No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Juni
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1877 Nr. 46 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz ist am 7. Juni wohlbehalten in London angekommen.
Auf Grund der von ihnen bestandenen ersten theologischem Prüfung haben die Kandidaten der Theologie August Kolbatz aus Neustrelitz, Karl Pohl aus Neubrandenburg und Wilhelm Woisin aus Selmsdorf die Erlaubniß zu predigen erhalten.
Das Kaiserliche statistische Bureau hat eine Uebersicht der Hauptresultate der letzten Wahlen aufgestellt, welche vom Reichskanzler dem Reichstage noch kurz vor Schluß desselben übersandt worden ist. Wir entnehmen deselben im Folgenden die Zahlen, welche Mecklenburg betreffen und setzen daneben die Gesammtstatistik des ganzen Deutschen Reiches:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Von den insgesammt abgegebenen Stimmen fielen auf die gewählten Abgeordneten 3,600,988, davon auf Conservative 269,050, deutsche Reichspartei 323,441, Nationalliberale 1,082,690, Gr. Löwe 119,473, Fortschrittspartei 278,864, Centrum 1,081,753, Polen 153,669, Socialdemokraten 111,211, Volkspartei 42,414, Partikularisten 48,004, Protestpartei 92,419.
Zahl der Gewählten nach ihrer Parteistellung:
überhaupt 397, conservativ 40, deutsche Reichspartei 38, Nationalliberale 129, Gr. Löwe 12, Forschrittspartei 35, Centrum 100, Polen 14, Socialdemokraten 12, Volkspartei 4, Particularisten 5, Protestpartei 8. Von den mecklenburg=schwerinschen Abgeordneten fallen nach der Tabelle 3 in die nationalliberale, 2 in die Fortschrittspartei, 1 in die Gruppe Löwe; der mecklenburg=strelitzische Abgeordnete gehört der nationalliberalen Partei an.
Die Angabe übrigens, daß ein mecklenburgischer Abgeordneter der Gruppe Löwe und zwei der Fortschrittspartei angehören, ist nicht genau, da der eine der beiden letzteren nur Hospitant bei der Fortschrittspartei, nicht Mitglied derselben ist, während sich zur Gruppe Löwe überhaupt kein mecklenburgscher Abgeordneter hält; einer der mecklenburgischen Abgeordneten hat sich vielmehr noch keiner Fraktion angeschlossen.
Deutschland. Se. Majestät der Kaiser ist von seiner Erkältung völlig wider hergestellt, sodaß die auf gestern angesetzte Reise nach Ems voraussichtlich angetreten worden ist.
Durch Kaiserl. Kabinetsordre vom 31. Mai ist bestimmt worden, daß das 3. Garderegiment z. F. am 1. April 1878 von Hannover nach Berlin verlegt werde. Wie es heißt, besteht die Absicht, das ganze Gardecorps in Berlin und Potsdam zu vereinigen, um demselben eine gleichmäßige Ausbildung zu Theil werden zu lassen.
In Halle ist der durch seine Verdienste wohlbekannte Oberkonsistorialrath Professor Dr. August Tholuck am 10. Juni gestorben.
Wie die "Neue fr. Pr." meldet ist am 12. d. M. der erste vom deutschen Pflegeverein gestellte Lazarethzug, mit allem Nöthigen vortrefflich versehen, unter der Führung des Johanniterritters v. Hoeniker nach Rumänien abgegangen.
Der türkische Geschäftsträger in Berlin, Turkhan Bay, wendet sich an die öffentliche Mildthätigkeit in Deutschland, indem derselbe folgendes bekannt machen läßt: "Im Vertrauen auf den wohlthätigen Sinn der deutschen Nation beehrt sich die Kaiserlich türkische Botschaft hiermit zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, daß ihr vom Central=Comitee der ottomanischen Vereine für die Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger, welches auf Grundlage der Genfer Convention steht, ein Rundschreiben zugegangen ist, in welchem sich dasselbe an die öffentliche Mildthätigkeit wendet. Indem sich die Kaiserliche Botschaft beehrt, diese Mittheilung zu machen, stellt sie sich gleichzeitig zur Verfügung der hochherzigen Geber, um deren Spenden ihrer Bestimmung zuzuführen. Sonst können Gaben auch direct an das Comitte (administration sanitaire centrale de l'Empire Ottoman à Galata) in Konstantinopel adressirt werden.
Vom Kriegsschauplatze liegen noch immer keine Nachrichten von wichtigeren Ereignissen vor. Ueber die Montenegriner haben die Türken allerdings einen wenn auch sehr blutigen Sieg davongetragen, und das Hauptquartier des Fürsten Nikita hat von Plaminka bei Niksic nach Ostrog zurück verlegt werden müssen. Dagegen sind die Türken auf dem asiatischen Kriegsschauplatz beständig im Nachtheil, und die Russen, welche Kars völlig eingeschlossen haben, stehen bereits vor Erzerum.
In Konstantinopel soll wieder einmal große Aufregung herrschen, weil die Gesundheit des abgesetzten Sultans Murad für völlig hergestellt gilt.
Am 11. Juni sind zehn egyptische Dampfer mit 6000 Mann egyptischer Hilfstruppen unter dem Befehle des egyptischen Prinzen Hassan, von türkischen Panzerschiffen geleitet, von Alexandrien abgegangen.
Der Fürst Milan von Serbien soll beim Kaiser Alexander in Plojeschti um eine Audienz nachgesucht haben und ist, wie versichert wird, bereits am Mittwoch dorthin abgereist.


- Der russische Rubel wird heuer nicht in den deutschen Bädern rollen. Alle die badelustigen Russen und Russinnen haben den Wink erhalten, diesmal daheim zu bleiben oder in der Wolga, dem

[ => Original lesen: 1877 Nr. 46 Seite 2]

Dniepr, dem Schwarzen Meere etc. oder auch im Türkenblut zu baden.
- Großartiger Steuer=Unterschleif. In einer der größten Brauereien Wiens, der bekannten Dreher'schen, deren Biere sich eines Weltrufs erfreuen, ist in diesen Tagen eine großartige Steuerübertretung entdeckt worden. Herr Dreher soll vor einiger Zeit wegen des Ankaufs eines Gutes in Unterhandlung gestanden haben und dabei war einer seiner Beamten als Vermittler betheiligt. Als der Kauf zum Abschlusse kam, forderte der Beamte von seinem Chef eine Provision, welche verweigert wurde. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen, welche die Entlassung des Beamten zur Folge hatten. Der Enttäuschte ging zur Staatsanwaltschaft und erstattete eine Anzeige von einer großen Steuerübertretung, deren sich die Firma Dreher mit einigen Finanzbeamten längerer Zeit dadurch schuldig gemacht haben sollte, daß Bier=Extract als Lagerbier versteuert ausgeführt wurde. Die eingeleitete Untersuchung soll das Resultat ergeben haben, daß durch diese Steuerübertretung die Steuerbehörde um mehrere Hunderttausend Gulden benachtheiligt worden ist. Als Strafe dürfte die Brauerei das nette Sümmchen von 2 Mill. Gulden zu zahlen haben.
- Von der Vergänglichkeit aller irdischen Höhe und Herrlichkeit weiß auch jene eiserne Truhe ein Stückchen erzählen, in welcher einst die ungarische Krone aufbewahrt und noch im Jahre 1849 bei Orsova vergraben wurde. Diese Truhe war in den letzten Jahren bei dem Depositenamt in Pesth zur Aufbewahrung gerichtlicher Depositengelder benutzt worden, mußte aber einem zweckmäßigeren Behälter weichen und dient gegenwärtig in einem Zimmer des Central=Zollamts daselbst als - Kohlenkasten.
- Der Maurer und Bauunternehmer Hanke in Schönebeck a. d. E. übernahm kürzlich den Abbruch eines alten 60 Fuß hohen Dampfschlotes für den Preis von 75 Mark. In anderthalb Tagen war die Arbeit mit Hülfe zweier Gesellen und eines Handlangers unter großer Anstrengung und nicht ohne Gefahr zu Ende gebracht, worauf beide Gesellen im Ganzen 7,80 Mk., der Handlanger 2,62 Mk., erhielten, während sich der Unternehmer mit dem bescheidenen Antheil von 64,58 Mk. begnügte. "So etwas kann nur unter "Bourgeois" vorkommen, die nichts weiter thun als die Arbeiter aussaugen!" pflegen die Socialdemokraten zu sagen. Um Mißverständnisse zu vermeiden, wollen wir jedoch bemerken, daß der Maurer Hanke der Führer der Schönebecker Socialdemokraten und seine Handlungsweise nur ein Beispiel ist, wie sich die socialdemokratischen Begriffe von Gleichheit und Brüderlichkeit im praktischen Leben geltend machen.
- Erzherzog Albrecht kam neulich auf einer militärischen Inspektionsreise in ein kleines Garnisonsstädtchen, wo ihn Niemand erwartete. Er ging im Morgengrauen in die Kaserne und gradezu in das Inspektionszimmer. Da muß ja, dachte er, der diensthabende Offizier auf den Beinen sein, der kann Dich führen. Der Offizier lag aber in Morpheus Armen, mit Kissen und Decken warm zugedeckt und erwachte erst beim Säbelklirren. Mit einem Sprung war er aus dem Bette, denn er sah einen General vor sich und sogar einen Erzherzog, das sah er ihm an der Nase an. Die Honneurs konnte er in Hemd und Unterhosen nicht machen; was thun? - Im Gesprächston mit verbindlichem Lächeln fragte er den Erzherzog: Kaiserliche Hoheit haben eine angenehme Reise gehabt? - Der Erzherzog drehte sich um, ließ den Commandanten rufen und von ihm sich alles zeigen. Beim Abschied sagte er: Im Allgemeinen, Herr Oberst, bin ich recht zufrieden, nur der freundliche Lieutenant, der die Inspektion hat, den sperren Sie mir ein bisserl ein!
- In Folge einer Wette wurden dieser Tage in Frankfurt Berechnungen angestellt, wie viel eine Million Mark in deutschem Reichspapiergeld wiege. Das Ergebniß war folgendes: Eine Million Mark wiegt in 5 Markscheinen 145 Kilo, in 20 Markscheinen 46,44 Kilo, in 50 Markscheinen 25 Kilo, in 100 Markscheinen 13 Kilo und in 1000 Markscheinen 2 Kilo. Jeder mag nachwiegen.
- In Berlin ist die berühmte Tänzerin Fräulein Adele Grantzow an einer Blutvergiftung gestorben. Die Vergiftung erfolgte dadurch, daß bei der Operation einer Blase am Knie der behandelnde Arzt, welcher nach Baumscheidt'scher Methode verfuhr, eine Nadel verwandte, welche vorher bei einem blutvergifteten Kranken zur Verwendung gekommen war.
- Das hier ist unser Stammbaum, sagte ein junger, etwas bedenklich aussehender Mann zu seinem Freunde in Arkansas, indem er auf eine stattliche Eiche deutete. - Wieso? - Das will ich Dir sagen. Mein Papa und meine zwei Onkels kamen eines Tages hier entlang. Sie hatten grade Pferde geborgt, den Besitzer derselben aber leider nicht getroffen, um ihm dies mittheilen zu können. Dieser rauhe Mensch kam ihnen mit seinen Freunden nach, erreichte sie hier und - siehst Du, da am dritten Ast rechts, da wurden sie alle drei - gehenkt.
- Künstliche Säuglinge. Es ist bekannt, daß Eisenbahnreisende es nirgends lieben, wenn die Wagen, in welchen sie fahren, bis auf den letzen Sitz besetzt sind. Eben so lieben es viele Reisende nicht, in Wagen zu fahren, in denen sich Säuglinge befinden, die entweder durch Weinen oder andere natürliche Vorfälle unangenehm werden können. Diese beiden Erfahrungen benutzte neuestens ein englischer Industrieller, um "künstliche Säuglinge" für Eisenbahnreisende anzukündigen. Der Preistarif führt 5 Klassen auf. 1) Gewöhnliche Reisekinder, die aus Furcht zu schreien scheinen und die man in die Tasche stecken kann - 10 Schillinge; 2) nicht zu laut, aber kläglich und unerträglich weinende - 20 Schillinge; 3) vollständige Schreihälse mit durchdringender Stimme, eine ganze Octave füllend - 2 Pfd. Sterling; 4) dieselben stets bereit zum Repetiren - 2 Pfd. Sterling 6 Schillinge und 5) die erste Qualität, fortwährenden Schreiens fähig 3 Pfd. Sterling. -


Anzeigen.

In der Concurssache des Krämers A. Schulze zu Mannhagen ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen, ein Liquidationstermin auf

Dienstag den 26. Juni c.,
Morgens 11 Uhr,

vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an das zur Concursmasse gehörige, zu Mannhagen belegene Wohnhaus c. p. desselben zu haben vermeinen, zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel, sowie zur Prioritätsausführung unter dem hiedurch ein für alle Mal angedrohten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln und mit der Prioritätsausführung hiemit peremtorisch geladen werden.
Die in dem über das Haus c. p. des Cridars A. Schulze errichteten Hypothekenbuch eingetragenen, von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommenen Gläubiger haben nur ihre Forderungen rückständiger Geld= und Natural=Abgaben, sowie rückständiger Zinsen und etwaiger Schäden und Kosten zu liquidiren.
Zur Erklärung über die einzelnen Liquidate Seitens des Gläubiger=Corps, sowie zum Versuche der vergleichsweisen Beilegung des Debitwesens ist ein Termin auf

Dienstag den 24. Juli c.,
Morgens 11 Uhr,

anberaumt worden, wozu die nicht präcludirten A. Schulze'schen Gläubiger bei dem Nachtheile des Ausschlusses mit ihren resp. Erklärungen und des Zugeständnisses der Liquidate hiermit geladen werden.
Der Schmiedemeister Pöhls zu Mannhagen ist zum interimistischen Güterpfleger der A. Schulze'schen Concursmasse bestellt; dieselbe besteht aus dem zu Mannhagen belegenen, auf den Cridar am 21. September 1869 bestätigten Wohnhause c. p., aus sehr geringfügigen Mobiliargegenständen, sowie aus mehreren Waarenresten und unbedeutenden Schuldforderungen.
Den Schuldnern des Cridars wird die Zahlung an denselben bei Vermeidung doppelter Zahlung untersagt und ihnen hiemit die Berichtigung ihrer

[ => Original lesen: 1877 Nr. 46 Seite 3]

Schuldpöste binnen 4 Wochen an den interimistischen Güterpfleger oder an das Concursgericht aufgebeben.
Schönberg, den 9. April 1877.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 4. Juni 1877.

Die Armenbehörde.


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.

Die zu Johannis d. J. fälligen Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegt stehenden Capitalien werden wir bereits während der Woche

vom Montag den 11. Juni d. J.
bis
Sonnabend den 18. Juni d. J.
täglich
von 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags

im Locale der Anstalt auszahlen.
Schönberg, den 26. Mai 1877.

Das Directorium.     


Eisenbahn                           Eisenbahn
Mecklenburgische Friedrich=Franz=Eisenbahn.

Am Sonntag den 17. Juni cr. wird ein
Extrazug
Hamburg=Lübeck=Schwerin und zurück
abgefertigt.

Abfahrt von Lübeck 7 Uhr 15 Min. Mgs.
Abfahrt von Schönberg 7 Uhr 46 Min. Mgs.
Abfahrt von Grevesmühlen 8 Uhr 13 Min. Mgs.
Abfahrt von Bobitz 8 Uhr 34 Min. Mgs.
Abfahrt von Kleinen 9 Uhr 7 Min. Mgs.
Ankunft in Schwerin 7 Uhr 15 Min. Mgs.

----------

Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 7 Min. Abds.
Ankunft in Kleinen 9 Uhr 36 Min. Abds.
Ankunft in Bobitz 9 Uhr 50 Min. Abds.
Ankunft in Grevesmühlen 10 Uhr 13 Min. Abds.
Ankunft in Schönberg 10 Uhr 38 Min. Abds.
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 5 Min. Abds.
Auf den vorgenannten Stationen werden an diesem Tage zu dem Extrazuge Hamburg=Lübeck=Schwerin
     Fahrbillets II. und III. Wagenklasse nach Schwerin zum einfachen Fahrpreise ausgegeben, welche zur Rückfahrt nicht allein zu dem Extrazuge Schwerin=Lübeck=Hamburg, sondern auch zu allen fahrplanmäßigen Personenzügen am 17. und 18. Juni cr.,

mit Ausschluß jedoch der Schnellzüge,

Gültigkeit haben.
In gleicher Weise werden am 17. Juni zu dem um 8 Uhr abgehendem Zuge in Wismar Billets zum einfachen Fahrpreise nach Schwerin ausgegeben, welche zur Rückfahrt mit allen Personenzügen am 17. und 18. Juni cr. berechtigen.
Freigewicht für Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.

Die Direction.     


Johannis Kniep,
Elise Mustin,
Verlobte.
Schönberg, i. M.                                                     Schlag=Sülsdorf.


Statt besonderer Meldung!
(verspätet.)

Durch die Geburt eines Sohnes wurden hoch erfreut
Russow, den 7. Juni 1877.

Pastor H. Berger     
und Frau.          


Nach Gottes unerforschlichem Rathschluß entschlief am Mittwoch morgen 5 1/2 Uhr nach schwerem Kampfe sanft zu einem bessern Erwachen mein einziger innigstgeliebter Sohn, der

Hauswirth Joachim Fick,

im hoffnungsvollen Alter von 27 Jahren.
Tief betrauert von seinem Onkel, Braut, Freunde und von seiner tiefbetrübten Mutter

Marie Fick,     
gb. Oldenburg.     

Die Beerdigung findet am Sonnabend Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Mein zu Schwanbeck belegenes

Haus,

enthaltend 3 Wohnungen mit Stall und Garten, beabsichtige ich sogleich unter der Hand zu verkaufen. Kaufliebhaber wollen sich an mich wenden.

Büdner Burmeister     
in Schwanbeck.       


Alles Uebergehen und Betreten

meines Iserbergs von Unberechtigten, sowie das Grasstehlen, und namentlich das Spielen und Umhertreiben von Kindern auf demselben verbiete ich hiermit ein für alle Mal, und werde Jeden in Zukunft darauf Betroffenen dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Schönberg, den 12. Juni 1877.

G. Breuel.     


Uniform- & Livrée-Mützen

bestens und billig vorräthig, resp. werden solche sofort nach Maaß und Vorschrift geliefert von R. Wolff, Kürschner u. Uniformmützenmacher zu Schwerin, Schmiedestr. 12.


Belgisches Wagenfett
in vorzüglichster Qualität

in Gebinden von 12 1/2 Pfund, 25 Pfund, 50 Pfund und 100 Pfund empfiehlt zu sehr billigen Preisen

Aug. Spehr,     
Schönberg.       


Strohhüte
für Herren und Knaben in neuester Facon
empfiehlt                                                    Heinr. Schäding.


Ich erlaube mir, den geehrten Bewohnern Schönberg's und Umgegend die ergebene Anzeige zu machen, daß ich von nun an wieder selbstständig mein Geschäft wie früher zu betreiben gedenke. Ich bitte daher meine früheren Kunden, ihre geschätzten Aufträge doch mir wieder zukommen zu lassen, ich werde stets bemüht sein, prompt und reell die Bestellungen auszuführen.
Um geneigten Zuspruch bittet

Borschel,                          
Tischlermeister in Schöneberg.         
Wallstraße.                       


Wohnungs=Veränderung.

Von heutigem Tage an wohne ich im Prediger=Wittwenhause neben Herrn Färbermeister Breuel.
Schönberg, den 8. Juni 1877.

Heinr. Schäding.     


Hiermit verbiete ich Alles unbefugte Gehen und Fahren über meine Hofstelle, sowie das Betreten meines Ackers, namentlich die über meine Koppel von Retelsdorf nach Lübseerhagen führenden Schleichwege bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Retelsdorf, im Juni 1877.

W. Boye.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 46 Seite 4]

Großes Concert
am Sonntag, den 24. Juni im Boye'schen Garten hierselbst,

ausgeführt von den vereinigten Männergesangvereinen des Fürstenthums Ratzeburg und gütiger Mitwirkung der Vereinsmusiker.

Anfang Nachmittags 4 Uhr.                           Entree à Person 30 Pf. Kinder die Hälfte.

Abends große Illumination des Gartens mit bengalischer Beleuchtung; wozu ein geehrtes Stadt= und Landpublikum ergebenst einladet
Schönberg.

der Vorstand                          
des Gesangsvereins "Teutonia".     


Bei starkem Keuchhusten

hat sich der L. W. Egers'sche Fenchelhonig*) bei meinen Kindern als vorzügliches Mittel bewährt, was ich der Wahrheit gemäß bescheinige und empfehle denselben allen Mitmenschen aufs Angelegentlichste.

W. Luft, Tischlermeister in Güstrow in Meklb.          

*) Allein echt zu haben in Schönberg beim Buchbinder C. Sievers.


Unser schon seit einer Reihe von Jahren in den meisten Familien allgemein beliebtes
Aecht Amerikanisches Kaffeeschrot

ist das beste im Handel befindliche Kaffeesurrogat. Es enthält nur der Gesundheit durchaus zuträgliche Stoffe, ersetzt die billigeren Sorten des Bohnenkaffees vollständig und bildet für die feineren einen höchst angenehmen Zusatz.
In allen bessern Detail=Geschäften zu haben in Paqueten von 200 Gramm à 20 Pf.

Vor Nachahmung wird gewarnt.

Dommerich & Co., Buckau=Magdeburg.     


Mecklenburgische Hypotheken= u. Wechselbank in Schwerin.

Unterzeichnete Agentur hält ihre Dienste zur Besorgung aller Arten

Bank= und Wechsel=Geschäfte

bestens empfohlen. Der Zinsfuß für Depositen beträgt zur Zeit
                          auf 12 Monat 4 1/2 %
                          auf 6 Monat 4 %
                          auf 3 Monat 3 %
für Sparcassengelder von 20 M. an bei 6monatlicher Kündigung 4 1/2 %. 5 % und 4 1/2 % Pfandbriefe liefere ich speesenfrei und zahle die Coupons derselben ohne Abzug.

Eduard Levissohn     
in Rehna.             


Auf dem Wege von Schönberg nach Rupensdorf ist am Sonntag, den 10. Juni, eine goldene Broche verloren worden. Der ehrliche Finder wird gebeten, selbige gegen eine gute Belohnung in der Expedition des Anzeigers zu Schönberg abzugeben.


Gesucht wird zu Michaelis in Schönberg
ein Mädchen

zu häuslichen Arbeiten, am liebsten vom Lande. Zu melden in der Expedition des Anzeigers zu Schönberg.


Gesucht

zu Michaelis d. J. ein

Stubenmädchen,

und zu sofort oder Michaelis ein

Mädchen zu häuslichen Arbeiten.

Aug. Spehr.     


Alles unbefugte Betreten meiner Wiese an der Maurine unterhalb der Wallstraße, wird hiermit bei Strafe verboten.
Schönberg.

H. Freitag,       
Bäckermeister.     


Sonnabend, den 16. Juni
Helles Marienthaler Bier
vom Faß. Anstich Abends 7 Uhr,
wozu freundlichst einladet

F. Tesch.     


Am Freitag voriger Woche ist mir ein rothbuntes, 1/2jähriges Kalb entlaufen. Abzugeben beim Hauswirth Jochen Timmke in Campow.


Zu dem am 17. und 18. Juni stattfindenden

Scheibenschießen
nach Gewinnen

ladet seine Freunde und Bekannten hiedurch freundlichst ein

J. Michaelsen,     
Selmsdorf.        


Tapeten, Borden und Rouleaux

in den neuesten Mustern empfiehlt
Schönberg.

H. E. Peters,      
Glasermeister.     


Den über meine Weizen=Koppel angelegten, von Rieps nach der Neuen Welt führenden Schleichsteig verbiete ich hiermit, und werde Alle, die unbefugt darauf betroffen werden, dem Gericht zur Bestrafung anzeigen.

                          Hauswirth Hans Jochen Böttcher
                          in Rieps.


Theater in Schönberg.

Freitag, 15. Juni. Letzte Vorstellung. Auf vieles Verlangen:

O, diese Männer!
Lustspiel von J. Rosen in 4 Abth. Repertoirstück aller größeren Bühnen.

J. Kleinschmidt.     


Zu dem am

24. und 25. Juni

bei mir stattfindenden

Scheibenschießen

nach Gewinnen lade ich Freunde und Bekannte ergebenst ein. - Ein Satz von 3 Schüssen, worauf aber nur ein Gewinn fällt, kostet 1 M. Büchsen u. s. w. werden von mir geliefert.

Gastwirth Oldenburg in Lockwisch.     


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 17. Juni.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,00 .
Hühner d. St. M1,80 .
Tauben d. St. M0,45 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,80 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 7 St. für M0,30 .


(Hierzu Off. Anz. Nr. 20 und eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 46 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 46 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 15. Juni 1877.


Die Privat=Lotterie.
Eine Erzählung.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1877 Nr. 46 Seite 6]

Die Privat=Lotterie.
Eine Erzählung.
[Fortsetzung.]


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD