No. 17
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Februar
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 17 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Die Thronrede, mit welcher Se. Majestät der Kaiser am Freitag den deutschen Reichstag eröffnet hat, bezeichnet als hauptsächlichsten Gegenstand der bevorstehenden Reichstagsarbeiten die Berathung und Feststellung des Haushalts=Etats. Die durch die eigenen Einnahmen des Reichs nicht gedeckten Bedürfnisse (man redet von einem Defizit von 25 bis 28 Millionen) sollen zunächst durch Matrikularumlagen aufgebracht werden. Doch werde der Reichstag in Gemeinschaft mit den verbündeten Regierungen zu erwägen haben, ob und welche Maßregeln zu nehmen sein werden, um den hochgesteigerten Betrag der Matrikularumlagen durch Eröffnung anderer Einnahmequellen für das Reich zu ermäßigen. (Das wird wahrscheinlich nicht anders möglich sein, als durch neue Steuern; aber hoffentlich wird man für das Reich das so ungerechte Prinzip der direkten Steuern fallen und zu dem einzig richtigen Prinzip der erträglichen indirekten Steuern zurückkehren.)
Ferner wird die nahe bevorstehende Eröffnung von Verhandlungen mit Oesterreich=Ungarn über Erneuerung des Handelsvertrages angekündigt; und der Abschluß derselben soll eine Vorbedingung "der Reformen unseres Zoll= und Steuersystems" sein.
Die Gesetzentwürfe über den Rechnungshof, über die Verwaltung der Einnahmen und Ausgaben des Reiches, sowie über die Untersuchung von Seeunfällen werden auf's neue vorgelegt werden und dazu ein Gesetzentwurf über den Sitz des Reichsgerichts sowie ein Patentgesetz.
Der wichtigste Abschnitt der Thronrede dürfte der sein, welcher von der gedrückten Lage redet, in welcher Handel und Verkehr sich befinden. "Die unausgesetzten Erwägungen der verbündeten Regierungen," so heißt es da wörtlich, "über die Mittel, derselben abzuhelfen, haben Mir nicht die Ueberzeugung gegeben, daß die innern Zustände des deutschen Reiches einen wesentlichen Antheil an den Ursachen der Uebelstände haben, die in allen andern Ländern gleichmäßig gefühlt werden."
Diese Worte halten wir für den Ausdruck der auf den Anschauungen der Reichsregierung erwachsenen persönlichen Ueberzeugung unseres Kaisers und wir verkennen das Gewicht dieser Worte nicht; aber überzeugen haben uns dieselben nicht können. Wir haben es oft genug ausgesprochen, daß wir für die Hauptursache der großen von Tag zu Tage sich mehrenden Noth den durch die "liberale" Gesetzgebung ermöglichten börsenmäßigen Betrieb der Industrie hauptsächlich in der Form der Aktiengesellschaften halten, und daß die unbeschränkte Gewerbefreiheit, die unbeschränkte Freizügigkeit u. s. w. eine nicht geringe Mitschuld tragen. In dieser Ueberzeugung wissen wir uns in Uebereinstimmung mit einem sehr großen Theil des deutschen Volkes, und wir sind weiter überzeugt, daß die Noth sich nicht von selber heben wird, sondern daß sie nur größere Dimensionen annehmen wird, bis in der inneren Politik des deutschen Reiches die "liberalen" Bahnen verlassen werden. Daß dieselben Nothstände sich auch in andern Ländern fühlbar machen, namentlich in Oesterreich und Nordamerika, das kann uns Deutsche nicht entschuldigen, denn sie sind aus denselben Ursachen geflossen. In England und Frankreich ist's nicht viel anders; und daß solche Länder auch andere in Mitleidenschaft ziehen müssen, versteht sich von selbst.
In Bezug auf die socialdemokratischen und fortschrittlichen Gefahren spricht die Thronrede die Ueberzeugung aus, daß "die Organisation des Reiches und der gesunde Sinn des deutschen Volkes eine starke Schutzwehr bilden gegen die Gefahren, welche anarchische Bestrebungen der Sicherheit und der regelmäßigen Entwickelung unserer Rechtszustände bereiten könnten."
Von den Gefahren der noch ungelösten orientalischen Krisis sei Deutschland weniger bedroht, als andere Länder. Es sei Grund vorhanden zu dem Vertrauen, daß der Friede unter den christlichen Mächten gewahrt bleibe. Deutschland werde seinen Einfluß zum Schutze der Christen, zur Wahrung des europäischen Friedens und insbesondere zur Erhaltung und Befestigung seiner eigenen guten Beziehungen zu verbündeten und befreundeten Regierungen aufwenden.
Der deutsche Reichstag hat bereits am Freitag seinen Vorstand gewählt; und zwar ist zum ersten Präsidenten auf die vorläufige Dauer von vier Wochen der Abg. v. Forckenbeck mit 249 von 253 gültigen Stimmen ernannt worden. Zum ersten Vizepräsidenten wurde mit 210 von 297 gültigen Stimmen der Freiherr Schenck von Staufenberg und zum zweiten Vizepräsidenten mit 178 von 210 gültigen Stimmen der Fürst von Hohenlohe=Langenburg gewählt.
Was die Parteiverhältnisse des Reichstages betrifft, so gehören den Nationalliberalen 121, dem Zentrum 96, der Fortschrittspartei nur 33, den Freikonservativen 37 Abgeordnete an, während der Partei der Deutsch=Konservativen bereits 43 Abgeordnete beigetreten sind. Das ist ein überraschender und überaus erfreulicher Erfolg, der uns die fröhliche Zuversicht giebt, daß die gute Sache, die wir vertreten, auch weitere Erfolge erzielen wird, und daß die nächsten Reichstagswahlen, die möglicherweise schon vor 1880 eintreten werden, noch mehr im konservativen Sinne ausfallen werden. Dreiundvierzig Abgeordnete können schon ein Gewicht in die Wagschale werfen bei den jeweiligen Abstimmungen; und noch bedeutsamer wird der moralische und der intellektuelle Einfluß sein, den dieselben im Reichstage und weiter im Reiche werden auszuüben im Stande sein.
Preußen. Das Herrenhaus hat den Gesetzentwurf über die Unterbringung sittlich verwahrloster Kinder mit einigen Aenderungen, sowie das Gesetz über die Ruhmeshalle angenommen. - Im Abgeordnetenhause ist das Gesetz über die Theilung der Provinz Preußen bereits in dritter Lesung angenommen worden.
Spanien. Die Regierung veröffentlicht eine Bekanntmachung, durch welche den karlistischen Flüchtlingen im Auslande die Rückkehr nach Spanien gestattet wird. Dieselben sollen wegen politischen Vergehen nicht mehr zur Rechenschaft gezogen

[ => Original lesen: 1877 Nr. 17 Seite 2]

werden; und nur diejenigen, welche sich gemeiner Verbrechen schuldig gemacht haben, sollen gerichtlich verfolgt werden.
Türkei. Aus Konstantinopel wird von dem günstigen Fortschreiten der Friedensverhandlungen mit Serbien berichtet; ja nach einer Depesche der Pariser "Republ. franc." soll der Friede bereits geschlossen sein. Dagegen lauten die Nachrichten aus Rußland sehr kriegerisch, und man erwarte die Kriegserklärung schon in den nächsten Tagen.


Egs. Am 20. d. M. wurde die Sängergesellschaft Franz Höllensteiner, welche in Schönberg am Saale Concerte geben wird, die hohe Ehre zu theil im Großherzoglichen Schloße zu Schwerin vor II. KK. HH. dem Großherzog und der Großherzogin zu konzertiren, wofür der Gesellschaft die Allerhöchste schmeichelhafteste Anerkennung zu Theil wurde.
- Eine sehr unangenehme Sprache führen folgende Zahlen über den Handelsverkehr zwischen Deutschland und Amerika. Die Ausfuhr deutscher Waaren nach Amerika hat von Jahr zu Jahr gewaltig abgenommen. Deutschland führte aus im Jahre 1873 für 61 Mill. Dollars, 1874 für 44 Mill., 1875 für 32 Mill., 1876 für 26 Mill. Amerika dagegen hat jährlich mehr Waaren nach Deutschland verkauft. Im Jahre 1874 schickten wir ihm für 44 Mill. und es schickte uns für 61 Mill. In diesem Jahr hat Amerika vielleicht dreimal so viel von Deutschland zu bekommen als dieses von Amerika; denn seit der Ausstellung in Philadelphia hat Amerika's Ausfuhr gewaltig zugenommen.
- Vor einiger Zeit war im Sternbilde des Schwaan ein Stern dritter Größe entdeckt worden, welcher durch einen ungewöhnlichen Glanz alle in seiner Nähe befindlichen Gestirne gleicher Größe verdunkelte. Dieser auffallend helle Schein nahm jedoch nach einigen Tagen ab, wurde schwächer und schwächer und verschwand zuletzt gänzlich. Die Astronomen erklären die überraschende Erscheinung damit, daß der Stern in Folge einer ungeheueren Explosion von Gasen in Flammen untergegangen sei und erst in diesem Zustande von der Erde aus habe beobachtet werden können. Nach ihrer Berechnung hat die Verbrennung schon vor mindestens 18 Jahren stattgefunden, weil die Lichtstrahlen so lange Zeit brauchten, um aus jenem Theile des Weltalls bis zu unserer Wahrnehmung zu dringen.
- Ein niederbayerisches Culturbild. In Achdorf bei Landshut fing eine kleine gewählte Gesellschaft am Fastnachtsonntag Nachmittag 5 Uhr zu trinken an und trank, obwohl einige abfielen, bis zum Fastnachts Dienstag um Mitternacht, also 55 Stunden in einem fort. Der standhaftste Trinker hat's zu 68 Liter gebracht.
- Die Schweizerischen Hotelbesitzer sind in den letzten Tagen in Olten zusammengetreten, um sich über eine Herabsetzung der Preise zu berathen, da sonst die Fremden, der unverschämten Ausbeutung ihrer Börsen müde, bald so selten würden, wie die Gemsen auf den Bergen. Und in der That sind schon bedrohliche Anzeichen eingetreten. Zu Montreux am Genfersee sind in der letzten Saison alle die zahlreichen Hotels und Pensionen leer geblieben und es haben nicht weniger als 26 Bankerotte stattgefunden. Auch in Genf mußten mehrere Hotels geschlossen werden. Aber nicht blos die Hotelbesitzer leiden, auch das sonst so einträgliche Uhrmachergewerbe hat fast gänzlich aufgehört und die Bundesregierung hat Straßenbauten angeordnet, um die zahlreichen, arbeitslosen Bijouterie= und Uhrenarbeiter zu beschäftigen.
- Mit einem zum Zahnstocher zurecht geschnitzten Schwefelhölzchen hatte sich ein junger Mann in Leipzig das Zahnfleisch wund gestochen und hielt die einige Tage später an der verletzten Stelle eingetretene Geschwulst anfangs nur für ein unbedenkliches Zahngeschwür. Als dieselbe aber zunahm, zog er einen Arzt zu Rathe, welcher Blutvergiftung erkannte und eine Operation vornehmen mußte. Aus den Poren und Zellen des Hölzchens war nämlich Phosphor in das Blut eingedrungen. Die Nutzanwendung ergiebt sich von selbst.
- Sieben Musikanten in Bayern, die dieser Tage ausfuhren, um fröhlichen Leuten aufzuspielen, geriethen sammt dem Leiterwagen bei Werthheim in den Main und ertranken.
- Ein Mann im bayrischen Wald hat 6000 Gulden in lauter Gulden, Kronenthalern und Spezies liegen; er meint, es käme die Zeit, wo sie wieder gelten und mehr als die neuen Münzen. Vielleicht liest's ein Liebhaber von alten Dingen und hilft ihm.
- Die violette Farbe. Wink für Gärtner. Erst kürzlich lief durch die Zeitungen die Notiz, daß bei vielen Irrsinnfällen der Einfluß des rothen Lichtes äußerst wohltätig wirkte und selbst Tobsüchtige, sobald sie in ein Zimmer gebracht worden waren, welches vollständig roth ausgemalt war, und dessen Fenster mit rothen Glasscheiben versehen waren, sich sofort ganz auffallend beruhigten. Der bekannte Astronom Pater Secchi hat nun außerdem noch constatirt, daß die violette Farbe des Spectrums einen außerordentlich günstigen Einfluß auf die Entwicklung der Thiere und Pflanzen ausübe, insbesondere, daß Gemüse, welche dem Einflusse violetten Lichtes ausgesetzt sind, mit außerordentlicher Schnelligkeit wachsen und in Bezug auf Qualität die übrigen im Freien gepflanzten analogen Gewächse weit übertreffen. Diese Notiz dürfte für Gärtner und Treibhausbesitzer etc. eine ganz besondere Bedeutung erhalten.
- Ein Jagdpächter in Wittenberg stieß dieser Tage in einem Weidicht auf fünf Biber. Die Fluthen der Elbe waren auch ihnen zu hoch gestiegen und hatten sie aus ihrem Bau vertrieben. Der Jäger hat sie weder geschossen, noch gefangen, sondern geschont; denn die geschickten Wasserbaumeister sind in Deutschland gar rar geworden.
- Das billige Festessen. In einem kleinen Landstädtchen der Pfalz sollte gelegentlich eines landwirthschaftlichen Festes ein Zweckessen stattfinden. Die drei Wirthe des Städtchens machten einander lebhafte Concurrenz, denn jeder wollte der Glückliche sein, dem die Ehre, das Festessen abzuhalten, zuertheilt würde. Der Gemeinderath, um die sonst friedsamen Bürger des Ortes nicht in drei feindliche Parteien zu spalten, beschloß die Bewerbung um das Festessen auszuschreiben. Also geschah es und war dabei ausdrücklich bemerkt: "demjenigen solle es zugetheilt werden, der bei billigstem Preise den besten Küchenzettel einreiche." Was wurden da für Genüsse in Aussicht gestellt: der Mund konnte Einem wässerig werden, wenn man die alsbald einlaufenden Speisekarten nur las. Mit großer Stimmenmehrheit wurde der Küchenzettel des Gastwirths Peter angenommen, denn er versprach außer den üblichen volksthümlichen Gerichten als Nudelsuppe, Leberknödel, Sauerkraut und Blutwurst auch Rehbraten - und das alles um eine Mark per trockenes Couvert. Der Rehbraten war entscheidend und Kampf ob "Löwe", "Ochse" oder "Krone", war zu Ende; der "rothe Ochse" hatte gesiegt und der dicke Peter faltete schmunzelnd die Hände über der stattlichen Rundung seines Bäuchleins, als ihm der endgültige Beschluß mitgetheilt wurde. Der denkwürdige Festsonntag kam heran, das Fest verlief, wie alle landwirthschaftlichen Feste verlaufen : die Bauern stellten sich mit ungewöhnlicher Eßlust Punkt 12 Uhr im "rothen Ochsen" ein und sprachen dem Festmahl gehörig zu, noch mehr aber dem Weine des dicken Wirths, der schlau genug gewesen war, die Speisen so tüchtig zu pfeffern, daß die Bauern kaum hinreichend den Durst löschen konnten. Der vielbesprochene Rehbraten erwies sich zwar als etwas hart und zähe, - aber er schmeckte den Gästen doch, denn es war doch immer Reh, also etwas Feines. Ein paar Tage später kehrte ein durchreisender Stadtherr im "rothen Ochsen" ein und hörte Abends im Wirthszimmer die Stammgäste gar eifrig über das stattgehabte Festmahl debattiren. "Sagt nur, Herr Wirth", fragte er andern Morgens, als er beim Abschied seine Zeche bezahlte, "wie konntet Ihr nur für eine Mark das trockene Couvert zu Eurem sonstigen Küchenzettel auch noch Rehbraten liefern?" "Das will ich Euch schon im Vertrauen sagen, Herr, wenn Ihr mich nicht verrathen wollt", meinte der dicke Peter schlau schmunzelnd. - "Schaut, da hatte ich so einen alten Hammel, der noch dazu auf einem Beine hinkte, den ließ ich schlachten und früh Morgens, als noch Alles im Städtchen still war, hing ich die Schlegel hinten in meinem Garten

[ => Original lesen: 1877 Nr. 17 Seite 3]

auf und gab ihnen mit meiner Schrotflinte ein paar tüchtige Ladungen. Das hat Wunder gewirkt; denn als Einer der Festgäste mißtrauisch war und lange zweifelte, ob er auch ächten Rehbraten vor sich hätte, da haben gleich ein halbes Dutzend Anderer geschrieen: "Ja es ist gewiß und wahrhaftig Reh, denn eben hab' ich wieder auf e Schrotche gebisse!"
- In Dinkelsbühl hatte ein Gewerbschüler eine Liebschaft mit der Tochter eines Weinwirths; in einem Anfall von Eifersucht schoß er eine Pistole auf sie ab und sich eine Kugel durch den Kopf. Sie wurde am Kopfe gestreift, er war auf der Stelle todt.


Anzeigen.

In Sachen betreffs das Debitwesen des Oelmüllers A. Capell zum Hammer wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß in Folge eines von der Großherzoglichen hohen Justiz Canzlei zu Neustrelitz erlassenen Inhibitorii vom 19/23. d. M. der auf Freitag den 2. März d. J. zum öffentlich meistbietenden Verkauf der zur Concursmasse gehörigen sämmtlichen Immobilien anstehende Ueberbotstermin bis auf Weiteres nicht statt findet.
Schönberg, den 24. Februar 1877.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Panten belegene Vollstelle c. p. der Ehefrau des Dreiviertelhufners Koch geb. Plate in Nusse giebt

das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 20. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiemit den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine am 20. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzige Besitzerin, als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 21. Februar 1877.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Auction.

Am Sonnabend, den 10. d. M., Morgens von 10 Uhr an. sollen beim Gastwirth Kreutzfeld hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Kleiderschrank, 1 Kommode, 2 Koffer, 2 zweischl. Bettstellen , 5 Rohrstühle, 1 Klapptisch, 4 zweischl. Ueberbetten, 2 Pfühle, 1 neue Ueberbettsbühr, 2 zweischl. Unterbetten, 16 Kopfkissen, 15 Bettlacken, gute Porcellan=Sachen, darunter 25 Pr. Tassen, gute Frauenkleidungsstücke aller Art, verschiedene neue Klempnerwaaren und Spiegel und noch allerlei Sachen.
Carlow, den 23. Februar 1877.

Struck.         
Landreiter.     


Schweriner Sparkassenbücher.

Die durch mich besorgten Sparkassenbücher liegen zur Entgegennahme bereit.

W. H. Schacht.     


Lehrlings-Gesuch.

Ein , der Lust hat, Schneider zu werden, findet zu Ostern eine Stelle bei

H. Fanselow, Schneidermeister
in Schönberg.


Gesucht zu sofort eine kräftige gesunde

Amme

Näheres Lübeck, Mengstraße 78.


Künstliche Düngemittel

der Chemischen Fabrik auf Wilhelmsburg bei Hamburg und der Schwefelsäure und Superphosphat Fabrik von

Tuborgs Fabrikker bei Copenhagen

empfiehlt zu Fabrikpreisen

Schönberg,                                                    A. Wigger Nachfolger.


Möbel-Magazin
der vereinigten Tischlermeister. Nr. 177. Siemzerstraße. Nr. 177.

Den Bewohnern Schönbergs und Umgegend, die ergebene Anzeige, daß ich mit dem Verkauf sämmtlicher Arten von Tischlerarbeiten: als Möbel und zu diesem Fach gehörenden Artikel etc., von den hiesigen Tischlermeistern beauftragt bin, und bringe hiermit in Erinnerung, eine reichliche Auswahl verschiedener Sachen, in geschmackvollen Mustern dauerhafte Arbeit und soliden aber festen Preisen liefern zu können. Es bittet um geneigten Zuspruch

Julius Wagner
im Auftrage der vereinigten Tischlermeister.


Einen Burschen in die Tischlerlehre, sucht zu Ostern unter günstigen Bedingungen.

J. Kiel & E. Rindfleisch.
Schönberg.


Gesucht

zu Ostern ein Mädchen in guten Lohn von

C. Schwedt.     
Schönberg.     


Extra gute, trockne

Saatgerste

ist zu verkaufen.

Hof Schlagsdorf.


Ein tüchtiger Agent,

wird für eine feine Lebens=Versicherungs=Gesellschaft unter günstigen Bedingungen gesucht. - Gef. Offerten sub. E 00 547 bef. die Annoncen=Expedition von Herm. Fr. Ehlers in Lübeck.


Umstände halber zu sogleich oder zu Ostern

einen Knecht

in guten Lohn der auch Milchen kann, nach Auswärts. Näheres bei

                          C. Schwedt.


Mein hellbrauner 3 jähriger

Hengst

deckt fremde Stuten, 10 M.Deckgeld incl. Stallgeld.

Hauswirth Hans Retelsdorf.
Rieps.


Ich habe noch einige Tausend

kleine Drains

vorräthig. Köhlersche Ziegelei.

                          G. Böckenhauer.
                          Schönberg.


Syphons

mit Selter= und Sodafüllung hält vorrätig

Aug. Spehr.     


Ein sehr beträchtlicher Nebenverdienst, welcher weder viel Zeit noch Fachkenntniß erfordert, kann jedem soliden Manne durch Verkauf eines überall gangbaren, kuranten und leicht verkäuflichen Gebrauchsartikels gegen Vergütung hoher Provision zugewendet werden. Anerbietungen sind binnen 10 Tagen Postlagernd Carlsruhe (Baden) sub. B. F. 80 franco einzusenden.


Zu Ostern d. J. suche ich noch ein nicht ganz unerfahrenes Mädchen.
Schönberg, den 19. Februar 1877.

Kindler, Advocat.    


Für mein Leinen= und Wäsche=Geschäft suche ich zu Ostern einen Lehrling.
Lübeck.

C. G. Torkuhl.     


/big> [ => Original lesen: 1877 Nr. 17 Seite 4]

Bilanz-Abschluss
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
für das Jahr 1876.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.      W. H. Schacht.


Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich hier,

Siemzerstraße 112

als

Tischler

etablirt hat. Ich bitte, mich mit Aufträgen gütigst beehren zu wollen, die ich stets möglichst prompt und billig auszuführen bemüht sein werde.
Schönberg, im Februar 1877.

Rudolf Wascher,
Tischlermeister.


Künstliche Düngemittel

aus den Fabriken von

E. Güssefeld, Hamburg,

empfiehlt zu Originalpreisen

Aug. Spehr,     
Schönberg.      


Im Saale der Gastwirthin Frau Köster. Dienstag den 27. und Mittwoch den 28. Febr.
Concert.
der rühmlichst bekannten Tyroler Concert=Sänger=Gesellschaft des F. Höllensteiner.
2 Damen 3 Herren in ihrer Nationaltracht.
Anfang 8 Uhr.                                                     Entree 75 Pfennig (Mecklenburg).
Programm an der Kasse.

Da die Gesellschaft in allen Städten Mecklenburgs durch sehr zahlreichen Besuch und großen Beifall ausgezeichnet wurde, so erlaubt sich diesselbe besonders auf dieses Concert aufmerksam zumachen und einen genußreichen Abend versprechend, ladet ergebenst ein.

Hochachtungsvoll
Franz Höllensteiner
aus Lierz in Tyrol.


Die Aufsicht über meine Holzkoppel auf dem Lockwischer Sandfelde habe ich dem Bahnwärter Krickeberg übertragen und warne zugleich vor jedem unbefugten Betreten derselben.

Russwurm, Lockwisch.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 23 M -Pfennig.
Roggen17 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Hühner d. St. M1,50 .
Tauben d. St. M0,45 .
Spickgans d. St. M3,50 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,10 .
Eier 6 St. für M0,30 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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ZVDD