No. 70
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. September
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 70 Seite 1]

   Nachdem ich von Großherzogl. hoher Landesregierung zum Civil=Mitgliede der Commission für die Feststellung und Abschätzung der Flurbeschädigungen bestellt, welche durch die diesjährigen im hiesigen Fürstenthume stattfindenden Truppenübungen entstehen werden, fordere ich alle Grundbesitzer, Pächter und sonstigen Nutznießer von Grundstücken, welche durch die Truppenübungen Flurbeschädigungen erlitten haben und dieserhalb Entschädigungsansprüche erheben wollen, hiedurch auf, die von ihnen erlittenen Schäden bei dem betreffenden Gemeinde=Vorstande, resp. der Großherzogl. Landvogtei hieselbst thunlichst beschleunigt anzumelden; die betreffenden Gemeinde=Vorstände aber wollen die bei ihnen angemeldeten Entschädigungsansprüche mir umgesäumt mittheilen, da spätere Anmeldungen erst nach Verlauf längerer Zeit zur Abschätzung gelangen können und dadurch nicht nur Störungen in der Bewirthschaftung der betreffenden Grundstücke, sondern auch, wenn die verspäteten Ansprüche gesetzlich überall noch berücksichtigt werden könnten, auf allen Fall eine Verzögerung der Schadloshaltung zur Folge haben würden.
   Schönberg, den 2. September 1877.

Der Vorsitzende der Commission zur Abschätzung der durch die diesjährigen Truppenübungen verursachten Flurschäden.
v. Arnim.


Politische Rundschau.

Schönberg. Um Mißverständnisse abzuwehren, die unser kurzer, in der vorigen Nummer dieser Zeitung enthaltener Artikel über die Sedanfeier hervorgerufen haben soll, erinnern wir nur daran, daß der Artikel völlig allgemein gehalten ist, und daß es also völlig unberechtigt ist, in demselben eine Kritik des hiesigen diesjährigen Sedanfestes sehen zu wollen, daß vielmehr, soll der Artikel zu dem hiesigen Sedanfeste in Beziehung gesetzt werden, nur der Wunsch darin ausgesprochen ist, daß die oberste Schulbehörde unseres Landes, wie auch anderer Länder, die Feier in ähnlichem Falle anstatt auf den Sonntag, auf den Montag verlegen möge, eben weil Kinder hier nicht für sich selber verantwortlich sind, sondern Eltern und Lehrer für sie die Verantwortung zu tragen haben; ein Wunsch, in den gewiß alle mit einstimmen, die nicht etwa schon gewohnt sind, den Sonntag sei es durch Werktagsarbeit, sei es durch Sinnengenuß zu entheiligen, und der sicherlich auch entsprechenden Ortes bereitwillige Aufnahme finden und gerne gehört werden wird, da ja - Gott sei Dank! - die Schulbehörde unseres Landes noch zugleich kirchliche Behörde ist.
Deutschland. In der Begleitung Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm bei den am Rhein stattfindenden großen Herbstmanövern des 7. 8. und 14. Armeekorps befinden sich die Prinzen Karl und Friedrich Karl von Preußen Se. K. H. der Prinz Wilhelm, der älteste Sohn Sr. K. K. H. des deutschen Kronprinzen, welcher als Premier=Lieutenant im 1. Garde=Regiment z. F. Dienst leistet, hat sich mit seinem Regiment in dessen Manöver=Terrain begeben. Außer vielen hochgestellten Militairs wohnen den Manövern auch I. M. die Kaiserin und die Kronprinzessin, sowie die Großherzöge von Mecklenburg=Schwerin und von Oldenburg bei.
Der deutsche Botschafter in Paris, Fürst Hohenlohe, hat am 1. September eine sechswöchentliche Urlaubsreise nach Deutschland angetreten und wird, wie es heißt, auch dem Reichskanzler in Gastein einen Besuch abstatten.
Der Verbandstag der deutschen Genossenschaften ist am 3. September in Wiesbaden durch Schulze=Delitzsch eröffnet worden, wobei die Versammlung etwa 350 Delegirte zählte.
Am 10. Sept. hält der Allgemeine mecklenburgische Handelsverein seine diesjährige Generalversammlung in Neustrelitz ab; und am 11. September findet in Wismar die allgemeine kirchliche Konferenz statt, die im vorigen Jahre in Bützow abgehalten wurde.
Der preußische Landtag wird wahrscheinlich, wie verlautet, erst am 20. Oct. eröffnet werden; und als für die nächste Session in Aussicht genommenen Vorlagen werden bezeichnet: die Entwürfe des Wasserrechts, der Wege=Ordnung und der Feld= und Wald=Polizei=Ordnung.
Der preußische Handelsminister hat die ungesäumte Ausführung von Vorarbeiten zur Herstellung eines Oder=Spree=Kanals auf Kosten der preußischen Staatsregierung angeordnet.
In Braunschweig ist in aller Eile ein außerordentlicher Landtag einberufen worden "aus Anlaß der durch die Reichsgesetzgebung geschaffenen Neuorganisation der Justizbehörden u. s. w. und der damit nöthig gewordenen Aenderung der hiesigen Gesetzgebung."
Frankreich. Thiers, der vorige Präsident der französischen Republik, ist am 3. September plötzlich in Folge eines Schlaganfalles in St. Germain en Laye gestorben. Der greise, in letzter Zeit viel umworbene Staatsmann ist am 15. April 1797 in Marseille geboren.
Schweiz. Das Berner Volk hat am 26. v. M. mit 23,856 Stimmen gegen 11,011 den Beschluß des großen Rathes über den Finanzplan für die Jahre 1875 bis 1878 abgelehnt; ebenso mit 24,236 Stimmen gegen 10,264 den Beschluß über den der in Verlegenheit gerathenen Bern=Luzerner Eisenbahngesellschaft geleisteten Bauvorschuß von 935,000 Francs. Es ist der Cantonsregierung

[ => Original lesen: 1877 Nr. 70 Seite 2]

daher nichts übrig geblieben, als dem Großen Rath ihre Entlassung einzureichen. Bis zum 30. December aber muß sie noch in Thätigkeit bleiben, weil erst dann der Große Rath zusammentritt.

("Reichsbote.")     

Vom Kriegsschauplatze ist zu berichten, daß die in unserer letzten Nummer erwähnten türkischen Siege nicht weit her gewesen sind, sondern sich als ziemlich unbedeutende für die Türken aber überaus blutige Kämpfe erwiesen haben. Dagegen ist jetzt, nachdem die Russen bedeutende Verstärkungen erhalten haben, auf den bulgarischen Kriegsschauplatze eine große Offensivbewegung der Russen eingetreten. Bereits haben dieselben die wichtige Position Lowatz, welche Osman Pascha erobert hatte, den Türken wieder abgewonnen. Die russische Stellung in Schipkapas ist nun derartig befestigt und besetzt, daß dieselbe für uneinnehmbar gilt. Auch auf dem asiatischen Kriegsschauplatze haben die Russen wieder bedeutende Erfolge errungen, denn die Pazifikation des Kaukasus und der russischen Küste am Schwarzen Meere scheint jetzt vollständig gelungen zu sein; und besonders ist die Festung Suchum Kaloh an der abchasischen Küste von den Russen wieder erobert worden.
Die unter dem Obefehl des Fürsten Karl stehende rumänische Armee hat sammt den Reserven am Sonnabend ihren Uebergang über die Donau vollendet und wird nunmehr thätigen Antheil am Kampfe nehmen.


- Ueber den Brand des Nikolai=Kirchthurms in Flensburg berichtet die "Kieler Zeitung": Um 1 Uhr Nachts war nach dem Gewitter Alles ruhig. Bürger der Stadt glauben, daß der Nicolaithurm getroffen ist. Sie steigen hinauf, durchsuchen Alles, finden aber nichts. Aber der Thurmwächter beruhigt sich nicht dabei, er steigt später wieder hinauf mit einem Eimer Wasser. Jetzt findet er das Feuer oben im Thurme in der Nähe der kleinen Glocke. Er kann es aber nicht mehr löschen. Rasch eilt er hinunter. Aber als um 3/4 2 der erneute Feuerruf durch die Stadt tönte, da steht der Thurm in vollen Flammen. In der Mitte der obersten Spitze ist das Feuer ausgebrochen; hier hält es sich zunächst und frißt nach oben und unten um sich. Oben aus der Spitze, die noch unversehrt ist, schlägt eine grünliche leckende Flamme. Ueber kurz oder lang muß das Feuer das Gebälk durchfressen haben und die dreißig Fuß lange Spitze muß herunterstürzen. Bis dahin ist nichts zu machen. Müßig in banger Erwartung sieht alles dem verderblichen Schauspiele zu. Wohin wird sich die Spitze wenden. Davon hängt das Geschick der Kirche, vielleicht des ganzen Stadtviertels ab. Glücklicherweise ist der Thurm schon lange etwas schief, nach Westen geneigt. Hier ist ein freier Platz, hier stehen keine Häuser - hierhin neigt sich denn auch, Gott sei Dank, die Thurmspitze und fällt donnernd und prasselnd hinunter, eine feurige Gluth weit um sich her verbreitend. Jetzt schlägt eine breite, mächtige Flamme oben aus dem Thurme; wie eine Riesenfackel leuchtet sie über die Stadt, den Himmel röthend, Tageshelle weil um sich her verbreitend. Ein glänzender Streifen hellen Rauches zieht gen Osten über die Stadt, begleitet von einem mächtigen Strom glühender Asche, der sich über die Häuser ergießt. Da wo ein Balken zerbricht, schießt ein Sprühregen von Funken nach allen Seiten aus dem brennende Thurme. Lange schon haben die Glocken widerstanden. Endlich - man hört einen klangvollen dumpfem Ton - die große Glocke stürzt. Bald läutet die kleine Glocke einige Mal und stürzt dann ebenfalls. Immer mächtiger entwickelt sich der Brand, immer großartiger wird die Riesenfackel, die dort oben über der Stadt thront. Mit reißender Geschwindigkeit ergreift das Feuer das tiefer liegende Gebälk, an den leuchtenden Festern, aus denen die Flamme bricht, merkt man den Fortschritt. Der Kupferbeschlag stürzt von Zeit zu Zeit stückweise in das Innere des Thurmes, die Gluth in die tiefsten Schichten verbreitend. Das ist sicher, an dem Thurme ist nichts zu retten. Aber, daß sich das Feuer nicht weiter verbreitet, das danken wir der unermüdlichen Thätigkeit der Feuerwehr und des Militärs. Wie die Katzen klettern sie auf dem Dache der Kirche umher, die Brände löschend, die Balken, die herauszufallen drohen, in das Feuer stoßend, an den eisernen Thüren Posto fassend, durch welche die Gluth aus dem Thurme herauszubrechen droht. Ihre Anstrengungen werden belohnt; weder das Haus des Organisten noch auch die kleine Kirche selbst, mit Ausnahme einer kleinen Stelle an der Orgel, wird beschädigt. Als das Feuer bei den steinernen Mauern ankommt, da bricht es sich. Die kolossalen Mauern, die den Jahrhunderten. Trotz geboten, sie halten auch hier tapfer stand. Das Feuer verzehrt sich in seinem Innern. Gegen 5 Uhr fängt man an, seiner Herr zu werden. Heute Morgen beleuchtete die strahlende Sonne ein Bild der Zerstörung. Noch rauchten die Mauern des Thurmes, der einsam und öde emporragte, noch war sein Boden bedeckt mit einer hohen Schicht glimmender und qualmender Balken, noch lag die Thurmspitze, die sich in die Erde gebohrt hatte, neben Massen des zusammengeschmolzenen Kupferbeschlages.
- Ein Telegramm der Daily News aus Newyork meldet, daß der Mormonen=Prophet Brigham Young am 29. August in der Mormonenstadt am Salzen gestorben ist.
- In der Hauptverhandlung deutscher Ingenieure in Frankfurt a. M. am 27. und 28. August ist der Beschluß gefaßt worden, die Reichsregierung zu ersuchen, eine allgemeine Ausstellung der Erzeugnisse deutscher Arbeit und Kunst im Jahre 1880 in Berlin zu veranstalten. Der Antrag ging von dem Anhaltischen Bezirks=Verein aus.


Anzeigen.

Torf=Auction.

Am 22. und 29. September, von Morgens 9 Uhr ab, sollen auf dem Rünzer Moor ca. 800 Mille Ruthen=, Form= und Stechtorf bei freier Concurrenz für die Einwohner des Fürstenthums Ratzeburg meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber zur gedachten Zeit auf dem Rünzer Moor einfinden.
Schönberg, den 6. September 1877.

Der Oberförster     
C. Hottelet.        


Auction.

Am Montag den 10. September d. J., von Morgens 10 Uhr an, werde ich im Gastwirth Boye'schen Locale hieselbst

I. an Nachlaßgegenständen:
eine amerikanische Uhr, eine Taschenuhr, einen eichenen Koffer, Tische, Stühle, eine Bettstelle, diverse Feld= und Gartengeräthschaften, Manneskleidungsstücke etc. und
II. an abgepfändeten Gegenständen:
einen Regulator, einen Kleiderschrank, einen Korbstuhl, eine Taschenuhr und diverse Mannskleidungsstücke.
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigern.
Schönberg.

Staffeldt,          
Landreiter.     


Den Mitgliedern der Feuerassecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg wird hierdurch bekannt gemacht, daß der Beitrag für 1877 für Cl. I auf 12 1/2 Pf., für Cl. II auf 16 2/3 Pf., für Cl. III auf 20 5/6 Pf. pro 100 M. Versicherungssumme (1 : 1 1/3 : 1 2/3 p. c.) festgesetzt ist.
Der Zahlungstag wird den einzelnen Ortschaften noch besonders angezeigt werden.
Schönberg, den 25. August 1877.

Die Direction.


Bekanntmachung.

Die Schulden=Regulirungs=Section beabsichtiget in Gemäßheit des Rath= und Bürgerschlusses vom 10. Mai 1875 an der Ausloosung theilnehmende Obligationen der alten Anleihen, sowohl der freiwilligen, wie der contributionsmäßigen, von den Mindestfordernden anzukaufen.
Offerten mit Angabe der Loosnummern und des Betrages der einzelnen Stücke, sowie des Zinsfußes und des Zinsverfalltages, sind bis zum 30. dies. Mts. versiegelt und mit dem Vermerk "Verkaufsofferte" bei Senator Schroeder hierselbst einzureichen.
Lübeck, den 1. September 1877.

Schulden=Regulirungs=Section.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 70 Seite 3]

Auszug
aus der
Rechnungsablage der Feuerassecuranz=Societät
im Fürstenthum Ratzeburg
für 1876,
wie solche dem Directorium in der Generalversammlung am 3. Mai c. vorgelegt und von demselben richtig befunden, auch von Großherzogl. Landvogtei revidirt und dechargirt ist.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, August 1877.

                          Die Direction.
                          F. Fick.        F. Stüve.


Die diesjährige Umfahrt

wird am Montag den 10. September, am Donnerstag den 13. September und am Montage den 17. September vor sich gehen.
Schönberg, 6. September 1877.

G. Fischer,     
Pastor sec.     

Blaustein

zum Waizen=Einkalken habe ich noch eine Parthie billig abzugeben.

Ludw. Wolter, Rehna.     


Rahmkäse

in sehr schöner Qualität, à Pfund 65 Pf., offerirt

Ludw. Wolter, Rehna.     


Zu verpachten

habe ich noch einen Theil von dem Nachmahtfutter auf meiner Wiese.

Staffeldt, Landreiter.     


Morgen Sonnabend Abend
(Anstich 7 Uhr)
Marienthaler Bier.
                                                    Ergebenst
                                                    F. Tesch.


Köster's Hôtel, Schönberg.
Sonntag den 9. September, Abends 8 Uhr,
Faust.
Tragödie in 6 Akten von Göthe.
Im Charakter der einzelnen Rollen dramatisch vorgetragen von
Albert Weltzien,
engagirtes Mitglied des Großherzogl. Hof=Theaters in Oldenburg.
Eintrittspreis: 75 Pfg. à Person.
Für Schüler und Schülerinnen 30 Pfg.


Am Sonntag, den 9. und Montag, den 10. September

wird bei mir ein

Scheibenschießen
nach Gewinnen,

(Hauptgewinn 1 Regulator), abgehalten, zu welchem Freunde und Gönner ergebenst eingeladen werden.
Am Montag

Ball.

Gastwirth Lohse.     
Herrnburg.        


[ => Original lesen: 1877 Nr. 70 Seite 4]

Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo August 1877.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schwerin, im September 1877.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.      W. H. Schacht.


Gefunden.

Vor längerer Zeit ist vor meiner Hausthür ein Regenschirm stehen geblieben; der sich legitimirende Eigenthümer kann denselben gegen Erstattung der entstandenen Unkosten bei mir in Empfang nehmen.

Schönberg.                                                     Johs. Kummerow.


Gesucht zu Hof Rabensdorf ein gewandter
Stallknecht,

der Einiges im Hause zu thun hat.


Tod! Tod! Tod!

Ratten, Mäuse und Schwaben, wenn solche noch massenhaft vorhanden sind, sofort spurlos zu vertilgen, offerire ich meine seit 16 Jahren berühmten "giftfreien" Präparate. Für Ratten Pillen, für Mäuse und Schwaben, jedes ein separates Pulver in Schachteln à 1, 2, 3 und 5 Mark, nebst Gebrauchsanweisung und leiste für den Radical=Erfolg jede Garantie. Aufträge werden franco erbeten.
Zu beziehen von dem giftfreien Ungeziefer=Vertilgungsmittel=Fabrikanten

G. W. Lenzig in Danzig.

Wiederverkäufern bis 50 Procent Rabatt.


Gesucht: Ein Mädchen, das mit der Küche und häuslichen Arbeiten Bescheid weiß, bei

                          Frau Dr. Helene Hach, Lübeck,
                          Hüxterdamm 381 f.


Zur bevorstehenden Saison halte mich den Herren Landwirthen mit

Superphosphaten
aus der Bremer Fabrik

bestens empfohlen, und sind dieselben beim Herrn Pfarrpächter Pumplün in Carlow vorräthig.

F. Becker,     
Vertreter.      


Hotel National.
Berlin N.
129 Invalidenstrasse 129.
gegenüber dem Stettiner Bahnhof.
Hotel und Restaurant I. Ranges.
Reich ausgestattete Zimmer schon für M. 1,25.
Licht und Service wird nicht berechnet.
Bei längerem Aufenthalt Pensionspreise.


Scheibenschießen Am Donnerstag den 13. und Freitag den 14. September d. J. findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Silbergewinnen statt, wozu ich hierdurch alle Bekannten freundlichst einlade.
Der Ball findet am 13. Septbr. statt. Büchsen werden von mir geliefert. Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.

Gastwirth Kohs, Menzendorf.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 9. September.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,30 .
Hühner d. St. M1,40 .
Tauben d. St. M0,40 .
Schinken pr. 500 Gr. M1,00 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 5 St. für M0,30 .
Kücken d. St. M0,70 .
Hasen d. St. M3 - 4 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen20 M -Pfennig  bis 26 M -Pfennig.
Roggen17 M 50Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 70 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 70 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. September 1877.


Lebenswege.
Eine Erzählung.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1877 Nr. 70 Seite 6]

Lebenswege.
Eine Erzählung.
[Fortsetzung.]


- Am 28. August ist der letzte Sprosse des Bauernknaben gestorben, der einst den Kaiser Maximilian auf der Martinswand gerettet und der dafür als "Hollauer von Hohenfelsen" geadelt wurde. In seinem Besitze war auch noch bis vor kurzem, wo Fanny Esler es erkannte, das seinem Ahnherrn vom Kaiser geschenkte "Hollauer Haus" auf dem Kohlmarkt.
- In Witzenhausen (Curhessen) hat die Schuljugend nach Mittheilung des dortigen Kreisblattes vom 15. bis 21. August 39,105 Kohlweißlinge eingefangen, im Rathhausbureau abgeliefert und dafür vom Vereine zur Beförderung des Gartenbaues 155 M. 36 Pf. ausbezahlt erhalten.


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