No. 48
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. Juni
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 48 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Ueber das Wohlbefinden Sr. Majestät des Kaisers kommen aus Ems die erfreulichsten Nachrichten. Se. Majestät setzt regelmäßig die am Sonntag begonnene Brunnenkur fort und nimmt täglich Vorträge entgegen.
Se. Majestät der Kaiser hat unter dem 16. Mai eine Instruktion über die Behandlung fremder Kriegsschiffe in den deutschen Häfen vollzogen, wonach Fahrzeuge, welche der Kriegsflotte fremder Mächte angehören, ohne Erlaubniß weder die äußerste Befestigungslinie eines befestigten deutschen Hafens überschreiten, noch sich auf der Rhede vor demselben oder in dem Hafen aufhalten dürfen. Die betreffende Erlaubniß hat für Kiel der Chef der Marinestation der Ostsee, für Wilhelmshafen der Chef der Marinestation der Nordsee, für die übrigen Häfen der Kommandant, bezw. der Garnison=Aelteste zu ertheilen. Dagegen bedürfen Schiffe fremder, mit Deutschland nicht im Kriege befindlicher Mächte keiner besonderen Erlaubniß, wenn sie fürstliche Herrschaften oder am Kaiserlichen Hofe beglaubigte Botschafter oder Gesandte an Bord haben, oder wenn sie durch Seegefahr genöthigt werden, die Befestigungslinie zu überschreiten.
Der Bundesrath hat die Veröffentlichung der die Apothekengesetzgebung betreffenden Vorlagen beschlossen.
Für das Reichs=Patentamt sind die ordentlichen Mitglieder nunmehr ernannt, und zwar außer dem Vorsitzenden Wirkl. Geh. Ober=Reg.=Rath Dr. Jakobi die vortragenden Räthe im Reichskanzleramte Geh. Reg.=Räthe v. Nieberding und v. Möller, sowie der vortragende Rath im Reichs=Justizamte Geh. Reg.=Rath Hagens. Auch die Berufung der außerordentlichen Mitglieder wird in Kurzem geschehen, sodaß das Patentamt am 1. Juli gleich in volle Wirksamkeit wird treten können.
Den "Meckl. Anz." infolge hat der Bundesrath in Bezug auf den Abschluß eines Uebereinkommens mit Oesterreich=Ungarn wegen der Naturalisation der beiderseitigen Angehörigen folgende Entscheidung getroffen: Diese Angelegenheit nur in Betreff der im Wiener Reichstage vertretenen Länder der österreichisch=ungarischen Monarchie zu regeln. Für die Regelung derselben in Betreff Ungarns wurde noch die Erfüllung einiger Vorbedingungen als nothwendig erachtet.
Die im Reichskanzleramte und im preußischen Handelsministerium abgehaltenen Berathungen über die Wiederaufnahme der Zollverhandlungen mit Oesterreich haben, wie die "Nat. Ztg." hört, zu einem günstigen Resultate geführt; und die vor längerer Zeit abgebrochenen Konferenzen in Wien sollen bereits vorgestern wieder aufgenommen worden sein.
Die "Gartenlaube," jenes heidnische Blatt, welches verwunderlicher Weise noch immer in tausenden christlicher Familien der täglichen Unterhaltung dient und von tausenden christlicher Familien durch Abonnement unterstützt wird, hat bekanntlich nicht nur seit langer Zeit in verdeckter und perfidester Weise das positive Christenthum anzugreifen und in Mißkredit zu bringen gesucht, sondern trägt bereits in schamloser Offenheit seine Feindschaft gegen dasselbe zur Schau; es verhöhnt offen den christlichen Glauben und verherrlicht den Unglauben; ja es sucht auch alle christliche Sitte in den Koth zu treten und feiert ganz ohne Scheu die Revolution (vergl. "Aus gährender Zeit" u. s. w.). Darum hat man mit Recht das Lesen der mit großem Geschick und in ansprechendem schönem Stil geschriebenen "Gartenlaube" als ein geistiges Arsenikessen oder als geistige Selbstbefleckung bezeichnet; und unzweifelhaft muß es als mit den Pflichten eines christlichen Hausvaters unvereinbar erscheinen, ein solch giftiges Blatt seiner Familie als geistige Nahrung oder auch nur als Unterhaltung zu bieten. Zwar giebt es sehr viele Leute, welche meinen, durch ihre Bildung oder durch Festigkeit im Glauben gegen die schädliche Wirkung solcher Arsenik=Lektüre gesichert zu sein. Solche erinnern wir nur an das Wort des Apostels 1 Cor. 10, 12, oder auch an das bekannte Sprüchwort, daß Hochmuth immer vor dem Falle kommt. Jedenfalls sollten alle Christen, welche nicht eine so hohe Meinung von ihrer Intelligenz und Bildung haben, sich und die Ihrigen vor dem verderblichen Einflusse des ihrer Intelligenz wie ihrem Christenthum feindlichen Blattes wahren. Giebt es doch genug andere Blätter, welche der Unterhaltung und Belehrung dienen, ohne doch beides als Mittel zu einem schändlichen Zwecke zu gebrauchen; und an erster Stelle nennen wir unter denselben das "Quellwasser," ein Blatte das sowohl in Bezug auf stilistische Schönheit als auch durch schöne Illustrationen der "Gartenlaube" durchaus die Stange hält, während es durch Gediegenheit des Inhalts und entschieden christliche Prinzipien weit über derselben steht.
Frankreich. Das Parlament ist am Sonnabend wieder eröffnet worden; und der Präsident Mac Mahon bat dem Senate seine Absicht kund gethan, die Kammer aufzulösen. Wie es heißt, ist im Senate bereits eine Majorität für die Auflösung gewonnen.
Türkei. Die ägyptischen Truppen sind bereits in Konstantinopel angekommen. Dieselben werden unter dem Oberbefehl des ägyptischen Prinzen Hassan stehen.
Aus Montenegro verlautet, daß es zwar den Türken gelungen ist, die Festung Niksic zu verproviantiren; daß dieselben aber bereits mit großen Verlusten wieder aus Montenegro hinausgejagt sind.


- Von zuverlässigem Seite erfährt die Neustrelitzer Zeitung, daß die landespolizeiliche Abnahme der im mecklenburg=strelitzschen Gebiete belegenen Strecke der Berliner Nordbahn am 21. d. M., Morgens 9 Uhr, an der Landesgrenze bei Dannenwalde ihren Anfang nehmen wird. Ebenso kann das Blatt auch ganz sicherer Quelle mittheilen, daß die Eröffnung der Nordbahn, und zwar unter Zustimmung der meckl.=strelitzschen obersten Landesbehörde, nunmehr definitiv auf den 1. Juli d. J. festgesetzt ist.
- Neubrandenburg, 5. Juni. In der letzten Versammlung des Bienenvereins für Neubrandenburg und Umgegend berichtet Herr Mehlhändler Wolter über verschiedene Bienenracen und Herr Pastor Berlin=Schwanbeck über verschiedene Bienen=

[ => Original lesen: 1877 Nr. 48 Seite 2]

geräthe und über die Eisubstanzfütterung. Zu letzterer eignen sich, wie derselbe ausführte, am besten Hühnereier, weil diese nicht allein am billigsten und bequemsten in größeren Quantitäten zu beschaffen, sondern auch, weil diese von den Bienen offenbar vor anderen Eigattungen bevorzugt werden. So werde z. B. die Enteneisubstanz von den Bienen nur höchst ungern verzehrt, besonders wenn die Enten auf Teichen und Flüssen Nahrung suchen. Bei der Fütterung von Eisubstanz sei es ganz gleichgültig, ob zur Versüßung derselben Honig oder Zucker verwendet werde. Werde Honig genommen, so werden auf 60 Stück Hühnereier, welche ungefähr 2 1/2 Kilo Eisubstanz erhalten, 5 Kilo Honig genommen und es komme demnach auf 1/2 Kilo Eisubstanz 1 Kilo Honig. Werde der bedeutend billigere Raffinade=Zucker gewählt, so koche man von diesem einen Syrup im Verhältniß von 3 1/2 Kilo Zucker zu 5 Kilo Wasser, in welcher Beschaffenheit sich derselbe längere Zeit in Flaschen zum späteren Gebrauche an einem kühlen Orte aufbewahren lasse. Von der in allernächster Zeit zur Verfütterung bestimmten Anzahl Eier werde Weiß= und Gelbei zusammen in einen Topf geschlagen, der sogenannte Hahntritt entfernt und das Ganze so lange scharf gequirlt, bis das Weiße und Gelbe sich innig vermischt haben. Nunmehr werde die Süße, welche jedoch auf keinen Fall erwärmt sein dürfe, bestehend in Zuckersyrup oder dünnflüssig gemachtem Honig, in dem angegebenen Verhältniß hinzugeschüttet und das Ganze wiederum mit einem Quirl innig vermengt. Bei dieser Fütterungsmethode, welche bei jeder Tageszeit ausführbar, rechne man auf ein recht starkes Volk jeden zweiten Tag eine Gabe des ungfähren Inhalts von 2 Eiern, welches Quantum jedoch bei williger Annahme durch die Bienen unbedenklich überstiegen werden könne, da das Bienenvolk bei der Eifütterung absolut nicht mehr davon annehme, als dasselbe zu den momentanen Ernährungszwecken sofort verwenden könne. Vom baltischen Centralverein, dessen Gast=Zweigverein der hiesige Verein ist, waren Probeflaschen für Honigverkauf eingesandt, die allgemein gefielen. Der baltische Centralverein will in verschiedenen Städten wie Stettin, Greifswald, Wolgast und anderen Niederlagen für Honigverkauf errichten und zu solchem Vorgehen auch den hiesigen Verein anregen. Die eingesandten Flaschen waren hellweiße Pillengläser von 10, 20, 30 Loth Wasserinhalt. Sie fassen ungefähr 1/2, 1 und 1 1/2 Pfund Schleuderhonig. Zum Verschluß sind gute flache Korkspunde nöthig, etwa 6-10 Mm. dick. Elegante Schau=Etiketts mit Schwarzdruck oder Golddruck liefert der Lithograph Brandt zu Wolgast von 8,50 Mk. bis 18 Mk. à 1000 Stück, bei Bestellung von 2000 und mehr bedeutend billiger. Garantie=Etiketts des Centralvereins sind zum Selbstkostenpreise zu beziehen vom Cassier Küster Taege zu Stralsund oder Pastor Rabbow zu Hohendorf bei Buddenhagen. Nach den Contracten, welche mit den Inhabern der bestehenden Vereinsdepots abgeschlossen wurden, erhalten die Mitglieder für ausgeschleuderten Honig ungefähr für das Kilogramm 2,50 Mk., für Wabenhonig 3,60 bis 4 Mk. ohne Abzug der 10 pCt. für Annoncen, Fracht für gefüllte und leer zurückgehende Kisten tragen die Depots. Die nöthigen Annoncen werden zunächst aus der Kasse des Centralvereins bestritten. (Meckl. Anz.)
- Wenn unsereins eine Reise macht, so thut er Geld in seinen Beutel, kauft sich ein Billet auf der Eisenbahn, sucht einen Platz und fährt mit einem stillen Glückauf! davon. Das ist bei dem Kaiser Alexander anders. Sein kaiserlicher Hofzug besteht aus nicht weniger als fünf Abtheilungen, welche in Zwischenräumen von einer halben Stunde einander folgen. Dem Salonwagen des Kaisers geht als Eclaireur eine Locomotive mit einem einzelnen Wagen voraus, in welchem sich die Directoren der verschiedenen Eisenbahnen befinden. Dem Salonwagen folgt in 30 Minuten ein Zug mit Ingenieuren und Arbeitern, welche alle unvorhergesehene Hindernisse, die sich dem Hofzug etwa entgegenstellen könnten, sofort aus dem Wege zu räumen haben. Nach dem Arbeiterzug folgt der Zug mit dem kaiserlichen Gefolge und dem Hofpersonal, und zuletzt, wieder mit 30 Minuten Zwischenraum, die aus 600 Mann bestehende Escorte. So war's wenigstens bei der Reise des Kaisers aus Petersburg nach Rumänien. Der Zaar hat den früheren Hofzug des Kaisers Napoleon gekauft, der mit dem größten Luxus eingerichtet ist. Es sind 15 Wagen, von denen 13 mit einander durch gedeckte Gänge verbunden sind. Diese fahrenden Prachträume gleichen innen den schönsten Zimmern eines kaiserlichen Lustschlosses. Schwere seidene Vorhänge umgeben die hohen Thürenfenster, den Boden bedecken kostbare persische Teppiche; Tische und Schränke sind aus Ebenholz künstlerisch gearbeitet. Stühle, Tische und Sophas aus Ripsstoff haben eine goldbraune Farbe, die Wände sind geschmückt mit Bildern und venezianischen Spiegeln. In den Ecken und in der Mitte des Hauptsalons duften Prachtexemplare von Blumen und Pflanzen aus allen Theilen und Klimaten der Welt - und die Sorge drückt sich still und heimlich in den Winkel.


Anzeigen.

In Gemäßheit des §. 18,7 der Control Ordnung wird hierdurch amtlich bekannt gemacht, daß in dem am 4. vor. Mts. stattgehabten Classificationstermine der Landwehrmann Productenhändler Johann Resenhöft aus Sülsdorf bei Schönberg auf Grund der §§. 17,1b. und 133 der Control=Ordnung hinter den letzten Jahrgang der Landwehr zurückgestellt worden ist.
Schönberg, den 19. Juni 1877.

Der Civil=Vorsitzende der Ersatz=Commission.
F. Graf Eyben.


Der Joachim Heinrich Lenschow, geboren am 29. Januar 1854 zu Gr. Siemz, hiesigen Fürstenthums, unehelicher Sohn der jetzt verehelichten Airle in Lübeck, Catharina Maria geb. Lenschow, welcher sich bereits zu Anfang des Jahres 1876 zu Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc., edictaliter hierdurch geladen, in dem auf

Sonnabend den 25. August d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anstehenden Termine sich einzufinden, unter dem Nachtheile, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 13. April 1877.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.


In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Oelmüllers Adolph Capell zum Hammer wird der auf

Freitag den 29. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hierdurch in Erinnerung gebracht, daß in dem Verkauftermin am 8. d. M. ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 11. Juni 1877.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Unterm heutigen Dato ist nachstehende Firma in's hiesige Handelsregister eingetragen sub. Nr. 53 Fol. XXXX:
Firma: Ferdinand Seelig.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Kaufmann Ferdinand Seelig in Schönberg.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 7. Juni 1877.

Das Handelsgericht.
v. Arnim.

A. Dufft.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 48 Seite 3]

Auction.

Am Montag, den 25. Juni c., Morgens von 10 Uhr an, soll zu Hof=Schlagsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 einjähriger Eber, 1 dreijährige Sau mit Ferkeln, 2 zweijährige Sauen mit Ferkeln, 2 jährige Sauen, tragend, 1 Pölkschwein, Mobilien, Bettzeug, einiges Leinenzeug, Haus= und Küchengeräthe, worunter 2 große Backtröge, 1 paar Kutschsielen mit gelbem Beschlag, und was sich sonst noch vorfindet.
Schlagsdorf, den 16. Juni 1877.

Krüger.     


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.

Die Anstalt ist während des Johannistermines

vom 24. Juni bis 1. Juli d. J.
an den Sonntagen
von 7-10 Uhr Morgens,
an den Wochentagen
von 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags

geöffnet.
Bei der Vorschuß=Anstalt werden nur Summen von 300 M. und darüber angenommen und mit 4 % auf's Jahr verzinst. Summen unter 300 M. sind bei der Ersparniß=Anstalt zu belegen und werden von dieser mit 3 7/10 auf's Jahr verzinst. Eine Vorlegung der Einlagebücher der Ersparniß=Anstalt ist zum Zweck der Zinszuschreibung nicht, sondern nur dann erforderlich, wenn weitere Einlagen gemacht oder Rückzahlungen verlangt werden.

Schönberg, den 16. Juni 1877.
Das Directorium.


Die glückliche Entbindung seiner Frau von einem Mädchen beehrt sich Freunden und Bekannten statt besonderer Meldung hierdurch ergebenst anzuzeigen.
Schönberg, den 20. Juni 1877.

Julius Schweigmann.     


Den Mitgliedern des Lübecker=Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner wird bei Anlage vorschriftsmäßiger Blitzableiter eine Ermäßigung der Beitrags=Ansätze um

1/2 pro mille

der Versicherungssumme gewährt. Die Firma Heise in Kiel hat die Ausführung und Controle der Blitzableiter unter günstigen Bedingungen für die Vereins=Mitglieder übernommen.
Lübeck, im Juni 1877.

Die Direction des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner.

Namens derselben: Bruhn.


Das Quartal der Schuhmacher=Zunft findet am

Montag nach Johannis, den 25. Juni d. J.,
von Vormittags 10 Uhr an,

im Locale der Frau Gastwirthin Boye hier statt, und laden wir alle Stadt= und Landmeister unserer Zunft hierzu freundlichst ein. - Gleichzeitig bitten wir um schleunige Berichtigung der noch rückständigen Quartalsgelder.
Schönberg, den 18. Juni 1877.

Die Aelterleute.     


A. Kraemer, Rehna, Hinterstr.
Stuhlmacher u. Tapezir,
empfiehlt sich zur Anfertigung von aller Art
Polster-, Möbeln- & Rohrstühlen,

nach neuester und modernster Facon zu billigen Preisen ganz ergebenst.
Alte Möbeln werden bequem, modern aufgepolstert, Rohrstühle ausgeflochten und polirt, wie neu hergestellt, sowie sonstige Reperaturen prompt, sauber und billig übernommen.


Von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig wird auf Wunsch ein Auszug aus diesem Buche Jedermann gratis und franco zur Einsicht gesandt.

Ein großartiger Erfolg

ist es ohne Zweifel, wenn von einem Buche 90 Auflagen erschienen sind und um so großartiger ist derselbe, wenn dies trotz gehässiger Angriffe möglich war und in einer so kurzen Zeit, wie solches der Fall, bei dem illustrirten Buche:

Dr. Airy's Naturheilmethode

Dies vorzüglich populär=wissenschaftliche Werk kann mit Recht allen Kranken, welche bewährte Heilmittel zur Beseitigung ihrer Leiden anwenden wollen, dringend zur Durchsicht empfohlen werden. Die darin abgedruckten Atteste beweisen die außerordentlichen Heilerfolge und sind eine Garantie dafür, daß das Vertrauen nicht getäuscht wird. Obiges über 500 Seiten starke, nur 1 Mark kostende Buch ist in jeder Buchhandlung vorräthig, wird aber auch auf Wunsch direct von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig gegen Einsendung von 10 Briefmarken à 10 Pf. versandt.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Meine neuerdings in Grevesmühlen wieder prämirten feuerfesten und diebessicheren

Geldschränke,

kleine schon von 180 Mark an,
sowie mein Lager von

Nähmaschinen

aller Art und alles was dazu gehört, Nadeln, Schiffchen, Oele, auch alle Reperaturen hiervon, erlaube mir in Erinnerung zu bringen.
Schönberg.

Rud. Schrep,       
Schlossermeister.     


Den über meine Weizen=Koppel angelegten, von Rieps nach der Neuen Welt führenden Schleichsteig verbiete ich hiermit, und werde Alle, die unbefugt darauf betroffen werden, dem Gericht zur Bestrafung anzeigen.

                          Hauswirth Hans Jochen Böttcher
                          in Rieps.


Tapeten, Borden und Rouleaux

in den neuesten Mustern empfiehlt
Schönberg.

H. E. Peters,      
Glasermeister.     


Gesucht wird zu Michaelis in Schönberg
ein Mädchen

zu häuslichen Arbeiten, am liebsten vom Lande. Zu melden in der Expedition des Anzeigers zu Schönberg.


Ich erlaube mir, den geehrten Bewohnern Schönberg's und Umgegend die ergebene Anzeige zu machen, daß ich von nun an wieder selbstständig mein Geschäft wie früher zu betreiben gedenke. Ich bitte daher meine früheren Kunden, ihre geschätzten Aufträge doch mir wieder zukommen zu lassen, ich werde stets bemüht sein, prompt und reell die Bestellungen auszuführen.
Um geneigten Zuspruch bittet

Borschel,                          
Tischlermeister in Schöneberg.         
Wallstraße.                       


[ => Original lesen: 1877 Nr. 48 Seite 4]

Großes Concert
am Sonntag, den 24. Juni im Boye'schen Garten hierselbst,

ausgeführt von den vereinigten Männergesangvereinen des Fürstenthums Ratzeburg und gütiger Mitwirkung der Vereinsmusiker.

Anfang Nachmittags 4 Uhr.                           Entree à Person 30 Pf. Kinder die Hälfte.

Abends große Illumination des Gartens mit bengalischer Beleuchtung; wozu ein geehrtes Stadt= und Landpublikum ergebenst einladet
Schönberg.

der Vorstand                          
des Gesangsvereins "Teutonia".     


Landauer, Omnibusse, Halbchaisen, Leichenwagen, Jagdwagen, Damen-, Herren-, Kutschir- und Ponny-Phaeton etc.

werden in kürzester Zeit solide angefertigt, durch praktische Ausführung und billige Preise, werde unausgesetzt bemüht sein, dass mir so vielseitig geschenkte Vertrauen zu erhalten.
P. S. Ich beehre mich, noch allen Denjenigen meinen besten Dank auszusprechen, welche vertrauensvoll mit brieflichen Aufträgen mir entgegen kommen

W. Schloske,
Wagenfabrikant.
Jauer, Preuss. Schlesien.


Die Mecklenburgische Thonwaarenfabrik
von
G. Jacoby & Co. in Wittenburg.
empfiehlt ihre weißen und grauen Schmelzöfen, prima und secunda Qualität zu billigsten Preisen.


Dr. Linck's Fettlaugenmehl

zum Waschen von Weißzeug, Wollen=, Baumwollen= und Seidenstoffen, schont Gewebe und Hände. Ausgezeichnetes Reinigungsmittel von Porzellan, Glas, Lackfarben, Oelgefäßen, etc. - Vortheilhafter Ersatz der Seife bei reichlicher Ersparniß an Zeit, Arbeitskraft und Kosten, indem die Wäsche in 2-12 Stunden gereinigt ist. Pr. Pfund 50 Pf. Kisten billiger. - Niederlagen bei den Herren A. Wengler, Rehna und H. Polemann, Schwerin. - Weitere Niederlagen errichtet A. F. Riemann & Co., Hamburg. - Avis! Man hüte sich vor den in letzter Zeit aufgekommenen Nachahmungen.


Guter Torf
ist zu kaufen, à Gr. Tausend 3 Rmk. 50 Pf., bei
Wahrsow.                                                     P. Maaß.


Eiserne Saugepumpen

von 2 1/2" 3' 3 1/2" 4" Kolbendicke liefere zu 16,50 20,50 30,25 39,50 Mark.

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in Verbindung mit obiger Pumpe incl. 3 Meter Rohr und Patentsandfilter zu 28 36 48 63 Mark, jeder Meter mehr 1,60 2,25 2,75 4 Mark.
Ferner empfehle Erdbohrer, Bohrröhren, Ketten und Jauchepumpen, hohe eiserne Straßenpumpen, Saug= und Druckpumpen, Gartenspritzen, Spritzpumpen, Tiefbrunnenpumpen, Filter, Leitungsröhren etc. Preiscourante gratis. Vertreter erwünscht.

Hermann Blasendorff, Berlin S., Louisenufer 3A.
Fabrik von eisernen Pumpen, Abessinierbrunnen und Erdbohrwerkzeugen.
Technisches Büreau für Brunnenbau n. Erdbohrungen.


Zu dem am

24. und 25. Juni

bei mir stattfindenden

Scheibenschießen

nach Gewinnen lade ich Freunde und Bekannte ergebenst ein. - Ein Satz von 3 Schüssen, worauf aber nur ein Gewinn fällt, kostet 1 M. Büchsen u. s. w. werden von mir geliefert.

Gastwirth Oldenburg in Lockwisch.     


Neuen Matjes=Hering,
feinste Qualität,

empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen     
in Schönberg.        


Im August erwarte:

Prima böhm.
Salon-Stück-Kohlen

Rm. 25 - à 2000 Pfund loose frei vor der Thür und nehme Aufträge hierauf schon jetzt entgegen.

Schönberg.                                                     F. Heitmann.


Portland=Cement
aus der Fabrik von
Thiele & Gripp in Lägerdorf
und
frischen Kalk
bei                                                    Thiele in Ratzeburg.


Zum bevorstehenden Johannis=Termin habe ich noch sehr gute Erbpachtpapiere abzugeben.
Grevesmühlen.

A. Ihlefeld,     
Advocat.      


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 24. Juni.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,00 .
Hühner d. St. M1,70 .
Tauben d. St. M0,45 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,80 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 6 St. für M0,30 .
Kücken d. St. M1,00 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen19 M -Pfennig  bis 25 M -Pfennig.
Roggen18 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Gerste16 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Hafer16 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 48 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 48 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 22. Juni 1877.


Die Privat=Lotterie.
Eine Erzählung.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1877 Nr. 48 Seite 6]

Die Privat=Lotterie.
Eine Erzählung.
[Fortsetzung.]


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