No. 9
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Februar
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 9 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Aus den Verhandlungen des Reichstages über den Reichshaushaltsetat ist hervorzuheben, daß nach längerer Debatte die Mehrforderung für die Umwandlung der deutschen Gesandschaft in Rom in eine Botschaft bewilligt wurde; dagegen stimmte nur das Zentrum. Ebenso wurde ein Beitrag von 550,000 Mark für die Weltausstellung in Philadelphia und 75,000 Mark für die brüsseler Ausstellung für Gesundheits= und Rettungswesen nicht beanstandet. Da drängt sich einem unwillkürlich die Frage auf, welchen Nutzen denn derartige Ausstellungen bringen wie besonders die Weltausstellung in Philadelphia, und ob denn dieser Nutzen, der sich vielleicht für einzelne größere Industriellen und für die Städte nachweisen ließe, in denen solche Weltausstellung stattfindet, in irgend welchem Verhältniß steht zu den Kosten, die dadurch verursacht werden. Jedenfalls würde es genügen, wenn derartige Ausstellungen sich nur in großen Zwischenräumen und nicht alle paar Jahre wiederholten.
Am Mittwoch berieth der Reichstag ausschließlich über Petitionen, unter denen besondere Berücksichtigung eine Petition des Ausschusses des Journalistentages fand. Letzterer bittet nämlich um Erlaß einer bestimmten Vorschrift darüber, daß jede zwangsweise Ermittelung eines anderen Schuldigen wegfalle, sobald nach § 20 des Reichs=Preßgesetzes der Redakteur strafbar ist. Die Petition wurde der Reichs=Justizkommission zur Berücksichtigung bei Berathung der Strafprozeßordnung überwiesen. Nicht ein so günstiges Schicksal hatten die zahlreichen Petitionen vieler Handwerker, welche eine Abänderung verschiedener Bestimmungen der Gewerbeordnung über das Verhältniß der selbstständigen Handwerker zu den Lehrlingen und Gehülfen und über die Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern erbitten. Der Reichstag ging über diese Petitionen einfach zur Tagesordnung über. Die liberalen Theoretiker der jetzigen Reichstagsmajorität haben eben kein Verständnis für die dringenden Bedürfnisse des Volkes; sie wissen nicht, oder wollen nicht wissen, daß die Verhältnisse und Zustände, die sich an der Hand unserer neuen Gewerbeordnung vielfach ausgebildet und jene zahlreichen Petitionen veranlaßt haben, nachgerade unerträglich werden und das gewerbliche wie das wirthschaftliche Leben bereits auf's tiefste geschädigt haben. Es ist jetzt nicht mehr Zeit zu fruchtlosen Bitten, es muß gehandelt werden! Das Volk muß sich nach Männern umsehen, die besser seine Interessen erkennen und auch gewillt sind, dieselben zu vertreten.
Auch die Strafgesetznovelle bildete wiederholt den Gegenstand der Berathungen im Reichstage; doch verhielt sich derselbe gegenüber den Forderungen der Gesetzesvorlagen fast durchweg ablehnend. Sogar der Zusatz zum Kanzelparagraphen wurde nicht angenommen, eine erfreuliche Thatsache, welche zeigt, daß man sich mehr und mehr von der Nutzlosigkeit und Erfolglosigkeit des Kulturkampfes Rom gegenüber überzeugt hat. Daß die Waffen des Staates gegen Rom und gegen die römischen Irrthümer stumpf und unzureichend sind, haben wir von Anfang behauptet. Der Kulturkampf hat Rom und das Pabstthum nur gestärkt. Gegen diese Feinde ist allein das Schwert des Geistes scharf genug, das Wort Gottes. Ebenso wurde der sog. Verachtungsparagraph, der kleine Arnimparagraph u. s. w. abgelehnt und angenommen wurden nur die Paragraphen betreffend die Verletzung der Wehrpflicht, Verleitung zur Auswanderung und Vorsichtsmaßregeln gegen das Zusammenstoßen von Schiffen.
Der deutsche Reichskanzler, Fürst von Bismarck, leidet schon seit mehreren Tagen in Folge einer Erkältung an rheumatischen Schmerzen; doch ist sein Zustand, wie versichert wird, bereits in beständiger Besserung begriffen.
Der bisherige deutsche Botschafter in Petersburg, Prinz Reuß, dessen Gesundheit jetzt völlig wiederhergestellt ist, und der schon seit längerer Zeit vom diplomatischen Dienst zurückzutreten wünschte, hat am 22. d. sein Abberufungsschreiben überreicht und Petersburg verlassen. Als sein Nachfolger wird der bisherige Botschafter in Wien, General von Schweinitz genannt.
Preußen. Die Courstreiberei vom 3. Januar hält noch immer das ganze Land in Aufregung. Niemand will es gethan haben; und das Mißtrauen gegen die Finanzverwaltung, das sehr weite Kreise ergriffen hat, ist durch die Erklärung des Ministers, daß er und seine Freunde daran ganz unschuldig seien, keineswegs beschwichtigt worden. Ja, die politischen Parteien ergehen sich in gegenseitigen Verdächtigungen, sodaß die Sache bereits einen widerwärtigen Karakter angenommen hat. Uebrigens scheint sich soviel schon herausgestellt zu haben, trotz der regierungsseitigen Leugnung, daß ein Agent der Seehandlung die betreffenden Papiere am 3. Jan. zu so außerordentlich hohem Course gekauft hat; doch ist der Auftraggeber noch nicht ermittelt. Die liberalen Mitglieder der in dieser Sache eingesetzten Kommission des Abgeordnetenhauses beantragten ein Vertrauensvotum für die Regierung; und man begreift nicht recht den Eifer dieser Herren. Im Interesse der Regierung kann es doch nur liegen, wenn die Sache gründlich untersucht und aufgeklärt wird, und nichts wäre für erstere schlimmer, als wenn dieselbe vertuscht werden sollte!
Die hannoverische Landessynode hat eine That gethan, die ihr alle bekenntnißtreuen Lutheraner in ganz Deutschland danken werden. Sie hat nämlich, wie es einer Versammlung christlicher Männer geziemt, ein fast einmüthiges mannhaftes Bekenntniß gegen die grundstürzenden Tendenzen des Protestantenvereins abgelegt durch ihren Beschluß vom 27. Januar. Die Synode "erkennt in den Bestrebungen des Protestantenvereins einen auf Zerstörung des Fundamentes unserer Kirche gerichteten Angriff und beklagt deshalb die Theilnahme eines jeden Mitgliedes der Kirche an diesem Verein als eine schwere und gefährliche Verirrung". Insbesondere sei die

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Stellung eines Geistlichen unserer Kirche mit der Mitgliedschaft im Protestantenvereine unvereinbar; und die Synode vertraut, daß die Königl. Regierung nach Maßgabe dieser Grundsätze die Kirche zu schützen wissen werde.
Oesterreich. Die schon früher von uns gemeldete Ernennung des bisherigen Weihbischofs Kutscher zum Erzbischof von Wien ist erst jetzt perfekt geworden.
Frankreich. Ueber den Ausfall der stattgehabten Vorwahlen zum Senat verlautet noch immer nichts sicheres. Die Wahlen der Senatoren selbst haben nunmehr am letzten Sonntage stattgefunden. Am 24. Febr. werden auch die Wahlen für die neue Nationalversammlung vollzogen werden.
Bern. Die internationale Konferenz ist am 27. d. nach Unterzeichnung des neuen Vertrages geschlossen. Die nächste Konferenz wird wahrscheinlich im Juni in London stattfinden.


- In Augsburg sind 200 Bierwirthe bestraft worden, weil sie bei Einführung der Reichswährung die Bierpreise nach Willkür erhöht haben.
- Die kältesten Tage hatte man diesen Winter in Tulo und am Don in Rußland. Manche zählten 40 Grade und es sind an einem Tage 9 Menschen erfroren gefunden worden.
- Das höchste Einkommen im preußischen Staat hat im vorigen Jahr Krupp in Essen zu versteuern gehabt. Er mußte 106,200 Mark Steuern bezahlen.
- (Die älteste Feuerspritze der Welt.) Bei den Ausgrabungen in Pompeji wurde neulich auch eine noch gut erhaltene Feuerspritze, die mit neun Röhren versehen war, aufgefunden.
- Zur Warnung für Hundeliebhaber theilen Berliner Blätter den nachstehenden Fall mit: Kürzlich spielte ihrer Gewohnheit gemäß die ältste, vor einigen Wochen erst verlobte Tochter des Regierungsraths v. S. mit dem bei den Ihrigen hoch angesehenen Pudel, und ließ sich, den Kopf des Thieres zwischen den Händen haltend, von demselben mehrmals küssen. Sie muß dabei den Hund zu stak gedrückt oder sonst incommodirt haben, denn derselbe schnappte plötzlich zu und biß der Dame die Unterlippe vollständig durch, so daß, abgesehen von den Schmerzen, das junge Mädchen auf viele Wochen entstellt ist.
- In Haldenstein in Graubünden lebt eine 98jährige Greisin gesund und munter und hat alle Aussicht, ihr Jahrhundert voll zu machen.
- In Paris trägt man jetzt heizbare Schuhe. Die Erfinder Mandarin u. Compagnie haben sich auch ein Patent in Preußen auf drei Jahre geben lassen.
- Eine Erfindung, die, im Falle sie sich bewährt, von nicht geringer Wichtigkeit ist, wurde dieser Tage in London im Kleinen erprobt. Ein Herr Bray aus Lancashire macht sich nämlich anheischig, aus Kloakenjauche (zu 9 Theilen) und gemeinem Oel (zu 1 Theil) eben so hellbrennendes Gas herzustellen, wie das aus Kohlen gewonnene, und dabei fast die Hälfte der Kosten zu sparen. Die angestellten Versuche sollen sehr befriedigend ausgefallen sein.
- Wozu Ersatzgeschworne gut sind. Bei einer Schwurgerichts=Sitzung in der Provinz Posen ereignete sich neulich ein Zwischenfall, der zu einer heitern Bemerkung Veranlassung gab. In den Saal wurde ein schwerer Verbrecher geführt und zwei Soldaten mit geladenen Gewehren nahmen in seiner Nähe Aufstellung. Ein Soldat zerstreute sich während der ernsten Verhandlung und spielte mit dem Hahne des Gewehres. Ein Geschworner sieht es, wird bleich und ruft: "Herr Präsident! Der Soldat spielt mit dem Gewehr, wenn die Kugel losgeht, so trifft sie mich". In ernstem Tone erwiderte der Präsident: "Seien Sie nicht ängstlich, für den Fall haben wir Ersatzgeschworne."


Anzeigen.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Wahrsow nebst der Pertinenz Lenschow, welche Johannis d. J. aus der Pacht fallen, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend, den 28. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber hiedurch eingeladen werden.
Dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegio in Neustrelitz bleibt die Wahl unter den 3 annehmlich Meistbietenden vorbehalten und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpön von 3000 Reichs=Mark zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeil, sowie über das zur Annahme der Pachtstücke erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen und die Pachtstücke, nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe Wahrsow, in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 28. Januar 1876.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Nach der gemachten Anzeige des Domainenpächters Hancke zu Gr. Molzahn sind daselbst aus dem alten Holländerei=Gebäude diverse Fenstern, Luken und Thüren gewaltsam herausgebrochen und mit einer alten Buttermühle gestohlen worden.
Wir ersuchen daher alle resp. Gerichts= und Polizei=Behörden um Vigilanz und resp. Anhaltung der Diebe und der gestohlenen Gegenstände, sowie um sofortige Benachrichtigung davon.
Schönberg, den 24. Januar 1876.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Holzverkauf.

Am Sonnabend den 5. Februar, Morgens 9 Uhr, sollen in Herrn Kösters Hotel nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

ca. 200 Rmtr. buchen Kluft und Olm,
ca.   20 Rmtr. Knüppel,
ca.     8 Rmtr. eichen Kluft,
ca.     6 Rmtr. Olm,
          1 eichen Block,
ca.   20 Fuder buchen Zweigholz III. Cl.,
ca.     7 Fuder tannen Zweigholz III. Cl.
Schönberg, den 31. Januar 1876.

Der Oberförster.
C. Hottelet.


Auction.

Am Sonnabend den 5. Februar cr., von Morgens 10 Uhr an, werde ich beim Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf

eine große Parthie Cigarren, auch Kurzwaaren u. s. w.
gegen gleich baare Bezahlung versteigern.
Schönberg.

Staffeldt, Landreiter.     


Holzverkäufe.

Es soll aus dem Forstrevier Coberg öffentlich meistbietend verkauft werden:

I. Am Montag den 7. Februar 1876,
Vormittags 10 Uhr,
in der Bauervogtei zu Sirksfelde:
1. Brennholz.

234 Haufen à 8 Rmtr, Buchen= und Eichen=Abfallbusch,
147 Haufen à 8 Rmtr. melirt Buchen= und Eichen=Durchforstungsbusch,
146 Haufen à 8 Rmtr. Ellern=Busch,
  53 Haufen à 8 Rmtr. Knickbusch,
  42 Haufen à 8 Rmtr. Tannen= u. Weichholz.

2. Nutzholz.

      8 Stück Buchen=Blöcke,
1636 Stück Fichten=Schleete, Ricke, Latten und Leiterbäume,
2800 Stück Fichten=Bohnenstangen.

II. Am Dienstag den 8. Februar 1876,
Vormittags 10 Uhr,
in der Bauervogtei zu Coberg:

[ => Original lesen: 1876 Nr. 9 Seite 3]

1. Brennholz.

135 Haufen à 8 Rmtr. Buchen= und Eichen=Abfallbusch,
128 Haufen à 8 Rmtr. Buchen= und Eichen=Durchforstungsbusch,
160 Haufen à 8 Rmtr. Ellern=Busch,
24 Haufen à 8 Rmtr. Knickbusch.

2. Nutzholz.

  5 Stück Buchen=Blöcke,
28 Stück, Hainbuchen, sehr starke und lange Hölzer,
  8 Stück Eschen=Blöcke.

Spezielle Verzeichnisse über vorbenanntes Holz, mit Angabe der Forstorte und Einkabelung, liegen für den Verkauf in Sirksfelde bei dem Holzwärter Hinz daselbst; und für den Verkauf zu Coberg bei dem beeidigten Holzhauer Stier daselbst 8 Tage vor dem Verkaufstermine zur Einsicht aus. - Käufer wollen das Holz vor dem Verkaufe besichtigen.
Ratzeburg, den 27. Januar 1876.

H.0224b.                                 Das Landschafts=Kollegium.


Alle diejenigen Berechtigten, welche bisher noch kein Fuderholz resp. Tannen=Knüppel zur ermäßigten Taxe erhalten haben, wollen sich bis zum 15. Februar zur Ueberweisung des ihnen zukommenden Holzes bei mir melden. Nach dieser Zeit gelangt das übrig bleibende Holz zum meistbietenden Verkauf.
Schönberg, den 31. Januar 1876.

Der Oberförster.
C. Hottelet.


Statt besonderer Meldung.

Gestern, Nachts 1/2 11 Uhr, hat Gott der Herr unsern lieben Sohn Hans im Aller von 8 Jahren nach kurzen schweren Leiden an den Folgen der Diphtheritis in sein Himmelreich genommen.
Staven, den 29. Januar 1876.

Pastor Groth und Frau.


Die Lübecker Bank vergütet für bei ihr belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als M. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1876.

Lübecker Bank.   


Patentirte Stiefel-Besohlung

Material zu 1 Dutzend Paar Stiefel oder Schuhe besohlen selbst ausführbar 8 Mark, zu 1/2 Dutzend 4 1/2 Mark inclusive Handwerkzeug und Anweisung.
Zu 1 Dutzend Absätzen 3 Mark 1/2 Dutzend 1 3/4 Mark.
Verkaufsübernahme und Ausführung geeignete Vertreter gesucht.
Leipzig, Blücherstraße 15.

Robert Schumann.     

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Copia.
         Herrn Robert Schumann in Leipzig.
                           Bonn, den 1. December 1875.
Bei einem Freunde sah ich Ihre Stiefelbesohlung und bitte Sie, mir gefälligst sobald als möglich durch meinen Commissionär Herrn Carl Fleischer in Leipzig 2 Kistchen à 1/2 Dutzend zukommen zu lassen u. s. w. u. s. w.

Achtungsvoll              
gez. Rudolf Weber.
Eduard Weber's Verlags=Buchhandlung.


Depositär=Gesuch.

Für den Verkauf meiner Malzfabrikate am dortigen Platze, suche ich eine geeignete Firma (Delikatessen oder Specerei=Geschäft.) Gefl. Offerten mit Aufgabe von guten Referenzen erbitte direct.

Joh. Hoff, Hoflieferant Berlin.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat, Stellmacher zu werden, kann zu Ostern in die Lehre treten bei

W. Badstein.     

Schönberg, v. d. Sabowerstraße Nr. 3.


Schulangelegenheit.

Diejenigen Eltern oder Vormünder, welche für ihre Kinder, Pflegekinder oder Mündel Erlaß des Schulgeldes auf das Schuljahr Ostern 1876 bis Ostern 1877 zu erlangen wünschen, werden daran erinnert, daß derartige Gesuche bis zum

1. März

bei dem Direktor (für Knaben) und beim Rektor (für Mädchen) anzubringen sind. Nur Bedürftigkeit kann als Grund für die Gewährung angesehen werden. Für die Realschule sind Freistellen nicht vorhanden.
Schönberg, 25. Januar 1876.

Das Schularchat.     


Vom 1. Februar c. ab decken auf der Beschälstation Schönberg
Y. Lucullus, Fuchshgst., v. Lucullus a. e. Ivenaker Stute,
Norfolk dbr., V. Y. Rustic, M. v. Romeo,
Y. Manbrino dbr., v. Mambrino a. e. meckl. Stute,
Quorn, rothbr., v. King Nero a. Diana
zu den Normalpreisen von 15 M., resp. 10 M. und 1,50 M. resp. 3 M. Stallgeld an den Gestütsdiener.
Neustrelitz, den 22. Januar 1876.

Großherzogliches Marstall=Amt.
D. von Bülow.


Fried. Matz.
Lübeck, Breitestrasse 804
Lager von Teppichen und Cocosmatten jeder Art.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmtem Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.


60 Mark Belohnung.

Vor Kurzem ist mir aus meiner zu Schaddingsdorf belegten Buschkoppel buchen Klafterholz gestohlen. Ich sichere Demjenigen 60 Mark Belohnung zu, der mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann.

Hausw. Hellmann.     


Ein Knecht,

der mit Pferden umzugehen versteht und zu allen häuslichen Arbeiten gegen guten Lohn bei familiärer Stellung zum 1. Mai gesucht. Näheres bei Gastwirth Moll, Lübeck, gr. Burgstr. 605.

(H.c.0167b.)     


Den über meinen Acker durch den Sahmkower Zuschlag führenden Schleichsteig von Sahmkow nach Lindow verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hausw. Wienck        
in Sahmkow.     


Verlag von H. Hartung & Sohn in Leipzig.

Das Kind.
Tagebuch eines Vaters.
Preis: 3 Mark, geb. in Leinen mit Goldschnitt 4 Mark.

Ueber dieses zu Festgeschenken vorzüglich geeignete Buch brachte die "Gartenlaube" 1875 Nr. 49 einen sehr eingehenden und lobenden Artikel.
Zu beziehen durch alle Sortimentshandlungen, wie von der Verlagshandlung, welche gegen Francoeinsendung des Betrages franco per Post liefert.


Gesucht zu Ostern. Ein Sohn ordentlicher Eltern, der Lust hat, das Schuhmachergeschäft zu erlernen, findet unter günstigen Bedingungen freundliche Aufnahme bei

H. Schleuß, Beckergrube 136,
Ecke Fünfhausen, Lübeck.


Zu d. J. finden einige oder Schülerinnen vom Lande, die die hiesigen Schulen besuchen sollen, freundliche Aufnahme in einer Bürgerfamilie. Reflectanten wollen die Adresse erfragen in der Expedition der Anzeigen in Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 9 Seite 4]

Durch neue Einkäufe ist mein Lager auf das beste assortirt und halte dasselbe namentlich für Confirmanden=Anzüge bestens empfohlen.

Schönberg.                           Julius Schweigmann.


Basler Versicherungs=Gesellschaft "gegen Feuerschaden" in Basel.
Vollständig begebenes Grundcapital 10 Millionen Franken.

Hierdurch bringen wir zur Anzeige, daß wir dem Herrn Emil Hempel in Schönberg eine Agentur für Schönberg und Umgegend übertragen haben.
Altona, den 1. Januar 1876.

Die General=Agentur.     
H. Broussin.          

Bezugnehmend auf die obige Annonce empfehle ich mich zur Uebernahme von Feuer=Versicherungen aller Art für die Gesellschaft bestens.
Schönberg, den 1. Februar 1876.

Der Agent:         
Emil Hempel.     


Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Gegründet 1827. Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand Ende 1875.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und vermittelt.
Schönberg.                           Wilh. Schrep.


Inventar-Ausverkauf bei Ludw. Wendt, Lübeck,
von sämmtlichen vorräthigen Modewaaren
bis zum Eintreffen der neuen Frühjahrsmoden.


Brunnenarbeiter.
Joh. Newe & H. Petersen

empfehlen sich hiermit zur Anfertigung von artesischen und amerikanischen Brunnen, Druck und Sauge=Pumpen unter billiger und reeller Bedienung. - Arbeiten in Sülsdorf bei Schönberg und nehmen bis auf Weiteres dort Bestellungen entgegen.


Sonnabend-Verein.
Gesellschafts=Abend
Mittwoch, den 2. Februar,
Anfang 7 Uhr.


Grosse Maskerade
am Freitag den 11. Februar 1876
in Kösters Saal zu Schönberg.
Anfang präcise 7 Uhr.

Billets zu nummerirten Sitzplätzen a 1 M. 25 Pfennig, Maskenbillets à 1 M., Galleriebillets à 75 Pfennig sind in meinem Hause zu haben.
Der Controlle wegen können Maskenbillets ausschließlich nur vorher bei mir entnommen werden.
Sowohl für die beste Herren=, als auch für die beste Damen=Maske ist eine Prämie ausgesetzt.

J. Köster Wwe.


Allen Denen, die meinem lieben Sohn das Geleite zu seiner Ruhestätte gegeben haben, sagen wir hiermit unsern innigsten Dank!
Schönberg, den 31. Januar 1876.

Reifermeister H. Dähn und Frau.


Das einzige unabhängige Börsenblatt ist anerkannt die "Deutsche Börsen= und Handelszeitung" in Berlin. Dieselbe steht an der Spitze der wirthschaftlichen Reformbewegung in Deutschland und hat durch die Sachlichkeit und schlagende Logik ihrer Leitartikel in den weitesten Kreisen das größte Aufsehen erregt. "Die "Deutsche Börsen= und Handels=Zeitung" enthält eine Fülle von Notizen aus der Börsen= und Handelswelt, die neuesten Telegramme und politischen Nachrichten, Berliner Feuilleton; den vollständigen (Saling'schen) Courszettel und bringt als Gratisbeilage den offiziellen Verloosungsanzeiger des Königl. Preuß. Staats= und Deutschen Reichsanzeigers. Die "Deutsche Börsen= und Handels=Zeitung" erscheint täglich und kostet für Februar und März nur 2 Mark 70 Pf. Bestellungen nehmen alle Postämter entgegen. Die bis zum 1. Februar erscheinenden Nummern werden von der Expedition in Berlin gratis nachgeliefert. Die Zeitung wird allen Freunden einer unabhängigen Presse aufs Wärmste empfohlen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Hasen d. St. M4,00 .
Enten d. St. M4,00 .
Hühner d. St. M1,50 .
Küken d. St. M1,50 .
Tauben d. Stück. M0,60 .
Spickgans d. St. M3,00 - 4,00 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 - 0,80 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,45 - 0,50 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,00 .
Eier 4 St. für M0,30 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen15 M -Pfennig  bis 20 M -Pfennig.
Roggen15 M 50Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 16 M 75Pfennig.
Hafer15 M 50Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


(Hiezu Off. Anz. Nr. 3 und eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 9 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 9 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 1. Februar 1876.


Unseres Roberts italienische Reise.
Ein Blatt aus der Familienchronik. Von E. Hartner.

[ => Original lesen: 1876 Nr. 9 Seite 6]

Unseres Roberts italienische Reise.
Ein Blatt aus der Familienchronik. Von E. Hartner.


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