No. 96
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. Dezember
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 96 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Am 3. December genehmigte der Landtag den ablehnenden Bericht der Polizei=Committe über die 97. Engere Ausschuß=Proposition, betreffend die Ausdehnung der Schwerinschen Lotterie auf das Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz.
Deutschland. Fürst Bismarck hält, wie es aus Berlin heißt an der Absicht fest, Mitte d. M. nach Berlin zurückkehren.
Die Einführung des Tabaks=Monopols im deutschen Reiche an Stelle der Matrikularsteuern scheint viele Freunde zu haben. Man macht für sie nicht nur geltend, daß sie tüchtig flutscht, d. h. dem Reiche viel Geld einbringt, sondern auch, daß sie den Reicheren stärker besteuert als den Aermeren, weil das Reich selber der Tabaks=Fabrikant und Tabaks=Händler wird und die Preise so einrichten kann, daß der Käufer der besseren Sorten einen höheren Steuerbetrag entrichtet als der Käufer der gewöhnlichen Sorten. Die Berliner "Post" führt für die hohen Erträgnisse des Monopols ein ganzes Heer von Zahlen in die Schlacht. In Frankreich wurde das Tabaksmonopol im Jahre 1815 eingeführt und brachte etwas über 32 Mill. Frans ein, die Erträge steigerten sich von Jahr zu Jahr bis zu 197 Mill. im Jahr 1869 und zu 262 Mill. Reinertrag im Jahre 1876. In Oesterreich steigerte sich der Ertrag des Monopols von 14 Mill. bis zu 95 Mill. Reinertrag. In Frankreich beträgt die Abgabe vom Tabaksgebrauch à Kopf 5 Mark, in Oesterreich 2 Mark, im Zollgebiete des deutschen Reiches 35 Pfennig. Die Post schließt: "Wenngleich bisher in Deutschland mehr Tabak verbraucht worden ist, als in Frankreich, dürfte es doch keinem Zweifel unterliegen, daß nach der durch Einführung des Monopols erfolgten Vertheuerung des Tabaks der Verbrauch desselben zuerst wenigstens abnehmen würde und daß die Höhe des Monopolertrages nicht nach dem gegenwärtigen Umfang des Tabak=Verbrauchs berechnet werden kann. Dennoch aber dürfte nach der Rauchlust und der Zahlungsfähigkeit seiner Bevölkerung das deutsche Reich zwischen Oesterreich und Frankreich und die hier auf den Kopf der Bevölkerung entfallende Abgabe vom Tabakverbrauche auf mindestens 3 Mark zu stehen kommen. Es würde also dem deutschen Reiche bei einer Bevölkerung von rund 42 3/4 Millionen Köpfen eine Einnahme von mindestens 128 1/4 Millionen Mark aus dem Tabaksmonopol erwachsen. Die Einnahme aus dem Tabaksmonopol allein würde demnach den Betrag der Matrikularbeiträge schon übersteigen."
Unsere junge deutsche Flotte hat von England ein glänzendes Zeugniß ausgestellt bekommen, das um so mehr werth ist, als die Eifersucht bekanntlich ein scharfes Auge hat. Die Londoner Times rühmt die Thatkraft und Voraussicht der deutschen Flotten=Leitung, sie habe vortreffliche deutsche Seemannschaft geschaffen und geschult. Wilhelmshafen sei in wenigen Jahren einer der größten und vollständigsten Seehäfen der Welt geworden, Kiel werde bald ebenbürtig sein und Danzig werde ungemein verbessert. schon jetzt führten die deutschen Kriegsschiffe fast nur deutsche Kohle und die deutsche Industrie sorge fast ausschließlich für die Schiffsausrüstung, während diese früher von England habe verschrieben werden müssen. Times schließt: Eine erste Seemacht wird Deutschland in nächster Zeit noch nicht werden, aber "es ist ein festländischer Staat vorhanden, der im Hinblick auf Seekriege dieselbe Methode, Wissenschaft und Geduld verwendet, durch welche in jüngster Zeit die Kunst des Landkrieges einen Umschwung erlitten hat. Es ist keineswegs undenkbar, daß betreffs des Seekrieges ein ähnliches Ergebniß sich zeigte."
Von Reichswegen ist ein Verzeichniß der Eichämter und deren Aufsichtsstellen im Reiche ausschließlich Bayerns, der von ihnen geführten Stempelzeichen und des Umfangs ihrer Zuständigkeit veröffentlicht. Die Aemterzahl beträgt 1194, durchschnittlich kommen 62,974 Einwohner auf ein Amt.
Frankreich. Es gewinnt den Anschein, als ob die französische Krisis überstanden sei und eine Verbesserung der Verhältnisse eintrete, indem Mac Mahon zur verfassungsmäßigen Regierung zurückkehren will. Das Ministerium Rochebouet halte nur einen kurzen Athem. Sein Entstehen überhaupt bewies schon die Nachgiebigkeit des Marschalls. Aus guter Quelle verlautet nämlich, daß der Marschall geneigt wäre, ein Ministerium aus der Kammermehrheit (d. h. der Linken) anzunehmen, daß er aber jede Veränderung der Verfassung, wie sie ihm die Linke ansinnt, von der Hand weist. Zu einer solchen wäre aber die Zustimmung beider Kammern und deren Vereinigung zu einem Kongreß nothwendig. Eine solche Revision, wie die von den Republikanern vorgeschlagene, bedrohe aber die Vorrechte, wenn nicht die Existenz des Senats und deshalb könne der Marschall, wie er erklärte, einer Revision nicht zustimmen.
Der Generaldirektor der Pariser Weltausstellung 1878 hat ein Schreiben veröffentlicht, in welchem erklärt wird, daß, wie groß auch die inneren Schwierigkeiten sein möchten, die Ausstellung am 1. Mai k. J. eröffnet werden würde.
Mit der Gesundheit des Papstes soll es, wie diplomatische Depeschen besagen, wieder besser gehen. Indeß bringt die bevorstehende Eventualität seines Todes die abenteuerlichsten Gerüchte in Umlauf. So spricht man von Neuem davon, daß das nächste Conclave in Malta abgehalten und nicht länger als 24 Stunden dauern solle. Von allen Gerüchten dürfte sich allein das bestätigen, daß der zukünftige Papst ein Italiener sein soll.
Vom bulgarischen Kriegsschauplatze liegt nur die Nachricht vor, daß die rumänischen Truppen nach sechstägiger Kanonade auch Lom=Palanka besetzt haben. Die Rumänen dehnen sich immer mehr im Norden Bulgariens aus und die Siegeszuversicht, welche aus der Thronrede spricht, mit der jüngst die rumänischen Kammern eröffnet wurden, gewinnt dadurch an Berechtigung.
Die Türken haben seit Beginn des Krieges 44,000 Mann allein an Gefangenen verloren, darunter 5000 Offiziere, die Russen zählen bereits 700 erbeutete Geschütze. Wenn man auch eine neue Rekrutenaushebung veranstaltet und die Armeecorps ans Yemen und Damascus heranzieht, so dürfen Geschütze und Ausrüstungsgegenstände noch schwerer

[ => Original lesen: 1877 Nr. 96 Seite 2]

zu ersetzen sein, unersetzlich aber ist der Verlust an Offizieren und kriegsgeübten Unteroffizieren. Je mehr aber die Türkei erschöpft ist, um so kühner darf Rußland operiren. Nach dem Falle Plewna's ist ein Vorgehen über den Balkan kaum noch ein Wagniß zu nennen, denn die Uebermacht Rußlands muß die Türken erdrücken.
In Kleinasien ist alles still geworden, woran die dort herrschende Witterung schuld sein mag. Bei Erzerum errichten die Russen Winterquartiere.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Hinterstraße sub No. 75 belegte Wohnhaus c. p. des Tuchmachers Johann Voß hierselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Donnerstag den 18. Januar 1877,
Vormittags 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind Jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 25. October 1876.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Der am 24. Mai 1855 hieselbst geborne Johann Friedrich August Carl Brandt, Sohn des früher allhier wohnhaft gewesenen Kaufmanns August Brandt, angeschuldigt, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres dadurch entzogen zu haben, daß er ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen, wird auf Grund der Verordnung vom 23. December 1870 zu seiner Vernehmung auf

Sonnabend, den 15. Decbr. dss. Jahres,
Vormittags 11 Uhr

hiedurch vorgeladen unter dem Nachtheile, daß er im Falle seines Nichterscheinens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt wird angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Rehna. den 10. September 1877.

Großherzogliches Stadtgericht.


Auction.

Circa 20 Mille 1 1/2zöllige Drainsröhren, sowie 1000 Krippensteine und eine Partie Fliesen= und Gesimmssteine

sollen am Montag, den 10. December c., Morgens 10 Uhr, auf der hiesigen Feldziegelei öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.
Schönberg, den 3. December 1877.

Staffeldt, Landreiter.     


Auctions=Anzeige
über Ziegelsteine.

Am Montag den 17. d. M., Vormittags von 10 Uhr an sollen auf der Röggeliner Ziegelei öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

14,450 hartgebrannte Mauersteine,
     200 große Gesimmssteine,
     150 kleine Gesimmssteine,
       80 Mönchsteine,
     930 Krippensteine,
     650 Fenstergesimmssteine,
     105 Wrackholfter.
Carlow, den 2. December 1877.

Struck, Landreiter.     


Weiden=Auction.

Am Montag, den 10. d. Mts., Vormittags 9 1/2 Uhr sollen auf dem Bahnhofe Grevesmühlen

circa 59,500 Stück Bandstöcke und
circa 1800 Bund Korbweiden,
sowie am Dienstag, den 11. d. Mts., Vormittags 10 3/4 Uhr auf dem Mecklenburgischen Rangirbahnhofe Lübeck
circa 25,400 Stück Bandstöcke und
circa 800 Bund Korbweiden
in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Schwerin, den 1. Decbr. 1877.

Der Eisenbahnbaumeister,     
H. Loycke.               


Bekanntmachung.

Diejenigen Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts, welche noch mit der 1. und 2. Hebung der Armensteuer in Rückstand sind, werden nunmehr aufgefordert, dieselbe bis zum 15. December cr. einzuzahlen.
Schönberg, den 6. December 1877.

Die Armenbehörde.     


Die
Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt
in Schönberg
ist an jedem                          
Mittwoch
von 8-12 Uhr Vormittags
geöffnet.                          
                                                    Das Directorium.


Um auch in diesem Jahre bedürftigen Kindern und alten Leuten eine Weihnachtsfreude zu bereiten, werden Alle, die sich für diese Sache interessiren, um ihre Beihülfe gebeten, sei es an Geld oder sonst geeigneten Gegenständen, und sind etwaige Gaben baldmöglichst (spätestens bis zum 17. December c.) an Gräfin Eyben oder Frau Bürgermeister Bicker in Schönberg abzugeben.


Die diesjährige Herbstversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am

Freitag den 14. December,
Vormittags 11 Uhr,

im Hause der Frau Boye in Schönberg statt.

Namens des Vorstandes:     
C. Burmeister,          
z. Z. Secretair.          


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Von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig wird auf Wunsch ein Auszug aus diesem Buche Jedermann gratis und franco zur Einsicht zugesandt.

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[ => Original lesen: 1877 Nr. 96 Seite 3]

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[ => Original lesen: 1877 Nr. 96 Seite 4]

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Schönberg im December 1877.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    E. Söhlbrandt,
                                                    Hebamme und Friseurin.


Damit die Käufer der Volks=Ausgabe der Reuter'schen Werke den I. und II. Band zu Weihnachten bereits gebunden erhalten oder einbinden lassen können, haben wir die 6., 7. und 8. Lieferung am 1. December erscheinen lassen und versandt.
Elegante und geschmackvolle Einbanddecken sind zu dem billigen Preise von 35 Pfennigen in jeder Buchhandlung zu haben. Ebenso sind die zwei ersten Bände complet in eleganten Einbänden zum Preise von 3 Mark 65 Pf. pro Band vom December an durch alle Buchhandlungen zu beziehen.

Hinstorff'sche Hofbuchhandlung in Wismar.


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Schönberg.                           Ludwig Vogel.

NB. Zur Reparatur von Nähmaschinen bin ich stets bereit.


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                                                    Bäckermeister in Schönberg.


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Schönberg, Siemzerstraße.     


Weihnachts-Ausstellung.

Meine diesjährige Ausstellung besteht in allen Sorten

Kuchenwaaren und Pfeffernüssen, Tafel=Puder= und gefüllte Chocolade, Tannenbaumconfect, das Pfd. von 2 Mark an, sowie Marcipantorten in verschiedener Größe. Die Eröffnung findet am 16. d. M. statt.
Indem ich für das mir bisher geschenkte Wohlwollen herzlich danke, bittet um geneigten Zuspruch

                          hochachtungsvoll ergebenst
                          H. Wolgast,
                          Bäckermeister.


In der 205ten Landes=Lotterie fielen folgende größere Gewinne in unsere Hauptcollecte.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Gadebusch.

Gebr. Lindenberg.      


Ferkel,

6 Wochen alt, sind für 10 Mark verkäuflich zu Hof Lockwisch.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 9. December.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M 7Pfennig  bis 21 M 50Pfennig.
Roggen12 M -Pfennig  bis 14 M 50Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen14 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,30 .
Hasen d. St. M3 .
Fette Enten d. St. M2,50 .
Hühner d. St. M1,20 .
Kücken d. St. M0,75 .
Tauben d. St. M0,50 .
Gänse 500 Gr. M0,85 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hiezu zwei Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 96 Seite 5]

1. Beilage
zu Nr. 96 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. December 1877.


Verrathen.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1877 Nr. 96 Seite 6]

Verrathen.
Criminal=Erzählung von Ottomar König.
[Fortsetzung.]


- Die Kruppsche Gußstahlfabrik ist vor Kurzem wieder versichert worden und zwar zu der Summe von 38 Millionen Mark. Die Firma hat nach der "Ess. Ztg." jährlich an zwölf betheiligte Feuerversicherungs=Gesellschaften 48,000 Mark Prämiengelder zu zahlen. Allein an Stempelgebühren waren für die fünfjährige Dauer der Policen 1200 Mark zu entrichten.
- Der betagte Gärtner Lack in Berlin hatte sich zur Ruhe gesetzt und bewohnte mit seiner Frau ein Häuslein an der Frankfurter Allee. Jeden Abend 6 Uhr besuchte er auf eine halbe Stunde eine benachbarte Restauration. Als er am Freitag Abends 1/2 7 Uhr heimkam, fand er seine arme Frau todt am Boden liegen, der Schädel war ihr eingeschlagen und der Hals durchschnitten, in der erstarrten Hand hielt sie ein Büschel Haare. Kisten und Kasten waren erbrochen und ein paar 100 Thaler geraubt. Ein Mann, der sich um das Haus herumschlich, ist mehrmals beobachtet worden.
- An einem alten Gebäude in Neustetten in Rothenburg (Mittelfranken) liest man folgenden merkwürdigen Spruch:
     Das ist das Beste in der Welt,
     Daß Tod und Teufel nimmt kein Geld;
     Sonst müßte mancher arme Gesell
     Für den reichen in die Höll'.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 96 Seite 7]

2. Beilage
zu Nr. 96 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. December 1877.


 

 

[Die Beilage ist im Original nicht vorhanden.]

 

 

 

 

 


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