No. 48
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. Juni
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 48 Seite 1]

   Es hat Gott gefallen, dem Großherzoglichen Hause einen neuen schweren Verlust aufzuerlegen: Seine Hoheit der Herzog Georg zu Mecklenburg sind heute früh 1/2 6 Uhr nach längeren schmerzlichen Leiden in St. Petersburg aus diesem Leben abgerufen worden.

   Das ganze Land beklagt tief betrübt im Verein mit dem Großherzoglichen Hause dies höchst schmerzliche Ereigniß.

   Neustrelitz, den 20. Juni 1876.


Politische Rundschau.

Mecklenburg. Die unerwartete und darum um so schmerzlichere Nachricht von dem Tode Sr. Hoheit des Herzogs Georg von Mecklenburg=Strelitz hat unser ganzes Land aufs Neue in die tiefste Trauer versetzt. Der Herzog Georg, dem nicht nur im ganzen Mecklenburg, sondern auch in den weitesten Kreisen Liebe und Verehrung entgegengebracht wurde, war allerdings schon seit längerer Zeit ernstlich leidend; aber da derselbe erst 52 Jahre zählte, so war wohl Niemand, der ein so schnelles Ende erwartet hätte. Der Verewigte war Kaiserlich russischer General der Artillerie und Generaladjutant, Chef der Kaiserlich russischen reitenden Batterie Nr. 1 sowie des 1. Schützenbattaillons und Inspektor sämmtlicher Schützenbataillone. Seine Vermählung mit Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Großfürstin Katharina von Rußland, einer Tochter des verstorbenen Großfürsten Michael, fand am 16. Februar 1851 statt. Die drei hinterbliebenen Kinder desselben sind: die Herzogin Helene geboren den 16. Januar 1857, der Herzog Georg Alexander, geboren den 6. Juni 1859 und der Herzog Karl Michael, geboren den 17. Juni 1863. - Mit unserem Großherzoge, der seine beiden Geschwister und mit der vielgeprüften Frau Großherzogin=Mutter Marie, die zwei theure Kinder so schnell nach einander verlieren mußte, trauert das ganze Land und wird das bleibende Andenken der edlen Abgeschiedenen in Segen behalten.
Der "Neustr. Ztg." Zufolge betrug nach der am 1. Dezember 1875 stattgefundenen Volkszählung die Gesammtsumme der Bevölkerung des Großherzogthums 95,673 (nämlich 46,501 männliche und 49,172 weibliche) Personen. Davon kommen auf das Herzogthum Strelitz 79,330 und auf das Fürstenthum Ratzeburg 16,343 Personen (nämlich 8169 m. und 8174 w.). Seit 1871 hat sich also die Gesammtbevölkerung um 1309 Personen verringert, wovon 646 auf das Herzogthum Strelitz, 663 Personen aber auf das Fürstenthum Ratzeburg kommen.
Der Pastor Müller in Rostock, der erst vor Kurzem durch Wahlagitation der schlimmsten Art dorthin gekommen ist, hat in einer öffentlichen Versammlung des Rostocker Protestantenvereins sich gegen das Schwerinsche Trauformular ausgesprochen und dasselbe als unvereinbar mit dem Gewissen und den Reichsgesetzen bezeichnet, eine Heldenthat, für welche er die stärkste und süßeste Beräucherung des Protestantenvereins genoß. Nun hat der Schweriner Oberkirchenrath, wie der "Reichsb." hört, den Herrn etc. Müller befragt, wie er es bei seiner öffentlich ausgesprochenen Aburtheilung des mecklenburgischen Trauformulars mit dem Gebrauch desselben halte und soll die Antwort bekommen haben: daß er von seiner Privatansicht einen amtlichen Gebrauch nicht mache und zu machen nicht gesonnen sei. Dem Herrn etc. Müller scheinen also seine Privatansichten zu kommen, wenn er im Frack im Protestantenverein ist, während er im Amtskleide auf der Kanzel oder am Altar seine Amtsansichten hat. Ungefähr so stellt sich bekanntlich der römische Papst seine Unfehlbarkeit auch vor, nur daß der Rostocker Pastor gerade auf seine Amtsansichten wenig zu geben scheint. Um sein protestantenvereinliches Gewissen beneiden wir den bedauernswerthen Mann nicht; und wir freuen uns nur, konstatiren zu können, daß dieser Herr etc. Müller, soviel wir wissen, der einzige protestantenvereinlich gesinnte Pastor Mecklenburgs ist. Ein gewissenhafter und anständiger Mann würde ja, wenn die Forderungen der Gemeinschaft, in der er lebt, mit seinem Gewissen unvereinbar sind, den Dienst dieser Gemeinschaft, resp. Kirche, quittieren; ein Protestantenvereinler aber hält lieber die schwer erworbene einträgliche Pfarre fest, so lange es nur möglich ist, und sucht sich durch Sophismen über Privatansichten und Amtshandlungen zu helfen.
Deutschland. Am Sonntag ist Se. Maj. der Kaiser von Rußland mit dem Reichskanzler Fürsten Gortschakoff und Gefolge nach einem gemeinsamen Diner bei Sr. Maj. dem deutschen Kaiser zu seinen Verwandten nach Jugenheim abgereist. Die Zusammenkunft desselben mit dem Kaiser von Oesterreich wird, wie die Wiener "Pol. Corresp." vernimmt, am 8. Juli auf dem böhmischen Schlosse Reichstadt stattfinden.
Am Dienstag ist der Erzherzog Albrecht von Oesterreich auf seiner Rückreise von Belgien in Ems eingetroffen und vom Kaiser Wilhelm am Bahnhofe empfangen worden.
Der "D. Reichs=Corr." zufolge leidet der Reichskanzler Fürst Bismarck an Verhärtung einer Fußader, welche der Arzt für so bedenklich gehalten haben soll, daß er ein Unterlassen der Kissinger Kur geradezu als lebensgefährlich erklärte und erst in Folge dieses ärztlichen Ausspruches hätte sich Fürst Bismarck zur Reise nach Kissingen entschlossen.
Das auch von uns erwähnte Gerücht über die Insel Helgoland wird wohl nicht so ganz ohne

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Grund gewesen sein; doch hat jetzt der englische Premier Disraeli die offizielle Erklärung abgegeben, daß das Gerücht von einer bevorstehenden Abtretung Helgolands an Deutschland unbegründet sei.
Preußen. Im Herrenhause hat der Kultusminister bei Beantwortung einer Interpellation des Herrn v. Kleitz=Netzow den Art. 24 der Verfassung dahin interpretirt, daß derselbe die Entscheidung über die Frage, ob Simultanschule oder nicht in das gewissenhafte Ermessen des jeweiligen Kultusministers lege (!) und hat erklärt, daß er bei den bereits errichteten Simultanschulen für konfessionellen Religionsunterricht in vollem Maße Sorge getragen habe (?). Sehr groß ist in diesem Falle das Maß des Herrn Ministers sicher nicht.
Das Abgeordnetenhaus hat am Montag seine erste Sitzung nach den Ferien gehalten. In der Dienstagssitzung wurde das Nothstandsgesetz mit einigen Aenderungen genehmigt und zwar wurde die Summe von 500,000 Mark, welche ohne Rückzahlung ausgegeben werden sollte, auf eine Million erhöht.
Frankreich. Im Senate ist es durch Zusammenhalten der Bonapartisten, Legitimisten und Orleanisten gelungen, den früheren Ministerpräsidenten Buffet mit 149 gegen 141 Stimmen zum Senator zu erwählen, eine Thatsache, die den Republikanern im ganzen Lande einen panischen Schrecken eingeflößt hat. So lange diese Vereinigung dauert, wird sich ein bedenklicher Zwiespalt zwischen Senat und Deputirtenkammer zeigen.
Türkei. Der neue Sultan soll leicht erkrankt sein, in Wien wurde derselbe diese Tage schon todt gesagt.
Die Regierung des Sultan Murad ist nunmehr, nachdem die drei Kaiserreiche den Anfang gemacht haben, von allen Mächten anerkannt worden. Uebrigens vollzieht sich der Verfall des türkischen Reiches in ungeahnter Schnelligkeit. Der Tod des vorigen Sultans, der Mord der beiden Minister und die lebensgefährliche Verwundung des dritten Ministers hat einen sehr dunklen Hintergrund. Die Ermordeten waren politische Gegner Midhats, in dessen Palast der Mord geschah, der einzige Rivale, den Raschid Pascha hatte, ist sein Amtnachfolger geworden; und der Mörder ist sofort hingerichtet worden, offenbar um unliebsame Bekenntnisse abzuschneiden.


- Fürst Bismarck wohnt in der Bade=Saline 1/4 Stunde von Kissingen in den schönen Räumen, die für den Privatgebrauch des neuen Kurpächters Hofrath Streit glänzend eingerichtet sind. Die Kur wird etwa vier Wochen dauern; vom Bahnhofe zur Saline ist für den Fürsten eine besondere Telegraphenleitung eingerichtet. Täglich viermal nach jedem Bahnzuge fährt die Post vor seiner Wohnung vor, nach Eisenach fährt täglich ein bayerischer Courier, der dort von einem preußischen abgelöst wird, und täglich geht von Berlin ein Courier nach Eisenach. Zur Uebersetzung der in Chiffern ankommenden Depeschen hat Bismarck einen Beamten mitgebracht.
- Die Kaiserin von Oesterreich wird den ganzen Juli am Starnberger See zubringen.
- In Fürstenzell bei Passau ist die 6jährige Tochter des Bauern Bügelberger an Fettleibigkeit gestorben, sie wog 120 Pfunde
- In Stettin hat eine neue Kriegscorvette den Namen Sedan erhalten.
- In Hannover ist der berühmte Arzt und Operateur Dr. Stromeyer gestorben.
- In seinem Landhaus in Niederlößnitz bei Dresden ist Herbert König, der geniale Zeichner und Humorist und Satyriker mit Stift und Feder, 56 Jahre alt, gestorben. Die Leser kennen ihn aus seinen Darstellungen in der Illustrirten Zeitung und der Gartenlaube.
- Das bekannte Geschäftshaus Knipp in Offenbach schickt nachträglich zur Ausstellung in Philadelphia ein Deutsches Reichsalbum von außerordentlicher Schönheit und Größe und einem Werthe von 8000 Mark. Dasselbe enthält die Brustbilder vom Kaiser, Kronprinzen, Moltke und den regierenden Fürsten und die Ansichten der schönsten deutschen Gegenden und Städte.
- Die englische Flotte in den türkischen Ge= wässern zählt 3700 Manu mit 147 Geschützen, die Flotte der anderen Mächte 9500 Mann mit etwa 254 Geschützen.
- Die Partei der Republikaner in Nordamerika hat den Senator Hayes als ihren Präsidentenschafts=Candidaten aufgestellt, d. h. als Nachfolger Grants.
- Die Gründer in Berlin brauchen nicht extra auszuziehen in die Welt, um's Gruseln zu lernen; sie gehen schon lange als halbtodte Leute herum, seit sie gehört haben, daß der böse Herr v. Tessendorf, der bekannte Staatsanwalt, 80 Gründer aus der goldenen Zeit aufgeschrieben habe, um sie sich zu langen.
- Das Kriegsministerium in Bayern läßt 10,000 Stück von den erbeuteten Chassepots in Carabiner mit der deutschen Einheitspatrone umarbeiten, um die Feldartillerie mit ihnen auszurüsten. Die Mannschaft führt diese Handfeuerwaffe über der Schulter am Rücken hängend.
- Vor dem Städtchen Rideggen bei Cöln steht ein früheres Minoritenkloster, das in den letzten 20 Jahren die weltlichen Besitzer rasch gewechselt hat. Der jetzige Besitzer ließ die verfallenen Räumlichkeiten besser herstellen und dabei ereignete es sich, daß der betreffende Maurermeister auf einen Reiterkamin stieß, der weder von innen noch außen sichtbar war. Bei der gewaltsamen Oeffnung fiel zuerst ein Milchtopf nebst Gabel und Löffel heraus, darnach eine Hand, der Schädel und endlich ein ganzes menschliches Skelett nebst mehreren weiblichen Kleidungsstücken. Die Untersuchung hat Folgendes ergeben: Ende der 30er Jahre wohnte bei dem damaligen Besitzer J. eine kleine verkrüppelte Person Namens Eva Catharina Meyer aus Commerscheidt, 25 bis 30 Jahre alt, als Dienstmagd, welche im Winter 1839-40 plötzlich verschwand, ohne daß es damals gelungen wäre, das Dunkel, welches über diesem Verschwinden ruhte, zu lichten. Wie die bei der Leiche gefundenen Ueberreste eines kleinen Kindes beweisen, war die Person während der Dienstzeit in Schande gerathen, gleich anderen ihrer Vorgängerinnen. Das Verlangen derselben an den Dienstherrn hat ihr den Tod gebracht. Ueber die Art des Todes kann man aus dem aufgefundenen Milchnapf, sowie aus dem Umstande, daß die Leiche noch unvermodert ist, der Vermuthung Raum geben, daß hier ein Mord durch Gift vorliegt. Durch die Auffindung der Leiche deren Identität mit der betreffenden Dienstmagd von verschiedenen Personen, so namentlich auch von ihrer noch lebenden Halbschwester, Wwe. Arnold Valter aus Commerscheidt, durch die vorhandenen Kleidungsstücke mit Bestimmtheit festgestellt wird, ist endlich das Räthsel über den Verbleib der Person gelöst, und was das Volk seit jener Zeit mit richtigem Instinkt geahnt, als traurige Wahrheit constatirt. Der muthmaßliche Mörder ist dem strafenden Arme der weltlichen Gerechtigkeit bereits seit 1856 entrückt nach einem elenden Leben. Die Kinder desselben sind alle im jugendlichen Alter verschieden. Die Beerdigung der Leiche hat auf Anordnung der Behörde bereits stattgefunden.
- Der reiche Bankier F. in Wien läßt einen Wagenlackirer kommen, um seine Kutsche malen zu lassen. Machen Sie die Sache ganz einfach, ganz simpel, bringen Sie keine Krone, keinen Namenszug an, nur ein kleines nettes F'chen. - Danke, sagte der Lackirer, es soll alles nach Wunsch geschehen. - Und richtig, nach vier Wochen kommt die Kutsche an, ganz einfach, ganz simple, ohne allen Glanz, ohne Krone und ohne Namenszug, nur mit einem kleinen netten Aeffchen auf dem Schlage.
- Ein Bauer stand bei einer Regimentsmusik und betrachtete lange den Posaunenbläser. Plötzlich sprang er hinzu und riß ihm den unteren Theil der Posaune heraus mit den Worten: Das müßte doch der Teufel sein, wenn man das Ding nicht herausbringen könnte!
- Der neueste Ausspruch des Schusters von Ispahan lautet: Einen verdorbenen Magen und ein verdorbenes Gemüth erkennt man an der Zunge.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 48 Seite 3]

Anzeigen.

Auction.

Am Sonnabend den 24. Juni c., Morgens von 10 Uhr an, soll im Kruge zu Rieps in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Mannskleidungsstücke, 1 zweischläfriges Bett, 11 Bolzen flächsen Leinen, 15 Bolzen heeden Leinen, 1 Lade, 1 Kiste, 1 Tisch, 1 Bettstelle, 1 Rest Brennholz etwas Haus= und Küchengeräth, Speck, 1 Ziege.
Schlagsdorf, den 12. Juni 1876.

Krüger, Landreiter.     


Verkaufs=Anzeige.

Am Montag den 29. Juni d. J., Vormittags von 11 Uhr ab, sollen in Herrnburg beim Schulzen Grieben

3 Kühe, 1 zweijährige Starke und 1 Stuhlwagen
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Kutzbach, Landreiter.

Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt.
Während des Johannistermins
vom Sonnabend den 24. Juni d. J.
bis
Sonnabend den 1. Juli d. J.
ist die Anstalt
täglich
von 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet.

Das Directorium.


Allen Denen, die unsere liebe Tochter und Schwester zu ihrer Ruhestätte geleitet, sagen wir hiermit unsern besten Dank!
Schönberg, den 21. Juni 1876.

C. Voß und Kinder.     


Allgemeine Gesellen-Krankenkasse.

Die Rechnungsvorlage, sowie die Einzahlung der Beiträge findet am Sonntag den 25. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger hieselbst statt.
Schönberg, im Juni 1876.

Der Vorstand.     


Eine große Partie

Maracaibo-Caffee,

hochfein von Geschmack empfehle ich bei Abnahme von 10 Pfund an à Pfund mit 1 M., in einzelnen Pfunden à Pfund 1 M. 5 Pf.

Aug. Spehr.     
Schönberg.      


Sensen

vom besten Gußstahl empfiehlt

Johs_Bockwoldt,
Schmiedemeister.

Schönberg.


Dampf=Waschkessel
empfiehlt                           W. Wieschendorf,
                                             Klempner in Schönberg.


Grabkränze

(von Blech) empfiehlt

W. Wieschendorf,
Klempner in Schönberg.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Zu Michaelis dieses Jahres suche ich einen gewandten

Knaben

als Laufburschen.

Schönberg.                                                    Aug. Spehr.


Amerikanische Burdick & Kriby
Getreide- und Gras-Mähmaschinen,
sowie
eiserne Pumpen

in jeder Größe, billiger als hölzerne, empfiehlt zu bedeutend herabgesetzten Preisen

Die Maschinen=Anstalt von
J. Arndt, Lübeck,
Fleischhauerstraße 70.


Mais und Futter=Hafer

empfiehlt

W. Holldorff.     


Haar=Arbeiten.

Den geehrten Stadt= und Landbewohnern empfehle von jetzt an alle Sorten Haararbeiten, als:

Flechten, Chignons, Armbänder, Uhrbänder u. s. w., sowie Frisirwolle

in allen Farben zu billigen Preisen. Von ausgekämmtem Haar werden Flechten und andere Gegenstände prompt und gut angefertigt.
Schönberg, den 15. Juni 1876.

H. Ratzeburg.     


Drains

von Nr. 1 bis 6 sind wieder aus der Ziegelei des Herrn A. Capell=Hammer eingetroffen und empfiehlt solche

W. Holldorff,       
Schönberg i. M.     


Das Quartal der Schuhmacher=Zunft findet am

Montag den 26. Juni d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

im Locale der Frau Gastwirthin Boye hier statt, und laden wir sämmtliche Stadt= und Landmeister unserer Zunft hierzu ein.
Gleichzeitig fordern wir alle diejenigen Mitglieder, welche mit ihren Beiträgen an die Lade noch im Rückstande geblieben sind, hiermit auf, dieselben bei Vermeidung von executivischen Maßregeln schleunigst an uns einzuzahlen.
Schönberg, den 19. Juni 1876.

Die Aelterleute.     


Fried. Matz.
Lübeck,
Breitestrasse 804.
Lager von Tapeten, Borden, Goldleisten Rouleaux & Teppichen.


Bekanntmachung.

Ich habe vor kurzer Zeit aufgefunden, daß über meine beiden Weidekoppeln ein Richtsteig, von Niendorf nach Petersberg und wahrscheinlich nach der Lockwischer Mühle hin, angelegt worden ist. Daß nun hierdurch die Ruhe des Viehes gestört wird und großer Schaden entstehen kann, muß doch jeder bedenken, der das unbefugte Gehen betreibt.
Da ich das Betreten nicht länger dulden kann, so bitte ich nochmals dringend, solches zu unterlassen und werde Jeden, der darauf betroffen wird, dem Gerichte anzeigen.

Hauswirth Tews, Bechelsdorf.     


Wichtig für Kranke.
Ohne Kosten und franco

versenden wir auf Franco=Anfrage einen über 100 Seiten starken, mit vielen Zeugnissen glücklich Geheilter versehenen Auszug aus "Dr. Airy's Naturheilmethode". Jeder, welcher sich von der Vorzüglichkeit des illustr., ca. 500 Seiten starken Originalwerkes (Preis nur 1 Mark, zu beziehen durch alle Buchhandl.) überzeugen will, lasse sich den Auszug von Richters Verlags=Anstalt in Leipzig kommen.
Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airy's illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 48 Seite 4]

Zur bevorstehenden Erndte empfehle ich

Mähmaschinen

aller Art, als:

Buckey, Burdik, Champion, Gülich'sche, Hornsby'sche, Jonston'sche Leader, Little Champion,
Peerles-Russel, Samuelson'sche

und andere mehr; viele davon habe auf Lager und stehen zur Ansicht, wie auch

Heuwender und Pferdeharken
bester Construction.                                                     (H02146b.)

Lw. Warncke, Mölln i. L.


Für einen Hof in der Nähe Schönbergs suche ich zu Michaelis mehrere

Tagelöhner=Familien.

Weitere Auskunft zu ertheilen bin ich gerne bereit.

W. Holldorff.
Schönberg.


Sarg-Magazin.

Hiermit für Schönberg und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage ein

Sarg=Magazin

etablirt habe, es sind Särge in jeder Art und Große vorhanden; auch Kindersärge.
Ich bitte die geehrten Herrschaften, mich beim Bedarf gütigst berücksichtigen zu wollen.
Schönberg, den 23. Juni 1876.

Hochachtungsvoll     
M. Fick,            
Tischlermeister.      


Segelschiff     Täglich frischen Kalk
und echt englischen
Portl.=Cement
bei
W. J. Heymanson,
Lübeck.


Besten
Matjes=Hering
empfiehlt                           J. Ludw. D. Petersen
                                                     in Schönberg.


Einem geehrten Publico zeige ich hiermit ergebenst an, daß ich im Hause des Barbier Fick hieselbst, Siemzerstraße Nr. 186, ein

Friseur=Geschäft

eröffnet habe; auch verfertige ich Flechten von ausgekämmten Haaren, halte auch Wallwolle, Haarnadeln u. s. w. zu den billigsten Preisen, und verspreche jede mir übertragene Arbeit schön und nach Mode der Neuzeit billig und prompt zu liefern.

Friedericke Hundt,
Friseurin in Schönberg.


Die Mitglieder des hiesigen Ledervereins werden hierdurch aufgefordert, sich am Dienstag, den 27. dieses Monats, Nachmittags 3 Uhr, beim Lagerhalter H. Eckmann einzufinden wegen Rechnungsablage und Vorstandswahl.
Schönberg.

Der Vorstand.     



Hopfen empfiehlt C. Schwedt in Schönberg.


Sey empfiehlt C. Schwedt in Schönberg.


Original Frister & Rossmann
Nähmaschinen

mit Tisch (Wheeler & Wilson System) von Rmk. 75,00 an

Handnähmaschinen

mit Untersatz von Rmk. 25,00 an

Original Singer
Nähmaschinen zum Fabrikpreise
empfiehlt

Carl Haase.     

Ratzeburg 1876.


(H.1340b.)

Zum
Scheibenschießen und Ball
Sonntag, d. 25. u. Montag d. 26. Juni
ladet ergebenst ein
Schlutup.                                                     D. Plath.


Am Montag und Dienstag, den 3. und 4. Juli d. J., findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen (Mobilien) statt, wozu ich meine Freunde und Gönner hiermit ergebenst einlade.
Am ersten Tage

große Tanzmusik.

Schlagsdorf, den 19. Juni 1876.

J. Lühr, Gastwirth.


Bekanntmachung.

Alle Diejenigen, welche dem verstorbenen Cigarrenfabrikanten und Gastwirth Peter Schlatow zu Carlow noch Schulden, werden aufgefordert, diese ihre Schuld binnen vier Wochen bei dem Unterzeichneten zu berichtigen.
Kuhlrade, den 19. Juni 1876.

Schulze Kreutzfeldt.     


Ueber meine von der Wittwe Krellenberg in Sülsdorf gepachtete Koppel in der s. g. Langenreihe beim Ilenberge ist ein Schleichsteig angelegt, der von Kleinfeldt nach der Chaussee führt. Ich verbiete denselben hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Bäckermeister Lenschow, Selmsdorf.


Eintragungen in die Standes=Register
des Standesamtsbezirks Schönberg.

Geboren. D. 1. Juni dem Pächter Utermohl zu Rupensdorf ein Sohn. - D. 4. ein unehelicher Sohn zu Rabensdorf, Dem Schneidermeister Hundt zu Schönberg ein Sohn. - D. 7. dem Arbeitsm. Fritz Heinrich Eggers zu Schönberg eine Tochter. - D. 13. eine uneheliche Tochter in Mahlzow. - D. 21. dem Handelsmann Koth zu Schönberg eine Tochter.- D. 20. dem Maurergesell Peter Heinrich Maaß zu Gr. Siemz ein Sohn.

Gestorben. D. 4. Juni des Arbeitsm. Heinrich Meyer zu Schönberg todtgebornes Töchterlein. - D. 5. Eduard Mathias Joachim Heinrich Schwarz, Stellmachermeisterssohn zu Schönberg, 16 Wochen alt. - D. 6. Maria Licht geb. Dreyer, Arbeitsm.frau zu Schönberg, 53 J. alt. - D. 7. Trine Lise Lenschow geb. Oldenburg, Schneidermeistersfrau zu Resdorf, 64 J. alt - D. 8. Johannes Peter Jochen Friedrich Wilhelm Burmeister, Lohgerbersohn zu Schönberg, 8 M. alt. - D. 8. Heinrich Friedrich Retelsdorf, Maschinenarbeitersohn zu Schönberg, 14 T. alt. -D. 17. Maria Elise Dorothea Voß, Schneiderin zu Schönberg, 33 J. 1 M. alt. - D. 18. Engel Fick geb. Bockwoldt, Arbeitsm.frau zu Petersberg, 76 J. 8 M. alt. - D. 20. Johann Heinrich Peter Ollrogge zu Resdorf, 4 J. 6 M. alt. - D. 20. Catharina Sophia Elisabeth Holst geb. Dobbertin, Tischlermeistersfrau zu Schönberg, 57 J. 10 M. alt.

Angeordnete Aufgebote. Maurergeselle Mathias Heinrich Sager zu Törpt und Catharina Maria Magdalene Vierig zu Pogetz.

Eheschließungen. Schuhmacher Johann Joachim Heinrich Hundt und Friederike Catharina Lamp aus Kühren bei Lütjenburg.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen20 M -Pfennig  bis 23 M 50Pfennig.
Roggen18 M -Pfennig  bis 20 M -Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Hafer18 M -Pfennig  bis 19 M 50Pfennig.
Erbsen16 M 50Pfennig  bis 19 M 50Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,05 .
Enten d. St. M1,80 .
Hühner d. St. M1,80 .
Tauben d. St. M0,45 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,82 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,10 .
Eier 6 St. für M0,30 .
Kirschen pr. 500 Gr. M1,20 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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