No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. März
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 24 Seite 1]

Nach der Bestimmung im § 7 der Verordnung vom 13. October 1875 - Officieller Anzeiger Nr. 1 pro 1876 - betreffend die Verhütung von Unglücksfällen beim Gebrauche von Maschinen, unterliegen alle im hiesigen Fürstenthume im Gebrauche befindlichen Maschinen der Revision der Großherzoglichen Landvogtei.
Es werden daher alle Besitzer von Maschinen hiedurch aufgefordert, die letzteren unter näherer Angabe der an denselben nach § 2 der gedachten Verordnung getroffenen Vorrichtungen binnen 14 Tagen, bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 10 Mark, bei uns anzumelden. - Bei allen neuen Maschinen hat die Anmeldung mindestens 3 Tage vor Inbetriebsetzung derselben bei Verwirkung einer gleichen Strafe zu geschehen.
   Schönberg, den 13. März 1876.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.      H. Wohlfahrt,      v. Arnim.



Schönberg. Mit der Bitte um Aufnahme wird uns die nachstehende, von den zur Landesvertretung des Fürstenthums Ratzeburg gewählten neun Hauswirthen und zwei Bürgern der Stadt Schönberg an Großherzogliche Landvogtei gerichtete Zuschrift zugesandt.
An die Großherzogliche Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg zu Schönberg. Dem von Großherzoglicher Landvogtei uns zugegangenen Einberufungsschreiben, vom 4. d. Mts. sind wir zu unserm aufrichtigen Bedauern nicht in der Lage Folge zu leisten, da der Auftrag zur Vertretung von unseren Wählern uns nur in dem Sinne ertheilt und von uns nur in dem Sinne angenommen ist, daß wir uns der Theilnahme an der Versammlung der Vertreter enthalten und dadurch zu unserem Theile dazu mitwirken, daß die von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge unter dem 6. November 1869 verkündigte Verfassung für das Fürstenthum Ratzeburg nicht eher ins Leben trete, als bis dieselbe diejenigen Abänderungen erfahren hat, welche wir mit unseren Wählern für die unerläßliche Voraussetzung einer gedeihlichen Wirksamkeit dieser Verfassung halten.
Wir sind weit entfernt, die wohlwollende Absicht zu erkennen, welche Se. Königliche Hoheit den Großherzog bei Ertheilung der Verfassung leitete und sich seitdem auch darin bewährte, daß Allerhöchstderselbe sich bereit erklärt hat, verschiedene Aenderungen der Verfassung - in Betreff der Theilnahme an der Gesetzgebung, des Landesfonds und des Petitionsrechts - im Wege der Vereinbarung mit der Vertretung herbeiführen zu wollen. Auch entgehen uns keineswegs die schweren Uebelstände, welche die Fortdauer des verfassungslosen Zustandes für die Bevölkerung des Fürstenthums im Gefolge hat. Dennoch glauben wir einer zwingenden Pflicht zu gehorchen, wenn wir uns nicht eher auf den Boden der Verfassung vom 6. November 1869 stellen, als bis Se. Königliche Hoheit der Großherzog geruhet hat, dieselbe in wesentlichen Punkten einer unseren Wünschen entsprechenden Umgestaltung zu unterziehen. Als solche wesentliche Punkte sind schon bei früheren Anlässen die Bestimmungen der Verfassung über die Zusammensetzung der Vertretung, über deren Rechte und über die Dotation des Landesfonds hervorgehoben worden.
Die Einberufung der Vertreter hat im Jahre 1870 zweimal, in jedem der folgenden Jahre einmal, im Ganzen also bis jetzt achtmal stattgefunden, ohne daß es jemals hat gelingen wollen, die Vertreter in beschlußfähiger Anzahl zu versammeln. Gewiß bekundet auch diese Thatsache zur Genüge, daß die Ueberzeugung von der Unannehmbarkeit einzelner Bestimmungen der zweifellos in bester Absicht dargebotenen Verfassung in der Bevölkerung tiefe Wurzel geschlagen hat. Diese zieht es vor, einstweilen noch auf unbestimmte Zeit überhaupt die Wohlthat einer Verfassung zu entbehren, als einer Verfassung zuzustimmen, welche ihr nur dauernde Verpflichtungen ohne entsprechende Rechte auferlegen würde. Sie wird in dieser Ansicht durch die Verhandlungen in der Petitions=Commission des Deutschen Reichstages in den Jahren 1871 und 1872 und durch den Reichstagsbeschluß vom 12. Juni 1872 bestärkt, und der Beschluß des Bundesraths vom 13. März 1873 hat dieselbe nicht zu erschüttern vermocht.
Wir beklagen die durch die bisherige Versagung der erbetenen Revision der Verfassung uns auferlegte Enthaltung um so mehr, als uns dadurch auch die Theilnahme an der Beschlußfassung über die Verwendung des auf das Fürstenthum Ratzeburg gefallenen, nach einem Großherzoglichen Rescripte an den landesherrlichen Commissarius für den Mecklenburgischen Landtag vom 17. Februar 1875 auf 65539 1/2 Thaler sich belaufenden, seitdem aber durch Zinszuwachs und dem Vernehmen nach auch durch eine Nachtragszahlung noch weiter nicht unerheblich vermehrten Antheils an den französischen Kriegskosten=Entschädigungsgeldern einstweilen versagt bleibt; wir hoffen aber, daß dies jedenfalls nicht zu einer Verfügung über dies Geld werde führen können, welche von den Ansprüchen der Bevölkerung des Fürstenthums auf eine ihren Interessen dienende Verwendung desselben absieht.
Indem wir das Vertrauen hegen, daß die Großherzogliche Landvogtei die Gründe gebührend würdigen werde, welche uns bestimmen, die an uns ergangene Einberufung vom 27. d. Mts. nicht Folge zu leisten und unser Ausbleiben demgemäß, wie hiermit geschieht, gehorsamst anzuzeigen, ersuchen wir dieselbe, Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge von diesem durch die Nothwendigkeit uns auferlegten Entschlusse Kenntniß geben und bei AllerhöchstDemselben unsere Wünsche in Betreff einer vorgängigen Aenderung in der Verfassung befürworten zu wollen. Bei dem großen Werthe, welchen

[ => Original lesen: 1876 Nr. 24 Seite 2]

wir auf eine allseitig befriedigende Erledigung unserer Verfassungsangelegenheit legen, würde uns nichts lieber sein, als im Einverständnisse mit unseren Wählern der Berufung zu einer Versammlung der Vertretung des Fürstenthums entsprechen und dadurch zur Wiederherstellung eines dauerhaften Friedens in unserem Lande nach besten Kräften beitragen zu könnend
Wir verharren in größter Ehrerbietung als einer Großherzoglichen Landvogtei gehorsamste
Hauswirth A. Bohnhoff=Gr. Siemz, Hauswirth H. Eckmann=Blüßen, Hauswirth H. Retelsdorf=Gr. Mist, Hauswirth P. Karsten=Rupensdorf, J. Kröger=Lockwisch, H. Damm=Schlag=Sülsdorf, Hauswirth H. Stein=Cronscamp, Hauswirth H. Heitmann=Klocksdorf, H. Meyer=Schönberg, J. Köhler=Schönberg, 18. März, Schmidt=Walksfelde.
Schönberg, den 17. März 1876.


Politische Rundschau.

Deutschland. Seit einiger Zeit ist eine nicht unbedeutende Entwertung des Silbers eingetreten, die vielfach große Besorgnisse hervorgerufen hat. Man hat nach den Ursachen derselben gefragt; und als solche wird nun neben der Einführung der Goldwährung in Deutschland die bedeutende Steigerung der Silberproduction angeführt. So wurden z. B. im Jahre 1850 in den Vereinigten Staaten von Nordamerika 200000 Mark Silber gewonnen, 1860 etwa dreimal so viel, 1870 aber schon über 300mal so viel und für die nächsten Jahre erwartet man einen noch bedeutend größeren Ertrag.
Preußen. Das Herrenhaus hat nach längerer Unterbrechung seine Verhandlungen wieder aufgenommen. Der Graf Udo zu Stolberg=Wernigerode richtete die Anfrage an die Regierung, ob sie dem Landtage eine Vorlage behufs Abtretung der Staatsbahnen und der Rechte des Staates an und über die Privatbahnen an das Reich zu machen beabsichtige; worauf der Handelsminister die Frage bejate, daß demnächst dem Landtage eine entsprechende Vorlage gemacht werden würde.
Das Abgeordnetenhaus hat die Städteordnung an eine Kommission von 21 zur Berathung verwiesen. In der Montagssitzung wurde der ganze Etat und das Etatgesetz in dritter Lesung genehmigt. Merkwürdig war in der voraufgehenden Debatte ein edler Wettstreit zwischen den Nationalliberalen und den Freikonservativen, von denen keine Partei "der Regierung am nächsten" stehen wollte.
In Düsseldorf hat am Mittwoch vor. Woche eine Versammlung von "christlich gesinnten Interessenten der Volksschule in der Rheinprovinz" stattgefunden, welche sich entschieden gegen die Simultanschule ausgesprochen hat, d. i. gegen eine Schule, in welcher evangelische und katholische Kinder gleich berechtigt sein sollen. Früher forderte der Liberalismus nur "konfessionslose Schulen" und meinte damit solche Schulen, in welchen weder das evangelisch=lutherische noch das reformirte Bekenntnis maßgebend sein soll. Viel gründlicher hofft der Liberalismus sein Ziel, die Entchristlichung der Volksschule, durch Simultanschulen zu erreichen, die sogar von der Regierung überall begünstigt werden sollen. Dagegen erklärt die Düsseldorfer Versammlung einstimmig, daß sie sich verpflichtet fühle, für das hohe Gut der konfessionslosen Volksschule mit aller Entschiedenheit einzutreten, und daß sie in der Simultanisirung der Volksschule einen unberechtigten Eingriff in die religiöse Freiheit des Volkes und ein nationales Unglück erblicken.
Oesterreich. Telegraphische Depeschen berichten, daß der bosnische Insurgentenführer Mussich von den Türken geschlagen und mit 80 Mann auf österreichisches Gebiet gedrängt sei, so derselbe verhaftet worden ist. So befinden sich bereits drei der hervorragendsten Führer des Aufstandes, Hubmayer, Ljubobatic und Mussich, in österreichischem Gewahrsam.
Großbritannien. Die Königin Viktoria tritt am nächsten Montag ihre Reise nach dem Kontinent an und wird sich über Cherbourg, Paris, Straßburg zu einem etwa achttägigen Aufenthalt nach Baden=Baden begeben.
Die Verwickelung mit China ist noch immer nicht gehoben; vielmehr ist die Lage so schwierig geworden, daß ein Krieg zwischen Großbritannien und China unvermeidlich erscheint.
Spanien. Der siegreiche König Alfons hat einen glänzenden Einzug in Madrid gehalten an der Spitze von 25,000 Mann und ist von der Bevölkerung mit sympatischen Kundgebungen empfangen worden.
Don Carlos hat seinen Anhängern gestattet, die von der Regierung angebotene Begnadigung anzunehmen, erwartet aber, daß "seine getreuen Unterthanen" sich mit demselben Heldenmuthe wie bisher für ihn opfern würden, wenn er sie wieder rufe! solche Erwartung zeugt offenbar nicht von sehr viel Ehrgefühl.


- Am 20. März starb zu Neustrelitz der Justizkanzlei=Direktor Kammerherr von Malschitzky.
- Feldmarschall Moltke tritt in dieser Woche eine Reise nach Italien an - Gesundheitshalber setzen die Berliner Blätter hinzu, damit die Welt nicht in Aufregung geräth.
- Die Familie Strousberg hat bei der Concursbehörde in Prag Forderungen im Betrage von 600,000 Thlr. angemeldet, und zwar Frau Strousberg 300,000 Thlr. (100,000 Thlr. als mitgebrachtes Heirathsgut und 200,000 Thlr. als eine Schenkung ihres Ehegatten.) Diese Forderungen sollen durch beigebrachte Urkunden bewiesen werden. Die übrigen 300,000 Thlr. sind Erbtheile der Strousberg'schen Kinder.
- Für harmlose Raucher wird es interessant sein, zu erfahren, daß fast jeder Dampfer, der von New=York nach der Habana abgeht, in Tausenden von Ballen braunes Strohpapier mit sich führt. Man wußte lange nicht, wozu so viel Wickelpapier erforderlich sein könne, hat aber jetzt erfahren, daß das Wickelpapier selbst gewickelt wird, und zwar in die "ächten Habana=Cigarren", wozu es sich, wenn einmal mit dem Saft der Tabaksstengel getränkt, ganz vorzüglich eignet. In der fertigen Cigarre ist das Papier vom Tabaksblatt kaum zu unterscheiden und läßt auch eine schöne weiße Asche zurück.
- Ein einfacher Leichenstein auf dem Johanniskirchhof zu Jena bezeichnet die Stelle, wo wir im Januar 1861 unsern Landsmann L. H. aus Sonneberg, einen stud. theol. im 6. Semester nach studentischer Sitte unter feierlichem Geleite sämmtlicher Corps, Burschenschaften und Nichtverbindungsstudenten, den Klängen des Beethoven'schen Trauermarsches und Absingung des Liedes "Ist Einer unsrer Brüder nun geschieden" zur Erde bestatteten. Als ich im August 1859 Jena verließ, um eine andere Universität zu beziehen, war er noch ein frischer, lebensfroher Jüngling; nur hatte er im letzten Vierteljahr über die Augen geklagt und deshalb eine blaue Brille getragen. Bei meiner Rückkehr Ende October 1860 empfingen mich die Freunde mit der Nachricht: "Gestern haben wir ihn ins Krankenhaus geführt; er konnte nur mit Mühe gehen; im Löwen wurde Halt gemacht, ein Fläschchen schwarzes Köstritzer hat ihn zur Fortsetzung des Weges gestärkt." Es war sein letzter Gang. Er litt am Echinococcus, Blasenwurm, d. h. einer Blase voll schwarzer Flüssigkeit, einer Unzahl microscopischer Würmer die, in der Nähe der Leber liegend, eine auffallende Anschwellung der Magengegend bewirkte, während die magern Hände und das abgezehrte Gesicht, namentlich aber die Spitze Nase, dem jungen Manne das Ansehen eines Schwindsüchtigen gaben. Nach längerem uns Laien unverständlichen Zögern schritt der berühmte Professor Ried zur gefährlichen Operation, die auch vollständig gelang. Aber 14 Tage darauf starb unser Freund an Entkräftung. Woher diese räthselhafte Krankheit? Sollte eins der in Jena so beliebten Schinkenbrödchen Finnen enthalten und ihm den frühen Tod bereitet haben? Nein. Die Geschichte des Fräul. v. M. zu Berlin in Nr. 23 der Anz. löst das Räthsel. Auch er hatte 2 Jahre zuvor ein niedliches Wachtelhündchen, dessen Liebkosungen sein Leben untergruben.


Anzeigen.

Auf der Großherzoglichen Feldziegelei bei Schönberg steht noch ein großer Vorrath Drainsröhren Nr. 2 und 3 a (1 1/2 und 2 zöllig) zu verkaufen, und wollen Kaufliebhaber sich auf der Amtsregistratur melden.

Die Verkaufspreise betragen:

für Nr. 2 = 21 Mark incl. Zählgeld,
für Nr. 3 a = 30 Mark incl. Zählgeld.
Schönberg, den 21. März 1876.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 24 Seite 3]

Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Schlächters Joachim Bahr daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen , welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 1. April 1876, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu umzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
   Schönberg, den 13. Januar 1876.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                     A. Dufft.


Bekanntmachung.

Diejenigen Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts, welche noch die am 10. Januar cr. verkündete Armensteuer restiren, werden nunmehr aufgefordert, bis zum 6. April ihre Beiträge einzuzahlen, widrigenfalls die Liste zur Einforderung abgegeben wird.
Schönberg, den 23. März 1876.

Die Armenbehörde.


Die Lübecker Bank vergütet für bei ihr belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als M. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1876.

Lübecker Bank.   


Von prima böhmische

Salon=Stück=Kohlen

erwarte kommende Woche und empfehle solche bestens.

F. Heitmann,     
Schönberg.       


Für Confirmanden

empfiehlt Garnituren, Brochen, Boutons, Medaillons, Ringe u. s. w. in den neusten Mustern und in reichster Auswahl.

Theod. Creutzfeldt Wwe.
Gold= & Silberarbeiter.

Schönberg.


Den geehrten Bewohnern Herrenburgs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich von heute ab eine Auswahl von

Töpferwaaren und Seilerarbeit

beigelegt, welches zur geneigten Abnahme bestens empfehle.
Herrnburg, den 14. März 1876.

J. Kleinfeldt.     


Wir zeigen hiedurch an, daß wir die Beaufsichtigung unserer gesammten Feldmark dem Jäger Preen zur Hohenmeile übertragen haben; derselbe wird Alle, die unbefugt drauf betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Die Dorfschaft Sülsdorf
bei Schönberg.


Alles unbefugte Gehen von der neuen Wallstraße nach meinem Hofplatz oder von da zurück verbiete ich bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

H. Wolgast,       
Bäckermeister.     


Artesische Springbrunnen.

Durch mehrjährige Bohrübungen in der Tiefe von 100-800 Fuß kann ich mich einem Jeden auf das Billigste und Reellste empfehlen; auch werden Anlagen zu artesischen Brunnen, sowie zu allen Sorten Pumpen und Wasserleitungen schnellstens ausgeführt. Reflectanten mögen sich gefälligst wenden an

Joh. Goos, Flensburg,
Brunnenbohrmeister.


Für Boitzenburg
empfing ich von einem Ungenannten: 1,50 Mark.
Weitere Gaben nimmt gern entgegen

Fr. W. Konow.       


Ein vollständiges, fast ganz neues

Markt-Zelt

von 20 Fuß Länge und 14 Fuß Breite ist preiswürdig zu verkaufen bei
Rehna, März 1876.

F. Lehmann,       
Bäcker.            


Zum schmerzlosen Einsetzen

künstlicher Zähne

wie ganzer Gebisse, Plombiren, Reinigen empfiehlt sich hochachtungsvoll und ergebenst
Rehna, Markt 108.

R. Kanus,            
Zahntechniker.     


Von der Hinstorff'schen Hofbuchhandlung in Wismar können durch den Unterzeichneten alle Arten Schulbücher, wissenschaftliche Werke, Zeitschriften, Musikalien, Novitäten etc. portofrei bezogen werden. Bestellungen werden bis zum Sonnabend Abend erbeten. Zusendungen erfolgen in der Regel am Dienstag jeder Woche.
Rehna, März 1876.

Evermann, Organist.     


Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Hauswirths Hans Joachim Lühr zu Lüdersdorf zu machen haben, werden hiedurch von den unterzeichneten Vormündern aufgefordert, ihre Forderungen innerhalb der nächsten 3 Wochen bei uns anzumelden; spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.
Lüdersdorf, den 14. März 1876.

Schulze Hans Lühr.
Hausw. Hans Joachim Oldenburg.


Täglich
frisch gebrannten Kalk,
pro Last (6 große Tonnen) M. 20, sowie
ächt engl. Portland-Cement,

pro Tonne 360Pfund netto M. 11, frei auf den Wagen geliefert, empfiehlt bestens
Lübeck.

W. J. Heymanson.


Von jetzt sind alle Sämereien bei mir zu haben, sowie später alle Sorten Gemüsepflanzen.

Wwe. Prill,          
Gärtner in Schönberg.     


Ich Unterzeichneter erlaube mir dem geehrten Publikum anzuzeigen, daß ich Umstände halber gänzlich aus dem Verein und Amt getreten bin und somit meine Arbeit für mich allein genommen und verkaufe sie unterm Ladenpreis, um damit gänzlich zu räumen.
Schönberg, den 17. März 1876.

F. Arndt,
Schuhmachermeister
vor dem Siemzerthore Nr. 155.p>


[ => Original lesen: 1876 Nr. 24 Seite 4]

Vom 26. December v. J. bis heute sind nachfolgende Schäden bei unserer Gesellschaft angemeldet:

  1) Vom Hauswirth Timmke zu Campow 1 Kuh 120 M.
  2) Schulzen Parbs zu Kl. Molzahn 1 Pferd 750 M.
  3) Pächter Block=Menzendorf 1 Kuh 135 M.
  4) Hauswirth Seeler=Sahmkow 1 Kuh 135 M.
  5)Hauswirth Grube=Herrnburg 1 Pferd 150 M.
  6) Hauswirth Boye=Schwanbeck 1 Kuh 90 M.
  7) Hauswirth Rußwurm=Lockwisch 1 Starke 120 M.
  8) Büdner Gerds daselbst 1 Pferd 370 M.
  9) Hauswirth Wigger=Grieben 1 Kuh 90 M.
10) Hauswirth Hs. Meier=Mahlzow 1 Pferd 550 M.
11) Schulzen Faasch=Selmsdorf 1 Füllen 150 M.
12) Pächter Basedow=Schwanbeck 1 Kuh 120 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 70 Pfennigen pro 100 Mark Versicherungssumme am

Montag den 3. April cr., Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
An demselben Tage liegt der Rechnungsabschluß unserer Gesellschaft pro 1875 mit zugehörigen Belegen zur Einsicht unserer Mitglieder und aller für Viehversicherung sich Interessirenden vor. Aus demselben bemerken wir, daß die Zahl unserer Mitglieder 310 Viehbesitzer in 64 Ortschaften und die Höhe der Versicherungssumme 456,000 Mark beträgt.
Es wurden im vergangenen Jahre 15 Pferde, 17 Kühe und 2 Starken entschädigt und war dazu ein dreimaliger Beitrag von resp. 50 Pfennig., 70 Pfennig. und 70 Pfennig. pro 100 Mark Versicherungswerth - gleich 1 9/10 Procent - erforderlich. Dabei konnte noch ein Kapital von 1000 Mark für unverhoffte größere Verluste zurückgestellt und bei der hiesigen Ersparniß=Anstalt zinstragend seit 1. Juni v. J. belegt worden. - Die Zahl unserer Mitglieder und die Höhe der Versicherungssumme haben im verflossenen Jahre erfreuliche Steigerung erfahren und können wir daher unsere gemeinnützige Gesellschaft allen Viehbesitzern nur bestens empfehlen.
Schönberg, den 20. März 1876.

Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
L. Vock. Wilh.        Heincke.
Lenschow-Grieben.      Kröger-Lockwisch.      Boye-Rabensdorf.      Damm-Sülsdorf.      Arendt-Gr. Siemz.      Claasen-Schlagbrügge.


Alles unbefugte Begehen meines Ackers, insbesondere die Benutzung des neu gebildeten Schleichsteiges, der von der Wieschendorf'schen Stelle in Pogetz nach Carlow über meine Wittwen=Koppel führt, verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Pfarrackerpächter Pumplün,
Carlow.


Junge kräftige Leute,

die Lust haben, das Zimmerhandwerk zu erlernen, werden gesucht von

F. Westphal,
Zimmermeister in Schönberg.


Zimmergesellen
finden dauernde Arbeit bei
F. Westphal,
Zimmermeister.


Rayol-, Saat- u. Schälpflüge
von Eckert, Berlin und R. Sack, Plagwitz,
Saee-, Drill- u. Guanostreumaschinen, Lefeldt's Butterfässer, Käsepresser, alle Arten verzinter Milchsatten, Copenh. Butter- u. Käsefarben, Käselab
empfiehlt
die Maschinen-Niederlage
von Ernst Stiller, Lübeck.


Frisch gebrannten Rüdersdorfer Kalk,
à Last 25 M., empfiehlt                           A. Wigger, Schönberg.


Wichtig für Kranke.
Ohne Kosten und franco

versenden wir auf Franco=Anfrage einen über 100 Seiten starken, mit vielen Zeugnissen glücklich Geheilter versehenen Auszug aus "Dr. Airy's Naturheilmethode". Jeder, welcher sich von der Vorzüglichkeit des illustr., ca. 500 Seiten starken Originalwerkes (Preis nur 1 Mark, zu beziehen durch alle Buchhandl.) überzeugen will, lasse sich den Auszug von Richters Verlags=Anstalt in Leipzig kommen.
Warnung! Um nicht durch ähnlich betitelte Bücher irre geführt zu werden, verlange man ausdrücklich Dr. Airy's illustrirtes Originalwerk, herausgegeben von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig.


Eine Wohnung
ist zu Ostern zu vermiethen bei
Schönberg.                           J. Frentz, Bürstenmacher.


Eintragungen in die Standes=Register
des Standesamtsbezirks Schönberg.

Geboren: D. 10. März dem Arbeitsm. J. J. Woisin zu Lindow eine Tochter. - D. 17. dem Arbeitsm. H. H. Schröder zu Schönberg ein Sohn. - D. 19. dem Arbtsm. J. P. Freitag zu Bauhof=Schönberg ein Sohn. - D. 20. dem Schuhmachermeister J. P. H. Lüth zu Schönberg ein Sohn.

Gestorben: D. 10. März Hans Mathias Drews, Arbeitsm. zu Schönberg, 61 J. 7 M. alt. - D. 14. März Johann Beyer, Arbtsm. zu Ollndorfer Kruge, angebl. 67 J. alt. - D. 17. März Wilhelm Joachim Peter Fritz Harms, Kiepenmachersohn zu Schönberg, 11 J. 3 M. alt. - Den 16. März Philipp Martin Bernhard Liebenow zu Schönberg, 16 J. 7 M. alt. - D. 23. Heinrich Reusch zu Schönberg, geb. zu Hof Nesow, bisher Kuhhirte zur Hohenmeile, 60 J. 3 M. alt.

Angeordnete Aufgebote: Buchbinder Emil Hempel zu Schönberg und Sophia Wilhelmine Rosa Michaelsen zu Selmsdorf. - Actuarius August Christian Friedrich Lorenz Dufft zu Schönberg und Auguste Ernestine Charlotte Maria Müller zu Neustrelitz.


Kirchliche Nachrichten.

Freitag, den 24. März, Vormittags 10 Uhr.
Passionspredigt: Pastor Kämpffer.

Sonntag den 26. März.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen15 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.
Roggen15 M -Pfennig  bis 15 M 80Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Hafer16 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,30 .
Hühner d. St. M1,80 .
Tauben d. St. M0,60 .
Spickgans d. St. M3,50 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,15 .
Eier 6 St. für M0,30 .


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 24 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 24 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 24. März 1876.


Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1876 Nr. 24 Seite 6]

Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
[Fortsetzung.]


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