No. 86
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. November
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 86 Seite 1]

   Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß das Füsilier=Bataillon 2. Hanseatischen Infanterieregiments Nr. 76 zu Lübeck am Sonnabend den 3. d. M. auf der Pahlinger Haide Schießübungen abhalten wird.
   Zur Vermeidung von Unglücksfällen wird das Betreten des Terrains, welches durch den Landgraben von Brandenbaum bis Schwarzmühlen, die Wege Schwarzmühlen bis Pahlingen und Pahlingen bis Brandenbaum begrenzt wird, sowie des Terrains zwischen den Straßen Wesloe=Neulauerhof und Brandenbaum bis zum Landgraben und des Waldes nördlich Wesloe zwischen den Straßen Schlutup=Lübeck, den Bewohnern des hiesigen Fürstenthums an dem gedachten Tage verboten.
   Schönberg, den 1. November 1877.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


     Unter den Schafen der Dorfschaft Lankow sind die Pocken ausgebrochen.
   Schönberg, den 30. October 1877.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Der 26. u. 27. Oct. waren im preuß. Abgeordnetenhause zwei stürmische Kampftage. Es kam die ziemlich allgemein getheilte Besorgniß und Unruhe zum Vorschein, daß die Reform im Innern, die Durchführung der Kreis=, Gemeinde= und Städte=Ordnung ins Stocken gekommen sei und zwar durch den Einfluß und die Einsprache des Fürsten Bismarck. Der Rücktritt oder doch die 6monatliche Beurlaubung des Ministers des Innern Grafen Eulenburg nur wenige Tage vor Eröffnung des Landtags wird mit dieser Stockung in Zusammenhang gebracht. Die Frage: was steckt dahinter? drängte sich auf alle Lippen und auch über die Lippen. Die Fortschrittspartei, deren Führer und Redner Virchow und Hänel, beantragte geradezu ein Mißtrauensvotum gegen die Minister, das vorsichtigere Centrum, dessen Redner Windthorst war, beantragte ein Gesetz über feste Organisation und Verantwortlichkeit des Staatsministeriums. Es sprachen von Seiten der Minister Friedenthal, der einstweilige Stellvertreter Eulenburgs, und Camphausen, der Vicepräsident, beide wiederholt und nachdrücklich; von Seiten der Fortschrittspartei Virchow und Hänel, beide sehr heftig und grob, von Seiten des Centrums Windthorst und von den Nationalliberalen Lasker im Namen der Parteien. Beide Anträge wurden schließlich abgelehnt, der Antrag des Centrums mit 217 gegen 132 Stimmen; für das Mißtrauensvotum Virchows und Hänels stimmten nur die Fortschrittspartei und die Polen. Die nationalliberale Partei gab den Ausschlag. Lasker erklärte sich in deren Namen gegen beide Anträge, fügte aber bedeutsam hinzu: Auch wir halten die Reform im Innern (Kreisordnung, Provinzial=, Stadt= und Land=Gemeinde=Ordnung) für bedroht; wir haben sie seither unter der Voraussetzung unterstützt, daß sie planmäßig, stetig und ohne Unterbrechung fortgeführt werde. Die Erfüllung dieser Voraussetzung ist die Bedingung, unter der allein wir die Regierung ferner unterstützen können. Er gab auch zu, daß ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit über die Stetigkeit oder Wandelbarkeit der Regierungsgrundsätze vorhanden sei und schädlich wirke. Die Minister Camphausen und Friedenthal betheuerten wiederholt, daß die Reform nicht bedroht sei und daß sie sofort zurücktreten würden, wenn die Reform vollständig beseitigt werden sollte, sie würden dies schon jetzt thun, wenn man ihnen ein Mißtrauensvotum gebe.
In Wien ist man von dem Scheitern des Zollvertrages mit Deutschland unangenehm berührt; man erzählt über die Ursachen allerlei und bringt auch die Politik damit in Verbindung. Man sagt, Bismarck habe in Bezug auf die Orientpolitik in Salzburg bei Andrassy nicht das gewünschte Entgegenkommen gefunden und wolle nun die Ungarn zunächst für ihre Russenfeindlichkeit die Reizbarkeit seiner Nerven fühlen lassen. Viel Veranlassung zu solchen Folgerungen giebt der Umstand, daß Herr Hasselbach direct von Varzin kam, als er in Wien die Verhandlungen abbrach. Mit dem Zustandekommen des Ausgleichs zwischen Oesterreich und Ungarn sieht's nun nach Allen, was darüber verlautet, schlimm aus.
Türkei. Die Nachrichten von den Schauplätzen des orientalischen Krieges lauten auch heute für die Sache Rußlands günstig. Aus Bulgarien wird namentlich bestätigt, daß mehrere Abtheilungen des russischen Gardecorps unter Führung des Generals Gurko am 28. v. M. durch die Eroberung von Telisch einen bedeutenden Stützpunkt für die wirksame Einschließung Plewna's erhalten haben.
Vom asiatischen Kriegsschauplatze kommen Mittheilungen über ein weiteres ungehindertes Vorrücken der Ismail Pascha verfolgenden russ. Truppencorps.
In Afghanistan werden die Engländer wahrscheinlich auch ihren Orientkrieg bekommen. Der Fürst von Afghanistan hat bereits ein Heer von 60,000 Mann zusammengezogen, und im ganzen Lande wird der heilige Krieg gegen England gepredigt. Für die Engländer kann die Sache jetzt

[ => Original lesen: 1877 Nr. 86 Seite 2]

um so unangenehmer werden, als es selbst in Indien etwa 50 Millionen muhamedanischer Unterthanen hat und die ganze muhamedanische Welt jetzt in großer Aufregung ist.


- Kaiser Wilhelm, ein 81er, hat von den vielwöchentlichen Manövern und Fest=Strapazen am Rhein und Main zurückkehrend zwei Tage lang an den großen Jagden des Grafen Stolberg=Wernigerode eifrigen Anteil genommen.
- Der alte Moltke hat am 26. October seinen Geburtstag gefeiert, leider schon seinen 77sten ; er ist aber noch geistesfrisch und rüstig, wie ein um Jahrzehnte jüngerer Mann.
- Zu einer wahren Legion sind die Feldmäuse in Geislingen und Umgegend in Schwaben angewachsen. Der Schaden für die Wintersaaten ist groß.
- Am letzten Sonnabend kamen in Tilsit 14,000 russische Gänse auf den Markt, eine wahre russische Volksversammlung. Sie wurden meist von Berliner Händlern aufgekauft.


Anzeigen.

In das hiesige Handelsregister Fol. XXXXI Nr. 54 ist heute eingetragen:

Handelsfirma: Gebr. Schweigmann.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers der Gesellschaft: Die Gesellschafter sind der Kaufmann Georg Laurenz Paul Schweigmann in Schönberg und der Kaufmann Bernhard Heinrich Aloys Schweigmann in Schönberg.
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschaft ist eine offene Handelsgesellschaft und besteht seit dem 25. Juli 1877.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 29. October 1877.
Das Handelsgericht.
v. Arnim.

A. Dufft.     


In das hiesige Handelsregister Fol. XXVIII Nr. 41, betreffend das Handelsgeschäft des Kaufmanns Johann Joseph Schweigmann zu Schönberg, ist heute eingetragen:

Columne 3: "Die Firma "Gebr. Schweigmann" ist, da der Kaufmann Johann Joseph Schweigmann zu Schönberg sein Handelsgeschäft aufgelöst hat, erloschen."

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 29. October 1877.
Das Handelsgericht.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Der am 24. Mai 1855 hieselbst geborne Johann Friedrich August Carl Brandt, Sohn des früher allhier wohnhaft gewesenen Kaufmanns August Brandt, angeschuldigt, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres dadurch entzogen zu haben, daß er ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen, wird auf Grund der Verordnung vom 23. December 1870 zu seiner Vernehmung auf

Sonnabend, den 15. Decbr. dss. Jahres,
Vormittags 11 Uhr

hiedurch vorgeladen unter dem Nachtheile, daß er im Falle seines Nichterscheinens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt wird angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Rehna. den 10. September 1877.

Großherzogliches Stadtgericht.


Putzleder

zum Reinigen der Fenster, lackirter Wagen, Möbeln, sowie namentlich von Gold= und Silbersachen, ist schön zu haben bei

Emil Jannicke,        
Handschuhmacher.     


J. Frederick's Hefenmehl.

Hefenmehl erleichtert durch seine rationelle, auf chemische Weise bereitete Zusammensetzung die Herstellung der verschiedenartigsten Bäckereien von sehr lockerer Beschaffenheit unter Vermeidung der unsichern Hefe und großer Ersparniß an Zeit, Eiern und Butter.
                          Preis pro Pfund 45 Pf.
                          10 Pfund 4 Mark.
Zu haben bei

                          Aug. Spehr, Schönberg.


Gestern Abend 8 1/4 Uhr entschlief sanft nach kurzem Krankenlager mein innigstgeliebter Mann und unserer Kinder liebevoller Vater, der

Kaufmann August Creutzfeldt;

welches Freunden und Verwandten tiefbetrübt ergebenst anzeigt

S. Creutzfeldt     
geb. Rahn.        

Schönberg, 31. Octbr. 1877.
Beerdigung Sonnabend, Nachmittag 2 Uhr.


Kampfgenossen=Verein 1870/71.
Am Sonntag den 11. November d. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
ordentliche Versammlung
im Vereinslokale.
Schönberg.                                                    
                                                    Im Auftrage:
                                                    A. Westphal.


Stets vorräthig:

Einfache und doppele Bruchbänder in verschiedener Gattung, Suspensors oder Tragbeutel, Nabelbinden mit und ohne Luftkissen für Kinder, runde und Flügel=Mutterkränze, Clysopomps und doppelte Clystirspritzen zum Selbstklystiren, Wundspritzen aller Art zu jeglichem Gebrauch, Irrigators, Eisbeutel mit festem Verschluß, Gummi=Luftkissen für Kranke, Milchpumpen oder Warzenzieher, Brusthütchen bei wunder Warze, Warzendeckel, Brustgläser, wasserdichtes Zeug als Unterlage in den Wiegen wegen Durchnässen der Betten, Mutterrohre,
electro=motorische Zahnhalsbänder zur Erleichterung und Schutz des Zahnen bei Kindern sehr empfehlenswerth, Zahnringe in Gummi und Horn, die neuesten Milchflaschen mit Schlauch und Bürste, sowie ächte Milchsauger von reinem Gummi und dergleichen mehr sind stets zu haben bei

Emil Jannicke,        
Bandagist in Schönberg.     


Grabkreuze und Grabdenkmale
in Gußeisen, Marmor u. Sandstein

halte in geschmackvollen Mustern stets auf Lager und empfiehlt zu den billigsten Fabrikpreisen.

Ratzeburg.                                                     Moritz Stein.


Den 3. November,
(morgen Sonnabend)
Abends 7 Uhr,
Gänsebraten=Essen.
Am Sonntag
Erlanger Bier vom Faß und Windbeutel
mit Schlagsahne gefüllt.
Hierzu ladet ergebenst ein                                                    
                                                    J. Wagner.
                                                    Conditor in Schönberg.


Gesucht

wird krankheitshalber zu sogleich ein gesetztes Mädchen vom Lande von

Heinrich Freitag,     
Bäckermeister.      

Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 86 Seite 3]

Photographisches Atelier
von
C. Kindermann,
Lübeck,
Breitestrasse 788.


     Hauptgewinn     
ev.
375,000
     Glücks-Anzeige.      Die Gewinne
garantirt
der Staat.

Einladung zur Betheiligung an die
Gewinn-Chancen
der vom Staate Hamburg garantirten grossen Geld-Lotterie, in welcher über
8 Millionen Mark
sicher gewonnen werden müssen.

Die Gewinne dieser vortheilhaften Geld-Lotterie, welche plangemäss nur 85,000 Loose enthält, sind folgende: nämlich

1 Gewinn ev. 375,000 Mark, speciell Mark 250,000, 125,000, 80,000, 60,000, 50,000, 40,000, 36,000, 6 mal 30,000 und 25,000, 10 mal 20,000 und 15,000, 24 mal 12,000 und 10.000, 31 mal 8000, 6000, und 5000, 56 mal 4000, 3000 und 2500, 206 mal 2400, 2000 und 1500, 412 mal 1200 und 1000, 1364 mal 500, 300 und 250, 28246 mal 200, 175, 150, 138, 124 und 120, 15839 mal 94, 67, 55, 50, 40 und 20 Mark

und kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen zur sicheren Entscheidung.
Die erste Gewinnziehung ist amtlich festgestellt und kostet hierzu
   das ganze Originalloos nur 6 Rm.,
   das halbe Originalloos nur 3 Rm.,
   das viertel Originalloos nur 1 1/2 Rm.,
und werden diese vom Staate garantirten Original-Loose (keine verbotenen Promessen) gegen frankirte Einsendung des Betrages oder gegen Postvorschuss selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt.
Jeder der Betheiligten erhält von mir neben seinem Original-Loose auch den mit dem Staatswappen versehenen Original-Plan gratis und nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt.

Die Auszahlung und Versendung der Gewinngelder

erfolgt von mir direkt an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit.
Jede Bestellung kann man einfach auf eine Posteinzahlungskarte machen.
Man wende sich daher mit den Aufträgen der nahe bevorstehenden Ziehung halber bis zum

15. November d. J.

vertrauensvoll an

Samuel Heckscher senr.,
Banquier und Wechsel-Comptoir in Hamburg.


Gummi-Regenröcke
werden reparirt bei                          
                          Emil Jannicke.
                          Handschuhmacher in Schönberg.


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, das im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 46,200 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

-------------------------
1 Gewinn a M. 250,000
1 Gewinn a M. 125,000
1 Gewinn a M. 80,000
1 Gewinn a M. 60,000
1 Gewinn a M. 50,000
1 Gewinn a M. 40,000
1 Gewinn a M. 36,000
3 Gewinn a M. 30,000
3 Gewinn a M. 25,000
3 Gewinn a M. 20,000
7 Gewinn a M. 15,000
1 Gewinn a M. 12,000
23 Gewinne a M. 10,000
3 Gewinne a M. 8,000
27 Gewinne a M. 5000
52 Gewinne a M. 4000
200 Gewinne a M. 2400
410 Gewinne a M. 1200
621 Gewinne a M. 500
706 Gewinne a M. 250
25,635 Gewinne a M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmäßig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
   1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
   1 halbes Original-Loos nur Mark 3
   1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschland's veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausgezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg
Ein- und Verkauf aller Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehensloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer Interessenten zu erlangen.

D. O.     


Weil's Dresch-Maschinen
für Handbetrieb, einspännig, zweispännig und vierspännig, berühmt und anerkannt als die besten, solidesten und billigsten zu bedeutend ermäßigtem Preis.

Weil's patentirte Häckerling=Maschine,
Von Rm. 54 an.
deren größte Sorte per Stunde 600 Pfund Rindviehfutter schneiden, weniger Betriebskraft erfordern als alle anderen, fast keine Abnützung haben und auf vier Schnittlängen verstellbar sind.

Neueste Rübenschneid-Maschine,
Von Rm. 54 an. Leistung bis 3000 Pfund stündlich.
deren größte Sorte stündlich dreißig Centner Rüben schneidet und so construirt sind, daß man nach jahrelangem Gebrauch nur die Messer zu schärfen braucht, was auf jedem Schleifstein geschehen kann.

Patent=Schrotmühlen
Von Rm. 87 an.
Leistung der kleinsten 1 Ctr. stündlich.
mit gezahnten Walzen, welche nicht stumpf werden können deren kleinste Sorte ein Kind betreiben kann, mit welchen Hafer, Gerste, Roggen, Mais und Bohnen gleich gut geschrotet werden können, mit der kleinsten 1 Ctr. per Stunde.

Moritz Weil jun.. Maschinen=Fabrik in Frankfurt a. M., Seilerstraße 81.
Abbildungen und Beschreibungen auf Verlangen gratis und franco.
Agenten erwünscht, wo ich nach nicht vertreten bin.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 86 Seite 4]

In diesem Jahre ist unsere Gesellschaft, gleich allen deutschen Hagel=Assecuranzen, wiederholt von Hagelschaden betroffen worden und haben wir nach statutenmäßiger Taxe unseren Mitgliedern zu vergüten:

in Boitin=Resdorf 1,110 Mark - Pf.,
in Schlag=Sülsdorf 1,087 Mark 40 Pf.,
in Kl. Molzahn 711 Mark - Pf.,
in Ollndorf 2,298 Mark - Pf.,
in Kuhlrade 123 Mark 35 Pf.,
in Törpt 1,128 Mark 15 Pf.,
in Cronscamp 1,588 Mark 25 Pf.,
in Gr. Rünz 672 Mark - Pf.,
in Kl. Mist 377 Mark - Pf.,
in Wendorf 537 Mark - Pf.,
in Raddingsdorf 1,233 Mark 50 Pf.,
in Demern 42 Mark 25 Pf.,
in Carlow 313 Mark - Pf.,
Zur Deckung dieser Schäden und der Verwaltungskosten vernothwendigt sich, außer dem Kassenbestande, einen Betrag von 75 Pf. pro 100 Mark Versicherungssumme und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag am

Dienstag, den 13. November, Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 1. November 1877.

Direction der Hagelversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.      Wilh. Heincke.
Lenschow-Grieben.      Kröger-Lockwisch.      Mette-Palingen.      Bade-Ollndorf.
Heitmann-Klocksdorf.      Oldörp-Schlag-Sülsdorf.


A. F. Haussmann.
Pianoforte=Magazin und Leih=Institut.
Lübeck.
untere Aegidienstraße links Nr. 643.
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F. G. Oderich, Lübeck,     
Holstenstrasse 177.         

Bestellungen nach Maas werden prompt und zuverlässig ausgeführt.


Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airy's illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig.

Vertrauen kann ein Kranker

nur zu einer solchen Heilmethode haben, welche, wie Dr. Airy's Naturheilmethode, sich thatsächlich bewährt hat. Daß durch diese Methode äußerst günstige ja staunenerregende Heilerfolge erzielt wurden, beweisen die in dem reich illustrirten Buche:

Dr. Airy's Naturheilmethode

abgedruckten zahlreichen Original=Atteste, laut welchen selbst solche Kranke noch Heilung fanden, für die Hilfe nicht mehr möglich schien. Es darf daher jeder Kranke sich dieser bewährten Methode um so mehr vertrauensvoll zuwenden, als die Leitung der Kur auf Wunsch durch dafür angestellte praktische Aerzte gratis erfolgt. Näheres darüber findet man in dem vorzüglichen, 544 Seiten starken Werke: Dr. Airy's Naturheilmethode, 100. Aufl., Jubel=Ausgabe, Preis 1 Mark, Leipzig, Richter's Verlags=Anstalt, welche das Buch auf Wunsch gegen Einsendung von 10 Briefmarken à 10 Pf. direct franco versendet.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 4. November.
Reformationsfest.
(Collecte für die Bibelgesellschaft.)
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 23 M -Pfennig.
Roggen13 M -Pfennig  bis 15 M 50Pfennig.
Gerste13 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 14 M -Pfennig.
Erbsen12 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Enten d. St. M1,70 .
Hühner d. St. M1,40 .
Kücken d. St. M0,75 .
Tauben d. St. M0,45 .
Gänse d. St. M8 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 86 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 86 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 2. November 1877.


Es ist eine alte Geschichte.
(Eine Erzählung.)

[ => Original lesen: 1877 Nr. 86 Seite 6]

Es ist eine alte Geschichte.
(Eine Erzählung.)
[Fortsetzung.]


- Die englische Presse verlangt die Einleitung einer strengen Untersuchung über eine unglaubliche Nachlässigkeit, welche dieser Tage von englischen Offizieren begangen worden, und welche leicht Ursache einer argen Katastrophe hätte werden können. Es wurde nämlich das Städtchen Minton in Shropsire etwa eine halbe Stunde lang bombardirt. Ungefähr 50 Geschosse sind in den Ort selbst gefallen, während ein förmlicher Regen von Geschossen auf die umliegenden Felder niederging. Dieses unerwartete Bombardement wurde von dem Berge Longmynd auf das Städtchen gerichtet. Dort war eine Batterie zur Vornahme von Uebungen placirt. Die Commandanten dieser Batterie scheinen nun die Existenz des Städtchens Minton völlig vergessen zu haben. Das Bombardement hörte erst auf, als die zu Tode erschreckten Ortseinwohner einen Boten zu der Batterie sandten, um auf den bedauerlichen Mißgriff aufmerksam zu machen. Glücklicherweise sind die entstandenen Schäden bloß materielle und selbst diese nicht von allzu großer Bedeutung, indem keines der Geschosse ein Haus traf, vielmehr alle in den Gassen niederfielen.
- Krupp in Essen ist nicht mehr der reichste Mann in Preußen. Seit mehreren Jahren war ein im Regierungsbezirk Düsseldorf Ansässiger in der 75. Stufe mit 84,600 Mark Steuer eingeschätzt; er war damit der Höchstbesteuerte im Staate und dieser Mann war Krupp. Jm Jahr 1877-78 ist der Höchstbesteuerte Herr v. Rothschild in Frankfurt, aber erst in der 66 Stufe mit 68,400 M., während Krupp trotz seinen Kanonen zurückgewichen ist auf die 63. Stufe mit 63,000 M. Auch ein oberschlesischer Kohlenmagnat ist von 71,200 auf 61,200 Mark heruntergegangen - der Unglückliche!


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