No. 13
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Februar
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 13 Seite 1]

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß, nachdem
     die Ehefrau des Schuhmachers Albrecht, Marie, geb. Drews zu Rieps
          und
     die Ehefrau des Arbeitsmanns Meyborg, Marie, geb. Töpper in Samkow
die Hebammenkunst in der Central=Hebammen=Lehranstalt zu Rostock erlernt und die im Großherzogthume Mecklenburg=Schwerin vorgeschriebene Prüfung bestanden haben und ihnen von Großherzoglicher hoher Landesregierung eine weitere Prüfung erlassen ist, heute beide in ihrer Eigenschaft als Hebammen beeidigt sind.
   Schönberg, 9. Februar 1876.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Unter den Kühen des Vollhüfners Joachim Oldenburg in Kl. Mist und der Vollhüfnerin Wittwe Maaß in Schwanbeck ist die Maulfäule ausgebrochen.
   Schönberg, den 9. Februar 1876.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Der Reichstag ist am Donnerstag geschlossen worden, nachdem derselbe am Mittwoch in einer Abendsitzung die Berathung über die Strafgesetzvorlage beendet hatte. Wie wir vorausgesagt haben, ist es geschehen: die Verschärfung des Kanzelparagraphen ist angenommen und übrigens das Gesetz ziemlich nach den Beschlüssen der zweiten Lesung beschlossen worden. Insbesondere wurden die gegen die Sozialdemokratie und gegen eine falsche Freiheit der Presse gerichteten Bestimmungen auf's neue abgelehnt. Das ist sehr bezeichnend für den Geist, der die heutige Reichstagsmehrheit beherrscht. Der Sozialdemokratismus, jene Richtung, die es auf den Umsturz aller bestehenden staatlichen und kirchlichen Ordnung abgesehen hat, und der zumal von dem furchtbarsten Hasse gegen das Christenthum erfüllt ist - der Sozialismus ist bekanntlich ein Kind des Liberalismus und seine nothwendigste Konsequenz; darum würde der Letztere in sein eigenes Fleisch schneiden, wollte er jenen durch Gesetze bekämpfen, während die Kirche der willkommene Gegenstand des gemeinsamen Hasses ist. Der angenommene Paragraph lautet: "Ein Geistlichem oder anderer Religionsdiener, welcher in Ausübung oder in Veranlassung der Ausübung seines Berufes öffentlich vor einer Menschenmenge oder welcher in einer Kirche oder an einem anderen zu religiösen Versammlungen bestimmten Orte vor mehreren Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstande einer Verkündigung oder Erörterung macht, wird mit Gefängniß oder Festungshaft bis zu zwei Jahren bestraft" u. s. w. Wie dehnbar und unbestimmt diese Worte sind, zeigt ein Blick; als Angelegenheit des Staates kann alles mögliche bezeichnet werden - hat man doch noch kürzlich im Reichstage bei Gelegenheit der berüchtigten Wiggers'schen Interpellation selbst durchaus innerkirchliche Angelegenheiten für Angelegenheiten des Reiches erklären wollen - und die Entscheidung darüber, was eine "den öffentlichen Frieden gefährdende Weise" sei, kann noch viel weniger nach objektiven Normen gefällt werden, sondern wird stets von dem subjektiven Ermessen des jeweiligen liberalen oder christlich gesinnten Richters abhängen. Wir hoffen noch von dem christlichen Sinn und dem Gewissen unseres Kaisers, daß derselbe einem so hinterlistigen Gesetzesparagraphen, der unfaßbar ist, vor dem kein Mensch sich hüten kann, der einen einzelnen Stand unerträglich belastet und der überall nur als bequeme Handhabe der Parteileidenschaft und des Parteihasses dienen würde, die allerhöchste Sanktion versagen wird. Unter diesen Paragraphen würde offenbar jede Predigt und zumal jeder Erlaß einer Kirchenbehörde, wie er auch lauten mag, von der Parteileidenschaft gestellt werden können.
Aus der Mittwochssitzung des Reichstages muß noch eine sehr interessante Rede des Reichskanzlers erwähnt werden, in welcher derselbe die Erklärung abgab, daß in Folge unliebsamer Erfahrungen alle Beziehungen zur Presse seinerseits wie seitens des auswärtigen Amtes abgebrochen seien; daß also die "Nordd. Allg. Ztg." sowie die "Post" nicht mehr als "offiziös", d. h. vom Reichskanzler inspirirt bezeichnet werden dürften, und daß ihm nur der Staatsanzeiger und die Provinzialkorrespondenz zu etwaigen Veröffentlichungen blieben. Diese amtliche Aeußerung des Reichskanzlers ist gewiß dankenswerth, wenn auch dadurch jene Zeitungen noch nicht völlig des "offiziösen" Karakters entkleidet sind, denn über das Verhältniß derselben zu den übrigen Regierungskreisen konnte der Reichskanzler natürlich nichts aussagen. Noch ungleich wichtiger dürfte übrigens der Schluß der Rede des Reichskanzlers sein, wo derselbe sich direkt gegen die Kreuzzeitung wendet und jene Artikel derselben vom vorigen Jahre, die so großes Aufsehen erregten, und über die wir damals kurz referirt haben, als "schändlichste und lügenhafteste Verleumdungen über hochgestellte Männer" bezeichnet; gegen solche "ehr=

[ => Original lesen: 1876 Nr. 13 Seite 2]

lose Verleumdung" müsse man Front machen und dürfe sich nicht durch Abonnement daran betheiligen. Diese Erklärung kommt allerdings etwas spät; aber da die Kreuzztg. zwar die dort behaupteten Thatsachen aufrecht halten will, aber die daraus folgenden Verdächtigungen in schwächlicher und feiger Weise ablehnt, so dürfte dieselbe durch diese nachträgliche Kritik des Reichskanzlers mitsammt ihrer ganzen Partei moralisch vernichtet sein. Das wichtigste und dankenswertheste an der ganzen Sache wird aber sein, daß der Reichskanzler durch dies entschiedene Auftreten alle und jede Beziehung zu der preußischen Kreuzzeitungspartei auf's neue gründlich zerrissen hat. Irren wir übrigens nicht, so dürfte ein ähnliches Gericht über den Liberalismus einer "Nationalzeitung" und Konsorten in nicht allzu ferner Aussicht stehen.
In Betreff der berüchtigten Interpellation des Reichstagsabgeordneten Wiggers, eines gebornen Mecklenburgers, berichten liberale Blätter über eine Sitzung der Fraktion der Fortschrittspartei vom 6. Febr., wo darüber verhandelt wurde, "ob und welche Schritte in Betreff der seitens des Präsidenten des Reichskanzleramtes auf die Interpellation Wiggers ertheilten Antwort zu thun wären." Die Fraktion sei "einstimmig" der Ansicht gewesen, "daß jene Antwort durchaus unbefriedigend ausgefallen sei und daß die in der Interpellation erwähnten beiden Erlasse mit reichsgesetzlichen Vorschriften in Widerspruch ständen". Das "öffentliche Rechtsbewußtsein" erfordere die Wiederaufhebung jener Erlasse. Die Fortschrittspartei wolle zwar von der Einbringung eines betreffenden Antrags in dieser Session absehen - wie gütig! - aber sie werde die Sache fortwährend im Auge behalten und darauf ihre Aufmerksamkeit richten, ob auch in anderen deutschen Bundesstaaten die Reichsgesetze u. s. w. wider "den Geist und Sinn" derselben zur Ausführung gebracht werden. Eines Kommentars bedürfen diese Auslassungen nicht. Wenn wir nur erst dahin gelangt sind, von dem Wortlaut der Gesetze abzugehen und nach dem "Geist und Sinn" derselben zu fragen, so sind ja sogar die Gesetze selber der unerhörtesten Willkür abscheulichster Parteileidenschaft preisgegeben, denn jede Partei wird natürlich ihren eigenen "Geist und Sinn" in dieselben hineinlegen, wofür das Verhalten der Fortschrittspartei ein warnendes Beispiel gibt.
Preußen. Statistische Erhebungen über Taufen und Trauungen in Preußen haben ein erschreckliches Resultat gegeben. Im letzten Quartal des Jahres 1874 sind in den 7 alten Provinzen nicht weniger als 17,206 Kinder ungetauft geblieben, und 8517 Ehepaare oder 30 Prozent aller Verehelichten haben die Trauung nicht nachgesucht. Das sind beklagenswerthe Zustände; aber es dürfte fraglich sein, ob dieselben ohne weiteres als Folgen des Reichsgesetzes über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung zu bezeichnen seien. Es sind erschreckliche Zeichen dafür, daß ein großer Theil unseres Volkes sich der Kirche und dem Christenthum immer mehr entfremdet; und das Reichsgesetz hat diese Thatsache aufgedeckt, aber nicht hervorgerufen.
Der Prinz Heinrich VII. von Reuß ist am Tage seiner Vermählung von Sr. Maj. dem Könige zum Mitgliede des preußischen Herrenhauses berufen worden.


- Schönberg. Bekanntlich erleidet unsere hiesige Realschule zu Ostern einen schweren Verlust durch den Fortgang des Herrn Direktor Dr. Armknecht, der sich um dieselbe, zumal durch sein bedeutendes Organisationstalent hohe Verdienste erworben hat. An die Stelle desselben wird Herr Dr. Schildt treten, bisher Lehrer an der Realschule in Schwerin, ein Mann, dem der Ruf von ebenso großer wissenschaftlicher wie praktischer Tüchtigkeit als auch von persönlicher Liebenswürdigkeit voraufgeht.
- Wie man aus Bremen mittheilt, hat die Gesammtsumme der für die Hinterbliebenen der Bremerhavener Verunglückten zusammengeflossene Summe den Betrag von 375,000 Mark bereits überschritten. Man rechnet auf den Eingang von noch weiteren 17,000 Mark.
- In dem schlesischen Dorfe Rudno hat der 20jährige Häuslersohn Pieczik seine leibliche Mutter vermittelst mehrerer Axthiebe getödtet und zwar aus dem Grunde, weil ihm die Mutter nicht das zum Tanz verlangte Geld geben wollte! Der Mörder ist verhaftet und in das Kreisgerichtsgefängniß zu Gleiwitz gebracht worden.
- (Russischer Winter.) Der finnische Meerbusen ist so fest zugefroren, daß in den letzten Tagen zwei Frachtschlitten mit Waaren aus Helsingfors nach Reval über's Eis gekommen sind. Die Fälle eines solches durchgängigen Zufrierens des finnischen Meerbusens finden sehr selten statt. Der Winterweg zwischen St. Petersburg und Kronstadt direkt über das Eis der Newa=Bucht ist abgesteckt und eröffnet worden. In Tula, einer großen Fabrikstadt südlich von Moskau, erfroren in der Nacht vom 28. zum 29. December, als die Kälte auf 40 Grad C. stieg, zehn Personen auf der Straße, darunter eine Schildwache. Aus den Kreisen Nowo=Pawlowsk und Stary=Oskol im Dom Don=Gebiet wird gemeldet, daß sehr viele Bauern erfroren sind, die in den Nächten zum 15., 16., 17. und 18., 27. bis 30. December unterwegs waren. Die Zahl der Todten allein wird auf mehr als hundert angegeben. Von abgefrornen Gliedmaßen spricht man schon gar nicht mehr.
- (Ausdauernde Kartoffeln.) In Passiy bei Paris hat ein gewisser Tellier ausdauernde Kartoffeln gezogen. Man hat die Frucht in diesen Tagen, frisch aus der Erde entnommen, probirt und sie im Geschmack ganz vortrefflich gefunden. Der Ackerbauminister hat Herrn Tellier bereits seine Anerkennung und eine Unterstützung zu Theil werden lassen, um ihn zu weiteren Versuchen aufzumuntern. Eine gleiche Anerkennung ist dem Züchter durch den König von Holland zugegangen, dem er eine Kiste von der neuen Frucht übersandt hatte. Sollte sich diese neue Art bewähren und für den Anbau im Großen eignen. So würde mit der Zeit die Sorge um die rechtzeitige Einheimsung des gegenwärtig gegen Kälte ziemlich empfindlichen Nahrungsmittels schwinden.
- (Eine Pferde=Parasit.) Im Club der Landwirthe zu Berlin machte Dr. Schütz Mittheilungen über einen kürzlich in Pferden gefundenen Parasit, den Strongylos armatus. Genaue Untersuchungen, die die hiesige Thierarzneischule hat anstellen lassen, haben ergeben, daß fast 94 pCt. aller Pferde mit diesem überaus schädlichen Parasit behaftet sind. Der Strongylus armatus, der in entwickeltem Zustande an seinem runden Maule mit spitzen Stacheln ausgestattet ist, die ein schnelles Durcharbeiten der Haut ermöglichen, hat eine dreifache Stufe der Entwickelung zu durchlaufen. Die im Grimmdarme, dem Aufenthaltsorte des ausgebildeten Thieres, gelegten Eier werden durch die Fäcalmassen sämmtlich fortgespült und entwickeln sich außerhalb des Thieres zunächst zum Embryo, dann zur Larve. Diese Larve kommt nun auf eine bisher noch nicht aufgeklärte Weise wieder in das Pferd hinein und setzt sich in der vorderen Gekrösarterie fest, wandert aber nach ihrer vollständigen Entwickelung in den Grimmdarm. Hier folgt wiederum die Vermehrung und der Kreislauf beginnt von Neuem. An der vorderen Gekrösarterie bewirkt nun der Strongylus armatus einmal ein Aneurysma, eine Arterienerweiterung, und erzeugt zweitens Trombi, Blutgerinsel, die oft entweder derartige Dimensionen annehmen können, daß die Arterie vollständig verstopft wird, oder von denen sich Stückchen, Emboli, losreißen, die ihrerseits gleichfalls Verstopfung bewirken. In beiden Fällen tritt Fäcalstase ein und das Pferd stirbt binnen Kurzem an der Kolik. Leider giebt es bis jetzt kein Mittel, um dieser Erscheinung therapeutisch entgegentreten zu können.
- Unter den Millionären der Stadt Wien hat der Tod in der letzten Zeit gewaltig aufgeräumt. Der letzte Bankier, welcher in diesen Tagen starb, war Baron Henickstein, der Bruder des Generalstabschefs im Jahr 1866. Sein Schlafzimmer ließ er mit lauter Todtenköpfen austapeziren und seit 7 Jahren schlief er in seinem Sarge. Dabei war er außerordentlich mildthätig, versah den Papst reich mit Peterspfennigen und empfing dafür sämmtliche päpstliche Orden.
- Deutsche Reisende in Egypten fanden in fast allen arabischen Volksschulen einen europäischen Cylinderhut (Angströhre) an der Wand hängen. Was soll dieser Hut? wurde der Lehrer gefragt. -

[ => Original lesen: 1876 Nr. 13 Seite 3]

Dieser Hut wird widerspenstigen Kindern aufgesetzt, antwortete er, und gilt bei ihnen als die größte Strafe.


Anzeigen.

Dem Hauswirthe Matthias Hundt zu Klein=Siemz sind nach der von ihm gemachten Anzeige in der Nacht vom 6/7. dieses Monats aus seinem Wohnhause mittelst Einbruchs

ein blauleinener Beutel mit ungefähr hundert Thalern (zumeist Einthalerstücken);
     ferner
ein grauleinener Beutel mit drei Einguldenstücken, von denen das eine ein ganz abgegriffenes Gepräge gehabt hat;
     sowie
eine Flasche von grünem Glase (s. g. Zwei=Kannen=Buttel) mit einer Quantität Rum,
gestohlen worden.
Wir ersuchen alle resp. Polizei und Gerichtsbehörden um Vigilanz auf das gestohlene Gut und auf den Dieb dienstergebenst.
Schönberg, den 9. Februar 1876.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holzverkauf.

Am Freitag den 18. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen im bekannten Wirthshause zu Carlow nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

1. Aus dem Röggeliner Holze:

169 Rmtr. buchen Kluft II. Classe,
  13 Rmtr. buchen Knüppelholz.

2. Aus dem Carlower Holze:

    4 Rmtr. eichen Kluft,
    4 Rmtr. eichen Olm,
  10 Fuder eichen Durchforstungsholz I. Cl.,
    1 buchen Nutzholz=Drümme,
140 Rmtr. buchen Kluft I. Cl.,
108 Rmtr. buchen Kluft II. Cl.,
  25 Rmtr. buchen Kluft Knüppel,
    4 Fuder buchen Durchforstungsholz I. Cl.,
    2 Rmtr. Fauleschen=Kluft.
Schönberg, den 10. Februar 1876.

Der Oberförster.
C. Hottelet.


Statt jeder besonderen Meldung.

Unter Gottes gnädigem Beistand wurde meine geliebte Frau Elise, geb. Drevs, gestern Abend 8 Uhr von einer todten Tochter sehr schwer, doch glücklich, entbunden.
Vorwerk b. Dassow, den 10. Februar 1876.

L. Schmidt.     


Heute Morgen 1 3/4 Uhr starb in Lübeck nach kurzer schwerer Krankheit unsere innigst geliebte Tochter Maria im Alter von 15 Jahren 8 Monaten, auf's Tiefste betrauert von uns, ihren Großeltern, Geschwistern und Verwandten.
Schönberg, den 14. Februar 1876.

Die tiefbetrübten Eltern
J. Boye und Frau.


Flachs= und Heeden=
Maschinengarn
empfiehlt
August Creutzfeldt.
Schönberg.


Gesucht zu Ostern. Ein Sohn ordentlicher Eltern, der Lust hat, das Schuhmachergeschäft zu erlernen, findet unter günstigen Bedingungen freundliche Aufnahme bei

H. Schleuß, Beckergrube 136,
Ecke Fünfhausen, Lübeck.


Zu Neuhof bei Ratzeburg finden zu Ostern d. J. mehrere Arbeiterfamilien unter günstigen Bedingungen Wohnung.
Ebenso werden daselbst zu Ostern 1 Stubenmädchen, 1 Köchin und 2 Meiereimädchen gesucht.


Gesucht ein Schlosserlehrling
von                               Rud. Schrep,
                                    Schlossermeister in Schönberg.


Jedes unbefugte Gehen über meine Pacht=Koppel, sowie das Schafweiden auf meiner Saat daselbst, verbiete ich hiermit für immer; im Betretungsfalle bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Rud. Scharenberg Wwe.



Gichtwatte
lindert sofort und heilt schnell                           (H. 6242)
Gicht und Rheumatismen
aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Paketen zu 1 M. und halben zu 60 Pfennig bei
Wilh. Heincke in Schönberg.


Ein Mädchen für Küche und häusliche Arbeiten
sowie
ein Mädchen zum Stubenreinmachen und Handarbeit, auch kinderlieb ist, und mitunter die Wartung eines kleinen Kindes übernimmt

Zum 1. Mai gesucht. Näheres Lübeck, untere Johannisstraße 31, und bei Hrn. Lenthe, Grevismühlen, Seestraße.


Für Confirmanden

halte ich mein neu assortirtes Lager von Tuchen, Buckskins, Seidenzeugen, Kleiderstoffen in schwarz und farbig, Shawls, Tüchern, Jacquets, Talmas, Unterröcken, Besätzen etc. in großer Auswahl bestens empfohlen.

NB. Ausverkauf einer großen Partie Seidenzeuge und Kleiderstoffe in schönen Farben und neuen Mustern zu sehr billigen Preisen.
Schlagsdorf, im Februar 1876.

H. Siebenmark.


Mehrere gute

Bauerstellen

im Schwerin'schen und Lübschen hat auftragsmäßig zu verkaufen

Schönberg.                           Wilh. Heincke.


Liebig's Fleischfuttermehl
zur Fütterung von Rindvieh und Schweinen bei
                                                    F. Heitmann in Schönberg.


Düngemittel
empfiehlt                                                     F. Heitmann, Schönberg.


Fried. Matz.
Lübeck, Breitestrasse 804
Lager von Teppichen und Cocosmatten jeder Art.


Ein erstes Hausmädchen
wird noch zu Ostern auf Hof Stove gesucht.


Pferd   Mein 3 jähriger brauner Hengst deckt von heute ab Stuten für 10 Mark und 1 Mark Trinkgeld.
Gr. Rünz, 6. Februar 1876.

Hausw. Freitag.          


Frische Bierwürstel
am Mittwoch den 16. d. M., Abends bei
Schönberg.                           A. Schwiesow.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 13 Seite 4]

Gebrüder Landsberg
in Königsberg i. Pr.
Ostpreussische Schuhwaaren-Fabrik,
Engros- und en détail-Verkauf,
empfiehlt zu folgenden Preisen;

Für Herren:

Kalblederne Schaftstiefel 3-3 1/3 Thlr.
Rossleder 3 Thlr. 20 Sgr.-4 Thlr.
Fahlleder 3-3 1/3 Thlr.
Gamaschen mit Rossleder-Besatz 3- 3 1/3 Thlr.
Kalbleder mit Rossleder-Besatz 3 Thlr.
Lackstiefel 4 1/3-4 Thlr.
Doppelsohlige Rindlack 4-4 1/3 Thlr.
Glacéleder, Gemsleder 4 Thlr.
Reitstifel 6-7-10 Thlr.
Feine Herrenstiefel, Wiener, in Seehund, Lack, Kalbleder, alles mit genähten Sohlen 4-5-6-6 1/2 Thlr.
                          pro Paar.

Für Damen:

Hohe Schnürstiefel mit Kappen 1 Thlr. 25 Sgr.
Hohe Schnürstiefel mit Kappen 1 Thlr. 15 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr.
Gummizugstiefel ohne Lackkappen 1 Thlr. 20 Sgr.
Gummizugstiefel ohne Absatz 1 1/2 Thlr.
Gummizug mit Lackkappen 2 Thlr., 2 Thlr. 10 Sgr. - 3 Thlr.
Lederstiefel zum Schnüren und mit Gummizug, in Glacéleder, Seehund und anderen Ledersorten mit Randsohlen und Doppelsohlen 2 2/3, 3, 3 1/2-4-5 Thlr,
Promenadenschuhe mit Gummizug 1 Thlr., 1 Thlr. 5 Sgr. -1 1/3 Thlr. mit Absatz.

Für Knaben:

Schaftstiefel zu verschiedenen Preisen.
Knabengamaschen in Rossleder 1 Thlr. 20 Sgr. bis 2 Thlr. 2 1/2 Thlr.
Rindlack- und Stulpstiefel, sowie von anderem Leder 2 Thlr 10 Sgr. und 2 Thlr. 20 Sgr.
Doppelsohlige in verschiedenen Sorten.
Hausschuhe in Leder und Plüsch.
Damenschuhe ohne Absatz zum Schnüren 1 1/3 und 1 1/6 Thlr.

Für Mädchen und Kinder:

Jahrschuhe in Leder, Ohrenschuhe, farbig, in Lack und Stoff, zum Schnüren und Knöpfen, zu allen Preisen von 20 Sgr. an.
Kinderzeugschuhe mit Kappen von 20 Sgr. an.
Mädchenzeug- und Lederstiefel mit Absatz und Lackkappen 1 Thlr. 5 Sgr., 1 Thlr. 10 Sgr. bis 2 Thlr.
Zum Knöpfen 1 1/2-2 Thlr. mit Absatz.
Gummizug mit Lackkappen in Zeug und Leder 1 1/3-1 1/2 -2 Thlr.

Lederschmiere
in drei Sorten zu 5 Sgr.

Hausschuhe in Zeug, Leder, Sammet, Plüsch mit und ohne Absatz; weisse Atlasschuhe, Bronce- und engl. Leder. Rosetten, Schleifen und Quasten, stets das Neueste.
Bestellungen werden nach Maass gefertigt und Auswahlsendungen gesandt.

                          Gebrüder Landsberg,                           Schuh-Fabrik und Lager eleganter feiner Schuhwaaren.


Bei allen Hals= und Brustübeln ist der L. W. Egers'sche Fenchelhonig das richtigste Mittel. Hierzu ein neuer Beweis:

Seit längeren Jahren leide ich, sobald der Winter eintritt, an einem bösen Halsübel, verbunden mit starkem Husten. Im vorigen Winter wurde ich so hart mitgenommen, daß ich mehrere Wochen das Bett hüten mußte. Ich ließ mir bei Herrn Preußner am Markt hier von dem Fenchelhonig des Herrn L. W. Egers aus Breslau holen - und siehe da, das Uebel legte sich und nach Gebrauch mehrerer Flaschen verschwand es gänzlich, so daß ich mich jetzt als Mann von 61 Jahren der besten Gesundheit erfreue.
Barmen, den 22. März 1874.

Schild, Polizei=Commissar z. D.     

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Um nicht durch nachgepfuschte Machwerke betrogen zu werden, wolle man sorgfältig darauf achten, daß der L. W. Egers'sche Fenchelhonig, kenntlich an Siegel, Etiquette mit Facsimile sowie an der im Glase eingebrannten Firma von L. W. Egers in Breslau nur allein zu haben ist in Schönberg bei Buchbinder Carl Sievers.


Am Montag, den 21. Februar findet bei mir ein

Concert

statt, wozu ich freundlichst einlade.

J. P. Kohs,         
Menzendorf.        


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Hasen d. St. M3,00 - 4,00 .
Enten d. St. M4,00 .
Hühner d. St. M1,80 .
Tauben d. Stück. M0,60 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,55 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,10 .
Eier 4 St. für M0,30 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen15 M -Pfennig  bis 19 M 80Pfennig.
Roggen15 M 50Pfennig  bis 15 M 80Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 16 M 80Pfennig.
Hafer15 M 50Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 13 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 13 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 15. Februar 1876.


Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1876 Nr. 13 Seite 6]

Die Gruft von Steffendorff.
Novelle von Fallung.
[Fortsetzung.]


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