No. 10
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Februar
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 10 Seite 1]

   Im verflossenen Sommer haben sich in verschiedenen Gegenden des Landes Schmetterlinge des Kohlenweißlings (pieris brassicae, pieris rapae) in auffallend großer Menge gezeigt. Die nächste Folge davon ist ein Raupenfraß in bedeutendem Umfange gewesen, der sich besonders auf Kohl= und Rübengewächse erstreckt hat.
   Die verpuppten Raupen hängen gegenwärtig in großen Mengen an Bäumen, Hecken etc. und sind durch Abfegen mittelst Besen leicht zu vertilgen; es muß aber die Vertilgung nach den gemachten Erfahrungen spätestens bis Ende Februar vorgenommen werden. Geschieht diese Vertilgung nicht in umfassender Weise, so steht zu befürchten, daß in diesem Jahre die Calamität eine größere werden wird. Es kann daher allen Grundbesitzern derjenigen Gegenden, wo der Kohlweißling im verflossenen Sommer bemerkt worden ist, nur dringend empfohlen werden, für die Vertilgung der verpuppten Raupen in vorstehend angegebener Weise Sorge zu tragen.
   Neustrelitz, den 23. Januar 1877.

Großherzoglich Mecklenburgische Landesregierung.
A. Piper.


Politische Rundschau.

Deutschland. Der Bundesrath hat aufs neue den vom Reichstage wiederum angenommenen Antrag auf Abänderung des Artikels 32 der Reichsverfaßung zwecks Gewährung von Diäten an die Reichstagsabgeordneten einstimmig abgelehnt.
In der landwirthschaftlichen Gruppe des preußischen Abgeordnetenhauses hat der preußische Ministerialdirektor Marcard erklärt, daß die Rinderpest als erloschen betrachtet werden könne. Es ist dankenswerth, daß die Reichsregierung sofort die umfaßendsten Maßregeln zur Unterdrückung der Rinderpest getroffen hat, und daß ihr Eifer und ihre Umsicht so schnellen Erfolg erzielt hat. Die von Rußland her eingeschleppte Rinderpest, die so erschrecklich schnell um sich griff, drohte bereits für ganz Deutschland zur schlimmsten Kalamität zu werden, denn nicht nur war durch die böse Krankheit auch die Gesundheit der Menschen gefährdet, sondern auch der Handel ist schlimm geschädigt worden. Die an Deutschland angrenzenden Staaten, Frankreich, England etc. haben natürlich sofort die Einfuhr deutschen Viehes und aller Erzeugnisse desselben verboten, und werden dies Verbot wahrscheinlich auch nicht so schnell zurücknehmen.
[ => Original lesen: 1877 Nr. 10 Seite 0]Preußen. Das Abgeordnetenhaus hat den Gesetzentwurf über die Umzugskosten der Staatsbeamten nach den Beschlüssen der zweiten Lesung ohne Diskussion in dritter Lesung angenommen.
Die Einführung der neuen Justizgesetze scheint auch in Preußen viel Kopfschmerzen zu verursachen, denn die zu erwartenden persönlichen und sachlichen

[ => Original lesen: 1877 Nr. 10 Seite 2]

Ausgaben übersteigen alle bis jetzt gemachten Berechnungen.
Oesterreich. Durch ein kaiserliches Patent ist der Landtag von Tirol aufgelöst und die Einleitung von Neuwahlen angeordnet worden.
Der Budgetausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses hat mit 15 gegen 11 Stimmen die Bewilligung eines Kredites von 600,000 fl. für die Betheiligung an der Pariser Weltausstellung abgelehnt.
Türkei. Die durch ihre politischen Erfolge großmüthig gestimmte Türkei hat Serbien den Frieden angeboten und sogar einen Vertreter nach Serbien geschickt, um über die wahrscheinlich sehr annehmbaren Friedensbedingungen zu verhandeln.


Neustrelitz. 29. Jan. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin haben sich heute nach Stettin begeben, um dort mit Ihren Hoheiten dem Herzog und der Herzogin von Anhalt zusammenzutreffen und die Bekanntschaft der Prinzessin Elisabeth Hoheit, der Braut unseres Erbgroßherzogs, zu machen. Dem Vernehmen nach treffen ihre Königlichen Hoheiten übermorgen hier wieder ein.
- Prinz Friedrich Wilhelm, des Kronprinzen des deutschen Reiches und von Preußen ältester Sohn, hat am 27. Januar sein 18. Jahr zurückgelegt und ist in das Alter der Mündigkeit eingetreten. In der vorigen Woche hat er seine Abgangsprüfung am Gymnasium in Cassel mit Ehren bestanden. Sein kaiserlicher Großvater hat ihm feierlich den Schwarzen Adlerorden ertheilt, die Königin Victoria hat ihm durch ihren Botschafter den Hosenbandorden überreichen lassen.
- In dem reichen Frankfurt nimmt die Geschäftslosigkeit noch zu. In Kurzem werden mehrere größere Geschäfte ihre unverheiratheten Arbeiter entlassen und nur die verheiratheten mit beschränkter Arbeitszeit behalten. Viel schlimmer stehts unter den armen Webern im bayerischen Voigtland, namentlich in den Orten Leopoldsgrün und Konradsreuth in der Nähe von Hof aus. Zwei Regierungscommissare aus Bayreuth (Berr und Papellier) haben die Dörfer besucht und namentlich in Konradsreuth große Noth gefunden. Ihre Berichte sind zum Theil ergreifend, ihr Urtheil aber geht dahin, daß jetzt noch der Noth durch die Hülfe der Gemeinden und die Beihülfe des Staates zu steuern sei und daß dies rasch geschehen müsse, ehe Hunger und Noth in ansteckende Krankheiten umschlagen, die Gefahr sei da und nahe.
- Wir heben Einiges aus den Berichten der Commissare heraus. In den Stuben standen die Webstühle still, viele waren ganz eingelegt; denn es fehlte seit Wochen oder Monaten jede Arbeit. Die Stuben waren reinlich gehalten, waren aber fast leer und kalt, Alte und Junge kauerten in der Bettlade oder auf dem Boden. Die Leute waren sehr still, abgehärmt und abgezehrt, viele hatten die letzten Kartoffeln verzehrt, Brod hatten sie seit langer Zeit nicht. Die warme Wassersuppe war ohne jegliches Fett bereitet, man war froh, wenn man nur salzen konnte. Womit ernährt ihr eure Kinder? fragten die Commissare. Zögernd erfolgte die Antwort: Die Kinder werden "hinausgeführt" (zum Betteln) "und der Mann, wenn er nach Hof hineingeht, um Arbeit zu suchen, bringt doch immer etwas heim." Ein älterer Mann sagte: Gott, es ist doch so traurig, wenn man keine Arbeit hat und den ganzen Tag seinen Webstuhl so leer vor sich stehen sehen muß, es ist grade, als wenn man ein schlechtes Gewissen hätte. - Die Vorstände der Gemeinden geben ihnen das Zeugniß, daß sie brave, fleißige und nüchterne Leute seien.
- Eine beherzigenswerthe Mahnung für alle Eisenbahnreisende hat wieder das schreckliche Eisenbahnunglück gegeben, dessen Schauplatz jüngst der Gladbacher Bahnhof war. Es hat sich nämlich die bei fast allen durch Zusammenstoß herbeigeführten Eisenbahnunglücken beobachtete Erscheinung wiederholt, daß die meisten und schwersten Verletzungen solche der unteren Extremitäten sind. Unter den 15 verwundeten Personen haben vier Beinbrüche und sechs Quetschungen der unteren Gliedmaßen erlitten. Die übrigen fünf Passagiere kamen mit meist nur leichten Contusionen an Kopf und Händen davon. Der Grund für diese Erscheinung - schreibt man der "Elberf. Ztg." - liegt darin, daß durch die infolge des Zusammenstoßes eintretende Auf= und Ineinanderschiebung der Waggons die Sitze gegen= und ineinandergedrückt und so die dazwischen befindlichen unteren Körpertheile zerbrochen und zerquetscht werden. Es dürfte darum nicht überflüssig sein, an alle Eisenbahnreisende die Mahnung zu richten, ihre Beine, so bald das von dem Locomotivführer bei einem bevorstehenden Unglück zu gebende Nothsignal ertönt, auf die Sitze hinaufzuziehen. Das Nothsignal besteht in fünf kurzen, rasch aufeinander folgenden Pfiffen mit der Dampfpfeife der Locomotive.
- Rußlands Finanzlage. Seit Jahr und Tag ist im russischen Staatscredit eine furchtbare Verschlechterung eingetreten, die nun den deutschen Capitalisten zu Gemüthe führt, daß sie diesen Credit außerordentlich überschätzt haben und jetzt für diesen Irrthum büßen müssen. Die fünfprocentigen russischen Staatsanleihen standen Mitte 1875 noch 2 bis 4 pCt. über Pari, Ende 1875 noch fast al pari. Jetzt sind sie auf 80 bis 82, vorübergehend schon darunter gesunken, also in Jahresfrist um 20 pCt. und mehr. Die beliebten russischen Prämienanleihen hatten sich noch im Jahre 1875 und 168 auf 200 gehoben, zu Ende 1875 standen sie immerhin noch 194 bis 186, jetzt stehen sie 150 bis 145, also ein Fall von vollen 25 pCr. Die besten russischen Eisenbahnpriotäten sind von 103 zu Mitte 1875 und nahezu pari zu Ende 1875 immerhin auf 96, 90, 86 pCt. und tiefer gesunken.
- Der Wes. Z. schreibt man: "Die städtischen Organe in Gotha haben aus Anlaß der von ihnen früher schon genehmigten Einführung der facultativen Feuerbestattung die Erbauung eines Columbariums beschlossen. Dasselbe wird auf einem neuanzulegenden Friedhofe errichtet und besteht in einem offenem, zwei andere Friedhofsgebäude, Leichenhaus und Leichenhalle verbindenden Säulengange, welcher an seinen Wänden in Nischen und auf Consolen die Urnen mit der Asche der durch Feuer Bestatteten, so wie Votivtafeln, Sculpturen und Bildwerke aufnehmen soll. Voraussichtlich werden die neuen Gebäude, darunter das erste Columbarium der modernen Welt im Herbst dieses Jahres vollendet sein und die Feuerbestattung ihren legalen Anfang nehmen. Der Siemenssche Verbrennungsapparat wird unter dem einen der Gebäude, der Leichenhalle, eingebaut werden, so daß die Versenkung des Sarges in diese Halle, wie vielfach auf idealen Bildern dargestellt, stattfinden wird."
- "Stille Nacht, heilige Nacht." Ludwig Erk, dem bekannten Forscher auf dem Gebiete des Volksliedes, ist es endlich gelungen, den Schleier der das allbekannte Lied: "Stille Nacht! heilige Nacht!" so lange bedeckte, zu heben. Bis vor kurzem noch wurde das Weihnachtslied dem Bruder des Josephs Hayon, Michael, der in Salzburg lebte und ein bedeutender Musikus gewesen ist, zugeschrieben. Aber ganz mit Unrecht. Ein bescheidener Pfarrer hat die bekannten Worte verfaßt, und ein armer Schullehrer hat die Musik dazu gesetzt. Joseph Mohr heißt der erstere; er war, als er im Jahre 1818 das Lied dichtete, Hülfsgeistlicher in Oberndorf bei Salzburg und ist am 4. Dezember 1848 als Geistlicher zu Wagram gestorben. Der Componist ist Franz Gruber, geb. am 25. Nov. 1787 zu Hochburg in Oesterreich. Am Weihnachtsabend des Jahres 1818 entstand die weltbekannte Weise in dem stillen Schulhause in Armsdorf bei Oberndorf. Gruber starb am 7. Juni 1863 als Organist zu Hallein.
- In Deutschland treibt's der weiße Winter sehr mäßig. Drüben in Amerika war er desto pünktlicher und strenger. In Philadelphia gabs schon weiße Weihnachten und Schneestürme, daß Straßen und Bahnen weithin verweht waren. Mit dem Schnee hat sich auch die Kälte eingestellt. Die großen Flüsse sind mit so starkem Eis bedeckt, daß man drüber fahren kann. Leider hat sich zu Schnee und Frost die Arbeitslosigkeit gesellt. - In der russischen Krim dagegen ists so mildes Wetter, daß die Musiker auf den öffentlichen Plätzen und in den Wirthschaftsgärten spielen und die Damen mit Sonnenschirmen auf und ab spazieren.
- Der Kassirer eines größeren Werkes in Ruhrort fuhr hin und wieder nach Duisburg und kam dann des Abends mit größeren Summen zu=

[ => Original lesen: 1877 Nr. 10 Seite 3]

rück. Hierauf gründeten ein Arbeiter des betr. Werkes und vier andere einen Plan, der um so schwärzer war als auch die Attentäter beabsichtigten, sich die Gesichter mit Ruß anzustreichen und sich zu vermummen. Sie wollten dann ein Seil über den Weg spannen, damit die Pferde stürzten, und dann den Insassen des Wagens ausplündern. Soweit war der Plan ganz hübsch ausgedacht, der einzige Rechenfehler war die Frau des Arbeiters, in dessen Hause der Anschlag ausgeheckt war. Diese zeigte die ganze Geschichte an, und ehe der Frevel ausgeführt werden konnte, legte sich die schwere Hand der Polizei auf die Bösewichter.
- Der K. H. Z. wird geschrieben: Der unfreiwillige Aufenthalt des Dr. Strousberg in Moskau dauert noch immer fort. Er hat gegen seine weitere Internirung in Moskau allerorten Protest eingelegt und sich sogar mit der Bitte um Beschleunigung dieser Angelegenheit an die deutsche Reichsregierung gewandt, soll jedoch von derselben eine ablehnende Antwort erhalten haben. Als Grund dieser noch immer fortdauernden Internirung wird angeführt, daß Strousbergs Zeugniß unentbehrlich sein werde, wenn es aus irgend einem Grunde zu einer nochmaligen Verhandlung des Leihbankprocesses kommen sollte.
- Ein junger Herr v. Holtzendorf, Militair=Attache in Berlin, verspielte all sein Geld an der Börse, er hatte alles verloren, nur sich nicht; denn er ging nach London und wurde einfacher Commis in dem Hause Göschen oder wie es sich seit ein paar Jahren nennt: Goschen.
- Eine Sendung Austern von unbekannter Hand zu erhalten, ist gewiß eine angenehme Ueberraschung. In Paris sind dieser Tage Hunderte von Personen mit solchen Sendungen von ungenannten Freunden erfreut worden. Ein Mann mit einem kleinen Karren überbrachte die Sendungen. Jeder Empfänger hatte Fr. 2.75 Porto und Spesen zu bezahlen, die bereitwillig entrichtet wurden. Beim Oeffnen der Körbe fanden sich in denselben jedoch nur Austernschalen und Steine. Der Betrüger, welcher auf diesem Wege bedeutende Beträge erschwindelt hatte, ist bereits verhaftet. Man fand Fr. 420 bei ihm.


Anzeigen.

Holzverkauf.

Am Sonnabend den 3. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen zu Schönberg in Frau Wwe. Kösters Hotel nachstehende Holzsortimente aus dem

Rupensdorfer Holze

meistbietend verkauft werden:

Vom Pflanzgarten bis zur Langenberg=Brücke und bei den Sülsdorfer Tannen:

  37 Rmtr. eichen Kluft, Knüppel und Olm,
    2 Fuder eichen Zweigholz,
116 Rmtr. buchen Kluft, Knüppel und Olm
40 Fuder buchen Zweigholz,
    2 Rmtr. birken Kluft,
    7 Rmtr. tannen Kluft,
    1 Fuder ellern Wadelholz II. Cl.,
            ferner:
    5 Birkenblöcke, Nr. 108-113 beim Pflanzgarten und neuen Schlag.
    1 Eichenblock, Nr. 108-113 beim Pflanzgarten und neuen Schlag.
    1 buchen Block = 1,02 Festmeter, am Müschenbruch.
    2 eschen Block = 0,83 Festmeter, am Müschenbruch.
    1 eichen Block = 0,40 Festmeter, am Müschenbruch.
Nähere Auskunft ertheilt der Unterzeichnete und der Jäger Ollrogge.
Schönberg, den 28. Januar 1877.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Vom 1. Februar c. ab decken auf der Beschälstation Schönberg

1. Y. Lucullus, Fuchshengst, v. Lucullus a. e. Ivenaker Stute zu 15 M.
2. Norfolk, dbr., v. Y. Rustic, M. v. Romeo zu 15 M.
3. Phantom, Schimmelhgst., v. Cardinal a. e. meckl. Stute zu 10 M.
4. Quatember, rothbr., v. Celeber a. e. meckl. Stute zu 10 M.
und dem bisherigen Stallgeld an den Gestütsdiener.
Neustrelitz, den 26. Januar 1877.

Großherzogliches Marstall=Amt.
D. von Bülow.


Am Dienstag ist zwischen Brandenbaum und Lübeck eine Taschenuhr gefunden, welche der sich als rechtmäßig legitimirende Eigenthümer gegen Erstattung der Inserationsgebühr in Empfang nehmen kann beim Schmiedemeister Kähler, Wahrsow.


60 höchst komische

humorist. Vorträge, zu beziehen (franco) gegen Einsendung von 1 M.von der Körnerschen Buchhandlung in Erfurt.


Diejenigen, welche noch Forderungen an den Nachlaß des Quartiersmann und Webermeister J. Kähler zu haben vermeinen, werden ersucht, ihre Rechnungen binnen 14 Tagen an die Unterzeichneten abzugeben. Zugleich werden Diejenigen ersucht, welche ihm noch Schulden, sich innerhalb 14 Tagen bei der Wittwe oder den Vormündern der Kählerschen Minorennen zu melden.
Schönberg, den 2. Februar 1877.

J. Oldenburg, Schmiedemeister.     
H. Brüggemann, Glasermeister.      


1-2 kleine Mädchen

die zu Ostern die hiesige Schule besuchen wollen, finden freundliche Aufnahme in einer bürgerlichen Familie. Wo? Zu erfragen beim Tischlermeister Fick zu Schönberg.


Dem geehrtesten Publikum Schönbergs und Umgegend bringe ich mein vollständig assortirtes

Sargmagazin

in freundliche Erinnerung.

M. Fick, Tischlermeister.     


Kampfgenossen=Verein 1870/71.

Am Montag den 4. Februar d. J., Nachmittags 4 Uhr

ordentliche Versammlung
im Vereinslokale.
Tagesordnung: Statut der Krankenkasse.
Schönberg.                                                     Der Vorstand.


Mein dunkelbrauner Hengst Vitus deckt fremde Stuten zu 12 Mark und l Mark an den Stall.
Dassow, den 8. Januar 1877.

G. Callies.     


Agenten zum Verkauf von Knochenmehl und Superphosphate werden gesucht.
Offerten unter C. D. 1166 befördert die Annoncen=Expedition von Otto Gusmann, Lübeck.


Ein Sohn ordentlicher Eltern, der Lust hat das Schuhmacherhandwerk zu erlernen, kann zu Ostern in die Lehre treten bei

J. Bruhn, Schuhmachermeister.
Carlow.


G. Zöllner,
Bankgeschäft.
Berlin C. Papenstrasse 15.


500 Bund sehr gutes Dachrohr hat zu verkaufen

Hauswirth Kleinfeldt,
Lockwisch.


Zwei noch wenig gebrauchte

Phaeton-Wagen

mit Sielen zu verkaufen durch

J. Kibbel, Commissionär.
Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 10 Seite 4]

Mein diesjähriger großer Ausverkauf
beginnt am Freitag, den 2. Februar. Ende den 14. Februar.
Es kommen vorzugsweise zum Verkauf:

Eine Parthie moderner, sehr schöner Kleiderstoffe in gestreift, carrirt und einfarbig, pr. 1/2 Meter zu 30, 35, 40, 50 und 60 Pf.
6/4 breite feine waschechte Kattune in modernen Mustern, zu 16, 18, 20 und 23 Pf., franz. Jaconnets zu 15, 20 und 25 Pf.
Kleider=Piques, Percals und Croises, beste Qualitäten zu 28 und 30 Pf.
Schwarze Seidenzeuge, schwarze Cachemirs, Baumwollenzeuge und Halbleinen zu sehr billigen Preisen.
Eine Parthie Umschlagtücher zum halben Preise.

Eduard Jappe, Lübeck,     
Schüsselbuden 226.          

NB. Proben können während des Ausverkaufs nicht abgegeben werden.


Lebensversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Gegründet 1827. Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand Ende 1876.

Versichert 48804 Personen mit 308,049,700 Mk.
Davon 1876 neu eingetreten 3554 Personen mit 28,810,400 Mk.
Bankfonds 73,900,000 Mk.
Ausbezahlte Sterbefälle seit 1829 101,029,700 Mk.
Durchschnitt der Dividende der letzten 10 Jahre 36,8 Prozent.
Dividende im Jahre 1877 41 Procent.

Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und ermittelt.
Schönberg, den 1. Februar 1877.

Wilh. Schrep.     


Wichtig für Leidende!

Kranken jeder Art kann aus voller Überzeugung die Anwendung des tausendfach bewährten, in Dr. Airy's Naturheilmethode beschriebenen Heilverfahrens dringend empfohlen werden. Dieses in mehr als 60 Aufl. erschienene, 500 Seit. starke Buch kostet nur 1 Mark und ist durch jede Buchhandlung oder direkt von Richter's Verlagsanstalt in Leipzig zu beziehen, welch' Letztere auf Verlangen auch 100 Seit. starken Auszug daraus gratis und franco zur Prüfung versendet.
Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airy's illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlagsanstalt in Leipzig.


Männer Turn-Verein.
Socialer Abend
mit Faschings=Feier, Tanz=Kränzchen und Kaffee=Klatsch
am Montag, den 5. Februar d. J.,
Anfang 7 Uhr.
im festlich decorirten Saale der Frau Gastwirthin Boye hier,

wozu wir hierdurch alle unsere Vereins=Mitglieder und Turnfreunde ergebenst einladen.

Entree für Nichtmitglieder (Herren) 1 M.
Schönberg, den 29. Januar 1877.

Der Vorstand.     


Am Mittwoch den 7. d. M.
Concert und Ball
im Saale des Gastwirths
J. G. Staack in Schönberg.
Entree für Herren 1 M.,

wozu ergebenst einladet

J. Drevs, Musicus.     


Für mein Material= & Colonialwaaren=Geschäft suche ich zu Ostern dieses Jahr einen Lehrling.

Aug. Spehr, Schönberg.


Ich bin beauftragt ein Haus an der Rottensdorfer Chaussee preiswürdig zu verkaufen.

Schmalfeld, Schuhmachermeister.
Schönberg.


Freitag, den 2. Februar 1877
Große Maskerade,

wozu ich ein geehrtes Publikum Schönbergs und Umgegend ergebenst einlade.

Entree für Masken 1 Mark.
Nummerirte Sperrsitze 1 M.25 Pfennig (Mecklenburg). Gallerie 75 Pfennig (Mecklenburg).

J. Köster Wwe. Schönberg.


Auf dem Wege von Demern über Schaddingsdorf und Carlow nach Stove ist in der Nacht vom 26. auf den 27. Januar ein Jagdstock verloren. Dem Ueberbringer eine Belohnung vom Unterzeichneten.
Stove, den 27. Januar 1877.

A. Kaiser.     


Einen Burschen in die Tischlerlehre, sucht zu Ostern unter günstigen Bedingungen.

J. Kiel & E. Rindfleisch.
Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag 4. Februar.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 23 M -Pfennig.
Roggen17 M -Pfennig  bis 18 M 70Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen15 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat20 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Enten d. S. M2,50 .
Hühner d. St. M1,20 .
Hasen das Stück M3,50 .
Tauben d. St. M0,45 .
Küken d. Stück M1,20 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,15 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Spickgans d. St. M3,50 .


(Hierzu Off. Anzeiger Nr. 6.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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