No. 26
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. März
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 26 Seite 1]

Nach der Bestimmung im § 7 der Verordnung vom 13. October 1875 - Officieller Anzeiger Nr. 1 pro 1876 - betreffend die Verhütung von Unglücksfällen beim Gebrauche von Maschinen, unterliegen alle im hiesigen Fürstenthume im Gebrauche befindlichen Maschinen der Revision der Großherzoglichen Landvogtei.
Es werden daher alle Besitzer von Maschinen hiedurch aufgefordert, die letzteren unter näherer Angabe der an denselben nach § 2 der gedachten Verordnung getroffenen Vorrichtungen binnen 14 Tagen, bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 10 Mark, bei uns anzumelden. - Bei allen neuen Maschinen hat die Anmeldung mindestens 3 Tage vor Inbetriebsetzung derselben bei Verwirkung einer gleichen Strafe zu geschehen.
   Schönberg, den 13. März 1876.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.      H. Wohlfahrt,      v. Arnim.


Politische Rundschau.

Mecklenburg. Die "Neustrelitzer Ztg." enthält einen Artikel, der in Anlaß eines gegen die Ausführungen unserer Anzeigen sich richtenden Artikels der "Rost. Ztg." die Verfassungsangelegenheit unseres Fürstenthums bespricht und darum besonders wichtig sein dürfte, weil derselbe offenbar die in Regierungskreisen herrschende Ansicht vertritt. Derselbe spricht es unumwunden aus, daß die Verfassungsangelegenheit bereits endgültig abgeschlossen sei, und daß die theils über das Maß hinausgehenden, theils unberechtigten, theils unausführbaren Wünsche eines Theiles der hiesigen Bevölkerung durchaus nicht dadurch der Erfüllung entgegengeführt werden können, daß die verfassungsmäßige Landesvertretung nicht in Wirksamkeit trete. Der Bundesrath habe die Ratzeburger Verfassung in formeller Hinsicht für rechtsgültig erlassen und in materieller Hinsicht für genügend erklärt und damit sei die Sache endgültig abgeschlossen. Der letzte Beschluß des Bundesrathes in dieser Angelegenheit gehe dahin, daß kein Grund vorhanden sei, von dem früheren Beschlusse vom 1. Mai 1870 abzugehen, und dieser frühere Beschluß laute: "die Petition als ungerechtfertigt zurückzuweisen." Die Erwägungen, die dazu geführt haben, sprechen aus: "daß ein Verfassungsstreit im Sinne des Art. 76 der Bundesverfassung nicht vorliegt;" und in dem Berichte des Justizausschusses vom 19. Nov. 1872, der vom Bundesrath einstimmig angenommen ist, heiße es wörtlich: "die Ratzeburger Verfassung ist rechtsgültig erlassen und als geltend zu betrachten. Eine Volksvertretung, mit welcher sie zu vereinbaren gewesen wäre, bestand nicht . . . . . . Es war also, wie die Sachen lagen, der völlig legale Weg, die Verfassung zu oktroyren . . . . . . Wenn nun die erlassene Verfassung den Eingesessenen von Ratzeburg nicht genügte, so war das legale Organ zur Geltendmachung ihrer Desiderien doch nur die Vertretung selbst. Diese konnte zunächst bei der Landesregierung ihre Desiderien vortragen und sich eventuell an den Bundesrath wenden" u. s. w. Auch im Reichstage sei die Rechtmäßigkeit der Verfassung nicht bestritten worden; denn in dem Petitionsberichte vom 11. Nov. 1871 führe der Referent, der Vertreter der Majorität, Bürgermeister Westphal aus Schwerin, aus: "die Ratzeburger Verfassung vom 6. Nov. 1869, welche von der gesetzgebenden Autorität des Fürstenthums ausgegangen und gehörig publizirt worden sei, bestehe zweifelsohne zu Recht und sei in Gültigkeit." Allerdings nehme dessen ungeachtet derselbe Referent das Vorhandensein eines Verfassungsstreites an, weil nach seiner Meinung ein solcher unter Umständen auch von Personen außerhalb der Vertretung erhoben werden könnte, wogegen aber der Justizausschuß sagt: "Es leuchtet ein, daß der Bundesrath sich nicht damit befassen kann, auf die von Einzelnen ausgesprochenen Aenderungsvorschläge hin an bestehenden Verfassungen Kritik zu üben". Wenn der Bundesrath also erkläre, daß ein Verfassungsstreit nicht vorliege, so erkläre er damit, daß die Petenten nicht berechtigt sind, Wünsche des Landes geltend zu machen, "weil eine rechtmäßige Verfassung vorhanden und die Vertretung das legale Organ des Landes ist". Die zweite Erwägung des Bundesrathes gehe dahin: daß die Verfassung der dem Beschlusse des Bundesrathes vom 28. Oktober 1867 vorausgegangenen Erklärung des Bevollmächtigten entspricht. 1867 beschloß der Bundesrath: "die Petition als durch diese Erklärung erledigt anzusehen." und 1870 findet er, daß die verliehene Verfassung dieser Erklärung entspricht; damit sage er klar und deutlich, daß er auch an dem materiellen Inhalt der Verfassung nichts auszusetzen habe. Der Bericht des Justizausschusses sagte schließlich über die Vertretung und deren Befugnisse: "Es ergibt sich aus dem Bemerkten, daß die eigenthümliche Aufgabe, einer Vertretung, die in der Hauptsache Kreisvertretung ist, eine Mitwirkung bei allgemeinen und vor die Zentralverwaltung gehörenden Gegenständen zuzuwenden, gerade so gelöst ist, wie sie etwa gelöst werden konnte." Hiernach stehe es fest, daß der Bundesrath die Ratzeburger Verfassung für rechtsgültig und genügend erklärt hat, und daß er jede desfallsige Beschwerde, welche künftig von irgend einer anderen Seite als etwa von der der Vertretung an ihn gelange, unberücksichtigt lassen wird.
So weit die "Neustr. Ztg." Wir fragen aber nach dem allen, ob es nun nicht für jede Seite, am allermeisten aber für unser Fürstenthum, höchst wünschenswerth erscheinen muß, daß die Vertretung desselben endlich zu Stande komme, und ob es nicht beklagenswerth ist, daß "das Land mindestens auf ein Jahr gänzlich außer Stande ist, irgend welche Beschwerden, Wünsche oder dergl. geltend zu machen, weil das jetzt allein dazu befugte Organ nicht in Wirksamkeit getreten ist?"
Wer's besser weiß, der möge uns belehren!
Deutschland. Durch die liberalen Zeitungen macht jetzt ein vielleicht offiziöser Artikel die

[ => Original lesen: 1876 Nr. 26 Seite 2]

Runde, worin gesagt wird, daß Fürst Bismarck die Gründung einer großen konservativen Partei aufgegeben habe, und daß von einem Bruch mit der liberalen Partei durchaus nicht mehr die Rede sei. Auch soll derselbe bei seiner letzten parlamentarischen Abendgesellschaft gesagt haben, "daß er bei den mannigfachen Schwierigkeiten der innern Politik und namentlich in Rücksicht auf den konfessionellen Unfrieden im Lande auf eine sichere Majorität bei den parlamentarischen Abstimmungen Werth legen müsse, weil seine Stellung dem Auslande gegenüber dadurch wesentlich bedingt werde."
Was man hofft, das hält man leicht für wahr. So wird es in diesem Falle den liberalen Zeitungen auch gehen. Wir halten diese vermeintliche Aeußerung Bismarck's für erfunden, denn der deutsche Reichskanzler ist ein viel zu großer Mann, als daß er eine solche ihm blindlings folgende und alle seine Wünsche unbesehens gutheißende Majorität wünschen könnte; und er ist ein viel zu klarer und praktischer Mann, als daß er nicht schon längst, wie es auch viele seiner Aeußerungen beweisen, den auf allen Gebieten zu Tage tretenden Bankerot der liberalen Parteien erkannt haben sollte. Wir unsererseits würden die Bildung einer konservativen "Partei" ebenso sehr beklagen, als wir die künstliche Erhaltung der bereits auf sehr schwachen Füßen stehenden liberalen Parteien für einen schlimmen, vielleicht nie wieder gutzumachenden Fehler halten würden. Unser armes deutsches Vaterland ist schon genügsam von den verschiedensten Parteiungen zerrissen, als daß die Bildung einer neuen Partei wünschenswerth erscheinen könnte. Das Wesen einer Partei besteht darin, daß sie als Theil eines größeren Ganzen ihr eigenes Ziel erstrebt und alle ihre Mitglieder zu diesem einigen Streben verpflichtet, sodaß jeder Parteimann gehalten ist, ohne Rücksicht auf seine eigene persönliche Ueberzeugung, auf seine Anschauungen oder Wünsche allein den Parteizwecken dienstbar zu sein; und darum ist alles Parteitreiben ebenso verabscheuenswürdig, als es den echt konservativen Anschauungen widerspricht, wenn wir unter konservativ die politischen Anschauungen solcher Männer verstehen, welche auf dem Boden eines echten und aufrichtigen Christenthums stehen. Allerdings stehen ja den Parteien - und das liegt leider im Wesen derselben - viel mehr Mittel zu Gebote, ihre Zwecke zu erreichen, als solchem Konservatismus; aber viel könnte hier geholfen werden durch freie, nicht durch Partei=Programme gebundene Vereinigungen gleichgesinnter konservativer Männer. Ja, solche Vereinigungen werden durchaus nothwendig sein, um den Zielen zu wehren, die sich der Liberalismus unserer Tage gesteckt hat, und besonders um dem sozialdemokratischen Abgrunde zu entgehen, dem wir unter der Aegide liberaler Majoritäten heutzutage zusteuern.
Preußen. Im Abgeordnetenhause hat am Mittwoch die Berathung über den Bericht der Untersuchungskommission über das Eisenbahnkonzessionswesen auf der Tagesordnung gestanden.
Dem Präsidium des Abgeordnetenhauses ist nunmehr der längst erwartete Gesetzentwurf zugegangen, betr. die Uebertragung der Eigenthums= und sonstigen Rechte des Staates an Eisenbahnen auf das deutsche Reich. Voraussichtlich wird derselbe eine Majorität im Abgeordnetenhause finden.
Der dem Abgeordnetenhause vorliegende Gesetzentwurf über die Einverleibung Lauenburgs in den preußischen Staat schlägt die Vereinigung Lauenburgs mit Schleswig=Holstein vor, während in Lauenburg vielmehr die Vereinigung mit Hannover gewünscht wird.
Der Bischof von Münster, Johann Bernhard, ist durch Erkenntniß des Gerichtshofes für kirchliche Angelegenheilen seines Amtes entsetzt, und der Weihbischof Janiszewski in Posen ist auf Amtsentsetzung angeklagt worden.
Oesterreich. In Ungarn hat bekanntlich seit längerer Zeit eine Deutschen=Hetze stattgefunden, indem allen Eisenbahnbeamten deutscher Nationalität ihre Stellen gekündigt sind, sodaß gegen tausend deutsche Familien durch diesen unerhörten Gewaltstreich zum Verlassen des Landes genöthigt und brodlos geworden sind. Wie es heißt, werden sich Vertreter der cisleithanischen sowie der deutschen Bahnen in Frankfurt a. M. versammeln, um sich mit dieser Angelegenheit zu befassen. Die Ausschließung sämmtlicher ungarischer Bahnen aus dem Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen soll in Aussicht genommen sein.


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Diejenigen Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts, welche noch die am 10. Januar cr. verkündete Armensteuer restiren, werden nunmehr aufgefordert, bis zum 6. April ihre Beiträge einzuzahlen, widrigenfalls die Liste zur Einforderung abgegeben wird.
Schönberg, den 23. März 1876.

Die Armenbehörde.


Holzverkauf.

Am Montag den 3. April, Morgens 10 Uhr, sollen beim Schulzen Herrn Niese zu Lindow nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden

1. aus dem Röggeliner Holze:

  3 Rmtr. buchen Kluft;

2. aus dem Carlower Holze:

  6 Stück buchen Nutzhölzer;

3. aus dem Sahmkower Holze:

  7 Rmtr. eichen Knüppel,
31 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz,
51 Stück eichen Wagendeichsel,
25 Rmtr. buchen Kluft= und Knorren,
  5 Fuder buchen Zweigholz;

4. aus dem Rüntzer Holze:

  6 Rmtr. eichen Kluft und Olm,
  3 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz,
  3 Rmtr. buchen Kluft,
13 Fuder buchen Durchforstungsholz II. Cl.,
94 Rmtr. kiefern und fichten Kluft,
  3 Stück kiefern Nutzhölzer.
Schönberg, den 30. März 1876.

Der Oberförster.
C. Hottelet.


Holzverkauf.

Am Donnerstag den 6. April, Morgens 9 Uhr, sollen in Kösters Hotel zu Schönberg nachstehende Holzsortimente aus dem

Rupensdorfer Holze

meistbietend verkauft werden:

138 Rmtr. buchen Kluft und Knüppel,
  60 do. eichen do.
    8 do. birken do.
  25 do. lärchen Kluft,
    1 do. aspen Kluft,
ca. 80 Fuder buchen und eichen Zweigholz,
    3 lärchen Nutzholzblöcke,
    1 fichten do.
    9 eichen do.
Schönberg, den 30. März 1876.

Der Oberförster.
C. Hottelet.


Auction.

Am Mittwoch den 5. April d. J. werde ich im Gastwirth Boye'schen Hause zu Schönberg in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung versteigern:

1 große Parthie Wein und Bier in Flaschen, Cigarren, leere Flaschen, Gläser, Kisten, Fässer, diverse Kurzwaaren u. s. w.
Schönberg, den 27. März 1876.

Staffeldt, Landreiter.     


Gestern Abend 9 1/2 Uhr starb unsere liebe Mutter und Großmutter, die Wittwe

Maria Eckmann geb. Burmeister

im Alter von 87 Jahren. Tief betrübt zeigen diesen Trauerfall allen Verwandten und Freunden statt besonderer Meldung hiermit an

die Hinterbliebenen.     

Schönberg, den 30. März 1876.
Die Beerdigung findet am Dienstag Nachmittag 3 Uhr statt.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 26 Seite 3]

Realschule und Volksknabenschule
zu Schönberg.

Am Mittwoch den 5. April d. J. werden die öffentlichen Prüfungen der Realschule, am Donnerstag den 6. April die der Volksknabenschule, an beiden Tagen von 8 Uhr Vormittags bis 1 Uhr nachmittags, in der Aula der Realschule abgehalten werden.
Zu diesen Prüfungen ladet ergebenst ein

Dr. Juling, Prorector.     


Die diesjährige Frühlingsversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am

Donnerstag, den 6. April,

im Hause der Frau Boye in Schönberg statt.

C. Burmeister,     
z. Z. Secretair.     


Durch die glückliche Geburt einer gesunden Tochter wurden hoch erfreut

Fr. Wieschendorf und Frau geb. Wigger.     

Schönberg, den 29. März 1876.


Am
Donnerstag den 6. April

findet in Kösters Salon hieselbst

zum Besten der Ueberschwemmten in Boitzenburg und Dömitz
eine
Theater-Vorstellung
von Dilettanten statt.
Programm:

1) Im Wartesalon erster Klasse, Lustspiel in 1 Akt von Hugo Müller.
2) Reelles Heirathsgesuch, Lustspiel in 1 Akt von K. L. von Arnim.
3) Unerreichbar, Lustspiel in 1 Akt von Adolf Wilbrandt.
4) Badecuren, Lustspiel in 1 Akt von G. zu Putlitz.

Preise der Plätze:
1. Platz 2 M. 2. Platz 1 M. Kinder die Hälfte.
Gallerie 30 Pfennig.

Billets sind vorher zu haben beim Herrn Kaufmann Julius Schweigmann und Frau Gastwirthin Köster.

Theaterzettel an der Kasse à Stück 10 Pfennig.
Anfang 7 Uhr. Kassenöffnung 6 Uhr.

Schönberg, im März 1876.

Die Kommitte.       


Für Confirmanden

empfiehlt Garnituren, Brochen, Boutons, Medaillons, Ringe u. s. w. in den neusten Mustern und in reichster Auswahl.

Theod. Creutzfeldt Wwe.
Gold= & Silberarbeiter.

Schönberg.


Russisches und hiesiges
Säe=Leinsaat
empfiehlt                           Aug. Spehr, Schönberg.     


Wichtig für Kranke.
Ohne Kosten und franco

versenden wir auf Franco=Anfrage einen über 100 Seiten starken, mit vielen Zeugnissen glücklich Geheilter versehenen Auszug aus "Dr. Airy's Naturheilmethode". Jeder, welcher sich von der Vorzüglichkeit des illustr., ca. 500 Seiten starken Originalwerkes (Preis nur 1 Mark, zu beziehen durch alle Buchhandl.) überzeugen will, lasse sich den Auszug von Richters Verlags=Anstalt in Leipzig kommen.
Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airy's illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig.


H. W. Dittmer in Lübeck,
Delicatessen=Handlung,
Trave bei der Holsterbrücke 372.

Auswärtige Aufträge auf Wild, Geflügel, Fische und Gemüse werden prompt ausgeführt.


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frisch gebrannten Kalk,
pro Last (6 große Tonnen) M. 20, sowie
ächt engl. Portland-Cement,

pro Tonne 360Pfund netto M. 11, frei auf den Wagen geliefert, empfiehlt bestens
Lübeck.

W. J. Heymanson.


Mähmaschinen.
Champion - Little Champinon - Leader - Little Chieftain - Bucky - Burdik - Kriby - Johnston'sche - Wood'sche

empfehle zur diesjährigen Erndte und bitte um baldige Bestellung.

(H. 0646b)     

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Ludw. Warncke, Mölln i. L.


Flachsreinigung.

Hierdurch benachrichtigen wir die Herren Interessenten, daß der von jetzt an eingelieferte Flachs in diesem Frühjahre nicht mehr gereinigt werden kann. Auch sind wir der erhöhten Arbeitslöhne und sonstigen größeren Kosten halber genöthigt, den Preis der Reinigung bei Wiederbeginn der Arbeit im kommenden Herbste auf 2 M. 25 Pfennig. pro 100 Pfund zu erhöhen.

Flachsreinigungsanstalt zu Schönberg, den 24. März 1876.

Im Auftrage:       
A. Kniep sen.     


Stets vorräthig:

Einfache und doppelte Bruchbänder in verschiedener Gattung, Suspensors oder Tragbeutel, Nabelbinden mit und ohne Luftkissen für Kinder, runde und Flügel=Mutterkränze, Clysopomps und doppelte Clystirspritzen zum Selbstklystiren, Wundspritzen aller Art zu jeglichem Gebrauch, Irrigators, Eisbeutel mit festem Verschluß, Gummi=Luftkissen für Kranke, Milchpumpen oder Warzenzieher, Brusthütchen bei wunder Warze, Warzendeckel, wasserdichtes Zeug als Unterlage in den Wiegen wegen Durchnässen der Betten, Mutterröhre, electro=motorische Zahnhalsbänder zur Erleichterung und Schutz des Zahnen bei Kindern sehr empfehlenswerth, Zahnringe in Gummi und Horn, die neuesten Milchflaschen mit Schlauch und Bürste, sowie ächte Milchsauger von reinem Gummi und dergleichen mehr sind stets zu haben bei

Emil Jannicke,
Bandagist.

Schönberg.


Zum schnellen Ausverkauf
beabsichtige ich mein Lager von
Fußzeug

zu und unter Einkaufspreisen zu räumen. Krempstiefel von 25 M., Kniestiefel von 15 M. Halbstiefel und Stiefeletten von 9 M. 50 Pfennig., Schuhe von 5 M. 25 Pfennig., Damenstiefel in Zeug von 4 M. 50 Pfennig., in verschiedenem Leder mit Gummi von 7 M., Kinderschuhe von 1 M., Pantoffel und Lack=Pantoffel von 3 M. an, Morgenschuhe, Filzschuhe und Filzpantoffel. Alles gute und dauerhafte Arbeit und comptant.
Schönberg, im März 1876.

J. Voss,              
Hinterstraße Nr. 75.     


[ => Original lesen: 1876 Nr. 26 Seite 4]

Da ich fortan alle mir etwa mit dem Poststempel "Schönberg" zugehenden unbekannten Postsachen unbesehen in den Ofen stecken werde, bitte ich ehrenhafte Zusendungen entweder mit dem Namen des Herrn Absenders auf dem Umschlage zu bezeichnen, oder mir dieselben direkt ins Haus zu senden.

Schönberg.                           Fr. W. Konow.


Für Boitzenburg
erhielt ich von Herrn Ackerbürger J. Burmeister 3 Mark, von Herrn N. N. 40 Mark.
Weitere Gaben nimmt gern entgegen
Schönberg.                           Fr. W. Konow.


Dem geschätzten hiesigen sowie auswärtigen Publikum bringen hierdurch unser

Möbel- & Sarg-Magazin
beim Kaufmann Wieschendorff

in freundliche Erinnerung. Dasselbe ist in letzter Zeit durch geschmackvoll und dauerhaft gearbeitete Möbel jeder Art vollständig completirt. Bestellungen werden prompt besorgt.
Schönberg, März 1876.

Die vereinigten Tischlermeister.


In Mecklenburg=Schwerin, namentlich in der Nähe von Rostock und Güstrow und theilweise in Vorpommern habe ich zur Zeit gute Landstellen von guter Bodenbeschaffenheit, als:

Bauerstellen,
Erbpachtstellen,
Pachtungen
preiswürdig theils mit kleiner Anzahlung nachzuweisen.

J. Burmeister,
Malchin i. M.


Fertiges Fußzeug

in allen Sorten hält vorräthig und empfiehlt
Schönberg, März 1876.

W. Schabacker,
Schuhmachermeister
(vor dem Siemzerthor Nr. 165).


Unterzeichneter bringt einem hiesigen und auswärtigen Publikum seine

fertigen Schuhmacherarbeiten in gütige Erinnerung und verspricht bei reellen Preisen gute und dauerhafte Arbeit.
Schönberg, März 1876.

Aug. Lenschow.
Schuhmachermeister
(Hinterstraße Nr. 79).


Von prima böhmische

Salon=Stück=Kohlen

erwarte kommende Woche und empfehle solche bestens.

F. Heitmann,     
Schönberg.       


Zimmergesellen
finden dauernde Arbeit bei
F. Westphal,
Zimmermeister.


Rayol-, Saat- u. Schälpflüge
von Eckert, Berlin und R. Sack, Plagwitz,
Saee-, Drill- u. Guanostreumaschinen, Lefeldt's Butterfässer, Käsepresser, alle Arten verzinter Milchsatten, Copenh. Butter- u. Käsefarben, Käselab
empfiehlt
die Maschinen-Niederlage
von Ernst Stiller, Lübeck.


Chlorkalk,
frische, trockne Waare, empfiehlt
Friedr. Dierking,
Ratzeburg, Dom= Straße 138.


Holztheer
empfing und empfiehlt
Friedr. Dierking,
Ratzeburg, Dom= Straße 138.


Fried. Matz.
Lübeck,
Breitestrasse 804.
Lager von Tapeten, Borden, Goldleisten Rouleaux & Teppichen.


Export-Bier

aus der Brauerei von H. Henninger, Erlangen, empfiehlt auf Flaschen zu ermäßigten Preisen

Schönberg.                           Aug. Spehr.


Am Sonnabend ist auf dem Wege von Schönberg nach Lockwisch ein Portemonnaie mit 34 M. 13 Pfennig. verloren. Der Finder wird dringend ersucht, dasselbe gegen eine Belohnung abzugeben in der Exped. der Anz. zu Schönberg.


Bezüglich unserer Annonce im hiesigen Anzeiger vom 21. und 22. d. M. machen wir hierdurch bekannt, daß wir dem Revierjäger Prehn zu Hohemeile mit Erlaubniß der Großherzogl. Forstverwaltung nur den Forstschutz in unseren Buschkoppeln übertragen haben, nicht, wie irrthümlich in obengedachter Annonce gesagt, die Aufsicht über unsere gesammte Feldmark.

Die Dorfschaft Sülsdorf
bei Schönberg.


Ich habe noch einige Caveln Land zu verpachten.    Staffelt.


Aufforderung.

Sämmtliche Maurer müssen am 1. Ladentag (Sonntag 2. April) persönlich erscheinen. Wegen Wichtigkeit der Sache müssen alle am Platze sein.
Schönberg, März 1876.

Der Vorstand            
des Maurergewerks.     


Eintragungen in die Standes=Register
des Standesamtsbezirks Schönberg.

Geboren. D. 29. März dem Mühlenpächter Fritz Wieschendorf zu Schönberg eine Tochter. D. 27. dem Schulzen Oldörp zu Lockwisch ein Sohn.

Angeordnete Aufgebote. Der Maurergehülfe Jochen Friedr. Heinr. Lippe zu Moisling und Anna Marie Elise Maaß zu Schönberg.

Gestorben. D. 24. März Elsbeth Caroline Wilhelmine Barteldt, Arbtsmtochter zu Schönberg 3 J. 6 M. alt. - D. 27. Catharine Fahl geb. Grieben Brodträgersfrau zu Schönberg, angeblich 81 J. alt. - D. 29. Anna Louise Grevsmühl, Hauswirthstochter zu Sabow 8 M. alt. - Hedwig Ida Maria Elisabeth Otto, Schneidermeisterstochter zu Schönberg 6 J. 11 M. alt. - Marie Dorthig Eckmann geb. Burmeister, Arbtsmwittwe zu Schönberg, 87 J. 2 M. alt.


Kirchliche Nachrichten.

Freitag, den 31. März, Vormittags 10 Uhr.
Passionspredigt: Pastor Kämpffer.

Sonntag den 2. April.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen15 M 50Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Gerste15 M 50Pfennig  bis 16 M 20Pfennig.
Hafer16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,30 .
Hühner d. St. M1,75 .
Tauben d. St. M0,70 .
Spickgans d. St. M3,50 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,80 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,50 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,05 .
Eier 6 St. für M0,30 .


(Hierzu Offiz. Anz. Nr. 8 und eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 26 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 26 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 31. März 1876.


Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1876 Nr. 26 Seite 6]

Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
[Fortsetzung.]


- Aus Beßlers Geschichte der Bienenzucht lernt man viel Interessantes. Schon zur Zeit Alexander des Großen, also mehr als dreihundert Jahre vor Christi Geburt, traf ein Kaufmann aus Marseille, der eine Entdeckungsreise nach dem Bernsteinlande machte, an der Nordküste Germaniens die Verwendung von Honig zur Methbereitung. Durch die Einführung des Christenthums in Deutschland erhielt die Bienenzucht einen raschen Aufschwung: die Kirche bedurfte des Wachses und des Honigs. Besonders waren es die Mönche, welche sich der Bienenzucht widmeten, und diese geistlichen Herren haben es schon vor mehr als tausend Jahren verstanden, mit dem Honig manchen sogenannten Rachenputzer zu fabriciren; wir ersehen daraus, daß damals der Kartoffelzucker noch nicht erfunden gewesen zu sein scheint! Unter den Fürsten bemühte sich besonders Karl der Große die Bienenzucht zu heben und verordnete, daß auf jedem seiner Güter ein Imker oder Zeidler sein solle. Außerdem wurden die Bauern gezwungen, sich mit der Bienenpflege abzugeben, weil Adel und Geistlichkeit deren Erträge forderten. Die späteren Kaiser erließen zugleich immer strengere Gesetze der Bienenzucht. Der Bienendieb wurde eben so streng bestraft wie der Kirchenräuber; ein Bienenstock hatte damals einen größeren Werth als in unseren Tagen; noch im Jahre 1358 wurde zu Mosbach ein Bienenstock zu demselben Preise verkauft, wie eine fette Kuh. In der Gegend von Nürnberg bildete sich bald eine Genossenschaft von Bienenzüchtern und ihre Rechte als Zeidler werden 1378 durch ein kaiserliches Privilegium bestätigt. Zweimal alljährlich versammelte man sich, um die einschlägigen Fragen zu besprechen, und jeder Zeidelwirth war verpflichtet zu erscheinen.


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