu theilweise herabgesetzten Preisen, zu Wehnachts=Einkäufen bestens empfohlen.


Neuheiten
für die Gesellschaftstoilette
empfing soeben und empfiehlt                                                    das Confectionsgeschäft von

Alfred Schmidt, Lübeck.     

NB. Costumes nach Wiener Schnitt.


Weil's Dresch-Maschinen
für Handbetrieb, einspännig, zweispännig und vierspännig, berühmt und anerkannt als die besten, solidesten und billigsten zu bedeutend ermäßigtem Preis.

Weil's patentirte Häckerling=Maschine,
Von Rm. 54 an.
deren größte Sorte per Stunde 600 Pfund Rindviehfutter schneiden, weniger Betriebskraft erfordern als alle anderen, fast keine Abnützung haben und auf vier Schnittlängen verstellbar sind.

Neueste Rübenschneid-Maschine,
Von Rm. 54 an. Leistung bis 3000 Pfund stündlich.
deren größte Sorte stündlich dreißig Centner Rüben schneidet und so construirt sind, daß man nach jahrelangem Gebrauch nur die Messer zu schärfen braucht, was auf jedem Schleifstein geschehen kann.

Patent=Schrotmühlen
Von Rm. 87 an.
Leistung der kleinsten 1 Ctr. stündlich.
mit gezahnten Walzen, welche nicht stumpf werden können deren kleinste Sorte ein Kind betreiben kann, mit welchen Hafer, Gerste, Roggen, Mais und Bohnen gleich gut geschrotet werden können, mit der kleinsten 1 Ctr. per Stunde.

Moritz Weil jun.. Maschinen=Fabrik in Frankfurt a. M., Seilerstraße 81.
Abbildungen und Beschreibungen auf Verlangen gratis und franco.
Agenten erwünscht, wo ich nach nicht vertreten bin.


Umstände halber:
Gänzlicher Ausverkauf
meines Seiden=Manufactur= u. Confections=Lagers
Johannes Stöver, Lübeck,
Breitestraße 795.
gegenüber Düffcke's Hotel.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 4]

Portemonnaies und Cigarrentaschen

in großer Auswahl zu bedeutend herabgesetzten Preisen empfiehlt

Aug. Spehr.     


Böhmische Pflaumen a Pfd. 40 Pfennig (Mecklenburg).,
neue türkische Tafelpflaumen Pfd. 50 Pfennig (Mecklenburg).,
jährige türkische Tafelpflaumen a Pfd. 30 Pfennig (Mecklenburg). empfiehlt

Aug Spehr.     


Sonntag den 16. December eröffne ich meine

Weihnachts-Ausstellung

und empfehle eine

große Auswahl von Confecten

wie Chocoladen=, Marzipan=, Auflauf=, Liqueur=, echtes Eierschaum=Confect von wenig Farbe und ohne Glanzlack, was dem Fabrik=Confect ein gutes Ansehen giebt, aber keinen guten Geschmack,

à Pfund 2 Mark.

Schönberg, den 14. December 1877.

                          Mit Achtung
                          Wittwe Greiff.


Water-Twist,
prima Sorte, per Pfund M. 1.00, empfiehlt
Carl Creutzfeldt, Lübeck.


Da ich beabsichtige, das Marktreisen gänzlich aufzugeben, so verkaufe ich von heute ab alle davon übrig gebliebenen Sachen zur Hälfte des Einkaufspreises:
     Garnirte Winterhüte von 3 M. an,
     Hauben von 1 M. an,
     seidene Manteltücher von 1 M. an,
seidene und wollene Herrencachenez, Damentücher, Fanchons, Moireeschürzen, Handschuhe, Kragen und Manschetten für Herren und Damen etc.
Zugleich erlaube ich mir mein wohlassortirtes mit vielen Neuheiten versehenes

Putzgeschäft

in gütige Erinnerung zu bringen.

                          H. Bohnhoff Wwe.
                          Schönberg.


Einrahmung von Bildern
in den geschmackvollsten Gold=, Schwarz= und Jacarandaleisten,
Spiegeln, geschweifte Gardinenstangen und Rouleaux
empfiehlt                                                     H. E. Peters, Glasermeister.


Besten Pfeffernußsyrup, neue Sucade, Orangenschaale, candirt und trocken, breite Valence=Mandeln, bittere Mandeln, gem. Gewürze, rothe und weiße Gelatine, neue Zitronen
empfiehlt billigstens                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Erlanger und Nürnberger
Winterexportbier
auf Flaschen in bester Qualität empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Sicil. Haselnüsse, franz. Wallnüsse, neue Traubrosinen und Krachmandeln, Malaga=Feigen, Smyrna=Feigen in Kistchen von ca. 1 1/2 Pfd.
                                                    Aug. Spehr.


Ausverkauf
von
Spielwaaren
zu bedeutend heruntergesetzten Preisen bei
                                                    C. Schwedt.


Wurststopfmaschinen zum Drehen und Schieben, Kohlenhelm, Ascheimer, Dampfwaschkessel u. s. w.
                          hält vorräthig und empfiehlt
                                                    Klempner Wieschendorf.


Lackirte Blechwaaren und Blech=Spielwaaren in schöner Auswahl,
Tannenbaum=Leuchter
per Dutzend von 20 Pfennig (Mecklenburg). an empfiehlt                          
                                                    W. Wieschendorf,
                                                    Klempner.


Nähmaschine
Zum Weihnachtsfeste
erlaube ich mir meine
Deutschen Nähmaschinen
in freundliche Erinnerung zu bringen. Billigster Preis, Garantie, Gebrauchsunterweisung zugesichert
von                          
Schönberg.                           Ludwig Vogel.

NB. Zur Reparatur von Nähmaschinen bin ich stets bereit.


Reinen engl. Syrup
empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.
                                                    Schönberg.


Zu Stickereieinsätzen

passende Gegenstände in Holz, Leder, Pappe u. s. w. sind in neuer Auswahl angekommen, welche zur geneigten Abnahme bestens empfohlen halte.

C. Sievers,             
Buchbinder in Schönberg.     


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 16. December.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M 7Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 14 M 50Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen14 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,25 .
Hasen d. St. M3 .
Fette Enten d. St. M2,50 .
Hühner d. St. M1,20 .
Kücken d. St. M0,80 .
Tauben d. St. M0,50 .
Gänse 500 Gr. M0,85 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 5]

1. Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. December 1877.


- In einem seiner Berichte über die Wunder des Telephons gibt Herr Bernstein eine Beschreibung des Apparates, die an Genauigkeit und Anschauligkeit alle bisher veröffentlichten übertrifft. Der Apparat, welcher mit Recht so viel Erstaunen in seiner Wirkung hervorruft, ist von äußerst einfacher Gestalt. Er hat ungefähr die Größe und die Form eines einfachen Opernglases von mäßigem Umfange. Er wird beim Gebrauch in der Hand behalten, zum Sprechen vor den Mund und zum Hören an das Ohr gebracht. Auf der breiten Seite desselben sieht man eine kleine Oeffnung von kaum so großem Durchmesser wie unser deutsches Zwanzigpfennigstück. Am anderen Ende dieses Apparates befinden sich zwei Schrauben, in welche man 2 Leitungsdrähte befestigt. Der Apparat ist auf beiden Stationen, zwischen welchen er wirken soll ganz gleich construirt und dient zum Sprechen, wie zum Hören. Untersucht man nun seine innere Beschaffenheit, so findet man, daß unter der Oeffnung eine sehr dünne Platte von Eisenblech liegt, die etwas größer als ein Zweithalerstück ist und deren Rand festgeklemmt liegt zwischen dem Deckel, worin das Loch sich befindet, und einer eben so großen Unterlage. Hebt man das dünne Eisenblech an, so sieht man einen Stahlmagnet, der in einer hölzernen Hülse liegt, und bis an's dünne Ende des Apparates reicht. Oben, an der Stelle, wo die Eisenplatte liegt, befindet sich ein kleines Röllchen, auf welches ein feiner, mit Seide umsponnener Kupferdraht aufgerollt ist. Auch diese Rolle ist klein, kaum so groß wie ein Zweimarkstück und auf das obere Ende des Magneten hinaufgeschoben. Die beiden Ende des umsponnenen Kupferdrahtes gehen nun bis an die zwei Klemmschrauben am unteren Ende des Apparates, wo sie, bei richtiger Anlage, mit dem Leitungsdrahte in Verbindung gebracht werden. Alles dies ist ohne irgend welche künstliche mechanische Einrichtung angebracht, so daß man ohne jede Gefahr, den Apparat zu verderben, alle Schrauben lösen und in seiner ganzen Construction kennen lernen kann. Bringt man das dünne Eisenblech wiederum an seine frühere Stelle, setzt den Deckel mit der Hör= und Sprechöffnung darauf, so kann man sicher sein, daß das Instrument seine Function wiederum erfüllen wird wie vorher. Diese Einfachheit aber ist eben das Staunenswerthe an dem ganzen Apparat. Verbindet man nämlich auf zwei Stationen, auch wenn sie meilenweit von einander entfernt sind, diesen Apparat mit der Leitung resp. mit dem Ende, so ist Alles verbreitet zur vollständigen Dienstleistung desselben. Man nimmt auf der einen Station den Apparat in mäßige Nähe des Mundes, einen bis zwei Zoll entfernt von demselben, und spricht mit gewöhnlicher Stimme möglichst deutlich in die Oeffnung hinein. Wenn auf der zweiten Station die Oeffnung des dortigen Apparates ziemlich dicht an das Ohr gehalten wird, so hört man Wort um Wort die ganze Rede und nimmt sogar die Stimme, den Klang und Character so getreulich wahr, das man den Sprechenden sehr wohl erkennt, wenn man mit dem ihm eigenthümlichen Sprachklange bekannt ist. Auch ein Lachen oder Seufzen erkennt man deutlich und bei einiger Uebung ist es dem Hörer, als ob der Sprechende in einem Nebenzimmer sich befände. Will man auf das Gehörte eine Antwort ertheilen, so genügt es, wenn man das Instrument vom Ohr zum Munde führt und ohne Weiteres zu sprechen beginnt, sobald man nun sicher ist, daß auf der fernen Station der frühere Sprecher den Apparat ans Ohr gebracht hat, um die Antwort zu vernehmen. Fragt man sich nun, wie und wodurch diese erstaunliche Fortpflanzung der Sprache bewerkstelligt wird, so muß man sich für jetzt mit einer sehr oberflächlichen Erklärung begnügen, durch die nur ein kleiner Theil des physikalischen Vorganges erläutert wird und diese Erklärung lautet wie folgt: Das dünne Eisenblech geräth bei jedem gesprochenen Worte in Schwingungen, die gleich sind derjenigen Schwingung der Luft, die sonst unser Trommelfell im Ohre trifft. Bei dieser Schwingung kommt das Eisenblech abwechselnd bald näher bald entfernter an den Pol des Magneten, wodurch der Magnetismus bei jedem Laute bald um ein Weniges gestärkt, bald um ein Weniges geschwächt wird. Die äußerst feinen Veränderungen des Magnetismus erzeugen electrische Ströme in der feinen Kupferrolle, welche auf dem Pole des Magneten angebracht ist. Die erwähnten Ströme pflanzen sich nun durch die Leitung fort bis zur Empfangsstation. Daselbst erregt dieser Strom wiederum leise Schwankungen in dem dortigen Magneten und die Anziehungskraft, welche letzterer auf die feine Eisenplatte ausübt, versetzt dieselbe in genau dieselben Schwingungen, welche auf der Sprechstation in der betreffenden Eisenplatte erzeugt worden sind. Der Apparat, vom Empfänger an's Ohr gebracht, bewirkt auf dessen Trommelfell dieselben Schwingungen, wie jedes in seiner Nähe gesprochene Wort und er vernimmt daher auf meilenweite Entfernung die Rede so deutliche als würde sie in seiner unmittelbaren Nähe gesprochen.
- Durch ihre Thätigkeit und Umsicht haben sich die deutschen barmherzigen Schwestern in den Lazarethen zu Constantinopel allgemeines Zutrauen und große Achtung erworben. Die Aerzte verwenden sie am liebsten bei ihren Verwundeten und diese selbst zeigen eine rührende Anhänglichkeit und ein unbegrenztes Vertrauen zu ihren Pflegerinnen.
- Die deutsche Reichsregierung soll, vorbehaltlich der Zustimmung des Reichstages, weitere 10 Millionen Mark zum Bau der Gotthardbahn in Aussicht gestellt haben.
- Die Rinderpest ist im Deutschen Reiche erloschen.
- Auf zwei englischen Eisenbahnen hat man Probefahrten mit biegsamen Wagen gemacht. Diese Wagen passen sich vermöge ihrer Biegsamkeit den Bahnkurven erheblich besser an als gewöhnliche Wagen, machen das Reisen angenehmer und gestatten auf gebogenen Linien eine raschere Fahrt.
- In Frankreich sind Thüren und Fenster besteuert, weshalb man namentlich auf dem Lande sehr sparsam mit Anbringung von beiden umgeht. Im Jahre 1822 zählte man 6,432,000 Häuser mit 33,949,000 steuerpflichtigen Thüren und Fenstern, im Jahre 1876 dagegen 8,630,000 Häuser mit 58,495,000 Thüren und Fenstern; der Durchschnitt der letzteren ist auf 6,77 gestiegen. Im Seine=Departement (Paris) hat ein Haus durchschnittlich 35, in den Cotes=du=Nord nur 3 besteuerte Thüren und Fenster.
- Die Statistik liefert über vielerlei Dinge sehr interessante Ergebnisse, an die Jedermann seine eigenen Gedanken knüpfen kann. Erfreulich ist das Ergebniß für die deutschen Eisenbahnen. Auf diesen fährt man zwar etwas langsamer als auf den englischen, dafür bringt man aber seinen Hals und seine gesunden Arme und Beine von der Reise mit nach Haus. In Zahlen heißt das: Auf den englischen Bahnen verunglückt im Durchschnitt 1 Reisender von 266,215, auf deutschen Bahnen dagegen 1 Reisender von 2,366,000. - Traurige Ergebnisse liefert die Statistik der deutschen Märkte, namentlich der Fleischmärkte. Von Jahr zu Jahr müssen z. B. in Berlin größere Massen von krankem und schädlichem Rind=, Kalb= und Schweinefleisch, das zu Markt gebracht wird, und auch von Wild und Fisch, von Gänsen , Tauben und Häringen u. s. w. von der Polizei weggenommen werden; in dem letzten Jahre ist die Zahl der Beschlagnahmen fast um das Doppelte gestiegen, obgleich die Polizei nicht überall ihre Augen haben kann. Pferde wurden in Berlin 1876 4355 geschlachtet, von denen 127 sofort weggenommen wurden. Von den 34,000 Hunden in Berlin wurden in diesem Jahre nur 3 toll.
- Zum Schutze der Mitglieder der chinesischen Gesandtschaft, deren ungewöhnliches Aeußere vielfach die Necklust der Berliner Straßenjugend reizte,

[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 6]

hat der Polizeipräsident in Berlin in der Nähe der Wohnung derselben (Friedrichstraße 218) einen Schutzmann postirt, der jedem Angehörigen der Gesandtschaft in respectvoller Entfernung zu folgen und jede Belästigung desselben zu verhindern hat. Die Begleitung geschieht aber nur bis zum nächsten Posten, von welchem sie dann fortgesetzt wird. Den Directoren der höheren Schulen und der Gemeindeschulen aber ist vom Schulcolegium die Bitte zugegangen, durch die Lehrer den Schülern einschärfen lassen zu wollen, daß letztere sich den fremden Gästen gegenüber eines anständigen Benehmens zu befleißigen und alle Neckereien und Belästigungen derselben zu unterlassen haben, widrigenfalls die Knaben sich strenger Bestrafung aussetzen.


Weihnachts-Ausstellung

in allen verschiedenen Sorten

Tannenbaumconfecten, das Pf. nur 1 M. 75 Pfennig (Mecklenburg)., durch eigenes Fabrikat ist es mir möglich, die Sachen so billig zu liefern.
Marcipane in allen Größen, weiße u. braune Pfeffernüsse und Honigkuchen
empfiehlt

hochachtungsvoll
J. Wagner,
Conditor.


Dr. Pattison's
Gichtwatte

lindert sofort und heilt schnell

Gicht und Rheumatismen
aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Paketen zu 1 M.und halben zu 60 Pfennig (Mecklenburg). bei
Wilh. Heincke in Schönberg.


Einrichtung kompletter Schneidemühlen und Bautischlereien,

Horizontalgatter,
Walzen=Bundgatter,
Wagen=Bundgatter
Kreissägen,
Bandsägen,
Bandsägen mit Handbetrieb, leichtgehend,
Decoupiersägen,
Fraisen,
Hobelmaschinen,
sowie Mahlmühlen und transportable Schrotgänge, in neuester und bester Construction bei billigster Preisstellung und ausgedehntester Garantie.

Oswald Kaltwasser & Co.,
Maschinen-Fabrik, Halle a/S.


Bettnässen

heilt in den schlimmsten Fällen und bei jedem Alter in 14 Tagen unter Garantie durch ein sicheres Mittel. Unbemittelten gratis. Zeugnisse von Anstalten und Privaten.

Franz Bauer, Specialist,
Wertheim am Main.


Geschäfts=Eröffnung.

Die geehrten Herrschaften Schönbergs und der Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich unter heutigem Datum hieselbst Siemzer Str. Nr. 182, im Hause des Herrn Tischlermeister Kloht, eine

Barbier=Stube

eröffnen werde, und halte mich bei aufmerksamer Bedienung bestens empfohlen.
Schönberg, 15. December 1877.

                          Wilh. Maack,
                          Barbier.


In den soeben beendeten Ziehungen der 205ten Mecklenburgischen Landes=Lotterie fielen in meine Haupt=Collecte folgende größere Treffer:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Mit Loosen zur 206ten Lotterie. deren Ziehung am 8. Januar 1878 stattfindet, halte mich bestens empfohlen.
Rehna, den 8. December 1878.

                          Carl Rohr,
                          Haupt=Lotterie=Collecteur.


In der 205ten Landes=Lotterie fielen folgende größere Gewinne in unsere Hauptcollecte.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Gadebusch.

Gebr. Lindenberg.      


Tesch's Restauration.
Von jetzt an jeden Morgen                          
heiße Boullion
in Tassen.


Morgen Sonnabend, den 15. d. M.                                                    
Erlanger Bier vom Faß.
                                                    H. Duve.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 7]

A. F. Haussmann.
Pianoforte=Magazin und Leih=Institut.
Lübeck.
untere Aegidienstraße links Nr. 643.
Größte Niederlage der besten deutschen Fabriken:
Stutzflügel. Kreuzseitige Miniaturflügel. Aufrechtstehende Pianos in allen Sorten. Harmoniums zu billigsten Preisen.
Gebrauchte Pianos von 10 Thlr. bis 160 Thlr.


Warner & Bierstedt,
Lübeck, Breitestrasse 795, gegenüber Düffcke's Hotel.
Dunen- und Bettfedern-Handlung.
Fertige Betten.


      Zum Abbruch soll eine

alte Scheune

verkauft werden. Näheres bei

J. Kibbel.     


Symbol für Anzeige 'Alles Gummi'
Alles
aus dieser Masse
Schutzmittel und chirurg. Gummi-Apparate, versendet zollfrei die Gummiwaaren-Fabrik
H. Mielck, Hamburg.
Special -Preis-Courant gratis.


Photographisches Atelier
von
C. Kindermann,
Lübeck,
Breitestrasse 788.


Grabkreuze und Grabdenkmale
in Gußeisen, Marmor u. Sandstein

halte in geschmackvollen Mustern stets auf Lager und empfiehlt zu den billigsten Fabrikpreisen.

Ratzeburg.                                                     Moritz Stein.


Das illustrirte Originalwerk: "Dr. Airy's Naturheilmethode" ist zum Preis von 1 Mark in allen Buchhandlungen vorräthig.

Aus voller Ueberzeugung

kann jedem Kranken die tausendfach bewährte Dr. Airy's Heilmethode empfohlen werden. Wer Näheres darüber wissen will, erhält auf Franko=Verlangen von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig einen mit vielen belehrenden Krankenberichten versehenen "Auszug" aus dem illustrirten Buche "Dr. Airy's Naturheilmethode" (100. Aufl., Jubel=Ausgabe) gratis und franco zugesandt.


Grüne Koch-Erbsen
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger, Nachfolger.


Ferkel,

6 Wochen alt, sind für 10 Mark verkäuflich zu Hof Lockwisch.


Weihnachts-Bazar
von
50 Pfennig-Artikeln
sowie
große Weihnachts=Ausstellung
von
Spielwaaren
zu enorm billigen Preisen.
C. Maass Wwe.
Schönberg.


Gelbe Kocherbsen
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Geldgesuch.

Gesucht werden 3 bis 4000 M. zur ersten Hypothek in einem städtischen Grundstücke, Brandkassenwerth circa 15000 M.

J. Kibbel.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 8]

Spielwerke

4 bis 200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelstimmen, Harfenspiel etc.

Spieldosen

2 bis 16 Stück spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographiealbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarrenetuis, Tabackdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle etc., alles mit Musik. Stets das Neueste empfiehlt

J. H. Heller, Bern.     

Alle angebotenen Werke, in denen mein Name nicht steht, sind fremde; empfehle Jedermann direkten Bezug, illustrirte Preislisten sende franco.


Sicilian. Haselnüsse,
rheinische Wallnüsse,
Malaga= und Smyrna=Feigen,
Traubenrosinen und
beste Citronen
          empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Kristall=Mikroskope

für Schule und Haus zum Gebrauch beim Unterricht in der Botanik und Zoologie, wie auch zur Untersuchung von Nahrungsmitteln, Naturprodukten u. s. w. empfiehlt für M. 1,50

Buchbinder C. Sievers.     


Für Schuhmacher!

Alle Sorten selbstgefertigter Schäfte in Lasting=, Glain=, Seehund=, Bock= und Roßleder halte stets zu soliden Preisen vorräthig und werden auch solche nach Maaß in kurzer Zeit angefertigt, sowie alle Steppereien sauber ausgeführt von

Schönberg.                                                     Heinr. Clasen, Schuhmachermeister.


Ein Knabe, der Lust hat, Schuhmacher zu werden, kann zu Ostern unter günstigen Bedingungen in die Lehre treten bei
Schönberg,                                                     Heinr. Clasen, Schuhmachermeister.


Erlaube mir hierdurch den geehrten Damen ergebenst anzuzeigen, daß ich sämmtliche Artikel in

Haararbeiten

als: Flechten, Chignons, Rollen, Locken, Armbänder, Ringe, Hals= und Westenketten, Frisirwolle in allen Haarfarben etc. stets zu den billigsten Preisen vorräthig halte.
Von ausgekämmten Haar werden in kürzester Zeit obige Sachen, den Wünschen der Bestellenden entsprechend sauber und billig angefertigt.
Gleichzeitig bemerke noch, daß ich mein Geschäft als Hebamme unbehindert fortsetze.

E. Söhlbrandt, Hebamme,
wohnhaft bei der Conditorwittwe Greiff, Schönberg, Siemzerstraße.


Rosenwasser
Succade, getr. u. candirte Pommeranzenschalen, süße u. bittere Mandeln, gereinigte u. rohe Pottasche sowie sämtliche Gewürze
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Zum Besuche meiner diesjährigen
Weihnachts-Ausstellung

lade ich herdurch meine verehrten Gönner ergebenst ein.

C. Sievers,
Buchbinder.


Weihnachts-Ausstellung.

Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß ich am 16. d. M. meine diesjährige

Weihnachts=Ausstellung

eröffne und bitte um geneigten Zuspruch.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Heinrich Freitag,
                                                    Bäckei u. Conditor.

Schönberg, den 14. December 1877.


Reichste Auswahl
in Bilderbüchern und Jugendschriften, Gesangbüchern, Kochbüchern, Classikern u. s. w. u. s. w.
bei     Buchbinder C. Sievers.


Weihnachts-Ausstellung.

Meine diesjährige Ausstellung besteht in allen Sorten

Kuchenwaaren und Pfeffernüssen, Tafel=Puder= und gefüllte Chocolade, Tannenbaumconfect, das Pfd. von 2 Mark an, sowie Marcipantorten in verschiedener Größe. Die Eröffnung findet am 16. d. M. statt.
Indem ich für das mir bisher geschenkte Wohlwollen herzlich danke, bittet um geneigten Zuspruch

                          hochachtungsvoll ergebenst
                          H. Wolgast,
                          Bäckermeister.


Buchweizenmehl, Reismehl, Perlgraupen, feinsten Weizenpuder und gestoßenens Weizenbrod
empfiehlt                                                    
                                                    H. Wolgast,
                                                    Bäckermeister in Schönberg.


Nähmaschine
Mein Lager
von
Grover, Backer & Hove
Nähmaschinen
sowie
die neuerdings in Dresden geprüften
Deutschen Singer-Nähmaschinen

mit Schwungradauslösung halte zu billigen Preisen bestens empfohlen.
Amerikanische Original=Singer=Nähmaschinen werden zur Schwungradauslösung, zwecks Stillstehens der Maschine beim Aufspuhlen, billigst umgeändert.

Rudolph Schrep,          
Schlossermeister in Schönberg.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 9]

2. Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. December 1877.


Verrathen.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1877 Nr. 98 Seite 10]

Verrathen.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
[Fortsetzung.]


- Aus einer Gemeinde des Cantons Schwyz wird folgendes Mißverständniß einer heirathslustigen Bauerntochter mitgetheilt: Sie traf eines schönen Tages den Civilstands=Beamten ihrer Gemeinde und fragte ihn, was eine Trauung koste. Der Beamte sagte: "Zwei Franks." - "Da ist das Geld." erwiderte die Schöne, "wann kann ich kommen?" - "Am Freitag um 10 Uhr," lautete die Antwort. Genau zur festgesetzten Stunde erschien die Braut, ein verschämtes Roth auf der jugendlichen Wange. Der Civilpfarrer rückte ihr einen Sessel hin, auf welchem sie sich langsam und sorgfältig niedersetzte, denn sie trug ein bräutliches Kleid von schönster Schafwolle, ein goldenes Kettlein um den Hals und neue Schuhe an den Füßen, die bei jedem Tritte fröhlich ihr "Gs, gs" von sich gaben. Doch Minute um Minute verrann, das Mädchen saß da in banger Liebessehnsucht; dem Civilstands=Beamten wurde es je länger, je curioser, denn es fehlte eben - der Bräutigam. Endlich nahm der Civilstands=Beamte sich zusammen und fragte: "Seppeli, wo ist der Liebstä?" - "Der Liebstä?" fuhr da das Mädchen auf, "ich glaubte, das bekomme man da Alles für die zwei Francs!"
- Berliner Straßenscene. "Arretiren Se mir mal," sagte der Arbeiter Volks eines Tags zu einem Schutzmann, der einen Augenblick vor dem Schaufenster eines Wiener Cafee's stehen geblieben war. "Warum nicht gar," meinte der Beamte, "weshalb sollte ich Sie arretiren, Sie haben ja nichts gethan!" - "Wat, ick habe noch nischt jethan?" entgegnete Volks, "ick wer' aber wat dbun, passen Se uf!" - und bautz! lag die mächtige Spiegelscheibe des Cafee's in Trümmern. Natürlich wurde nun Volks' Wunsch erfüllt und er selber dieser Tage von der achten Criminaldeputation wegen Sachbeschädigung zu neun Monaten Gefängniß verurtheilt trotz seiner Versicherung, daß er sich nur aus Noth habe arretiren lassen wollen.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD