No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. März
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 19 Seite 1]

     Dem Comité für den Pferde= und Rindvieh=Markt in Cassel ist der Vertrieb von Loosen zu einer im Jahre 1877 in Verbindung mit dem daselbst stattfindenden Markte zu veranstaltenden Lotterie nach Maßgabe des Preußischer Seits genehmigten Ausspielungsplanes im hiesigen Großherzogthume gestattet worden.

     Neustrelitz, den 27. Februar 1877.

Großherzogl. Mecklenb. Landesregierung.
A. Piper.


Politische Rundschau.

Deutschland. Die "Hall. Ztg." berichtet, daß sich Se. Maj. der Kaiser am 27. April nach Dessau begeben werde, um der Vermählung des Erbgroßherzogs von Mecklenburg=Strelitz mit der Prinzessin Elisabeth von Anhalt beizuwohnen.
Der Reichstag verhandelte am Freitag über den Entwurf eines Patentgesetzes, wobei sich zwischen dem konservativen Abgeordneten Ackermann und mehreren Liberalen eine lebhafte Debatte entspann. Ersterer sprach nemlich seine Freude über das Gesetz aus, weil er in der Vorlage desselben den lang ersehnten Anfang eines Umschwunges unserer Wirthschaftspolitik, u. zw. den Uebergang von dem bankerotten Manchesterthum zu einer gesunden Wirthschaftspolitik glaube begrüßen zu können. Diesem in England erfundenen sogenannten Manchesterthum, welches auf Grund des liberalen Prinzipes des Gehenlassens den Fortfall all und jeder Beschränkungen für Handel und Verkehr fordert, hat in Deutschland die nationalliberale Partei bekanntlich seit Jahren gehuldigt, und wie auf anderen Gebieten, so hat sie auch in der Handelspolitik die schrankenloseste Freiheit erstrebt. Daß aber mit solcher schrankenlosen Freiheit auf dem Gebiete der Handelspolitik noch viel weniger als auf anderen Gebieten auszukommen sei, ist glücklicherweise in Regierungskreisen längst erkannt, und der Reichskanzler hat bekanntlich schon vom vorigen Reichstage die Vollmacht zu diesen und jenen Beschränkungen zu erlangen versucht, natürlich vergebens, denn im vorigen Reichstage hatten die Liberalen noch die Majorität und konnten ungehindert ihre Prinzipien reiten; aber das ist jetzt etwas anders geworden; und wenn auch der Liberalismus noch immer eine große Macht im Reichstage hat, so ist doch die Hoffnung vorhanden, daß schon der jetzige Reichstag wenigstens den Anfang machen wird zu einer gesunden auf sittlicher Grundlage ruhenden Neuordnung unserer sozialen Verhältnisse überhaupt; und wir sind's zufrieden, wenn zu diesem Zwecke auf dem Gebiete der Handelspolitik begonnen und hier zuerst mit den liberalen Prinzipien gebrochen wird. Daß wir damit nicht der Rückkehr zu den alten schutzzöllnerischen Prinzipien das Wort reden wollen, meinen wir, versteht sich von selbst. Wie sehr man übrigens im liberalen Lager die neue Zeit fürchtet ohne doch recht Rath zu wissen, zeigte die Entgegnung des Abg. Dr. Braun und anderer Redner nur allzu deutlich; denn dieser war so erregt, daß ihn der Präsident zu Mäßigung mahnen mußte, und meinte sich helfen zu können, wenn er das Vorhandensein von Manchestermännern in Deutschland kurzweg leugnete; er merkte es also gar nicht, daß er damit sein eigenes Prinzip verleugnete und also durch seine Rede sicher nicht zum Siege desselben beitrug. Ist das aber die Absicht der Liberalen überhaupt, um sich zu retten, ihre bisherigen Prinzipien nunmehr zu verleugnen und sich frischweg auf einen anderen Standpunkt zu stellen, so wollen wir uns das gerne gefallen lassen. - Das Patentgesetz wurde schließlich dem Antrage des Abg. Ackermann gemäß an eine Kommission von 21 Mitgliedern gegeben.
Da dem Reichstage noch nicht genügende Vorlagen gemacht sind, so hat sich derselbe bis zum nächsten Donnerstag vertagen müßten.
Die Deutsch=Konservativen im Reichstage, zu denen bekanntlich schon mehr als 40 Abgeordnete gehören, haben beschlossen, eine Revision der Gewerbeordnung anzuregen, u. zw. zunächst durch Einreichung einer Interpellation, ob die Regierung gesonnen sei, mit Hinblick auf frühere Petitionen in eine Revision der Gewerbeordnung einzutreten, um den gerechten Forderungen des Handwerkerstandes in Bezug auf Ordnung des Lehrlings= und Gesellenwesens, Vertretung der Handwerkerinteressen etc. gerecht zu werden.
Bei der am vorigen Donnerstag vollzogenen Stichwahl in Altona ist wider Erwarten der sozialistische Kandidat unterlegen, indem der Prof. Karsten (Fortschritt) 14,237 und Hartmann 12,803 Stimmen erhalten hat.
Der Bundesrath hat sich in der Frage über den Sitz des neuen Reichsgerichtes mit 30 gegen 28 Stimmen für Leipzig entschieden. Von Preußen war bekanntlich Berlin vorgeschlagen worden. Zu der Majorität haben auch beide Mecklenburg gehört; und nur Baden, Hessen, Anhalt und die drei freien Städte haben mit Preußen gestimmt. Daß dieser Beschluß zumal in Preußen vielfach unangenehm berührt hat, läßt sich wohl denken; aber kaum glaublich ist es, welchen komischen Ausdruck die liberalen Zeitungen ihrem Aerger geben. So wittert man in dem Beschluß die Absicht, den Reichsorganismus zum frommen partikularistischer Anwandlungen zu schädigen; und die Nationalzeitung meint, da solle man doch gleich das Reichskanzleramt nach München, das Reichseisenbahnamt nach Stuttgart, das auswärtige Amt nach Braunschweig verlegen, und für die kleineren Reichsämter möge man einen Wendeltisch in Thüringen und Nachbarschaft einrichten etc. Wir meinen, solche Zornesausbrüche des Großpreußenthums zeigen zur genüge, wie nothwendig dieser Beschluß des Bundesrathes war.
Aus Berlin wird offiziös geschrieben: "Die Ernennung des bisherigen Präsidenten des Reichs=Eisenbahnamtes Maybach zum Unter=Staatssekretär im preußischen Handelsministerium wird als

[ => Original lesen: 1877 Nr. 19 Seite 2]

Zeugnis dafür aufgefaßt, daß die Regierung diejenigen Pläne, welche sie mit dem Projekt des Reichs=Eisenbahn=Systems zu verwirklichen strebt, jetzt um so energischer innerhalb der preußischen Verwaltung verfolgen werde." Das Projekt der Reichs=Eisenbahnen scheint also jetzt vorläufig wenigstens aufgegeben zu sein.
Das deutsche Kanonenboot "Meteor" ist am 1. März vor Konstantinopel eingetroffen, und das bisher dort stationirte Kanonenboot "Pommerania" ist am Abend desselben Tages nach Smyrna in See gegangen.
Preußen. Der Landtag ist am Sonnabend den 3. d. M. durch den Minister Camphausen geschlossen worden. Zuvor hat noch das Herrenhaus das Gesetz über die Theilung der Provinz Preußen sowie das Gesetz über die Berlin=Dresdener Bahn, letzteres mit 62 gegen 25 Stimmen, angenommen. Der Gesetzentwurf wegen Unterbringung und Erziehung verwahrloster Kinder hat im Abgeordnetenhause nicht mehr erledigt werden können.
Unter den letzten Verhandlungen des Abgeordnetenhauses ist eine Kulturkampfdebatte noch von besonderem Interesse gewesen, indem sich nicht nur der Kultusminister Falk bedingungsweise, sondern sogar auch der anerkannte Führer der Nationalliberalen, der Abg. Dr. Lasker, zu einer Revision der berüchtigten Maigesetze und zum Friedensschluß mit der römischen Kirche bereit erklärte! so schnell ist wohl ein Rückzug kaum zu erwarten gewesen; aber wir beglückwünschen besonders den preußischen Kultusminister gerne dazu, daß er endlich scheint angefangen zu haben, zu der Einsicht zu gelangen, daß der Kulturkampf, wie er von demselben in Szene gesetzt worden ist, nichts genützt, sondern gerade dem Staate unendlich geschadet hat; und wir wünschen ihm nur, daß er einen möglichst ehrenvollen Rückzug finde.
Türkei. Gegen Serbien scheint die Pforte schließlich doch nachgegeben zu haben. Jedenfalls scheint der Friede zwischen Serbien und der Türkei nunmehr perfekt geworden zu sein. Uebrigens sind die Nachrichten von dort her so verworren und einander widersprechend, daß man niemals weiß, welcher Nachricht man glauben soll. Die Nachrichten über die Krankheit des Sultans über einen bevorstehenden Wechsel im Großvezierat u. s. w. werden jetzt von Konstantinopel aus kurzweg dementiert. Dagegen erscheint die Nachricht glaubwürdig, daß der längst befürchtete und gefährliche Aufstand der Miriditen nun wirklich ausgebrochen sei.
Das englische Mittelmeergeschwader ist vom Piräus abberufen und auf der Fahrt nach Malta begriffen, weil, wie es heißt, "an den Schiffen Reparaturen vorgenommen werden müssen und ein Theil der Mannschaften nach beendeter Dienstzeit zu entlassen sei."
Nordamerika. Durch Beschluß des Kongresses ist der Republikaner Hayes als zum Präsidenten und Wheeler als zum Vicepräsidenten gewählt erklärt worden.


- Den "M. A." wird Folgendes berichtet: Der Häusler und Kaufmann Ahlers in Kirch=Jesar, welcher früher Tischler war, ist von dem Mörder durch das Einschlagen der Fenster nur aus dem Hause gelockt worden. Nachdem der Mörder sich eine Strecke Weges bis an eine dunklere Ecke der Dorfstraße hat von ihm verfolgen lassen, hat Jener ihn gepackt und ihm die Kehle durchgeschnitten. Die Fußspuren im Schnee waren nicht zu verkennen, da der aus dem Schlaf geweckte Ahlers nur Strümpfe auf den Füßen gehabt hatte. Der Tagelöhner Friedrich Schult sen. hieselbst war von Ahlers vor einigen Wochen wegen Hausfriedenbruchs und Körperverletzung verklagt, und das Gericht hatte ihn zu viermonatlicher Gefängnißstrafe verurtheilt. Am Tage nach dem Morde sollte der F. Schult vom Gericht eingezogen werden, wenn er sich nicht selbst stellen wollte. Er hat vor seinen Hausgenossen am Abend vorher Drohungen gegen Ahlers ausgesprochen. Die Worte: "Fenstereinschlagen, Kehleabschneiden und dann Sichaufhängen" sind deutlich gehört worden. Die Stiefel des Schult paßten genau in die im Schnee ausgedrückten und hartgefrorenen Spuren, welche vor dem neuen Schneefall sorgfältig von der Ortsobrigkeit mit Säcken zugedeckt waren. An seiner Unterjacke fand sich ein röthlicher Schimmer, welcher vom Blut herrührte. Offenbar war dieser Rest beim Abwaschen sitzen geblieben. Das Hemd fand sich im Kübel voll Wasser, welches von Blut geröthet war. Die Ehefrau des Schult gestand, daß ihr Mann Nachts um 2 Uhr ausgegangen sei und bei seiner Rückkehr sein Hemd ausgezogen und das große Brodmesser abgeputzt habe. Auch habe er eine Drohung gegen sie ausgesprochen, daß er sie tödten würde, wenn sie etwas nachsage. Das Hemd hätte sie auf seinen Befehl ins Wasser stecken müssen, aber sie habe nicht gewagt, es zu besehen. Nach der Rückkehr habe ihr Mann nicht schlafen können. Als die Frau wußte, daß ihr Mann verhaftet sei, bekannte sie Alles willig. Der Fr. Schult ist ein Trinker und schon oftmals wegen Diebstahls bestraft. Er ist auf jene Beweise hin verhaftet und geschlossen gestern auf die Pförtnerei transportirt worden. Ein Geständniß hat er bisher nicht abgelegt. Ahlers ist 73 Jahre alt, Schult 52 Jahre.
- Der König von Schweden hat sich bei seiner Anwesenheit in Christiania durch einen Sturz beim Schlittschuhlaufen so stark am Kopfe verletzt, daß er eiligst in sein Palais gebracht werden mußte. Die alsbald herbeigerufenen Aerzte hoffen indessen, daß der Unfall keinen bleibenden Nachtheil zur Folge haben werde.


Anzeigen.

Holzverkauf.

Am Freitag, den 9. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Spolert auf der Bäck nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

1. Aus dem Steinort:

    6 buchen Blöcke.
112 Rmt. buchen Kloben I. u. II. Cl.
  64 Rmt. ellern Knüppel.

2. Aus dem Seebruch:

    1 eichen Block.
  13 eichen Classenbäume und Stangen.
    2 buchen Blöcke.
  81 Rmt. buchen Kloben I. u. II. Cl.
    8 Rmt. buchen Knüppel.
    1 Fuder buchen Zweigholz.
    3 fichten Classenbäume.
  36 Rmt. tannen Kluft und Knüppel.
  52 Stück tannen Schalbretter ca. 4 Meter lang.

3. Aus dem Mechower Holze:

    1 eichen Block.
    5 eichen Classenbäume.
  22 eichen Stangen zu Wagendeichsel.
    1 Rmt. eichen Kloben II. Cl.
  15 Fuder eichen Durchforstungsholz I. Cl.
    2 Rmt. tannen Kloben.

4. Aus dem Thandorfer Zuschlag:

    6 fichten Blöcke.
    5 Rmt. fichten Kloben und Knüppel.
Der Forstaufseher Rieck zu Römnitz ertheilt nähere Auskunft.
Schönberg, den 28. Februar 1877.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Mittwoch den 7. März d. J. sollen im Cordshäger Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Einige Eichen=Drümme,
Eichhester zu Nutz= und Pfahlholz tauglich,
Loheichen=Durchforstungsholz, auch zu kleinen Feldzaunpfählen tauglich,
Eichen=Klafterholz, theilweise für Böttcher brauchbar,
Buchen=Klafterholz,
Buchen=Zweigholz,
Fichten von Wesebaum=, Leiterbaum= und Schleet=Stärke,
Ellern=Schleete für Pantoffelmacher,
allerlei Busch und Dorn zu Zaunholz.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich in den hohen Buchen auf der Kreutzschneiße im Cordshäger Holze einfinden.
Vitense, 28. Februar 1877.

L. Wiegandt, Förster.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 19 Seite 3]

Am Sonnabend, den 10. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lange in Ziethen nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

1. Aus dem Bahlen:

    3 eichen Blöcke.
    6 eichen Classenbäume.
  23 eichen Stangen zu Wagendeichsel.
    2 kieferne Blöcke.
    3 Rmt. eichen Kloben.
  14 Rmt. eichen Knüppel.
210 Rmt. buchen Kloben.
  36 Fuder buchen Zweigholz.
  65 Rmt. tannen Kloben und Knüppel.
  18 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.
    6 Fuder tannen Durchforstholz I. Cl.

2. Forsthof Schlagbrügge:

    1 eichen Block.
    2 Rmt. eichen Kloben.
Der Forstaufseher Herr Lembke=Ziethen ertheilt nähere Auskunft.
Schönberg, den 28. Februar 1877.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Am Donnerstag, den 8. März Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Lenschow in Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

1. Aus dem Schwanbecker Zuschlag:

ca. 30 Rmt. eichen Kluft I. II. u. Knüppel.
ca. 18 Rmt. buchen Kluft I. II. u. Knüppel.
ca. 10 Rmt. ellern Knüppel.
ca. 26 Stück ellern Stangen I. u. II. Cl.
ca. 77 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz.

2. Aus dem Kleinfelder und Sülsdorfer Zuschlage:

ca. 86 Rmt. eichen Olm u. Knüppel.
ca. 49 Rmt. buchen Kluft I. II. u. Knüppel.
ca. 37 Rmt. fichten Kluft u. Knüppel.
ca.   4 Haufen starkes Fichtendurchforstholz von Leiterbaum u. Wesebaumstärke.
ca. 8 Fuder buchen Zweigholz.
Herr Förster Polle ertheilt nähere Auskunft.
Schönberg, den 1. März 1877.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Auction.

Am Sonnabend, den 10. d. M., Morgens von 10 Uhr an. sollen beim Gastwirth Kreutzfeld hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Kleiderschrank, 1 Kommode, 2 Koffer, 2 zweischl. Bettstellen , 5 Rohrstühle, 1 Klapptisch, 4 zweischl. Ueberbetten, 2 Pfühle, 1 neue Ueberbettsbühr, 2 zweischl. Unterbetten, 16 Kopfkissen, 15 Bettlacken, gute Porcellan=Sachen, darunter 25 Pr. Tassen, gute Frauenkleidungsstücke aller Art, verschiedene neue Klempnerwaaren und Spiegel und noch allerlei Sachen.
Carlow, den 23. Februar 1877.

Struck.         
Landreiter.     


Auction.

Auftragsmäßig werde ich am Montag den 12. März cr., von Morgens 9 1/2 Uhr an, im Gastwirth Boye'schen Locale hieselbst

Tische, Stühle, Kommoden, Küchen= und Kleiderschränke, Bettstellen, Koffer, verschiedenes Haus= und Küchengeräth, etwas Leinenzeug, Kleidungsstücke und was sich sonst noch vorfindet
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkaufen.
Schönberg.

Staffeldt,          
Landreiter.     


Zur Wahl eines Quartiermanns der Stadt Schönberg an Stelle des verstorbenen Webermeisters Kähler werden die sämmtlichen Bürger hiesiger Stadt geladen, am

Mittwoch, den 7. März d. J.

in der Rathsstube Vormittags in den Stunden von 10-12 Uhr in Gemäßheit des Stadtreglements ihre Stimme abzugeben.
Schönberg, den 1. März 1877.

Der Magistrat.


Gerichtlicher Verkauf eines Grundstücks.

Es soll das in Ratzeburg (Fischerstraße unter Nr. 243) belegene, zum Nachlaß des weil. Schustermeisters Hester gehörende Grundstück nebst Zubehörungen (Schuld= und Pfand=Protokoll vol. VI Fol. 240) Zwecks Erbtheilung am

27. März cr., Mittags 12 Uhr,

in einem einzigen Termine vor unterzeichnetem Gericht öffentlich meistbietend zum Verkaufe gebracht werden.
Ratzeburg, den 25. Februar 1877.

Königliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.     


Die zehn Parcellen meines hinter dem Gehöfte des Ackerbürgers J. Burmeister belegenen Ackerstückes werde ich auf anderweitige 6 Jahre

Sonntag den 11. März d. J.,
Nachmittags 4 Uhr,

an Ort und Stelle wieder verpachten, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Schönberg, den 5. März 1877.

Hennings, Schlachtermeister.


Statt besonderer Meldung!

Nach schwerem Leiden entschlief sanft und Gott ergeben am 3. März Abends im 80. Lebensjahre Frau Pastorin Marggraf geborene Genzmer, tief betrauert von den Hinterbliebenen und Allen, die ihr nahe standen.
Schönberg, den 4. März 1877.
Die Beerdigung findet am Donnerstag den 8. März, Nachmittags 3 1/2 Uhr, statt.


Prima böhmische Salon=Stück=Kohlen

erwarte in 8-14 Tage, um gefl. vorherige Aufträge hierauf ersuchend.

F. Heitmann.     


Künstliche Düngemittel

der Chemischen Fabrik auf Wilhelmsburg bei Hamburg und der Schwefelsäure und Superphosphat Fabrik von

Tuborgs Fabrikker bei Copenhagen

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Schönberg,                                                    A. Wigger Nachfolger.


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Frühjahrs=Einkauf

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Achtungsvoll
Gebrüder Burchard.


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F. C. Wolgast.     
Schönberg.      


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                          Julius Kibbel, Schönberg.


Gesucht: 1000 M. zu sofort, sichere Hypothek, in eine Landstelle.

Julius Kibbel.     


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Julius Kibbel.     


Ein Mädchen

zu allen häuslichen Arbeiten wird an Stelle eines Erkrankten zu sogleich oder zu Ostern gesucht von

Aug. Spehr in Schönberg.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 19 Seite 4]

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Ecke der großen Altenfähre.
Der billige Ausverkauf dauert nur noch bis zum 18. März, alsdann muß und soll das Local geräumt sein. Deshalb sind meistens alle beschädigten Waaren um noch
25 pCt. ermäßigt,

als 10/4 breite Tuche und Buckskin 20 Sgr.
     Leinen, Halbleinen, Shirtings 10 Pfennige,
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     Kleiderzeuge 2 Sgr.
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Lübeck, 730 Dampfschiffshafen 730. Ecke der großen Altenfähre.


Die Schützenzunft beabsichtigt für das hiesige Schützenhaus zwei achtflammige und zwei vierflammige

Petroleum=Kronleuchter

auf dem Submissionswege anzuschaffen und ersucht Diejenigen, welche auf diese Lieferung reflectiren, ihre Offerten nebst Zeichnung versiegelt am Mittwoch den 8. März Abends 7 Uhr im Boyeschen Gasthause uns vorzulegen.
Die Offerten werden in Gegenwart der Erschienenen geöffnet und demjenigen, welcher bei geschmackvollstem Muster die billigsten Preise stellt, die Lieferung, welche zum 1. April d. J. geschehen muß, übertragen.
Schönberg, den 28. Februar 1877.

Kapitain und Aelterleute der Schützenzunft.
Vogel.      Petersen.      Sievers.


Eine Parthie

Damen-Regenmäntel

für 12 bis 14 Mark, soweit der Vorrat reicht, empfehlen als bedeutend unterm Preis

Gebrüder Burchard
in Schönberg.


Deutsche Hartglas-Fabrikate
der Hütte Scheckthal bei
C. Maaß Wwe., Schönberg.

Die Hartglasgegenstände entsprechen allen Anforderungen, welche an Widerstandsfähigkeit bei Glas überhaupt gestellt werden können.
Becher, Trinkflaschen für Kinder u. s. w. vertragen den Fall auf Holz und sofortiges Eingießen heißer Flüssigkeiten, ohne zu zerbrechen.
Die Cylinder erweisen sich haltbar gegen sofortige hohe oder schiefe Stellung der Flamme, sowie gegen Luftzug.


Schweizer,
Eidammer,
Neufchateller,
Steinhorster Käse

empfing eine neue Sendung, die sehr schön ausgefallen und empfiehlt

Friedr. Dierking, Ratzeburg.     


Allerbestes blaues Wagenfett,
schöne Waare
empfiehlt                                                    
                                                    Friedr. Dierking,
                                                    Ratzeburg.


Besten engl. Seifenstein und frischen Chlorkalk
empfiehlt                                                    
                                                    Friedr. Dierking,
                                                    Ratzeburg.


Syphons

mit Selter= und Sodafüllung hält vorrätig

Aug. Spehr.     


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 23 M -Pfennig.
Roggen17 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Hühner d. St. M1,50 .
Tauben d. St. M0,45 .
Spickgans d. St. M3,50 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,10 .
Eier 6 St. für M0,30 .


(Hierzu Off. Anzeiger Nr. 10.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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