No. 74
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. September
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1877 Nr. 74 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Die "Mecklenb. Anz." und die "Rost. Ztg." enthalten einen Aufruf des derzeitigen Vorstehers der Hamburger Stadtmission, des Herrn Jasper v. Oertzen, worin hingewiesen wird auf das täglich wachsende Heidenthum in den großen Städten, dessen verderbliche Rückwirkung auf die kleinen Städte und das flache Land immer gewaltiger werde, sodaß der Zeitpunkt immer näher heranrücke, da unsere ganze Bevölkerung am Rande des Verderbens stehen wird, wenn es nicht gelinge, demselben einen kräftigen Damm entgegenzusetzen. Auf Mecklenburg übe Hamburg nach dieser Seite hin den schlimmsten Einfluß aus, das mit Altona, Ottensee und Wandsbeck in sozialer Beziehung ein ganzes bilde, und wo es in sozialer und kirchlicher Hinsicht recht betrübend aussehe. Im Jahre 1876 sei die Zahl der kirchlichen Eheschließungen von 92 auf 65 pCt. gesunken und 31 pCt. der Kinder seien ungetauft geblieben. Dagegen sei der Kirchenbesuch schon auf etwa 1 1/2 pCt. der Gesammtbevölkerung gesunken, während Theater und Schankwirthschaften wie auch die Irrenhäuser gefüllt und die Zuchthäuser und Gefängnisse längst zu klein geworden seien. Hamburg habe seit Anfang dieses Jahrhunderts um 200,000 Einwohner zugenommen, und die Vorstadt St. Pauly z. B. habe zu 75,000 Einwohnern nur eine kleine Kirche und zwei Prediger, während 80,000 Einwohner zwischen St. Pauly und St. Georg weder Kirchen noch Pfarrämter besitzen. Zwar sei von einem kleinen kirchlich gesinnten Kreise unter Leitung und Mitwirkung treuer Geistlicher aus der Landeskirche manches zur Abwehr des hereinbrechenden Verderbens geschehen; 5 Kapellen seien gebaut, mehrere Predigtstätten gegründet, "es sind 10 Stadtmissionare angestellt, die eine segensreiche Wirksamkeit entfalten, die Tausende von Kindern in Kindergottesdiensten um sich sammeln, die Hunderte von Familien berathen und unterstützen, mehrere weibliche Krankenvereine haben sich gebildet, 2 Herbergen zur Heimath haben im vorigen Jahre von den 50,000 durchwandernden Gesellen gegen 20,000 Obdach und Bewahrung gewährt, eine Mägde=Herberge, eine Hafen=Mission sind ins Leben gerufen, die Rettungsanstalten für verwahrloste Kinder wirken weiter im Segen, ebenso müssen wir der umfangreichen Alsterdorfer Anstalten gedenken, und alle diese Institutionen werden durch freiwillige Gaben erhalten. In der That eine Leistung, wie sie in Deutschland vielleicht ihres Gleichen sucht - aber dieser kleine Kreis ist jetzt auch an der äußersten Grenze seiner Leistungsfähigkeit angelangt und wenn irgendwo, so gilt hier jetzt das Wort unseres Herrn und Heilandes: "Die Ernte ist groß, der Arbeiter wenige, bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter sende." Zehn Stadtmissionare seien nicht genügend gegenüber dem massenhaften physischen und moralischen Elend, das man kürzlich mit Recht als die Unterlage unserer geschminkten Zivilisation bezeichnet habe. Mecklenburg habe aber diesem Elend gegenüber besondere Verpflichtung, denn aus Mecklenburg=Lauenburg und Schleswig=Holstein seien momentan 25,000 Dienende in Hamburg allein, und mancher gehe dort an Leib und Seele zu Grunde, mancher trage einen Brand im Gewissen davon für Zeit und Ewigkeit. Es sei Christenpflicht, daß Mecklenburg sich seiner Landsleute annehme und ihnen helfe, und das werde am wirksamsten geschehen durch Vermehrung der Stadtmissionare, wofür der Stadtmission die Mittel fehlen. Darum wird jeder, den Gott mit irdischen Gütern gesegnet hat, zu einer einmaligen Gabe aufgefordert.
Wir fügen hinzu, daß der schlimme Einfluß Hamburgs ja in keinem Theile Mecklenburgs so fühlbar und bedenklich, ja erschreckend ist, als wie eben bei uns in unserem Fürstenthum. Wir sind gern bereit, etwaige Gaben für den obengenannten guten Zweck zu vermitteln.
Deutschland. Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist, von seinem Sohne dem Grafen Herbert v. Bismarck begleitet, am Dienstag von Gastein nach Salzburg gereist, wo noch am selben Tage die Begegnung mit dem Grafen Andrassy erfolgen sollte.
Die deutschen Botschafter in London, Graf zu Münster, in Brüssel, Graf v. Brandenburg, und in Wien, Graf Otto zu Stolberg=Wernigerode haben Urlaubsreisen angetreten.
Unter dem Vorsitze des Geh. Ober=Reg.=Rathes Dr. Rösing hat am Mittwoch die technische Reichs=Kommission für Schifffahrts=Angelegenheiten im Reichskanzleramte ihre Arbeiten begonnen.
Die Einnahme aus Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern im Reiche haben vom 1. April bis Ende August d. J. gegen denselben Zeitraum des vorigen Jahres 5,494,477 Mark weniger ergeben.
In Gent findet gegenwärtig der "sozialdemokratische Weltkongreß" statt, bei dessen Eröffnung am 10. d. M. 45 Abgesandte aus allen Welttheilen anwesend waren. Von den deutschen Sozialdemokraten ist Liebknecht abgeordnet. Am Sonntag hielten sie einen Festzug durch die Stadt, an welchem sich 10,000 Personen betheiligt haben sollen. Der Kongreß hat der "Germania" zufolge folgende Resolution angenommen: "In Erwägung daß, so lange das Land und die übrigen Arbeitsinstrumente welche die Mittel des Lebens sind, von einzelnen Individuen oder Sectionen in Besitz genommen oder als Privateigenthum monopolisirt werden, die ökonomische Unterdrückung der Masse des Volkes mit ihren nothwendigen Folgen: dem Elend und der Aushungerung fortdauern muß, erklärt der Kongreß: Es ist nothwendig, daß der Staat, welcher das ganze Volk vertritt und umfaßt und innerhalb dessen die freien Communen organisirt sind, Eigenthümer des Landes und der übrigen Arbeitsinstrumente werde." - Der "Reichsbote" bemerkt dazu: "Wenn die Sozialdemokraten siegten, so würden also alle Bauern ihre Aecker und Wiesen und alle Geschäftsleute ihre Geschäfte an den Staat abtreten müssen, um dann als Arbeiter in den Dienst des sozialistischen Staates zu treten. Geld giebts in diesem Staate nicht, sondern die Arbeit wird nur dadurch bezahlt, daß dem Arbeiter für Wohnung, Nahrung und Kleidung gesorgt wird. - Das sollte schöne Zustände geben!"
Frankreich. Die Veröffentlichung des Dekretes über die Vornahme der Neuwahlen soll am

[ => Original lesen: 1877 Nr. 74 Seite 2]

Mittwoch erfolgt sein: und wie die "Nat. Z." aus bonapartistischen Kreisen wissen will, sollte sogleich nach der Ausschreibung der Wahlen ein Manifest des Prinzen Louis Napoleon zur Veröffentlichung gelangen.
Die weitere gerichtliche Verhandlung gegen Gambetta findet erst morgen statt.
Türkei. Die Pforte soll beschlossen haben, alle Christen, mit Ausnahme der Armenier, aus den öffentlichen Aemtern zu entlassen.
Während von russischer Seite die telegraphischen Meldungen spärlich kommen, behaupten türkische, allerdings wenig zuverlässige Berichte, daß die Russen aufs neue schwere Niederlagen erlitten hätten. Sichere Nachrichten müssen abgewartet werden. - Die Montenegriner sollen die Festung Bilek erobert haben.


- (Eingesandt.) In diesem Jahre findet die Generalversammlung des evangelischen Lehrerbundes in Lübeck am 27. und 28. d. M. statt. Das Programm ist folgendes: Donnerstag den 27. Septbr. 3 1/2 Uhr: Empfang auf dem Bahnhof. 7 1/2 Uhr: Vortrag des Hauptlehrers Waack über Anschauungsunterricht. Freitag den 28. Septbr.: 1. Einleitende Worte von Senior Pastor Dr. Lindenberg. 2. Vortrag des Hauptlehrers Burfeindt: Die erziehende Macht der christlichen Schule. 3. Vortrag des Waisenhausinspectors Bruns: Wie soll die Schule zur Wahrheit erziehen? 4. Schlußwort von Prediger Sommer. Sonnabend den 29. Septbr: Besichtigung von Lübecks Merkwürdigkeiten, Fahrt nach Travemünde. - Auch Nichtmitglieder sind vom Committe zu Lübeck freundlichst eingeladen worden, dieser Versammlung beizuwohnen, und haben sich wegen freier Wohnung an den Hauptlehrer Holm zu St. Jürgen vor Lübeck zu wenden. W.
- Einige besonders interessante Aufschlüsse über die Milchverfälschung in Berlin giebt eine Schrift von Dr. Max Bauer "Ueber die Verfälschung der Lebensmittel und die Abhülfe dagegen." Derselbe schreibt: "Wenn in einer Stadt wie Berlin 50-60 Conditoreien, Hotels und Cafees täglich - wie ich das nachzuweisen im Stande bin - von ihrem Milchmann oder aus dem Zwischenhandel 4 bis 5000 Liter Sahne erhalten . . . wo kommt dieser Reichthum her, - wo bleibt die entsahnte Milch? . . . Die Antwort ist eine einfache! Ein sehr nennenswerther Theil der Morgenmilch der verschiedenen Güter, die Milch nach Berlin senden, ist nicht so frühzeitig zu melken, als der betreffende Zug abgeht. Diese Morgenmilch bleibt bis Mittag resp. Abend oder zum anderen Morgen stehen, wird auf dem Gute entsahnt und nun zwischen die Mittags= und Abendmilch gegossen, die - wie ich gern zugeben will - ihren direkten Weg aus dem Kuhstall in das Eisenbahnfaß findet! Das ist eine Seite der Frage! Die zweite, viel empfindlichere, besorgt der biedere Zwischenhändler in der Stadt . . . peccatur intra muros ex extra! Er bekommt Mittags resp. Abends vom nahegelegenen Gut sein Quantum. Er zahlt 12-14 Pfennige pro Liter, er stellt die Milch auf: nach 8-10 Stunden sahnt er ab - er braucht etwa 10 Liter Milch, um ein solches Liter Kaffeesahne, er braucht 15-20 Liter Milch, um ein Liter zu Schlagsahne für den Conditor geeigneten Rahm abzuschöpfen . . . es wird also die Kleinigkeit von durchschnittlich 50- 60,000 Liter Milch vor oder in den Mauern der Residenz entsahnt und diese arme (ich sage nicht verfälschte) Milch, diese jämmerliche Flüssigkeit wird nun einfach unter gute Verkaufsmilch gegossen. Man zahlt in Berlin für diesen guten Rahm 90-120 Pfennige pro Liter - man zahlt für einfache Kaffeesahne 50 Pfennig. Ist also ein Milchplanscher ein "intelligenter" Kopf, so nimmt er zunächst von 500 Litern unverfälschter Milch etwa 30 Liter bester Sahne à 1 Mk. = 30 Mk., dann nach 2-3 Stunden weiteren Absahnens noch mit Leichtigkeit 50 Liter Kaffeesahne à 1/2 Mk. - 25 Mk. Er hat also 55 Mk. für 80 Liter "Waare" in der Tasche. Die 500 Liter seiner Gutsmilch kosten frei ins Haus - rechnen wir hoch - 75 Mk! Er hat also als Rest für 420 Liter 20 Mk. zu verrechnen oder etwa 5 Pfennig pro Liter! Wenn er nun, als reeller Mann, das Liter mit 10 Pfennig, d. h. mit 100 Proc. Profit verkaufte , so würde man kaum etwas anderes sagen dürfen, als: "der Mann macht ein feines Geschäft" . . . Aber er verkauft unter 10 Fällen 9mal seine entwerthete Milch mit 20 Pfennig pro Liter . . . und wo kein Kläger, da kein Richter!!" Sollen wir Kleinen und Frommen im Lande da noch klagen, daß uns die Großstädte so weit voraus sind?


Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Kl. Rünz, welche Johannis 1878 aus der Pacht fällt, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf

Sonnabend, 13. Oktober d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber hiedurch eingeladen werden.
Dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Wahl unter den drei annehmlich Meistbietenden vorbehalten und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpön von 3000 Reichsmark zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme der Pachtung erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contractsbedingungen können in der hiesigen Amtsregistratur eingesehen und die Pachtung nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe Kl. Rünz in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 13. September 1877.

Großherzoglich Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Der unter dem 24. Juli d. J. von uns gegen den Schwedenknecht Johann Peter Bogren erlassene Steckbrief ist durch Ergreifung desselben erledigt.
Schönberg, den 15. September 1877.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des der Stadt Schönberg gehörenden, in der Wasserstraße hieselbst sub. Nr. 63 belegenen massiven Wohnhauses ist ein Termin auf

Mittwoch, den 21. September c.,
Vormittags 11 Uhr, von uns angesetzt.

Kaufliebhaber werden hiedurch aufgefordert, sich zur angesetzten Zeit in der Rathsstube einzufinden, die Verkaufsbedingungen werden im Termine verlesen, sind aber auch vorher bei uns einzusehen.
Schönberg, den 9. September 1877.

Der Magistrat.


Bekanntmachung.

Die Schulden=Regulirungs=Section beabsichtiget in Gemäßheit des Rath= und Bürgerschlusses vom 10. Mai 1875 an der Ausloosung theilnehmende Obligationen der alten Anleihen, sowohl der freiwilligen, wie der contributionsmäßigen, von den Mindestfordernden anzukaufen.
Offerten mit Angabe der Loosnummern und des Betrages der einzelnen Stücke, sowie des Zinsfußes und des Zinsverfalltages, sind bis zum 30. dies. Mts. versiegelt und mit dem Vermerk "Verkaufsofferte" bei Senator Schroeder hierselbst einzureichen.
Lübeck, den 1. September 1877.

Schulden=Regulirungs=Section.     


Lager
künstlicher Düngemittel

aus bestrenomirtesten Fabriken zu Fabrikpreisen und unter Garantie von Gehalten.
Schönberg.

F. Heitmann.     


Zur Kartoffelernte empfehle

Kartoffelrodepflüge,

die das Aufnehmen der Kartoffeln um die Hälfte erleichtern in verschiedenen Arten auf Lager bei

Ludw. Warncke - Mölln i. L.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 74 Seite 3]

Die noch vorräthigen, von J. Schweigmann übernommenen Waaren habe zum

Ausverkauf

gestellt, und verkaufe dieselben um gänzlich damit zu räumen

! zu jedem nur irgend annehmbaren Preise !

Zum Ausverkauf kommen unter Andern:
Kleiderstoffe, Beiderwands, Cattune, Tuche, Buckskins, Leinen, Drelle, Jackets, Regenmäntel, Jacken, Tücher, Unterröcke, halbwoll. Buckskin, Tischgedecke, Servietten, Tischtücher, Handtücher, Möbeln, Rieps, Federn, Stauts, Wagen=Rieps, Decken, Gardinen, Hüte und vieles Andere.

! 1 Parthie Rester !
Der Ausverkauf befindet sich vom Hauseingang links.
---------------------------------------------

Gleichzeitig empfehle ich mein in jeder Beziehung aus das reichhaltigste, completirte Lager, und bin ich durch äußerst günstige Einkäufe im Stande, den mich beehrenden Kunden bei guter Waare sehr billige Preise zu stellen.

     Schönberg.
                                                     Ferdinand Seelig.


Vom 24. März bis heute sind nachfolgende Schäden bei unserer Gesellschaft angemeldet:

  1) vom Schulzen Völkner zu Mechow ein Pferd 400 M.
  2) vom Büdner Homberg=Schwanbeck ein Pferd 100 M.
  3) vom Hauswirth Oldenburg=Selmsdorf ein Pferd 200 M.
  4) vom Hauswirth Kröger=Lockwisch eine Kuh 135 M.
  5) vom Hauswirth H. Meier=Mahlzow eine Kuh 120 M.
  6) vom Büdner Ollmann=Klocksdorf ein Pferd 100 M.
  7) vom Arbeitsmann Maaß=Selmsdorf eine Kuh 135 M.
  8) vom Bäckermeister Retelsdorf hier ein Pferd 500 M.
  9) vom Bäckermeister Hagen hier eine Kuh 135 M.
10) vom Förster Blank=Schlagbrügge eine Kuh 135 M.
11) vom Arbeitsmann Kähler Wwe.=Torriesdorf eine Kuh 135 M.
12) vom Hauswirth Oldenburg=Schlagsdorf ein Pferd 600 M.
13) vom Hauswirth Fick=Lüdersdorf eine Kuh 135 M.
14) vom Hauswirth Nehls=Kleinfeldt eine Kuh 135 M.
15) ungedeckt aus voriger Hebung 400 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 80 Pfennigen pro 100 M. Versicherungssumme am

Dienstag den 2. October d. J., Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Wir haben mit der gegenwärtigen Hebung so lange (sechs Monate) gezögert, um auch in diesem Jahre nur einen dreimaligen Beitrag nöthig zu haben.
Schönberg, den 17. September 1877.

Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


Am 9. October

stehen in meinen Ställen

40 theils 1 1/2jährige, theils 2 1/2jährige
Pferd  Wilster Marschfüllen
zum Verkauf. Unter ersteren sind mehrere vorzügliche Hengste. Kaufliebhaber werden hiermit ergebenst eingeladen.
Bemerkt wird noch, daß die Füllen erst am 8. October des Abends kommen, und vor dem 9. des Morgens dieselben weder gemustert, noch verkauft werden.
Güstrow, den 18. September 1877.

Carl Baumann.     


Zur Saatzeit empfehle ich
Thorner Breitsäemaschinen und Universalsäemaschinen, sowie Radelreinigungsmaschinen (Trieure) - die das Korn, unter Garantie, von jedem Unkraut und Steinen total reinigen; es stehen solche in mehreren Größen zur Probe aufgestellt bei

Ludw. Warncke - Mölln i. L.     


Korn= u. Kartoffel=Säcke.

Stück 1 M. 12 Pfennig (Mecklenburg). 1 M. 25 Pfennig (Mecklenburg). 1 M. 35 Pfennig (Mecklenburg). 1 M. 75 Pfennig (Mecklenburg). 2 M. 12 Pfennig (Mecklenburg).
Dutz. 12 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). 14 M. 25 Pfennig (Mecklenburg). 15 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). 20 M. - Pfennig (Mecklenburg). 24 M. - Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt in sehr guten Qualitäten.
Schönberg.

Aug. Creutzfeldt.     


Reifenbiegemaschinen, sowie auch amerikanische Pulver  für Schmiede und Schlosser zum Schweißen von Gußstahl und Gußeisen, halte vorräthig

Ludw. Warncke - Mölln i. L.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 74 Seite 4]

Da ich bis Michaelis gänzlich räumen muß verkaufe ich von heute an den Rest meiner Waaren, worunter sich noch viele werthvolle Sachen befinden, zu jedem annehmbaren Preise.
Rehna, August 1877. J. Burchard.


Gusseiserner Ofen
Zu außerordentl. billigen Preisen.
Gußeiserne Oefen
in großer Auswahl,
--- Sparheerde ---
in allen Größen,
Gußeis. Stall=, Keller= und Dach=Fenster,
Dachpappen, Drathstifte etc. etc.
empfiehlt
Heinr. Pagels, Lübeck,
Magazin für vollständige Haus= und Küchen Einrichtungen.


Hotel National.
Berlin N.
129 Invalidenstrasse 129.
gegenüber dem Stettiner Bahnhof.
Hotel und Restaurant I. Ranges.
Reich ausgestattete Zimmer schon für M. 1,25.
Licht und Service wird nicht berechnet.
Bei längerem Aufenthalt Pensionspreise.


Am Sonnabende den 22. d. M.                          
Erlanger Bier
vom Faß
Anstich Abends 6 1/2 Uhr.

H. Duve.     


Heute Freitag und morgen Sonnabend                          
frische Krebse
empfiehlt                                                    H. Duve.


Ich suche noch zu Michaelis d. J. ein
Kindermädchen oder eine Kinderfrau.
Rupensdorf, den 20. September 1877.

Marie Hagen.     


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.     


     Symbol für Frauen-Zeitung      Illustrirte
Frauen-Zeitung.
Aufgabe der "Modenwelt" mit Unterhaltungsblatt.
Gesammt-Auflage allein in Deutschland 227,000.
---------------
Erscheint alle 8 Tage.
---------------
Vierteljährlich M. 2,50.

Jährlich: 24 Nummern mit Moden und Handarbeiten, gegen 2000 Abbildungen enthaltend.
12 Beilagen mit etwa 200 Schnittmustern für alle Gegenstände der Toilette und etwa 400 Musterzeichnungen für Weiss-Stickerei, Soutache etc.
12 grosse colorirte Modenkupfer.
24 reich illustrirte Unterhaltungs-Nummern.

---------------

Grosse Ausgabe. Vierteljährlich. M. 4,25.

Jährlich, ausser Obigem: noch 24, im Ganzen also 36 colorirte Modenkupfer und 24 Blätter mit historischen und Volkstrachten.

---------------
Die Modenwelt,

jährlich: 24 Nummern mit Moden und Handarbeiten, sowie 12 Schnittmuster-Beilagen (wie bei der Frauen-Zeitung),

kostet vierteljährlich nur M. 1,25.

Abonnements werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten jederzeit angenommen.


Nachdem ich von meiner Entbindung, Gott sei Dank, so weit wieder hergestellt bin, kann ich jetzt meinen Geschäften wieder nachgehen.
Schönberg.

Marie Eckmann,     
Hebamme.         


Beste engl. Regenröcke

empfiehlt billigst

August Creutzfeldt
in Schönberg.


Ich warne einen jeden, meiner Frau ohne baare Zahlung etwas verabfolgen zu lassen, indem ich für keine Zahlung hafte.

Rottensdorf.                                                     A. Roy.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 23. September.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen20 M -Pfennig  bis 25 M -Pfennig.
Roggen17 M 50Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,30 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Enten d. St. M1,60 .
Hühner d. St. M1,40 .
Kücken d. St. M0,70 .
Tauben d. St. M0,40 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hierzu Off. Anzeiger Nr. 27.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD