No. 93
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. November
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 93 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Der Landtag hat bereits am Mittwoch den 22. Nov. das von den Ständen des Stargardischen Kreises über das Allerhöchste Reskript vom 15. Nov. betreffend die französische Kriegskontribution und deren Verwendung abgefaßte Protokoll genehmigt. Dies Protokoll spricht aus, daß ein Theil der französischen Kriegskontributionsgelder zur Abbürdung von Schulden der Zentral=Steuerkasse verwandt werde; aber die Stände glaubten nicht auf den Theilungsvorschlag eingehen zu können, und um die Ausgleichung der obwaltenden Meinungsverschiedenheiten schon gegenwärtig ernstlich zu erstreben, so gestatteten sich dieselben den allerunterthänigsten Vorschlag: aus den gesammten Kriegsentschädigungsgeldern einen Fonds zu gemeinnützigen Zwecken zur gemeinsamen Disposition des Landesherrn und der Stände zu bilden. Die Verwaltung desselben sei landesherrlich zu führen, und den Ständen sei alljährlich Rechnung vorzulegen. Für den Fall der Genehmigung dieses Vorschlages würden Stände zu der Verwendung eines Theiles dieses Fonds zwecks Wegfall der Stolgebühren und eventuell für die beabsichtigten Justizbauten ihre Zustimmung erklären können.
In Betreff des Cap. III. der beiderseitigen Allerhöchsten Landtagspropositionen ist wieder ein Zwiespalt zwischen Landschaft und Ritterschaft hervorgetreten; indem die erstere beschloß, die Erklärung über Cap. III. zur Zeit auszusetzen , bis zu übersehen sei, "welche erhöhete Lasten den Landesherrlichen Kassen im Vergleich zu der bisherigen Jurisdiktionslast im laufenden künftigen Etat zufallen werden." Dieselbe fragt also nach dem Rechtspunkt und wird sich aufs Markten legen, während die Ritterschaft sich bereit erklärt auf die Vorlage einzugehen und ein Voluntarium zu bewilligen.
Deutschland. Der Reichstag hat am Freitag die zweite Berathung des Gerichtsverfassungsgesetzes zu Ende geführt. Die wichtigste Differenz zwischen Reichstag und Bundesrath in Bezug auf dies Gesetz dürfte die sein, daß der Reichstag am Mittwoch mit 212 gegen 105 Stimmen beschloß, die Preßprozesse an die Schwurgerichte zu verweisen. Dagegen stimmten nur die wenigen Konservativen, die s. g. Reichspartei und 52 Nationalliberale, die es also in diesem Falle gewagt haben, sich von der Majorität ihrer Partei zu trennen, was immerhin bemerkenswerth ist. Hervorgerufen ist dieser Beschluß des Reichstages offenbar durch politische, nicht durch sachgemäße, praktische Gründe. Das Gros der Liberalen und das Zentrum erwarten, daß ihre Preßprozesse in ihrem Sinne entschieden werden, wenn darüber das liberale und andererseits das ultramontane Bürgerthum aburtheilt. Aber welch schlimmes Ansinnen wird da an die Geschworenengerichte gestellt! Die Geschworenen sollen in politischen Prozessen nach ihrer jeweiligen politischen Ueberzeugung urtheilen! Und sie werden es nicht einmal anders können; denn der Einwand, daß ein Mann aus dem Volke politischen Gesichtspunkten viel unbefangener Rechnung tragen könne, als der Richter, wird doch nur dann richtig sein, wenn man unter dem Rechnungtragen ein Befangensein in Parteirücksichten versteht. Ein gewissenhafter und rechtlich denkender Mann wird es doch wohl von vornherein ablehnen müssen, in Rechtssachen ein Urtheil abzugeben, wenn dasselbe auch wider seinen Willen durch seine politischen Anschauungen getrübt sein könnte. Wenn man eine Aeußerung der "Nordd. A. Z." für offiziös halten darf, wird der Bundesrath in diesem Falle nicht nachgeben; und alle rechtlich denkenden Leute werden das vom Bundesrath erwarten.
Lord Salisbury, der zur bevorstehenden Konferenz in Konstantinopel abgesandte Bevollmächtigte Englands hat sogleich nach seiner Ankunft in Berlin eine längere Berathung mit dem Reichskanzler Fürsten von Bismarck gehabt und ist am Freitag nach Wien weitergefahren. Einer Depesche der "Times" aus Berlin zufolge hat Fürst Bismarck den Marquis of Salisbury der friedlichen Gesinnungen Deutschlands, welches im Kriegsfalle allseitig freundliche Neutralität beobachten würde, versichert. Dem "Daily Telegraph" zufolge soll Fürst Bismarck gesagt haben: Familienbande, innige Beziehungen und Dankbarkeit verböten ein aktives Zusammengehen Deutschlands mit England oder selbst Rathschläge an Rußland. Deutschland werde jeden Friedensschritt Englands unterstützen, aber im Kriegsfall strenge Neutralität einhalten und einer Besetzung türkischen Gebietes durch russische Truppen nicht entgegentreten.
Wie wenig die heutige liberale Reichstagsmajorität mit ihrer Prinzipienreiterei auf praktischem Boden steht, zeigt aufs Neue das soeben erst neu eingeführte Gesetz über den Markenschutz, dessen Verbesserung sich schon jetzt als dringendes Bedürfniß herausgestellt hat. Sogar liberale Blätter müssen eingestehen, daß dasselbe in seiner jetzigen Fassung nicht genüge, dem Treiben betrügerischer Fabrikanten, die ihre schlechteren Erzeugnisse unter fremden Waarenzeichen an den Markt bringen, Einhalt zu thun, ein schlimmer Mangel, der selbst durch ein Urtheil des Reichs=Oberhandelsgerichtes dargethan wird.
Dem Legationsrath z. D. Grafen Hermann v. Arnim ist die beantragte Entlassung aus dem Reichsdienste seitens des Auswärtigen Amtes ertheilt worden.
In Braunschweig ist es im Werke, eine bleibende Kunstgewerbe=Ausstellung zu errichten, um dem so schwer darniederliegenden Gewerbe aufzuhelfen. Wenn wir auch die hohen Erwartungen nicht theilen können, die an eine so bleibende Gewerbe Ausstellung geknüpft werden, so wird dieselbe doch gewiß segensreich wirken können, wenn die Absicht erreicht wird, daß von Lehrlingen angefertigte Probestücke, sowie Musterstücke jeder Art dort zur Ausstellung kommen. Soll aber dem Gewerbe wirklich aufgeholfen werden, so muß die ganze wirthschaftliche Gesetzgebung, besonders die Bestimmungen über das Lehrlingswesen geändert und die durch die neuere Gesetzgesetzgebung hervorgerufene Herrschaft des Großkapitals gebrochen werden.
Türkei. Der Entwurf einer neuen Verfassung ist jetzt fertiggestellt. Derselbe umfaßt 27 Artikel und enthält Bestimmungen über die Gleichberechtigung aller Nationalitäten, über Ministerverantwortlichkeit und über die Befugnisse des Natio=

[ => Original lesen: 1876 Nr. 93 Seite 2]

nalrathes. Die neue Verfassung soll noch vor der Konferenz in Wirksamkeit treten.
Die bevorstehende Konferenz wird fast von allen Seiten für ziemlich aussichtslos gehalten, wenn auch England neuerdings etwas kleinlaut geworden ist und nicht mehr so sehr wie bisher mit dem Säbel rasselt.


- Die direkte Fleisch=Lieferung vom Lande in die Städte findet in den verschiedenen Gegenden Mecklenburg immer mehr Nachahmung. Die Landleute verwerthen auf diese Weise ihr Vieh zu einem sehr hohen Preise, während ihnen von den Schlächtern nur die allergeringsten Preise geboten werden, diese das Fleisch aber in den Städten zu den alten sehr hohen Preisen verkaufen. Wie die R. Z. schreibt, traf in Schwerin am Sonnabend vom Hofe Dreilützow ein Wagen mit ca. 20 Stück geschlachteten Hammeln ein, die in ganzen, halben und viertel Stücken zu 30 Pf. das Pfund verkauft werden sollten. Die Waare war in kurzer Zeit verkauft, so daß hunderte von Käufern leer ausgingen. Die Schlächter sahen diesem Treiben mit scheelen Augen zu, obgleich sie das Fleisch, wie allgemein bekannt, billig einkaufen, fordern sie immer noch z. B. für Hammelfleisch 56 Pf., für Rindfleisch ebenso viel.
- In Berlin werden nächstens Fünfmarkstücke in Gold unter dem Namen "halbe Kronen" geprägt werden und zwar im Betrage von 80 Millionen Mark.
- Der ganze Reichstag Mann für Mann ist von dem deutschen Fischerei=Verein zu einem Fischessen eingeladen. Es giebt nur Fische und nichts als Fisch, aber Fische aller Flüsse und Meere und nur die faulen Fische sind ausgeschlossen, sogar die Herren der Linken haben in diese Ausnahme, weil sie selbst mitessen, eingewilligt. Erlaubt ist nur, daß die Fische mit Wein hinuntergespült werden.
- In Chicago in Nordamerika hat sich ein Kriegerbund von Deutschen gebildet, die sämmtlich den letzten Krieg gegen Frankreich mitgemacht haben. Der Vorstand hat den Kaiser Wilhelm ersucht, ihm eine Fahne zu schenken und dieser hat sofort ein prachtvolles Banner durch den Hofwappenmaler v. Glinski anfertigen lassen, das nächstens abgesandt werden wird.
- Auf der Doctorjagd. Im Hause der Landsbergerstraße Nr. 45 in Berlin wohnt der Restaurateur Sonnabend, dessen Ehefrau in einer der letzten Nächte gegen 11 Uhr von Geburtswehen befallen wurde. Die anwesende Hebamme erklärte, daß bei der Entbindung ihre Kunst nicht ausreiche, daß vielmehr, da Gefahr für Gesundheit und Leben vorzuliegen scheine, ein Arzt hinzugezogen werden müsse und daß höchste Eile erforderlich sei. Der geängstigte Ehemann lief daher schnell zum nächsten Arzt, erfuhr aber hier zu seinem Leidwesen, daß der Herr Doctor selber krank sei und das Bett hüten müsse. Beim zweiten Arzt erscheint ein dienstbarer Geist, um für den Herrn Doctor die nöthigen Erkundigungen einzuziehen, damit geht sie ins Haus und kommt nach 10 Minuten mit dem überraschenden Bescheide zurück, der Herr Doctor sei noch nicht zu Hause. Beim dritten mußte der Mann erst fünf Mal klingeln, dann rief ihm eine Stimme durch's Schlüsselloch zu: "Holen Sie erst den Wächter zum Aufschließen; wir haben den Hausschlüssel verlegt!" Der Mann sucht den Wächter, bringt ihn mit, der Wächter erschließt auch das Haus, da erscheint ein Hausdiener und erklärt, der Herr Doctor sei in der Zwischenzeit unwohl geworden und habe zu schwitzen eingenommen. Er fiebere und könne nicht fort. Beim vierten fordert die herausgeklingelte Köchin den nächtlichen Ruhestörer auf, zum Herrn Doctor in die Wohnung zu gehen und diesem persönlich seine Wünsche vorzutragen. Nachdem er geredet, erhält er wörtlich den Bescheid: "Ich arbeite mit keiner Hebamme zusammen, die ich nicht kenne". Da der Mann keinen Arzt in der Gegend mehr aufzutreiben weiß, läuft er nach dem Polizeiamt und trägt dem Beamten dort seine Beschwerde vor. Der Beamte ist so freundlich, dem Geängstigten die Adresse eines in der Nähe wohnenden Sanitätsrathes anzugeben. Dorthin rennt er und zieht die Glocke. Oben öffnet sich ein Fenster, ein Frauenkopf erscheint und fragt: "Was wünschen Sie?" -"Ach, Madame, meine Frau liegt in den Wochen" - er hat noch nicht ausgeredet, da tönt von oben herab der Bescheid: "Mein Mann ist verreist." Schwapp! ist das Fenster zu. Beim Sechsten wird ihm der Bescheid, der Herr Doctor sei kein Geburtshelfer. Endlich, nach mehr als 3 stündigem vergeblichen Umherirren kam S. endlich zu dem am Alexanderplatz wohnhaften Dr. Hildebrandt, der, obwohl selbst ein älterer und kränklicher Herr, sogleich bereit war, dem Rufe Folge zu leisten. Dank seiner Hülfe ging die schwere Entbindung glücklich von Statten und blieb ohne nachtheilige Folge für Mutter und Kind. Wenn wir auch gegen die uns mit Namen und Adresse angegebenen Herren Aerzte, welche sich so wenig hülfswillig gezeigt haben, keinen Vorwurf erheben wollen - denn seit Freigebung der ärztlichen Praxis an jeden Pfuscher sind sie nicht mehr gesetzlich verpflichtet, jedem an sie ergehenden Rufe Folge zu leisten - so glauben wir doch die Frage aufwerfen zu müssen, ob nicht dem Staate die Pflicht obliegt, Einrichtungen zu schaffen, durch welche der Einwohnerschaft für dringende Fälle zu jeder Zeit ärztlicher Beistand zugänglich gemacht wird. Es wäre dies eine der ersten und dankbarsten Aufgaben, welche das Reichsgesundheitsamt zu lösen hätte.
(Berliner Tageblatt.)
- Die Frage weiblicher Schönheit wird um so verwickelter, je mehr man sie studirt. Es kommt eben alles auf den Satz hinaus, daß die Schönheit ganz und gar Geschmacksache und der Geschmack sehr verschieden ist. Man urtheile selbst. In Europa bewundert man die weißen Zähne, in Japan aber müssen die schönen Zähne gelb und in Indien roth sein. Eine blühende Gesichtsfarbe ist gewiß beneidenswerth, aber die Frauen in Grönland streichen sich das Gesicht blau oder grün an und die Russinnen würden sich für häßlich halten, wenn sie sich nicht kalkweiß schminkten. Welches ist die schönste Form der Nase? Man kann nur mit Achselzucken darauf antworten. In Persien ist es die gebogene Nase, in Hayti die eingedrückte Nase und die Mama's pflegen dort ihren Neugebornen die Nasen zu zerquetschen. In Rußland bewundert man die Stulpnasen. Wir Deutschen lieben die schlanken Gestalten, die Türken ziehen das Embontpoin (die Dicke) vor; wir schätzen das zarte Oval des Gesichts, in der Türkei liebt man die runden Gesichter. Bei uns gilt eine hohe gewölbte Stirn als ein Zeichen von Geist; in Griechenland ist die niedrige Stirn ein Hauptmerkmal der Schönheit. Im civilisirten Europa preist man die blonden, braunen und schwarzen Haare je nach ihrem besondern Verdienst; auf den Marianeninseln bevorzugt man vor allen die weißen Haare. Die Perser hassen rothes Haar und die Türken vergöttern es. Einen kleinen Mund aber schätzen sie Alle, auch die das größte Maul haben.


Anzeigen.

In der Concurssache des Oelmüllers Adolph Capell zum Hammer sind von dem unterzeichneten Großherzoglichen Justizamte, als Concursgericht, neue Termine anberaumt:

1) zum Verkaufe der zur Masse gehörigen Immobilien, als:
a. der zum Hammer belegenen Oelmühle c p.;
b. der daselbst belegenen Kupfermühle c. p.;
c. der zu Mannhagen belegenen s. g. Entersschen Kathe
und
d. der zu Lockwisch belegenen Erbpachtmühle c. p.
auf

Freitag, den 9. Februar 1877,
Mittags 12 Uhr,

2) zum Ueberbot

auf

Freitag, den 2. März 1877,
Morgens 11 Uhr,

wozu Kaufliebhaber hierdurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Besichtigung der Grundstücke nach zuvoriger Meldung bei dem zum Curator bonorum bestellten Pächter Wentzel zu Mannhagen jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen auf der Justizamts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind.

[ => Original lesen: 1876 Nr. 93 Seite 3]

Zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen ist ferner Termin auf

Freitag, den 9. Februar 1877,
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt, in welchem dem Cridar und den nicht präcludirten Gläubigern das Erscheinen hiedurch freigelassen wird.
Schönberg den 18. November 1876.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Nach der heute gemachten Anzeige sind dem Gastwirth Witt zu Selmsdorf in der Nacht vom 17.-18. d. M. aus dem unverschlossenen Schranke in seiner Wohnstube

zwei ganz neue Fünfmarkstücke (Hamburger),
drei neue Reichsmarkstücke,
zwölf Fünfsilbergroschenstücke,
einige Zehn= und Fünfpfennigstücke
gestohlen worden.
Der Verdacht des Diebstahls fällt nach Angabe des Bestohlenen auf einen auffällig stark stotternden Menschen, der in der vorgedachten Nacht bei ihm beherbergt ist und sodann am anderen Morgen nach Dassow weiter gewandert, sich der dortigen Polizei als der 22 Jahre alte Seemann Wilhelm Wittges aus Erfurt ausgewiesen und seine fernere Reise über Wismar und Rostock nach Stralsund zu nehmen erklärt, auch in Dassow, sowie im Zarnewenzer Kruge neue Fünfmark= und Einmarkstücke gezeigt und ausgegeben hat, während er in Selmsdorf nur noch im Besitze von 5 Pfennig (Mecklenburg) gewesen sein wollte.
Wir ersuchen daher alle resp. Polizei und Gerichtsbehörden dienstergebenst, auf den etc. Wittges, welcher eine schlanke Statur und blasse Gesichtsfarbe gehabt hat, mit einem grauen Rocke, grauen Beinkleide und mit einer bunten Mütze bekleidet gewesen ist, wegen des vorbezeichneten Gelddiebstahls, strafbar nach § 242 des Strafgesetzbuches, zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und verantwortlich zu vernehmen, das bei ihm vorgefundene Geld mit Beschlag zu belegen und uns gefälligst sodann zu benachrichtigen.
Schönberg, den 20. November 1876.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In das hiesige Handelsregister Fol. XXI. Nr. 34 Columne 6, betreffend die Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt hieselbst, ist heute eingetragen:

"Das statutenmäßig ausscheidende erste Mitglied des Directorii der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt hieselbst, Hauswirth P. Burmeister in Sülsdorf, ist in der am 14. November d. J. abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Actionäre dieser Anstalt als Mitglied des Direktorii durch Stimmenmehrheit wiedergewählt worden und als solches durch die ad 17 act. anliegende notarielle Urkunde d. d. Schönberg den 14. Novbr. 1876, welche auch die Erklärung der Annahme der Wahl und Zeichnung des Namens seitens des P. Burmeister enthält, legitimirt."
Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg,
       den 22. November 1876.

Das Handelsgericht.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Am Montag den 4. December wird im Kruge zu Lüdersdorf

50 Cav. starkes Buschholz

öffentlich meistbietend verkauft.
Das Holz liegt zur Besichtigung in meiner zu Lüdersdorf belegenen Buschkoppel.

Hauswirth J. Fick.     


Der
Weihnachts-Ausverkauf

in meinem Geschäfte beginnt heute. Sämmtliche Artikel sind bedeutend im Preise herabgesetzt.

Damen-Jacken & Paletots
zu Fabrikpreisen.
Eine Parthie englischer
Kleiderstoffe
per Meter 58 Pfennige. Buckskins=Unterrockstoffe
in bedeutender Auswahl.
Großes Sortiment der neuesten
Umstecktücher.
Julius Schweigmann
in Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 93 Seite 4]

Fried. Matz.
Lübeck,
Breitestrasse 804.
Lager von Tapeten, Borden, Goldleisten Rouleaux & Teppichen.


Das
Möbel=Magazin
von
Friedr. Schramm, Lübeck,
Königstraße 904,

empfiehlt als passend zu Weihnachtsgeschenken zu besonders billigen Preisen

Näh-, Blumen-, Rauch- u. Visiten-Tische,
Blumenständer, Eckborten, Handtuchhalter, Garderobenhalter, Wiegenschämel etc. etc. in reicher Auswahl.


Schaf Anfangs voriger Woche ist dem Unterzeichneten 1 einjähriges weißes Schaf, und 1 dreij. schwarzer Hammel entlaufen. Als Kennzeichen tragen beide die Spitze des rechten Ohrs abgeschnitten und am linken eine Kerbe.
Ein gutes Finderlohn, sowie Rückerstattung der Futterkosten wird dem betr. Finder zugesichert.
Lüdersdorf, den 24. November 1876.

J. Mahnke,     
Pächter.       


Auf der Chaussee nach Lübeck habe ich am Freitag Mittag einen Schirm gefunden, den der sich ausweisende Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann.

Produktenhändler Math. Kock in Selmsdorf.     


Zu der am 13. u. 14. Decbr. d. J. stattfindenden

1. Gewinnziehung
271. Hamb. Stadt-Lotterie
empfehlen Originalloose

Viertel à 1 Mark 50 Pf.
Halbe à 3 Mark.
Ganze à 6 Mark.

H. Abbes & Co.
Bremen,
concessionirte Haupt-Collecteure.


Mittwoch den 28. d. M.
Erlanger Bier vom Faß.
Anstich 5 1/2 Uhr Nachmittags.
Schönberg.                                                     H. Duve.


Hiemit mache ich die ergebene Anzeige, daß ich mich zu allen vorkommenden Arbeiten in Weiß= und Maschinen=Näherei sowie Damen=Schneiderei den geehrten Herrschaften der Stadt und des Landes bestens empfohlen halte unter Zusicherung reeller, prompter und billiger Bedienung.
Meine Wohnung ist beim Schlächtermeister H. Gramm in Schönberg.

Hochachtungsvoll

Marie Bockwoldt.          


Gefunden

am Dienstag den 7. d. Mts. auf der Chaussee von Zarnewenz nach Selmsdorf eine große Pferdedecke. Der Eigenthümer kann dieselbe gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten von

Hauswirth Oldenburg     
Zarnewenz.            


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Stiftungs-Ball
des
Turnerbundes zu Schönberg
am Mittwoch den 29. November
im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger, wozu alle Turnfreunde freundlichst eingeladen werden.
Entree für Herren 75 Pf.

Der Vorstand.     


Zum Bauernball
am Donnerstag, den 30. November d. J.

lade ich meine geehrten Freunde und Gönner hierdurch freundlichst ein.

Gastwirth Tretow     
in Demern.          


Geschäfts=Eröffnung.

Die von dem Herrn W. Kühn hieselbst übernommene Schänkwirthschaft und Bierhandlung werde ich am

Sonnabend den 25. d. M.

eröffnen und halte dieselbe einem hochgeehrten Publikum von Stadt und Land bestens empfohlen und wird es mein Bestreben sein, das Wohlwollen meiner geehrten Gäste mir zu erwerben und zu erhalten.

Hochachtungsvoll

J. Staack.                          

Schönberg, den 27. November 1876.


Uhr Uhren, Gold= & Silberwaaren
in großer Auswahl empfiehlt zu billigen Preisen
Heinrich Kock,
Uhrmacher & Goldarbeiter in Schönberg.


Erlanger Bier

aus der Brauerei von H. Henninger, sowie vorzügliches dunkles und helles

Baierisches Bier

auf Flaschen und Gebinden empfiehlt

H. Duve.     


Wir machen hiedurch bekannt, daß wir den Jägern Ollrogg und Gerling die Beaufsichtigung unserer Buschkoppeln übertragen haben und werden künftig Alle, die unbefugt darin betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung Anzeigen.

Die Dorfschaft Petersberg.     


Zugelaufen ein Lamm

auf dem Wege von Torriesdorf nach Gr. Siemz. Der rechtmäßige Eigenthümer kann dasselbe zurückerhalten gegen Erstattung der Kosten bei

Schönberg.                                                     Georg Ohls.


Der Weg zwischen Kl. und Gr. Bünsdorf ist wieder für Fuhrwerk passirbar.

Die Dorfschaft Kl. Bünsdorf.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 22 M 50Pfennig.
Roggen17 M -Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Hafer16 M 50Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat29 M 50Pfennig  bis 30 M -Pfennig.
Winter=Rübsen28 M 50Pfennig  bis 29 M -Pfennig.
Schlagleinsaat20 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,35 .
Enten d. St. M2,25 .
Hühner d. St. M1,10 .
Hasen d. St. M3,50 .
Tauben d. St. M0,40 .
Küken d. Stück M0,85 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Gänse pr. 500 Gr. M0,80 .


(Hierzu Offiz. Anz. Nr. 30.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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