No. 32
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. April
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 32 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Der "Neustr. Ztg." zufolge hat der auch am Hofe in Neustrelitz beglaubigte Königl. großbritannische Botschafter in Berlin, Lord Odo Russel, Sr. K. H. dem Erbgroßherzoge im Auftrage I. Maj. der Königin von England die Insignien des Bath=Ordens überreicht.
Ueber die Vermählungsfeier in Dessau berichten die "M. Anz.": "Nachdem gestern Nachmittag (den 17. April) 4 Uhr durch des Hausminister Sr. Hoh. des Herzogs, den Grafen Wilhelm zu Solms=Tecklenburg, der Civilact des erlauchten Brautpaares vollzogen war, fand gestern um 7 Uhr Abends die kirchliche Trauung durch den Superintendenten und Hofprediger Teichmüller statt. Alle am Herzoglichen Hofe vorgestellten Damen und Herren waren dazu eingeladen, die Damen mit Schleppen, die Herren in Gala mit Ordensband. Die Ordnung des Zuges der hohen Herrschaften zu der Trauung und von derselben zurück war folgende: zunächst dem hohen Paare I. H. die Frau Herzogin von Anhalt, zur Rechten Se. K. und K. H. der Kronprinz des deutschen Reiches und von Preußen, zur Linken Se. K. H. der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz; S. H. der Herzog von Anhalt führte I. K. H. die Frau Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz, Se. K. H. der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin führte I. H. die Frau Herzogin von Sachsen=Altenburg; Se. H. der Herzog von Sachsen=Altenburg führte I. K. H. die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen; Se. D. der Erbprinz von Schwarzburg=Sondershausen führte I. K. H. die Frau Erbprinzessin von Hohenzollern; Se. H. der Erbprinz von Hohenzollern führte I. H. die Frau Erbprinzessin von Schwarzburg=Sondershausen; S. H. Prinz Albert von Sachsen=Altenburg führte I. K. H. Prinzessin Marie von Preußen; Se. H. der Prinz Friedrich von Hohenzollern führte I. H. die Prinzessin Wilhelm von Schaumburg=Lippe; Se. D. der Prinz Wilhelm von Schaumburg=Lippe führte I. H. die Prinzessin Luise von Anhalt; darauf folgten I. K. H. die Prinzessin Luise von Preußen, zur Rechten Se. H. der Erbprinz von Anhalt, zur Linken Se. H. Prinz Friedrich von Anhalt; I. H. die Prinzessin Alexandra von Anhalt, zur Renten Se. H. der Prinz Eduard von Anhalt, zur Linken Se. H. der Prinz Aribert von Anhalt. Die Gratulationscour nach der Trauung dauerte bis 9 Uhr. Nach derselben begaben sich die Hohen Herrschaften in der vorherigen Ordnung des Zuges zur Familientafel. Für die Hofstaaten fand Marschallstafel im Rittersaale statt. Heute Vormittag 11 Uhr hielt das neuvermählte Fürstliche Paar, begleitet von den erlauchten Eltern und den anderen hier anwesenden Hohen Herrschaften, Kirchgang in die Schloßkirche. Die Herrschaften begaben sich zu Fuß vom Schloß zur Kirche und ebenso auch zu Fuß wieder zurück. Heute Abend findet als zweite Festvorstellung im Herzoglichen Hoftheater die Aufführung des Lohengrin statt. Se. K. und K. H. der Kronprinz hat schon heute Vormittag 10 Uhr Dessau wieder verlassen, um nach Berlin zurückzukehren.
Die mecklenburgischen Reichstagsabgeordneten haben richtig ihren bekannten Verfassungsantrag auf Reichshülfe wieder einmal beim Reichstage eingebracht. Doch hat derselbe diesmal einen Zusatz erhalten und lautet: "Hinter Artikel 3 der Verfassung des Deutschen Reiches wird als besonderer Artikel folgender Zusatz aufgenommen: In jedem Bundesstaate muß eine aus Wahlen der Bevölkerung hervorgehende Vertretung bestehen, deren Zustimmung bei jedem Landesgesetze und bei der Feststellung des Staatshaushaltes erforderlich ist. Die vorstehende Bestimmung schließt nicht aus, daß die aus Wahlen der Bevölkerung hervorgehende Vertretung einen Zusatz anderer Bestandtheile enthält, oder eine erste Kammer (Herrenhaus, Reichsrath) neben sich hat." Der letztere Zusatz soll nämlich den Antrag vor dem Mißverständniß schützen, als wolle man zugleich die Verfassung anderer deutscher Staaten oder deren erste Kammern angreifen; sodaß der Antrag also seine bisherige Allgemeinheit verloren hat und sich nun direkt gegen Mecklenburg richtet. Wir haben schon öfter unsere Meinung über diese unpatriotische Sache ausgesprochen, trauen derselben auch diesmal keinen Erfolg zu und brauchen deshalb kein Wort weiter darüber zu verlieren.
Deutschland. Se. Maj. der Kaiser ist am Sonnabend nach Wiesbaden abgereist. Am nächstem Sonnabend den 28. d. Mts. wird derselbe zu der Feier des 25jährigen Regierungs=Jubiläums seines Schwiegersohnes, des Großherzogs von Baden, in Karlsruhe eintreffen und sich am 30. auf 2 Tage nach dem Elsaß begeben.
Der Reichstag hat in der vorigen Woche sämmtliche Anträge auf Revision der Gewerbeordnung an eine besondere Kommission von 21 Mitgliedern verwiesen. Dieselbe besteht aus 7 Nationalliberalen, einem Mitgliede der Gruppe Löwe, 5 Mitgliedern des Zentrums und einem Sozialdemokraten, 3 Frei=Konservativen , 2 Deutsch=Konservativen und 2 Mitgliedern der Fortschrittspartei. Viel Erfolg darf man sich von dieser Sache wohl für diesmal noch nicht versprechen. Die Liberalen halten ja die Gewerbeordnung noch immer für "das beste Gesetz der Neuzeit und werden zu einer prinzipiellen Aenderung nicht die Hand bieten; und die übrigen Parteien des Reichstags sind natürlich über die zu erstrebenden Ziele uneinig. Wie viel oder wie wenig aber auch diesmal erreicht wird, jedenfalls ist durch den Antrag der Deutsch=Konservativen die Bahn gezeigt, die betreten werden muß, wenn das deutsche Gewerbe wieder zu einer gesunden Entwickelung kommen soll; und wir hoffen zuversichtlich, daß sich die Wahrheit dennoch schließlich Bahn brechen wird.
Am Donnerstag voriger Woche stand der Antrag des nordschleswigschen Abg. Krüger auf der Tagesordnung, wonach der Reichskanzler mit der Vollziehung des Art. V des Prager Friedens "beauftragt" werden sollte. Der Antrag wurde natürlich abgelehnt, nachdem der Staats=Sekretär von Bülow erklärt hatte, daß die Reichsregierung auch heute noch diese ganze Angelegenheit als eine Solche betrachte, mit der sich die Reichsinstanzen absolut nicht zu befassen haben.
Außerdem beschäftigte den Reichstag der an=

[ => Original lesen: 1877 Nr. 32 Seite 2]

läßlich des bekannten Kanteckischen Falles von dem Abg. Becker und Genossen vorgelegte Gesetzentwurf betr. den Zeugnißzwang, bei welcher Gelegenheit der Generalpostmeister Stephan dem Hause mittheilte, daß die Requisition gegen den Redakteur Kantecki zurückgezogen sei, nachdem nunmehr der schuldige Postbeamte ermittelt worden sei. Kantecki ist bereits aus der Haft entlassen.
Am Sonnabend hat der Reichstag die Eisenzoll=Vorlage berathen, zu welcher die landwirthschaftlichen Vereine durch den deutschen Landwirthschaftsrath eine Petition an den Reichstag gerichtet haben, worin dieser aufgefordert wird, alle Anträge auf Wiedereinführung eines Eingangszolles auf Eisen, Ganz= oder Halbfabrikat, abzulehnen.
Die Session des Reichstages wird, der Prov.=Corresp. zufolge, kaum vor Mitte Mai geschlossen werden können.
Die Vogelschutzvorlage ist leider vom Abg. Fürsten zu Hohenlohe=Langenburg aus Rücksicht auf die Geschäftslage des Hauses zurückgezogen worden.
Der Bremer Pfarrer Dr. Mamhot hat der "Weser=Ztg." zufolge kürzlich einen Heiden, den japanesischen Gesandten am Berliner Hofe, Siüzo Aoki und eine Christin, Elisabeth von Rhade auf Finkenburg in Pommern, "getraut" oder wie es da heißt, ihre Ehe "kirchlich eingesegnet," weil sich ein Berliner Geistlicher nicht dazu bereit gefunden habe. Herr Dr. Mamhot ist nämlich Protestantenvereinler. Das erklärt alles. Solche Leute giebt es allerdings unter den Berliner Geistlichen auch; aber bisher stehen in Preußen solcher "kirchlichen Einsegnung" noch kirchliche Bestimmungen entgegen.
Preußen. Die Regierung soll beschlossen haben, auf die Beibehaltung des Obertribunals zu Gunsten des Reichsgerichtes zu verzichten.
Oesterreich. Am 18. d. M. hat die österreichische Armee das fünfzigjährige Dienstjubiläum ihres Oberkommandanten des Erzherzogs Albrecht gefeiert, der am 3. August 1817 geboren und 1830 in die Armee angetreten ist. Drei Kriegsjahre werden ihm doppelt gerechnet.
Niederlande. Die Regierung hat den Generalstaaten einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach der 157,000 Hektare umfassende südliche Theil des Zuydersees auf Staatskosten trocken gelegt werden soll. Die Kosten sind auf 116 Millionen veranschlagt. Zugleich hat die Regierung die Herstellung eines neuen Kanals zwischen Amsterdam und der deutschen Rheinprovinz beantragt.
Rußland. Der Kaiser ist am 30. April in Begleitung des Großfürsten=Thronfolgers nach Kischeneff abgereist.
Die Pforte soll beabsichtigen, im Fall eines Krieges die in der Türkei wohnenden russischen Unterthanen auszuweisen.


- Die italienische Regierung scheint wirklich dem Räuberunwesen in Sicilien recht ernstlich zu Leibe zu gehen. Die Blätter von Palermo berichten, daß wiederum eine Anzahl berüchtigter Briganten, auf deren Festnahme Prämien gesetzt waren, sich freiwillig den Behörden gestellt haben. Bei Ribera hat ein förmliches Gefecht zwischen Soldaten und Banditen stattgefunden, das zum Nachtheil der letzteren ausfiel.
- In Veranlassung des Ablebens des gegen Ende Februar v. J. verstorbenen Staatsministers von Nepal (Indien) erließ die dortige Regierung den Befehl, daß alle ihre über 7 Jahre alten männlichen Unterthanen als Zeichen der Trauer für den Verstorbenen ihre Köpfe glatt rasiren und sie ein volles Jahr hindurch kahl tragen sollen. Da sich in Nepal fast 150,000 Mannspersonen befinden, so kann man sich leicht denken, wie zufrieden die Barbiere mit diesem Erlaß der Regierung sind. Fast noch mehr jubeln über denselben die verschiedenen Lehrjungen Nepals, da sie nun sicher sind, daß ihre Meister sie ein volles Jahr hindurch nicht beim Schopf werden nehmen können.
- Zur Dienstbotenfrage wissen Berliner Blätter folgenden drastischen Beitrag zu liefern. Frau Rechnungsrath K. kauft seit Jahren bei dem Fleischer B. in der Potsdamerstraße eine Sorte Leberwurst, die ihr nur dort zu Dank gemacht wird. Da sie ihren Bedarf daran regelmäßig und fast immer an bestimmten Tagen holen läßt, so war der Fleischer beunruhigt, als die gute Kundin schon seit längerer Zeit nicht geschickt hatte, und noch mehr ist er erstaunt, als dann eines guten Tages Frau Rechnungsrath selber kommt und schon in der Thür die vorwurfsvolle Frage an B. richtet: "Aber ich bitte Sie, warum machen Sie denn keine Leberwurst mehr?" - "Die mache ich nach wie vor, Frau Rath, und ich bedauere nur, daß Sie in der letzten Zeit keine haben holen lassen, denn sie war ausgezeichnet und ganz nach Ihrem Geschmack."- Nun ist das Verwundern an Frau Rechnungsrath gekommen. "Aber, lieber Meister, ich habe ja doch meine Friederika wenigstens drei Mal hergeschickt und sie hat mir immer den Bescheid gebracht, Sie machten keine Leberwurst mehr!" - Den Bescheid hat sie sicher hier nicht bekommen und wird also auch wohl gar nicht hier gewesen sein." - Neues Kopfschütteln der Räthin. Da kommt dem menschenkundigen Meister die Lösung. "Habe ich recht gehört, Frau Räthin, daß sie ein neues Mädchen haben?" - "Gewiß, seit Ostern; ein etwas anspruchsvolles sonst aber ganz gutes Mädchen." -"O dann ist die Sache auch sehr einfach, Ihre neue Friederike wird wohl die Leberwurst nicht gerne essen!" Und so war es in der That.
- In Bernburg bettelte dieser Tage ein reisender Handwerksbursche bei einer reichen alten Dame erst um etwas von der gesegneten Mahlzeit, dann um einen Groschen, um einen Fünfer, endlich um eine Stulle, und als ihm das Alles verweigert wurde, sagte er gutmüthig: "Gott, Madamken, Ihnen muß es ja sehr traurig gehen, da haben Sie'n Sechser!" und damit steckte er wirklich der verblüfften Dame eine solche außer Cours gesetzte Münze in die Hand.


Anzeigen.

Der Barbier Hans Joachim Heinrich Clasen geboren am 4. September 1854 zu Kuhlrade, unehelicher Sohn der Catharina Maria Clasen aus Kuhlrade, jetzt verehel. Arbeitsmann Lüth in Schönberg, welcher sich bereits im Jahre 1876 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc., edictaliter hierdurch geladen in dem auf

Dienstag den 5. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anstehenden Termine sich einzufinden, unter dem Nachtheile, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 23. Januar 1877.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In der Concurssache des Krämers A. Schulze zu Mannhagen sind Termine vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anberaumt
1) zum Verkaufe des zur Masse gehörigen, zu Mannhagen belegenen Wohnhauses c. p. auf

Sonnabend den 30. Juni c.,
Nachmittags 1 1/2 Uhr,

2) zum Ueberbot auf

Sonnabend den 21. Juli.,
Nachmittags 1 Uhr,

wozu Kaufliebhaber hierdurch mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei dem zum interimistischen Güterpfleger bestellten Schmiedemeister Pöhls zu Mannhagen jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen drei Wochen vor dem Verkaufstermine auf der Justiz=Amts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind,
3) zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen auf

Sonnabend den 30. Juni c.,
Nachmittags 1 Uhr,

[ => Original lesen: 1877 Nr. 32 Seite 3]

in welchem dem Cridar, sowie den sämmtlichen nicht präcludirten A. Schulze'schen Gläubigern das Erscheinen freigelassen bleibt.
Aus den Verkaufsbedingungen wird hierher bemerkt, daß als Angeld, welches als Conventionalpoen haftet, 1000 Mark zu zahlen sind.
Von dem zu verkaufenden Hause, zu welchem ein kleiner Garten gehört, sind alljährlich und zwar zu Michaelis 4 Thaler oder 12 Rm. Kanon an die Dorfschaft Mannhagen zu bezahlen.
Das vor wenigen Jahren neu erbauete massive und 1 1/2 Stock hohe Wohnhaus ist in gutem baulichen Zustande, hat mehrere große geräumige Keller und eignet sich durch seine Anlage besonders gut für eine Krämerei.
Schönberg, den 9. April 1877.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Eichen=Loh=Auction.

Am Sonnabend den 28. April, Morgens 11 Uhr, soll in Kösters Hotel in Schönberg i. Meckl. die Lohe von nachstehenden Eichen zur Selbstgewinnung meistbietend gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden

1. im Rupensdorfer Holze:
von 125 Stück Eichhestern und älteren Eichen,
2. im Rünzer Holze: von 167 Stück Eichhester und älteren Eichen.

Ueber die Eichen im Rupensdorfer Holze ertheilt der unterzeichnete Oberförster, über diejenigen im Rünzer Zuschlage der Förster Joachimi zu Carlow nähere Auskunft.
Schönberg in M. den 19. April 1877.

Der Oberförster.     
C. Hottelet.        


Am Dienstag den 1. Mai, von Morgens 10 Uhr an, werde ich in meiner Wohnung folgende Sachen gegen gleich baare Zahlung öffentlich meistbietend verkaufen lassen, als:

1 neuer Kleiderschrank, 1 Sopha, Tische, Koffer, einige eichen Bretter und Bohlen, buchen Bohlen, ein Stall auf Abbruch, sämmtliches Tischlerwerkzeug und was sich sonst noch vorfindet.
Bäk, den 20. April 1877.

Mettscher Wittwe.     


Auctions=Anzeige.

Bei inzwischen nicht geleisteter Zahlung werde ich die nachstehenden in vim executionis zur Abpfändung gekommenen Gegenstände, als:

1 Sopha, 6 Polsterstühle, 1 Commode, 1 Spiegel, 1 Sophatisch mit Decke, 1 Kleiderschrank, 1 Eckschrank, 1 Tisch, Betten und Bettstellen
am Sonnabend den 5. Mai ds. Js. von Morgens 10 Uhr an im Gastwirth Boye'schen Local in Schönberg öffentlich meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigern.
Schönberg.

Staffeldt,          
Landreiter.     


Pferde= und Füllen=Auction.

Es wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß die Pferde= und Füllen=Auctionen des Viehzucht=Vereins der Artlenburger Elbmarsch und Umgegend zu Hohnstorff a. d. Elbe, gegenüber Lauenburg, am Montag den 20. August u. ff. d. J. Morgens 10 Uhr und die Rindvieh= und Schweine=Auctionen des Vereines am Donnerstag den 20. September u. ff. d. J. Morgens 10 Uhr abgehalten werden, wozu Käufer einladet

                          der Vorstand des Vereines
                          von Sporcken.
Lüdersburg (Poststation Hohnstorff)
im April 1877.                          


Durch die glückliche Geburt eines gesunden Knaben wurden hoch erfreut

H. Dahnke und Frau.     

Schönberg, den 22. April 1877.


Statt jeder besonderen Meldung.

Heute Morgen 4 Uhr entschlief sanft nach langem Leiden unser lieber Sohn und Bruder Emil im Alter von 31 Jahren.
Tief betrauert von mir und meinen Kindern.
Schönberg, den 20. April 1877.

Christiane Reimer.     


Portland=Cement
aus der Fabrik von
Thiele & Gripp in Lägerdorf
und
frischen Kalk
bei                                                    Thiele in Ratzeburg.


Empfehle

ff. Raffinade

in Broden mit abgeschlagenen Spitzen für 52 Pfennig (Mecklenburg).

C. Schwedt,     
Schönberg.       


        Selters=Wasser,
        Soda=Wasser,
        Brauselimonade
aus der Fabrik von Eggers & Denker in Ratzeburg empfiehlt zu Fabrikpreisen in ganz vorzüglicher Güte

H. Duve.     


Bekanntmachung.

Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner ist in der Zeit vom 15. bis 31. Mai d. J. mit drei Zehntel des einfachen Ansatzes (3/10 Simplum) auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck, den 6. April 1877.

Die Direction des
Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner.
Namens derselben:
Bruhn, Secretair.


Logo der Hagelassekuranz
Die Hagel-Versicherungs-Gesellschaft
im Fürstenthum Ratzeburg,
gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt in den Jahren 1847 und 1875,
1847/75,

gewährt durch ihre Einrichtung ihren Mitgliedern unzweifelhafte Sicherheit, regulirt die vorkommenden Schäden durch Abschätzung ihrer eigenen Interessenten anerkannt coulant und hat nach 30jährigem Durchschnitt die niedrigsten Beiträge aller gleichartigen Gesellschaften.
Als Reservefond hat sie bereits bei hiesiger Ersparniß=Anstalt 4000 Mark belegt. - Wir laden zum Beitritt in diese gemeinnützige Anstalt ergebenst ein.
Schönberg, den 23. April 1877.

Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft
im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.                                                     Wilh. Heincke.
Lenschow-Grieben     . Kröger-Lockwisch.      Heitmann-Klocksdorf.      Bade-Ollndorf.
Mette-Pahlingen.      Oldörp-Schlag-Sülsdorf.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 32 Seite 4]

Eine reichhaltige Auswahl neuer Frühjahr= u. Sommerstoffe, sowie Confectionen aller Art

ist eingetroffen und halte dieselbe zu besonders billigen Preisen bestens empfohlen. Der Ausverkauf der noch vorjährigen älteren Modeartikel, Möbel= und Teppichstoffe etc. wird zu bedeutend ermäßigten Preisen fortgesetzt.

Ludw. Wendt, Lübeck.     


Lebensversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Gegründet 1827. Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand Ende 1876.

Versichert 48804 Personen mit 308,049,700 Mk.
Davon 1876 neu eingetreten 3554 Personen mit 28,810,400 Mk.
Bankfonds 73,900,000 Mk.
Ausbezahlte Sterbefälle seit 1829 101,029,700 Mk.
Durchschnitt der Dividende der letzten 10 Jahre 36,8 Prozent.
Dividende im Jahre 1877 41 Procent.

Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und ermittelt.
Schönberg, den 1. Februar 1877.

Wilh. Schrep.     


Kampfgenossen=Verein 1870/71.
Außerordentliche
General=Versammlung am Sonntag den 29. d. M., Nachmittags 5 Uhr, im Vereins=Locale.

Tages=Ordnung: Wahl eines Delegirten zum Mecklenburgischen Kriegertage in Wismar.

Der Vorstand.     


Eine Parthie
ff. Raffinade

mit stumpfen Köpfen, in Broden à Pfd. 53 Pfg., empfehle als sehr preiswerth.

Aug. Spehr.     


Rüdersdorfer Kalk

hält bestens empfohlen

                          J. Ludw. D. Petersen
                          in Schönberg.


Am heutigen Tage habe ich in der Bülowerstraße beim Hoftischlermeister Herrn Meyer ein

Mehlgeschäft

eröffnet; auch halte ich alle Sorten Grütze und Graupen vorräthig. Es bietet um ein geneigtes Wohlwollen

Hochachtungsvoll     
Adolf Niendorf.     

Rehna, den 17. April 1877.


Für Blumenfreunde!
v. Levetzow's
Patent-Culturblumentöpfe
empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Hiemit mache ich die Anzeige, daß ich von jetzt an

Sommerkohl,
Winter= und Blumenkohlpflanzen nebst
div. Blumenpflanzen,
sowie später
Wirsing=, Rosen= und
Braunkohlpflanzen,
Sellerie=,
Porro=,
Rothebeth= und
Runkelrübenpflanzen
verkaufe.

H. Brüchmann     
in Schönberg.      


Gesucht für eine Herrschaft in Hamburg zum 13. Mai ein ordentliches, fleißiges

Dienstmädchen

für Küche, Hausarbeit und etwas Hauswäsche. Lohn M. 150 und M. 40 Weihnacht. Näheres bis Mittwoch Abend bei Sarnighausen, Spehrs Hotel in Schönberg.


Dem geehrtesten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich von heute an eine Auswahl

neuer Wagen u. eleganter Phaeton

nach neuester Construction und dauerhaft gearbeitet vorräthig halte.

Heinrich Badstein,              
Stellmachermeister in Schönberg.     


Aechten Medicianal-Tokayerwein,

vorzüglich für schwächliche Kinder und Reconvalescenten geeignet, aus der Ungarwein=Großhandlung Rudolf Fuchs, Hoflieferant, Pest, Hamburg, Wien, empfiehlt in 1/1, 1/2 und 1/4 Originalflaschen M. 3,40, 180 und 100 Pfennig (Mecklenburg).

                          J. Ludw. D. Petersen.


Seit Anfang dieser Woche betreibe ich in Herrnburg eine

Krämerei

und empfehle den geehrten Bewohnern des Dorfes und der Umgegend kleine Waaren zur gefl. Abnahme bestens, indem ich mich bestreben werde, stets gute Waare bei billigen Preisen zu liefern.

                          J. Schröder
                          in Herrnburg.


Milchsatten,

rein und gut sortirt, in allen Nummern, sowie Proben und Preiscourants über verzinnte und blau und weiß emaillirte

Eisenblechsatten
zu möglichst billigen Preisen

empfehle zur gefälligen Abnahme.
Schönberg 1877.

H. C. Weinrebe,     
Töpfermeister.             


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen19 M -Pfennig  bis 24 M 50Pfennig.
Roggen18 M -Pfennig  bis 18 M 40Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Hafer16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,25 .
Hühner d. St. M1,60 .
Tauben d. St. M0,50 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,15 .
Eier 6 St. für M0,30 .


(Hierzu Off. Anzeiger Nr. 14.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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