No. 39
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Mai
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 39 Seite 1]

Wegen des heil. Pfingstfestes wird die nächste Nummer der Anzeigen Freitag den 25. d. Mts. erscheinen.


Politische Rundschau.

Deutschland. Dem Bundesrathe ist der Entwurf einer Verordnung über die Tagegelder und die Fuhrkosten von Beamten der Reichs=Post= und Telegraphen=Verwaltung vom Reichskanzler zur Beschlußnahme vorgelegt.
Der Bundesrath hat, wie aus Berlin berichtet wird, in dieser Woche seine letzte Plenar=Sitzung gehalten und die Mitglieder desselben haben bereits Berlin verlassen, um erst Anfang September wieder zusammenzutreten.
Der "N. Ztg." zufolge sollen, sobald die laufenden Geschäfte des Bundesrathes erledigt sein werden, die Berathungen beginnen, welche sich auf eine systematische Steuerreform beziehen. Der Reichsbote bemerkt dazu: "Inzwischen lauten die Berichte aus Einzelstaaten über die Finanzlage nichts weniger als günstig. Es sind nicht mehr die thüringischen Staaten allein, aus denen Klagen kommen; bemerkenswerther sind ungünstige Berichte, die aus den Hansestädten vorliegen. Die hamburgischen Staatsfinanzen, welche durch Jahre lange Ueberschüsse im Budget florirten, leiden unter einem erheblichen Deficit aus dem Jahre 1876, welches sich voraussichtlich im laufenden Jahre noch höher stellen wird. Kaum anders steht es in Bremen; hier sind schon seit längerer Zeit die Verhältnisse der Art, daß das Gleichgewicht dort nur unter besonderer Anstrengung aufrecht erhalten wird." Daraus dürfte sich denn auch der Wunsch erklären, der sich in Bremen regen soll, Anschluß an den preußischen Staat zu suchen. Das ist ein neues Zeichen des bedenklichen Nothstandes, der sich weit und breit in Deutschland geltend macht und noch immer an Ausdehnung gewinnt. Wer dächte aber dabei nicht daran, daß der Liberalismus bei seinem ersten Auftreten dem Volke goldene Berge verhieß und vor allen Dingen geringere Steuern in Aussicht stellte und nun? - Die Steuern sind von Jahr zu Jahr gewachsen, das Volk ist durch den liberalen Aktien= und Gründungsschwindel um Millionen betrogen und ausgeplündert worden und die allgemeine Noth wird immer größer. Wenn jetzt auch die liberalen Großstädter dieselbe schon empfinden müssen, so geschieht ihnen ganz recht. Bremen ist bekanntlich eine Domäne des Liberalismus, auf welcher derselbe mit die größesten Fortschritte gemacht hat.
Zum Chef des Reichs=Patentamtes ist der Geheimrath Dr. Jakobi im preußischen Handelsministerium bestimmt worden.
Oesterreich. Die "Wiener Ztg." vom Sonnabend enthält die amtliche Neutralitäts=Erklärung Oesterreich=Ungarns. Dieselbe besteht in einer Verordnung, wodurch die von den Behörden und Angehörigen der Monarchie während des zwischen Rußland und der Türkei ausgebrochenen Krieges hinsichtlich des Handels und der Schiffahrt zu beobachtenden Grundsätze kund gemacht werden.
Rußland. In St. Petersburg fand am 11. Mai, als am 20. Geburtstage des Großfürsten Sergei Alexandrowitsch, des vierten Sohnes Sr. Maj. des Kaisers, im Thronsaale des Kaiserlichen Palastes und in Gegenwart der Großwürdenträger, der obersten Hofchargen und des diplomatischen Corps die feierliche Volljährigkeitserklärung des Großfürsten statt, der zugleich dem Kaiser und dem Vaterlande den Eid der Treue leistete. (M. Anz.)
sehr wichtig erscheint eine Auslassung des offiziösen Brüsseler "Nord", der den feindlichen Aeußerungen Englands gegenüber zunächst hervorhebt, daß Rußland lediglich den Zweck verfolge, das Loos der christlichen Unterthanen der Pforte zu verbessern und dann wörtlich schreibt: "Wenn Rußland aber beim Ausgange des Krieges umfassendere und insbesondere wirksamere Garantieen für dieselben verlangen sollte, so dürfe Europa dabei nicht an angebliche ehrgeizige Pläne Rußlands denken, welche man ihm ohne Grund unterstelle. Rußland werde nach dem Kriege einen neuen Beweiß seiner Mäßigung geben, indem es mit den europäischen Mächten über die Bedingungen zu Rathe gehen werde, welche der Pforte aufzuerlegen seien, um neuen Greuelthaten vorzubeugen." Wenn das wirklich die Absicht Rußlands ist, so dürfte das ein Schachzug sein, der alle Pläne Englands durchkreuzt.
Auf dem Kriegsschauplatze hat der Kampf jetzt mit allem Ernst begonnen. Die wichtigste Nachricht, die aus Konstantinopel kommt, aber gleichwohl, oder eben um des Willen glaubwürdig erscheint, ist die, daß die Russen bereis den Donau=Uebergang bei Podbaschi erzwungen haben und mit einem aus Infanterie, Kavallerie und Artillerie bestehenden Corps in die Dobrudscha eingedrungen sind.


- Die preußische Regierung soll den kurhessischen Agnaten einen Vergleich über das große Familienfideikommiß=Vermögen angeboten haben, welches dem vierjährigen Rechtsstreite ein Ende machen würde.
- Die Bestimmung in den Lebensversicherungsverträgen, daß der Versicherungsvertrag nichtig sein soll, wenn in der Deklaration wahrheitswidrige Angaben gemacht oder Thatsachen verschwiegen worden sind, welche für die Beurtheilung des gestellten Versicherungsantrags von Einfluß sein konnten, ist nach einem Erkenntniß des Reichs=Ober=Handelsgericht, 1. Senat, vom 23. März 1877 auf den Fall zu beschränken, daß der Antragsteller bei der Declaration sich bewußt gewesen ist, daß er entweder unrichtige Angaben mache oder wahre Thatsachen verschweige.
- Die neuen 50=Pfennigstücke werden zur leichteren Unterscheidung von den 10=Pfennigstücken statt der Umschrift: Deutsches Reich (wie die 10=Pfennigstücke) den auf den 1=Markstücken angebrachten Kranz erhalten.
- Bis zum 5. Mai 1877 betrug die Gesammtausprägung in Goldmünzen: 1,435,418,475 M.; in Silbermünzen: 401,002,806 M. 80 Pfennig (Mecklenburg); in Nickelmünzen: 35,160,344 M. 45 Pfennig (Mecklenburg); in Kupfermünzen: 9,583,041 M. 57 Pfennig (Mecklenburg).
- In Peru hat ein großes Erdbeben die Stadt Iquique zerstört.

[ => Original lesen: 1877 Nr. 39 Seite 2]

- Die Preise für Brodstoffe auf den amerikanischen Märkten sind seit Ausbruch der Feindseligkeiten an der Donau bedeutend in die Höhe gegangen. Den Amerikanern wäre ein langwieriger Krieg in Europa nicht unwillkommen.
- In Fürth (28,000 Einwohner) war viel von dem Nothstand unter den Arbeitern die Rede und die Sozialdemokraten beantragen (durch die Gesellschaft "Bürgerbund") bei den städtischen Behörden die schleunige Vornahme von öffentlichen Arbeiten, die auf spätere Jahre berechnet waren. Die Behörde erließ wiederholte öffentliche Aufforderungen an Arbeiter, sich zu städtischen Arbeiten zu melden. Es meldeten sich 96 beschäftigungslose Personen, von welchen nur 52 in Fürth heimathsberechtigt waren, 42 waren theilweise, 10 ganz arbeitslos, darunter 22 bestrafte Leute.
- Eine rechte Festpredigt hat Erzbischof Schreiber aus Bamberg am Vorabend des Himmelfahrtsfestes in der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen vor vielen Tausenden von Zuhörern gehalten. Die Predigt handelte vom Gebet und gipfelte in der evangelischen Mahnung: Betet recht zu Gott und Ihr werdet erhört. Gedankenloses Hersagen von Gebetsformeln ist kein Gebet, sondern eine Beleidigung Gottes, der nicht das Wort, sondern das Herz des Beters betrachtet.
- Zu Ehren des Besuches der russischen Großfürsten Alexis und Constantin in Washington gab der Präsident ein Staatsdiner, das erste, welches seit seinem Einzuge in das Weiße Haus veranstaltet wurde. Dasselbe wäre wahrscheinlich ohne Aufsehen abgelaufen, wenn die Frau Präsidentin, eine kreuzbrave, aber sehr engen Anschauungen lebende Frau, welche eine eifrige Befürworterin der gänzlichen Enthaltsamkeit von geistigen Getränken ist, nicht die Schrulle gehabt hätte, daß ihren Gästen keine andere Getränke als Wasser, Thee und Kaffee vorgesetzt werden dürften. Frau Hayes vergaß, daß das Diner nicht von dem Privatmann Hayes, um den sich die russischen Großfürsten wenig kümmern würden, sondern von dem höchsten Beamten der Vereinigten Staaten gegeben wurde; auch schien sie keine Ahnung zu haben, welche Arroganz darin lag, von den Prinzen und dem diplomatischen Corps zu verlangen, auch nur zeitweise den übertriebenen Ideen der Temperenzler zu huldigen. Wahrscheinlich setzte die brave Frau voraus, daß die hohen Gäste bei Tische nicht das richtige Maß einhalten würden. Zum Glück erfuhr Staatssecretair Evarts von der wässerigen Absicht der Frau Präsident und in höflicher, aber entschiedener Weise wurde ihr von dort aus bemerklich gemacht, daß ihre Wassersimpelei bei der Bewirthung europäischer Gäste etwas Unerhörtes, ja eine Blamage für die Vereinigten Staaten oder wenigstens für die Regierung derselben sein würde. Diesem Protest gab Frau Hayes denn auch Gehör; die Gäste und ihre Damen bekamen Wein, so viel sie wollten, nur Vater und Mutter Hayes, sowie ihr anwesender Sohn mußten mit kaltem Wasser vorlieb nehmen, da die strenge Mama gemessenen Befehl ertheilt hatte, diesen Beiden wie ihr selbst keinen Wein zu reichen. Das Merkwürdigste an jenem ersten Staatsdiner aber war, daß weder die russischen Großfürsten noch das diplomatische Corps ein Glas über den Durst tranken.
- Die Zeitungen liefern eine reiche und erfreuliche Blumenlese aus der Reise des Kaisers Wilhelm in Elsaß und Lothringen. Als der Kaiser in Schiltigheim bei Straßburg seinen Wagen einen Augenblick halten ließ und die Volksmenge sich bis dicht an den Wagenschlag drängte, blieb sein Auge auf einer Arbeiterfrau haften, die mit ihrem kleinen Kinde auf dem Arme dem Kaiser treuherzig ins Gesicht sah. Nun, liebe Frau, redete er sie an, haben Sie während der Belagerung (1870) viel Einquartirung gehabt? - Ja, ich habe für 50 Mann gekocht! - Na, die haben wohl guten Appetit gehabt? - Ja, sie haben ordentlich gegessen. Ein andermal hörte der Kaiser hinter sich die eifrige Frage eines Elsasser Landmanns: "Wasch isch 'n der Kronprinz?" - Er rief sogleich seinen Sohn herbei mit den Worten: Fritz, komm' einmal her, der Herr hier wünscht Deine Bekanntschaft zu machen. - Ein andermal hörte der Kronprinz die Frage eines Landmannes: wer ist der junge große Herr, der hinter dem Kaiser geht? - Er drehte sich um und antwortete: Das ist der Sohn von dem alten Herrn da vorne! - Auf dem Bahnhofe in Diedenhofen wurden dem Kaiser u. a. vier vornehme Damen vorgestellt, die ihm Blumensträuße überreichten: die Gemahlin des Generals v. Quistorp, eine geborne Brasilianerin aus Rio Janeiro, die Gemahlin des Postdirektors Bauerhorst, eine Egypterin, Frau Simons, eine Amerikanerin und eine russische Dame. Da sagte er lächelnd: Ich werde ja von allen vier Welttheilen empfangen. In der Nähe von Metz hielt der kaiserl. Wagen vor dem Hause des Bierwirths Huber, eines Bayern. Huber trat mit einem geschliffenen biergefüllten Seidel mit dem Bild des Kaisers an den Wagen und bat um die Erlaubniß, das Bier kredenzen zu dürfen. Der Kaiser erwiderte lächelnd: Mit wem habe ich die Ehre? - Der gute Huber wurde so verwirrt, daß er kein Wort herausbrachte und ein Anderer seinen Namen nennen mußte. Dann that der Kaiser einen Zug, dankte und sagte: Geben Sie auch meinem Sohne zu trinken. - Huber reichte dem Kronprinzen ein zweites Glas und dieser nahm es mit den Worten: Ah, der Huber ist ja ein bekannter Münchener Bierwirth. Er reichte das Glas zuerst dem alten Moltke, der einen kräftigen Zug that und schmunzelnd sagte: Das ist ein feines Bier. Darauf leerte der Kronprinz das Glas bis zur Neige. Den größten Eindruck auf die Elsasser und Lothringer machte außer der Einfachheit und Leutseligkeit des Kaisers die Thatsache, daß er überall im dichtesten Volksgedränge ohne Leibwächter und Polizisten im vollsten Vertrauen auf die Treue und Bravheit seiner neuen Unterthanen sich bewegte, als könne es gar nicht anders sein. Das waren die Leute von den Napoleons etc. nicht gewohnt. Da ritten und fuhren immer hinter, vor und neben dem kaiserlichen Wagen Massen von Leib= und Schutzgarden aller Art.


Anzeigen.

Der kleine Drainsröhrenofen zu Röggeliner Ziegelei soll auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden und ist dazu an Ort und Stelle Termin auf

Mittwoch den 23. d. M.,
Vormittags 11 Uhr,

angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiedurch mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Bedingungen vor Eröffnung des Verkaufs bekannt gemacht werden, auch in der hiesigen Registratur eingesehen werden können.
Schönberg, 9. Mai 1877.

Großherzoglich Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Nach der uns heute gemachten Anzeige sind am Abende des 3. d. Mts. vor dem Hause des Gastwirths Böckmann hieselbst Jemandem, während er dort gesessen und geschlafen, seine am untern Rande mit schwarzem Bande eingefaßte graue Sommermütze, seine neusilberne zweigehäusige Taschenuhr, deren Zifferblatt mit römischen Zahlen versehen ist und in deren innerem Gehäuse sich die Nr. 112 eingravirt findet, gestohlen worden.
Wir ersuchen um gefällige Vigilanz auf den Dieb und die entwandten Gegenstände, sowie event. um sofortige Benachrichtigung dienstergebenst.
Schönberg den 7. Mai 1877.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 39 Seite 3]

Der Barbier Hans Joachim Heinrich Clasen geboren am 4. September 1854 zu Kuhlrade, unehelicher Sohn der Catharina Maria Clasen aus Kuhlrade, jetzt verehel. Arbeitsmann Lüth in Schönberg, welcher sich bereits im Jahre 1876 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc., edictaliter hierdurch geladen in dem auf

Dienstag den 5. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anstehenden Termine sich einzufinden, unter dem Nachtheile, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 23. Januar 1877.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Am Tage nach Pfingsten, den 22. d. M., Morgens von 10 Uhr an, sollen beim Gastwirth Kreutzfeldt hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Clavier, 3 Stand Betten, 3 Laden, 1 Bettstelle, 6 Tischlaken, 2 Reisekoffer, Porcellan= und Glas=Sachen, Manns= und Frauen=Kleidungsstücke u. s. w.
Carlow, den 11. Mai 1877.

Struck, Landreiter.     


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt

Die Anstalt ist im Antonitermine vom 17. bis 24. Januar d. J., beide Tage einschließlich,

täglich

von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags geöffnet.

Die Vorschuß=Anstalt verzinst Capitaleinlagen von 300 M. und darüber mit 4 % jährlich und zahlt die Zinsen alle halbe Jahr im Antoni= und Johannistermine aus.

Die Ersparniß=Anstalt nimmt Einlagen auch unter 300 M. an und verzinst dieselben mit 3 7/10 % jährlich. Die Zinsen werden zu Johannis jeden Jahres im Hauptbuche zugeschrieben und mit dem Capitale wieder verzinst. In den Einlagebüchern werden die Zinsen nicht geschrieben. Die Einlagebücher brauchen deswegen auch nur dann vorgelegt zu werden, wenn neue Einlagen gemacht oder Rückzahlungen verlangt werden.

Das Directorium.     


C. Präfke in Mahlzow.

Ich mache den Herren Hauswirthen und denjenigen Leuten, welche

Sensen

in ihrem Gebrauch haben müssen, die Anzeige, daß bei mir wieder die besten Sensen zu haben sind und bemerke dabei, daß ich für jede meiner Sense garantire.


Eiserne Saugepumpen

von 2 1/2" 3' 3 1/2" 4" Kolbendicke liefere zu 16,50 20,50 30,25 39,50 Mark.

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in Verbindung mit obiger Pumpe incl. 3 Meter Rohr und Patentsandfilter zu 28 36 48 63 Mark, jeder Meter mehr 1,60 2,25 2,75 4 Mark.
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Hermann Blasendorff, Berlin S., Louisenufer 3A.
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Technisches Büreau für Brunnenbau n. Erdbohrungen.


Von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig wird auf Wunsch ein Auszug aus diesem Buche Jedermann gratis und franco zur Einsicht gesandt.

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ist es ohne Zweifel, wenn von einem Buche 90 Auflagen erschienen sind und um so großartiger ist derselbe, wenn dies trotz gehässiger Angriffe möglich war und in einer so kurzen Zeit, wie solches der Fall, bei dem illustrirten Buche:

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Dies vorzüglich populär=wissenschaftliche Werk kann mit Recht allen Kranken, welche bewährte Heilmittel zur Beseitigung ihrer Leiden anwenden wollen, dringend zur Durchsicht empfohlen werden. Die darin abgedruckten Atteste beweisen die außerordentlichen Heilerfolge und sind eine Garantie dafür, daß das Vertrauen nicht getäuscht wird. Obiges über 500 Seiten starke, nur 1 Mark kostende Buch ist in jeder Buchhandlung vorräthig, wird aber auch auf Wunsch direct von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig gegen Einsendung von 10 Briefmarken à 10 Pf. versandt.


W. Kolls,
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Wir machen hiedurch bekannt, daß die Beiträge zur Selmsdorfer Todtenlade, um Irrthümer zu vermeiden, künftig nur von dem Betreffenden persönlich bezahlt werden dürfen, oder es überbringt aus jedem Dorfe Einer die Beiträge. Wer diesen Bestimmungen nicht nachkommt, bezahlt 50 Pf. Strafe.

Der Vorstand der Selmsdorfer Todtenlade.
Hauswirth Retelsdorf.          
Büdner Weber F. Baumann.


Für Leidende!

Prof. Wundrams überall bekannte und bewährte Kräuter bei Magenkrampf, Unterleibsbeschwerden, Drüsen, Scropheln, offenen Wunden, Gicht, Rheumatismus, Bandwurm, Epilepsie u. s. w. Sind mit specieller Anweisung echt zu beziehen,

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                          W. Wieschendorf,
                          Klempner in Schönberg.


Hiedurch erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß ich von jetzt an wieder Wolle annehme zum Kratzen und Spinnen, auch Wollenzeug mache. Indem ich für prompte und reelle Bedienung hafte, bitte um zahlreichen Zuspruch.
Rehna, den 2. Mai 1877.

                          Ergebenst
                          Heinrich Kollmorgen,
                          Tuchmachermeister.


Zu sofort wird für diesen Sommer zur Hütung der Schweine ein alter Mann oder auch ein Junge auf dem Hofe Kl. Rünz gesucht.


Theater in Schönberg
im Saale der Frau Gastwirthin Köster.
I. Abonnements=Vorstellung Sonntag den 20. Mai:
Die Tochter der Hölle
oder:
Die Scheinheiligen des 19. Jahrhunderts.
Concurrenz=Preis=Lustspiel in 3 Abtheilungen.
II. Abonnements=Vorstellung Montag den 21. Mai:
Das Stiftungsfest.
Schwank in 3 Abtheilungen von G. von Moser.
Kassenpreise der Plätze: Nummerirter Sperrsitz 1 M. 25 Pfennig (Mecklenburg). 1. Platz 1 M. 2. Platz 60 Pfennig (Mecklenburg).
Tagesbillets, jedoch nur gültig zu der Vorstellung, für welche sie gelöst, sind bei dem Hrn. Kaufmann Zander und in meinem Logis zu haben: Nummerirter Platz 1 M. 15 Pfennig (Mecklenburg). 2. Platz 55 Pfennig (Mecklenburg). Kinder unter zehn Jahren zahlen die Hälfte des Kassenpreises.
Kassenöffnung Sonntag 7 1/2 Uhr. Anfang 8 Uhr. Montag Anfang 5 Uhr.
                          J. Kleinschmidt,
                          Theaterdirector.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 39 Seite 4]

Unser schon seit einer Reihe von Jahren in den meisten Familien allgemein beliebtes
Aecht Amerikanisches Kaffeeschrot

ist das beste im Handel befindliche Kaffeesurrogat. Es enthält nur der Gesundheit durchaus zuträgliche Stoffe, ersetzt die billigeren Sorten des Bohnenkaffees vollständig und bildet für die feineren einen höchst angenehmen Zusatz.
In allen bessern Detail=Geschäften zu haben in Paqueten von 200 Gramm à 20 Pf.

Vor Nachahmung wird gewarnt.

Dommerich & Co., Buckau=Magdeburg.     


Gegen Husten und rauhen Hals!

     Herrn Fenchelhonigfabrikanten L. W. Egers in Breslau.

Ludwigshafen a. Rh., 23. November 1875.       

Seit Jahren habe ich mit bestem Erfolge von Ihrem Fenchelhonig*) gegen Husten und rauhen Hals gebraucht; seit längerer Zeit aber weiß ich nicht, wo derselbe hier oder in Mannheim zu haben ist. Ich ersuche Sie deshalb mir recht bald 2 bis 3 große Flaschen direct zuzusenden und den Betrag p. Post nachzunehmen.

Achtungsvoll H. Futtrich.       

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     *) In Schönberg allein echt bei Buchbinder C. Sievers.


Am ersten Pfingsttage
Großes Concert im Boye'schen Garten.
Anfang Nachmittags 4 Uhr. Entree à Person 25 Pf.
Abends: Große Illumination des Gartens.
Bei ungünstiger Witterung findet das Concert im Saale statt.

Hierzu laden freundlichst ein

die Vereins=Musiker.     


Ausstellung landwirthschaftlicher Maschinen und Geräthe
des Patriotischen Vereins zu Grevesmühlen.
vom 30. Mai bis 1. Juni 1877.
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Die Bedingungen zu obiger Ausstellung sind jetzt in einem Programme festgestellt und sind nebst Anmelde=Bögen vom Herrn Chr. Callies in Grevesmühlen zu beziehen.

Die Ausstellungs=Committe.


Ein fast neuer Kachelofen mit eisernem Zwischensatz ist billig zu verkaufen. Wo? Sagt die Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


Scheibenschießen.

Mein diesjähriges Scheibenschießen nach Gewinnen wird am 22. und 23. Mai abgehalten. Der Satz von 3 Schüssen, auf den nur 1 Gewinn fällt, kostet 1 Mark.
Es ladet Bekannte und Schießfreunde hierzu ergebenst ein

Krüger H. Tretow in Demern.


Am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten
findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, und sind Schießlustige hierzu freundlichst eingeladen. - Der Satz von 3 Schüssen kostet 1 Mark, es fällt jedoch hierauf nur 1 Gewinn.

Gastwirth Sterly     
in Selmsdorf.       


Dienstag den 22. und Mittwoch den 23. Mai, den beiden Tagen nach Pfingsten, findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, zu welchem Freunde und Gönner ergebenst eingeladen werden.
Büchsen, sowie Schießbedarf werden von mir gehalten und kostet der Satz von 3 Schüssen, worauf jedoch nur 1 Gewinn fallen kann, 1 M.

Schlag=Resdorf.                                                     Krüger Jabs.


Am Sonntag den 27. und am Montag den 28. d. Mts. findet bei mir ein

Scheibenschießen

statt, wozu ergebenst einladet

H. Voss, Rabensdorf.


Für die Familie Stoffers in Herrnburg gingen bei uns ferner ein: aus Schönberg von Frau Oberamtmann Drenkhahn 3 M., G. G. 3 M., J. T. 1 M., J. H. M. M. 3 M., T. H. 1 M., Wittwe L. 3 M., Ertrag eines Concerts in Schönberg 28 M. 55 Pfennig (Mecklenburg)., Gastwirth Witt=Schlagbrügge 1,50 M., von C. in Lockwisch 3 M. - zusammen 47 M. 5 Pfennig (Mecklenburg)., bisher zusammen 74,80 M.
Wir schließen damit unsere Sammlung, indem wir den Gebern herzlich danken.

Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.

1. Pfingsttag.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer. Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
2. Pfingsttag.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen19 M -Pfennig  bis 25 M -Pfennig.
Roggen18 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Gerste16 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Hafer16 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,05 .
Hühner d. St. M1,80 .
Tauben d. St. M0,50 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,80 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,15 .
Eier 7 St. für M0,30 .


(Hierzu Off. Anzeiger Nr. 17.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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